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Fachwissen Bogen komplett - Nordwestdeutscher Schützenbund

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Stand 11.03.2013Waffensachkunde <strong>Bogen</strong>1. Die <strong>Bogen</strong>typen Recurve und Compound2. Pfeile; Komponenten und Material.3. Sehnen4. Stabilisatoren5. Visier6. Pfeilauflagen7. Button / Pfeilanlagen8. Klicker9. persönliches Zubehör10. Schießtechnik11. Sicherheitsbestimmungen12. Literatur / WWWHans-Dieter Linke – Am Rehmhof 14 – 28870 Narthauen – 04205/315663target-archery@gmx.deCopyright Hans-Dieter Linke


<strong>Bogen</strong>typenRecurvebogenDer Recurvebogen zeichnet sich durch ein steifes Mittelstück undzwei flexible Wurfarme aus, die mit einer Sehne verbunden sind. DasMittelstück ist bei einfachen Modellen aus Magnesium oder einerAluminiumlegierung gegossen. Die Wettkampfmittelstücke sindentweder aus einer kalt gewalzten Aluminiumlegierung gefräst oderim Gesenk geschmiedet. Hier kommen auch Carbon-Verbundstoffeoder reines Carbon zum Einsatz. Die Carbonmittelstücke sind diezurzeit schwingungsärmsten und verwindungsfestesten Mittelstückeauf dem Markt. Die Wurfarme bestehen bei den Einsteigermodellenaus einer Holz – Fiberglasverbindung; Holzkern mit einemFiberlaminat auf der Vorder - und Rückseite. Bei denWettkampfwurfarmen haben sich reine Kunststoff Verbundwurfarmedurchgesetzt. Hier kommen zum Beispiel Kunstschäume alsTrägermaterial und Carbon und – oder Kevlar Laminate zum Einsatz.Einige Spitzenhersteller gehen aber wieder dazu über, die Wurfarmeauf einem Holzkern mit sehr hochwertigen Komponenten zulaminieren. Die beiden Wurfarme haben eine unterschiedlicheVorspannung und dürfen daher nicht verwechselt werden. Die Sehnewird mittels Schlaufen in die Wurfarmenden eingehakt. DasMittelstück ist in der Regel für Rechtshändler (RH) oder Linkshändler(LH) ausgelegt. Der <strong>Bogen</strong> hat keine Auszugsbegrenzung, ist aber in 5Längen ( 64“ – 66“ – 68“ – 70“ – 72“ ) lieferbar. Die <strong>Bogen</strong>länge istdirekt abhängig von der Zuglänge bis zum Pivot Point (Ankerpunktbis zum tiefsten Punkt Griffschale) und der Fingerbreite der Zughandund wird über die Sehnenlänge definiert. Wenn z. B. ein Messkabel65“ lang ist und eine Aufspannhöhe von 9“ ergibt, ist der <strong>Bogen</strong> 68“lang; ATA ( alt AMO ) Standard. Die Spannkraft liegt bei den Herrenzwischen 38# - 44# und bei den Damen bei 34# - 38# und wurdefrüher bein einem Auszug vom 28“ Vorderkante <strong>Bogen</strong> gemessen.Nach neuer Messmethode ist den Messlänge 26 ¼“ bis zu Pivot Point(tiefster Punkt Griffschale)Der Recurvebogen wird in drei Varianten eingesetzt.1. Als Visierbogen mit allen Zubehörteilen wie z. B. Visier –Stabilisatoren – Button – bewegliche Pfeilauflage etc.2. Als FITA Blankbogen. Hier sind keine Stabilisatoren und Visiereerlaubt. Der <strong>Bogen</strong> muss durch einen 12,2cm Ring passen.Gewichte, die direkt am <strong>Bogen</strong> angebracht sind dürfen verwendetwerden, wenn diese keinerlei Dämpfkörper enthalten.


3. Als Feldbogen oder Jagdrecurve. Diese <strong>Bogen</strong> sind deutlichkürzer ( 58“-64“ ) und haben deutlich höhere Zuggewichte. Einsatzschwerpunktmäßig beim Traditionellen <strong>Bogen</strong>schießen. Hierfinden wir auch den Langbogen wieder.Regelkunde unter Teil 6 SpO des DSBCompoundbogenDer Compoundbogen ist ein geschlossenes <strong>Bogen</strong>system, das auf derUmkehrung des Verhältnisses Lastarm – Kraftarm basiert. Auch hiergibt es RH und LH Modelle. Durch die Konstruktion der Rollen alsRound Wheel – Cam – Hard Cam oder Single Cam; Verbindung Rolle- Wurfarm oder Rolle – Rolle – Wurfarm nimmt die Spannkraft zuAnfang stark zu, um zum Schluss ( erreichen der Zuglänge ) um bis zu75% - 85% reduziert zu werden. Die Zuglänge ist teilweise um + - 1bis 5“ verstellbar, teilweise vom Hersteller vorgegeben. Die<strong>Bogen</strong>länge für das Scheibenschießen liegt im Mittel zwischen 38“-40“, das „Let Of“ sollte zwischen 65% bis 70% liegen. Zu denverwendeten Materialien kann das gleiche wie bei den Recurvebogengesagt werden. Hier kommen schwerpunktmäßig auch geteilteWurmarme zum Einsatz. Die vier einzelnen Stäbe dürfen nichtuntereinander vertauscht werden; weder von rechts nach links odervon oben nach unten.Regelkunde unter Teil 6 SpO des DSBPfeileSchaftDas eigentliche Rohr wird aus einer Aluminiumlegierung oder ausCarbonfasern gefertigt. Fast alle Carbonschäfte werden, starkvereinfacht, ähnlich wie Garn hergestellt. Unzählige feinsteCarbonfäden werden z. B. mit Epoxid verwunden und gleichzeitigverklebt und über einen Messdorn, durch eine Düse gezogen. ZumTeil werden sogenannte Layer kreuzweise gewickelt. AndereHersteller/Händler lassen z. B Ihre Schäfte bei Angelrutenherstellernfertigen. Bei der einfachen Herstellung werden längliche Platten umeinen Dorn geklebt. Die billigsten Schäfte sind im eigentlichen Sinngar keine Schäfte, sondern Extordierte ( lang gezogene ) Fasern undwerden für z. B. Drachenbau oder Stabilisatorenbau verwendet. Dasverarbeitete Carbon besteht in der obersten Qualitätsklasse in derRegel aus so genanten Modulen mit einer Dichte / Druckfestigkeit von40 bis 46 Tonnen! Moderne Wettkampfpfeile bestehen meist auseinem Aluminiumkern mit einer Carbonummantelung oder


umgekehrt. Der maximale Pfeildurchmesser ist 9,3mm ( 2315 Easton;der 2317 ist zu dick.) Die Preisunterschiede stehen im direktenZusammenhang zu den Toleranzen der Schäfte in Bezug aufRundlauf, Gewicht und Qualität.Empfehlung: Recurve Fita = ACE / ACX10; Halle = Alu so dick wiemöglich! Die Topschützen bleiben auch in der Halle bei Ihren FitaPfeilen.Empfehlung: Compound Fita = ACE / ACX10; Halle 2315 oderCarbon 9,3!Empfehlung Traditionell= Carbon oder Holz (Zeder)Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.SpitzeWird in oder über das Schaftende geklebt; Teilwiese auch als in/outVerbindung. Durch das Spitzengewicht wird der dynamischeSpinewert sowie der Schwerpunkt des Pfeiles und damit direkt dasFlug – sowie Gruppierungsverhalten beeinflusst. Die Spitzen werdenaus Stahl gefertigt und dürfen nach der SpO. des DSB die Scheibennicht über das normale Maß hinaus beschädigen. MaximalerDurchmesser 9,4mm. Die Kombination RPS Insert und RPS Spitze istnur zu empfehlen, wenn die Einzelkomponenten genau verwogenwerden!Empfehlung: Recurve Fita = 90 - 125grain; Halle 100 – 150grain!Empfehlung: Compound Fita = 100 – 120grain; Halle = 150 –200grain!Traditionell= 85grain-125grainRegelkunde unter teil 6 der SpO des DSB.NockePfeilende zur Aufnahme der Sehne. Wird bei preiswerten Aluschäftenauf den Nockkonus geklebt, bei Carbon und Alu/Carbon in oder überbzw. in und über das Schaftende geschoben. Bei den Konusnockenmuss auf eine genaue Ausrichtung der Nocke mit der Schaftachsegeachtet werden. Hier ist ein Richtgerät oder ein Nockausrichter, z. B.Björn oder ein umgebautes Richtgerät, hilfreich. Der Nockboden istsymmetrisch oder asymmetrisch. Bei den Klebenocken bestehenmeistens Toleranzen in der Klemmweite. Diese nehmen mitzunehmendem Nockdurchmesser ab. Hier muss mit einer Bohrerlehregeprüft und sortiert werden. Die Nocke muss während des Schießensimmer auf Beschädigung und Sitz überprüft werden.Empfehlung Recurve Beiter asymmetrisch oder AMBO Kugelnock!Empfehlung Compound 12/2 oder 19/2 symmetrisch!Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.


BefiederungDurch die Befiederung wird der Pfeil in seiner Flugbahn stabilisiertund ausgerichtet. Es kommen Kunststoff – Natur und Mylar Fahnen /Federn zum Einsatz. Die Federn dürfen nie gerade aufgeklebt werden,sonder müssen immer schräg zur Schaftachse verlaufen um den Pfeildurch die Rotation um die Längsachse auszurichten.Plastikfahnen sind in der Regel sehr unempfindlich gegenBeschädigungen und verschiedene Witterungseinflüsse. Nachteil istdas hohe Gewicht.Naturfedern sind je nach Größe bis zu 500% leichter alsPlastikfahnen und haben eine höhere Anfangsgeschwindigkeit alsPlastikfahnen. Sie reagieren fast nicht bei Kontakt mit der Pfeilauflagesowie den <strong>Bogen</strong>fenster. Nachteil ist die hohe Empfindlichkeit beiNässe.Mylarfahnen sind sehr leicht und ergeben so einen sehr günstigenSchwerpunkt. Nachteil bei sehr engen Gruppierungen ist dieEmpfindlichkeit gegen Beschädigungen.Empfehlung: Recurve Fita = Mylar; Halle = Naturfeder!Empfehlung: Compound Fita = Plastik; Halle Naturfeder!Empfehlung: Recurve und Compound Feld / 3D=Mylar oder Plastik!Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.BemalungEin Chresting ( Bemalung ) ist zulässig, muss aber auf allen Pfeilengleich sein. Das Chresting ermöglicht eine bessere Sichtbarkeit undoft eine bessere Anbindung des Klebers mit den Federn / Fahnen. BeiCarbonpfeilen wird meist eine Folie verwendet, die im falle einerNeubefiederung einfach entfernt werden kann, ohne den Schaft zubeschädigen.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSBSehnenMaterialDas Material wird von der <strong>Bogen</strong>art und den verwendeten Materialienvorgeschrieben. Heute finden eigentlich nur noch zwei Arten vonSehnengarn Verwendung. Dacron (Polyester ) mit einer hohenStreckelastität, und sogenannte HMPE (High Modulus Polythlene)Fasern mit einer sehr geringen Streckelastizität; Fast Flight – 8125 –454 Plus – Dyneema etc. Diese Garne haben einen sehr hohenWirkungsgrad und sind weitestgehend unempfindlich gegen


Witterungseinflüsse. Dacron wird auf Holzbogen und imtraditionellen Bereich immer noch viel verwendet. Auf dem modernen<strong>Bogen</strong>; Lang – Jagd – Scheibenrecurve und Compound werden meistdie HMPE-Fasern verwendet. Durch Änderung des Materials wirddirekt auf den dynamischen Spinewert des Pfeiles eingegriffen. Je„härter“ das Material ist, umso mehr Energie gibt die Sehnen an denPfeil weiter, der Pfeil reagiert mehr/weicher. Wird das Material„weicher“, wird natürlich weniger Energie auf den Pfeil übertragen.Der Pfeil reagiert weniger/härter.Regelkunde unter teil6 der SpO des DSB.StrangzahlDie Strangzahl ist abhängig von drei Faktoren. Erstens von derSpannkraft des <strong>Bogen</strong>. Zweitens von der <strong>Bogen</strong>länge und drittens vonder Machart der Sehnen; Endlos oder Gespleißt.Je höher die Spannkraft ist, umso mehr Einzelstränge braucht man.Die <strong>Bogen</strong>art gibt das Material durch die Konstruktion der <strong>Bogen</strong>vor. Je länger eine Sehnen bei selber Spannkraft des <strong>Bogen</strong> sind, z. B.66“/38# und 70“/38#, umso höher sollte die Strangzahl sein.gespleißte Sehnen dehnen sich stärker als so genannte Endlossehnen.Dadurch haben Sie zwar bessere Dämpfeigenschaften, gebenaber nicht so viel Energie auf dem Pfeil weiter. Zusätzlich sindgespleißte Sehnen meist schwerer. Auch die Strangzahl hat einendirekten Einfluss auf den dynamischen Spinewert. Je höher dieStrangzahl, umso weniger Energie wird übertragen, der Pfeil reagiertweniger/steifer. Verringert mann die Strangzahl wird wieder mehrEnergie auf den Pfeil übertragen; der Pfeil regiert mehr/weicher.Regelkunde unter teil 6 der SpO des DSB.FarbeDie Sehnenfarbe ist durch den Sehnenschatten von Bedeutung. Aufeinem schwarzen Mittelstück wird man eine schwarze Sehne ebensoschlecht fixieren können wie eine weiße auf einem weißenMittelstück. In der Halle; Kunstlicht, wird man ggf. eine andere Farbebrauchen als in der Fita im Freien oder beim Feldbogenschießen;Naturlicht. Hier ist immer auf einen ausreichenden Kontrast zuachten. Eine helle Sehne gibt einen breiteren, undeutlicherenSehnenschatten als eine dunkele. Diese hat klarere Konturen und wirktnicht so dick. Hier helfen nur Versuchsreihen über denGruppenumfang weiter.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.


StabilisatorenSinnStabilisatoren haben im Wesentlichen drei Aufgaben. Sie erhöhen dieMassenträgheit des <strong>Bogen</strong>s und somit sein Beharrungsvermögen imAbschuss. Zum zweiten richten sie den <strong>Bogen</strong> durch Veränderung derDrehachsen sowie des Schwerpunktes im Abschuss aus. Drittensverbessern Sie durch Dämpfung die Leistungsfähigkeit des <strong>Bogen</strong>sund seine Haltbarkeit durch den Abbau der Restschwingungen. Wirunterscheiden zwischen Multi-Rohr und Mono-Rohr Stabilisatoren.Die Mono-Rohr Stabilisatoren sind in der Regel erst für <strong>Bogen</strong> ab ca.42# - 44# interessant.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.MonoLanger Stabilisator, der in der Regel zwischen den Pivot Point unddem unterem Wurfarm nach vorne; in Schussrichtung, angebaut wird.Die Länge liegt zwischen 28“ bis zu 37“ beim Recurvebogen und biszu 42“ beim Compound.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.Zwillingsstabilisatoren / QuerstabilisatorenZwillingsstabilisatoren wurden früher, vor allem bei Damen, inErgänzung mit dem Monostabilisator ohne Spinne, nur nach vorne,geschossen. Der Vorteil war eine ausrechende Dämpfung bei nicht sohohem Gesamtgewicht. Nachteilig war die starke Verlagerung desDrehpunktes nach vorne und somit ein teilweise sehr schnelles undstarkes Drehen in der <strong>Bogen</strong>hand beim Abschuss. Seit die Fita dieBegrenzung von maximal drei Stabilisatoren aufgehoben hat ( 1979 ),wird diese Kombination nur noch selten geschossen. DieQuerstabilisatoren, welche durch die Spinne, zwischen <strong>Bogen</strong> undMonostabilisator nach vorne angebaut, mit dem Stabilisatorensystemverbunden sind, übernehmen die Veränderung der Drehachse / deshöheren Drehmomentes durch dem Monostabilisator nach hinten.Somit verringern sie das Drehmoment. Durch Ihre seitlichenAnordnung sorgen Sie gleichzeitig für eine bessere rechts / linksAusrichtung des <strong>Bogen</strong>s im Anschuss.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.


2fach bis 10facher Vergrößerung sowie eine Wasserwaage. DieWasserwaage ist bei Wettkämpfen in der Recurveklasse nicht erlaubt;wohl aber zu Training. An die Visiere werden verschiedeneAnsprüche gestellt:1. Hohe wiederherstellungs Möglichkeit!2. Ausrichten des Visierkopfes in 2 ( Recurve ) oder 3 ( Compound )Achsen!3. Hohe schwingungs Dämpfung!4. Geringes Gewicht!Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSBAuslegervisierBei des Auslegervisieren sind die schweren Teile am <strong>Bogen</strong> montiertund nur der Auslager mit dem Visierkopf zeigen in Richtung Scheibe.Der Ausleger ist oft so lang, das mann auf lange Entfernung denVisierkopf unter den Pfeil bringen kann. Somit kann man mitleichteren Zuggewichten (Schüler - Jugend und Damen) leichter aufgrößere Entfernungen schießen. Dieser Typ greift nicht so stark in dieSchwerpunktverlagerung des <strong>Bogen</strong>s ein. Er ermöglicht eine längereund somit genauere Visierlinie. Leider vibriert der Visierkopf beistärkeren <strong>Bogen</strong>arm zittern und im Abschuss mehr als beimVorbautyp.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.Vorbauvisier T-TypDas Vorbauvisier ist der z. Z. bei allen <strong>Bogen</strong>typen verbreitetsteVisiertyp. Das Visier wird mit einer Montageplatte am <strong>Bogen</strong>angebracht. Ein Vorbau (in der Regel 6-8“) zeigt in Richtung Scheibe.Dieser endet in der Visierschiene (T-Typ), die den Visierkopf führt.Der Visierkopf nimmt den Visiertunnel / das Visierkorn auf. Durchdie höhere Masse schwingt der Visierkopf nicht so stark und dasVisier „ verdaut“ mehr Vibrationen. Dieser Typ ist in der Regelstabiler als der Auslegertyp. Der Vorbau ist meistens aus Carbon oderAluminiumprofil.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.


MultipinvisierHier haben wir 3-6 Visierpins, die einzeln auf verschiedeneEntfernungen eingestellt werden können, z. B. 10m-20m-30m-40m-50m-60m oder z. B. 15m-25m-35m bei spezieller Anwendung.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.VisierkornDas Visierkorn, in welcher Form auch immer (Punkt – stehendes Korn– hängendes Korn – Fadenkreuz o. Ä.) dient zum genauen Zielen. Dasgängigste Gewinde ist 8/32“ oder 10/32“, bei älteren europäischenModellen M4. An einige Modelle kann man zum Training eineWasserwaage anbringen; die aber zum Wettkampf abgenommenwerden muss. In einige Modelle kann ma n einen Leuchtstifteinsetzen, der aber nicht länger als 20mm sein darf.In einige Modelle kann man einen Leuchtstift einsetzen, der aber nichtlänger als 20mm sein darf, wenn er rechtwinklig absteht. Beiabgewinkelten Stäben, z. B. Shibuya, kann der Stab länger sein.•1.Länge Tunnel 1 cm, Länge Leuchtstab 2 cm, Gesamtlänge 2,0 cm2. Länge Tunnel 1 cm, Länge Leuchtstab 2 cm, Gesamtlänge 2,5 cm3. Länge Tunnel 2 cm, Länge Leuchtstab 2 cm, Gesamtlänge 3,5 cmFür die Berechnung der Gesamtlänge des Visiers wird der Leuchtstab als separate Einheit betrachtet,der in Zielrichtung eine Länge von 2 cm nicht überschreiten darf.Der Visiertunnel, an dem der Leuchtstab befestigt ist, darf maximal 2 cm lang sein. Der Visiertunnel undder Leuchtstab werden unabhängig voneinander gemessen.Alle oben aufgeführten Beispiele entsprechen den WA-Regeln, da der Leuchtstab in allen Zeichnungenüber eine maximale Länge von 2 cm verfügt.Die Gesamtlänge des Leuchtstabs darf 2 cm überschreiten, sofern der gerade Teil in Zielrichtung nichtlänger als 2 cm ist, bevor er sich biegt.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.


PfeilauflagePfeilauflage RecurvePfeilauflagen gliedern sich in zwei Gruppen; Klebe – und AnbauAuflagen. Die Klebeauflagen kosten zwar etwas Centerfreiheit im<strong>Bogen</strong>fenster, sind aber meistens nicht so anfällig. Die Umbau-Auflagen sind meistens besser zu justieren und zu Tunen, aber beigeringerer Qualität anfälliger gegen Mechanische Störungen. BeiCompoundpfeilauflagen ist der Auflagefinger für die speziellenBedürfnisse des Compoundbogen konstruiert. Für die Recurvebogenist der Fingen nur in der waagerechten beweglich. In der horizontalensollte kein Spiel vorhanden sein. Die seitliche Anlage ist entwederTeil der Auflage z. B. Hoyt Super Rest – Cavalier T 300 – HoytHunter – Bear etc. oder eine zusätzliches Anbauteil. Bei denAnbauauflagen, die in der Regel an der Außenseite des <strong>Bogen</strong>fensters;rechts bei RH – und linkes bei LH - Schützen, wird die Montageplattemeistens mit einer Schraube in eine der zwei Buttonbohrungen imMittelstück befestigt. Es sollte die vordere Bohrung in RichtungScheibe bevorzug werden, damit der Pfeilauflagepunkt möglichst überdem Pivot Point liegt. Der Auflagefinger ist bei qualitativhochwertigen Auflagen z. B. Shibuya bei den Klebe – und Gabriel beiden Anbauauflagen, in der Höhe und Seite zu verstellen. In der Seitesollte der Finger nicht, von oben gesehen, über den Schaft hinausragen. In der Höhe soll der Pfeil mittig vor dem Button liegen!Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.Button / PfeilanlageButton für RecurveDie einfache Form einer beweglichen Pfeilanlage finden wir in derSpringy; spiralförmige Feder, oder einer flachen Feder; Cavalier. Diebekannteste Form ist ein Zylinder, der in das <strong>Bogen</strong>fenster geschraubtwird, in dem ein zweiter Zylinder federbelastet eingebaut ist. Der Ur-Typ ist der Berger Button. Durch die Möglichkeit, sowohl dieEinbautiefe ( Centerstellung ) als auch die Federspannung zu justieren,kann man starken Einfluss auf das <strong>Bogen</strong>tuning nehmen. Derverbreitete Irrtum ist, das man mit dem Button jeder Pfeileinstellen kann. Das ist falsch! Richtig ist aber, dass ein zum<strong>Bogen</strong> passender Pfeil bei sehr vielen Centerstellungs – und


Federspannungs- Einstellungen passt. Der Buttonkopf soll eine sehrgute Kombination zwischen Abriebfestigkeit und Gleiteigenschafthaben. Eine Rastereinstellung für den Federdruck ist von Vorteil, abernicht unbedingt notwendig. Sehr gute Button kommen aus Japanund Deutschland!Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.KlickerDer Klicker ist ein sehr altes Zubehörteil (ca. 1948). Es wird in ersterLinie aus Auszugskontrolle benutzt; ist aber eigentlich aus eineranderen Problematik entstanden. Früher, ohne den Klicker oder andereAuszugsbegrenzer, war die letzte Aufgabe des Schützen vor derSchussabgabe das zielen in die Mitte oder das entsprechendeZielmedium. Das ist bei den FITA-Blank - und Instinktivschützenimmer noch so; eine der besonderen Schwierigkeiten bei diesenFormen des Schießens. Dadurch, das mit dem Klicker nun eine neue,letzte Bewegungsaufgabe besteht, den Pfeil „durch“ den Klicker zuziehen, wird der Fokus von Zielen abgelenkt und es kann keinsogenanntes „ Goldfieber – Target Panic oder Freezing“ entstehen.Der Klicker sollte so früh wie möglich eingesetzt werden, um soschnell wie möglich eine dynamische Schussabgabe zu belehren. DerEinsatz des Klickers muss unbedingt bejaht werden. Leider wird erdurch einige Schützen, die den Einsatz nie richtig erlernt haben,immer noch „verteufelt“. Hier hätte eine richtige, qualifizierteAusbildung, wie immer, Vorteile gehabt. Wir kennen drei Typen.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.Klebe – und Schraubklicker im <strong>Bogen</strong>fensterDer Klicker im <strong>Bogen</strong>fenster hat nicht so ein großes Verstellspektrum,ist aber mechanisch nicht so anfällig. Die Klickerzunge solltemöglichst im rechten Winkel über den Pfeil ragen. Eine leichteSchrägstellung ist zu tolerieren. Das Klickerblech ist in verschiedenenstärken im Handel. Die stärkeren sind natürlich auch lauter, drückenaber auch den Pfeil mehr gegen den Button. Am meisten werden .25oder .30 sowie Nr. 2 und Nr.3 verwendet.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSB.


<strong>Bogen</strong>schlinge / FingerschlingeDiese dient dazu, das vorschnellende Mittelstück, bei einer lockeren,entspanten <strong>Bogen</strong>hand, im Moment des Abschusses abzufangen. Eskommen sogenannte Handgelenkschlingen und Fingerschlingen zumEinsatz. <strong>Bogen</strong>schlaufen, die direkt an das Mittelstück angebautsind, fangen den <strong>Bogen</strong> zu Spät und zu Tief ab, es wird dasNachfassen der <strong>Bogen</strong>hand verstärkt. Dieser Typ ist nicht für denTurniersport geeignet. Fingerschlingen kann man aus Schnürsenkelnleicht selber Herstellen.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSBArmschutzSchutz den Unterarm des <strong>Bogen</strong>arms vor der vorschnellenden Sehneund vermeidet z.T. starke Verletzungen bei einer Fehlhaltung odernatürlicher Fehlstellung des <strong>Bogen</strong>arms. Der Armschutz sollte aussehr glattem Material sein, um die eventuell auftreffende Sehne nichtabzulenken oder zu beschädigen. Anfänger müssen immer mit einemArmschutz schießen, der auch lang genug sein muss.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSBStreifschutzDer Streifschutz oder Brustschutz soll der Sehne ermöglichen, trotzKontakt mit der Kleidung am Oberkörper frei und ohne Ablenkungnach vorne zu schnellen. Der Schutzfaktor für die Brust ist hier einwichtiger Zusatzefekt. Der Streifschutz ist ein wichtigesAusrüstungselement; leider ohne modischen Aspekt.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSBKöcherEs finden zwei Typen Anwendung. Der Holster – und derHängeköcher. Rückenköcher sowie <strong>Bogen</strong> – und Seitenköcher sindnicht für den Wettkampfsport in der Fita oder Halle geeignet. Diesebeiden Typen finden ihren Einsatz beim traditionellen <strong>Bogen</strong>schießenmit Fel – und Jagdrecurve und Langbogen. Beim Holsterköcherzeigen die Pfeile mit den Nocken nach hinten oben, der Schütze kannweder den Zustand der Pfeile noch die Anzahl der geschossenen Pfeilesehen. Beim Hängeköcher zeigen die Pfeile nach vorn und sind so fürden Schützen immer kontrollierbar. Diese Köcher schwenken


teilweise beim gehen, ein Nachteil, der aber in Kauf genommenwerden sollte. Außerdem können mehr Pfeile aufgenommen werden.In den Köchertaschen können der Ersatztab, Trainingsbuch, Werkzeugund der Checker untergebracht werden.Regelkunde unter Teil 6 der SpO des DSBRückenköcher m. Dreipunktaufhängung von vorn.


Schießtechnik


StandPositionieren der Füße und Vorausrichten der Körperhaltung.Fußstellung - Bezeichnung für die Positionierung der Füße im Verhältnis zurSchießlinie, Schusslinie und zueinanderFußabstand - Abstand von rechtem und linkem Fuß bezogen auf dieFußmitteÖffnungswinkel - Winkel zwischen Schusslinie und FußachseFußanstellwinkel - Verdrehwinkel des Fußes zur ParallelstellungGewichtsverteilung - Gewichtsverteilung auf linkem und rechtem FußGewichtsverlagerung - Verlagerung des KörperschwerpunktesFußbelastung - die Lastverteilung des Körpergewichtes auf der Fußfläche,Fußballen und FußaußenkantenGriff, positionieren der <strong>Bogen</strong>hand am Griffstückbzw. auf der Griffschale sowie führen und halten des <strong>Bogen</strong>s währenddes Schusses


Handform - Fingerhaltung beim Fassen des Griffstücks bzw. beimpositionieren der HandGabel - symbolischer Begriff für die Finger- und Handhaltung beim GreifenHandstellung - Winkel der Handmittellinie und Verdrehung der Hand beimAuszug des <strong>Bogen</strong>sDruckpunkt - Kontaktfläche zwischen Handinnenfläche (zwischenDaumenballen und Mittelfingerballen ) und Griffschale bei der AuszugsarbeitDruckpunktlinie - Linie zwischen Druckpunkt und HandgelenkFingerplatzierungdas Positionieren der Finger auf der Sehne und das Halten währenddes AuszugsPositionieren - Anlegen von Zeige-, Mittel- und Ringfinger auf der SehneZugfinger - Finger, die die Zugkraft des <strong>Bogen</strong>s in die Hand übertragen(Zeige-, Mittel- und Ringfinger)Sehnenlager - Auflage der Sehne auf den FingergliedernFingerkrümmung - Fingerhaltung während des ZugvorgangsTiefer Haken - symbolische Bezeichnung für die umgreifendeFingerkrümmung und die gedachte SehnenlageHandhaltung - Handrückenstellung und Handlinienlage zur <strong>Bogen</strong>mitte undUnterarmmittellinieZuglastverteilung - die Verteilung der Last während des Auszugsvorgangsauf die einzelnen ZugfingerVorspannungerster Teil der Zugphase mit Körperpositionierung und VorzielenVorspannen - Spannen des <strong>Bogen</strong>s zum Anheben und Ausrichten desKörperssowie zum Vorzielen, Aufbau des MuskelgefühlsGelenkstellung - richtige Anstellwinkel und Ausrichten der Gelenke und derzugehörigen KörperpartienEllenbogenstellung - Position des Zugarmellenbogens zum Vorspannen


Klickerreflex - Unkontrollierte, ruckartige Bewegungen oder Reflexe vor demoder durch das KlickersignalKlickerstellung - die Klickerfedereinstellung abgestimmt auf die optimaleAuszugslänge des entsprechenden SchützenLösenallgemein: das Öffnen der Finger und das Abschießen des PfeilsLösen - im speziellen: Entspannen der Fingerbeugemuskeln und dasautomatische,widerstandsarme Herausgleiten der SehneZugarmbewegung - Das Zurückschnellen des Zugarmellenbogens und dasZurückgleiten der Zughand durch die Rückenspannung auf der ZugseiteZughandführung - das reflexlose nach hinten gleiten sowie das enge,geschlossene am Hals führen der Zughand (zum Hals gedrehte lnnenhand)<strong>Bogen</strong>armführung - das lockere nach vorne herausspringen des <strong>Bogen</strong>s.Die stabile Haltung bzw. das Nachführen des <strong>Bogen</strong>armes in Druckrichtung<strong>Bogen</strong>handbewegung - das in Schussrichtung lockere aber bewussteNachführen des <strong>Bogen</strong> mit der <strong>Bogen</strong>handNachhaltenUmsetzen der durch das Lösen freiwerdenden Spannung in einengezielten Ablauf und aufrechterhalten der KörperrestspannungRestspannung - das Aufrechterhaltenden einer gezielten, bewusstenRückenspannung nach dem Lösen (die Muskelrestspannung bzw. dasMuskelgefühl auch fühlen wollen)Nachzielen - das starre Aufrechthalten von Oberkörper-, <strong>Bogen</strong>arm- undZugarmposition sowie das bewusste Nachzielen (Zielauge bleibt auf Zielgerichtet, folgt nicht dem Pfeilflug)Analyse - Mentales Nachvollziehen und Überprüfen des SchussablaufsSchuss beenden (Absetzen) - Entspannen von Muskulatur und Zielauge;absetzen des <strong>Bogen</strong>s, Vorbereitung auf den nächsten Zyklus


SicherheitsbestimmungenDie Sicherheitsbestimmungen für <strong>Bogen</strong>stände werden in den Richtlinienfür Schießstandbau und der Sportordnung des Deutschen<strong>Schützenbund</strong>es festgelegt. Hier findet mann die Voraussetzungen füroffene und geschlossene Schießstände, das Hallenschießen so wie fürdas Feldbogenschießen.Literatur / WWW<strong>Bogen</strong>schießen verstehen heißt Siegen von A. HendersonCompoundschießen, aber richtig von Meissner und SchmidbauerCompoundschießen, aber Richtig Band II Messner / SchmidtbauerDer befreite Schuss von Ekehard HöhnDer häretische <strong>Bogen</strong>schütze von V.&M. FrangilliFita-Regeln, deutsche ÜbersetzungFundamentals of Archery von Hyung Tak Kim, englischCompound Target Archery von Ruth Rowe, englischIdiot Proof Archery von Bernie Pellertie, englischInstinktives <strong>Bogen</strong>schießen von Henry BodnikPfeilflug wie auf Schienen von G. Gabriel 2. AuflageRichtlinien für SchießstandbauSportordnung des DSB, Stand 2011Total Archery von Kisik Lee, englischTotal Archery Der <strong>Bogen</strong>schütze von innen von K. LeeTuning Your Compoundbow von Larry Wise, englischWerde der Pfeil von Byron FergusonDie Hervorgehobenen sollten zur Standardbücherei zählen!www.archery.orgwww.bogensport.dewww.ifs-tub.dewww.kslinternationalarchery.comwww.larrywise.comwww.nwdsb.dewww.nwdsb-bogen.dewww.robinhoodvideos.comwww.schuetzenbund.deWA, Weltverband der <strong>Bogen</strong>sportler<strong>Bogen</strong>sport-MagazinInstitut für SportwissenschaftenKisik Lee, deutsch von K. EggerlingUS-Top Trainer für Compound<strong>Nordwestdeutscher</strong> <strong>Schützenbund</strong><strong>Bogen</strong>sportseite des NWDSBUS-Top Trainer für CompoundDeutscher <strong>Schützenbund</strong>Copyright Hans-Dieter Linke

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