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Viel Licht – aber auch Schatten - Wir gestalten Berufsbildung

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REPORTHEFT 9 · JULI 2009ZKZ 772899 09Forschungs- und Arbeitsergebnisseaus dem Bundesinstitut für <strong>Berufsbildung</strong>Inhalt Datenlage zur Ausbildungsqualitätin Deutschland BIBB-Forschungsprojekt „Ausbildungaus Sicht der Auszubildenden“ Das Qualitätsmodell Ermittlung von Qualitätsindizes Wie wird die Input- und Prozessqualitätinsgesamt eingeschätzt? Wie unterscheidet sich die Input- undProzessqualität zwischen den Berufen? Wie wird die Outputqualität beurteilt? Fazit und AusblickUrsula Beicht, Andreas Krewerth, Verena Eberhard, Mona Granato<strong>Viel</strong> <strong>Licht</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>auch</strong> <strong>Schatten</strong>Qualität dualer Berufsausbildung in Deutschlandaus Sicht der AuszubildendenAusbildungsbetriebe und Berufsschulen haben bei der Organisationund Durchführung dualer Ausbildungen relativ große Spielräume.Zwar sind mit dem <strong>Berufsbildung</strong>sgesetz und den Ausbildungsordnungenbundeseinheitliche Rahmenbedingungen und Inhalte für denbetrieblichen Teil der Ausbildung festgelegt, und für den berufsschulischenTeil bilden die Schulgesetze und Lehrpläne der Länder dieGrundlage. Wie jedoch auf dieser Basis die Ausbildungspraxis inBetrieben und Berufsschulen aktuell ausgestaltet wird und wie Auszubildendedie daraus resultierende Ausbildungsqualität beurteilen,ist bisher nur unzureichend bekannt. Das Bundesinstitut für <strong>Berufsbildung</strong>(BIBB) hat hierzu rund 6.000 Auszubildende aus 15 dualenAusbildungsberufen befragt. Auf Grundlage eines komplexen Qualitätsmodellswerden die Urteile der Auszubildenden aus den unterschiedlichenBerufen miteinander verglichen. Hierbei zeigen sich dieStärken des dualen <strong>Berufsbildung</strong>ssystems, <strong>aber</strong> <strong>auch</strong> Bereiche, andenen die häufig geforderte Qualitätsentwicklung ansetzen sollte.Datenlage zur Ausbildungsqualität in DeutschlandInsbesondere seit der Novellierung des <strong>Berufsbildung</strong>sgesetzes (BBiG) im Jahr2005 wird gefordert, dass die Qualität dualer Berufsausbildungen in Deutschlandstärker gesichert und weiterentwickelt werden müsse. 1 Allerdings liegen1 So erhielten sowohl die <strong>Berufsbildung</strong>sausschüsse der zuständigen Stellen als <strong>auch</strong> die Landesausschüssefür <strong>Berufsbildung</strong> im Rahmen der Novellierung die zusätzliche Aufgabe, „auf eine stetige Entwicklungder Qualität der beruflichen Bildung hinzuwirken“ (§ 79 Abs. 1 u. § 83 Abs. 1 BBiG). Auf Bundesebenewurde die „Nationale Referenzstelle für Qualität in der beruflichen Bildung“ eingerichtet undauf europäischer Ebene fördert das „European Network for Quality Assurance“ den grenzübergreifendenAustausch über Qualitätsfragen (vgl. www.bibb.de/de/50662.htm).REPORT 9| 2009 1


9 09REPORTüber den aktuellen Stand der Ausbildungsqualitätnur wenige Daten vor, so dassunklar bleibt, in welchen Bereichen es tatsächlichVerbesserungsbedarf gibt. Die vorhandenenDatenquellen lassen sich in dreiGruppen unterteilen:• Auf der Ebene einzelner Betriebeund Berufsschulen wurden in jüngererVergangenheit verstärkt Evaluationsverfahrenetabliert, die den Organisationenselber und gegebenenfalls ihren übergeordnetenInstanzen <strong>–</strong> Unternehmensleitungenoder Schuladministrationen <strong>–</strong>Daten zur Ausbildungsqualität zur Verfügungstellen sollen. 2 Da diese vor allemder Steuerung dienen und für die Organisationen<strong>auch</strong> strategischen Wertbesitzen, werden sie <strong>–</strong> wenn überhaupt<strong>–</strong> nur gezielt nach außen gegeben.• In verschiedenen Umfragen wurde dieAusbildungsqualität in einzelnen Regionenuntersucht, teilweise bezogenauf ausgewählte Ausbildungsbereiche(vgl. z. B. DGB REGION MÜNCHEN 2006,HEINEMANN /RAUNER 2008, QUANTE-BRANDT /GRABOW 2008, WESTDEUTSCHERHANDWERKSKAMMERTAG 2008). Hierbeiwurden zwar häufig ähnliche Qualitätsaspekteeinbezogen (z. B. Tätigkeiten,Arbeitszeiten und Probleme während derAusbildung, Eignung und Verhalten desAusbildungspersonals). Da die Fragen inder Regel <strong>aber</strong> kontextspezifisch formuliertwurden <strong>–</strong> also z. B. speziell aufHandwerksberufe bezogen sind <strong>–</strong> isteine umfassende Beschreibung der Ausbildungsqualitätin Deutschland aufGrundlage dieser Studien kaum möglich.• Auf nationaler Ebene liegen nur sehrbegrenzt Daten zur Ausbildungsqualitätvor. Lediglich der jährliche Ausbildungsreportdes Deutschen Gewerkschaftsbundes(DGB) weist bundesweit undüber verschiedene Ausbildungsberufehinweg für wenige, <strong>aber</strong> zentrale Qualitätskriterienaus, wie diese von Auszubildendeneingeschätzt werden (vgl.DGB 2008).In den regelmäßigen Berichtssystemenzur Berufsausbildung in Deutschland2 In Berufsschulen geschieht dies häufig im Zusammenhangmit der Einführung von Qualitätsmanagementsystemen(vgl. EULER 2005, S. 7<strong>–</strong>10). Für Betriebe stelltbeispielsweise die IG Metall den Fragebogen „Qualitätscheckfür Ausbildungsbetriebe“ zur Verfügung (vgl.www.igmetall-wap.de/qualitaetscheck).2 REPORT 9| 2009<strong>–</strong> <strong>Berufsbildung</strong>sbericht des Bundesministeriumsfür Bildung und Forschung(BMBF), BIBB-Datenreport zum <strong>Berufsbildung</strong>sberichtund Teile der nationalenBildungsberichte <strong>–</strong> werden zwar Datenveröffentlicht, die sich auf Einzelaspekteder Inputqualität (z. B. Ausbildungsbeteiligungsquote,Vorbildung der Auszubildenden)und der Outputqualität (z. B.Anzahl bestandener Prüfungen undvorzeitiger Vertragslösungen) des dualenSystems beziehen. Die Qualität deseigentlichen Ausbildungsprozesses bleibthier jedoch weitestgehend eine „blackbox“.Somit fehlten bisher insbesondere aufnationaler Ebene repräsentative Erhebungen,die anhand differenzierter Qualitätskriterieneinen Überblick über die Ausbildungsbedingungenin Deutschland geben.BIBB-Forschungsprojekt„Ausbildung aus Sicht derAuszubildenden“Um diese Lücke zu schließen, führt das BIBBinnerhalb eines Forschungsverbundeszwei Forschungsprojekte zur Ausbildungsqualitätin Deutschland durch.Somit wird ein Forschungsstrang wiederaufgegriffen, der in den 1970er-Jahrendurch die SachverständigenkommissionKosten und Finanzierung der beruflichenBildung begründet worden, angesichts desseit Mitte der 1990er-Jahre bestehendenAusbildungsplatzmangels <strong>aber</strong> in den Hintergrundgetreten ist (vgl. zur historischenEntwicklung der Qualitätsdiskussion in derberuflichen Bildung KREKEL/BALLI 2006).Bei Qualitätsurteilen handelt es sich umWerturteile, die stark von den Ansprüchenund Maßstäben der jeweils Urteilendenabhängen (vgl. TERHART 2000). Daher wirdim BIBB-Forschungsverbund sowohl die Perspektiveder Auszubildenden als <strong>auch</strong> dieder Betriebe berücksichtigt. Im Projekt„Qualitätssicherung in der betrieblichenAusbildung“ wird analysiert, welche QualitätsanforderungenBetriebe an ihre Ausbildungstellen, inwiefern sie diese nacheigener Auffassung erfüllen und welcheInstrumente und Verfahren sie zur Qualitätssicherungeinsetzen. Den Schwerpunktim Projekt „Ausbildung aus Sicht derAuszubildenden“, aus dem im Folgendenberichtet wird, bilden die Fragen, wie dieAuszubildenden die aktuelle Ausbildungspraxisvor allem in den Betrieben, <strong>aber</strong> <strong>auch</strong>in den Berufsschulen erleben und wie siederen Qualität beurteilen. 3Die Erforschung der Perspektive der Auszubildendenauf die Ausbildungsqualitätgewinnt im Zusammenhang mit demdemografisch bedingten Rückgang derSchulabsolventen erheblich an Bedeutung(vgl. ULMER/ULRICH 2008). Denn nur Betriebe,die im Ruf stehen, eine qualitativ hochwertigeAusbildung zu bieten, werden sichim Wettbewerb um Jugendliche behauptenkönnen. Daher ist es für die Nachwuchskräftesicherungder Betriebe bereits heutevon zentraler Bedeutung, die Qualitätsansprücheund -urteile der Auszubildendenbei der Gestaltung ihrer Ausbildung zu kennenund zu berücksichtigen.Im BIBB-Forschungsprojekt wurde in derersten Jahreshälfte 2008 eine schriftlicheBefragung von rund 6.000 Auszubildendenaus 15 ausgewählten Berufen in West- undOstdeutschland durchgeführt. Pro Beruf liegenrund 300 bis 450 auswertbare Fälle vor,so dass <strong>auch</strong> differenzierte berufsspezifischeAuswertungen vorgenommen werdenkönnen. Eine Beschreibung der Stichprobeund des genaueren Vorgehens bei dieserUmfrage findet sich im nebenstehendenKasten.Das QualitätsmodellWenn untersucht werden soll, wie Auszubildendedie Qualität ihrer Ausbildung beurteilen,muss zunächst geklärt werden,anhand welcher Qualitätskriterien diesgeschehen soll. Hierbei besteht in Forschung,Politik und Praxis Einigkeit darüber,dass es sich bei der Ausbildungsqualität umeinen äußerst komplexen Gegenstand handelt,der nur angemessen beurteilt werdenkann, wenn er über eine größere Zahl vonKriterien erfasst wird. Diese können sich aufdie Ausbildungsvoraussetzungen in denBetrieben und Berufsschulen (Inputqualität),auf den Ablauf des Ausbildungsprozesses(Prozessqualität) und auf die Erreichung vonAusbildungszielen (Outputqualität) bezie-3 Aktuelle Informationen sind über die Internetseiten derProjekte verfügbar (vgl. www.bibb.de/de/wlk29213.htmund www.bibb.de/de/wlk29219.htm).


hen. Auf allen drei Ebenen werden aktuellvielfältige Qualitätskriterien diskutiert, dievon den verschiedenen Akteuren als Merkmale„guter dualer Ausbildung“ herausgestelltwerden.Vor dem Hintergrund dieser <strong>Viel</strong>falt wurdezu Beginn des Forschungsprojekts ein Qualitätsmodellentwickelt, das die Qualitätskriterienspezifiziert und gliedert, die in derdurchgeführten Umfrage als Kennzeichenfür eine „gute duale Ausbildung“ verstandenwerden. Die oberste Gliederungsebenedes Modells wird in Übersicht 1 dargestellt,die weiteren Unterteilungen bis hin zurEbene der 52 berücksichtigten Einzelkriterienin den Übersichten 2 und 3. Im Modellwurden Kriterien der Input-, Prozess- undOutputqualität berücksichtigt, wobei derSchwerpunkt mit 42 Kriterien im Bereichder Input- und Prozessqualität gesetztwurde. Die Outputqualität wurde mit 10Kriterien weniger differenziert untersucht,da sich die Auszubildenden im zweiten Ausbildungsjahrbefanden und sie somit nurbedingt einschätzen konnten, welche Zielesie am Ende ihrer Ausbildung wahrscheinlicherreichen werden. Auf eine scharfeTrennung zwischen der Input- und Prozessqualitätwurde verzichtet, da die Auszubildendendas Vorhandensein bestimmterAusbildungsvoraussetzungen erst im Ausbildungsprozesserleben und eine Trennungder beiden Ebenen bei einer Auszubildendenbefragungsomit als künstlich erscheinenwürde.Im Qualitätsmodell wurden auf der Seiteder Input- und Prozessqualität Kriterienberücksichtigt, die von berufspädagogischerund bildungspolitischer Seite alsbesonders geeignet betrachtet werden,Stichprobe und Vorgehen bei der AuszubildendenbefragungIn der ersten Jahreshälfte 2008 wurde eine Klassenzimmer-Befragung durchgeführt, ander sich rund 6.000 Auszubildende aus 205 Berufsschulen in West- und Ostdeutschlandbeteiligten. Einbezogen wurden 15 stark besetzte Ausbildungsberufe, die ein breitesBerufsspektrum und somit die <strong>Viel</strong>falt der Ausbildungsbedingungen im dualenSystem repräsentieren. Alle Befragten befanden sich im zweiten Ausbildungsjahr, sodass gewährleistet war, dass ihre Qualitätsurteile auf längeren Ausbildungserfahrungenbasieren. Die Umfrage fand in vier west- und zwei ostdeutschen Bundesländern statt(Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen).Diese wurden nach wirtschaftlichen und sozialstrukturellen Kriterien ausgewähltund spiegeln die regionale <strong>Viel</strong>falt Deutschlands wider. Innerhalb der einzelnen Länderwurden die einbezogenen Berufsschulen und Klassen nach einem Zufallsverfahren ausgewählt.Die Zahl der beteiligten Berufsschulen und Klassen variierte dabei erheblichnach Größe der Bundesländer, da diese entsprechend ihren Auszubildendenzahlenberücksichtigt wurden.Bei der Anlage der Stichprobe wurde für jeden Ausbildungsberuf eine gleich hoheGesamtzahl an zu befragenden Auszubildenden vorgesehen. Für die ostdeutschen Länderwurde dabei ein überproportionaler Anteil festgelegt, um <strong>auch</strong> hier eine genügendgroße Fallzahl zu erreichen. Vor allem aufgrund dieses disproportionalen Stichprobendesignswar anschließend eine Gewichtung der Befragungsdaten erforderlich. Dabeiwurde die Stichprobe jedoch nicht nur in Bezug auf die Verteilung der Auszubildendenauf die Berufe sowie die west- und ostdeutschen Länder, sondern zusätzlich <strong>auch</strong> hinsichtlichwichtiger persönlicher Merkmale der Auszubildenden (Geschlecht, Alter, Schulabschluss)an die Strukturen der Grundgesamtheit angepasst. Im Ergebnis sind diegewichteten Daten repräsentativ für die Auszubildenden im zweiten Ausbildungsjahrder 15 untersuchten Ausbildungsberufe in den sechs beteiligten Bundesländern.Die Feldarbeit und Datenaufbereitung wurde vom Institut für angewandte Sozialforschung(infas) koordiniert und durchgeführt. Die Schüler und Schülerinnen erhielteneinen schriftlich zu beantwortenden Fragebogen, der innerhalb einer Unterrichtsstundein der Berufsschulklasse auszufüllen war. Bei jedem Befragungstermin war ein Ansprechpartnervon infas anwesend. Dieser erläuterte Ziel und Ablauf der Befragung und standfür Rückfragen zur Verfügung.Übersicht 1Qualitätsmodell im Forschungsprojekt„Ausbildung aus Sicht der Auszubildenden“Betrieb(Untersuchungsschwerpunkt)BerufsschuleZusätzlicheInput- undProzessqualitätjugendspezifische AspekteOrganisationMaterielleBedingungenInhalte,MethodenundLernklimaKooperationder LernorteMaterielleBedingungenEignung u.Verhalten derAusbilder/-innenEignungu. Präsenzder Lehrer/-innenLernklimaOutputqualitätdamit die Auszubildenden das Ziel derberuflichen Handlungsfähigkeit erreichen(vgl. zusammenfassend EULER 2005). Dasich die Untersuchung auf den betrieblichenTeil der Ausbildung konzentrieren sollte,beziehen sich die Qualitätskriterien hauptsächlichauf den Betrieb. Aber <strong>auch</strong> diewichtigsten Kriterien in Bezug auf denberufsschulischen Teil der Ausbildung unddie Kooperation zwischen den LernortenBetrieb und Berufsschule sind im Modellvertreten. Weiterhin sind einige jugendsoziologischbegründete Kriterien berücksichtigt,die für Jugendliche von zusätzlicherBedeutung bei der Beurteilung der Ausbildungsqualitätsein können.Hinsichtlich der Outputqualität gibt das<strong>Berufsbildung</strong>sgesetz mit der „beruflichenHandlungsfähigkeit“ ein oberstes Qualitätszielvor, aus dem im vorliegenden Modellein umfassender Bildungsanspruch abgeleitetund über verschiedene Kriterien operationalisiertwurde (vgl. Übersicht 3). Demnachsoll Ausbildung nicht nur die wichtigstenInhalte und Arbeitstechniken desBerufes vermitteln, sondern beispielsweise<strong>auch</strong> zur Weiterbildung anregen und Inter-AusbildungsergebnisseREPORT 8| 2009 3


9 09REPORTesse an politischen und wirtschaftlichen Fragenwecken. Diese umfassende Zielvorstellungwurde in Anlehnung an das Modelldes Berufsausbildungserfolgs von JUNGKUNZ(1995) entwickelt.Insgesamt musste bei der Auswahl derKriterien darauf geachtet werden, dass sieüber alle 15 untersuchten Berufe hinwegvon den Auszubildenden beurteilt werdenkonnten. Somit sind weder Qualitätskriterienvertreten, die lediglich für einzelneBerufe wichtig sind, noch solche, die vonden Auszubildenden nicht unmittelbarerfahren und somit bewertet werden können.Input- und ProzessqualitätIm Folgenden wird die Ausrichtung undGliederung des Modells im Bereich derInput- und Prozessqualität erläutert undbegründet (vgl. Übersichten 1 und 2). Hierbeiwird deutlich, welche Forderungen dasQualitätsmodell durch die Auswahl derQualitätskriterien an eine „gute duale Ausbildung“stellt.• Betrieblicher KontextBezogen auf die betrieblichen Ausbildungsbedingungen,die den Untersuchungsschwerpunktbilden, beinhaltet das Qualitätsmodellvier Qualitätsbereiche:Im Hinblick auf eine gute Organisation istzu gewährleisten, dass die Abläufe derAusbildung trotz des nicht immer vorhersehbarenBetriebsalltags geplant und eingehaltenwerden. 4 Diese Planung darf allerdingsnicht starr sein, sondern muss flexibelan die Kompetenzentwicklung und Lernbedürfnisseder Auszubildenden angepasstwerden. Daher ist es wichtig, dass regelmäßigmündliche und schriftliche Rückmeldungenvon den Auszubildenden zumAusbildungsverlauf eingeholt werden (vgl.BRESS 2003).Bezüglich der materiellen Bedingungensollten Betriebe gewährleisten, dass dieRäumlichkeiten für Auszubildende in einemguten Zustand sind und für die Ausbildungmoderne Werkzeuge und technische Ausstattungengenutzt werden. 5 Weiterhinwird <strong>auch</strong> die Bereitstellung von aktuellen4 Diese Anforderung ergibt sich aus § 14 Abs. 1 Nr. 1BBiG.5 Diese Anforderungen sind aus § 14 Abs. 1 Nr. 3 und§ 27 Abs. 1 Nr. 1 BBiG ableitbar.4 REPORT 9| 2009Büchern, Lernmaterialien und -medien alsqualitätsförderlich erachtet (vgl. FOGOLIN/ZINKE 2005).Der Qualitätsbereich Inhalte und Methodenist sehr komplex und wurde dahernochmals in drei Unterbereiche aufgeteilt:Im Unterbereich Lernen im Arbeitsprozessgeht es um die Frage, ob Auszubildendebereits mit Arbeitsanforderungenkonfrontiert werden, die sie später als ausgebildeteFachkräfte erfüllen müssen. Hintergrundist, dass ein zentraler Qualitätsvorteildualer gegenüber rein schulischenAusbildungen darin besteht, dass Auszubildendein der betrieblichen Ausbildung mitechten Kunden- und Arbeitsaufträgenbetraut werden können. Geschieht dies,eignen sich Auszubildende nicht nur dieFachkompetenzen, sondern <strong>auch</strong> die Sozialkompetenzenan, die notwendig sind, umAufgaben im komplexen Betriebsgeschehenbewältigen zu können (vgl. DEHNBO-STEL 2007).Daher sollten Auszubildende möglichst inrealen Geschäftsprozessen der Betriebetätig sein und hier <strong>auch</strong> in vielseitige undkomplexe Aufgaben eingebunden werden.Die ihnen übertragenen Arbeiten sollten sieeigenständig planen, durchführen und kontrollieren.Auch sollten sie lernen, sich fehlendesWissen, das sie zur Bewältigung derAufgaben benötigen, selbstständig überBücher oder PC-Programme anzueignen.Lernförderlich sind diese hohen Ansprücheallerdings nur, wenn gleichzeitig ein positivesLernklima im Betrieb herrscht. Die Auszubildendenmüssen genügend Zeit haben,um Aufgaben ausprobieren und umsetzenzu können. Fehler, die bei den ersten Versuchenauftreten, müssen toleriert werden,um lernhemmende Angst zu vermeiden.Zudem ist es wichtig, dass die Auszubildendensich gegenseitig unterstützen und dasGefühl haben, von den übrigen Beschäftigtenrespektvoll behandelt zu werden (vgl.FRACKMANN/TÄRRE 2009, S. 83<strong>–</strong>101).Im Rahmen der BBiG-Novellierung wurdedie Möglichkeit geschaffen, Auslandsaufenthaltein die Ausbildung zu integrieren(vgl. § 2 Abs. 3 BBiG). Weiterhin könnenAuszubildende bereits während der AusbildungZusatzqualifikationen erwerben,die über das eigentliche Ausbildungsberufsbildhinausgehen (vgl. www.ausbildungplus.de).Im Unterbereich Zusatzangebotewird erhoben, inwiefern dieseAuslandsaufenthalte und Zusatzqualifikationenin der Ausbildungspraxis bereits etabliertsind.Dem Qualitätsbereich Eignung und Verhaltender Ausbilder/-innen kommt einebesondere Bedeutung zu. Dies zeigt sich<strong>auch</strong> daran, dass die 2003 ausgesetzteAusbilder-Eignungsverordnung (AEVO) imAugust 2009 in einer überarbeiteten Formwieder eingesetzt wird. 6 In diesem Qualitätsbereichgeht es einerseits um dieBewertung der fachlichen und der pädagogischenEignung der betrieblichen Ausbilder/-innen.Eine gute Eignung kommt<strong>aber</strong> andererseits nur zum Tragen, wenndie Ausbilder/-innen im Arbeitsalltag tatsächlichpräsent sind: So sollten die Auszubildendendurchgängig einen Ansprechpartnerhaben, der sich die Zeit nimmt, ihreArbeitsergebnisse mit ihnen zu besprechen.Auch sollten die Ausbilder/-innen vorallem am Anfang der Ausbildung für dieArbeiten der Auszubildenden mit die Verantwortungtragen, damit diese sich nichtüberfordert fühlen.• Berufsschulischer KontextDer Ausbildungserfolg hängt <strong>auch</strong> wesentlichvon einem gelungenen Zusammenspielder dualen Partner ab. Da sich die Untersuchungder Input- und Prozessqualitätjedoch hauptsächlich auf die betrieblichenAusbildungsbedingungen beziehen sollte,konnten im Qualitätsmodell nur die wichtigstenAspekte der schulischen Ausbildungsqualitätberücksichtigt werden. Diesgeschieht in den drei Qualitätsbereichen„materielle Bedingungen“ (Werkzeuge,technische Ausstattung und Räumlichkeitender Schulen), „Eignung und Präsenz derLehrer/-innen“ und „Lernklima“ (hier dasKlassenklima). 7• Kontext Kooperation der LernorteDie Dualität der Ausbildungen ist als gelungeneinzuschätzen, wenn die AuszubildendenBetrieb und Berufsschule als Lernorteerleben, die gemeinsam Bedingungenschaffen, unter denen sie sich die komplexenWissens- und Handlungsgebiete ihrer6 Vgl. zu den Folgen der AEVO-Aussetzung (ULMER/JABLONKA 2007). Informationen zur Wiedereinsetzung:www.bmbf.de/de/1652.php7 Für eine ausführliche Darstellung schulischer Qualitätskriterienvgl. die Ergebnisse des DFG-SchwerpunktprogrammsBIQUA (www.ipn.uni-kiel.de/projekte/biqua/index.html).


Berufe erschließen können (vgl. HOPPE/FREDE/MAHRIN 2005). Optimalerweise solltenberufsschulische Inhalte in den Betriebenangewendet und betriebliche Arbeitenin der Berufsschule theoretisch aufgearbeitetwerden. Gestärkt werden kann dieserZusammenhang, wenn Betriebe und Berufsschulenlernortübergreifende Projektedurchführen.• Kontext zusätzlichejugendspezifische AspekteDie hier einbezogenen Kriterien thematisierenzum einen die Vereinbarkeit der Ausbildungmit den Freizeitinteressen der Jugendlichen.Zum anderen geht es um die Frage,wie die in der Ausbildung gezahlte Vergütungvon den Jugendlichen empfundenwird. Es kann davon ausgegangen werden,dass diese Aspekte aus der Perspektive derAuszubildenden eine Bedeutung für dieAusbildungsqualität besitzen (vgl. BUSCH-BECK/KREWERTH 2004).OutputqualitätAbschließend soll auf die Outputqualitätinnerhalb des Qualitätsmodells eingegangenwerden, die in Anlehnung an JUNGKUNZ(1995) fünf Zieldimensionen umfasst. Amdifferenziertesten wurde bei der durchgeführtenUmfrage die berufsbezogene Dimensionerfasst (vgl. Übersicht 3). Demnachsollen in der Ausbildung alle wichtigenInhalte und Arbeitstechniken des Berufesvermittelt werden, der Auszubildende nachder Ausbildung <strong>auch</strong> in anderen Betriebenoder Arbeitsgebieten des Berufs tätig seinkönnen und die Grundlage für beruflicheSelbstständigkeit geschaffen werden. Darüberhinaus sollen die Abschlussprüfungder Ausbildung und das Abschlusszeugnisder Berufsschule gut ausfallen, was als Indikatordafür angesehen werden kann, dasswichtige Aspekte der beruflichen Handlungsfähigkeiterreicht wurden.Zusätzlich soll der Auszubildende nach derAusbildung <strong>auch</strong> die betriebsspezifischenAnforderungen erfüllen können und vomBetrieb möglichst ein Übernahmeangeboterhalten (betriebsbezogene Dimension).Darüber hinaus soll bereits die Ausbildungdas Interesse an kontinuierlicher Weiterbildunganregen (weiterbildungsbezogeneDimension), dazu befähigen selbstständigim Leben zurechtzukommen und dem Auszubildendendas Gefühl sozialer Integrationvermitteln (persönlichkeitsbezogene Dimension).Schließlich sollte die Ausbildung<strong>auch</strong> Interesse an politischen und wirtschaftlichenFragen wecken (gesellschaftsbezogeneDimension).Bewertung der Qualitätskriterienim FragebogenDas vorgestellte Qualitätsmodell bildete dieBasis für den in der Auszubildendenbefragungverwendeten Fragebogen. Anhandder Kriterien für die Input- und Prozessqualitätbewerteten die Auszubildenden, wiestark die einzelnen Qualitätsaspekte in ihrerAusbildung tatsächlich umgesetzt werden.Die Bewertungsskala umfasste sechs Stufenund reichte von „trifft in meiner Ausbildungsehr stark zu“ (1) bis „trifft in meiner Ausbildunggar nicht zu“ (6). Sie orientierte sichdamit an den Schulnoten, einem den Jugendlichenvertrauten Beurteilungssystem. ImHinblick auf die Outputqualität sollten dieAuszubildenden einschätzen, für wie wahrscheinlichsie es hielten, dass die unterschiedlichenZiele der Ausbildung in ihrerAusbildung <strong>auch</strong> tatsächlich erreicht werden.Die Bewertungsskala war ebenfallssechsstufig, von „wird wahrscheinlich völligerreicht“ (1) bis „wird wahrscheinlich garnicht erreicht“ (6).Ermittlung von QualitätsindizesDas vorgestellte Qualitätsmodell verdeutlicht,dass die Qualität dualer Ausbildungenvon zahlreichen Stellschrauben beeinflusstwird. Sollen nun die Qualitätsurteileder Auszubildenden dargestellt werden, soist dies anhand der Fülle der Einzelkriterienkaum möglich, ohne den Überblick zu verlieren.Somit ist es notwendig, die Detailinformationenzu verdichten und damitleichter vergleichbar zu machen. Dies istmöglich, indem zusammenfassende Indizesfür die einzelnen Kontexte und Bereichedes Qualitätsmodells bzw. für diegesamte Input- und Prozessqualität sowiedie gesamte Outputqualität ermittelt werden.Eine einfache Durchschnittsbildungüber die Einzelkriterien der jeweiligenGruppierungen wäre allerdings wenig zielführend.Dies würde unterstellen, dassjeder Aspekt gleich hohe Relevanz für dieAusbildungsqualität besitzt, was keineswegsder Fall ist. <strong>Viel</strong>mehr müssen bei derBildung der Qualitätsindizes Kriterien, dieeine höhere Bedeutung haben, <strong>auch</strong> stärkerberücksichtigt werden als wenigerwichtige. Somit ist zu bestimmen, welchesGewicht die einzelnen Kriterien bekommensollen.Gewichte für die Input- undProzessqualitätUm die Relevanzunterschiede zu ermitteln,wurden die Kriterien der Input- und Prozessqualitäteinem Experten-Rating unterzogen(vgl. zur Methode BORTZ/DÖRING2003). Hierfür wurde 2008 eine Onlinebefragungmit Hilfe des BIBB-Expertenmonitorsdurchgeführt, in dem Fachleute ausdem Bereich der <strong>Berufsbildung</strong> mit unterschiedlicheninstitutionellen Hintergründenvertreten sind. Auf einer sechsstufigen Skalavon „sehr wichtig“ bis „gar nicht wichtig“bewerteten 355 <strong>Berufsbildung</strong>sexperten/-innen, für wie wichtig sie die im Qualitätsmodellenthaltenen Kriterien für eine guteduale Ausbildung einschätzen.Die Ergebnisse zeigen, dass die Expertennahezu allen Qualitätskriterien des Modellseine hohe Wichtigkeit zusprechen, wobeies <strong>aber</strong> zwischen den Kriterien Relevanzabstufungengibt. Die höchste Wichtigkeitkommt demnach den Kriterien zu, die sichauf die Eignung und das Verhalten bzw. diePräsenz der Ausbilder/-innen und Lehrer/-innen beziehen. Aber <strong>auch</strong> viele Kriteriender Ausbildungsinhalte und -methoden inden Betrieben werden als sehr bedeutsamfür die Ausbildungsqualität eingestuft. Diegeringste Wichtigkeit messen die Expertenden zusätzlichen jugendspezifischenAspekten bei (vgl. KREWERTH/EBERHARD/GEI 2008).Auf Grundlage dieser Experteneinschätzungenwurden die Gewichte für die Bildungder Qualitätsindizes berechnet. Dabei wurdestufenweise vorgegangen, und zwar ausgehendvon der untersten Ebene der einzelnenQualitätskriterien über die jeweilsnächst höheren Ebenen des Qualitätsmodellsbis hin zum Gesamtindex, wie ausÜbersicht 2 hervorgeht. In Spalte 1 derÜbersicht 2 wird der Anteil der Expertenausgewiesen, der für das jeweilige Kriteriumdie Höchstwertung „sehr wichtig“ (1)vergeben hat. So erachten die Fachleutez. B. das mündliche Feedback der Auszubildendenals wesentlich wichtiger als schriftlicheRückmeldungen. Entsprechend diesesBewertungsunterschiedes fließen in den Indexdes Qualitätsunterbereichs „Einholungvon Auszubildenden-Feedback“ das münd-REPORT 9| 2009 5


9 09REPORTÜbersicht 2Gliederung und Gewichte des Qualitätsmodells in Bezug auf die Input- und ProzessqualitätIndizes-Ebenen: Kontexte, Qualitätsbereiche, QualitätsunterbereicheQualitätsurteile der Auszubildenden:Gewichte zur Berechnung„Wie stark trifft es in Ihrer Ausbildung zu, dass ...“der Qualitätsindizes (siehe Anmerkungen)Sp. 1 Sp. 2 Sp. 3 Sp. 4 Sp. 5BETRIEB 60%Organisation 15%Lernprozessplanung und Einhaltung 35%... genau geplant und eingehalten wird, wann was im Betrieb gelernt wird. 21% 100%Einholung von Auszubildenden-Feedback 65%... im Betrieb mit den Auszubildenden regelmäßig besprochen wird, wie sie mit der Ausbildung zurecht kommen. 69% 80%... die Auszubildenden im Betrieb regelmäßig schriftlich beurteilen können, wie zufrieden sie mit der Ausbildung sind. 15% 20%Inhalte, Methoden und Lernklima³ 30%Lernen im Arbeitsprozess 45%... Auszubildende in der Ausbildung <strong>auch</strong> „echte Arbeit“ für den Betrieb leisten. 32% 10%... Auszubildende nicht nur einzelne Arbeitsschritte durchführen, sondern <strong>auch</strong> in größere Aufgaben richtig miteinbezogen werden. 52% 20%... Auszubildende im Betrieb mit Büchern oder Computerprogrammen selbstständig lernen können. 16% 5%... Auszubildende die Arbeit selbstständig planen, durchführen und kontrollieren können. 38% 15%... Auszubildenden vielseitige und abwechslungsreiche Arbeitsaufgaben gestellt werden. 31% 10%... Auszubildende im Betrieb immer etwas zu tun haben. 1 73% 25%... Auszubildende selten Arbeiten erledigen müssen, die eindeutig nicht zur Ausbildung gehören. 1 47% 15%Lernklima 45%... Auszubildende bei neuen Arbeitsaufgaben genügend Zeit zum Ausprobieren und Üben bekommen. 32% 15%... Auszubildende bei neuen Arbeitsaufgaben <strong>auch</strong> mal Fehler machen dürfen. 45% 20%... Kollegen/-innen die Auszubildenden respektvoll behandeln. 55% 25%... Auszubildende sich gegenseitig unterstützen. 44% 20%... Auszubildende Arbeiten nicht unter Zeitdruck durchführen müssen. 1 9% 5%... Auszubildenden nicht viele Überstunden leisten müssen. 1 43% 15%Zusatzangebote² 10%... der Betrieb den Auszubildenden <strong>auch</strong> den Erwerb von Zusatzqualifikationen ermöglicht, die nicht in derAusbildungsordnung vorgesehen sind (z. B. Fremdsprachen, spezielle Computerkurse, Schweißerpass). 19% 85%... Teile der Ausbildung im Ausland stattfinden. 4% 15%Eignung und Verhalten der Ausbilder/-innen 40%fachliche Eignung der Ausbilder/-innen 35%... Ausbilder die Ausbildungsinhalte selber gut beherrschen. 66% 100%pädagogische Eignung der Ausbilder/-innen 30%... Ausbilder/-innen die Ausbildungsinhalte verständlich erklären. 72% 35%... Ausbilder/-innen klare Arbeitsanweisungen geben. 62% 25%... Ausbilder/-innen gute Leistungen der Auszubildenden loben. 60% 25%... Ausbilder/-innen schlechte Leistungen der Auszubildenden kritisieren. 32% 15%Ausbilderpräsenz 35%... jederzeit ein/e Ausbilder/-in als Ansprechpartner zur Verfügung steht, wenn die Auszubildenden mitArbeitsaufgaben nicht zurechtkommen. 60% 25%... Ausbilder/-innen sich genügend Zeit nehmen, Arbeitsaufgaben nach Erledigung mit den Auszubildenden zu besprechen. 56% 25%... sich im Betrieb jemand richtig für die Auszubildenden verantwortlich fühlt. 1 89% 40%... Auszubildende nicht für viele Arbeiten völlig allein verantwortlich sind. 1 30% 10%Materielle Bedingungen 15%... im Betrieb genügend Geräte, Werkzeuge und technische Ausstattung für die Ausbildung genutzt werden,die auf dem neuestem Stand sind. 44% 45%... im Betrieb Bücher, Lernmaterialien und Medien zur Verfügung stehen, die auf dem neuesten Stand sind. 31% 30%... Räume in den Betrieben, in denen die Auszubildenden arbeiten, in gutem Zustand sind. 24% 25%BERUFSSCHULE 20%Eignung und Präsenz der Lehrer/-innen 60%... (Berufsschul-)Unterricht immer stattfindet. 60% 25%... Lehrer/-innen die Unterrichtsinhalte selber gut beherrschen. 78% 35%... Lehrer/-innen die Unterrichtsinhalte verständlich erklären. 83% 40%Materielle Bedingungen 25%... in der Schule Geräte, Werkzeuge und technische Ausstattung für die Ausbildung genutzt werden,die auf dem neuesten Stand sind. 39% 60%... Räume in der Schule in einem guten Zustand sind. 28% 40%Lernklima 4 15%... in der Berufsschule ein gutes Klassenklima herrscht. 36% 100%KOOPERATION DER LERNORTE 15%... Inhalte, die in der Berufsschule gelernt werden, <strong>auch</strong> im Betrieb angewendet werden. 27% 30%... Arbeiten, die die Auszubildenden im Betrieb erlernen, <strong>auch</strong> in der Schule behandelt werden. 35% 40%... Projekte in der Ausbildung von Betrieb und Berufsschule gemeinsam geplant und durchgeführt werden. 27% 30%ZUSÄTZLICHE JUGENDSPEZIFISCHE ASPEKTE 5%... Auszubildende selber festlegen können, wann sie Urlaub nehmen. 1% 25%... Auszubildenden neben der Ausbildung noch viel Freizeit zur Verfügung bleibt. 2% 50%... Auszubildende schon während der Ausbildung viel Geld verdienen. 1% 25%Anmerkungen: Sp. 1: Anteil der Fachleute, der im Rahmen des Experten-Ratings für das Kriterium die Höchstwertung „sehr wichtig“ vergab. Sp. 2<strong>–</strong>4 Aus den Experten-Bewertungen abgeleitete Beiträgezu den Qualitätsindizes der jeweiligen Ebene. 1) Kriterium wurde als Belastungsfaktor abgefragt, so dass für die Bildung der Qualitätsindizes eine Umkehrung der Bewertungsskala und eine positive Umformulierungdes Items notwendig war. 2) Rechnerisch müssten die „Zusatzangebote“ 15% zum Qualitätsbereich „Inhalte, Methoden und Lernklima“ beitragen. Da die Kriterien des Qualitätsunterbereichs„Zusatzangebote“ zu den vergleichsweise unwichtigsten Kriterien zählen, wird der Beitrag der Zusatzangebote auf 10% herunter- und der des Lernklimas auf 45% heraufgesetzt. 3) Rechnerisch dürfte derQualitätsbereich „Inhalte und Methoden“ nur 20% zum Betriebsindex beitragen. Da diese geringe Relevanz <strong>aber</strong> v. a. aus der geringen Wichtigkeit des Qualitätsunterbereichs „Zusatzangebote“ resultiert(siehe Anmerkung 2), wird der Beitrag von „Inhalte und Methoden“ auf 30 % hinaufgesetzt. Als Ausgleich werden die Qualitätsbereiche „Materielle Bedingungen“ und „Organisation“ jeweils von 20%auf 15 % heruntergesetzt. 4) Rechnerisch müsste das „Lernklima“ 25% zum Berufsschulindex beitragen. Da der Qualitätsbereich <strong>aber</strong> nur über ein Kriterium gemessen wurde, wird der Beitrag auf 15%heruntergesetzt und der Qualitätsbereich „Eignung und Präsenz der Lehrer/-innen“ auf 60% erhöht.6 REPORT 8| 2009


liche Feedback zu 80% und das schriftlichelediglich zu 20 % ein (vgl. Spalte 2). 8Auf der nächst höheren Ebene wird derIndex des Qualitätsbereichs „Organisation“dann zu 65% durch den Unterbereich „Einholungvon Auszubildenden-Feedback“und zu 35 % durch den Unterbereich„Lernprozessplanung und Einhaltung“ bestimmt(vgl. Spalte 3). Dies spiegelt wider,dass die beiden Einzelkriterien zum Feedbackvon den Experten durchschnittlichhöher bewertet wurden als das in denanderen Unterbereich eingegangene Kriteriumder genauen Planung und Einhaltung.Dieses Prinzip setzt sich auf der nächsthöheren Ebene fort, auf der die Gewichteder einzelnen Qualitätsbereiche festgelegtwerden, um die Indizes der Kontexte zu bilden(vgl. Spalte 4).Auf der obersten Ebene, auf der der Gesamtindexfür die Input- und Prozessqualitätbestimmt wird (vgl. Spalte 5), wurden dieGewichte der einzelnen Kontexte nicht aufBasis der Expertenbefragung berechnet,sondern durch die Projektgruppe festgelegt.Hierbei wurde besonders berücksichtigt,dass die betriebliche Ausbildungsqualität imMittelpunkt der Untersuchung steht, weshalbdiese den Gesamtindex der Input- undProzessqualität zu 60 % bestimmt. Die Ausbildungsqualitätin der Berufsschule gehtnur zu 20 % in den Gesamtindex ein. Diesbedeutet <strong>aber</strong> keineswegs, dass der Berufsschuleeine entsprechend geringe Relevanzfür die Ausbildungsqualität zugeschriebenwird. <strong>Viel</strong>mehr wird hiermit der TatsacheRechnung getragen, dass nur wenige Aspektedes schulischen Geschehens untersuchtwurden, die den Gesamtindex nichtzu stark prägen sollten.Gewichte für die OutputqualitätInwiefern sich die im Modell enthaltenenOutputkriterien in ihrer Wichtigkeit für dieAusbildungsqualität unterscheiden, wurde8 Konkret wurden die Prozentanteile der Expertenbewertungeninnerhalb jedes Qualitätsunterbereichs (vgl.Spalte 1) so transformiert, dass sie in der Summe 100%ergaben. Zur Ermittlung der Gewichte auf der nächsthöheren Ebene (vgl. Spalte 2<strong>–</strong>4) wurde zunächst jeweilsdas einfache arithmetische Mittel über die betreffendenProzentanteile gebildet, diese Durchschnitte wurdenanschließend wiederum auf 100 % in der Summe transformiert.Analog wurde dann <strong>auch</strong> bei der Bildung derGewichte für die nächste Ebene vorgegangen. Alleberechneten Gewichte wurden in 5 %-Schritten gerundet.In vier begründeten Fällen wurde bei der Festlegungder Gewichte von den berechneten Werten leichtabgewichen (siehe Anmerkungen in Übersicht 2).Übersicht 3Gliederung und Gewichte des Qualitätsmodells in Bezug auf die Outputqualität QualitätsdimensionenQualitätsurteile der Auszubildenden:„Es wird wahrscheinlich erreicht, dass ...“in der Expertenmonitor-Umfrage 2008 nichterhoben, da die Fachleute bereits im Vorjahrzur Wichtigkeit unterschiedlicher Qualitätszieleder dualen Berufsausbildungbefragt worden waren. Als über alle Expertengruppenhinweg konsensfähig erwiesensich dabei Output-Qualitätskriterien, dieunmittelbar auf die Befähigung zur Ausübungdes späteren Berufs abzielen. Darüberhinausgehende Bildungsansprüchewurden hingegen kontrovers beurteilt (vgl.EBBINGHAUS 2007).Diese Expertenmonitor-Umfrage 2007 orientiertesich bei der Definition der Outputqualitätebenso wie das Qualitätsmodell desProjekts „Ausbildung aus Sicht der Auszubildenden“an dem Modell des Berufsausbildungserfolgsnach JUNGKUNZ (1995).Daher konnten die für die Indexbildung imOutputbereich benötigten Gewichte dereinzelnen Dimensionen in Orientierung anden Ergebnissen dieser Umfrage ermitteltwerden (vgl. Übersicht 3). 9 Das Gewicht derGewichte zur Berechnungder Qualitätsindizes(siehe Anmerkungen)Sp. 1 Sp. 2betriebsbezogene Outputdimension 15% 15%... Sie nach der Ausbildung von Ihrem Betrieb übernommen werden.berufsbezogene Outputdimension 28% 40%... in Ihrer Ausbildung alle wichtigen Inhalte und Arbeitstechnikendes Berufs vermittelt werden.... Sie nach Ihrer Ausbildung <strong>auch</strong> in anderen Betrieben undArbeitsgebieten in Ihrem Beruf tätig sein können.... Ihre Ausbildung die Grundlage dafür schafft, dass Siesich beruflich selbstständig machen können.... Ihre Abschlussprüfung der Ausbildung gut ausfallen wird.... Ihre Noten auf dem Abschlusszeugnis der Berufsschulegut ausfallen werden.weiterbildungsbezogene Outputdimension 1 26% 15%... Ihre Ausbildung Sie dazu anregt, sich ständig weiterzubilden.persönlichkeitsbezogene Outputdimension 22% 20%... Ihre Ausbildung Sie in die Lage versetzt, im Leben selbstständigzurechtzukommen.... Sie durch Ihren Beruf in der Gesellschaft anerkannt werden.gesellschaftsbezogene Outputdimension 9% 10%... Ihre Ausbildung Interesse an politischen und wirtschaftlichenFragen weckt.Anmerkungen:Sp. 1: Durchschnittlicher Anteil der Experten, der in der Expertenmonitor-Umfrage 2007 für die der jeweiligen Outputdimension zugehörigenEinzelkriterien die Höchstwertung „absolut wichtig“ vergeben hat.Sp. 2: In Orientierung an Spalte 1 vergebene Gewichte für die Berechnung des Qualitätsindexes der Outputqualität.1) Rechnerisch müsste die „weiterbildungsbezogene Dimension“ 25 % zur Outputqualität beitragen. Da sie <strong>aber</strong> nur über ein Kriteriumgemessen wurde, wird sie auf 15 % heruntergesetzt und die als besonders wichtig erachtete berufsbezogene Dimension auf40 % heraufgesetzt.weiterbildungsbezogenen Dimension, dienur über ein Qualitätskriterium erfasst wordenwar, wurde hierbei zugunsten derbesonders bedeutsamen berufsbezogenenDimension gemindert.Berechnung der IndizesDie aus der Befragung der Auszubildendenvorliegenden Bewertungen der Einzelkriteriender Input- und Prozessqualität sowieder Outputqualität wurden in der beschriebenenWeise zu Qualitätsindizes zusammengefasst.Das heisst, die Einzelaspektegingen mit den auf Grundlage der Expertenbefragungenermittelten Gewichten indie Berechnung ein. Für die Input- und Prozessqualitätwurden neben einem Gesamtindex<strong>auch</strong> Indizes für die vier unterschiedenenKontexte (Betrieb, Berufsschule,Kooperation der Lernorte, zusätzlichejugendspezifische Aspekte) sowie Indizesfür die vier betrieblichen Qualitätsbereiche9 Auch hier erfolgte eine Rundung in 5 %-Schritten.REPORT 9| 2009 7


9 09REPORTÜbersicht 4Bewertung der Input- und Prozessqualität durch die Auszubildenden <strong>–</strong> Verteilung und Durchschnitt der IndizesAnteil der Auszubildenden in ProzentDurchschnittGesamtindex für die Ausbildungsqualität24 53 2113,0Index für die Ausbildungsqualität im Betrieb3 3542 17 32,8darunter:Qualitätsbereich „Organisation“4 1927 23 19 93,6Qualitätsbereich „Inhalte, Methoden, Lernklima“1 2948 19 33,0Qualitätsbereich „Eignung und Verhalten der Ausbilder/-innen“1143 29 13 42,6Qualitätsbereich „Materielle Bedingungen“1634 30 13 62,6Index für die Ausbildungsqualität in der Berufsschule632 42 17 32,8darunter:Qualitätsbereich „Lernklima“2233 24 11 6 42,6Qualitätsbereich „Eignung und Präsenz der Lehrer/-innen“1136 33 15 4 12,7Qualitätsbereich „Materielle Bedingungen“722 34 22 12 43,2Index für die Kooperation der Lernorte110 32 33 18 53,8Index für die zusätzlichen jugendspezifischen Aspekte829 32 20 10 23,10% 20% 40% 60% 80% 100%Qualitätskriterien sind erfüllt: 1 = sehr stark 2 = stark 3 = eher stark 4 = eher wenig 5 = wenig 6 = gar nichtQuelle: BIBB-Studie „Ausbildung aus Sicht der Auszubildenden“ (ungewichtete Fallzahl: n = 5.901)(und deren Unterbereiche) und die dreiberufsschulischen Qualitätsbereiche gebildet.Für die Outputqualität wurden ebenfallsein Gesamtindex sowie Indizes für diefünf verschiedenen Dimensionen ermittelt.Nachfolgend wird auf Grundlage der gebildetenIndizes vorgestellt, wie die Auszubildendendie Qualität ihrer Berufsausbildungeinschätzen.Wie wird die Input- undProzessqualität insgesamteingeschätzt?8 REPORT 9| 2009Zunächst wird betrachtet, wie die Auszubildendenin den 15 untersuchten Berufen dieInput- und Prozessqualität ihrer Berufsausbildunginsgesamt bewerten. Der Gesamtindexdrückt dabei aus, wie stark die Ausbildungaus Sicht der Auszubildenden allesin allem den Anforderungen des zugrundegelegten Qualitätsmodells gerecht wird.Wie Übersicht 4 zeigt, sind für knapp einViertel der Auszubildenden (24 %) die Kriterieneiner guten Ausbildung in rechthohem Maße erfüllt. 10 Mehr als die Hälfte10 Für die Darstellung der Verteilungen wurden die proAuszubildendem ermittelten Indizes auf volle Wertegerundet. Der Anteil der Auszubildenden, bei denen derGesamtindex einen Wert von eins (gerundet) erreicht,liegt bei deutlich unter einem Prozent. Anteile vonweniger als einem Prozent sind in Übersicht 4 nicht ausgewiesen.Bei der Berechnung der durchschnittlichenIndizes wurden die nicht gerundeten Werte zugrundegelegt. Durch das verwendete Gewichtungsverfahrengehen die Auszubildenden der verschiedenen Berufejeweils proportional zur Besetzungsstärke der Berufe imzweiten Ausbildungsjahr in die Berechnungen ein.der Auszubildenden (53 %) ist in den Einschätzungenetwas zurückhaltender undsieht die Anforderungen des Qualitätsmodellsnur als „eher stark“ eingelöst an.Etwas über ein Fünftel (21%) hält die Qualitätskriterienim Ganzen für „eher wenig“erfüllt. Lediglich ein Prozent der Auszubildendenist der Ansicht, dass die Qualitätsanforderungennur gering umgesetztwerden. 11 Im Durchschnitt über alle untersuchtenBerufe liegt der Gesamtindex der11 Bei Betrachtung der Verteilung des Gesamtindexes fälltauf, dass die Indizes der Qualitätsbereiche deutlich stärkervariieren als der Gesamtindex. Dies ist daraufzurückzuführen, dass sich Schwächen und Stärken ineinzelnen Qualitätsbereichen zum Teil gegenseitig ausgleichen.Somit kommt es beim Gesamtindex der Ausbildungsqualitätzu einer relativ starken Nivellierung derUnterschiede. Dies zeigt sich <strong>auch</strong> an der vergleichsweiseniedrigen Standardabweichung des Gesamtindexes(vgl. Übersicht 6).


Übersicht 5Vergleich einzelner Qualitätskriterien des betrieblichen und des schulischen KontextesBewertung auf einer Skala von 1 = „trifft sehr stark zu“ bis 6 = „trifft gar nicht zu“gute Beherrschung derAusbildungsinhalte durch Ausbilder/-innenbzw. Lehrer/-innen2,3 2,7Eignung derAusbilder/-innen bzw.Lehrer/-innenverständliche Erklärung derAusbildungsinhalte durch Ausbilder/-innenbzw. Lehrer/-innentechnische Ausstattung auf neuestem Stand2,4 3,02,6 3,3BetriebBerufsschuleMaterielleBedingungenguter Zustand der Räumlichkeiten2,2 3,01,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0Alle Mittelwerte des berufsschulischen Kontextes fallen signifikant ungünstiger aus als die entsprechendenMittelwerte des betrieblichen Kontextes (T-Test, einseitige Testung, Irrtumswahrscheinlichkeit


9 09REPORTfür „(sehr) stark“ verwirklicht. Dagegen istweit über die Hälfte (56 %) der Auffassung,dass eine solche Kooperation „eher wenig“bis „gar nicht“ erfolgt. Der Index für dieKooperation der Lernorte fällt daher miteinem durchschnittlichen Wert von 3,8 imVergleich zu allen anderen Indizes amschlechtesten aus.Abschließend soll auf die zusätzlichenjugendspezifischen Aspekte des Qualitätsmodellseingegangen werden. Über einDrittel der Auszubildenden (37%) schätztdie betreffenden Anforderungen als „(sehr)stark“ erfüllt ein, <strong>aber</strong> knapp ein Drittel(32 %) sieht sie <strong>auch</strong> als „eher wenig“ bis„gar nicht“ eingelöst an. Der Index derzusätzlichen jugendspezifischen Aspekteliegt im Durchschnitt bei 3,1.Wie unterscheidet sich dieInput- und Prozessqualitätzwischen den Berufen?Gibt es einzelne Berufe, in denen die Ausbildungsqualitätvon den Auszubildendendurchweg eher gut oder eher schlecht beurteiltwird? Eine Antwort hierauf gibt Übersicht6, in der die durchschnittlichen Indizesder Input- und Prozessqualität insgesamtsowie für die einzelnen Kontexte und Qualitätsbereichegetrennt nach den 15 untersuchtenBerufen aufgeführt sind. Farbigmarkiert sind jeweils die Berufe mit den beidenbesten bzw. schlechtesten Indexwerten.Zusätzlich wird pro Beruf für jedenIndexwert ausgewiesen, ob er im Vergleichzum entsprechenden Mittelwert der jeweilsübrigen 14 Berufe signifikant günstigerbzw. ungünstiger ausfällt (siehe <strong>auch</strong> Erläuterungin Übersicht 6).Beim Gesamtindex für die Ausbildungsqualitäterzielt der Beruf „Bankkaufmann/-frau“ mit durchschnittlich 2,6 das positivsteErgebnis, gefolgt vom Beruf „Industriemechaniker/-in“mit 2,7. Die negativsteGesamtbeurteilung ist für den Beruf „Bürokaufmann/-frau“mit durchschnittlich 3,2zu verzeichnen. Auch die Berufe „Elektroniker/-in<strong>–</strong> Energie- und Gebäudetechnik“,„Fachinformatiker/-in“, „Fachverkäufer/-inim Lebensmittelhandwerk“ sowie „Medizinische/-rFachangestellte/-r“ schneiden mitjeweils 3,1 fast ebenso ungünstig ab.<strong>Wir</strong>d die Ausbildungsqualität für den LernortBetrieb betrachtet, so geben wiederumdie angehenden Bankkaufleute und Industriemechanikerdie besten Bewertungeninsgesamt ab. 12 Auch bei den einzelnenbetrieblichen Qualitätsbereichen weisendiese Berufe nahezu durchgängig die günstigstenWerte auf. Am negativsten sehendie künftigen Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerksowie die Kraftfahrzeugmechatronikerdie betriebliche Ausbildungsqualitätinsgesamt. Fast alle Qualitätsbereicheim Betrieb erhalten in diesen beidenBerufen eine ungünstige Beurteilung. Darüberhinaus gibt es <strong>aber</strong> <strong>auch</strong> noch eineReihe weiterer Berufe, in denen die betrieblicheAusbildungsqualität zumindest ineinem oder zwei Bereichen mit am schlechtestenbewertet wird. Beispielsweise schätzendie Bürokaufleute die Organisation derAusbildung und ihre Ausbilder/-innen sehrzurückhaltend ein, die Elektroniker <strong>–</strong> Energieund Gebäudetechnik dagegen die Inhalte,Methoden und das Lernklima sowie diemateriellen Bedingungen im Betrieb. Beiden Fachinformatikern fällt auf, dass einerseitsdie Inhalte, Methoden und das Lernklimasowie die materiellen Bedingungenim Betrieb mit am besten, andererseits jedochdie Ausbilder/-innen mit am schlechtesteneingestuft werden.Die Ausbildung in der Berufsschule sehendie Kraftfahrzeugmechantroniker insgesamtam positivsten, alle drei Qualitätsbereicheschneiden bei ihnen sehr günstig ab.Die zweithöchste Gesamtwertung für dieBerufsschule folgt dann erst mit einigemAbstand und trifft auf fünf Berufe zu. InBezug auf die einzelnen Qualitätsbereicheist zu erwähnen, dass die Friseure dieBerufsschullehrer/-innen relativ gut beurteilenund die Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerksowie die Köche die materiellenBedingungen in der Berufsschule. Dasschlechteste Ergebnis erzielt die Berufsschulebei den Bürokaufleuten, sie bewertenalle schulischen Qualitätsbereiche eherungünstig. Die Gesamteinschätzung derBerufsschule ist <strong>auch</strong> bei den Fachinformatikernrelativ schlecht, sie geben allerdingsdem Klassenklima die beste Note.12 Hier und im Folgenden wird aus Gründen der besserenLesbarkeit bei der Benennung der Auszubildenden inden jeweiligen Berufen auf die weibliche Bezeichnungverzichtet.Die Kooperation zwischen den LernortenBetrieb und Berufsschule wird wiederumvon den Bankkaufleuten am besten beurteilt.Ebenfalls vergleichsweise gut wirdsie von den Friseuren sowie den Malern undLackierern befunden. Am schlechtestenschätzen die Fachinformatiker und Bürokaufleutedie Kooperation der Lernorte ein.Bei den zusätzlichen jugendspezifischenAspekten geben die Industriemechanikerund Mechatroniker die besten Bewertungenab, während die Friseure und MedizinischenFachangestellten am Ende derRangfolge stehen. Dies ist insbesonderedarauf zurückzuführen, dass sie ihren Verdienstals sehr niedrig und die Freizeit, dieihnen neben der Ausbildung verbleibt, alseher gering empfinden.Wie wird die Outputqualitätbeurteilt?In der Befragung wurden die Auszubildenden<strong>auch</strong> um ihre Einschätzungen zu Aspektender Outputqualität gebeten. Diese sindebenfalls zu einem Gesamtindex sowie zuIndizes der einzelnen Outputdimensionenzusammengefasst worden. Zu beachten istdabei, dass sich die Befragten zum Erhebungszeitpunkterst im zweiten Ausbildungsjahrbefanden, und es sich somit beiihren Angaben jeweils um in die Zukunftgerichtete Annahmen handelt. Der Gesamtindexfür die Outputqualität drücktalso aus, wie stark die Auszubildendendavon ausgehen, dass die Anforderungenan die Ergebnisse einer guten Ausbildungam Ende ihrer Ausbildung erfüllt sein werden.Insgesamt ist knapp ein Drittel (32 %) derAuszubildenden in den 15 untersuchtenBerufen der Überzeugung, ihre Ausbildungwerde alles in allem in (sehr) hohem Maßezu guten Resultaten führen. Fast die Hälfte(49 %) äußert sich zurückhaltender underwartet, dass die Ansprüche an ein gutesAusbildungsergebnis nur „eher stark“ realisiertwerden. Annährend ein Fünftel derAuszubildenden (19 %) nimmt an, ihre Ausbildungwerde „eher wenig“ bis „garnicht“ den Anforderungen an eine hoheOutputqualität entsprechen. Im Durchschnittüber die 15 Berufe beträgt der Gesamtindexder Outputqualität 2,9, womit dieErwartungen der Auszubildenden an dieErgebnisse ihrer Ausbildung insgesamtgesehen weder ausgesprochen hoch nochniedrig sind.10 REPORT 9| 2009


Übersicht 6Bewertung der Input- und Prozessqualität durch die Auszubildenden <strong>–</strong> durchschnittliche Indizes nach Berufendarunter:BerufeIndex fürdie AusbildungsqualitätimBetriebdarunter: darunter:Qualitätsbereich:OrganisationQualitätsbereich:Inhalte,Methoden,LernklimaQualitätsbereich:Eignung,Verhaltender Ausbilder/-innenQualitätsbereich:MaterielleBedingungenIndexBerufsschuleQualitätsbereich:LernklimaQualitätsbereich:Eignung,Präsenzder Lehrer/-innenQualitätsbereich:MaterielleBedingungenIndexfür dieKooperationderLernorteIndexzusätzlichejugendspezifischeAspekteAnlagenmechaniker/-in für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik (Hw) 3,0 2,9* 3,7 3,2*** 2,5 2,8** 2,8 2,5 2,7 3,4** 3,7 3,2Bankkaufmann/-frau (IH) 2,6*** 2,4*** 2,6*** 2,6*** 2,2*** 2,2*** 2,7*** 2,5 2,5*** 3,2 3,2*** 2,6***Bürokaufmann/-frau (IH/Hw) 3,2*** 2,9*** 3,9*** 3,0 2,7*** 2,6 3,1*** 3,0*** 3,1*** 3,5*** 4,4*** 3,1Elektroniker/-in - Energie- und Gebäudetechnik (Hw) 3,1** 3,0* 3,8*** 3,1*** 2,5 2,9*** 2,9 2,6 2,8* 3,1 3,9** 3,2Fachinformatiker/-in (IH) 3,1*** 2,8 3,7* 2,6*** 2,7* 2,2*** 3,2*** 2,0*** 3,3*** 3,6*** 4,6*** 2,7***Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk (Hw) 3,1*** 3,1*** 3,9*** 3,2*** 2,8*** 3,0*** 2,7** 3,0*** 2,5*** 2,9*** 3,5*** 3,5***Friseur/-in (Hw) 2,9** 2,8 3,5* 3,0* 2,5 2,5*** 2,7*** 2,7* 2,4*** 3,3 3,4*** 3,6***Industriekaufmann/-frau (IH) 3,0 2,7*** 3,5 2,8*** 2,5 2,5*** 2,9*** 2,4*** 3,0*** 3,1 4,0*** 2,8***Industriemechaniker/-in (IH) 2,7*** 2,5*** 3,1*** 2,6*** 2,2*** 2,5** 2,8 2,5 2,7 3,3* 3,5*** 2,2***Kaufmann/-frau im Einzelhandel (IH) 3,0* 2,9 3,5** 2,9 2,7*** 2,6 3,0*** 2,8*** 2,8* 3,5*** 3,8 3,2*Koch/Köchin (IH) 3,0 2,9 3,7 3,0 2,5 2,8*** 2,7*** 2,6 2,6* 2,9*** 3,7 3,4***Kraftfahrzeugmechatroniker/-in (IH/Hw) 3,0 3,1*** 4,1*** 3,2*** 2,7** 2,8*** 2,3*** 2,2*** 2,3*** 2,7*** 3,6** 3,2***Maler/-in und Lackierer/-in (Hw) 3,0 2,9* 3,5 3,2*** 2,6 2,9*** 2,7* 2,7 2,6 3,0*** 3,4*** 3,5***Mechatroniker/-in (IH) 2,8** 2,7** 3,3 2,7*** 2,5* 2,5 2,8 2,4** 2,8 3,0* 3,6 2,5***Medizinische/-r Fachangestellte/-r (FB) 3,1** 3,0** 3,9*** 3,0 2,7* 2,7 2,9 2,7 2,7 3,4*** 3,7 3,7***Gesamtdurchschnitt 3,0 2,8 3,6 3,0 2,6 2,6 2,8 2,6 2,7 3,2 3,8 3,1Standardabweichung ,656 ,804 1,285 ,762 ,946 1,085 ,864 1,340 1,001 1,198 1,028 1,125Skala: Qualitätskriterien sind 1 = „sehr stark“ bis 6 = „gar nicht“ erfüllt.Farbig markiert sind für jeden Index die beiden Berufe mit den besten Bewertungen (grün) bzw. den ungünstigsten (orange). Bei gleicher Bewertung sind jeweils alle betreffenden Berufe markiert.Ausbildungsbereiche, in denen die betreffenden Berufe in der Regel ausgebildet werden: IH = Industrie und Handel, Hw = Handwerk, FB = Freie Berufe.Standardabweichung: Maß für die Streuung der Einzelwerte um den Mittelwert einer Variablen. Je höher die Standardabweichung in Relation zum Mittelwert ist, umso stärker ist die Streuung.Sterne: Der jeweilige Index des Berufs fällt im Vergleich zum Mittelwert der übrigen 14 Berufe signifikant günstiger bzw. ungünstiger aus (T-Test, einseitige Testung, * p


9 09REPORTÜbersicht 7Bewertung der Outputqualität durch die Auszubildenden <strong>–</strong> Verteilung und Durchschnitt des GesamtindexesAnteil der Auszubildenden in ProzentDurchschnittGesamtdurchschnitt2 3049 1632,9Bankkaufmann/-frau4 5435 6 12,5Industriemechaniker/-in2 4051 7 12,6Fachinformatiker/-in1 3750 11 12,7Kaufmann/-frau im Einzelhandel3 3443 17 42,8Mechatroniker/-in2 3550 11 12,7Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- u. Klimatechnik2 3146 18 12,9Friseur/-in4 2947 17 42,9Industriekaufmann/-frau1 3152 14 22,8Koch/Köchin2 2749 19 33,0Bürokaufmann/-frau1 2850 17 43,0Elektroniker/-in <strong>–</strong> Energie- und Gebäudetechnik29 50 20 12,9Kraftfahrzeugmechatroniker/-in2 2254 18 43,0Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk23 51 23 33,1Maler/-in und Lackierer/-in1 2050 26 33,1Medizinische/-r Fachangestellte/-r2 1657 23 33,10% 20% 40% 60% 80% 100%Qualitätskriterien sind erfüllt: 1 = sehr stark 2 = stark 3 = eher stark 4 = eher wenig 5 = wenig/gar nichtQuelle: BIBB-Studie „Ausbildung aus Sicht der Auszubildenden“ (ungewichtete Fallzahl: n = 5.901)Im Vergleich der einzelnen Dimensionen derOutputqualität schätzen die Auszubildendendie persönlichkeitsbezogenen Kriterienam positivsten ein. Sie gehen also inrelativ hohem Maße davon aus, dass dieAusbildung sie in die Lage versetzt, imLeben selbstständig zurecht zu kommen,und sie durch den Beruf in der Gesellschaftanerkannt werden. Der durchschnittlicheIndexwert beträgt hier 2,6. Die weiterbildungsbezogeneOutputqualität <strong>–</strong> gemeintist damit die Anregung, sich ständig weiterzubilden<strong>–</strong> erreicht ebenfalls einen rechtguten Durchschnitt von 2,7.Als wichtigste Dimension der Outputqualitätwird im Forschungsprojekt allerdings dieberufsbezogene Dimension verstanden.Dazu zählt insbesondere, dass in der Ausbildungalle wichtigen Inhalte und Arbeitstechnikendes Berufs vermittelt werden, dieAbschlussprüfung gut ausfällt und nach derAusbildung ein Einsatz <strong>auch</strong> in anderenBetrieben und Arbeitsgebieten des Berufsmöglich ist. Der durchschnittliche Index liegthier bei 2,8. Deutlich zurückhaltender fälltmit einem Durchschnittswert von 3,1 dieEinschätzung des betriebsbezogenenAspekts aus. Die Erwartung, vom Betriebnach der Ausbildung in ein Beschäftigungsverhältnisübernommen zu werden, istsomit relativ niedrig. Am schlechtesten istdie Beurteilung der gesellschaftsbezogenenOutputqualität mit durchschnittlich3,8. Nur eher selten sind die Auszubildendenalso der Auffassung, dass die Ausbil-12 REPORT 9| 2009


dung ihr Interesse an politischen und wirtschaftlichenFragen fördert.Wie unterscheiden sich die Bewertungender Outputqualität insgesamt zwischen deneinzelnen Berufen? Wie aus Übersicht 7hervorgeht, sind die Bankkaufleute am zuversichtlichsten,was die Resultate ihrer Ausbildunganbetrifft. Recht optimistisch sind<strong>auch</strong> die Industriemechaniker und die Fachinformatiker.Eher pessimistisch schätzendagegen die Medizinischen Fachangestellten,die Maler und Lackierer sowie die Fachverkäuferim Lebensmittelhandwerk ihrevoraussichtlichen Ausbildungsergebnisseein. Insgesamt zeigt sich, dass die Beurteilungender Input- und Prozessqualität sowieder Outputqualität in den einzelnen Berufenzum Teil deutlich miteinander korrespondieren.13Fazit und AusblickDie Ausbildungsqualität in Deutschlandwird von den heutigen Auszubildenden keineswegseinheitlich beurteilt. Dies zeigendie Ergebnisse des BIBB-Forschungsprojekts„Ausbildung aus Sicht der Auszubildenden“.Sowohl zwischen den Qualitätskriterienals <strong>auch</strong> zwischen den Ausbildungsberufengibt es klare Bewertungsunterschiede.Positiv im Hinblick auf die Betriebe bewertendie Auszubildenden vor allem die„Eignung und das Verhalten der Ausbilder/-innen“ sowie die „materiellen Bedingungen“.Weniger gut erfüllt werden aus ihrerPerspektive die Qualitätsanforderungen inden Bereichen „Organisation“ sowie„Inhalte, Methoden und Lernklima“. DieBerufsschulen punkten oftmals mit einemguten Klassenklima. Die „materiellen Bedingungen“werden im Vergleich zu denBetrieben negativer bewertet. Auch diefachlichen Qualifikationen der Berufsschullehrer/-innenund ihre Fähigkeit, Lerninhalteverständlich zu erklären, kommen nachMeinung der Auszubildenden nicht an dieentsprechenden Eigenschaften der betrieblichenAusbilder/-innen heran. Am ungünstigstenbewerten die Auszubildenden <strong>aber</strong>die Qualität der Kooperation der Lernorte.Insbesondere in diesem Feld müsstenverstärkt Qualitätsaktivitäten ansetzen,13 Hinsichtlich der Gesamtindizes der Input- und Prozessqualitätsowie der Outputqualität ergibt sich ein signifikanterKorrelationskoeffizient nach Pearson von ,562.damit die Ausbildungsabläufe in den Betriebenund Berufsschulen besser ineinandergreifen.Die Vergleiche zwischen den 15 untersuchtenAusbildungsberufen zeigen,dass es keinen Beruf mit durchgängig gutenoder schlechten Bewertungen in allen Qualitätsbereichengibt. Bestimmte Klischeevorstellungenüber einzelne Berufe könnenalso nicht bestätigt werden. Stattdessenzeigt sich ein recht buntes Bild mit vielfältigenAbstufungen. Allerdings häufen sichbei einzelnen Berufen günstige bzw. ungünstigeErgebnisse, die sich dann <strong>auch</strong> inden Gesamtbewertungen der Ausbildungsqualitätdieser Berufe niederschlagen.Zu den Berufen, deren Ausbildungsbedingungeneher besser bzw. eher schlechtereingeschätzt werden, zählen sowohl kaufmännischeals <strong>auch</strong> gewerblich-technischeBerufe. Die beiden am besten bewertetenBerufe <strong>–</strong> Bankkaufmann/-frau und Industriemechaniker/-in<strong>–</strong> sind dem Ausbildungsbereich„Industrie und Handel“ zuzurechnen.Jedoch gibt es in diesem Bereich<strong>auch</strong> weniger günstig beurteilte Berufe. DieBerufe des Handwerks liegen im mittlerenund unteren Bereich. Positiv ist, dass es keinenBeruf gibt, der von den Gesamtbeurteilungenher sehr schlecht abschneidet.Die im Forschungsprojekt „Ausbildungaus Sicht der Auszubildenden“ entwikkeltenFragen zur Ausbildungsqualität könnenzukünftig <strong>auch</strong> genutzt werden, umUmfragen in einzelnen Regionen oderOrganisationen durchzuführen. Die Ergebnissekönnen dann im Sinne eines Benchmarksmit den Einschätzungen der rund6.000 Auszubildenden insgesamt oder derAuszubildenden einzelner Berufe verglichenwerden <strong>–</strong> ein Ansatz, der momentan bezogenauf die Auszubildenden im Maler- undLackiererhandwerk in Hamburg erprobtwird. 14 Durch solche Vergleiche können dieStärken und Schwächen der Ausbildungspraxisin einzelnen Regionen oder Organisationensichtbar gemacht werden, andenen die weitere Qualitätsentwicklungansetzen kann.14 Die Maler- und Lackierer-Innung Hamburg führt inKooperation mit der Gewerbeschule 6, dem Institut für<strong>Berufsbildung</strong>, Weiterbildung und Telematik der Helmut-Schmidt-UniversitätHamburg und dem BIBB eineVollerhebung unter den Malern/-innen und Lackierern/-innen Hamburgs durch.Weitere Informationen zum BIBB-Forschungsprojekt „Ausbildung ausSicht der Auszubildenden“ sind überdie Internetseitewww.bibb.de/de/wlk29213.htmabrufbar: Detailergebnisse zu den 52 untersuchtenQualitätskriterien der15 Ausbildungsberufe Im Forschungsprojekt verwendeterFragebogen zur Ausbildungsqualität Hintergrundinformationen zumForschungsprojektWenn Sie über künftige Publikationenaus diesem Forschungsprojektinformiert werden möchten, sendenSie bitte eine E-Mail mit dem Betreff„Aufnahme in den Verteiler“ anKrewerth@bibb.deImpressumBIBB REPORT3. Jahrgang, Heft 9, Juli 2009ISSN 1865-0821 (Print)ISSN 1866-7279 (Internet)HerausgeberBundesinstitut für <strong>Berufsbildung</strong> (BIBB)Der PräsidentRobert-Schuman-Platz 3, 53175 BonnVerlag, Anzeigen, VertriebW. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KGPostfach 10 06 33, 33506 BielefeldTelefon: 0521 911 01-11Telefax: 0521 911 01-19www.wbv.deservice@wbv.deRedaktionMargit Ebbinghaus, Tanja TschöpeDr. Eckart Strohmaier (verantw.)RedaktionsassistenzKatharina FaßbenderTelefon: 02 28 / 107-17 17E-Mail: bibbreport@bibb.deInternet: www.bibb.deDort finden Sie unter anderem <strong>auch</strong>diesen Report im Volltext zum Download.RechteNachdruck <strong>–</strong> <strong>auch</strong> auszugsweise <strong>–</strong>nur mit Genehmigung des BIBB gestattet.Rückfragen zum Inhalt anAndreas Krewerth <strong>–</strong> krewerth@bibb.deGestaltungHoch Drei GmbH, BerlinREPORT 9| 2009 13


Weiterführende LiteraturBortz, Jürgen; Döring, Nicola:Forschungsmethoden und Evaluationfür Human- und Sozialwissenschaftler.Berlin 2003Bress, Hartmut:Wissen, wo man besser undschlechter ist als die anderen.Auszubildenden- Rückmeldesystemfördert Feedback.In: <strong>Berufsbildung</strong> in Wissenschaft undPraxis 32 (2003) 2, S. 50<strong>–</strong>54Buschbeck, Angela; Krewerth,Andreas (Hrsg.):Kriterien der Berufswahl und derAusbildungsplatzsuche bei Jugendlichen.In: Krewerth, Andreas u. a.(Hrsg.): Berufsbezeichnungen und ihr Einflussauf die Berufswahl vonJugendlichen. Theoretische Überlegungenund empirische Erkenntnisse.Bielefeld 2004Dehnbostel, Peter:Lernen im Prozess der Arbeit.Münster 2007DGB (Hrsg.):Ausbildungsreport 2008. Berlin 2008.Verfügbar unter: www.dgb.de/themen/themen_a_z/abisz_doks/a/ausbildungreport_2008_lang.pdf(Stand: 16.4.2009)DGB Region München (Hrsg.):Qualität der Ausbildung. München2006. Verfügbar unter: www.azuromuenchen.de/fileadmin/downloads/qualitaet.pdf (Stand: 16.4.2009)Ebbinghaus, Margit:Qualität betrieblicher Ausbildung.Einigung <strong>auch</strong> unter Expertenschwierig. Ergebnisse aus dem BIBB-Expertenmonitor. Bonn 2007.Verfügbar unter: www.expertenmonitor.de/downloads/Ergebnisse_20070904.pdf(Stand: 17.4.2009)Euler, Dieter:Qualitätsentwicklung in derBerufsausbildung. Bonn 2005Fogolin, Angela; Zinke, Gert:Mediennutzung als Indikator fürAusbildungsqualität. In: <strong>Berufsbildung</strong>in Wissenschaft und Praxis 34 (2005) 6,S. 10<strong>–</strong>14Frackmann, Margit; Tärre, Michael:Lernen und Problemlösen in der beruflichenBildung. Medienhandbuch.Bielefeld 2009Heinemann, Lars; Rauner, Felix:Evaluation von Kosten, Erträgen undQualität der betrieblichen Ausbildungim Land Bremen. In: Piening, Dorothea;Rauner, Felix (Hrsg.): Innovative <strong>Berufsbildung</strong><strong>–</strong> Auf die Attraktivität für Jugendlicheund Unternehmen kommt es an!Berlin 2008Hoppe, Manfred; Frede, Wolfgang;Mahrin, Bernd:Kooperation der Lernorte <strong>–</strong> was istleistbar? In: Bau, Henning; Meerten,Egon (Hrsg.): Lernortkooperation <strong>–</strong> neueErgebnisse aus Modellversuchen.Bielefeld 2005Jungkunz, Diethelm:Berufsausbildungserfolg inausgewählten Ausbildungsberufendes Handwerks. TheoretischeKlärung und empirische Analyse.Weinheim 1995Krekel, Elisabeth M.; Balli, Christel:Stand und Perspektiven derQualitätsdiskussion zur beruflichenAus- und Weiterbildung. Ergebnisseaus dem BIBB. In: Arbeitsgruppe„Qualitätssicherung von beruflicherAus- und Weiterbildung“ (Hrsg.):Qualitätssicherung beruflicher Aus- undWeiterbildung. Bonn 2006. Verfügbarunter: www.bibb.de/dokumente/pdf/wd_78_qualitaetssicherung.pdf(Stand: 16.4.2009)Krewerth, Andreas; Eberhard,Verena; Gei, Julia:Merkmale guter Ausbildungspraxis.Ergebnisse des BIBB-Expertenmonitors.Bonn 2008. Verfügbar unter:www.expertenmonitor.de/downloads/Ergebnisse_20081114.pdf (Stand:17.4.2009)Quante-Brandt, Eva; Grabow, Theda:Die Sicht von Auszubildenden aufdie Qualität ihrer Ausbildungsbedingungen.Regionale Studie zur Qualitätund Zufriedenheit imAusbildungsprozess. Bielefeld 2008Terhart, Ewald:Qualität und Qualitätssicherung imSchulsystem. In: Zeitschrift für Pädagogik46 (2000) 6, S. 809<strong>–</strong>829Ulmer, Philipp; Jablonka, Peter:Mehr Ausbildungsbetriebe <strong>–</strong> mehrAusbildungsplätze <strong>–</strong> weniger Qualität?Die Aussetzung der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) und ihreFolgen. BIBB Report 3/2007. Verfügbarunter: www.bibb.de/dokumente/pdf/a12_bibbreport_2007_03.pdf(Stand: 21.4.2009)Ulmer, Philipp; Ulrich, Joachim Gerd(Hrsg.):Der demografische Wandel undseine Folgen für die Sicherstellungdes Fachkräftenachwuchses. Bonn2008. Verfügbar unter: www.bibb.de/dokumente/pdf/wd_106_demografischer_wandel_und_seine_folgen.pdf(Stand: 16.4.2009)Westdeutscher Handwerkskammertag(Hrsg.):Lehrlinge beurteilen ihre Ausbildungim Handwerk. Befragung von 3.546Lehrlingen im Handwerk in NRW.Düsseldorf 2008. Verfügbar unter:www.handwerk-nrw.de/aktuelles/presse/archiv/einzelansicht/datum/2008/02/12/handwerkskammern-befragen-3546-lehrlinge-handwerkslehrlinge-geben-betriebund-ausbildung-gute-note.html(Stand:16.4.2009)14 REPORT 9| 2009


TitelauswahlHANS DIETER MÜNK, REINHOLD WEISS (HRSG.)Qualität in der beruflichen BildungForschungsergebnisse und DesiderataAG BFN, Band 6Was sichert und fördert die Qualität der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Bezug auf die Prozesse sowieIn- und Output? Die Beiträge in diesem Sammelband thematisieren begriffliche und konzeptionelle Grundlagensowie Perspektiven für die <strong>Berufsbildung</strong>sforschung. Anschließend wird auf die Qualitätsentwicklungunter den besonderen Systembedingungen der beruflichen/betrieblichen Aus- und Weiterbildung eingegangen.Darüber hinaus betrachten die Autoren die Qualitätsentwicklung an beruflichen Schulen.Der Band dokumentiert eine Tagung der Arbeitsgemeinschaft <strong>Berufsbildung</strong>sforschungsnetz (AG BFN).Ziel der Tagung war es, die elementaren Aspekte von Qualität zu analysieren, Forschungsdesiderata zubeschreiben und Grundlagen für Handlungsempfehlungen bereitzustellen.Der Band umfasst 195 Seiten und ist zum Preis von 24,90 Euro zu beziehen beimW. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG Telefon: 0521/9 11 01-11Postfach 10 06 33 Telefax: 0521/9 11 01-1933506 Bielefeld E-Mail: service@wbv.deBestell-Nr.: 111.010 ISBN-Nr.: 978-3-7639-1111-0MARGIT EBBINGHAUSQualität betrieblicher Ausbildung sichernLösungen aus der PraxisDas Thema Qualitätssicherung bestimmt wie kaum ein anderes die aktuelle Diskussion in der beruflichenAusbildung. Je nach Handlungsebene treten dabei andere Fragen in den Vordergrund.Die vorliegende Publikation nimmt die betriebliche Handlungsebene in den Blick und greift zunächst dieFrage nach den Gründen für Qualitätssicherung in der betrieblichen Ausbildung auf. Den Schwerpunkt bildetdie Darstellung konkreter Ansätze zur Sicherung von Ausbildungsqualität aus der betrieblichen Praxis. Damiterhalten in der Ausbildung tätige Fachkräfte eine Orientierungshilfe für die Einschätzung und Verortungihrer eigenen Qualitätsaktivitäten.Der Band umfasst 64 Seiten und ist zum Preis von 12,50 Euro zu beziehen beimW. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG Telefon: 0521/9 11 01-11Postfach 10 06 33 Telefax: 0521/9 11 01-1933506 Bielefeld E-Mail: service@wbv.deBestell-Nr.: 110.485 ISBN-Nr.: 978-3-7639-1096-0MARGIT FRACKMANN, MICHAEL TÄRRELernen und Problemlösen in der beruflichen BildungMethodenhandbuchZiel der beruflichen Ausbildung ist es, den Auszubildenden kompetentes Facharbeiterhandeln zu vermitteln.Sie sollen flexibel ihr Wissen in unterschiedlichen Situationen einsetzen, das eigene Lernen steuern undkontrollieren sowie schwierige fachliche Probleme selbstständig lösen können. Um dieses Ziel zu erreichen,benötigen Ausbilder und Berufsschullehrer psychologisches Hintergrundwissen und ein profundes Werkzeugzur Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen.Erstmals stellt dieses Methodenhandbuch Lehrenden in der beruflichen Bildung vor,• wie Lernprozesse verlaufen,• welche Lernstrategien eingesetzt werden können und• welche Lerntechniken für die berufliche Bildung geeignet sind.Die Autoren stellen den Status quo der lernpsychologischen Forschung vor und vermitteln dem Leser Hintergrundwissenzum Ablauf von Lernprozessen.Vom Lerntagebuch bis zu den Lernregeln <strong>–</strong> das Methodenhandbuch liefert viele Beispiele für den Einsatzvon geeigneten Lernformen.Der Band umfasst 274 Seiten und ist zum Preis von 39,90 Euro zu beziehen beimW. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG Telefon: 0521/9 11 01-11Postfach 10 06 33 Telefax: 0521/9 11 01-1933506 Bielefeld E-Mail: service@wbv.deBestell-Nr.: 111.022 ISBN-Nr.: 978-3-7639-1124-0REPORT 8| 2009 11


Aktuell im BIBBBUNDESINSTITUT FÜR BERUFSBILDUNGDatenreport zum <strong>Berufsbildung</strong>sbericht 2009Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen BildungDer Datenreport zum <strong>Berufsbildung</strong>sbericht 2009 des Bundesinstituts für <strong>Berufsbildung</strong> (BIBB) ergänzt denBericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Der Report bietet detaillierte Informationenund Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung in Deutschland.In den ersten beiden Kapiteln werden zentrale Indikatoren zur beruflichen Ausbildung (Kapitel A) und zurberuflichen Weiterbildung (Kapitel B) dargestellt und im Zeitverlauf abgebildet. Das Schwerpunktthema desdiesjährigen Datenreports sind „Ausbildungsbausteine“ (Kapitel C). Entwicklungen in der europäischen undinternationalen Zusammenarbeit in der <strong>Berufsbildung</strong> sind Gegenstand von Kapitel D.Der Datenreport zum <strong>Berufsbildung</strong>sbericht 2009 wird in gedruckter Form und als Onlineversion im Internetunter http://datenreport.bibb.de/html/index.html veröffentlicht.Der Band umfasst 388 Seiten und ist kostenlos zu beziehen beimBundesinstitut für <strong>Berufsbildung</strong>Arbeitsbereich 1.2 <strong>–</strong> KommunikationVeröffentlichungen, Vertrieb Telefax: 02 28/1 07 29 6753142 Bonn E-Mail: vertrieb@bibb.deBestell-Nr.: 09.136 ISBN-Nr.: 978-3-88555-842-2BUNDESINSTITUT FÜR BERUFSBILDUNG IN KOOPERATION MIT DEM DEUTSCHEN JUGENDINSTITUTFachtagung „Neue Jugend? Neue Ausbildung?Beiträge aus der Jugend- und Bildungsforschung“28. und 29. Oktober 2009 in BonnDer Prozess der sozialen und beruflichen Integration in der Phase des Übergangs von Schule in Ausbildungund in der Ausbildung selber ist ein zentrales Thema der Jugend- und Bildungsforschung. Das duale Ausbildungssystemder beruflichen Bildung in Deutschland hatte in der Vergangenheit für die soziale und beruflicheIntegration von Jugendlichen <strong>–</strong> insbesondere von solchen mit schlechten Startchancen <strong>–</strong> eine zentraleFunktion. Tiefgreifende demografische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen werden sichauf diese Integrationsfunktion auswirken.Was dies für die Persönlichkeitsentwicklung und Lebensplanung von Jugendlichen bedeutet, wie die Übergängevon Schule in Ausbildung verlaufen und welche Einflüsse sich für die Qualität der dualen Berufsausbildungergeben, ist Gegenstand der Tagung.Anhand ausgewählter Studien des BIBB, des DJI und anderer Forschungseinrichtungen wird diskutiert, welcheKonsequenzen sich für das <strong>Berufsbildung</strong>ssystem ergeben und vor welchen Aufgaben <strong>Wir</strong>tschaft, Politik undBildungsverantwortliche somit stehen.Weitere Informationen: www.bibb.de/veranstaltungen

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