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Alltagsorientiertes Projekt der Köchin steigert die Lebensqualität für ...

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mit umfangreichem Material an Sinnesgegenständen,<br />

Bastel- und Aktivierungsmaterial<br />

bis hin zu einer „Wii“-Videokonsole<br />

mit entsprechendem Beamer hat <strong>der</strong> För<strong>der</strong> -<br />

verein in nur fünf Jahren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bewohner<br />

etwas geschaffen, das seinesgleichen sucht.<br />

Nicht zu vergessen sei hier das Finanzieren<br />

<strong>der</strong> wöchentlichen Musiktherapie, an <strong>der</strong><br />

durchschnittlich 18 bis 20 Bewohner mit<br />

viel Freude teilnehmen.<br />

Den Dank des Hauses an Heinz Reichle<br />

und sein rühriges Team sprach Sozialstations-<br />

Leiter und vorheriger Hausleiter Marcus<br />

Bonserio aus, <strong>der</strong> dem Vorsitzenden ein<br />

„beson<strong>der</strong>es Tröpfle“ überreichte. Heinz<br />

Reichle verwies auf viele weitere Ziele des<br />

För<strong>der</strong>vereins, um <strong>die</strong> Betreuung <strong>der</strong><br />

Bewohner abwechslungsreich und sinnvoll<br />

gestalten zu helfen. Ingrid Kohler<br />

20<br />

Auch <strong>die</strong> beiden Fachlehrer Matthias Hoppmann<br />

(Trompete) und Matthias Listmann (Klavier) spielten<br />

bei <strong>der</strong> 50. Musik zur Kaffeestunde im Hohner-Heim.<br />

Gemeinsames Kochen in den Wohnbereichen des Hohner-Heims<br />

<strong>Alltagsorientiertes</strong> <strong>Projekt</strong> <strong>der</strong> <strong>Köchin</strong><br />

<strong>steigert</strong> <strong>die</strong> <strong>Lebensqualität</strong> <strong>für</strong> Bewohner<br />

Vom Kartoffelschälen bis zum Würste braten reichen <strong>die</strong> Tätigkeiten beim gemeinsamen Kochen mit den<br />

Bewohnern im Altenzentrum Dr.-Karl-Hohner-Heim in Trossingen. Hier ist Hermine Haas fleißig.<br />

Beim Essen zubereiten kommt man leicht miteinan<strong>der</strong> ins Gespräch und lernt so auch <strong>die</strong> Wünsche und<br />

Vorlieben <strong>der</strong> Bewohner kennen – hier ist Elfriede Messner-Graf am Werk.<br />

Trossingen. Die bewohnerorientierte<br />

Speisenversorgung besitzt in unseren Altenhilfeeinrichtungen<br />

einen hohen Stellenwert.<br />

Eine ausgewogene und dem Alter angepasste<br />

Speisenversorgung ist von großer<br />

Bedeutung. Wir möchten den Vorlieben und<br />

den Geschmäckern <strong>der</strong> Bewohner entgegen -<br />

kommen und nehmen auf beson<strong>der</strong>e<br />

Wünsche Rücksicht.<br />

Kontakt zu Bewohnern vertiefen<br />

Um <strong>die</strong>sen Ansprüchen gerecht zu werden,<br />

hat Sabrina Gems, Küchenleitung im<br />

Dr.-Karl-Hohner-Heim in Trossingen, wie alle<br />

unsere Köche <strong>die</strong> Zusatzausbildung zum<br />

Heimkoch absolviert. Die Ausbildung wurde<br />

mit einer IHK-Prüfung und <strong>der</strong> Präsentation<br />

des durchgeführten <strong>Projekt</strong>s abgeschlossen.<br />

Sabrina Gems war es dabei wichtig, eine<br />

Aufgabe zu finden, mit <strong>der</strong> sie den Kontakt<br />

zu den Bewohnern und Bewohnerinnen<br />

vertiefen konnte. Auch sollte im Verlauf des<br />

<strong>Projekt</strong>es <strong>die</strong> Erlebens- und <strong>Lebensqualität</strong><br />

<strong>der</strong> bei uns wohnenden Menschen ge<strong>steigert</strong><br />

werden. Weitere wichtige Aspekte<br />

waren <strong>die</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kommunikation<br />

<strong>der</strong> Bewohner untereinan<strong>der</strong> sowie <strong>die</strong><br />

Kontakte zum Küchenpersonal.<br />

Im März <strong>die</strong>ses Jahres startete ihr <strong>Projekt</strong><br />

„Kochen mit Bewohnern im Wohnbereich“,<br />

das seither regelmäßig alle 14 Tage praktiziert<br />

wird. Nachdem <strong>der</strong> beteiligte Personenkreis<br />

informiert und <strong>die</strong> Planungen abgeschlossen<br />

waren, konnte <strong>die</strong> erste Kocheinheit durchgeführt<br />

werden. Sie wurde seither immer auf<br />

den Samstagvormittag gelegt, um eine ruhige<br />

Zeitspanne auszunutzen. Die baulichen<br />

und technischen Voraussetzungen sind ideal,<br />

franziskus-bote 4/11


Immer samstags ist das gemeinsame Kochen in den Wohnbereichsküchen angesagt – links ist Milda Steinke beim Kräuter hacken. Beim Abschmecken beteiligt<br />

Küchenleiterin Sabrina Gems (rechts Bild) auch <strong>die</strong> Helfer und Zuschauer, was spannende Diskussionen mit sich bringt. Fotos: Mayer, Gems<br />

da <strong>die</strong> großen, offenen Wohnbereichsküchen<br />

des Hohner-Heims <strong>die</strong> Mittelpunkte <strong>der</strong><br />

Wohnbereiche sind. Die anschließenden<br />

Wohn- und Essbereiche können in <strong>die</strong> Aktivitäten<br />

mit einbezogen werden.<br />

Gemeinsam hacken, schälen, braten<br />

Hier wurden nun von zwei bis sechs Personen<br />

Kräuter gehackt, Gemüse geschält, zerkleinert<br />

und angedünstet, Nudeln gekocht,<br />

Würste gebraten usw. und zwar immer <strong>für</strong><br />

den gesamten Wohnbereich. Die Gespräche<br />

kamen schnell in Gange, denn <strong>die</strong> hauswirtschaftlichen<br />

Tätigkeiten und Gerüche<br />

weckten Erinnerungen und Fähigkeiten.<br />

„Warum müssen wir <strong>die</strong> Hände desinfizieren,<br />

das haben wir früher nicht gemacht?“ „Kön -<br />

nen wir nächstes Mal Nudelsuppe kochen,<br />

denn das ist meine Leibspeise?“ o<strong>der</strong> „Ich<br />

habe früher in <strong>der</strong> Küche des alten Dr.-Karl-<br />

Hohner-Heimes gearbeitet“ lauteten typische<br />

Fragen und Erinnerungen hierbei.<br />

franziskus-bote 4/11<br />

Geschmäcker befriedigen eine Kunst<br />

Das Abschmecken übernahmen dann alle<br />

beteiligten Personen, auch <strong>die</strong>, <strong>die</strong> bei <strong>der</strong><br />

Zubereitung nur zugeschaut hatten. Hier<br />

gab es immer großen Diskussionsbedarf und<br />

<strong>die</strong> <strong>Köchin</strong> war sehr gefor<strong>der</strong>t, um alle<br />

„Geschmäcker“ zu befriedigen.<br />

In den Abschlussrunden wurde jeweils vereinbart,<br />

was beim nächsten Mal auf dem<br />

Wohnbereich gekocht wird. Darüber hinaus<br />

erhielt <strong>die</strong> Küchenleitung auch wichtige<br />

Informationen und Wünsche <strong>für</strong> den Speise -<br />

plan des Hauses.<br />

Große Bereicherung<br />

Das <strong>Projekt</strong> „Kochen mit Bewohnern“ ist<br />

eine große Bereicherung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Menschen,<br />

<strong>die</strong> bei uns leben. Wir wollen sogar noch<br />

einen Schritt weitergehen. Es ist geplant,<br />

einen mobilen Herd anzuschaffen, damit<br />

auch in den Zimmern das Zubereiten von<br />

Essen zum Erlebnis wird.<br />

Nach gemeinsamer Arbeit mundet’s um so besser: Das <strong>Projekt</strong> des gemeinsamen Kochens trägt zur<br />

<strong>Lebensqualität</strong> im Hohner-Heim bei. Alwina Rösler und Hermine Haas lassen sich’s schmecken.<br />

21<br />

Es erfüllt Sabrina Gems mit großer Zufriedenheit,<br />

wenn <strong>die</strong> Bewohnerinnen sie<br />

inzwischen mit „Hallo <strong>Köchin</strong>, was kochen<br />

wir heute?“ begrüßen, zeigt es doch, dass<br />

ihr <strong>Projekt</strong> auf große Zustimmung stößt.<br />

Cornelia Mayer<br />

Impressum<br />

<strong>der</strong> fran zis kus-bo te Zeitschrift <strong>der</strong><br />

stiftung st. franziskus heiligenbronn<br />

Herausgeber: Vorstand <strong>der</strong> stiftung<br />

st. franziskus heiligenbronn<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

Auflage: 4500<br />

Redaktion: Ewald Graf (verantwortlich),<br />

Oliver Avemaria, Sylvia Ben<strong>der</strong>, Manuel<br />

Jahnel, Astrid Jergens, Edgar Kränzler,<br />

Sarah Pfau, Felix Ronecker, Günter Seger,<br />

Melanie Steinhart, Sr. Dorothea Thomalla<br />

(alle Heiligenbronn), Hans Sturm (Baindt),<br />

Ralf Eberhard (Tuttlingen), Martin Heller<br />

(Villingen-Schwenningen).<br />

Gestaltung und Satz:<br />

Linkdesign GmbH, Schramberg<br />

Druck:<br />

Straub Druck + Me<strong>die</strong>n AG, Schramberg<br />

Postanschrift:<br />

Redaktion franziskus-bote, Kloster 2,<br />

78713 Schramberg-Heiligenbronn<br />

Tel.: 074 22 569-306, Fax: 569-300<br />

E-Mail:<br />

franziskus-bote@stiftung-st-franziskus.de<br />

Internet: www.stiftung-st-franziskus.de

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