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Ausgabe 05/2013 - Wirtschaftsjournal

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InfrastrukturAnzeigeDie Nord-Süd-Initiative – Entwicklung einesneuen Wirtschaftsraumes in EuropaIHK Chemnitz macht sich stark für Anbindung Südwestsachsens an die europäischen Verkehrsströme durchdurchgängige ElektrifizierungDie Erweiterung der EU und die Durchlässigkeit derGrenzen haben in den vergangenen Jahren die eingefahrenenHauptrouten der europäischen Verkehrsbeziehungengesprengt. Mit den TranseuropäischenNetzen (TEN) leistet die EU einen wichtigenBeitrag, indem sie die Leitlinien, Prioritäten derNetze bestimmt und grenzüberschreitende Relationendefiniert. Dahinter stehen allerdings keineeuropäischen Bau- und Finanzierungsprogramme,sondern die Mittel sind in der Hauptsache in dennationalen Haushalten aufzubringen.Bereits 2007 fanden sich Akteure der Raumplanung, insbesondereder ostdeutschen Bundesländer, zusammen, umInitiativen in einem Entwicklungskorridor zu aktivieren, derSkandinavien auf dem Festland mit der Adria verbindet undden Namen Ostsee-Adria-Entwicklungskorridor erhielt. Vonder Wirtschaft wurden die Bemühungen aufgegriffen undmündeten in die Nord-Süd-Initiative, die von Unternehmen,den IHKs, Gewerkschaften und Verbänden entlang des Korridorsgetragen wird. Der Korridor als kürzeste direkte Verbindungvon Skandinavien über die ost- und süddeutschenBundesländer bzw. Tschechien und Österreich hat es in sich.Er verbindet 11 Nationen, 7 Hauptstädte, 115 MillionenEinwohner (das sind 25 % der Gesamtbevölkerung der EU)und 15 Häfen und ist ein Raum, in dem sich historisch undin Zukunft ein Hauptteil des wirtschaftlichen Lebens in undfür Europa abspielt.Ein großer Teil der notwendigen Infrastrukturvorhabenim Korridor ist bereits in den nationalen Entwicklungs-undVerkehrsplänen eingeordnet. Um andere Vorhaben wiederummuss gerungen werden. Zu den bereits als vorrangigBehandelten gehören die Eisenbahnachsen Berlin-Palermomit dem Brennerbasistunnel und Athen-Sofia-Budapest-Wien-Prag-Nürnberg/Dresden. Diese Vorhaben müssen dringenddurch weitere Projekte ergänzt werden. Somit stehenauf der Forderungsliste der Nord-Süd-Initiative: die Verknüpfung der Vorhaben Eisenbahnachse Berlin-Palermo (TEN Nr. 1) mit der Eisenbahn- und Straßenachse„Nordisches Dreieck“ (TEN Nr.12) die Verknüpfung der Eisenbahnachse Athen-Sofia-Budapest-Wien-Prag-Nürnberg/Dresden(TEN Nr. 22) und Berlin-Palermo(TEN Nr.1) in Berlin eine enge Abstimmung zwischen der EisenbahnachseLyon-Triest-Divaca/Koper-Divaca-Ljubljana-Budapest-Ukraine (TEN Nr.6) und Berlin-Palermo (TEN-Nr.1), umdie adriatischen Häfen Ravenna, Venedig und Triest mitSkandinavien über die Alpen hinweg zu verbinden.Nord-Süd und die Region SüdwestsachsenDerzeit wird der Bundesverkehrswegeplan erarbeitet. BisMärz <strong>2013</strong> konnten Institutionen und Bürger Vorschlägezu Schienenprojekten für die neue Planperiode beim Bundesverkehrsministeriumeinreichen. Um die Region Südwestsachsenin den Nord-Süd-Korridor einzubinden, bedarf eseiner Reihe vorrangiger Schienenprojekte. Dazu gehörennach Ansicht der IHK Chemnitz u. a.: die Verknüpfung von TEN 22 mit TEN 1 in Marktredwitzin der Oberfranken durch die durchgängige Elektrifizierungzwischen Marktredwitz und der tschechischen Grenzesowie der Lückenschluss in der Elektrifizierung zwischenNürnberg und Marktredwitz, die Weiterführung der Elektrifizierung von Hof nachRegensburg im TEN 1 KorridorBeide Projekte sind von großer Bedeutung für Südwestsachsen,da deren Anbindung an die europäischen Verkehrsströmenur durch die durchgängige Elektrifizierung bisin die Knoten möglich wird. Bereits im Dezember 2012 hattendie IHK Bayreuth und Chemnitz ein gemeinsames Forderungspapiererarbeitet, um die Prioritäten für die Bundesverkehrsplanungaus Sicht Südwestsachsens und Oberfrankensherauszustellen. Es sei ein Anachronismus, so derPräsident der IHK Chemnitz Franz Voigt, wenn sich Bayernund Sachsen in einem Forschungsprojekt mit dem Namen„Elektromobilität verbindet“ stark machen, während Bahnreisendevon Nürnberg nach Dresden auf lange Sicht in Hofumsteigen müssen, weil kein Fahrdraht existiert.Die genannten Elektrifizierungsvorhaben waren auchGegenstand des Eisenbahnsymposiums der Stadt Bayreutham 10. Mai, das durch die IHK Chemnitz unterstützt wurde.Die ca. 150 Teilnehmer des Symposiums forderten: die Vorplanungen auf den Abschnitt Marktredwitz-Nürnbergnoch in <strong>2013</strong> auszuweiten, das Ausbauprojekt im vordringlichen Bedarf der Bundesverkehrswegeplanungauch im nächsten BVWP 2015/16beizubehalten, die Baumaßnahmen im nächsten Investitionsrahmenplan2016 bis 2020 zu verankern, den Ast Marktredwitz-Eger-Pilsen wieder in das Kernnetzder EU aufzunehmen, die Planungen und den Bau mit Mitteln der ConnectingEurope Facility zu fördern.Die Realisierung von Schienenprojektenspielt im Bundesverkehrswegeplan einewichtige Rolle. Nach Ansicht der IHKChemnitz gehört dazu auch die weitereElektrifizierung von Eisenbahnstrecken.Foto: Wolfgang SchmidtHintergrundDie Sachsen-Franken-Magistraleist sowohl für den Personen- alsauch für den Güterverkehr vonerheblicher Bedeutung. Sie istim betrachtetenAbschnitt unverzichtbarerTeil des geplantenOstkorridors Magdeburg-Leipzig-Hof-Regensburgsowie derzentralen europäischen Ost-West-Achse Frankfurt-Nürnberg-Prag-Lemberg.Kontakt für weitereInformationen:IHK ChemnitzDietmar RichterTelefon: 0371 6900-1220richter@chemnitz.ihk.dewww.chemnitz.ihk24.dewww.north-south-initiative.eu20 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>

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