Um die im Vergleich zu den vorstehenden Bemessungsvorgaben hohen hydraulischenBelastungen der ABF der Kläranlagen Büschdorf, Seyweiler und Utweiler bewerten zukönnen, muss die Niederschlagshöhe des jeweiligen Betrachtungsjahres herangezogenwerden. An der zu Büschdorf nächstgelegenen Niederschlagsmessstation des Landesamtesfür Umwelt- und Arbeitsschutz des Saarlandes wurden in den Jahren 2008 und 2009 828,1bzw. 781,3 mm Niederschlag gemessen (LUA o.J.). Vergleicht man diese Jahreswerte mitdem Mittelwert des Zeitraumes von 1990 bis 2009 (872,7 mm), dem Median (871,8 mm) unddem Maximum (1.232,6 mm), so wird ersichtlich, dass die beiden Jahre, für die dieStapelhöhe für den ABF der Kläranlage Büschdorf bestimmt wurde, nicht zu den besondersniederschlagsstarken Jahren gehörten.Alle ABF der fünf Kläranlagen, für die in Bild 5.4 die Stapelhöhen für die HBF und ABFdargestellt sind, funktionieren seit ihrer Inbetriebnahme ohne Kolmationserscheinungen. Diehydraulische Durchlässigkeit ist also nach mehr als fünf Betriebsjahren noch gegeben.Insofern haben sich, bezogen auf das Bewertungskriterium „kolmationsfreier Betrieb“, dieABF mit Lavasand 0/4 mm als Filtersubstrat trotz einer z.T. erhöhten hydraulischenBelastung im Vergleich zu den Bemessungsvorgaben der DWA sowie der Länder Baden-Württemberg und Hessen zu RBF bewährt.Die Hauptbodenfilter, die nicht analog zu Retentionsbodenfiltern in derRegenwasserbehandlung betrieben werden, weisen eine geringere Stapelhöhe als die ABFauf. Zwei von ihnen haben eine höhere Belastung als 40 m/a (Medelsheim mit 40,6 m/a,Seyweiler 46,3 m/a).Zu- und Ablaufmenge eines Bodenfilters differieren aufgrund der Evapotranspiration. UnterBerücksichtigung des Niederschlags und der Verdunstung kann aus den Stapelhöhen eineVerlustrate in den Bodenfiltern bestimmt werden (siehe Tabelle 5.5). Verwendet wurden derAnsatz von 1.500 mm/a nach Lascher und der von Wissing und Hofmann (2002) genannteWert von 2.000 mm/a, der als obere Grenze eines Schwankungsbereichs angegeben wurde.Es wurden die Niederschlagshöhen von den den Kläranlagen nächst gelegenenNiederschlagsmessstationen des LUA benutzt, d.h. Daten von der Messstation Hellendorffür die Kläranlage Büschdorf, von der Messstation Steinberg-Deckenhardt für die KläranlageHeisterberg und von der Messstation Riesweiler für die Kläranlagen Medelsheim, Seyweilerund Utweiler (LUA o.J.). Dabei wurde auf eine zeitliche Korrelation der Stapelhöhen und derNiederschlagsdaten geachtet.Tabelle 5.5: Abschätzung der (Mindest-)Verdunstungsrate in den Bodenfiltern von5 PflanzenkläranlagenGrundlage der Annahme Verdunstung: Lascher (1976) Wissing, Hofm. (2002)Kläranlage Stapelhöhe Niederschlag Verdunstung Verlust Verdunstung Verlust[m/a] [m/a] [m/a] [%] [m/a] [%]Büschdorf 51,9 0,80 1,5 1,3 2,0 2,3Heisterberg 24,5 0,89 1,5 2,5 2,0 4,5Medelsheim 44,3 0,82 1,5 1,5 2,0 2,7Seyweiler 59,4 0,82 1,5 1,1 2,0 2,0Utweiler 44,8 0,82 1,5 1,5 2,0 2,6Die unter Verwendung des Ansatzes von 2.500 mm/a aus den Stapelhöhen, bezogen auf dieGesamtfläche der Bodenfilter, errechnete Verlustrate variiert zwischen 2,0 % bei der stark- 66 -
fremdwasserbelasteten Kläranlage Seyweiler bis zu 4,5 % bei der Kläranlage Heisterberg. BeiPflanzenkläranlagen mit einer geringeren hydraulischen Flächenbelastung mit zureinigendem Abwasser bzw. einer geringeren Stapelhöhe würde sich eine höhere Verlustrateergeben.Eine exakte Bilanzierung von Beschickungs- und Ablaufmenge ist bei vielenPflanzenkläranlagen schwierig. Die Kläranlage Büschdorf hat z.B. alsAblaufmengenmessung für die HBF ein relativ ungenaues V-Wehr, bei dem bei geringenAblaufmengen eine zu geringe Messgenauigkeit besteht. Darüber hinaus werdeninsbesondere an Trockenwettertagen Werte im Bereich bis zu 0,2 l/s angezeigt, obwohl keinAbfluss aus den Bodenfiltern erfolgt. Die Ablaufmengenmessung zeichnet also eine größereAbflussmenge als die tatsächliche aus den HBF abgeflossene Wassermenge auf. Die für dieKläranlage Büschdorf ermittelte und in Tabelle 5.5 dargestellte Verlustrate stellt also nureinen Schätzwert dar und ist als Mindestwert zu betrachten. Dieser Sachverhalt gilt für allebetrachteten Kläranlagen.Die induktive Durchflussmessung im Ablauf der Kläranlage Medelsheim wurde durch einestaatlich anerkannte Prüfstelle für Durchflussmessungen überprüft und auch bei geringenMengen am Rande des Messbereichs (bis ca. 0,3 l/s) für hinreichend genau befunden.Allerdings erfolgten die Vergleichsmessungen im Februar 2011 beiRegenwetterbedingungen, so dass in einem Zeitraum von 25,5 Stunden 7 Abflusswellen auseinem HBF und 6 Abflusswellen aus dem ABF gemessen wurden.Daher wurde keine Phaseerfasst, in der definitiv kein Durchfluss durch die IDM erfolgte. Insofern ist nichtauszuschließen, dass bei geringeren Anzeigewerten der induktiven Durchflussmessung als0,3 l/s eine Ungenauigkeit besteht.Für die PKA Medelsheim wurden für das Jahr 2009 über die Pumpenförderleistungen und –laufzeiten eine Beschickungsmenge von 81.771 m 3 /a bezogen auf alle 3 Bodenfilter und eineAblaufmenge von 78.025 m 3 /a ermittelt. Hieraus ergibt sich eine Verlustrate von rd. 4,6 %,die größer ist als der theoretisch bestimmte Wertebereich von 1,5 % bis 2,7 % aus Tabelle 5.5.Die Höhe der Verlustrate ist vor dem Hintergrund zu bewerten, dass die Entwässerung imMischsystem erfolgt und die Bodenfilter bei Betrachtung von einem oder mehreren Jahrenmit einer höheren Abwassermenge beaufschlagt werden als eine Kläranlage mit der gleichenAusbaugröße bei einer Entwässerung im Trennsystem. Aus den einwohnerspezifischenBemessungsansätzen gemäß Drescher, <strong>Hasselbach</strong> und Rampendahl (2007) für einenSchmutzwasseranfall von 120 l/(EW * d) ergibt sich beim mittleren Fremdwasserzuschlagvon rd. 85,8 % im Saarland (Brombach 2010) die theoretisch in einer für das Trennsystemausgelegte Kläranlage mit 500 EW zu behandelnde Abwassermenge zu rd. 40.690m 3 /a. Gehtman von einem Niederschlag von 0,82 m/a (LUA o.J.) und einer Verdunstung von 2,0 m/a(Wissing, Hofmann 2002) bei einer Gesamtbeetfläche von 2.050 m 2 in Medelsheim aus, ergibtsich der Wasserverlust in den Bodenfiltern zu 2.419 m 3 /a bzw. zu rd. 6 % der theoretisch beiEntwässerung im Trennsystem zu behandelnden Abwassermenge.Es wird deutlich, dass eine Ermittlung der Reinigungsleistung eines Bodenfilters über dieKonzentrationen eines Parameters in seinem Zu- und seinem Ablauf einen Mindestwertergibt, der einen guten Orientierungswert darstellt. Eine exakte Eliminationsrate erhält mannur bei einer Bilanzierung von Frachten.Im Vergleich zum Zulauf der Gesamtanlage kommt noch die Verdunstung auf derOberfläche der Vorreinigung hinzu.- 67 -
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Leistungsfähigkeit von Pflanzenkl
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DanksagungMein besonderer Dank gilt
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AbstractConstructed wetlands are a
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3.3.1 Bestimmung physikalischer Par
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5.12.5 P-Elimination 1455.12.6 Verg
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Abkürzung Einheit Bedeutung, Erlä
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vielversprechend (Nowak, Heise 2007
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letztendlich auch die dort eingeset
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Diese Ablagerungen (Sekundärfilter
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von Sachsen-Anhalt in seinen Gestal
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Bodenmatrix. Dieser mit Stickstoff-
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Denitrifikation betrieben wird, ode
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KiesBei bewachsenen Bodenfiltern in
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Der größte 85 %-Wert eines Jahres
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Die Pflanzenkläranlagen mit Lavasa
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5.12.3 CSB-EliminationAlle ausgewä
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In Bild 5.46 ist die statistische A
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Unabhängig von den bodenphysikalis
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Die Wirtschaftlichkeit der Pflanzen
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BMELV (2006): „Handbuch Forstlich
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EU (1991): „Richtlinie 91/271/EWG
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Kadlec, R.H.; Knight, R.L.; Vymazal
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Parades, D.; Kuschk, P.; Stange, F.
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Wilderer, P.A. (1989): „Effects o
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Bild A1.3: Lageplan zur Kläranlage
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Bild A1.5: Lageplan zur Kläranlage
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