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SFT 5/84 - Science Fiction Times

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2<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong>INHALT347101213141519212223242627EDITORIALDas Ende eines Booms?Zwei EssaysBorges und Franke aus literaturpsychologischer Sicht.KÖPFE AUS DEM FEUER<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> aus Keramik.DAS WORT ALS SCHILDNeue Werke der DDR-Autoren Johanna und Günter Braun.DAS BUCH DES MONATSBallards CRASH! - ein skandalträchtiges Werk?SPIELBERG AUF SCHWABISCHÜber die Dreharbeiten zu JOEY.NACKTER HINTERNESATURN 3 - ein Film über drei Personen und einen Roboter.REZENSIONENMichael K. lwoleit, RUBIKONAlan Dean Foster, AUCH KEINE TRÄNEN AUS KRISTALLPaul 0. Williams, DIE ZITADELLE VON NORDWALLPaul 0. Williams, DIE ENDEN DES KREISESChristopher Priest, DER STEILE HORIZONTJoy Chaot, KÖNIGE DER NEBELINSELChester Anderson, SCHMETIERLINGSKINDAngus McAllister, DER COMPUfERMENSCHKarl Michael Armer/WolfgangJeschke (Hrsg.), ZIELZEITVideo-TipsNeu auf Kassette im Mai ‚85TV-TIPSPhantastische Filme im Mai ‚85NachrichtenInteressante NeueinkäufeDeutsches Omni eingestelltNeu bei HohenheimREZENSIONSREGISTER 19<strong>84</strong>NEUE SCIENCE FICTION IM MÄRZ 19<strong>84</strong>LeserpostImpressum


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong> 3EditorialAls George Lucas mit seinem Film STARWARS alle Kassenrekorde schlug, dasah es so aus, als würden die kommendenJahre ganz im Zeichen der <strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> stehen. In gewisser Weise bestätigtesich diese Meinung auch. Nach wievor sind praktisch alle außergewöhnlicherfolgreichen Filme der Phantastik zuzuordnen,die Werbung nutzt intensiv SF-Motive, sogar bei Produkten, wo dieseMotive schlichtweg lächerlich wirken,Hochschulen und Kunstgalerien nehmendie <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> erstmals zur Kenntnis.Geändert hat sich nichtsKein Wunder, daß sich angesichts diesesSF-Booms vor allem jene Hoffnungenmachten, die sich schon seit geraumerZeit mit SF beschäftigten – die Autorenund Verleger. Jeder Verlag, der ohnehinschon eine SF-Reihe im Programm hatte,stockte die Anzahl der Titel auf, andereVerlage starteten eigene Reihen. DerErfolg blieb gleichwohl aus. Umsatzsteigerungengab es nur im Bereich desFantasy-Romans, wo die Leser, angeregtdurch die Werke Tolkiens und Endes,plötzlich merkten, daß es jene Literatur,die sie noch aus der Kinderzeit in angenehmerErinnerung hatten, auch in einerfür Erwachsene konsumierbaren Formgibt. Bei den reinen SF-Reihen hingegensackten die Verkaufszahlen nach unten.Der Grund hierfür : Die Zahl der imweitesten Sinne SF-Interessierten nahmzwar zu, nicht aber die Zahl der SF-Leser.Und die wiederum konnten oder wolltennicht mehr lesen als zuvor. Verkauft werdenheute in etwa gleichviel SF-Romanewie vor zehn Jahren, nur wurden ebenvor zehn Jahren nicht einmal halb sovieleBücher pro Monat angeboten wieheute. Konnte ein Verlag früher davonausgehen, von einem Großteil seiner SF-Titel 10.000 Stück zu verkaufen, so lauertman heute nervös, ob sich wenigstens5.000 Stück absetzen lassen.Verschiedene ReaktionenBetroffen von diesem Dilemma sind alleVerlage im gleichen Maße, die Reaktionendarauf fallen allerdings höchst unterschiedlichaus. Der eine Verlag verhängteinen Einkaufsstopp, damit die Verlustedurch verfallende Rechte gering bleiben,falls man sich entschließen sollte, dieSF-Reihe einzustellen – eine Methode,die nicht sehr sinnvoll ist, da hierdurchauch Optionen verfallen und andere Verlagedie Chance erhalten, sich die Rosinenaus dem gesamten Angebot herauszupicken.Ein anderer Verlag erwägt, dieSF-Romane in die „allgemeine Reihe“einzugliedern – was auch nicht eben klugerscheint, da SF-Romane sich an ein speziellesPublikum richten, das in der Regelvon einem SF-Roman erwartet, daßer auch als solcher erkennbar ist. Eindritter Verlag sagt schließlich, „wir sindstark genug, um nötigenfalls auch unterVerlußten unsere Position am Markt zubehaupten, und genau das werden wirtun, bis andere Verlage klein beigeben.“Diese Methode hat freilich den Nachteil,daß zur Erhaltung der Titelanzahl auchschwächere Bücher ins Programm aufgenommenwerden müssen, was sich dannauch wieder negativ in den Verkaufszahlenniederschlägt. Und schließlich gibt esauch noch eine „antizyklische Tendenz“,denn ein renommierter Verlag erwägt zurZeit, eine eigene SF-Reihe zu starten inder Hoffnung, völlig neue Leserschichtenerschließen zu können.AutorenschelteEinig sind sich alle Verlage in einemPunkt: Deutsche Autoren gelten als nichtsonderlich verkaufsträchtig. Diese Einschätzungist nicht ganz falsch, basiertaber auf höchst unterschiedlichen Ursachen.Zum einen wurden in den vergangenenJahren deutsche SF-Romane und-Stories veröffentlicht, die besser in derSchublade geblieben wären, und geradederartige Werke bestärken die bei denLesern ohnehin bestehenden Vorurteilegegenüber „hausgemachter“ <strong>Science</strong><strong>Fiction</strong>. Zum anderen sind aber auchdie Autoren selbst kaum bereit, ihre Daseinsberechtigungnachzuweisen. Zweifellosist es für einen deutschen Autormüßig, einen Roman im Stil von Asimov,Heinlein oder auch Dick zu verfassen.Immerhin stehen den Verlagen dieOriginale zur Verfügung (und sei es inder fünften Auflage), und die Namen dieserVerfasser sind nun einmal zugkräftigerals die deutscher Autoren, die nochnicht auf zwanzig oder dreißig Romanezurückblicken können.Was deutsche SF-Autoren hingegenleisten könnten, wären Romane, die sichmit speziell deutschen oder europäischenThemen beschäftigen – oder eben Romane,die sich inhaltlich und/oder strukturmäßigvon den angloamerikanischenWerken unterscheiden. Voraussetzungdafür wäre natürlich eine fundierte Auseinandersetzungmit den „Vorbildern“,wozu aber sonderbarerweise kaum jemandbereit zu sein scheint. Schaut mansich an, was hierzulande in letzter Zeit ansekundärliterarischen Artikeln veröffentlichtwurde, so stellt man eine vornehmeZurückhaltung gerade derjenigen fest,die nicht nur gerade dafür prädestiniertsein sollten, sondern auch ein gesteigertesInteresse an derartigen Arbeiten habenmüßten – die Autoren nämlich.Sowohl in England wie auch in Amerikanutzen zahlreiche – durchaus etablierte– Autoren jede Möglichkeit, sichmit dem Genre auseinanderzusetzen. Inder BRD hingegen ist kaum ein Autorbereit, seine kostbare Zeit auf Artikel zuverschwenden, die mit Sicherheit weitweniger Geld einbringen als etwa eineKurzgeschichte. Dabei könnte geradedie theoretische Auseinandersetzung mitetablierten Autoren und deren Werken zuErkenntnissen führen, die auch für dieeigene Arbeit nutzbringend verwertbarsind.Harald Pusch


4<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong>ZWEI ESSAYSNEUELANDBESCHREIBUNGENDER HÖLLEZugegeben, die <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> ist einhoffnungsloser Fall; aber einer mit Ausnahmen,wie Lem, der selber eine derbedeutendsten ist, zurecht bemerkt hat.Gerade seine Bücher belegen, daß dieModelle der <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> weit mehrals andere Modelle der Trivialliteraturgeeignet sind, in der Hochliteratur mitGewinn eingesetzt zu werden. Das Phänomen<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> verdient Interesse,nicht so sehr wegen seiner schonvorgelegten Produktionen (die sind inder Tat zum allergrößten Teil schlichtindiskutabel), wohl aber wegen seinerMöglichkeiten, deren wichtigste ichdarin sehe, menschliche Entwicklungslinienauf die konsequenteste Weise zuEnde zu denken. Diese Möglichkeit der(vor allem negativen) Utopie hat ja auchimmer wieder bedeutende Autoren derHochliteratur fasziniert. Man denke nuran Huxleys „Schöne neue Welt“, an Orwells„19<strong>84</strong>“ oder an „ Die Gelehrtenrepublik“von Arno Schmidt.Inzwischen sind jedoch die Schreckensvisionenwohlfeile Massenware geworden,entartet zu einem leeren Spiel,wenn auch ausgehend von einer nichtleeren Prämisse, die aber durch denpermanenten gedankenlosen Raubbau,der damit getrieben wird, längst zu einemweiteren <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>-Klischeeerstarrt ist: „new maps of hell“. Das istnicht verwunderlich; denn das Glück istbanal und ergo nicht literaturfähig, nichteinmal in der Trivialliteratur; und darumwird beim Happyend (nicht nur im Kino)eben meistens abgeblend‘ …Daß diesem so delikaten Thema auchliterarisch noch überraschende Seitenabzugewinnen sind, zeigt uns (ausgerechnet!)ein <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>-Autor, undnicht einmal einer von den literaturambitionierten,sondern einer, der das Schreibenals solides Handwerk betreibt. Ichspreche von Herbert W. Franke. Von ihmstammt eines der radikalsten und konsequentestenBücher, die je über das Glückgeschrieben worden sind! Die Rede istvon DER ORCHIDEENKÄFIG*. DiesesBuch sollte zur Pflichtlektüre jedesSozialutopisten gehören, führt es dochdie menschenfreundliche Idee des größtenGlücks der größten Zahl auf brillanteWeise und ganz unpolemisch ad absurdum.Die Geschichte ist angesiedelt aufeinem unendlich fernen Planeten in einernicht minder fernen Zukunft. EinigeMenschen geraten (wenn auch nichtdirekt leiblich, so doch mit dorthin projiziertenund materialisierten Pseudokörpern)im Zuge einer Art Abenteuer-Safari in eine Stadt, in der Wesen einerhochentwickelten Zivilisation gelebtzu haben scheinen. Man beginnt schonbald, sich nach Art verwöhnter Kinderzu amüsieren, sprich, die vorhandenenGebäude und Einrichtungen mutwilligzu zerstören; und dabei gerät man überraschenddoch noch in Kontakt mit denBewohnern des Planeten, das heißt mitihren Sachwaltern, den Robotern.Tief unter der Erde leben sie, perfektabgeschirmt und versorgt durch einesich selbst reproduzierende Maschinerie.Sie haben den Weg zum vollkommenenGlück, zum vollkommenen Frieden undzur vollkommenen Sicherheit gefunden,wie der Roboter versichert, der die unerwünschtenEindringlinge schließlichdoch zu einer Audienz bei den Herrendes Planeten geleitet. Was sie schließlichin einem feuchten unterirdischen Korridorvorfinden, sind rosarote, fleischige,vielfach zerlappte Gebilde, die in einemGeflecht aus Leitungen, Drähten, Reflektoren,Fäden und Plastikhüllen stecken.Der begleitende Roboter stellt diese Gebildeals „Menschen“ vor; und dann entwickeltsich ein äußerst lapidarer, aberbezeichnender Dialog:„…Sie können sich nicht bewegen, stellteAl fest.Wozu sollten sie sich bewegen?*)Herbert W. Franke: „Der Orchideenkäfig“,2. Aufl., München: Goldmann 1982Wo sind ihre Knochen?Sie brauchen keine Knochen.Und ihre Arme und Beine?Sie brauchen weder Arme noch Beine.Ihre Augen und Ohren?Sie brauchen keine Sinnesorgane.…Und was sind das für Fäden?Mit ihnen erzeugen wir angenehmeVorstellungen. Ruhe, Zufriedenheit,Glück – und anderes, wofür ihr keineWorte habt.Denken sie nicht?Wozu sollten sie denken?Glück kommt nur durch das Gefühl.Alles andere stört.Wie vermehren sie sich?Sie brauchen sich nicht zu vermehren,denn sie sterben doch nicht.Können sie sich mit uns verständigen?Sie brauchen sich nicht zu verständigen– mit niemand.“Und damit ist das logische Ende desDialogs erreicht, die Neugierigen ziehensich zurück, konsterniert, aber auchnachdenklich. Das also ist das Paradies,das Nirwana, das Alles und das Nichts– ein violett durchdampfter, feuchter,unterirdischer Korridor ... Das wahrhaftGrandiose an dieser Konzeption ist, daßman am Ende nicht unbedingt sicher seinkann, ob es sich hier um die die endlicheVerwirklichung des Traums vomParadies handelt oder bloß um eine neueVersion der Hölle. (Der nur scheinbareUnbegriff eines „ausbruchssicheren Paradieses“fallt einem dabei ein.) Abersind am Ende nicht Himmel und Höllenur zwei Seiten derselben Münze? – Undje mehr wir dem einen zustreben, destomehr nähern wir uns zugleich dem anderenan. Das ist die Tragik aller Utopienvon Platons grotesker Staats-Vergötzungbis hin zum real existierenden Sozialismus.Es ist jedoch mehr als die Idee desParadieses auf Erden, die Franke problematisiert,es ist nicht minder zugleichauch die Idee des vollendeten Glücks alsletztes Ziel individueller Existenz, dieda ad absurdum geführt wird . Man mußdurchaus kein Puritaner sein, um Glück


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong> 5in Reinkultur für eine problematischeSache zu halten, ohne es jetzt gleich alsFalschgeld zu diffamieren, mit dem dieNatur uns betrügt. In der Ökonomie derEvolution gehört das Glück nicht zu denangestrebten Zielen, sondern zu den vielfaltigenMarken auf dem Wege dahin.Die Natur hat nämlich das Prinzip derVerhaltenssteuerung durch positive undnegative Verstärker schon lange vor denBehavioristen erfunden. Was wir an Lebensweisheitam Ende erreichen können,ist nicht viel mehr, als diesen Hinweisreizenzu folgen. „Selbstverwirklichung“ist im Grunde ein viel zu hochtrabendesWort dafür.Jeder Versuch jedoch, die Natur zuübertölpeln und den direkten Durchbruchin den Glückstopf zu erzwingen,endet unweigerlich in der Katastrophe.Ein bedenkenswertes Beispiel dafürbietet die Laboratoriumsratte, die durchKnopfdruck über eine Sonde ihr eigenesLustzentrum im Gehirn permanentreizt – bis an ihr „selig Ende“. Jeder Heroinsüchtigesteht jedoch für denselbenFall – oder in gewisser Weise eben auchjeder Bewohner des Frankeschen Orchideenkäfigs;denn wenn man sein ganzesLeben im permanenten Glücksrauschverbringt, ist es letztlich vom Standpunktder Evolution ohne Bedeutung, ob dieserRausch 1 Stunde dauert, 1 Jahr oder 1Ewigkeit.Wenn man das Problem von diesemStandpunkt aus betrachtet, kann manFrankes Buch (wohl auch im Sinne desAutors) als eine Warnung interpretieren; denn wer möchte schon seine Hand dafürins Feuer legen, daß die Menschheiteinmal die Kraft aufbringen wird, diesebreite und bequeme Sackgasse zu meiden,wenn sie sich je auftun sollte?ZENON,BORGES UND ICHIn einer Buchbesprechung macht BOR-GES einmal eine Bemerkung, die aufden ersten Blick sehr provokativ erscheint.„Die Katholiken“, so schreibt erund fügt auf seine sanft perfide Art hinzu,„(ich meine die argentinischen Katholiken)glauben an eine überirdischeWelt, ich habe jedoch bemerkt, daß siesich nicht für sie interessieren. Bei mir istdas Gegenteil der Fall: mich interessiertsie, aber ich glaube nicht an sie.“ WennBORGES meist reichlich entlegene philosophischeund theologische Problemeaufwirft, so nicht, um sie (womöglich„endgültig“) zu lösen, sondern vielmehrihrer ästhetischen Qualitäten wegen undum den Schwindel des Denkens auszukosten.BORGES reflektiert die Problemenicht, die er anspricht, er erzählt sie.So wie einige seiner besten ErzählungenQuasi-Essays sind, sind die meistenseiner Essays Quasi-Erzählungen. BOR-GES hat die Grenzen zwischen den Gattungenverwischt, um neue, erstaunlicheEffekte zu erzielen.Es versteht sich, und BORGES läßtdas mehr als einmal unverhüllt durchblicken,daß vor diesem Hintergrund dieFrage nach der Wahrheit, die die Philosophenso bewegt, von ganz untergeordneterBedeutung wird. So bleibt für ihnbeispielsweise das klassische Paradoxdes ewigen Wettlaufs zwischen Achillesund der Schildkröte trotz all der einschneidendenWiderlegungen, die es imLaufe von mehr als zwei Jahrtausendenerfahren hat (oder gerade deswegen?),von unvermindertem Interesse.Achilles kann die Schildkröte nichteinholen, so argumentiert ZENON, derWettlauf kann nie zu einem Ende kommen,so wie keine Bewegung je an ihrZiel gelangt, weil sich zwischen Startpunktund Ziel unendlich viele Punkteeinschieben lassen, zwischen denen unendlichviele Distanzen bestehen, die zudurchqueren eben auch unendlich vielZeit beansprucht. Dieses Paradox sollnicht nur die Wirklichkeit des Raumesin Frage stellen, sondern zugleich auch,und das ist der Punkt, der das besondereInteresse von BORGES auf sichzieht, die, wie er schreibt, „ unverletzlichereund feiner geartete der Zeit“.Er resümiert seinen Oberblick über diebekannten Widerlegungsversuche vonARISTOTELES bis BERGSON undRUSSEL mit der lapidaren Bemerkung,ZENON sei unwiderlegbar, es sei denn,wir könnten uns zur Idealität von Raumund Zeit bekennen.Ich will meine Sympathie nicht verhehlenmit diesem metaphysischen David,der unerschrocken eine ganze Riegevon Geistesriesen in die Schranken fordert.Ich meine sogar, daß es im Prinziprichtig ist, darauf zu beharren, daß diesesParadox, das aus dem Denken herausgewachsenist, mit den Mitteln des Denkensallein nicht zu lösen ist. ZENONdominiert im Grunde alle seine Widerleger,indem er ihnen seine Prämissenaufzwingt, deren wichtigste das Primatdes Denkens über die Wirklichkeit ist.Er stellt ein mathematisches Modell desBewegungsablaufs vor, das den offenkundigenMangel hat, die beobachtbarenEreignisse nicht angemessen beschreibenzu können. Aus diesem Fehlschlagzieht er jedoch nicht den naheliegendenSchluß, daß sein Modell falsch seinkönnte, er kommt vielmehr zu dem überraschendenErgebnis, mit den beobachtetenEreignissen könne etwas nicht stimmen.Diese Argumentation nimmt alssichere Prämisse an, ein Denkgebilde,ein formales Modell, könne einen Testfür die Wirklichkeit abgeben. Akzeptiertman diese Prämisse, gerät man jedochunweigerlich in das Dilemma, feststellenzu müssen, daß sich jeder Ereignisfolgezahlreiche formale Modelle unterlegenlassen, die u.U. zu recht unterschiedlichenKonsequenzen führen. Sie könnennicht alle zugleich gültig sein; aber wiesoll eine Entscheidung zwischen ihnengetroffen werden, ohne auf empirischeArgumente zurückzugreifen? – Es zeigtsich sehr schnell: Modelle sind beliebig,die Wirklichkeit ist es nicht. Darausfolgt, daß die theoretische Rekonstruktionder Wirklichkeit, die unser Denkenerzeugt, sich erst an der Empirie bewährenmuß.Wenn man diese Prämisse akzeptiert,dann ist ZENON bereits widerlegt. Woaber steckt der Fehler seines Modells?Oder sollte man eher fragen: Wie funktioniertder Trick? – Ein Beobachter verfolgtden Wettlauf zwischen Achilles undder Schildkröte. Er registriert dabei fortlaufenddie jeweils erreichten Positionender Wettkämpfer. Er tut das jedoch nicht,wie zu erwarten wäre, in gleichmäßigenAbständen, etwa jede Sekunde, sonderner verkürzt systematisch fortlaufend denBeobachtungszeitraum. Dieser Kunstgriffgestattet es ihm, den Punkt, an demAchilles die Schildkröte einholt, hinauszuschieben.Dieses Spiel kann man inder Tat ad infinitum fortsetzen, da sichzwischen Start und Ziel des Wettlaufsunendlich viele Punkte einschieben lassen.Dieses Vorgehen setzt die beliebigeTeilbarkeit der Zeit voraus. Nun ist mathematischsicher jede Strecke beliebigoft teilbar, woraus man jedoch noch langenicht folgern kann, daß dieses auch fürjede Zeitstrecke gilt. Es wäre ja durchaus


6<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong>denkbar, daß die Zeit nicht kontinuierlichverläuft, sondern diskret, daß es alsonicht mehr teilbare kleinste Zeiteinheitengibt, Zeit-Quanten gewissermaßen. ImRahmen eines solchen Modells wäre derregressus ad infinitum abgeblockt: Achilleskönnte die Schildkröte einholen, derWettlauf käme in abzählbarer Zeit zueinem Ende. Die erlebte Kontinuität derEreignisse widerspricht übrigens nichteiner solchen Vorstellung einer körnigenZeit, erleben wir doch auch die diskretenBilderfolgen eines Zeichentrickfilms alskontinuierliche Bewegung.Die erlebte Kontinuität könnte einTäuschungsphänomen sein, bedingtdurch das begrenzte Auflösungsvermögenunserer Sinnesorgane. (Bezeichnenderweiseverfügen wir nicht über einenpräzisen Zeitsinn, sondern nur über eineher vages Zeitgefühl.) Und dennoch,was für eine Vorstellung: das von Zustandzu Zustand weiterrückende Universum!Es zeigt sich, daß nicht alles, was manmit Zahlen machen kann, in der Natureine Entsprechung haben muß. LEM hatdie Mathematik einmal mit einem wahnsinnigenSchneider verglichen, der allemöglichen Kleider in den absonderlichstenFormen näht, ohne sich zu fragen,ob es jemanden gibt, dem diese Kleiderpassen. In seinem Lagerhaus könntenwir Kleider finden für Kraken, für Bäume,für Schmetterlinge oder Menschen,ja selbst für Zentauren oder Einhörner.Für die überwältigende Mehrheit derKleider bestünde jedoch überhaupt keineVerwendung. Genauso, sagt LEM, gehtdie Mathematik vor. Sie baut Strukturen,exakte Modelle, ohne daß der Mathematikerweiß, von was es Modelle sind.Die Wissenschaftler durchstöbern diesenVorrat an „leeren Kleidern“ in der Hoffnung,„ein Stückehen Welt“ zu finden, zudem diese leere Konstruktion paßt. Dabeibesteht jedoch .die Gefahr, daß gelegentlichEigenschaften des Modells fürsolche der Welt gehalten werden, eineGefahr, der ZENON erlegen ist.Es ist jedoch nach wie vor ein etwasvereinfachtes Modell im Umlauf, dessenSuggestivkraft weit größer ist, da esnicht zu beobachtbaren Ereignissen inWiderspruch steht. Im Rahmen dieserVorstellung wird die Zeit betrachtet alseine Art „mathematischer Doppelgänger“der Zahlenreihe. So wie die Reiheder Zahlen ins Unendliche fortgesetztwerden kann, erstreckt sich die Reihe derZeiten in die Ewigkeit. Man könnte dieVermutung dagegensetzen, daß es in derWirklichkeit nichts gibt, das der unendlichenReihe der Zahlen entspricht. EinEnde der Zeiten ist allerdings so wenigvorstellbar, wie ein Ende der Zahlen.Das muß nicht das letzte Wort sein.Wenn der aus 1001 Witzen bekannteSchlaflose das probate Hausmittel desSchafezählens anwendet, haben solchevorgestellten Schafe die unbezahlbareEigenschaft, beliebig vermehrbar zusein. Der Prozeß des Abzählens imaginärerSchafe kann (theoretisch!) so langefortgesetzt werden, wie die Reihe derZahlen – unendlich. (Man stelle sich dasvor: in einer mentalen Hölle ein Sisyphosdes Kopfes zu einer solchen Aufgabeverdammt!) Nun darf man jedoch nichtvon der unendlichen Zahl vorstellbarerSchafe auf das Vorhandensein unendlichvieler wirklicher Schafe schließen. Mitder vorgestellten und der realen Zeitkönnte es sich genauso verhalten.Und die Ewigkeit? – Die wäre dannnicht aus Zeit gemacht, sondern aus derAbwesenheit von Zeit. Man könnte denAusspruch PLATONs, die Zeit sei einbewegliches Abbild der Ewigkeit, umkehrenzu der Vermutung, die Ewigkeitsei ein starres Abbild der Zeit, ein Film,der stehengeblieben ist wie eine abgelaufeneUhr. Wir kennen eine solchegespenstische · Szene aus dem Dornröschenschloßder Brüder GRIMM, wodem Koch die ohrfeigenschwere Handin der Luft erstarrt. (Daß mir gerade diesesBild von allen am eindringlichstenim Gedächtnis haftet, mag daran liegen,daß diese Szene die größte aggressiveDynamik reflektiert.) Wie gesagt, einegespenstische und absurde Vorstellung,dieses erstarrte Universum, dieses gigantischeMuseum aller wirklichenDinge, das keiner mehr besucht.Wahrscheinlicher, wenn auch vomästhetischen Standpunkt sehr viel wenigerreizvoll, als dieser „Zeit-Tod“ istder dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamikabgefolgerte Wärme-Toddes Universums. Die Zeit endet mitdem Zerfall aller Formen, mit dem Stillstandaller Bewegung. Die Ewigkeit indieser Sichtweise wäre das unveränderlicheChaos, das genaue Gegenbild zuPLATONs unveränderlicher Ordnung.In dieser Version läuft die Zeit jedochGefahr, ihrer geheimnisvollen Autonomieberaubt und zu einem bloßen Epiphänomenanderer Vorgänge degradiertzu werden. BORGES würde das nichtmögen.NEU im CORIAN-VERLAG, dem Fachverlag für phantastische Literatur!BIBLIOGRAPHIE DER UTOPISCH-PHANTASTISCHEN LITERATUR 19<strong>84</strong>292 Seiten. DM 25,00. ISBN 3- 89048-304-6Alle im Jahr 19<strong>84</strong> im deutschsprachigen Raum erschienenen phantastischenTitel: Romane, Collections, Anthologien, Stories.Autor enalphabetische Erfassung.Neu in dieser Ausgabe: Bibliographie der in den Jahren 1983 und 19<strong>84</strong> erschienenenSekundärliteratur zur phantastischen Literatur (zusammengestelltvon Walter Udo Everlien).Weiterhin lieferbar:BIBLIOGRAPHIE DER UTOPISCH-PHANTASTISCHEN LITERATUR 1983112 Seiten. DM 12,00. ISBN 3-89048-303-8CORIAN-VERLAG Heinrich Wimmer, Postfach 11 69, D-8901 Meitingen


8<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong>und schüttelte stumm mit dem Kopf.Als sie wieder zu Atem kam, hauchte siebloß: „Also, das könnte ich nicht mal abstauben.“Und so war immer eine Menge losvor dem Keramikstand , und alle warenbegeistert: vom Punker mit giftgrünemHaarkamm bis zum polnischen Architekturprofessor.Darüber, daß fast ausnahmslospositive Anmerkungen zu denphantastischen Plastiken kamen, staunteihr Hersteller am meisten. Rolf Sauer,1946 in Bad Hersfeld geboren, studiertenach einer Dekorateurausbildung Malereiund Grafik in Frankfurt und Offenbach.Zunächst übte er sich im Baumittelalterlicher Musikinstrumente. Vonden Tönen zum Ton kam er, als seineFreundin eine Töpferlehre machen wollteund nicht wußte , wie sie mit dem Materialzurechtkommen sollte. Rolf jobtedrei Wochen in einer Töpferei, um dasGeld für einen Brennofen zusammenzubekommen.Als der Ofen stand und Rolfwußte, wie man mit Ton arbeitet, machteer gleich weiter. Halbherzig beschäftigteer sich eine Weile mit Gebrauchskeramik,experimentierte aber nebenher mitkleinformatigen freien Arbeiten, die erheimlich mit in den Brennofen schob.„Anfangs hab‘ ich nur so zum Spaß rumgeknetet“,berichtet er rückblickend , „dawar kein Gedanke daran, mal davon zuleben.“Erst im Sommer letzten Jahres beganner damit, seine freien Arbeiten auszustellen.Was ihn an der Sache reizt, istzunächst einmal der handwerkliche Aspekt.„Ich gehe gerne bis an die Grenzendessen , was mit dem Material nochmöglich ist. Da gibt es technische Probleme:die Figuren sacken zusammen,die winzig kleinen, differenzierten Teilchenbrechen ab , oder es passiert auchschon mal, daß eine ganze Skulptur imBrennofen explodiert.Alle meine Arbeiten sind aus Steinzeugfrei aufgebaut. Der Aufbau geschiehtwie bei einem Gefäß, aus Tonwürsten,Streifen und Platten. DiePlastiken sind hohl und ohne Stützenaus Fremdmaterial gebaut. Ich verwendestark schamottierten Steinzeugton, denich selbst aufbereite, Schrühbrand auf900 Grad, Glattbrand auf 1280 Grad. Diemeisten meiner Objekte sind im Gasofenreduzierend gebrannt, einige oxidierend.Meine Glasuren werden alle in meinerWerkstatt entwickelt.“Nicht selten hört Rolf Sauer, wenn er


10<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong>HORSTHEIDTMANNDAS WORTALS SCHILDDie beiden letzten Bücher der DDR-Schriftsteller Johanna und Günter Braunsind sicher nicht das, was der Stammleserutopisch-phantastischer Literatur hierzulandeals leichte, entspannende Lektüreerwartet. In beiden Bänden tauchen utopischeund phantastische Details undVersatzstücke nur noch am Rande auf.Die Brauns gehörten auch mit früherenArbeiten nicht zu den Autoren, die demLeser phantastische Fluchtwelten angebotenhaben, in denen dieser seinen Alltagssorgenentfliehen konnte , sondernsie haben sich, zwar phantastisch gewandet,mit der Gegenwart, mit aktuellenFragen und Problemen auseinandergesetzt.Die beiden neuen Titel sind in nochstärkerem Maße als Gegenwartsliteraturanzusehen, und da die Verfasser aus derDDR stammen, setzen sie sich vor allemmit der dort erfahrenen Gegenwart, mitder gesellschaftlichen Realität in derDDR auseinander. Das Phantastischewird somit für die Brauns hier mehr nochals in früheren Büchern zum Instrument,um Kritik zu verfremden, aber auch zuüberzeichnen, zu übersteigern. Darauskönnen sich für westdeutsche Leser Zugangsschwierigkeitenergeben, die Textewirken sperrig. Nicht nur die Feinheitender Kritik, z. B. satirische Anspielungen,sondern die Dimensionen der hier artikuliertenKritik überhaupt, lassen sichangemessen wohl nur von jemandem erkennenund nachvollziehen, der mit Alltagund Gesellschaft in der DDR vertrautist. Wenngleich also das Publikum in derDDR diese Texte anders lesen würde(bisher konnten beide Bücher nur in derBRD erscheinen), so erzählen die Braunsvielschichtig genug, um dem hiesigenLeser subjektive, individuelle Zugangsmöglichkeitenzu erlauben.Der Roman „Das kugeltranszendentaleVorhaben“ beginnt recht realistisch,wird aber von Anfang an mit ironischerDistanz erzählt, die sich dann mehr undANMERKUNGENZUNEUEN WERKENVONJOHANNAUNDGÜNTER BRAUNJohanna Braun und Günter BraunDAS KUGELTRANSZENDENTALEVORHABEN. Phantastischer RomanSuhrkamp Taschenbuch 948Phantastische Bibliothek Band 109Frankfurt/M. 1983,215 S.DIE UNHÖRBAREN TÖNEPhantastische Berichte an die BehördeSuhrkamp Taschenbuch 983Phantastische Bibliothek Band 119Frankfurt/M. 19<strong>84</strong>, 131 S.mehr ins Satirische ausweitet: RichardSchrimm, ein älterer und etwas eigenbrötlerischerMitarbeiter der Gepäckabfertigungdes (fiktiven) Bahnhofs Grasleben-Horkenstedt (irgendwo in derDDR), empfangt mit seinem japanischenRadiorecorder einen seltsamen Senderaus der Südsee. Schrimm hört Stimmenin einer ihm unbekannten, und wie sichherausstellt auf der Erde nicht existenten,Sprache, er nimmt Sendungen auf,versucht sich die unverständlichen Lautezu erschließen und zu übersetzen. DemGepäckabfertiger gelingt die Annäherungan die fremde Sprache, er wird daraufhinin eine phantastische Welt, auf dieKugel-37-a versetzt, wo „Menschler vonder Familie der intelligenten Unteroberflächensiedler“leben.Die Kugel-37-a-Gesellschaft bautauf dem Wort auf. Die Menschler habenals Besonderheit ihre Sprache zueiner phantastisch-grotesk überzeichnetenBehördensprache weiterentwickelt.Wenn dort jemand schriftlich den Besitzvon etwas bestätigt bekommen hat,dann besitzt er es für übergeordnete Instanzentatsächlich, auch wenn er es inWirklichkeit nicht besitzt, und wenn „anden Feldern auf korrosionsgeschütztenSchildern geschrieben steht“, daß „dieindustrielle Gurkenernte ( ... ) hervorragend“ist, dann kann sie niemals schlechtsein. Auf Kugel-37-a wird Sprache „gefonformt“,d. h. erwartete Aussagen werdendurch übergeordnete Instanzen vorgeformt,damit die Menschen nicht mehr„ihr Gehirn durch quälendes Eigendenkenstrapazieren“ müssen. Der AbfertigerSchrimm muß u.a. bei einem Institutfür Sprachgebildebau und -nutzung Verbalienabgeben, d. h. Sprachhülsen oderbürokratische Wortkonstrukte wie z. B.VAKUUM- RÖHRENBAHN-SPEZI-AL-BEFÖRDERUNGSBEDINGUN-GEN. Solche Wortmaterialien werdenvon den dort Herrschenden benötigt,


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong> 11damit die Tunnelmenschen über entsprechendsinnentleertes, den Mächtigengenehmes Wortmaterial verfügen. Denndie Bevölkerung von 37-a besteht ausVerbalexistenzen, die auch nur verbalmiteinander verkehren. Zentrale Idee,das Ideal, vielleicht die Ideologie dieserGesellschaft ist das kugeltranszendentaleVorhaben, als Bild der Autoren für etwasAbgehobenes, das zum Normalbürgerkeinen Bezug hat, auf das aber überall inAnträgen und Texten sinnlose Verweiseerfolgen. Es dient dem Wohle eines jedenKugel-37-a-Bewohners, auch wennniemand weiß, was dieses Vorhaben eigentlichdarstellt.Das Grundmotiv des Romans ist einWiderspruch zwischen Theorie und Praxis,zwischen sozialistischem Ideal undgesellschaftlicher Wirklichkeit in derDDR. Die Dimension dieser Kritik derBrauns wird für den westlichen Leserleichter verständlich, wenn er andere,neuere Texte aus der DDR zusätzlichliest, die mit realistischen Erzählmittelndiesen Widerspruch darstellen. So beschreibtz. B. Monika Maron in ihremRoman „Flugasche“ (Fischer Taschenbuch2317, Frankfurt/M. 1981) die DDRals eine Gesellschaft, in der „Schizophreniezum Lebensprinzip“ geworden ist ,d.h. man lebt damit, etwas zu sagen, vondem man weiß, daß es nicht so ist. Oder:Die Medien idealisieren eine Wirklichkeit,die nicht unbedingt mit dem empirischerfahrbaren Alltag übereinstimmt.Die Brauns übersteigern dies grotesk inihrer Kugel-37-a-Gesellschaft, wo etwasist, weil man sagt, daß es sei und nicht,weil es tatsächlich ist.Neben diesem Grundmotiv findensich eher beiläufige, kritische Anmerkungenund Anspielungen, die z.T. witzig-aphoristisch wirken können: „derDREIER-Mensch lebt glücklich, weilunbemerkt“. Insgesamt wirkt das Buchin seiner Kritik schärfer, grundsätzlicherals die vorangegangenen. Das Groteskeschlägt schon fast ins Absurde um. Undwo früher bei den Autoren hinter Ironieund Selbstironie Hoffnung auf Veränderung,Verbesserung zu erkennen war,scheint jetzt eher Resignation zu stehen.„Die unhörbaren Töne“ ist ein Kurzroman,der als Folge von fiktiven Berichtenangelegt ist, die an die „Behörde zurAuflösung überflüssiger wissenschaftlicherInstitutionen“ gerichtet sind. DieBehörde schickt verschiedene Auflöseraus, die für die Schließung des „Institutszur Erforschung der Wiedergabetechnikunhörbarer Töne“ wirken sollen.Die Mitarbeiter dieses Instituts neigtenschon selbst dazu, die unhörbaren Töneals nichtfaßbares. Phantom aufzugeben,die von der Behörde entsandtenDestruktoren bewirken jedoch, daß siesich selbst fragen, ob an ihrer offenkundigsinnlosen Pseudowissenschaftnicht doch etwas dran wäre. Bevor dieInstitutsmitarbeiter am Ende ihr Institutselbst auflösen, gelingt es ihnen noch ,die kritischen Prüfer, die die Auflösungentweder sehr akkurat, buchhalterischangehen, oder psychologisch, sowietheoretisch und militärisch, in das Institutzu integrieren bzw. diese zu verunsichern.Auch hier thematisieren dieBrauns wieder den Grundwiderspruchzwischen Ideal und gesellschaftlicherWirklichkeit. Absurdität, Weltfremdheitund Menschenverachtung von wissenschaftlichenForschungsprojekten und/oder Instituten, als vordergründigereProblemebene, dürften dem westlichenLeser jedoch auch nicht fremd sein.Beide Bücher von Johanna und GünterBraun sind keine einfache Lektüre,sondern verlangen vom Leser, daßer sich etwas auf sie einläßt, sie lassensich dann aber auch mit entsprechendemGewinn lesen. Sie belegen zudem eineWandlung der Autoren, bei denen früherdas Phantastische vor allem mit Ironieund Selbstironie nach dem Vorbild romantischerDichtung einherging, derenPhantastik aber heute eine sarkastischeNote aufweist, mehr an Mynona oderScheerbart erinnert als an E.T.A. Hoffmannoder Jean Paul.NEU im CORIAN-VERLAG, dem Fachverlag für phantastische Literatur!STUDIEN ZUR PHANTASTISCHEN LITERATUR, die neue literaturwissenschaftliche Buchreihe.Band 1: Dagmar Barnouw, FEMINISTISCHE UND ANDERE UTOPIEN FÜR BESSERE WELTEN Analyseund Wertung feministischer und anderer Sozialutopien in Werken von James TiptreeJr., Joanna Russ, Marge Piercy, Doris Lessing, Ursula K. LeGuin, Samuel R. Delany u. a.Ca. 250 Seiten. DM 39,00. ISBN 3-89048-110-8 (lieferbar ab Juni 1985)Band 2: Barbara Puschmann-Nalenz, SCIENCE FICTION UND IHRE GRENZBEREICHEEin Beitrag z ur Gattungsproblematik zeitgenössisc her Erzählliteratur.Ca. 250 Seiten. Ca. DM 39,00. ISBN 3-89048-111-6 (erscheint im Herbst 1985)Beachten Sie auch den bereits vorliegenden Titel:Heinrich Keim, NEW WAVE - DIE AVANTGARDE DER MODERNEN ANGLO-AMERIKANISCHENSCIENCE FICTIONEine Untersuchung des literarischen Phänomens „New Wave“ anhand der Werke von JamesGraham Ballard, Michael Moorcock, Brian Wilson Aldiss , John Brunner, Norman Spinrad,Thomas M. Disch, John T. Sladek , Roger Zelazny, Samuel R. De lany.615 Seiten . DM 59,00. ISBN 3-89048-301-Fordern Sie weitere Informationen an !CORIAN-VERLAG Heinrich Wimmer, Postfach 1169, D-8901 Meitingen


12Buch des MonatsDAS BUCH DES<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong>Der Ich-Erzähler, der auch den Namendes Autors trägt, entdeckt nach einemschweren Verkehrsunfall eine neue Facetteder Sexualität. Er ist fasziniert vonden Verletzungen und Entstellungen,die als Folge eines Autounfalls auftretenkönnen, Bilder von zerschmettertemGlas, zerrissenem Metall und deformiertenArmaturen bekommen eine erotischeKomponente.Zunächst glaubt er sich allein mitseiner Obsession, doch je länger er sichauf den Ausfallstraßen Londons herumtreibt,immer auf der Suche nach neuenUnfällen, die ihn stimulieren, desto mehrLeute bemerkt er, die offensichtlich diegleichen Ziele haben. Er macht die Bekanntschaftvon Vaughan, einem Mann,dessen Körper von den Narben zahlreicherUnfälle gezeichnet ist. Vaughanmacht keinen Hehl aus seinen perversenVorlieben, und der Erzähler gerät immermehr in seinen Bann. Gemeinsamstreifen sie durch die Straßen, stets denPolizeifunk eingeschaltet, um schnellstmöglichan die Stätten schwerer Unfällezu gelangen. Schauplatz ihrer Sexualitätwird das Auto, wo sie sich entweder mitProstituierten vergnügen und dabei inder Vorstellung bizarrer Unfalle schwelgen,oder aber die Narben und Mißbildungenanderer, gleichgesinnter Unfallopfererkunden.Doch langsam wird deutlich, daß essich bei diesen Handlungen letztlich nurum einen Ersatz handelt – einen Ersatzfür den grandiosen Unfall, bei dem sieeinen letzten , tödlichen Orgasmus erleben.Vaughan macht als erster den entscheidendenSchritt, in einem sorgsamarrangierten Unfall findet er den Tod.Beim Anblick der Leiche wird dem Erzählerklar, daß auch er in absehbarerZeit so enden wird – eine Aussicht, dieihm durchaus willkommen ist.BemerkenswertDem Roman eilt der Ruf voraus, eshandle sich um einen Schocker, einenTabubrecher, ein pornographischesWerk. Offensichtlich verspricht mansich in der Verlagsszene dank dieses Rufesein besonders gutes Geschäft, dennfast zeitgleich mit der Hardcoverausgabeerscheint bei Hohenheim die Paperback-Fassung, und schon jetzt steht fest, daßder Roman bei Bastei als Taschenbuchherauskommen wird.Ob der Roman tatsächlich als schockierendempfunden wird, wird in ersterMONATSG. BallardCRASH(Crash)Linkenheim 1985, Edition PhantasiaDeutsch von Joachim KörberLinie davon abhängen , was der Rezipientbislang gelesen hat. Daß Autos undSexualität viel miteinander zu tun haben,dürfte hinlänglich bekannt sein, wennauch dies Thema bisher noch nicht inRomanform verarbeitet wurde. Einenpornographischen Anstrich hat das Werkzweifellos, denn Ballard läßt nichts aus,was man in einem Auto treiben kann,und so tropft recht häufig Sperma aufdie Vinylsitze. Andererseits dürfte esdem Leser recht schwer fallen, aus diesergeballten Ladung Sexualität den beipornographischen Darstellungen zu erwartendenLustgewinn zu ziehen, daes sicher nicht jedermanns Sache ist, inFahrzeugarmaturen eine geheime Erotikzu entdecken. Von daher wird man demGang der Handlung eher mit klinischemInteresse als mit Lüsternheit folgen.Der tiefere SinnBallard selbst hält den Roman für einwarnendes, hochgradig politischesBuch, für einen Hinweis darauf, daß diemoderne, immer brutaler und gleichzeitigimmer technologischer werdendeGesellschaft dem Menschen mehr undmehr Möglichkeiten einräumt, seine pathologischenWunschträume auszuleben.Man mag dies so sehen , und mit Hilfeeiniger interpretatorischer Klimmzügekönnte man es sogar anhand des Buchesnachweisen, auch wenn dieser Nachweiskaum sehr überzeugend ausfallen dürfte.Dem globalen, die ganze Gesellschaftumfassenden Anspruch des Autors wirdder Roman jedenfalls nicht gerecht. WasBallard hingegen gelang, ist die schonfast erschreckend überzeugende Darstellungvon Menschen, deren erotischeFixierung auf das Auto über das normaleMaß hinausgeht - wobei allein schon derTerminus normales Maß sehr zu denkengeben sollte. Wie anders als erotisch istschließlich das Gefühl zu bezeichnen,das ein Autobesitzer empfindet, der sicherstmals in seinen soeben neu gekauftenWagen setzt, die Polster streichelt, dieArmaturen bewundert und den typischenGeruch eines fabrikneuen Autos einatmet.Und als erotisch ist schließlich auchdie morbide Schaulust anzusehen, dieMenschenmengen an den Orten spektakulärerUnfalle zusammentreibt – wobeies in diesem Zusammenhang sichersinnvoll ist, sich zu vergegenwärtigen,daß Sexualität und Gewalt in einem sehrengen Zusammenhang stehen.Derartige Zusammenhänge machtBallard in brillanter Weise deutlich, indemer kraß und ohne Scheu von Sexualitätspricht, wenn Sexualität gemeintist, statt diese Emotion in sonst üblicherManier nur dezent anzudeuten . Daß erdabei eine Sexualität beschreibt, die es indieser Form nicht (oder noch nicht gibt),könnte man ihm vielleicht vorwerfen,wäre da nicht jenes fatale Gefühl, seinBericht sei möglicherweise doch keineFiktion, sondern eher das Ergebnis einerscharfen Beobachtungsgabe. Der Fahrstilmancher Leute jedenfalls legt denVerdacht nahe, Ballards Figuren hättendurchaus ihre Entsprechungen in derRealität.Harald Pusch


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong> 13Buch des MonatsJoachimMüllerSpeilerg auf+SchwäbischDreharbeiten zu JoeyWir sind nicht mehr auf der ARCHENOAH-Wetterstation in den unendlichenWeiten des Weltraumes, sondern ineinem engen, klaustrophobischen Gangeines Labyrinths. Das Besondere andiesem nebulösen Irrgarten, der in unheimliches,blaues Licht getaucht ist: erführt direkt ins Jenseits. Und in selbigesschreitet der 9jährige JOEY.Das ist der Höhepunkt des neuenLeinwandspektakels vom schwäbischenFilm-Wunderkind Roland Emmerich.Seinen neuen Film JOEY dreht er seitJuli 19<strong>84</strong> im schwäbischen Sindelfingenab. Aber auch nach den 13 Wochenharter Dreharbeiten ist der nervenaufreibendeund geldfressende Zelluloid-Kampf immer noch nicht zu Ende. ZurZeit nämlich haben die beiden BerlinerSpecial-Effekt-Spezialisten Wolf ArminLange und Frank Schlegel alle Händevoll zu tun.Der 29jährige Absolvent der Hochschulefür Fernsehen und Film sorgtebereits mit seinem Debüt-Film DASARCHE- NOAH-PRINZIP für einigesAufsehen: Als Abschlußfilm an der.HFF wollte Emmerich einen deutschen<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>-Film drehen. Obwohlihn damals jeder warnte, setzte derschwäbische Jungfilmer alles auf eineKarte . So wurde aus einem Abschlußfilmmit einem 20.000 Mark Budget ein1,5 Millionen-Spektakel in Superbreitwandund Dolby-Stereo. DAS ARCHENOAH-PRINZIP fand sogar den Weg indie Berliner Filmfestspiele und hat – allenUnkenrufen zum Trotz – sein Geldlängst eingespielt. Emmerich jedenfallsist ein Außenseiter in hiesiger Kinolandschaftgeblieben. Er schert sich um keinOberhausener Manifest und er interessiertsich auch in seinem neuesten Filmüberhaupt nicht für die Vergangenheits-Bewältigung; das überläßt er Leutenwie Herzog, Schlöndorff oder Wenders.Seine Kinovorbilder sind über dem großenTeich zu finden. Emmerich nämlichist ein echter Anhänger der letzten zehnJahre Hollywood , Spielberg, Scott oderLucas.Wie beim ARCHE NOAH-PRINZIPdreht er auch diesmal in heimatlichschwäbischenGefilden. Er filmt in ausrangiertenLager- und Fabrikhallen inder Nähe von Silldelfingen oder auch„on location“ im Steinbruch bei Döffingen.Er bleibt seinem Grundsatz treu,nicht im Studio zu drehen. Die Studiosnämlich sind viel teurer als wenn manin Lagerhallen oder Fabrikhallen dreht.Das so gesparte Geld kann dann zumBeispiel für die Trickeffekte verwendetwerden. Schließlich soll JOEY wie eineMultimillionen-Dollar-Produktion aussehen,denn der filmbesessene Unternehmersohnschielt nicht auf den deutschenMarkt: sein Blick ist auf das Land derunbegrenzten (Film-) Möglichkeiten gerichtet.Deshalb sprechen die Darstelleralle englisch und erst im Synchronstudiowerden den Schauspielern die deutschenStimmen verpaßt.Das Labyrinth aus Sperrholz, Sägemehlund Gips ist aufgebaut. Auf demSet erscheinen die Darsteller und dassind außer der TheaterschauspielerinEva Kryll (die gerade vor der Kamerades Meisterregisseurs Stanley Kubricksteht) allesamt Laien. Und es sind nahezuausschließlich Kinder. Die hat sichEmmerich vor allem bei den Pattonville-Kasernen in der Nähe von Ludwigsburgausgesucht: Sie sollen schließlich möglichst„amerikanisch“ aussehen. SobaldJoshua, Tammy und Sean das Studiobetreten, geht es los: da wird geulkt,gespielt und rumgehüpft. Ein umherfliegenderBall macht fast meinem Fotoden Garaus: Emmerich hat‘s wahrlichnicht leicht. Der Streß steht ihm auchim Gesicht geschrieben und obwohl dieZeit drängt – man wollte schon morgensdrehen und jetzt ist bereits 17.00 Uhr –zeigt er ein erstaunliches Einfühlungsvermögen.So bringt er es denn auchmeistens fertig, die Kinder richtig durchdas Szenario zu dirigieren. Am Tag alsdie Labyrinth-Szene abgedreht wird, diekünstlichen Spinnweben von den Wändenhängen und die Nebelmaschinenauf vollen Touren laufen, hat EmmerichPech: Einer der Nachwuchs-Mimen istnirgends aufzutreiben. Aber auch das gehörtdazu, Improvisations-Talent.Von Josh Morrell, dem 9jährigenJOEY-Darsteller sind alle begeistert. Erist der witzigste und aufgeweckteste der


14<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong>NackterHinternganzen Kindertruppe. Als JOEY hat Josheiniges zu erleben. Sein (Film-) Vater istgestorben. Danach entwickelt der 9jährigeeine faszinierende aber auch unheimlicheBegabung: er kann Gegenständemit den Kräften seines Geistes bewegen.So läßt er Teller, Stühle und allerleiSpielzeug durch die Lüfte schweben.Einigermaßen unheimlich aber ist seinzweites Talent: mit einem roten Telefonkann er Kontakt zu seinem verstorbenenVater aufnehmen. Das wäre alles nichtso schlimm, wenn da nicht das allgegenwärtige,das abgrundtief Böse im Dunkelnlauern würde – und zwar in Formeiner dämonischen Bauchrednerpuppe.Daß das alles wie eine Mixtur aus POL-TERGEIST und ET anmutet, stört denselbstbewußten Schwaben nicht: „DieLeute in Deutschland haben einfachzuviel Angst, irgend etwas nachzumachen“.Emmerich will eben Filme drehen, die er selber gern im Kino sehen würde.Bisher liegt er jedenfalls genau richtig.Er hat eine bundesdeutsche Marktlückeentdeckt, die er jetzt füllen will.Seit Fritz Langs Stummfilm FRAU IMMOND nämlich scheinen die deutschenRegisseure – mit Ausnahme vielleichtvon Rainer Erler – ganz abgekommenzu sein vom Genre des phantastischenKinos. Genau hier greift Emmerich ein:hatte sein ARCHE-HOAH-PRINZIPnoch einen Gegenwartsbezug mit politischenElementen, so ist die Story seinesneuen Films nur noch dem HollywoodschenSynthetik-Kino Marke Spielbergzuzuordnen. Jedenfalls haben die schwäbischenFilm-Enthusiasten immer nocheinen finanziellen Überlebenskampf zuführen und einen Wettlauf gegen dieZeit zu bestehen. Die Drehzeit nämlichist längst überschritten und auch sonstverzögert sich so einiges an der JOEY-Produktion. Deshalb kann der Film auchnicht wie geplant am 12. Juli starten,sondern wird erst im September in diebundesdeutschen Kinos gelangen.Emmerich produziert seinen Filmmit seiner hauseigenen Produktionsgesellschaft„Centropolis“-Film zusammenmit dem „Filmverlag der Autoren“.Fördergelder gab es diesmal wenigerals beim letzten Film. Eine finanzielleSpritze kam nur aus Berlin von derFilmförderungsanstalt. Wie hoch dennnun genau die Produktionskosten sind,darüber schweigen sich alle aus. In derBranche munkelt man zwischen drei undacht Millionen. Auch diesmal hat RolandEmmerich seine ganzen Freunde um sichgeschart: an der Kamera wieder EgonWerdin (auch ehemaliger Student derHFF); und ebenfalls wieder ist Allround-Talent Hubert Bartholomae für die Musikund die mechanischen Special-Effectszuständig. Seiner Hand entstammtübrigens der ständig piepsende Roboter„Charly“, der in JOEY für Klamauk undKapriolen sorgen wird. Der StuttgarterElektronik-Diplom-Ingenieur Bartholomaeist gefragt im Kino-Geschäft undSaturn City(Saturn 3, USA 1980)Regie: Stanley DonenBuch: Martin AmisKamera: Billy WilliamsMusik: Christopher Palmermit Kirk Douglas, Farrah Fawcett,Harvey Keitel, Douglas Lambert, EdBisbopLaufzeit: 88 MinutenAllzuweit ist es von der Opulenzklassischer Musicals zum Ausstattungswahnmoderner SF-Filme ja nicht. KeinWunder also , daß Stanley Donen dasfuturistische Dekor seiner Amokroboter-Fabel recht geschickt zu servieren weiß.Der Rest indes ist kalter Klischeekaffeemit ALlEN-Aroma: Irgendwo auf einemSaturnmond forschen da ein väterlicherWissenschaftler und seine blondgelockteAssistentin in trauter Zweisamkeit vorselbst für die TAUSEND AUGEN vonEx-Filmkritiker Hans-Christoph Blumenbergkomponierte er den Soundtrack.Vorerst ist man mit dem Drehen fertig.Die Tricktechniker in Berlin – übrigenswie die meisten im Filmteam auchnoch „Twens“ – haben jetzt das Sagen.Sie werden dafür verantwortlich sein,daß später im Film die Dämonen undUngeheuer auch zu sehen sind.Nach Angaben von Wolf Armin Langeentstehen die meisten Tricks mit der altbewährten Blue-Screen, außerdem sollauch der Bau einer computer-gesteuertenKamera à la Dykstraflex funktioniert haben.Die deutschen Techniker jedenfallswollen den Amerikanern die Stirn bieten,und was an Geld fehlt, soll eben mitEinfallsreichtum reingeholt werden.Was Emmerich aber vor allem wurmt,ist die Meinung der etablierten Filmkritik.Die können einfach mit ihm nichtsanfangen und bezeichnen ihn – nur weiler nicht im Studio dreht – als Bastler.So nannte die Münchner Filmkritik-Zarin Ponkie das schwäbische Team als„Bastel-Genies im Weltraumspielzeugladen“.So einfach sollte man es sichje· doch nicht machen, immerhin meintEmmerich nicht gerade bescheiden:„Wir drehen hier mit Tricks und einerLichtquantität, die übersteigt bei. weitemdas Equipment von BOOT“. Man wirdsehen.sich hin, werfen zwischendrin obskureGlückspillen ein und träumen dabei vomGarten Eden.Bis das Idyll jäh gestört wird, als einAstronaut des Weges kommt und einenRoboter der neuen „Halbgott“ -Seriemitbringt, ein furchtbar unpraktisch aussehendesBarockgestänge mit Plastikröhrchen,durch die irgendwelche blauenund roten Flüssigkeiten sprudeln. Undjeder echte Frankenstein-Fan weiß natürlich,wie sowas enden muß: Richtig, derAstronaut entpuppt sich als drogenumnebelterMörder, der Roboter flippt aus,seziert den Bösewicht und lüstet fortander heftig kreischenden Blonden nach,bis er am Ende in die Luft gesprengtwird.Fazit: Im Weltraum nichts Neues. Außervielleicht dem ungewohnten Anblickvon Kirk Douglas’ nacktem Hintern.Norbert Stresau


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong> 15RezensionenMichael K. IwoleitRUBIKONFrankfurt/Westberlin/Wien 19<strong>84</strong>Ullstein SF 31091, 157 S., DM 5,80ln dem planetenumspannenden Meervon Rubikon 3 hat man Spuren außerirdischenLebens entdeckt; ein fünfköpfigesForschungsteam wird ausgeschickt,dieses Phänomen näher zu erforschen.Nachdem sich die drei Männer und zweiFrauen nach einiger Zeit nicht mehr gemeldethaben, bricht Protagonist BertTraven auf. Ihm offenbaren sich Spurenmutwilliger Zerstörung; einer der Wissenschaftlerhat Selbstmord begangen,eine Frau ist psychisch völlig verstört,zwei sind verschollen. Mit Hilfe desTechnikers Ben Chip, der als einzigesExpeditionsmitglied einigermaßen unbeschadetaufgefunden wird, rekonstruiertTraven aus Tagebuchaufzeichnungen,Forschungsberichten und Chips Erinnerungenmühsam den Expeditionsablauf,und nach und nach enthüllt sich ihm dieGeschichte des mißglückten Versuchseiner Kontaktaufnahme zwischen zweiSpezies, deren Unterschiedlichkeit mansich extremer nicht vorstellen kann.RUBIKON ist der erste Roman vonMichael K. Iwoleit, und wie fast jeder Romanerstlingweist er einige Schwächenauf, .die insbesondere beim Plot und derinneren Logik des Handlungsablaufes zuTage treten. Stanislav Lems SOLARIShat bei der Grundkonstruktion Pate gestanden,und das mehr, als dem Romanin dieser Hinsicht eigentlich gut tut. DieCharaktere sind oft nur auf ihre Typenreduziert, als Wissenschaftler üben sieihren Beruf nicht nur aus, sie stellen fastschon die Wissenschaften dar. Das machtihre menschlichen Reaktionen teilweiseunglaubwürdig, was wiederum Einflußauf die zentrale Problematik des Romanshat: wie sind die Grenzen der menschlichenAufnahmefähigkeit und desmenschlichen Verstandes beschaffen?Der Verstand hat sich ein meßbares, wissenschaftlichnachvollziehbares Weltbildgeschaffen, ein menschliches Weltbild,vom Homo Sapiens für den Homo Sapienserrichtet. Ist es da nur folgerichtig,daß es bei dem Kontakt mit einer fremden,andersartigen Lebensform versagenmuß? Oder ist es möglich, mit Drogenund transzendentalen Übungen dieseGrenze zu überschreiten, ohne sich dabeider Selbstvernichtung preiszugeben?Diese und andere Fragen wirftIwoleit auf, aber das tut er mit einerSprache und einer Erzählstruktur, die füreinen Erstlingsroman schlichtweg beeindrucken.Ihm gelingt es von der erstenbis zur letzten Seite eine eher trockeneThematik so spannend und packend darzustellen,daß man die Mängel diesesRomans bereitwillig hintan stellt. In diesemZusammenhang ist zu hoffen, daßes Iwoleit gelingen mag, sich von seinenVorbildern Lern und Dick zu lösen, damiter zu der thematischen Eigenständigkeitfindet, die ihm hier noch fehlt.Andreas DeckerAlan Dean FosterAUCH KEINE TRÄNEN AUSKRISTALL(Nor Crystal Tears)München 1985, Heyne 4160, 286 S.,DM 6,80Deutsch von Heinz NagelRyozenzuzex, Mitglied einer Thranxgenannten intelligenten Insektenart, hatein Problem: im Gegensatz zu seinenAltersgenossen, die sich rechtzeitig vorEintritt in die Erwachsenenwelt für dieKarriere eines Chemikers, Ingenieursoder Polizisten entscheiden können,weiß er nicht, was er mit seinem Lebenanfangen soll. Doch eines Tages stößt einRaumschiff seines Volkes auf ein UFO,in dem merkwürdige zweibeinige Wesengefunden werden, die nicht nur von derNatur mit Innenskeletten (!) ausgestattetsind, sondern den Thranx überdies feindlichgesonnen scheinen. Und für Ryowird klar: um eine friedliche Koexistenzzwischen den beiden Arten herzustellen,bedarf es eines Botschafters mit außergewöhnlichenFähigkeiten – und dieserBotschafter ist er.Mehr als zehn von Fosters bisherigenRomanen spielen bereits im „ Homanx-Universum“; zum überwiegenden Teilerschienen die deutschsprachigen Ausgabenbei Heyne. Der vorliegende Bandist in der Chronologie der Ereignisseder erste, wenn er auch erst über einJahrzehnt nach anderen in Fosters Privatweltspielenden herauskam. WelcheMotive Foster auch immer bewogen, ihnnachzuschieben – der Drang, der <strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> eine interessante Variantedes „first contact“ hinzuzufügen, kannebensowenig darunter gewesen sein wieder Wille, eine nichtmenschliche Gesellschaftglaubwürdig darzustellen oder ausihrer Perspektive, mit ihren Augen denMenschen zu sehen und zu beschreiben.Vielmehr greift er einen Gedanken wiederauf, mit dem schon Perry Rhodanvor über zwanzig Jahren die Völker derErde vereinte: den nämlich, daß es notwendigist, sich gegen einen prinzipiellbösen Anderen zusammenzuschließen.Waren es dort die „Springer“ und andere,so sind es hier die echsenartigen AAnn,die sich einen Spaß daraus machen, zwischenFrühstück und Mittagessen maleben eine Siedlung der Thranx zu überfallenund einige Kinder und Frauen niederzumetzeln.So kann der Roman, der im übrigennicht nur in der Skizzierung der politischenVerhältnisse, sondern auch in seinenCharakterzeichnungen zu eher naivenÄußerungen neigt, zudem nicht alsAufruf zu Toleranz im Umgang mit demFremden gelesen werden, läge diese Botschaftvon seiner Struktur her auch nahe:setzt die Bereitschaft, andere Anschauungen,Einstellungen, Gewohnheitengleichberechtigt neben den eigenen geltenzu lassen, doch stets die Möglichkeitzur freien Entscheidung voraus – in Zeitender Not enger zusammenzurücken,„Sachzwängen“ folgend den Anderen zudulden, kann wohl kaum als Tugend bezeichnetwerden.Walter Udo EverlienPaul 0 . WilliamsDIE ZITADELLE VON NORDWALL(The Breaking ofNorthwall)München 1985 , Heyne 4151, 379 S.,DM 9,80Deutsch von lrene HolickiDIE ENDEN DES KREISES(The Ends of the Circle)München 1985, Heyne 4152, 368 S.,DM 7,80Deutsch von Irene HolickiEinige der bemerkenswertesten Texteder SF sind post doomsday-Romane.Denken wir an George Stewarts LEBENOHNE ENDE (Earth Abides, 1952) undWalter M. Miller jr.‘s LOBGESANGAUF LEIBOWITZ (A Canticle for Leibowitz,1959); an DER UNTERGANGDER STADT PASSAU (1975) von CarlAmery und Sterling E. Laniers HIEROSREISE (Hiero‘s Journey, 1973).Den beiden ersten Bänden des PEL-BAR-Zyklus -in Vorbereitung sind fürGermany deren mindestens sieben! –


16<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong>wird es kaum gelingen, sich in den Kreisobiger Spitzenwerke einzureihen. Ihnenfehlen all die Höhen und Tiefen, um ausder Masse der Veröffentlichungen hervorzustechen.Paul O. Williams bietetstilistisch routinierte Konfektionsware,er orientiert sich hart am derzeit Gängigen,der Abenteuerlektüre ohne Experimenteoder besonderen Tiefgang.Zum Inhalt: Ein Jahrtausend nachdem nuklearen Holocaust haben sichin Nordamerika mehrere verfeindeteVolksgruppen etabliert. Eine davon, diePelbar, lebt in festungsähnlichen, matriarchalischorganisierten Wohnstättenam ehemaligen Mississippi. DIE ZITA-DELLE VON NORDWALL beschreibtden Kampf eines ihrer Bewohner umdie Einigung der Gruppen. DIE ENDENDES KREISES führt die Handlung mitdem Aufbruch zweier Pelbar gen Westenfort. Auch sie treffen auf problematischeVerhältnisse und setzen durch die Begegnungverschiedener Kulturen neueDenkprozesse in Gang.Hört sich ganz gut an, nicht wahr?Ist es aber nur teilweise. Williams wirdimmer dann stark, wenn es gilt, die Lebensumständeseiner Figuren detailliertund lebendig zu schildern. Besondersim zweiten Band entstehen interessanteCharaktere und viel Spannung. Des Autorsanalytische Versuche aber bleiben– soweit es gesellschaftliche Zuständeangeht – regelmäßig an der Oberflächestecken. Groß interpretieren kann manda nicht, denn eine explizite Botschafthat Williams nicht anzubieten. Woraufes ankommt, wird bald klar: Der PEL-BAR-Zyklus ist recht anspruchsloseFeierabendlektüre. An dieser Funktiongemessen müssen die beiden ersten Bändedeshalb (wohl oder übel) als geglücktbezeichnet werden. Ein Lob ist’s demRezensenten dennoch nicht wert; Williamsbietet zu wenig Originalität, zu wenigAmbition auf zuviel Raum.Robert FeldhoffChristopher PriestDER STEILE HORIZONT(The Inverted World)München 19<strong>84</strong>, Heyne 06/41, 301 S.,DM 7,80Deutsch von Yoma CapDas Prinzip der Gildenerziehung galtnoch immer: ich wußte, daß ich mir überalles, was ich sah, selbst klarwerdenmußte und mich nicht auf die Theorienoder Auslegungen anderer verlassenkonnte. Unter dieser Prämisse steht dasKonzept eines Romans, dessen Verfasserzu den bedeutendsten britischen SFAutorender siebziger und achtziger Jahrezählt. In dem bereits 1976 unter demTitel DIE STADT erschienenen Buchtreffen psychologische und physikalischeProblematiken aufeinander, wie siein solcher Konsequenz wohl selten inden Dienst der individuellen Suche nachRealität gestellt worden sind. Zum Inhalt:Als Helward Mann zum erstenmaldie Stadt verlassen darf, erkennt er mitErstaunen, daß die Welt nicht so aussieht,wie er es während seines behütetenAufwachsens gelernt hat. In seiner neuenFunktion als Zukunftsvermesser muß erdas vor der Stadt liegende Terrain erkunden,damit sie mit einer Geschwindigkeitvon einer Meile in zehn Tagen auf Schienenhinterhergezogen werden kann, dievor ihr gelegt und hinter ihr wieder abgerissenwerden. Sie darf nicht aus demOptimum geraten, jenem Sektor, in demder Schwerevektor, das ist die Resultierendevon Zentrifugalkraft und Gravitation,am wenigsten von der Vertikalenabweicht. Es handelt sich dabei um eineimaginäre die Welt umrundende Linie,die für Stadtbewohner gesunde physikalischeVerhältnisse markiert. Weicht manvon ihr ab, so tritt ein Deformationseffektauf, den Helward Mann währendseiner Erkundungsreisen im Rahmen derGildenausbildung am eigenen Leib verspürt.Je nachdem, ob man nach Südenoder nach Norden geht, in die Vergangenheitoder in die Zukunft, verstreichtdie Zeit schneller oder langsamer, ziehtsich die Oberfläche der Welt buchstäblichin die Länge oder wird gestaucht.Seine Erfahrungen lassen Helward zudem Schluß kommen, daß Erde undSonne hyperbolisch geformt sind, einenin sich geschlossenen Raum darstellen.Von dieser Einsicht gibt es kein Zurückmehr, selbst als er am Ufer eines unüberschaubarenGewässers steht und sichin die Realität schicken muß: es ist derAtlantik. Eine Frau von außerhalb derStadt bietet eine Erklärung für die seltsameWahrnehmungsweise der Stadtbewohner.Demnach sind sie Opfer eineselektrischen oder Strahlenphänomens,das von den Stromerzeugern der Stadthervorgerufen wird und ein Feld aufbaut,das sich permanent auf das menschlicheWahrnehmungsvermögen auswirkt undzu erblichen Genveränderungen führt.Die Stadt hat sich durch Asien bis an denRand Europas bewegt, und jetzt wäre eseigentlich angebracht, daß sich die subjektivverfremdete Sichtweise der Stadtbewohnerwieder objektiviert, aber dieHandlung endet offen. Der Versuch wirdzwar angedeutet, das Gelingen bleibt jedochfraglich.Bis auf einige etwas exotische Begriffsprägungenträgt die gelungeneÜbersetzung stark zu dem faszinierendenLeseerlebnis bei. Die menschlicheDetermination, die der Roman auf sograndiose Weise zum Thema hat, erinnertan das Leben dreidimensionalerWanzen auf einer zweidimensionalenWelt: Im Angesicht der eigenen Grenzenlöst sich ihre Existenzgrundlageauf. Die letzten Hürden können nichtübersprungen werden. Mit DER STEI-LE HORIZONT wird auch der Wettlaufdes Einzelnen gegen die Zeit formuliert,gegen die zunehmende Drangsal des Alters.Das individuelle Streben nach Horizonterweiterungbleibt Stückwerk undfolgt einer Entwicklungslinie, die in sichgekrümmt ist, die eigene Wahrnehmungverändert und sie immer weniger mitteilbarmacht.Joy ChantKÖNIGE DER NEBELINSEL(The High Kings)Bergisch Gladbach 19<strong>84</strong>, Bastei Paperback28125/ 1980,313 S., DM 19,80Deutsch von Rosemarie HundertmarckMit Joy Chants Buch über die sagenhaftenKönige der britischen Insel liegtwieder ein sehr schön gestaltetes, mit35 Farbillustrationen und zusätzlichenZeichnungen und Karten ausgestattetesBastei-Paperback vor. Die Bilder desenglischen Malers George Sharp bestechenallerdings durch ihre technischeQualität mehr als durch ihre historischeDetailtreue. In ihrer atmosphärischenund konzeptionellen Anlage scheinendeutliche Anklänge an bekannte Künstlerwie Gustav Klimt, Hal Foster undFrank Frazetta durch. Etwas deplaziertwirkt das Frauenideal des Malers, dasstark an die synthetischen Schönheitenunserer Glamour-Magazine erinnert,doch diese Freiheit gestanden sich schonbedeutendere Leute als Sharp zu.Nach der irischen Bewegung des„Celtic Twilight“ um die Jahrhundertwendezeichnet sich in unserer Zeitwieder ein verstärktes Interesse am kel-


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong> 17tischen Kulturkreis ab, das nicht nur nordisch-nationalistischeStrömungen zugutekommt, sondern auch den harmlosenFreunden phantastischer Literatur reichlichLesestoff bietet. Joy Chant legt nuneine Sammlung kurzer Erzählungen vor,die den Zeitraum von der Begründungdes britischen Inselreichs durch den legendärenÄneas-Nachkommen Brutusbis zur allseits bekannten Gestalt KönigArthus’ umfaßt. Die Verfasserin versuchtdabei einmal durch einen übergreifendenErzählrahmen eine vergangenheitsbezogeneStimmung zu schaffen, zum andernaber durch modernisierte Versionen einezeitgemäße Aufarbeitung der Geschichtenzu leisten. Der fiktive Gehalt desBandes wird durch kurze Ausführungenzur Kultur, Religion und Zeitgeschichteaufgelockert. So bietet sich dem Leserein informatives und abwechslungsreichesLesevergnügen dar.Problematisch ist allerdings der unkritischeUmgang der Autorin mit denQuellen, die in ihrer historischen undideologischen Abhängigkeit undurchsichtigbleiben und zu einem recht zweifelhaftenEindruck der geschildertenkriegerischen „Tugenden“ der keltischenHelden verführen könnten. Auch die imVorwort dargelegten geschichtlichenund linguistischen Ausführungen sindin ihrer undifferenzierten Knappheitmit Vorsicht zu genießen. Für Celtica-Liebhaber stellt dieses Buch sicher einekuriose Ergänzung der Sammlung dar,ob es allerdings einen Platz an der Seitevon Gustav Schwabs „Sagen des klassischenAltertums“ verdient hat – wie derUmschlagtext behauptet – wage ich zubezweifeln.Ludwig RiefChester AndersonSCHMETTERLINGSKIND(The Butterfly Kid)Rastatt 1985, Moewig 3664, 191 S.,DM 7,80Deutsch von Rainer SchrnidtAn ’nem abgetörnten Tag sieht der guteChester A. ’nen Typen im (Greenwich)-Village, dem Schmetterlinge aus derHand fliegen, richtige Schmetterlinge.Groovy, Mann, denkt sich Chester undkommt erst später auf den Trichter, daßWirklichkeitspillen dahinterstecken, dieeinen nicht so schnell wieder down lassen.Und dahinter stecken – oh wow! –mannsgroße blaue Hummer, die die Erdeerobern wollen, aber zu friedliebendsind, um selbst die Hand gegen irgendwenheben zu können. Ihre Foltermethodenbescheren Chester so ziemlichdie besten Trips, die er je geschmissenhat, und schlecht – echt schlecht wirdder Trip erst, als fünfzig Hippies im psychedelischenTripsmobil aufbrechen,um die Hummer daran zu hindern, mitihrer Wirklichkeitsdroge die ganze Weltins Chaos zu stürzen. Naja, ein bißchendünn ist diese Story schon, aber es gehtauch nicht darum, was geschieht, sonderndarum, wie es erzählt wird. ChesterAnderson gelingt hier ein brillantesStück Zeitgeschichte, das die Subkulturder Rock-Dope-Szene der sechziger Jahrefesthält (oder das, was sich ein Jahrgang1956 darunter vorstellt). Andersonbleibt dabei ganz cool und schreibtwitzig und mit einer gehörigen PortionSelbstironie; man kauft ihm den TypusMensch, den er beschreibt, vom Anfangbis zum Ende ab. Sein Witz beschränktsich nicht nur auf die Beschreibung derScene; er parodiert SF-Klischees, undseine Hippies sind bald exotischer alsdie blauen Hummer aus dem UFO. DerRoman ist witzig – wirklich witzig, mittollen Formulierungen, irren Gags undeinem easy ironischen Stil, den er auchvoll durchhält. Genauso hip die brillanteÜbersetzung von Rainer Schmidt,die den Tonfall immer und genau trifft.Hier trifft der Klappentext zu, wenn erbehauptet: „Der Rock-Dope-Greenwich-Village-SF-Klassiker!“Uwe AntonAngus McAllisterDERCOMPUTERMENSCH(A Variety of Sensations, 1985)Frankfurt/M., Berlin, Wien 1985Ullstein 31097, 190 S., DM 7,80Deutsch von Uwe AntonWieder einmal, wie so oft in der SF,steht Großbritannien vor dem wirtschaftliehenund sozialen Ruin. In abrißreifenGebäuden, in verrotteten Hinterhöfenund ausgedehnten Slums hausen dieKinder der Depression. Der Alltag wirdvon Arbeitslosigkeit, brutaler Kriminalitätund dem Kampf ums Überlebenbestimmt. Vor diesem Hintergrund erleidetGeorge Hylas, ein gescheiterterUnternehmer, einen Verkehrsunfall mittödlichem Ausgang – und erwacht ineinem Südseeparadies, das mit der Zeitmerkwürdige Eigenschaften zu zeigenbeginnt.McAllister hat mit diesem Erstlingeinen Roman vorgelegt, der teilweisean einen Zusammenschnitt von FRAN-KENSTEIN und WELT AM DRAHTerinnert. Ein isoliertes Gehirn, von zweiWissenschaftlern künstlich am Lebenerhalten und an einen Computer angeschlossen,projiziert eine Robinsonade,in der sein früherer Körper agiert, bis sichdie Illusion langsam herausschält, dasGehirn parapsychologische Fähigkeitenentwickelt, den Computer übernimmtund der Kontrolle der Wissenschaftlerentgleitet. Dies alles versteht der Autorabenteuerlich zu entwickeln, die Aktionender Protagonisten beherrschen dieSzenerie, und so bietet sich dem Lesergediegener Unterhaltungsstoff mit spannendenElementen. Obwohl in dieserHinsicht die Intention des Autors erfülltwird, hätte der Roman weitere Pluspunkteverbuchen können, wenn McAllistermehr auf die ethische Seite von Experimentenmit Menschen eingegangenwäre; leider beschränkt er sich auf reineDeskription, ohne daß er eindeutig Stellungbeziehen würde. Auch die mangelhaftepsychologische Darstellung derProtagonisten fällt auf, etwa wenn in derPerson des Wissenschaftlers Joe Hardyein sexuell restringierter und damit aggressions-dispositionierterNeurotikerdargestellt werden soll, dessen tatsächlicheCharakterisierung aber kaum überdie eines pubertierenden Halbstarkenhinauskommt. Ein weiterer Kritikpunktist die Obszönität des Romans, die entgegenkommendnoch als Widerspiegelungder Obszönität einer verrohtenGesellschaft gewertet werden könnte,würde sie sich nicht verselbständigenund durch ihre permanente Aufdringlichkeitvoyeuristische Züge annehmen. Insgesamtgesehen bietet der Roman jedochgenau das, was man auch von ihm erwartethat: gelungene Unterhaltung undeiniges an Lesevergnügen. McAllister istbestimmt kein herausragender Autor, derRoman ist dementsprechend auch eherins zweite Glied einzuordnen, stellt aberallemal gute handwerkliche Arbeit dar,die einem die Zeit vertreibt. Und dafürsind sieben Mark achtzig nicht zuviel.Klaus W. Pietrek


18<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong>Karl Michael Armer undWolfgang Jeschke (Hrsg.)ZIELZEIT. Die schönsten Zeitreise-Geschichten, 2. BandMünchen 1985, Heyne 06/29, 441 S.,DM9,80Div. ÜbersetzerIn seiner Vorstellung des ersten Teilsdieser Anthologie (unter dem Titel DIEFUSSANGELN DER ZEIT als Heyne-TB 06/28 erschienen) kam der Rezensent(s. <strong>SFT</strong> 8/<strong>84</strong>) zu dem Ergebnis, aufden abschließenden zweiten Band dieserSammlung könne man sich freuen. DiesePrognose hat sich mit nur leichten Einschränkungenerfüllt.Achtzehn Erzählungen sowie mehrereRomanauszüge enthält dieses Taschenbuch,dessen Beiträge bis auf dreiAusnahmen allesamt aus dem englischenSprachraum stammen. Inhaltlich hingegenist ein breites Spektrum abgedeckt:neben eher heiteren Geschichten (etwaJohn Brunners Testbericht des „GalaktischenVerbraucher-Services“ „PreiswerteZeitmaschinen“ oder dem „Vereinder Freunde des Fusels“ von KingsleyAmis, in der es um eine sehr alkoholarmeZukunft geht) stehen solche ernsterenInhalts (Georg Kilworths Neufassungder Kreuzigung Jesu, „Auf nachGolgatha“, oder Brian Aldiss „Der Mannin seiner Zeit“ z. B.). Neben solchen mitfast schon philosophischem Anspruch(John Sladeks „Im Überlandbus“, demBericht einer schier unendlichen Reise,und Robert Silverbergs „Was heute inder Morgenzeitung stand“, in der einigeAbonnenten eines Morgens eine Zeitungaus der nächsten Woche erhalten) sindLiebes- (Robert Youngs „Das Mädchenmit dem Löwenzahnhaar“ – jemandlernt unter höchst ungewöhnlichen Umständenseine Frau kennen – oder PhilipFarmers „Die Welt, die Dienstag war“)und Kriminalgeschichten („Der Agent“von Christopher Priest und David Reddoder „Viele Häuser“, einer geistreichenVermischung von Wunschtraum undWirklichkeit von Silverberg) zu finden.Neben einer an den ökonomischen Konsequenzender Manipulation des PhänomensZeit interessierten (Mark Reynolds„Zins und Zinseszins“ ) auch die zweiereinsamer Männer, die trotz der sie trennendenJahrhunderte Freunde werden(Ursula LeGuins „April in Paris“), oderdie eines standesbewußten Aristokratenaus dem ausgehenden 18. Jahrhundert,dem es ohne größere Schwierigkeitengelingt, in der DDR unserer 70er JahreKarriere zu machen (Klaus Möckels„Der Irrtum“).Die Romanauszüge sind dem 1983 beiNymphenburger erschienenen „Briefe indie chinesische Vergangenheit“ von HerbertRosendorfer entnommen, in dem einchinesischer Würdenträger des 10. Jahrhundertsaus dem München der Gegenwarteinem zurückgebliebenen Freundbrieflich seine Eindrücke mitteilt (geschriebennatürlich auf Zeitreisepapier).So vergnüglich diese Briefe auch zu lesensind, so muß man doch anmerken,daß sie – aus dem größeren Zusammenhanggerissen – letztlich Fragmente bleiben,die wohl besser durch eine weitereselbständige Erzählung ersetzt wordenwären. Der Hinweis auf RosendorfersBuch hätte in einem Tips zum Weiterlesengebendem Nachwort oder zumindestin einer themenbezogenen Literaturlisteuntergebracht werden können, die leiderebenso fehlen wie eine Begründung fürden Umstand, daß die Herausgeber –entgegen ihren im Vorwort zum erstenTeil erklärten Absichten – auch Textemit aufgenommen haben, die in jüngererVergangenheit schon in anderen Zusammenhängenveröffentlicht worden sind.Wenn dem regelmäßigen SF-Lesersomit vieles bereits bekannt sein wird,so bleibt diese Anthologie doch ein gleichermaßenniveauvolles wie unterhaltendesLesebuch, bestens geeignet u. a.als Geschenk für Freunde und Bekannte,die mit dem Begriff „<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>“bislang nicht viel anfangen können.Walter Udo Everlien


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong> 19Video TipsDER ANDROID (Android, USA1983), Regie: Aaron Lipstadt, Buch:James Reigle , Don Opper, mit Opper,Klaus Kinski, Brie Howard.B-Picture aus der Corman-Fabrik: Eineeinsame Raumstation, ein Mad-Scientist,drei geflohene Verbrecher und einAndroid , der sich in dem ganzen Wirbellangsam zum echten Menschen entwickelt.Mag ja sein, daß „kein PerryRhodan-Autor seinen Lesern mit einer dermaßenausgelutschten Idee zu kommen wagenwürde“ (Lexikon des SFFilms), aber imKino zählen eben auch und vor allem diefllmischen Ideen. Und da hat Aaron Lipstadtweit mehr auf dem Kasten als dasGros sonstiger SFRegisseure . (80 Min.- Warner Horne Video)ANGST DER VERLORENEN, Regie:Don Dohler, mit Don Leifert, GeorgeStover, Richard Nelson.Satan schlüpft in einen Leichnam undmordet sich in seiner neuen Identität alsMusiklehrer durch eine kleine Vorstadt.Hm, tja ... (89 Min. - TopPic)COUNTDOWN -START ZUMMOND (Countdown, USA 1967), Regie:Robert Altman, Buch: LoringMandel , mit James Caan, Robert Duvall,Barbara BaxJey.Dokumentarisch angehauchter Filmüber das Wettrennen zum Mond: Zwargewinnt der amerikanische Astronautschließlich, doch leider geht ihm obendie Luft aus. Bleibt als letzte Tat das Hissender Flagge. Lendenlahmer Alt· man-Film unter dem Banner bedingungsloserTechnikgläubigkeit. (101 Min. - WarnerHorne Video)EIN ENGEL AUF ERDEN (BRD1959), Regie: Geza von Radvanyi,Buch: Rene Batjavel, von Radvanji,mit Romy Schneider, Henry Vidal,Jean-Paul Belmondo.Schutzengel nimmt Romy SchneidersGestalt an, um einen liebeskrankenRennfahrer vor dem Selbstmord zu bewahren.Biedere Komödie mit leichtemFantasy-Touch für die liebe Omama. (89Min. - TopPic)DAS ENGELSGESICHT (The BeastWithin, USA 1982), Regie: PhilippeMora, Buch: Tom Holland, mit RonnyCox, Bibi Besch, Paul Clemens.17jähriges Produkt einer Vergewaltigungentwickelt sich zum Monster und mordetNEU AUF KASSETTEIM MAI ’85sich durchs Land. Was als stimmungsvollerGrusel im Lovecraft-Stil beginnt,endet allzu bald in ekligem Spezialeffekt-Gesudel(98 Min. - Warner HorneVideo)DER FEUERTEUFEL (Firestarter,USA 19<strong>84</strong>), Regie: Mark Lester, Buch:Stanley Mann, mit David Keith, DrewBarrymore, George C. ScottOder „How to overact shamelessly“:Junge Pyrokinetikerin gerät in die Fängedes mysteriösen „Shop“. Aus StephenKings vielleicht politischstem Romanzimmerte Mark Lester eine platte Neuauflagevon Brian de Palmas CARRlE.Siehe Kritik in <strong>SFT</strong> 9/<strong>84</strong>. (115 Min. -Thorn-EMI)STAR TREK 3 – AUF DER SUCHENACH MR. SPOCK (Star Trek 3 –The Search for Spock, USA 19<strong>84</strong>),Regie: Leonard Nimoy, Buch: HarveBennett, mit William Shatner, DeForestKelley, Christopher Lloyd.Gegen den Willen seiner Vorgesetztenzieht Captain Quark ein weiteres Mal aufden inzwischen langsam zerfallendenGenesis-Planeten, alldieweil dort SpocksLeichnam liegt, der für dessen Wiederauferstehungdringend benötigt wird.Sich selbst etwas zu ernst nehmendeHymne auf den spitzohrigen Kulthelden,ebenso gut getrickst wie miserabel synchronisiert.Siehe Kritik in <strong>SFT</strong> 11/<strong>84</strong>.(lOS Min. – CIC)SPLASH - JUNGFRAU AM HAKEN(Splash, USA 19<strong>84</strong>), Regie: Ron Howard,Buch: Lowell Ganz, BabalooMandel, Bruce Jay Friedman, mitTom Hanks, Daryl Hannah, JohnCandy.Gemüsegroßhändler verliebt sich in einehübsche Nixe. Amüsante, für Disneyüberraschend kesse Fantasy-Komödie.Siehe Kritik in <strong>SFT</strong> 9/<strong>84</strong>. (111 Min. -Wald Disney Horne Video)DIE UNHEIMLICHE MACHT (TheKeep, GB 1983), Regie und Buch: MichaelMann, mit Jürgen Prochnow,Scott Glenn, Alberta Watson.Irgendwo im Rumänien des ZweitenWeltkriegs treten ein guter Nazi und einSS-Offizier gegen ein Karpatenschloßmonsterund dessen jüdischen Verbündetenan. Umrahmt von kryptischen Dialogen,wallenden Nebeln und kühlblauenLichtkaskaden bannt schließlich einunsterblicher Wächter den Spuk. Formalverwandt mit Tony Scotts BEGIERDEgefällt sich das Horrorepos vornehmlichin der Komposition visuell faszinieren-


20<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong>der, schaurig-irrealer Bilder, die vonTangerine Dreams Sphärenklängen adäquatuntermalt werden. Eine perverse, aber interessante Ohrfeige ins Gesichtdes konventionellen Horrorkinos, die aufdem kleinen TV-Schirm allerdings etwasan Wirkung verlieren wird. Siehe Kritikin <strong>SFT</strong> 7/<strong>84</strong>. (96 Min. - CIC)DER STOFF, AUS DEM DIE HEL·DEN SIND (The Right Stuff, USA1983), Regie und Buch: Philip Kaufman,mit Sam Shepard, Scott Glenn,Ed Harris.Verfilmung von Tom Wolfes Roman überden Werdegang der Mercury-Astronauten.Eine Gegenüberstellung von altemund neuem Heldenverständnis, überschäumendvon entlarvenden ironischenBrechungen. Auch filmisch ein Gedicht,selbst wenn man die inszenatorischenQualitäten nur auf einer fußballfeldgroßenLeinwand richtig erleben kann. SieheKritik in <strong>SFT</strong> 9/<strong>84</strong>. (192 Min. – WarnerHorne Video)TEUFLISCHE SIGNALE (The Sender,GB 1982), Regie: Roger Christian,Buch: Thomas Baum, mit KathrynHarrold, Zeljko Ivanek, ShirleyKnight.In eine psychiatrische Klinik eingelieferterSelbstmordkandidat erweist sich alsfamoses PSI-Talent, das sogleich damitbeginnt, seine Träume und Wahnvorstellungenins Hirn seiner Ärztin zu projizieren.Superber Horrorfilm, bei demdas Gros der amerikanischen Filmkritikervor Begeisterung regelrecht überschäumte.(91 Min. – CIC)WOLFSMOND (Death Moon, USA1978), Regie: Bruce Kessler, Buch:George Schenck, mit Robert Foxworth,Joe Penny, Dolph Sweet.An American Werewolf in Honolulu:Von Alpträumen geplagter Managerfliegt zur Kur nach Hawaii, wo er erstensder Hexe aus seinen Träumen begegnetund sich zweitens alsbald grausameMorde ereignen. Wo ist ThomasMagnum, wenn man ihn mal dringendbraucht? (89 Min. – VCL)Norbert StresauKleinanzeigenLöse guterhal. SF-Sammlung auf, mitalten u. selt. Titeln, z. B. Heyne 66GALAXY/MAGAZINE etc. Liste gg.Rückporto bei W. Müller, Kardinal-Kopp-Str. 13, 3408 Duderstadt.Folgende ältere <strong>SFT</strong>-Ausgaben sindnoch lieferbar:140/1976 DM 4,00141/1977 DM 4,00143/1977 DM 4,00145/1977 DM 4,00147/1979 DM 5,00148/1980 DM 5,00149/1980 DM 5,00150/1981 DM 7,501/1982 DM 4,503/ 1982 DM 4,504/ 1982 DM 4,505/1982 DM 4,506/1982 DM 4,507/1982 DM 4,508/1982 DM 4,5010/1982 DM 4,5012/1982 DM 4,501-12/1983 je DM 4,50Lieferung erfolgt nur, solange der (teilweisesehr geringe) Vorrat reicht. RascheBestellung ist angezeigt.Bestellvorgang: Schriftliche Bestellungmit Nennung der bestellten Nummern anCORIAN-VERLAG Heinrich WimmerPostfach 11 69D-8901 MeitingenGleichzeitig den Rechnungsbetrag (Warenwert+ DM 3,- Versandspesen) überweisenauf Postscheckamt München,Konto 39 98-800. Sofort nach Geldeingangwird Ihre Bestellung ausgeliefert.So können Sie an dieser Stelle Kleinanzeigenaufgeben:Der Preis fiir eine Zeile ä 35 Anschlägenbeträgt DM 4,-.Schicken Sie Ihren Text an folgendeAdresse:CORIAN-VERLAGPostfach 1 169D-8901 MeitingenBezahlen Sie Ihre Anzeige durch ÜOberweisungauf Postscheck München, Konto39 98-800 (BLZ 700 100 80) oderdurch Übersendung eines Schecks. Anzeigenwerden nur veröffentlicht, wennder Anzeigenpreis bezahlt ist.


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong> 21tv-tppsMittwoch, 1. Mai20.15, ARD: JAMES BOND 007 – FEU-ERBALL (Thunderball), GB 1965. Regie:Terence Young; Mit: Sean Connery,Claudine Auger, Luciana Paluzzi, AdolfoCeli; Spieldauer: 129 Minuten.Eine internationale Verbrecherorganisationstiehlt während einer NATO-Flugübungzwei Atombomben und droht,eine Großstadt in England oder den USAdem Erdboden gleichzumachen, wennnicht binnen einer Woche 3 MillionenDollar Lösegeld an sie gezahlt würden.Der britische Geheimdienst setzt 007James Bond auf den Fall an. Eine vageSpur führt ihn auf die Bahamas. Dortstößt er auf den Supergangster EmilioLargo, der die ganze Aktion geleitet hat.Largo und seine Komplizin Fiona tunalles, um Bond auszuschalten. Dennochgelingt es ihm, das Versteck der beidenAtombomben zu finden und seine Agentenkollegenzu alarmieren. Zwischen denAgenten und den Leuten der Verbrecherorganisationkommt es zum entscheidendenKampf. Unterdessen versucht Largo,sich aus dem Staub zu machen.Der Riesenerfolg von GOLDFINGERermutigte die Produzenten, doppeltsoviel Geld in die FEUERBALL-Produktionzu stecken. Der Aufwand istentsprechend und nicht von ungefährerhielt FEUERBALL einen „Oscar“ fürdie optischen Tricks und die technischenRaffinessen.Montag, 13. Mai22.35, ZDF: UNSTERBLICHKEIT …?.Aus der Reihe „Das blaue Palais „ vonRainer Erler.Wiederholung eines Films aus der Reihe„Das blaue Palais“, die in loser Folge inden Jahren von 1974 bis 1976 gesendetwurden. In UNSTERBLICHKEIT ... ?geht es um einen Biochemiker, der möglicherweiseeinen Weg gefunden hat, dienatürliche Alterung von Körperzellenaufzuhalten. Um seine Theorie zu beweisen,züchtet er Millionen von Taufliegen,die offenbar tatsächlich unsterblich sind.Durch eine geradezu sträfliche Unachtsamkeitwerden diese Fliegen in Freiheitgesetzt. Sollte sich die Theorie des Biochemikersbewahrheiten, würden die –ebenfalls unsterblichen – Nachkommendieser Fliegen schon nach kurzer Zeitden ganzen Erdball bedecken ...PHANTASTISCHE FILMEIM MAI ’85Montag, 27. Mai10.10, ZDF: F.P.l ANTWORTETNICHT, Deutschland 1932. Regie: Kar/Hart/; Buch: Walther Reisch, Curt Siodmak;Mit: Hans Albers, Sybille . Schmitz,Paul Hartmann, Erik Ode, Rudolf Platte;Spie/dauer: 115 Minuten.Mitten im Ozean errichtet die FirmaLennartz eine Flugzeugplattform (F.P.l).Hier soll den Piloten auf dem Weg zumanderen Kontinent Gelegenheit gegebenwerden, zwischenzulanden, ihreFlugzeuge aufzutanken, auszuruhen undnotwendige Reparaturen durchführen zulassen. Eines Tages während eines Orkansreißt die Telefonverbindung zu F.P.lab. Kurz zuvor waren noch Schreie undSchüsse zu hören gewesen. Claire Lennartzvon den Lennartz-Werken vermutetSabotage und will nach dem rechtensehen, doch bei diesem Wetter ist kaumein Pilot in der Lage, auf der Insel zulanden. Schließlich bringt sie ihren Ex-Verlobten, den Piloten Ellissen dazu, mitihr die Flugzeugplattform anzufliegen.Auf der Insel herrscht das Chaos: EinSaboteur, der Chefingenieur Damsky, hatdie gesamte Inselbesatzung mit Gas außerGefecht gesetzt, die Ventile geöffnetund sich dann mit einem Boot abgesetzt.Die Insel droht zu sinken. Ellissen machtsich daran, die Flugzeugplattform im Alleingangzu retten.F.P.l ANTWORTET NICHT ist einer derwenigen deutschen SF-Produktionen ausder Frühzeit des Tonfilms.Freitag, 24. Mai23.40, ZDF: DAS TODESFOTO (PhotoSouvenir), Frankreich 1982. Regie: EdmondSechan; Buch: Edmond Sechan,Jean-Claude Carriere: Mit: Jean-C/aude Carriere, Bernard Lecoq, DanieleAyme, Ginette Mathieu.Dr. Quissard, ein Spezialist für Herzverpflanzungen,besucht seinen FreundFrancois am Krankenbett. Er hat eineSofortbildkamera dabei und als er sie aufden Tisch legt, macht sie selbsttätig einFoto. Doch anstelle der beiden Freundeist ein ganz anderes Motiv auf dem Bild.Dr. Quissard ist verblüfft und bringt dieKamera zurück ins Fotogeschäft. DieVerkäuferin macht probeweise ein Fotovon Quissard und das Resultat ist wiedersehr sonderbar: Der Laden mit der Eingangstürist klar zu erkennen, nur Quissardfehlt auf dem Bild.Quissard nimmt seine seltsame Kamerawieder mit und fahrt zur Hochzeit seinesAssistenten. Dort macht er ein Gruppenbild.Diesmal fehlt das Brautpaarauf dem Foto. Quissard ist nun davonüberzeugt, daß ihm die Kamera etwasmitteilen will. Er glaubt das Brautpaar inGefahr und als die beiden zu ihrer Hochzeitsreiseaufbrechen, stürzt er zum Autound fährt ihnen nach, um sie zu warnen.Dabei kommt er selbst bei einem Autounfallums Leben und sein krankerFreund Francois erhält Quissards Herz;womit das Rätsel um die „Message“ derKamera gelöst wäre.Editz Nebel


22<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong>INTERESSANTE NEUEINKÄUFEWas gibt’s – über die bereits bekanntenTitel hinaus neues bei den deutschenVerlagen?Die allgemeine Tendenz ist ja sehrzurückhaltend (kein Wunder bei denniedrigen Verkaufsziffern), was bedauerlicherweisedazu führt, daß immer wenigerneue Autoren eingeführt werdenund lediglich die ‚großen Namen‘ fürReibach sorgen sollen. Na ja, der eineoder andere Neue schmuggelt sich schonnoch darunter, wie z.B. bei Knaur KirkMitchells PROCURATOR, eine ganz interessanteMischung von SF und Historie.Beim gleichen Verlag erscheint auchDavid Brin und – ganz neu – wurdeMike Resnick‘s Serie TALES OF THEVELVET COMET eingekauft – ‚erotischeSF -Abenteuer‘.Bei Moewig sind neu: Marion ZimmerBradleys CITY OF SORCERY,der jüngste Darkover-Titel, und GordonR. Dicksons THE FINAL ENCY-CLOPEDIA, der Abschlußroman seinesChilde-Zyklus. Das ist ein gewaltiger600-Seiten-Schinken, der wohl bei deraugenblicklichen Moewig-Verlagspolitikwieder in zwei oder drei Einzelbändeaufgesplittet wird.Bei Goldmann hat Peter Wilfert wiederein paar gute High-Fantasy-Titel vonAllen & Unwin gekauft, darunter einenRoman des sehr guten britischen New-Wave-Autors Colin Greenland und denStartroman einer Trilogie des kanadischenAnwalts Guy Gavriel Kay, der(nach schwachem Start) so ziemlich dasBeste seit Tolkien darstellen soll.Bastei kann von zwei wichtigenNeueinkäufen berichten: Frederik PohlsMERCHANT‘S WAR, der Fortsetzungzum berühmten THE SPACE MER-CHANTS (‚EINE HANDVOLL VE-NUS UND EHRBARE KAUFLEUTE‘),und Samuel Delaneys STARS IN MYPOCKETS LIKE GRAINS OF SAND.Der Roman stellt so etwas wie eineRückkehr Delaneys zur ‚echten‘ <strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> dar und ist in den USA bereitsäußerst erfolgreich. Außerdem will nunauch Bastei – und zwar mit Paperbacks-in die NEW-AGE-Welle einsteigen!luWUSSTEN SIE SCHON ... ?… daß der bekannte amerikanische SF-Schriftsteller und Redakteur (AMA-ZING, FANTASTIC, HEAVY METAL)Ted White mittlerweile im HauptberufRockmusiker istluFANTASY-HEFTREIHE BEI BASTEIMittlerweile ist die neue Heftreihe, vonder man sich bei Bastei wohl einigesverspricht, angelaufen. Ob allerdingsdie Masche mit ‚märchenhafter Fantasy‘und den wohl hübschen, aber doch steifen,portraithaften Hildebrandt-Titelbildernbei den Heftromanlesern ankommt,sei noch in Zweifel gestellt. Eine guteAbsicht steckt jedenfalls dahinter. Fastalle Romane erscheinen unter Pseudonymen.Der Verlag läßt zwar über die Autorennichts heraus, aber ein paar fundierteSpekulationen sind wohl erlaubt. Für dieersten acht Titel sind folgende Autorenangegeben: ‚Andreas Weiler‘ – nun, dasist, wie schon bekannt, Andreas Brandhorst.‚Erlik von Twerne‘ dürfte RolfMichael sein, den man einst schon beiPROFESSOR ZAMORRA kennen (oderfürchten-) lernen durfte. ‚Henry Wolf’ istganz klar Wolfgang Hohlbein. Bei ‚ViktorSobek‘ würde ich auf M. Weinlandtippen und ‚Alfred Wallon‘ stellt im Momentnoch ein Geheimnis dar.luNEU BEI HOHENHEIMDer Hohenheim-Verlag, nunmehrim Besitz des früheren HerausgebersKlaus-Dietrich Petersen, veröffentlichtin diesem Frühjahr als Paperback densiebten Band der SF-Anthologie vonHans-Joachim Alpers und Werner Fuchs.Titel: DIE SIEBZIGER JAHRE I. Enthaltendarin sind u. a. Erzählungen vonChristopher Priest, Ursula K. LeGuin,Larry Niven und George R.R. Martin.Außerdem erscheint CRASH von J.G.Ballard, der fast gleichzeitig auch in einerlimitierten Hardcover-Ausgabe vonder Edition Phantasia herausgebrachtwird.snEXTRA TERRISTIER-BIBLIOGRA-PHIEIn den nächsten Monaten soll dieNeuauflage der Bibliographie EXTRA-TERRISTISCHE INTELLIGENZENvon Dieter von Reeken erscheinen. Dieca. 96seitige Broschüre führt Sachbücherpopulärwissenschaftlicher und grenzwissenschaftlicherNatur zum Themader Außerirdischen auf (Stand 19<strong>84</strong>/85) ;sie kann zum Preis von DM 20, – bestelltwerden bei: Dieter von Reeken, Brüder-Grimm-Str. 10, D-2120 Lüneburg. Auchdie alte Auflage (1979) ist noch zumPreis von DM 6,- lieferbar.hubSF –FILMPROJEKTDer deutsche Filmproduzent und RegisseurRoland Emmerich, der z. Zt. mit derFertigstellung seines neuen Films JOEYbeschäftigt ist, wird voraussiehtlich imkommenden Jahr einen SF-Großfllm unterdem Titel NEKROPOL drehen. DasDrehbuch schreibt Martin Eisele. Emmerichwird sich für diesen und spätereFilme wahrscheinlich ein eigenes Trickstudioaufbauen.luDEUTSCHES OMNI EINGESTELLTNach jüngsten Mitteilungen wurde diedeutsche Ausgabe des Magazins Omniaufgrund von „Differenzen mit demamerikanischen Lizenzgeber“ mit sofortigerWirkung eingestellt. Es hatte sich jaseit langem herumgesprochen, daß derErfolg von Omni nicht den hochgestecktenErwartungen entsprach.luOSCAR FÜR INDYBei der 57. Oscar-Verleihung am 25.März 1985 erhielt INDIANA JONESUND DER TEMPEL DES TODES einenPreis für die besten Spezialeffekte. Leerausgegangen sind dagegen GHOST-BUSTERS (Song, Spezialeffekte),GREYSTOKE (adaptiertes Drehbuch,Make-Up, Nebendarsteller), SPLASH(Originaldrehbuch), STARMAN (Hauptdarsteller),2010 (Ausstattung, Kostüme,Make-Up, Spezialeffekte, Ton) und DERWÜSTENPLANET (Ton).ns„PENNHOUSE“ BRINGT SF-PAR-ODIEN VORABNachdem vom PLAYBOCK immerhin150.000 Stück über den Ladentischgingen, bringt der Maya-Verlag nun am13. Mai eine neue Zeitschriftenparodiemit dem Titel PENNHOUSE heraus. Fürkeusche SF-Leser (gibt‘s da überhauptwelche? – der Red.) von Interesse seindürfte dabei vor allem OMI, ein kleinesHeft im Heft. Dort nämlich findet sichein gekürzter Vorabdruck von Franz &Herberts DER WÜSTE PLANET, indem Pali Arthritis in bewährter, ganzwitziger National Lampoon-Manier demGeheimnis der gigantischen Sandbrezelnvon Arrakandis nachspürt. Danebengibt‘s dann noch Ausschnitte aus MichaelAnfangs (i. e. Wolfgang Fienhold)ENDLICHER GESCHICHTE, einemauf Sex und Rocker getrimmten Hau-


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong> 23ruck-Ulk, der einmal mehr beweist, wieschwer sich deutsche Autoren gelegentlichmit dem Humor tun. Und wem eswider Erwarten herzlich egal sein sollte,wie Held Heros und sein Talisdackel dieFreundliche Vorsitzende vor dem Nichtsretten, der kann ja auch mal einen prüfendenBlick auf die „Miß Ostfriesland“im Vorderteil werfen.nsSCIENCE FICIION MEDIAnennt sich ein monatlich erscheinender„Informationsdienst für <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>und Fantasy“, dessen zehnte Ausgabe imMärz 1985 erschien. Das von ThomasTilsner und Ute Bauer (beide München)redigierte Blatt enthält vor allem Nachrichten,Rezensionen über neue Bücherund Filme, sowie Vorschauen auf Radio-und Fernsehprogramme. Ein Abonnementüber ein Jahr (12 Ausgaben) istfür DM 30,- zu bekommen bei: Pegasussfm, Olaf Rappold, Bietingheimer Str.15, D-7141 Freiberg a. N. Für weitereDM 30,- kann man im übrigen die Nachdruckrechteerwerben. Bei der angegebenenAdresse kann auch zunächst eineProbenummer angefordert werden.hubREZENSIONSREGISTER19<strong>84</strong>Aldiss, Brian: DER ENTFESSELTEFRANKENSTEIN (9/<strong>84</strong>)Alhoff, Fred: BLITZKRIEG; DIE NA-ZIINVASION IN AMERIKA (9/<strong>84</strong>)Alpers, H.J. (Hrsg.) : SCIENCE FICTI-ON ALMANACH 19<strong>84</strong> (7 /<strong>84</strong>)Alpers, H.J./Fuchs, W. (Hrsg.): DIESECHZIGER JAHRE 1 (6/<strong>84</strong>)Alpers, H.J ./Loock, T.M. (Hrsg.): LE-SEBUCH DER DEUTSCHENSCIENCE FICIION 19<strong>84</strong> (5 /<strong>84</strong>) Alpers.H.J. (Hrsg.): H.P. LOVECRAFT- DER POET DES GRAUENS (3/<strong>84</strong>)Alpers/Pusch (Hrsg.): ISAAC ASIMOV- DER T AUSENDJAHRESP.LA-NER (11 /<strong>84</strong>)Amery, Carl : DAS KöNIGSPROJEKT(9/<strong>84</strong>)Armer, K.M./Jeschke W. (Hrsg.): DIEFUSSANGELN DER ZEIT (8 /<strong>84</strong>)Asimov, Isaac: VERÄNDERUNG (2/<strong>84</strong>)Asimov, Isaac: AUF DER SUCHENACH DER ERDE (8 /<strong>84</strong>)Asimov/Greenberg/Olander: FEUER-WERK DER SF (8 /<strong>84</strong>)Auei, Jean M.: DAS TAL DER PFERDE(11/<strong>84</strong>)Ballard, J.G.: DAS KATASTROPHEN-GEBIET (1/<strong>84</strong>)Ballard, J.G.: HALLO AMERIKA! (6/<strong>84</strong>)Bambeck, Jeern J.: INNENWELTEN(4/<strong>84</strong>)Bester, Alfred: ALLES ODER NICHTS(8/<strong>84</strong>)Bishop, Michael: ARACHNE. RAUM-FAHRER UND STERNZIGEUNER(5/<strong>84</strong>)Bloch, Robert N.: BIBLIOGRAPHIEDER UTOPISCHEN UND PHAN-TASTISCHEN LITERATUR 1750-1950 (9/<strong>84</strong>)Bradley, Marion Zimmer: DIE NEBELVON A VALON (3 /<strong>84</strong>)Brandhorst, Andreas: DER NETZPA-RASIT (2/<strong>84</strong>)Brandhorst, Andreas: MONDSTURM-ZEIT (10/<strong>84</strong>)Brandhorst, Andreas: SCHATTEN DESICHS (2/<strong>84</strong>)Broxon, Mildred Downey: IM BANNDER GRÜNEN INSEL (4/<strong>84</strong>)Brunner, John: TRÄUMENDE ERDE(6/<strong>84</strong>)Brunner, John: DAS MENSCHEN-SPIEL (7/<strong>84</strong>)Budrys, Algis: UNGEAHNTE DIMEN-SIONEN (8/<strong>84</strong>)Cherryh, C.J .: PELLS STERN (4/<strong>84</strong>)Cruz-Smith , Martin: DER ANDERESIEGER (5/<strong>84</strong>) Darlton, Clark: DIENEUN UNBEKANNTEN(3 /<strong>84</strong>) Donaldson, Stephen R.: DASVERWUNDETELAND (10/<strong>84</strong>) Ebeiing, Hermann: DA-ISY DA Y ÜBERNEW YORK 1 (1 /<strong>84</strong>)Eisele, Martin : DAS ARCHE NOAHPRINZIP (7 /<strong>84</strong>)Ende, Michael: DER SPIEGEL IMSPIEGEL( 7/<strong>84</strong>)Estes, Rose: DIE SÄULEN VON PEN-TAGARN (9/<strong>84</strong>)Farmer, Philip J.: BIZARRE BEZIE-HUNGEN (4/<strong>84</strong>)Farmer, Philip J.: DER ERLöSER VOMMARS (11/<strong>84</strong>)Finney, Charles G.: DR. LAOS GROS-SER ZIRKUS (8/<strong>84</strong>)Fleiss, Irene: DIE LEIBWÄCHTERINUND DER MAGrER (12/<strong>84</strong>)Franke, Herbert W.: DIE KÄLTE DESWELTRAUMES (10/<strong>84</strong>)Galouye, Daniel F.: DER UNENDLI-CHE MANN (10/<strong>84</strong>)Garner, Alan: FEUERFROST (10/<strong>84</strong>)Gedge, Pauline : DURCH MICH GEH-MAN HINEIN ZU WELTEN DERTRAUER (9/<strong>84</strong>)Gilliland, Alexis: ROSINANTE-TRI-LOGIE (8 /<strong>84</strong>)Geerden , M./Kubiak, M. (Hrsg.):BRAINSTORMING (3 /<strong>84</strong>)Geerden, Michael (Hrsg.): DAS GROS-SE BUCH DER EROTISCHENPHANTASTIK (8/<strong>84</strong>)Grimmenger, Bernhard: DAS HAUSAM SEE (3/<strong>84</strong>)Gruber, Marianne: DIE GLÄSERNEKUGEL (12/<strong>84</strong>)Guha, Anton A.: ENDE. TAGEBUCHAUS DEM 3. WELTKRIEG (1 /<strong>84</strong>)Gurk, Paul: TUZUB 37 (1 /<strong>84</strong>)Hahn, Ronald M.: INMITTEN DERGROSSEN LEERE (7 /<strong>84</strong>)Hahn, Ronald M. (Hrsg.): PILOTENDURCH ZEIT UND RAUM (1 /<strong>84</strong>)Hahn, Ronald M. (Hrsg.): WELTENDER WAHRSCHEINLICHKEIT (2/<strong>84</strong>)Hahn, Ronald M./Pu sch H.: DIE TEM-PONAUTEN (1 /<strong>84</strong>)Haldemann, Joe: KREISENDE WEL-TEN (9/<strong>84</strong>)Harrison, Harry: DIESSEITS VONEDEN (11/<strong>84</strong>)Hasselblatt, Dieter (Hrsg.): ORWELLSJAHR (2/<strong>84</strong>)Haushofer, Marlen: DIE WAND (12/<strong>84</strong>)Heim, Michael: AUSFLUG INS MOR-GEN (7/<strong>84</strong>)Heinlein, Robert A.: FREITAG (2/<strong>84</strong>)Heidtmann, Horst (Hrsg.): DER LETZ-TE FRIEDEN (2/<strong>84</strong>)Herbert, Frank: DIE WEISSE PEST(11/<strong>84</strong>)Heuermann , H./Lange, B. (Hrsg.): DIEUTOPIE IN DER ANGLO-AMERI-KANISCHENLITERATUR (9/<strong>84</strong>) Hogan, James P.:DIE KINDER VON ALPHA CEN-TAURI (1 /<strong>84</strong>)Hohlbein, Wolfgang E.: DAS SCHWAR-ZE SCHIFF (12/<strong>84</strong>)Hollburg, Martin: STERNENSCHIFFDER ABENTEUER (9/<strong>84</strong>)Horx, Matthias: GLÜCKLICHE REISE(6/<strong>84</strong>)Jones, Neil R.: PROFESSOR JAME-SONS WELTRAUMABENTEUER:DAS ZEITMAUSOLEUM (5/<strong>84</strong>)Käsbauer, Margret: DER RUF DERGöTTER (7 /<strong>84</strong>)Käsbauer, Margret: DER RUF DERGöTTER (8/<strong>84</strong>)Keim, Heinrich: NEW WAVE - DIEAVANTGARDE DER MODERNENANGLO-AMERIKANISCHEN SF (6/<strong>84</strong>)


24<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong>Kellner, Rolf: .SCIENCE FICTION-LESER (11 /<strong>84</strong>)Kimpel, H./Hallenberger, G. (Hrsg.):ZUKUNFTSRÄUME (9/<strong>84</strong>)King, Stephen: NACHTSCHICHT (3/<strong>84</strong>)Kölbl, H. C.: DAS MEER DER SEE-LEN (6/<strong>84</strong>)Krichbaum , Jörg: DAS NEBELZELT(4/<strong>84</strong>)Kurten, Björn: DER TANZ DES TI-GERS (11/<strong>84</strong>)Larrabeiti, Michael De: DIE BORRIB-LES 1: AUF ZUR GROSSEN RUM-BLEJAGD (6/<strong>84</strong>)Le Blanc, Thomas (Hrsg.): HALLEY(9/<strong>84</strong>)Le Blanc, Thomas (Hrsg.): GANYMED(2/<strong>84</strong>)Le Guin, Ursula K.: DAS WUNSCH-TAL (8/<strong>84</strong>)Lern, Stanislaw: WAFFENSYSTEMEDES 21. JAHRHUNDERTS (6/<strong>84</strong>)Liepelt, Karin: ANATHEMA (8/<strong>84</strong>)Lodemann, Jürgen: DER JAHRTAU-SENDFLUG (9/<strong>84</strong>)London, Jack: DIE KONZENTRI-SCHEN TODE (5 /<strong>84</strong>)Lundwall, Sam J.: 2018 ODER DERKING KONG BLUES (11 /<strong>84</strong>)Lynn, Elisabeth A.: SARDONYXNETZ(2/<strong>84</strong>)M P: WELTGEIST SUPERSTAR (1/<strong>84</strong>)Michener, James A.: STERNENJÄGER(6/<strong>84</strong>)Moorcock , Michael: DAS TIEFEN-LAND (1 /<strong>84</strong>)Moorcock, Michael: WO DIE GESÄN-GE ENDEN (1/<strong>84</strong>)Moorcock, Michael: EIN UNBEKANN-TES FEUER (1/<strong>84</strong>)Neher, Franz L.: MENSCHEN ZWI-SCHEN DEN PLANETEN (4/<strong>84</strong>)Nicholls, Peter (Hrsg.): SCIENCE INSCIENCEFICTION (1 /<strong>84</strong>)Niven, Larry/Pournelle Jerry: TODOSSANTOS (8/<strong>84</strong>)Ort, Mik: ZURüCK IN DIE STEINZEIT(11/<strong>84</strong>)Oth, Rene (Hrsg.): GEMINI - ZU-KUNFTSGESCHICHTEN üBERDIE LIEBE (6/<strong>84</strong>)Päch, Susanne: UTOPIEN (4/<strong>84</strong>)Pagels, Heinz R.: COSMIC CODE(2/<strong>84</strong>)Panitz, Eberhard: EISZEIT. EINE UN-WIRKLICHE GESCHICHTE (10/<strong>84</strong>)Pini, We‘ncty u. Richard: ABENTEUERIN DER ELFENWELT (8/<strong>84</strong>)Pinkwater, Daniel: ALAN MENDEL-SOHN, DER JUNGE VOM MARS(5 /<strong>84</strong>)Prokop, Gert : DER SAMENBANK-RAUB (10/<strong>84</strong>)Raben, Hans-Jürgen: KRIEG DER GE-SCHLECHTER (8/<strong>84</strong>)Redlin , Ekkehard (Hrsg.): WEGE ZURUNMöGLICHKEIT (I0/<strong>84</strong>)Reimann, Gero: LILA ZUKUNFT (4/<strong>84</strong>)Rothman, Tony: DIE WELT IST RUND(8/<strong>84</strong>)Rottensteiner, Franz: PHANTASTI-SCHE TRÄUME (2/<strong>84</strong>)Schade, Cristof: DAS PAULUS-PRO-JEKT (3/<strong>84</strong>)Schattschneider, Peter: SINGULARI-TÄTEN (6/<strong>84</strong>)Shaara, Michael: STERNENGESICHT(9/<strong>84</strong>)Sheckley, Robert: DER SEELENTOU-RIST (9/<strong>84</strong>)Simak, Clifford D.: POKER UM DIEZUKUNFT (1 /<strong>84</strong>)Simak, Clifford D.: UNTERNEHMENPAPST (4/<strong>84</strong>)Singer, Rochelle: DIE DEMEIER BLU-ME (6/<strong>84</strong>)Sladek, John: DIE MENSCHEN SINDLOS! (5 /<strong>84</strong>)Sohl, Jerry : DAS VERTAUSCHTE ICH(2/<strong>84</strong>)Steinmüller, A. u. K.: ANDYMON.EINE WELTRAUMUTOPIE (10/<strong>84</strong>)Sucharitkul, Somtow: DER INTERGA-LAKTISCHE HYPERMARKT (3/<strong>84</strong>)Terry, Carr (Hrsg.): DIE SCHöNSTENAnderson, Poul: GEHEIMAGENT VONTERRA (Flandry of Terra, 1. Teil), MoewigUtopia Classics 78, DM 5,80. Nachdruckder ersten Hälfte eines Moewig-Hardcovers, das 1980 unter dem gleichenTitel erschienen ist.Anton, Uwe & Rainer Zubeil: ERD-STADT, Heyne 06/4198, DM 7,80. Trotzder Anwendung peinlichster Verhörmethodenweigerte sich der <strong>SFT</strong>-Rezensionsredakteurverstockt, uns Auskünfte über diesenSF -Roman zu erteilen.Capek, Karel: DER KRIEG MIT DENMOLCHEN (Valk.a s mloky), Heyne06/46, DM 7,80. Der Klassiker der tschechischenSF. Sehr empfehlenswert!Clarke, Artbur C.: FAHRSTUHL ZUDEN STERNEN (The Fountains of Paradise),Bastei 13012, DM 7 ,80. Neuübersetzungeines mit dem Nebula und dem HugoSF-STORIES DES JAHRES BD. 2(8/<strong>84</strong>) <strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/1985Tilp , Alfred: TOUR DE FRANCE (3 <strong>84</strong>)Vinge , Vernor: DER BESSERWISSER(6/<strong>84</strong>)Wall, Mervyn: DER UNHEILIGE FUR-SEY (2 /<strong>84</strong>)Weigand, Jörg (Hrsg.): VERGISSNICHT DEN WIND (3/<strong>84</strong>)Weisser, Michael: OFF-SHORE (9/<strong>84</strong>)Weitbrecht H./Hocke R. (Hrsg.): WASIST WIRKLICHKElT (5 /<strong>84</strong>)Wilhelm, Kate: FÜHLBARE SCHAT-TEN (8/<strong>84</strong>)Wilhelm, Kate : MARGARET UNDICH (11/<strong>84</strong>)Wilson, Colin: DIE SEELENFRESSER(6/<strong>84</strong>)Wilson , Robert Anton: IST GOTT EINEDROGE ODER HABEN WIR ...(8/<strong>84</strong>)Wilson, Robert Anton: MASKEN DERILLUMINATEN (2/<strong>84</strong>)Wouk, Hermann: DAS LAND IMMOND (1 /<strong>84</strong>)Zauner, Georg: DER VERBOTENEKONTINENT (3/<strong>84</strong>)Zauner, Georg: MARANA ODER DIEHOCHZEIT DER ELFE (12/<strong>84</strong>)Ziegler, Thomas: SARDOR (9/<strong>84</strong>)Zipes, Jack: AUFSTAND DER ELFEN(7 /<strong>84</strong>)Zwerenz, Gerhard: DER BUNKER (3/<strong>84</strong>)Zusammenstellung: Axel ZweckNEUE SCIENCE FICTION-TASCHENBÜCHER IMIM JUNI ’85ausgezeichneten Romans, der 1979 bereitsals Hardcover bei Moewig erschienen ist.Ewers, H.G.: EIN NELSON KOMMTSELTEN ALLEIN, Moewig Perry RhodanTB 267, DM 5,80. Neunter PlanetenromanmitGuy Nelson (1. Auflage). Franzund Herbert: DER WÜSTE PLANET(Doon), Goldmann 23483, DM 6,80. EineParodie von Ellis Weiner.Gautier, Theophile: AVATAR (Originalzusammenstellung),Suhrkamp st 1160, ca.DM 9,00. Der Band enthält die 1856 erstmalserschienenen Horror-Romane AVA-TAR und JETTATURA.Görden, Michael (Hrsg.): VAMPIR-NÄCHTE (OA), Bastei 72506, DM 6,80.Das 6. Gespensterbuch mit unheimlichenGeschichten.Hahn, Ronald M. & Volker Jansen:LEXIKON DES HORROR-FILMS, Ba-


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong> 25stei-Lübbe Paperback 28130, DM 19 ,80.Dieses Nachschlagewerk stellt über 700Horror-Filme ausführlich vor.Haiblum, Isidore: INTERWELT (lnterworld),Moewig Terry TB 367, DM 5 ,80.Mit jiddischem Humor „angereicherter“SF-Roman aus dem Jahr 1977. Für denGucky Award nominiert!Hoffmann, Horst (Bearb.): STRASSENACH ANDROMEDA, Moewig PerryRhodan Buch 21, DM 19,80. Mit diesemBuch beginnt der populäre Zyklus ‚‘DieMeister der Insel“. Perry Rhodan und seineGefährten verschlägt‘s in den Leerraumzwischen den Galaxien!Holdstock, Robert: DER GEISTER-BESCHWÖRER (Necromancer), Heyne11/26, DM ?. In den Ruinen einer englischenKirche spukt‘s. Jeschke, Wolfgang(Hrsg.): VENICE 2 (OA), Heyne 06/4199,DM 9,80. SF-Erzählungen aus aller Welt.Es ist zu hoffen, daß sich der Anteil der vonJeschke anscheinend für unverzichtbar gehaltenendeutschen Fan-Stories diesmal inengen Grenzen hält!Jones, Neil R.: ZWILLINGSWELTEN(Originalzusarnmenstellung), Moewig SF3673, DM ?. Zweiter Band mit in den 30erJahren entstandenen Abenteuern des ProfessorsJameson. Jones konnte zwar auchnicht besser schreiben als die heute tätigenSF-Autoren, aber im Gegensatz zu diesenhatte er zumindest gelegentlich halbwegsoriginelle Ideen, weswegen wir ihm unsereAnerkennung nicht versagen möchten.Jordan, Robert: CONAN DER UN-ÜBERWINDBARE (Conan the Unconquerable),Heyne 06/4203, DM 7 ,80. 25.Band der Conan-Saga, der trotz seines Titelsvöllig mühelos verrissen werden kann.Koontz, Dean R.: IN DER KÄLTE DERNACHT (Night Chilis), Heyne 11/25, DM?. Dieses unheimliche Buch erschien bereitsim Mai, ein böser Fluch verhindertejedoch seine Aufnahme in die Bibliographiefür diesen Monat!Kress, Nancy: SCHALMEIENKLÄNGE(The White Pipes), Goldmann 23864, DM8,80. über diesen Fantasy-Roman wissenwir auch noch nichts.Lanier, Sterling E.: DER UNVERGES-SENE HIERO (The Unforsaken Hiero),Heyne 06/4197, DM 7,80. Die lange erwarteteFortsetzung des auch hierzulandevielbeachteten Romans HIERO‘S JOUR-NEY. Ein dritter Band mit Hiero wird inden nächsten Monaten in den USA erscheinen.Larson, Gien A. & Ron Goulart: VER-SCHOLLEN IM CHAOS (Experimentin Terra), Goldmann 23793, DM 5,80.Kampfstern Galactica Band 9.Le Blanc, Thomas (Hrsg.): 10 (OA), Goldmann23475, DM 7,80. Der neunte Bandeiner Anthologienreihe, die ausschließlichBeiträge von deutschsprachigen Autorenenthält.MacAvoy, R.A.: DAMIANO (Damiano),Goldmann 23866, DM 8,80. 1. Band der„Parabel vom Lautenspieler“ der in denUSA vielbeachteten jungen Fantasy-Autorin.McCaffrey, Anne: MORETA – DIE DRA-CHENHERRIN VON PERN (Moreta:Dragonlady of Pern), Heyne 06/ 4196, DM9,80. 7. Roman des kitischigen ‚‘Drachenreiter-Zyklus“.Moorcock, Michael: DAS BUCHCORUM, Bastei 20072, DM 10,00. DieSaga um Corum komplett in einem Bandvon Basteis Jubiläumsbibliothek.Moorcock, Michael: DIE STADT DESUNGEHEUERS (The City of the Beast),Ullstein 31103, DM 6,80. Erster Band einerunterdurchschnittlichen, sich an E.R.Burroughs anlehnenden Mars-Trilogie.Moore, C.L.: DIE NACHT DES GE-RICHTS (Judgement Night), Bastei23045, DM 5,80. Farbige Space Opera ausdem Jahr 1943.Norton, Andre: DIE HEXEN VON WAR-LOCK (Storm over Warlock), MoewigAndre Norton TB 5, DM 5,80. Dieser Romanerschien hierzulande bereits 1962 alsTerra-Heft 241/242.Reed, Kit: MAGISCHE ZEIT (MagieTime), Heyne 06/4201, DM 7,80. Fantasy-Romaneiner amerikanischen Autorin,die hierzulande nur durch einige Kurzgeschichtennicht besonders aufgefallen ist.Resnick, Mike: HÄNDE HOCH, BE-WOHNER DER GALAXIS! (The BestRootin‘ Tootin‘ Shootin‘ Gunslinger inthe Whole Damned Galaxy), Goldmann23473, DM 7,80. Der vierte (und wie wirhoffen letzte) Band der „größten Showim ganzen Kosmos“. Das bundesdeutscheTV-Show-“Niveau“ wird offensichtlich imganzen Kosmos nicht übertroffen!Russ, Joanna/Marion Zimmer Bradley/Mildred Downey Broxon: MYTHI-SCHE WELTEN (The Fernale Man/StormQueen/Too Long a Sacrifice ), Knaur 5802,DM ?. Der Sammelband enthält einen unlesbaren,einen unterhaltenden und einenausgezeichneten Roman; alle drei sind bereitseinzeln bei Knaur verlegt worden.Smith, Edward E.: GALAKTISCHEPATROUILLE (Galactic Patrol), Heyne06/4187, DM 6,80. Der dritte Band des„Lensmen-Zyklus“, 1937/38 erstmals inAstaunding erschienen. Abgesehen vondem Capek-Titel der originellste Romandieser Auflistung. Da er aber häufig nachempfundenwurde, dürfte er euch dennochbekannt vorkommen.Strugatzki, Arkadi und Boris Strugatzki:EIN KÄFER IM AMEISENHAUFEN(Shuk w murawejnike), Suhrkamp st 1160,ca. DM 9,00. Einer der besten Romane derGebrüder aus den Rahen 1979/1980, der1983 bereits als Hardcover bei Obergrenzenerschien.Terrid, Peter: DAS ENDE DER DU-PLOS, Moewig Perry Rhodan TB 193,DM 5,80. Doppelgänger aus dem Andromeda-Nebel bedrohen das Solare Imperium(2. Auflage).Tubb, E.C. : IM BANN DES COMPU-TERS (Eloise), Moewig E.C. Tubb TB21, DM 5,80. Dumarest sucht bereits im12. Band (schon als Terra Astra 233 erschienen)nach dem legendären PlanetenTerra. Ungeduldigen Lesern sei verraten,daß er ihn in dem vor kurzem in den USAerschienenen 30. Band immer noch nichtgefunden hat!Vance, Jack: STAUB FERNER SONNEN(Dust of Far Suns), Heyne 06/ 4202, DM5,80. Vier Erzählungen aus den 50er Jahren,von denen drei in der BRD bisher nurin Heft-Anthologien erschienen sind.Vlcek, Ernst: SÖLDNER FÜR DIEDUNKELWOLKE, Moewig Pen:y RhodanTB 82, DM 5,80. Ein Roman mit MichaelRhodan (3. Auflage).Walker, Hugh: DIE WELT DES SPIE-LERS, Moewig Terra Fantasy 5, DM ?. 1.Band der neu bearbeiteten „MagiraSerie“,die auf einem Brettspiel des Fantasy-Clubs„Follow“ beruht, in dem der Autor als LordHughbold bekannt ist.Walther, Daniel: DER NEUE SONNEN-STAAT (Happy End), Ullstein 31102, DM6,80. Trotz seines englisch anmutendenOriginaltitels handelt es sich um einen Romanaus dem Französischen.Wilder, Cherry: DIE GOBELINKRIE-GER (The Tapestry Warriors), MoewigSF 3676, DM ? . Laut Originalausgabe einFantasy-Roman für Jungen und Mädchenab 14.Williams, Paul 0.: DAS LIED VON DERAXT (The Song of the Axe),Heyne 06/4156, DM 8,80. Roman des Pelbar-Zyklus.Wollheim, Donald A. & Artbur Saha(Hrsg.): WORLD’S BEST SF 4 (The(Fortsetzung auf S. 26)


26<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong>LeserpostKINDEREILieber Herr Pusch,aus dem sog. „Fall Hollburg“ scheint in der<strong>SFT</strong> ein nicht enden wollendes Fortsetzungsdramazu werden.Ich schlage vor, daß die Leser, die sichwirklich dafür interessieren, sich direkt anHerrn Anton oder Herrn Eisele wenden undüber den weiteren Fortgang im kleinen Kreisunterrichtet werden.Ist das Niveau der <strong>SFT</strong> wirklich für solcheKindereien geeignet?Mit freundlichen GrüßenCORIAN-VERLAG Heinrich WimmerAUSTRITTSehr geehrter Herr Plewka!Hiermit erkläre ich meinen Austritt aus demSFCD.Natürlich brauche ich das nicht zu begründen,möchte aber trotzdem ausführen:1. Nach Vollendung des 70. Lebensjahres am4.9.19<strong>84</strong> habe ich etliche Mitgliedschaften– überwiegend in wissenschaftlichen Vereinigungen– gelöscht, da mich weder dieProbleme noch die Personen mehr besondersinteressieren.2. Im SFCD hat mich stets die stark subjektivpersonale Tendenz gestört. Es interessiertmich wirklich nicht, wer sich mit wem angelegthat und welche – oft mehr oder wenigerpubertären – Komplexe da coram publico abreagiertwerden.3. Ich bin ein ausgesprochener Anhänger der„hard core“ SF und mag daher die oft sehrdreckige New Wave, die mit dem Weltraumkaum mehr etwas zu tun hat, nicht leiden.4. Das Eindringen und Überwuchern der„Fantasy“ in die SF stört mich besonders.Soviel Schwachsinn gedruckt hat es seltengegeben.5. Als Informationsorgan genügt mir im wesentlichendie <strong>SFT</strong>, die sich (unter kommerziellemAspekt, hi!) in den letzten Jahren sehrzu ihrem Vorteil gemausert hat – seit denAPO-Zeiten unseligen Angedenkens.6. Die Ausfüllung des mir soeben zugegangenenFragebogens erübrigt sich damit. Ichstelle aber anheim, diesen meinen Brief abzudrucken.Eine Kopie gebe ich ohnehin an den<strong>SFT</strong>, und eine weitere an Waldemar Kumming(Das waren noch Zeiten …Also verabschiede ich mich hiermit ganzohne Groll aus dem Fandom und wünsche(Fortsetzung von S. 25)1985 World’s Best SF), Bastei 24069, DM7,80. Der Band enthält die nach Meinungder Herausgeber besten Erzählungen desvergangenen Jahres. Eine im allgemeinenrecht verläßliche Auswahl, bei der auch dieAktualität der deutschen Ausgabe, die fastgleichzeitig mit dem amerikanischen Originalerscheint, beeindruckt. Und da Wollheimsich auch Verdienste um die nichtenglischsprachigeSF gemacht hat, sei ihmder etwas leichtfertige Umgang mit demWort „World“ verziehen.dem SFCD Blühen und Gedeihen – auchohne mich!Ihr/Euer Winfried PETRIx SFCD Nr. 2087.DEUTSCHE SFLiebe Freunde von der <strong>SFT</strong>!Man hört zur Zeit herzerfrischende Töne inder deutschen Literatur, die mit Recht dieFrage nach ihrer Bekenntnisfähigkeit stellen:„Die Maler sind eh die besten, die Maler undPopmusiker sind die besten, und die anderen,insbesondere die Literaten, die gibt es garnicht, weil die haben ihren Kopf voll mit derblääden Sensibilität und der Phantasie, odersie sind selbstironisch, und meistens sind sieobendrein das allerbläädste, nämlich engagiert.“So schreibt Rainald Goetz, und wersich einmal die Mühe macht dahinterzublicken,wird erkennen, daß hier Wahrheit in Szenegesetzt wird. Die Hochliteratur hat nichtsmehr zu sagen, sie ist dort am Besten, wo sieBeobachtetes mit bedingungsloser Klarheitfesthält Perspektiven zu weisen, ist eine Tugend,die eine Unterabteilung von Literaturleisten könnte, die sich nach und nach in dieseLücke hinein emanzipiert: <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>.Zu dumm, daß sie in den weitaus meistenFällen auf Analogiebildung hinausläuft, dennes wird geschrieben, was unter diesem Etiketterscheint, und es er scheint unter diesemEtikett, was sich so am Erfolgreichsten absetzenläßt. Kein Wort darüber, daß die <strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> mehr sein kann als eine Aufeinanderfolgevon Topoi, daß sie als Arbeitsmethodedienen könnte!Betrachten wir doch einmal unsere Situation.Was haben wir heute? Eine deutsche<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>, die Motive variiert, dastechnische Moment vermindert oder betont,den Schwerpunkt auf Heldenmut oder Innerlichkeitlegt, eigentlich so ziemlich alles tut –solange es nicht den Vorgaben wider spricht.Gute <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> muß gleichermaßeninhaltlich und formal bestechen und sich verkaufen.Heißt es. Klar, aber als Literatur derZukunft, die sie doch sein will, muß sie sichauch den Problemen des Menschen in der Zukunftstellen, seiner Situation des Eingebettetseinsin die Technik, seinem Verhalten, demAusdruck seines Seelenlebens. Hier liegt ihreigentlicher Anspruch, der von den Autorendeutscher Provenienz noch allzu ungenügendeingelöst wird. Ungeachtet der Vorbilder,die wir unablässig in höchsten Tönen loben.Lem, Brunner & LeGuin, das klingt wie einekuriose Firmenbezeichnung, in dieser Dreifaltigkeitkommen sie uns meistens über dieLippen. Wir stellen ihnen Namen wie Ballardund Sladek zur Seite, müssen aber verdutztfeststellen, daß wir in der deutschen Schubladevergebens kramen. Zwar gibt es Tendenzenin diese Richtung, doch oft kann diekünstlerische Ausgestaltung nicht mit demInhalt mithalten, nicht selten deshalb, weildas immer häufigere Auftreten eigentlichvielversprechender Autoren, die mit demSchreiben ihren Lebensunterhalt verdienen,ihnen außer der Produktivität des Unkonventionellenauch noch die Kreativität raubt.Wenn ich mir das vor Augen halte, kommeich auf ein paar grundsätzliche Forderungenan die deutsche <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>. Verfaßtwerden sollte sie möglichst von Autoren, diekeinen Marktzwängen unterworfen sind undsich genügend Zeit für den einzelnen Textnehmen können. Das erfordert finanzielleUnabhängigkeit. Darüber hinaus sollten siesich anfangs nur der Kurzgeschichte widmen,da sie einen überschaubaren Umfang hat undes einfacher erscheinen läßt als der Roman ,die notwendigen inhaltlichen und formalenKorrekturen vorzunehmen. Der Ruf nachmehr und besseren Romanautoren erfolgtimmer noch zu früh. Woher sollen sie kommen,wenn man ihnen nicht die Zeit läßt, dasMetier zu erkunden, und sie stattdessen amerikanischenVorbildern in die Arme treibt? Esmuß möglich gemacht werden, die Anlageneinzelner vielversprechender Autoren sichentfalten zu lassen, ihnen bewußt zu machen,welche Fülle an Möglichkeiten ihnen die<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> bietet. Die in den Verlagenbeheimateten Redakteure und Lektoren kommendafür aufgrund von Arbeitsüberlastungund ökonomischen Erwägungen nicht in Frage.Man sollte jedoch einmal überlegen, obnicht die Landestreffen der SF-Schaffendendas richtige Podium wären, ob nicht der eineoder andere erfahrene Publizist ein frischesTalent in seine Obhut nehmen könnte? Allerdingswäre es erforderlich, damit bald zubeginnen, denn wenn der Genrenachwuchssich seiner literarischen Möglichkeiten nichtbewußt wird, werden die künftigen gutenBücher nicht im Herzen der <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>geboren sein. Der Gettocharakter des Genreswird wieder zunehmen und es in dem Maß,wie ernsthafte Autoren abwandern, zu einermüden Alternative des Westerns verkommenlassen.HerzlichstEuer Michael NagulaREZENSIONENGenau in dem Augenblick, in dem ich michentschloß, einige interessante Neuerscheinungender deutschen <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> zu rezensieren, kam die Märznummer der SCIENCEFICTION TIMES auf meinen Tisch, und ichkonnte die Rezensionen über die betreffendenBücher nun lesen. Angesichts der gegenwärtigkontrovers geführten Diskussion überdie neue deutsche <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> – manchebestreiten ja, daß es sie überhaupt gibt – interessierenmich offen gestanden andereMeinungen oft mehr als meine eigene, auchoder gerade dann, wenn sie stark voneinanderabweichen. Was nun die Rezensionen,die ich gelesen habe, betrifft, so gibt es nebengrundsätzlicher Übereinstimmung mit denMeinungen der Kritiker immerhin noch soviel Divergenz bzw. Ergänzungsbedürftigkeitder dort vertretenen Ansichten, daß ich es mirnicht verkneifen kann, an dieser Stelle als Lesermeine Meinung zu sagen.Das erste Buch ist AIPOTU von NorbertLoacker (München 19<strong>84</strong>, Heyne TB 4123),sicher einer der besten deutschen Sciencc<strong>Fiction</strong>-Romane der letzten Jahre, jedenfallsder beste, den ich gelesen habe. Bei äußerstsparsamem Einsatz und genau kalkulierterVerwendung sprachlich-literarischer Mittelerreicht der Autor ein Höchstmaß an erzäh-


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 5/<strong>84</strong> 27lerischem Effekt. Der Rezensent LudwigRief hat das Buch in fast allen Punkten sobesprochen, wie ich es auch rezensiert hätte(auch hinsichtlich seiner Kritik), so daß mirim Grunde nur noch zu sagen bleibt, daßdieser Roman sich durch stilistische und psychologischeKonsequenz in einem Maß auszeichnet,das wiederum auch seine Grenzenund Gefährdungen aufzeigt. Wenn der Autorein streng behaviouristisches Experiment mitallen Voraussetzungen und möglichen Folgendarstellt, bewegt er sich auf der Ebene der Rationalitätund des kausalen Determinismus.Wenn er uns aber den Sinn des Experimentsverschweigt und uns über die Experimentatoren(offenbar mit Absicht) im unklarenläßt, dann verläßt er diese Ebene und machteinen gewaltigen Sprung ins Irrationale.Aus den Versuchspersonen werden Menschen,und das Experiment verwandelt sichin eine Schicksalstragödie vor alltäglichemHintergrund, deren Geheimnisse bis zuletztungelöst bleiben. Aus dieser Spannung zwischenRationalität und Irrationalität, aus derlogisch-psychologischen Ambivalenz bei derDarstellung menschlichen Zusammenlebensauf engstem Raum (Schiff als Versuchsstation),durch die Sprengung des Modellcharaktersder menschlichen Gesellschaft und ihreReduktion auf Urtriebe erwächst zweifellosdie ungewöhnliche Wirkung von AIPOTUauf den Leser. Es wird jedoch auch deutlich,daß es dem Autor für die Darstellung einerechten Tragödie oder Katastrophe vor alleman der Kraft der wirklichen Menschendarstellungund Charakterzeichnung mangelt. Alleseine Figuren wirken bis zum Schluß marionettenhaftund eigentümlich blaß, eben wieVersuchspersonen, die sich den Bedingungeneines Experiments unterworfen und ihrMenschsein a priori aufgegeben haben.Das zweite Buch, zu dem ich die Meinungdes Rezensenten Michael Nagula ergänzenund in einigen Punkten korrigieren möchte,ist DAS SPINNENLOCH (Frankfurt a.M.19<strong>84</strong>, Suhrkamp st 1935), ein Band mit Erzählungendes bekannten Bremer AutorsGerd Maximovic. Maximovic hat das stilistischeNiveau seines ersten Bandes DlE ER-FORSCHUNG DES OMEGA-PLANETENdurchaus gehalten, in einigen Punkten sogarverbessert bzw. durch psychologische Finessenbereichert. Die teilweise grobsinnlichen,ja gewalttätigen Horroreffekte früherer Erzählungensind einer manchmal subtilen,beinahe surrealistischen Seh- und Darstellungsweisegewichen (Das Spinnenloch. DerPlanet Eden). Stärker als bisher versucht sichda Autor in der Darstellung tiefenpsychologischerPhänomene, Archetypen. Träumeund verbindet sie mit Betrachtungen über dasäußere Universum, wobei die Innen- und Außenweltjeweils als Spiegelbild der anderenerscheinen.Die beste und eigenartigste Erzählungdes Bandes mit der Überschrift „Das Ding,das vom Himmel fiel“ ist geradezu als einehommage à Kleist zu bewerten. Das spätmittelalterlichePanorama und die Atmosphäredes „Michael Kohlhaas“ werden hier bisins Detail treffend nachgezeichnet und nichtüberzeichnet, wie der Rezensent meint. Die(wiederum ambivalente) Wirkung dieses erzählerischenKabinettstücks liegt ja geradedarin, daß diese Welt blinden Aberglaubensdurch die Existenz eines Außerirdischen –eben jenes Dings, das vom Himmel fiel – ausden Fugen gerät. Der Rezensent hat hier m.E. zu Unrecht die Diversifikation des Inhalts,bedingt durch eine Mischung heterogener erzählerischerElemente, dem Autor als Mangelan Form oder Stilbruch angelastet. Schließlichmöchte ich noch einiges zu Ulrich HorstmannsDAS GLÜCK VON OMB’ASSA(Frankfurt a. M. 1985, Suhrkamp st 1088)bzw. zur Rezension von Klaus W. Pietreksagen. Offensichtlich haben manche RezensentenSchwierigkeiten, sprachliche Satireals Gesellschaftskritik zu lesen, und verlangenvom Autor da „action“ und ausgedehnteDetailschilderungen, wo er gerade Interaktionauf bestimmte Sprachmuster und semantischeEbenen reduzieren will. Auch ist es einewachsende Unsitte, den Inhalt von Büchernüber die genrespezifische Zuordnung odergar vom Klappentext her zu beurteilen. Ichhalte die umgekehrte Reihenfolge in jedemFall für besser und vor allem für die richtige.Horstmann, der sicher kein Erzähler im strengenSinne, sondern eher ein sehr geistreicher,sprachgewandter Essayist ist, mit Sladekoder Aldiss zu vergleichen, tut beiden SeitenUnrecht. Der „literarische Wasserkopf“Horstmanns ist bestimmt nicht größer als derso manchen amerikanischen <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>-Autors, der seine außerirdischen Szenerienmit prahlerischem Jargon und pseudo-wissenschaftlichemVokabular so unzureichendausstattet, daß die Hohlräume und der erzählerischeLeerlauf erst richtig spürbar werden.Das Element des Außerirdischen, das derRezensent als Idee weiter ausgestaltet sehenmöchte, hat Horstmann in unserer Alltagsweltund die vom Bewußtsein produziertenDenkschablonen deutlich integriert. Aus meinerSicht ist ihm gerade dadurch eine Synthesezweier scheinbar unvereinbarer Elementemit satirischer Außenwirkung gelungen.Mit freundlichen GrüßenIhr Dietrich WachlerIMPRESSUMSCIENCE FICTION TIMESMagazin für <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>und FantasyHERAUSGEBERHans Joachim Alpers, Uwe Anton,Hans-Ulrich Böttcher, Werner Fuchs,Ronald M. Hahn, Walter Jost, JoachimKörberREDAKTIONRedaktionsleitung: Harald Pusch, Bundesstr.66, D-5107 SimmerathFeature-Redaktion: Marcel Bieger,Wilh.-Mauser-Str. 8, D-5000 Köln 30Rezensions-Redaktion: Uwe Anton,Gemarker Str. 10, 5600 Wuppertal 2Nachrichten-Redaktion: Hans-UlrichBöttcher, Qualenbrink 7, D-4 780 LippstadtMitarbeiter dieser Ausgabe: Prof. Dr.Wolfgang Marx, Dr. Hans D. Baumann,Dr. Horst Heidtmann, Joachim Müller,Norbert Stresau, Uwe Luserke, EdithNebel , Axel Zweck, Andreas Decker,Walter Udo Everlien, Robert Feldhoff,Michael Nagula, Ludwig Rief, Klaus W.Pietrek.Grafische Gesamtgestaltung: BrunoStiegler, AugsburgTitelbild: Gabriele BerndtVERLAGCORIAN-VERLAG Heinrich WimmerBernhard-Monath-Str. 24 aD-8901 MeitingenTcl. 08271/5951Anzeigen: siehe VerlagVertrieb: siehe VerlagEinzelpreis: DM 6,00Abonnementpreis: DM 64,00 einschl.MWSt. und Porto (Inland), DM 74,00plus Porto (Ausland)Für unverlangte Manuskripteinsendungenwird keine Gewähr übernommen.Rücksendung im Regelfall nur bei beigefügtemFreiumschlag. NachgekennzeichneteBeiträge geben ‚nicht zwangsläufigdie Ansichten der Redaktionwieder. Alle Beiträge sind, soweit nichtanders vermerkt,- Copyright (c) 1985 bySCIENCE FICTION TIMES.Satz: Composersatz Christine Spitko,MeitingenDruck: Schoder, Gersthofen

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