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Miteinander - die aktuelle Nummer: Heft 2/2013 - Verband der ...

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Sprachewird <strong>die</strong>ses Vorgehen hier nur kurz skizziert (zu Detailsund Beispielen s. Downloads, Kap. 3; Šileikaitė-Kaishauri2009, 74-78). Im ersten Schritt werden mithilfe einesAssoziogramms möglichst viele spontane Einfälle zumThema angeregt und aufgezeichnet, <strong>die</strong> anschließend durchClustering miteinan<strong>der</strong> vernetzt und gruppiert werden.Umfassende Informationen zum Clustering sowie prägnanteBeispiele bietet Egle (1998-<strong>2013</strong>). Schreibt man beimErstellen des Assoziogramms <strong>die</strong> Stichwörter auf Klebezettel,so wird <strong>die</strong> spätere Ordnung des Stoffes erleichtert. Imnächsten Schritt werden <strong>die</strong> Ideen kritisch ausgewertet undstrukturiert. Dazu be<strong>die</strong>nt man sich <strong>der</strong> Methode des Mind-Mapping. Eine Mindmap (Gedächtnis- o<strong>der</strong> Gedankenkarte)zeichnet sich durch begriffliche Hierarchisierung aus: DieOberbegriffe gehen unmittelbar vom Kern aus und von ihnengehen als Zweige und Unterzweige Unterbegriffe ab.Deswegen eignet sich <strong>die</strong> Mindmap beson<strong>der</strong>s gut für <strong>die</strong>Stoffordnung, indem sie <strong>die</strong> Struktur eines Themas undsomit <strong>die</strong> mögliche Glie<strong>der</strong>ung des Textes abbildet (Egle1998-<strong>2013</strong>; vgl. Kast 1999, 46). Im dritten Schritt wird dasGrundgerüst des Textes geschaffen, d. h. <strong>die</strong> Reihenfolge <strong>der</strong>Argumente festgelegt. Dabei sind <strong>die</strong> drei oben angeführtenArgumentationsmuster nicht zu vergessen. Danach folgendrei weitere Schritte: Zunächst wird je<strong>der</strong> Gedanke in einemSatz ausformuliert, dann werden <strong>die</strong> Sätze ausgebaut undmiteinan<strong>der</strong> verknüpft und zum Schluss wird <strong>der</strong> Text gelesenund falls notwendig ergänzt. Mögliche Produkte <strong>die</strong>sesSchreibprozesses sind in den Downloadmaterialien zu finden(Downloads, Kap. 3.2.).4. Kohärenz und Kohäsion o<strong>der</strong>wie <strong>der</strong> Text zusammenhältEin guter Text muss, wie bereits erwähnt, kohärent sein.Die Begriffe Kohärenz und Kohäsion (aus lat.: cohaerentia= <strong>der</strong> Zusammenhang) stehen für das Zusammenhängendes Textes. Die Kohärenz bezieht sich auf <strong>die</strong> Tiefenstrukturdes Textes. Ein kohärenter Text zeichnet sich durch eineinnere Folgerichtigkeit, einen logischen Aufbau aus, <strong>die</strong>Informationen werden in einer sinnvollen Reihenfolgedargeboten. Zur Kohärenz trägt auch eine schlüssigeArgumentation bei.Wie kohärent ein Text auch sein mag, ist eine angemesseneReihenfolge noch nicht alles, was den Text zusammenhält.Dazu braucht <strong>der</strong>/<strong>die</strong> Verfasser/in des Textes bestimmtesprachliche Mittel, wie <strong>die</strong> Bauleute, <strong>die</strong> als Bindemittelz. B. Zement verwenden, damit <strong>die</strong> einzelnen Elementedes Hauses (Ziegelsteine, Fenster, Türen, Platten) nichtauseinan<strong>der</strong> fallen, o<strong>der</strong> Treppenläufe anlegen, damit <strong>die</strong>HausbewohnerInnen aus dem Erdgeschoss in <strong>die</strong> oberenStockwerke gelangen können. Im Text verbindet <strong>der</strong>/<strong>die</strong>Autor/in einzelne Sätze mit Hilfe von Konjunktionen undan<strong>der</strong>en Kohäsionsmitteln, und <strong>die</strong> Abschnitte o<strong>der</strong> Kapiteldurch Überleitungen. Die Überleitungen erleichtern ebensowie <strong>die</strong> Einleitung dem Leser <strong>die</strong> Orientierung im Text,erhöhen <strong>die</strong> Ordnung und machen den Text verständlicher.Als Überleitung kann <strong>die</strong> Zusammenfassung des Gesagten,ein Verweis auf den folgenden Glie<strong>der</strong>ungspunkt o<strong>der</strong> einVergleichen von mehreren Punkten <strong>die</strong>nen (ODL Deutsch2001).Die Kohäsion steht somit für <strong>die</strong> äußere Glie<strong>der</strong>ung, siebezieht sich auf <strong>die</strong> Oberflächenstruktur des Textes und istals dessen sprachliche Verknüpfung durch grammatischeund lexikalische Mittel, <strong>die</strong> Beziehung zwischen einzelnenSätzen, <strong>der</strong> syntaktische und stilistische Zusammenhangzu verstehen. Zu den Kohäsionsmitteln gehören nach<strong>der</strong> Duden-Grammatik Konnektoren (Konjunktionen,Relativwörter und Adverbien, <strong>die</strong> zur Wie<strong>der</strong>aufnahme<strong>die</strong>nen, sowie manche Abtönungspartikeln (s. Downloads,Kap. 4, Tab. 3; IDS <strong>2013</strong>, Kap. Konnektoren), Artikelwörter,Pronomen u. a. Außerdem sind für <strong>die</strong> Vertextung Tempus,Verbmodus, Diathese und <strong>die</strong> Thema-Rhema-Glie<strong>der</strong>ungvon Bedeutung (Dudenredaktion 2006, 1076-1128). Ein kohäsionsarmerText kann trotz seiner Mängel kohärent seinund somit als Text empfunden werden, fehlt aber dem Text<strong>die</strong> Kohärenz, so ist er kaum als ein Text im wahrsten Sinnedes Wortes zu betrachten. Zum Einüben von Kohärenz undKohäsion können verschiedene Aufgaben gemacht werden:Die Lernenden können Konnektoren im Text markieren, <strong>die</strong>Reihenfolge <strong>der</strong> Abschnitte eines segmentierten Textes wie<strong>der</strong>herstellen,Überleitungen zwischen einzelnen Absätzenformulieren o<strong>der</strong> einfach fehlende Kohäsionsmittel ergänzen.(s. Downloads, Kap. 4).5. Auf <strong>der</strong> Suche nach Textsorten:Aufsatz (Erörterung)? Kommentar(Stellungnahme)?Nun kann gefragt werden, mithilfe welcher Textsortenund Aufgaben schriftliche Argumentation geübt werdenkann. Um <strong>die</strong> Frage zu beantworten, muss man auf <strong>die</strong>Beispielskalen für <strong>die</strong> schriftliche Interaktion und Produktionim GER (Europarat 2001, 67-68; 86-87; s. Downloads, Kap.5.1.) zurückgreifen. Aufsätze, in denen man Argumente ausverschiedenen Quellen zusammenführt, Problemlösungengegeneinan<strong>der</strong> abwägt, Gründe für/gegen einen Standpunktangibt o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Vor- und Nachteile verschiedener Optionenerläutert, entsprechen den Referenzniveaus B2 und C1, aberauch bei B1 wird verlangt, dass <strong>die</strong> Lernenden zusammenhängendeTexte mit linearer Verknüpfung <strong>der</strong> Textbausteinemiteinan<strong>der</strong> 1/<strong>2013</strong> 7

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