Empfehlungen für die Charakterisierung und ... - BGR
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Version 2.0 September 2008 <strong>Empfehlungen</strong> Sickerwasserprognose<br />
2.2.3 Parametrisierung von Bodeneigenschaften <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwendung in analytischen<br />
<strong>und</strong> numerischen Modellen <strong>und</strong> Verfahren<br />
2.2.3.1 Sorptionseigenschaften eines Standortes <strong>für</strong> anorganische <strong>und</strong> organische<br />
Schadstoffe<br />
Die Ermittlung der Sorption eines Schadstoffes im Boden ist von elementarer Bedeutung <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Sickerwasserprognose. Zur Abschätzung der Sorptionseigenschaften eines Bodens stehen<br />
auf der Basis der vorher beschriebenen Standortaufnahme u.a. folgende geschätzte<br />
oder gemessene Eigenschaften zur Verfügung:<br />
� Bodenart, Tongehalt<br />
� Organischer C-Gehalt (≈ 0.58 · Humusgehalt)<br />
� pH-Wert<br />
� Lagerungsdichte<br />
Diese Bodenkennwerte erlauben bereits eine Abschätzung der Sorptionseigenschaften eines<br />
Bodens in erster Näherung. Liegen weitere analysierte sorptionsrelevante Bodenkennwerte,<br />
wie z.B. Kationenaustauschkapazität KAKeff oder Gehalte an Sesquioxiden (Feox, Alox, Mnox)<br />
vor, kann <strong>die</strong> Ermittlung der Sorptionseigenschaften präzisiert werden.<br />
Sorption von anorganischen Schadstoffen<br />
Die Sorption eines Schadstoffes kann mit Hilfe von Sorptionsisothermen beschrieben werden.<br />
Eine Sorptionsisotherme beschreibt <strong>die</strong> Verteilung eines Stoffes zwischen sorbierter<br />
<strong>und</strong> gelöster Phase. Zur Beschreibung der typischerweise nichtlinearen Wechselwirkung von<br />
anorganischen Schadstoffen mit der Bodenmatrix sind Fre<strong>und</strong>lich-Isothermen weit verbreitet:<br />
S = Kd · c n<br />
bzw.<br />
logS = log Kd + n·log c<br />
S = sorbierte Schadstoffmenge (µg Schadstoff / kg Boden)<br />
Kd = Verteilungskoeffizient<br />
c = Konzentration des Schadstoffes in der Bodenlösung (μg/l)<br />
n = Fre<strong>und</strong>lich-Exponent<br />
Zur Parametrisierung der Sorptionseigenschaften von Böden <strong>für</strong> anorganische Schadstoffe<br />
können in guter Näherung substratübergreifende Sorptionsisothermen genutzt werden.<br />
Dem Konzept der substratübergreifenden Isotherme liegt der Gedanke zugr<strong>und</strong>e, dass <strong>die</strong><br />
Sorption aus einfach zu ermittelnden Bodenkenngrößen wie z.B. pH(CaCl2)-Wert (H + -Kon-<br />
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