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Armament, Disarmament and International Security - SIPRI

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EINLEITUNG. DIE PERSPEKTIVE EINESÖKONOMEN AUF SICHERHEIT,KONFLIKT UND FRIEDENSFORSCHUNGtilman brückBedauerlicherweise ist die Anwendung physischerGewalt ein wesentliches Merkmal menschlichenVerhaltens. Es ist erstaunlich, wie wenigman über Zwang und Gewalt weiß, wenn manbedenkt, wie prägend diese für das menschlicheZusammenleben, Gruppenverhalten und staatlicheH<strong>and</strong>eln sind.Daher greifen viele politische Strategienangesichts drohender oder realer gruppenbasierterGewalt zu kurz. Beispielsweiseverweist kein einziges der Millenium-Entwicklungsziele(englisch: Millennium DevelopmentGoals, MDG), die den entwicklungspolitischenDiskurs seit 2000 geprägt haben, auf Friedenoder Sicherheit. Es ist an der Zeit, diesesSchweigen zu Sicherheit, Konflikt und Friedenzu brechen.Das <strong>SIPRI</strong> Yearbook will bestehende Wissenslückenschließen: Es liefert Informationen undist bestrebt, die Kenntnisse über Konflikt,Frieden und Sicherheit zu erweitern, damit einebessere Politik zur Schaffung einer friedlicheren,sichereren und gerechteren Welt umgesetztwerden kann. In den Sozialwissenschaften gibtes vier weitere wichtige Bereiche, in denen diestrategische Anwendung von Gewalt durchGruppen im Umfeld geschwächter staatlicherInstitutionen, auch in undemokratischenStaaten, bislang noch kaum untersucht wurde.Diese sind: Ursachen für Unsicherheit, Konflikt undFragilität Entwicklungen in den Bereichen Sicherheit,Konflikt und Frieden Auswirkungen von gewaltsamem Konfliktund Unsicherheit sowie Interventionen und Institutionen fürSicherheit und Frieden.All diese Wissenslücken verweisen darauf,dass es kein umfassendes System für Sicherheitsdatengibt, das die verschiedenen Bereicheder Friedensforschung zusammenführt – vermutlichist dies die schwerwiegendste undumfangreichste Leerstelle insgesamt.Dieser Kenntnismangel erschwert Friedensarbeitund Konfliktprävention erheblich. DasEingreifen in Konflikte wird dadurch viel ideologischerund weniger eine Sache tatsächlicher,gemeinsamer Interessen – und damit letztlichweniger erfolgreich. Die Folge sind Prophezeiungen,die sich selbst bewahrheiten oder„Geschichten“ gescheiterter Interventionen, diescheinbar die Grenzen dieses Vorgehens belegen.Wenn so viele <strong>and</strong>ere Dinge im Leben einesEinzelnen oder in einer Gesellschaft gemessenwerden können, sollte es möglich sein, Maße fürFrieden und Sicherheit, sowohl für den Einzelnenals auch auf Staatsebene, zu finden. Es reichtaber nicht aus, Unsicherheitsempfinden zu messen,Kriegstote oder Fälle von Waffenschmuggelzu zählen, Stellvertretervariablen für Frieden zuentwickeln oder Sicherheitsindikatoren zu schätzen.Trotz dieser und vieler <strong>and</strong>erer Forschungsansätze,die das <strong>SIPRI</strong>-Jahrbuch in denvergangenen Jahren aufgegriffen hat, bleibenmindestens zwei wichtige Herausforderungen:Erstens gilt es zu definieren, welche Datengebraucht werden, um die Forschung zu Sicherheit,Konflikt und Frieden voranzubringen. Diezweite Herausforderung wird sein, ein „globalesDatensystem zur Darstellung von Sicherheit“ zuentwickeln, das die vielen Variablen zur Messungder Dynamiken von Sicherheit und Friedenin einem konsistenten Rahmen zusammenführt.Möglicherweise ist die Zeit nun reif, einePolitik für Sicherheit und Frieden sowie dasWissen darüber weiterzuentwickeln. einleitung 1

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