Laurenburg Kurzbrief Nr. 10.pdf
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<strong>Laurenburg</strong> - <strong>Kurzbrief</strong> <strong>Nr</strong>. 10, November 2004Liebe <strong>Laurenburg</strong>er,die Vorstellung der beiden Wanderwege „Grubenwanderweg" und „Burgweg" am Erlebniswandertag, dem12. Sept. 2004, veranlassen mich, Euch drei Tafeln bekanntzumachen - falls Ihr sie nicht schon gesehen habt,die im Bereich der <strong>Laurenburg</strong>er Bergehalden kurz vor diesem Wandertag aufgestellt wurden. Die beidenWanderwege eignen sich sehr gut als Rundwanderweg <strong>Laurenburg</strong>-Holzappel-<strong>Laurenburg</strong>, wobei der Grubenwanderwegden Grubenlehrpfad im Bereich der Grube Holzappel mit 14 Schautafeln einschließt. Zu der amBeginn des Grubenwanderweges, Aufgang zur Halde an der B417, gegenüber der Eckmauer, aufgestelltenTafel „Schwermetallvegetation" (s. Seite 2) möchte ich noch einige Anmerkungen machen.Früher: erzanzeigende Pflanzen; heute: schützenswerte Vegetation.Der anerkannte Experte für dieses Thema Prof. Dr. E. Fischer hat auf meine Anregung hin die Tafel „Schwermetallvegetation"entworfen, die Verbandsgemeinde Diez hat mittels Förderung durch den Naturpark Nassaudie Tafel fertigen und aufstellen lassen.Bereits der Bergbaugelehrte Georg Agricola berichtete 1556 in einem Lehrbuch über den Bergbau von denerzanzeigenden Pflanzen. Das sind Pflanzen, die dort wachsen, wo Erzgänge bis an die Erdoberfläche gelagertsind und so dem erfahrenen Bergmann anzeigen, wo Erz zu finden ist.Diese sogenannte Schwermetall- oder Galmeivegetation hat sich natürlich auch dort angesiedelt, wo die Erzeweiterverarbeitet wurden und besonders auf den Bergehalden, die ja immer noch Resterzanteile beinhalten.Mittlerweile sind die Halden der <strong>Laurenburg</strong>er Erzaufbereitung fast alle saniert und mit Fremderde überdeckt,sodass folglich dort auch die Schwermetallvegetation verschwunden ist. Aber auf den Randbereichen undbesonders im Bereich der alten Erzaufbereitung selbst, sowie natürlich auch auf allen Flächen der ehemaligenGrube Holzappel sind noch viele Galmeipflanzen und -flechten zu finden.Die meistbekannte unter diesen Pflanzen, das Galmeiveilchen, welches auch die Zinkindustrie als Wahrzeichenübernommen hat, ist im <strong>Laurenburg</strong>-Holzappeler Raum noch nicht gefunden worden. Diese gelb (violacalaminari) und blau (viola guestfalica) blühenden Galmeiveilchen sind leicht von den uns bekannten Veilchenartenzu unterscheiden, da sie 4 Blütenblätter nach oben und eins nach unten stehen haben, während dasherkömmliche Veilchen 2 Blütenblätter nach oben und 3 nach unten gerichtet hat.Gelbes Galmeiveilchen (violacalaminari)Blaues Galmeiveilchen (violaguestfalica)Sollte einem Leser mal in unserem Gebiet ein Galmeiveilchen zuGesicht kommen, bitte ich dies mir zu berichten.Märzenveilchen(viola odorata)
Die bei uns am häufigsten vorkommende Galmeiblume ist das Galmeitäschelkrautoder Alpenhellerkraut (s. Tafel). Im hiesigen Raum wird dieseBlume auch Bleiblume genannt, wie mir Frau Scheid, Dörnberg-Hütte, erzählthat. Kaum vorstellbar ist, dass diese Pflanze bis zu 21,3% Zinkoxid in ihrenBlättern ablagern kann, wogegen jegliches Zink für Nicht-Galmeipflanzen giftigist.Eine ebenfalls häufige, hiesige Schwermetallblume, die auf der Tafel nichtdargestellt ist, ist der nebenabgebildete Galmeitaubenkropf (silene vulgaris,var. humilis).Bei den vielen Galmeiflechten, die auf der Tafel angegeben sind, ist zunächstnoch zu prüfen, ob sie nach der letzten Haldensanierung 2003/04 wirklichnoch vorhanden sind. Bedauernswert wäre z. B. der Verlust der lecanorasubaurea (s. Tafel), die in Rheinland-Pfalz nur auf der <strong>Laurenburg</strong>er Haldevorkommt (oder vorkam ?).2
Die beiden folgenden Tafeln sind an dem weiter ansteigenden Grubenwanderweg aufgestellt. Dadie Firma Schnorpfeil bei der letzten Haldensanierung weniger Geld benötigt hat als veranschlagtwar, konnten diese beiden Tafeln aus diesen Einsparungen finanziert werden.3
Die Planung, Fertigung und Aufstellung aller drei Tafeln erfolgte durch die Verbandsgemeinde Diez,Abteilung Regionaltourismus, Frau Sabine Ksoll in Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde <strong>Laurenburg</strong>.Gerhard GemmerHinweis: Für heimatgeschichtlich Interessierte sei daraufhingewiesen, dass der <strong>Laurenburg</strong>-Brief <strong>Nr</strong>. 19ebenfalls im November diesen Jahres herausgegeben wird. Hier wird geschichtliches aus dem NassauerLand und speziell aus der Region Esterau aufgearbeitet. Auch das <strong>Laurenburg</strong>er Dorfgeschehenkommt nicht zu kurz. Dieser <strong>Laurenburg</strong>-Brief <strong>Nr</strong>. 19, wie auch seine früheren Ausgaben sind bei KlausMaxeiner, Turmbergstraße 12, erhältlich. Der Unkostenbeitrag für Nichtmitglieder beträgt 2 €.4