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vierteljahresschrift des instituts für deutsche ostarbeit krakau

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verfügbaren menschlichen und tierischen Arbeitskraft, mit deren Hilfe eine Erschließung dieserErzeugungsreserven gelingen mußte. Anlaß zu Hoffnungen gewährte auch die geographischgünstige Lage <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> im Herzen Europas und in nächster Nachbarschaft zweier großerund wirtschaftlich starker Länder. Alle Kraftströme, die sich im Laufe der Zeit zwischen Deutschlandund Rußland entwickeln konnten, mußten auch auf das Zwischenland einen günstigenEinfluß ausüben. So läßt sich abschließend sagen, daß die gegebenen Grundlagen durchausgeeignet waren, einen Fortschritt der polnischen Landwirtschaft und eine Besserung der sozialenVerhältnisse im Lande zu ermöglichen, wenn man es verstand, die vorhandenen Kräfte richtigeinzusetzen. Wie weit das dem ehemaligen polnischen Staat gelang, wollen wir im weiteren Verlaufnäher kennenlernen.2. D ie E n tw ick lu n g der p oln isch en L a n d w irtsc h a ft und ihre Lage b ei A usbruch<strong>des</strong> P olen k riegesZunächst sah sich die polnische Landwirtschaft nach der Aufrichtung ihres eigenen Staateseiner recht günstigen Lage am Weltmarkt gegenüber. Es herrschte ein ausgesprochener Hungernach landwirtschaftlichen Erzeugnissen und die Preise hatten allgemein ein Mehrfaches <strong>des</strong>Stan<strong>des</strong> der Jahre 1909/14 erreicht, auf den sie dann im Verlauf von etwa 10 Jahren allmählichwieder absanken. Diese Gunst der Preisverhältnisse war <strong>für</strong> die polnische Landwirtschaft besonderswertvoll. Sie hatte ja noch die schweren Wunden <strong>des</strong> Krieges zu heilen, der über weiteTeile <strong>des</strong> Staatsgebietes hinweggegangen war und sich mit seinen Fronten auf großen Streckenlange Zeit festgesetzt hatte. So blieben ihr wenigstens zunächst Absatzsorgen erspart.Ü b e r sic h t 1. M eßziffern der G roßhandelsp reise in G roßbritan n ien 1909/14W eizenH aferund 1920—302)B indfleischSchw einefleis c h " )B utter Zuck er K oh le*)Stabeisen*)S»Ipeter*)K attun *j1909/14 100 100 100 100 100 100 100 100 100 10020 245 298 — 290 243 654 161 405 232 48421 221 180 — 211 — 388 162 273 177 22822 146 152 — 169 164 323 173 160 134 19823 129 140 — 152 156 436 163 170 126 21024 149 142 157 120 172 342 138 179 128 21825 159 142 157 147 170 214 149 170 125 19126 163 131 144 173 147 204 153 164 124 16127 151 132 130 149 147 242 116 161 117 16228 131 152 140 134 152 201 108 142 103 16929 129 130 138 159 148 171 117 139 98 16130 106 91 138 157 121 161 125 137 92 137*)1910/14 **) 1913Die günstigste Preisentwicklung zeigten Zucker und Schweinefleisch, damals die wichtigstenpolnischen Ausfuhrerzeugnisse, ferner auch Butter, während das Getreide besonders auch imVergleich mit den industriellen Fertigwaren etwas ungünstiger abschnitt.Die Lage änderte sich freilich schlagartig in dem Augenblick, als die europäische Landwirtschaftihre durch den Krieg verringerte Leistungsfähigkeit wieder erreicht hatte. Nun ging der Einfuhrbedarfvieler Länder zurück, während die Überschüsse der europäischen Agrarausfuhrländer*) Senng, Die Deutsche Landwirtschaft unter volks- und weltwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Ber. über Landwirtschaft50 Sh. S. 29*.12

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