Teilnahmebescheinigung - aktionbildung
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Konzeption Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
Konzeption des Eingangsverfahrens und des<br />
Berufsbildungsbereiches der Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
1. Eingangsverfahren<br />
2. Berufsbildungsbereich Grundkurs<br />
2.1 Übersicht Jahresplanung Grundkurs<br />
2.2 Umsetzung der Beruflichen Bildung Grundkurs<br />
2.3 Dokumentation<br />
3. Berufsbildungsbereich Aufbaukurs<br />
3.1 Übersicht Berufsbildungsbereich Aufbaukurs<br />
3.2 Umsetzung der Beruflichen Bildung Aufbaukurs<br />
3.3 Dokumentation<br />
4. Berufsschule<br />
5. Begleitende Maßnahmen<br />
6. Wochenplan<br />
7. Abschlussbescheinigung
1. Eingangsverfahren Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
1. Eingangsverfahren<br />
Aufgabe des Eingangsverfahrens ist es festzustellen, ob die Werkstatt die geeignete<br />
Einrichtung zur Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben und zur Eingliederung<br />
in das Arbeitsleben ist, sowie welche Bereiche der Werkstatt und welche Leistungen<br />
zur Teilhabe am Arbeitsleben und ergänzende Leistungen oder Leistungen<br />
zur Eingliederung in das Arbeitsleben in Betracht kommen. Die Werkstatt hat dazu<br />
einen Eingliederungsplan zu erstellen.<br />
Das Eingangsverfahren dauert individuell unterschiedlich zwischen vier Wochen bis<br />
zu drei Monaten und wird einer Beschäftigung im Berufsbildungsbereich immer<br />
vorgeschaltet. Kommt der Fachausschuss zu dem Ergebnis, dass die WfbM die<br />
geeignete Einrichtung zur Teilhabe am Arbeitsleben ist, erfolgt die nahtlose Aufnahme<br />
in den Berufsbildungsbereich.<br />
Zeigt sich während des Eingangsverfahrens, dass die WfbM nicht die geeignete<br />
Einrichtung für eine Person ist, soll der Fachausschuss eine Empfehlung aussprechen,<br />
welche andere Einrichtung oder sonstige Maßnahmen in Betracht kommen.<br />
Die Beobachtungen während des Eingangsverfahrens werden mit Hilfe eines Erhebungsbogens<br />
dokumentiert.
2. Berufsbildungsbereich Grundkurs Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
2. Berufsbildungsbereich Grundkurs<br />
2.1 Übersicht Jahresplanung Grundkurs<br />
Phase Schwerpunkte<br />
Berufliche Bildung/ grobe Zeitplanung<br />
Beginn des Grundkurses<br />
Kennenlernen/<br />
Integration in die<br />
Werkstatt<br />
Berufliche<br />
Grundorientierung<br />
Ende des Grundkurses<br />
Übergang in den<br />
Aufbaukurs<br />
1.– 8. AW:<br />
• Eingliederung aller aufzunehmenden Betreuten in den<br />
Berufsbildungsbereich<br />
• Feststellung der Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
• Feststellung der Beherrschung von Kulturtechniken<br />
• Erkennen der lebenspraktischen Fähigkeiten<br />
Ab 9. – 12. AW:<br />
• Darstellung der verschiedenen Arbeitsgruppen Holz,<br />
Garten-/ Landschaftspflege, Wäscherei, Cafeteria,<br />
Verpackung/ Montage<br />
• Differenziertes Kennenlernen von Arbeitsinhalten in den<br />
angebotenen Bereichen<br />
13. – 20. AW:<br />
• Erlernen des Umgangs mit Grundwerkzeugen und<br />
Materialien für die Bereiche Holz, Garten-/Landschaftspflege,<br />
Wäscherei, Cafeteria, Verpackung/ Montage<br />
25. – 48. AW:<br />
• Erlangen und Vertiefen beruflicher Kompetenzen,<br />
handwerklicher Fähigkeiten<br />
• Erlangen und Erweitern arbeitsbezogener, sozialer und<br />
persönlicher Kompetenzen<br />
• Gegen Ende des 1. Jahres Durchführung von Kurzpraktika<br />
in den verschiedenen Bereichen (jeweils max. 2 Wochen)<br />
• Prüfung Werkzeug- und Werkstoffkunde<br />
• Prüfung in den Grundlagen der Arbeitssicherheit<br />
• Wahl oder Zielbestimmung der einzelnen Arbeitsbereiche
2. Berufsbildungsbereich Grundkurs Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
2.2 Umsetzung der Beruflichen Bildung Grundkurs:<br />
Eingliederung aller aufzunehmenden Betreuten in den Berufsbildungsbereich<br />
• Kennenlernen der Kollegen und Gruppenleiter in der eigenen Arbeitsgruppe<br />
• Kennenlernen der WfbM, der anderen Arbeitsgruppen und der Gruppenleiter<br />
• Kennenlernen der Struktur der Werkstatt (Werkstattleitung, Sozialer Dienst, Wo<br />
bekomme ich was?, Wo muss ich formale Dinge regeln?)<br />
• Kennenlernen und Üben der notwendigen Arbeitswege<br />
• Erläutern des Tagesablaufes und des Wochenplanes in der Werkstatt<br />
• Erläutern der Regeln in der Werkstatt<br />
• Erläutern und Kennenlernen der Strukturen des St. Vincenzstiftes, soweit die<br />
Bereiche die Werkstattarbeit tangieren z.B. Leitung, Fahrdienst, Verwaltung,<br />
Küche etc.<br />
Feststellung der Fähigkeiten und Fertigkeiten:<br />
• Genaues Beobachten der Beschäftigten und Erproben<br />
• Spielerische Übungen mit verschiedenen Arbeits- und Spielmaterialien wie<br />
Puzzles, Steckspiele, Memory<br />
• Farberkennungsübungen<br />
• Größenunterscheidungsübungen<br />
• Wahrnehmung der Sinne: sehen, hören, riechen, ertasten, schmecken<br />
• Übungen in Zeichnen, Ausmalen, Ausschneiden, Kleben<br />
Feststellung der Beherrschung der Kulturtechniken:<br />
• Prüfen der Kulturtechniken durch spielerische Tests<br />
• Festigung der gelernten Kulturtechniken durch<br />
o Zähl- und Rechenübungen<br />
o Lese- und Schreibübungen von Buchstaben, Wörtern und Sätzen, z.B.<br />
Name, Adresse, Essensplan, Wochenplan etc.<br />
o Individuelle Arbeit mit dem Computerprogramm Budenberg<br />
Erkennen der lebenspraktischen Fähigkeiten:<br />
• Lebenspraktische Fähigkeiten der Beschäftigten durch Beobachtung feststellen<br />
• Erlernen der Orientierungsfähigkeit im St. Vincenzstift und der WfbM<br />
• Verbesserung der Verkehrstüchtigkeit z.B. durch Spaziergänge in der Stadt<br />
(Ampeln, Fußgängerübergänge)<br />
• Erkennen von Uhrzeit, Symbolen und Klingelzeichen<br />
• Achten auf Hygiene, Sauberkeit der Hände und Fingernägel<br />
• Sauberkeit beim Arbeiten<br />
• Sauberkeit beim Essen, Umgang mit Messer und Gabel<br />
• Selbstversorgung und Kochen<br />
• Richtiges An- und Ausziehen der Bekleidung und des Schuhwerkes<br />
• Umgang mit Geld durch spielerische Übungen und Einkaufen in der Cafeteria
2. Berufsbildungsbereich Grundkurs Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
Differenziertes Kennenlernen von Arbeitsinhalten in den angebotenen Bereichen:<br />
• Einweisung der Beschäftigten in die in der WfbM angebotenen Arbeitsgruppen<br />
und darin verfügbare Arbeitsangebote mit jeweiligen Rundgängen<br />
• Erkennen, wo die einzelnen Arbeitsgruppen tätig sind<br />
• Begreifen, was in den jeweiligen Gruppen gearbeitet wird und wie das<br />
Endprodukt aussieht<br />
• Erkennen, wer die Kunden einer Arbeit sind, wofür gearbeitet wird<br />
• Bei Möglichkeit Besichtigung der Auftragsfirmen und eventuell Fotos des<br />
Endproduktes oder Fotos von Einsatzmöglichkeiten des Endproduktes<br />
Erlernen des Umganges mit Grundwerkzeugen und Materialien für die<br />
einzelnen Arbeitsbereiche:<br />
• Einweisung in die Grundlagen der Arbeitssicherheit, z.B. Schutzbekleidung,<br />
Gefahrensymbole, akustische Symbole, Bedeutung von Notschaltern und wo<br />
diese zu finden sind ⇒ regelmäßiges Abfragen der Grundlagen in Arbeitssicherheit<br />
• Spielerischer Umgang mit Grundwerkzeugen zum Erlernen der Handhabung<br />
• Erkennen und Benennen der Werkzeuge ⇒ regelmäßiges Abfragen der Kenntnisse<br />
in Werkstoff- und Werkzeugkunde<br />
• Kleinere Werkarbeiten mit den Grundwerkzeugen<br />
• Zuordnung der Werkzeuge zu den verschiedenen Materialien und den<br />
unterschiedlichen Arbeitsgruppen<br />
Erlangen beruflicher Kompetenzen und handwerklicher Fähigkeiten:<br />
• Detaillierte Übungen mit den Grundwerkzeugen und Herstellen verschiedenster<br />
Werkstücke mit unterschiedlichen Materialien<br />
• Bereich Textil: Tischdekorationen, Herstellen von Druckstempeln, Bedrucken von<br />
Papier und Stoffen, Nähen und Bedrucken von Faschingskostümen,<br />
Textilfärbearbeiten<br />
• Bereich Holz: Einfache Ausschneide- und Sägearbeiten, Herstellen von<br />
Holzbrettchen, Holzblumen, Holzhühnern, Holzautos, Vogelhäuser, Weihnachtsund<br />
Osterdekorationen<br />
• Bereich Metall: Blechbilder, Metallplastiken (Tiere)<br />
• Verschiedene Tonarbeiten<br />
• Erlernen der Grundbegriffe der Ersten Hilfe, Gesundheitsfürsorge<br />
Erlangen arbeitsbezogener, sozialer und persönlicher Kompetenzen:<br />
• Ausdauer, Konzentration, Selbständigkeit, Übernehmen von Verantwortung,<br />
Problemlösungsfähigkeit, Umstellungsfähigkeit, Arbeiten im Team etc.<br />
• Erkennen von „Richtig“ und „Falsch“<br />
• Ordnung<br />
• Berufsbezogene Kulturtechniken wie Messen, Wiegen etc.<br />
• Lernen, bei der Arbeit Rücksicht auf andere zu nehmen, sich gegenseitig zu<br />
helfen, Verständnis für andere zu haben, Beziehungen einzugehen<br />
• Umgang mit Konflikten und Kritik
2. Berufsbildungsbereich Grundkurs Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
• Umgang mit Sexualität<br />
• Angstfrei Fragen stellen zu können, Wünsche und Bedürfnisse äußern<br />
• Eigene Ideen einzubringen, Initiative zu entwickeln<br />
• Bei freien Arbeitsprojekten eigene Kreativität fördern<br />
• Lernen, Arbeits- und Pausenzeiten einzuhalten, Arbeitsdruck auszuhalten<br />
• Besuch von verschiedenen Werken zur Energiegewinnung, um zu begreifen,<br />
welche Materialien oder Energiearten wo und auf welche Art hergestellt werden<br />
2.3 Dokumentation<br />
Um die Lernerfolge verfolgen zu können, werden diese regelmäßig in<br />
Lernzielkatalogen dokumentiert. Im Grundkurs des Berufsbildungsbereiches erfolgt<br />
die Auswertung für jeden Beschäftigten jeweils vierteljährlich.<br />
Es werden dazu detaillierte Lernzielkataloge für die Werkbereiche Holz, Metall und<br />
Textil verwendet, außerdem gibt es Dokumentationen zu den Bereichen Soziale und<br />
Kognitive Kompetenzen. Diese werden für jeden Beschäftigten ausgefüllt.<br />
In Einzelfällen werden je nach Bedarf auch weitere Lernzielkataloge genutzt, die sich<br />
intensiver mit einzelnen Wahrnehmungsarten wie z.B. Geräusche oder optische<br />
Unterschiede erkennen befassen oder sich mit kleineren Arbeitsschritten wie z.B.<br />
Leimen, Schneiden oder Anordnen beschäftigen. Diese Bögen werden individuell<br />
eingesetzt.<br />
Es folgen die Lernzielkataloge für die Bereiche<br />
Holz<br />
Metall<br />
Textil<br />
Soziale Kompetenzen<br />
Kognitive Kompetenzen<br />
Computer<br />
Geräusche und Töne<br />
Optische Unterschiede<br />
Vorlagen und Muster<br />
Malen<br />
Leimen<br />
Schneiden<br />
Anordnen<br />
Eintüten<br />
Außerdem werden die Kurzpraktika der Beschäftigten von den Gruppenleitern mit<br />
einem Bogen ausgewertet. Diese sollen bei einer möglichst genauen Planung des<br />
Aufbaukurses hilfreich sein.<br />
Auch dieser Bogen findet sich im Anschluß.
3. Berufsbildungsbereich Aufbaukurs Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
3. Berufsbildungsbereich Aufbaukurs<br />
3.1 Übersicht Berufsbildungsbereich Aufbaukurs<br />
Phase Zeitplanung Berufliche Bildung<br />
Beginnen der Praktika in<br />
der gewählten Arbeitsgruppe<br />
Wechsel der<br />
Arbeitsgruppe ist möglich<br />
Rückkehr in den<br />
Berufsbildungsbereich<br />
(Aufbaukurs)<br />
Übergabe der Mappe und<br />
Ausstellen einer<br />
Bescheinigung<br />
Praktika insgesamt ca.<br />
36 AW in der gewählten<br />
Arbeitsgruppe aufgeteilt<br />
in 6-wöchige Praktika<br />
Regelmäßig über das<br />
Jahr verteilt jeweils 2<br />
Wochen intensive<br />
Berufsbildung<br />
(praktisch/ theoretisch)<br />
• Förderung der Aufgeschlossenheit<br />
gegenüber Neuem,<br />
Flexibilität<br />
• Intensives Kennenlernen der<br />
gewählten Arbeitsgruppe<br />
und des dortigen Arbeitsablaufes<br />
• Förderung der fachpraktischen<br />
Qualifikation<br />
• Förderung der Handlungskompetenz<br />
• Kennenlernen der realen<br />
Arbeitssituation<br />
⇒ Zielüberprüfung in Absprache<br />
mit dem jeweiligen<br />
Gruppenleiter<br />
• Intensivere Ausbildung im<br />
gewählten Bereich<br />
• Aufarbeitung der Praktika<br />
• Verbessern der im Praktikum<br />
aufgetretenen Defizite<br />
48. AW • Abnabelung vom<br />
Berufsbildungsbereich<br />
• Eingliederung in den<br />
Arbeitsbereich<br />
Sowohl für die Praktika wie auch die Begleitung im Aufbaukurs des Berufsbildungsbereiches<br />
gilt:<br />
• Motivationssteigerung durch attraktive Angebote<br />
o Projektarbeit in den jeweiligen Schwerpunkten<br />
o Vertiefter Umgang mit Motorgeräten oder Maschinen, Erweiterung der<br />
Handlungsspielräume<br />
o Herstellen von Werkstücken oder Produkten, die von den Beschäftigten<br />
selbst genutzt oder mitgenommen werden können<br />
o Verknüpfen verschiedener Arbeitsschwerpunkte
3. Berufsbildungsbereich Aufbaukurs Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
(z.B. Herstellen eines großen Blumenkübels aus Holz und eigenständiges<br />
Bepflanzen und Pflegen der Gewächse)<br />
o Für bestimmte Bereiche eigenverantwortlich handeln (z.B. eigenes Stück<br />
Garten zur Pflege bekommen o.ä.)<br />
• Wecken von Interessen an fachpraktischen Kenntnissen<br />
o Ständiges Erweitern der Kenntnisse aus dem Grundkurs des Berufsbildungsbereiches<br />
o Zusammenhänge aufzeigen und „Endziel“ der fertiggestellten Produkte<br />
oder Leistungen erkennen<br />
(z.B. Besuche in Gaststätten, für die Wäsche gewaschen wurde<br />
Imker besuchen, der Bienenrähmchen nutzt<br />
Einsatzmöglichkeiten von Löschkammern verstehen etc.)<br />
• Spezialisierung auf das gewählte Arbeitsfeld<br />
o Findet größtenteils in der gewählten Arbeitsgruppe statt durch kontinuierliches<br />
Üben einzelner Arbeitsabläufe oder Herstellen einzelner Produkte,<br />
dabei im gewählten Arbeitsfeld ständiges Erweitern der Aufgaben<br />
o Defizite, die sich in der Arbeitsgruppe zeigen, werden in den regelmäßigen<br />
Arbeitszeiten im Berufsbildungsbereich aufgegriffen und geübt<br />
o Durch Projektarbeit im Berufsbildungsbereich werden Handlungsspielräume<br />
mehr erweitert<br />
• Vertiefung der Fachpraxis und der Fachtheorie<br />
o Einzelne Punkte aus dem Praktikum werden im Berufsbildungsbereich<br />
aufgegriffen und theoretisch erweitert<br />
o Praktische Defizite werden gezielt im Berufsbildungsbereich geübt<br />
o Berufsschule bearbeitet gleiche Themengebiete<br />
3.2 Umsetzung der Beruflichen Bildung Aufbaukurs<br />
Praktika in der gewählten Arbeitsgruppe:<br />
• Praktika werden durch den jeweiligen Arbeitsgruppenleiter begleitet<br />
• Es finden Besuche des Gruppenleiters des Berufsbildungsbereiches in der<br />
Arbeitsgruppe statt<br />
• Regelmäßige Absprachen zwischen Gruppenleiter BB und Gruppenleiter Arbeitsgruppe<br />
Förderung der Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem/ Flexibilität<br />
• Sich einlassen können auf neue Situationen (neue Arbeitsgruppe, Kollegen,<br />
Gruppenleiter, Räumlichkeiten etc.)<br />
• Behutsames Einführen in die neuen Gruppen zunächst durch Besichtigungen und<br />
Besuche in der Gruppe vor dem eigentlichen Praktikum
3. Berufsbildungsbereich Aufbaukurs Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
Intensives Kennenlernen der gewählten Arbeitsgruppe und des dortigen Arbeitsablaufes:<br />
• Zunächst Vorstellung der neuen Gruppe durch den Gruppenleiter und Aufzeigen<br />
des Produktionsablaufes<br />
• Eventuell Einführung eines Patensystems (Gruppenmitglied „kümmert“ sich um<br />
Praktikanten)<br />
• Zu Beginn Begleitung der Arbeitsgruppe, Beobachtung der Arbeiten; Hospitation<br />
• Schrittweise Übernahme einzelner Arbeitsschritte<br />
• Ständige Erweiterung der Aufgaben<br />
Förderung der fachpraktischen Qualifikation und der Handlungskompetenz :<br />
• Umsetzung des im Grundkurs des Berufsbildungsbereiches Gelernten und<br />
Erweiterung der Kenntnisse<br />
• Arbeiten mit der Arbeitsgruppe entsprechenden Maschinen und Werkzeugen<br />
unter den in der Arbeitsgruppe herrschenden Bedingungen<br />
Kennenlernen der realen Arbeitssituation:<br />
• Erfahren von Produktionsdruck<br />
• Arbeiten aus dem Produktionsbereich nicht als ein kleiner Teil des Berufsbildungsbereiches,<br />
sondern als Ganztagsbeschäftigung erfahren<br />
• Beziehungen Werkstatt – Kunde/ Auftraggeber nachvollziehen<br />
Aufarbeitung der Praktika:<br />
• Auch im Berufsbildungsbereich Aufgreifen der gleichen Inhalte wie in den Praktika<br />
• Rücksprachen und Auswertung der Praktika mit dem Beschäftigten und dem<br />
jeweiligen Gruppenleiter<br />
• Defizite durch intensives Üben reduzieren, Verständnis von Zusammenhängen<br />
schaffen<br />
• Begleitende Maßnahmen zum Thema (Exkursionen oder Angebote im<br />
lebenspraktischen und sozialen Bereich oder Kulturtechniken)<br />
Abnabelung Berufsbildungsbereich/ Eingliederung Arbeitsbereich:<br />
• Bescheinigungen ausstellen, was im Berufsbildungsbereich gelernt wurde<br />
• Erläutern, was sich im Arbeitsbereich im Gegensatz zum Berufsbildungsbereich<br />
verändern wird<br />
• Besuche in den aufnehmenden Arbeitsgruppen<br />
• Ausflug oder Fest zum Abschied aus der Gruppe
3. Berufsbildungsbereich Aufbaukurs Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
3.3 Dokumentation<br />
Die Entwicklung im gewählten Schwerpunkt des Aufbaukurses wird mit eigens für<br />
diesen Bereich entwickelten Lernzielkatalogen dokumentiert. Je nach gewähltem<br />
Schwerpunkt werden dafür die Lernzielkataloge für die Schwerpunkte Holz,<br />
Landschaftspflege, Verpackung und Montage oder Wäscherei verwendet. In diesen<br />
sind jeweils auch Aspekte der Bereiche Soziales, Kognitive Kompetenzen und<br />
Lebenspraktische Fertigkeiten enthalten, so dass keine gesonderte Auswertung<br />
notwendig ist. Diese Dokumentation erfolgt für jeden Beschäftigten im Aufbaukurs.<br />
Es folgen die Lernzielkataloge für die Arbeitsschwerpunkte<br />
Holz<br />
Landschaftspflege<br />
Verpackung und Montage<br />
Wäscherei
4. Berufsschule / 5. Begleitende Maßnahmen Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
4. Berufsschule<br />
Die Beschäftigten im Berufsbildungsbereich besuchen jeweils an zwei Vormittagen<br />
pro Woche die Beruflichen Schulen in Geisenheim. In separaten Klassen findet derzeit<br />
an einem Vormittag Fachunterricht statt und an dem anderen Vormittag Kochunterricht.<br />
Es finden halbjährliche Treffen zwischen den Berufsschul-Lehrern und den MitarbeiterInnen<br />
des Berufsbildungsbereiches sowie des Sozialdienstes statt. Ziel dieser<br />
Treffen ist der Austausch und die Absprache der Lehrinhalte und Lernziele sowie ein<br />
regelmäßiger Informationsfluß bezüglich der Entwicklung der Beschäftigten.<br />
Außerdem gibt es einen regelmäßigen telefonischen Austausch bei Bedarf.<br />
Der Übergang zwischen der Schule für Praktisch Bildbare in die Werkstatt sowie<br />
zwischen der WfbM und der Berufsschule soll durch Intensivierung der Kontakte<br />
kontinuierlich verbessert werden.<br />
5. Begleitende Maßnahmen<br />
Begleitende Maßnahmen sind Angebote, welche die Werkstatt innerhalb der Arbeitszeit<br />
der Beschäftigten anbietet. Diese sollen entweder in engem Bezug zur Arbeit<br />
stehen oder sich persönlichkeitsfördernd auswirken. Denkbar sind dabei Kursangebote,<br />
die sich über mehrere Wochen erstrecken oder Tagesseminare oder Exkursionen.<br />
Diese Maßnahmen können entweder innerhalb der Arbeitsgruppe des<br />
Berufsbildungsbereiches stattfinden oder aber gruppenübergreifend sein.<br />
Folgende Begleitende Maßnahmen passen thematisch in den Berufsbildungsbereich:<br />
Aufzeigen der Arbeitszusammenhänge<br />
• Herkunft von Arbeitsmaterialien<br />
(Wald ⇒ Holz, Weberei ⇒ Textilien)<br />
• Betriebe besichtigen, die aus Rohstoffen weiterzubearbeitende Materialien<br />
herstellen z.B. Gießerei, Schmiede, textilherstellender oder textilverarbeitender<br />
Betrieb<br />
• Besichtigen von Firmen, für welche die RWR Produkte herstellen, montieren,<br />
abzählen, Briefe kuvertieren, Akten vernichten, Wäsche waschen<br />
etc., Produkte aus den Arbeitsaufträgen im Einsatz sehen<br />
Bewegungsangebote<br />
• Reiten<br />
• Sport<br />
• Spaziergänge<br />
Therapien<br />
Üben von Kulturtechniken<br />
• Lesen
5. Begleitende Maßnahmen/ 6. Wochenplan Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
• Schreiben<br />
• Rechnen, Zählen, Umgang mit Geld<br />
• Verkehrstraining<br />
Exkursionen<br />
• Werkstattmesse<br />
• Besichtigung anderer Werkstätten zum Vergleich<br />
• Museen, Ausstellungen<br />
6. Wochenplan<br />
Die Arbeit im Berufsbildungsbereich wird wöchentlich durch die zuständigen<br />
Gruppenleiter geplant und in einem Wochenplan verschriftlicht. Dieser wird im<br />
Gruppenraum ausgehängt, damit sich auch die Beschäftigten einen Überblick über<br />
die Woche verschaffen können.<br />
Es folgt ein Muster-Wochenplan als Beispiel:
7. Abschlussbescheinigung Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
7. Abschlussbescheinigung<br />
Die Beschäftigten legen sich im Verlauf ihrer Maßnahme einen Ordner an, der<br />
Arbeitsblätter zu besprochenen Themen und Arbeitsinhalten enthält. Dieser wird über<br />
die zwei Jahre des Berufsbildungsbereiches kontinuierlich erweitert und dienst der<br />
Orientierung und Dokumentation für die Beschäftigten.<br />
Zum Abschluss der Maßnahme erhalten die Beschäftigten eine Bescheinigung, die<br />
ihnen jeweils nach Absolvieren des Grundkurses sowie des Aufbaukurses überreicht<br />
wird. Diese enthält einen Überblick der behandelten Themen und bescheinigt die<br />
erfolgreiche Teilnahme.<br />
Ein Muster dieser Bescheinigung liegt bei.
7. Abschlussbescheinigung Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
Rüdesheim, den<br />
<strong>Teilnahmebescheinigung</strong><br />
Hiermit bestätigen wir, dass Frau Michaela Musterfrau, geb.<br />
01.01.01, in der Zeit vom 03.08.01 bis 02.08.02 am Grundkurs<br />
des Berufsbildungsbereiches der Rheingau Werkstätten Rüdesheim<br />
mit Erfolg teilgenommen hat.<br />
Frau Musterfrau hat sich im Grundkurs mit folgenden Themen<br />
beschäftigt:<br />
- Erlernen des Umgangs und der Bearbeitung der Werkstoffe<br />
Holz, Metall und Textil<br />
- Erlernen des Umganges mit Werkzeugen zur Materialbearbeitung<br />
- Kennenlernen der verschiedenen Arbeitsgruppen der Werkstatt<br />
und Absolvieren eines Praktikums in der Holzwerkstatt<br />
- Verbesserung der arbeitsbezogenen, sozialen und persönlichen<br />
Kompetenzen<br />
- Übungen zu den Kulturtechniken<br />
- Teilnahme an begleitenden Maßnahmen und verschiedenen<br />
Bewegungsangeboten, insbesondere “Konflikttraining” und<br />
Besuch der Werkstättenmesse<br />
Außerdem hat Frau Musterfrau regelmäßig zweimal wöchentlich<br />
die Beruflichen Schulen in Geisenheim besucht.<br />
Wir danken Frau Musterfrau für die gute Mitarbeit.<br />
.................................................. .................................................. ...................................................<br />
Werner Thorn Ulrich Kinkel Lars Petersen<br />
Bereichsleiter Berufsbildungsbereich Berufsbildungsbereich