13.07.2015 Aufrufe

Download - Das Österreichische Schwarze Kreuz

Download - Das Österreichische Schwarze Kreuz

Download - Das Österreichische Schwarze Kreuz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ÖSK - Ausgabe 2/2013 • 4Vergeben - nicht vergessen:Volksbund-Präsident Reinhard Führer beim<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong> in WienIn einer beeindruckenden Rede vor Kuratoren und hochrangigen Gästen anlässlich derKuratoriumssitzung des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es brachte der Präsident desVolksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) seine Gedanken über das Andenkenund die gemeinsame Erinnerung an alle Kriegstoten zum Ausdruck. Die bewusste Versöhnungder einstigen Gegner stand dabei an oberster Stelle.Insbesondere die merkbare Zusammenarbeitmit Russland war ihm ein großes Anliegen. Unteranderem führte er dabei aus: „Im vergangenenJahr war es das dritte Mal, dass durch denVolksbund über 42.000 Deutsche WehrmachtssoldateninOsteuropa geborgenund inSammelfriedhöfenbestattetwerden konnten.42.000Schicksale, umdie getrauertwurde und jedesfür sich einEinzelschicksaldarstellt.Auch wennsich darunterSoldaten befinden,die sichschuldig gemachthaben,so müssen sieihre SchuldReinhard Führer, Präsident des VolksbundesDeutsche Kriegsgräberfürsorgemit demHerrgott ausmachen,wir sind heute nicht ihre Richter. InRshew haben Deutsche und Russen gemeinsamihrer gefallenen Soldaten gedacht.Vor zehn Jahren wäre das noch unmöglich gewesen.<strong>Das</strong> beweist die positive Entwicklungdes Zusammenlebens der Gegner von einst.Die Arbeit des VDK gemeinsam mit dem ÖSKbildet die Klammer, die die Vergangenheit mitder Gegenwart verknüpft.Der luxemburgische Ministerpräsident undseinerzeitige EU-Ratsvorsitzender Jean ClaudeJuncker hat gesagt: ,Wer an Europa verzweifelt,wer dieses Europa nicht will, der soll Soldatenfriedhöfebesuchen!‘Ein Beispiel dazu: Es war am 22. September2012 und bitterkalt, als in Rshew auf einem freienFeld eine Grabstätte gefunden wurde unddabei die sterblichen Überreste eines deutschenSoldaten exhumiert werden konnten. Eine Pfeife,die Brieftasche, der Ehering und die Erkennungsmarkewurden geborgen. <strong>Das</strong> Geburtsdatumdarauf wies den 22. September 1912 aus!Der Soldat namens Schmidt hätte demnach andiesem Tag seinen hundertsten Geburtstag gehabt.Was für eine berührende Begebenheit.Spannen wir den Bogen weiter nach Stalingrad,wo heuer des 70. Jahrestages der Schlacht gedachtwurde. Der Gouverneur von Wolgogradlud dazu nicht nur die ehemaligen sowjetischenVeteranen, sondern auch die einstigen Gegnerein. Am 3. Februar fand im Sportpalast vor tausendenBesuchern ein gemeinsames Konzertdes Symphonieorchesters Osnabrück mit demdortigen Symphonieorchester und einem Chorvon Wolgograd statt. Gespielt wurde dabei auchdie 9. Symphonie von Beethoven. Dazu hat derrussische Chor in deutscher Sprache gesungen!<strong>Das</strong> war bis heute unvorstellbar.In anderen Ländern des ehemaligen Ostblocksist die Kriegsgräberfürsorge nicht so einfach.Trotz bis dato funktionierendem Kriegsgräberabkommenhat Polen nunmehr ein Gesetz erlassen,worin alles, was unter der Erde liegt, alspolnisches Eigentum zu betrachten ist. Darunterwürden auch die persönlichen Gegenstände– wie z. B. Eheringe – von exhumierten Wehrmachtssoldatenfallen. Hier ist noch viel Verhandlungsgeschicknotwendig. Es gibt daherda und dort noch Schwierigkeiten zu überwinden,Erfolge sind aber allerorts erkennbar. Waszählt, sind das gemeinsame Totengedenken vonRussen und Deutschen und die von Russen inDeutsch gesungene 9. Symphonie.Heuer werden auch wieder Soldaten aus Russlandund Deutschland gemeinsam auf Kriegsgräberanlagenin Russland arbeiten. <strong>Das</strong> russischeFernsehen wird darüber ausführlich inden Nachrichten zur Hauptsendezeit berichten.Für die Russen ist es wichtig, hier einen Beitragzur Versöhnungsarbeit zu leisten. Der Gegnervon einst wird genauso geachtet wie der eigeneSoldat. Sieben Prozent der Wehrmachtssoldatenwaren Österreicher. Diese Gedenkarbeittrifft daher genauso auf Österreich zu.Johann Gabriel Seidl, der Texter der österreichischenKaiserhymne, hat ein Gedicht überden toten Soldaten auf dem Schlachtfeld verfasst.Der Einzelne versinkt dabei in der Masseder Opfer. Im Gedicht bringt er jedoch dieTrauer der Hinterbliebenen, die hinter jedemEinzelschicksal stehen, lyrisch ernst und treffendzum Ausdruck. Diese Trauer ist auchMahnung an uns, das Schicksal der Kriegstotennicht in Vergessenheit geraten zu lassen“.HochranKrNach über sechs Jahrenführte eine ÖSK–Delegation,bestehend aus ÖSK-Präsident ÖkRat PeterRieser, dem Landesgeschäftsführer(LGF) vonOÖ Prof. Friedrich Schusterund Franz Panzer,einem Österreicher, derschon über 40 Jahre in Südafrikalebt und dessen Vaterim Zweiten WeltkriegStalingrad überlebte, eineDienstreise nach Russlanddurch.Nach Nowosibirsk und Jekaterinburgwurde die Delegationvom österreichischen Verteidigungsattaché,BrigadierMag. Helmut Fellner und dessenGattin Erika begleitet.Leider waren die guten Kontaktezu den einzelnen RegionenRusslands, die besuchtwerden sollten, teilweise abgerissenund es galt diese durchdas Generalsekretariat wiederherzustellen,was mit vielArbeit verbunden war.NowosibirskDie Reise begann mit dem Flugvon Wien nach Moskau undam nächsten Tag weiter nachNowosibirsk. Da es in Nowosibirskkeine österreichische,diplomatische Vertretunggibt, stand ein Treffen mit demdeutschen Generalkonsul,Dr. Neithart Höfer-Wissingam Programm. Anschließendwurden im Stadtfriedhof „Sajeltsowskoe“vom Präsidentender Nowosibirsker RegionalenAssoziation für Russisch-<strong>Österreichische</strong> ZusammenarbeitAndrei A. Lutsenkoorganisierte Gedenkfeiernmit Kranzniederlegung beimösterreichischen, deutschenund russischen Denkmal fürTote der Weltkriege abgehalten.Neben der österreichischenDelegation waren der


ÖSK - Ausgabe 2/2013 • 5gige ÖSK-Delegation besuchteiegsgräberanlagen in RusslandNach der Kranzniederlegung am österrreichischen Gedenkstein in Nowosibirsk,v.li.: Deutscher Generalkonsul Dr. Neithart-Wissing, Bgdr Mag.Helmut Fellner mit Gattin, LGF Prof. Friedrich Schuster, ÖSK-PräsidentÖkRat Peter Rieser, Präsident Andrei A. Lutsenkodeutsche Generalkonsul sowieRepräsentanten der Stadt undder Nowosibirsker Gebietsverwaltunganwesend.Am nächsten Tag wurden Gesprächemit dem Minister fürSozialentwicklung der RegionNowosibirsk Sergej I. Pychtinund dem Vizebürgermeistervon Nowosibirsk AnatolijKornilov geführt. Zum Abschlusswurde noch die katholischeKirche von Nowosibirskbesucht und es konnte auchein interessantes Gesprächmit dem Bischof von Sibirien,Ex. Joseph Werth, geführtwerden. Alle Gesprächspartnerversicherten ÖSK-Präsident Peter Rieser auchweiterhin die Unterstützungdes <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<strong>Kreuz</strong>es und ersuchtenum Aufrechterhaltung derfreundschaftlichen Kontakte.Jekaterinburg<strong>Das</strong> nächste Reiseziel war Jekaterinburgim Gebiet vonSverdlovsk. <strong>Das</strong> Gebiet vonSverdlovsk umfasst 194.000km² mit einer Bevölkerungvon über 4.350.000. DieHauptstadt Jekaterinburg hat1.430.000 Einwohner und istsomit die viertgrößte StadtRusslands. Sie wurde in denletzten Jahren zu einem wirtschaftlichenund kulturellenZentrum ausgebaut. Der Aufenthaltin diesem Gebiet wurdedurch das österreichischeHonorarkonsulat bestensvorbereitet. Auch ein Fahrzeugund eine Dolmetscherinwurden bereitgestellt. Beimösterreichischen Denkmalfür die in Gefangenschaft verstorbenenSoldaten der beidenWeltkriege wurde durch dieösterreichische Delegation einKranz niedergelegt. Ein sehrinteressantes Gespräch konntemit dem Leiter der Archivverwaltungdes SverdlovskerGebiets Alexander Kapustingeführt werden. Er sagte zu,das ÖSK bei der Suche nachgefallenen, vermissten oder inLagern verstorbenen Soldatendes Jekaterinburger Gebietestatkräftig zu unterstützen. Indiesem Gebiet gibt es 43 ehemaligeLagerfriedhöfe mit ca.100.000 Toten aus dem ZweitenWeltkrieg und ca. 40.000aus dem Ersten Weltkrieg.Auch Listen, wo Kriegsgefangenegearbeitet haben, sindim Archiv vorhanden undwerden dem ÖSK übermittelt.Im Gegenzug wäre auch derArchivdirektor interessiert,Auskünfte über in Österreichverstorbene, russische Soldatenzu bekommen. PräsidentDie ÖSK-Delegation mit den Freunden aus Russland vor dem russischenDenkmal in NowosibirskKranzniederlegung beim österreichischen Gedenkstein in Jekaterinburg:Präsident ÖkRat Peter Rieser, Gf. Honorarkonsulat Jekaterinburg MariaZaschlyapina, LGF Prof. Friedrich Schuster, Bgdr Mag. Helmut Fellnermit Gattin (v. li.)Besuch im Archiv von Jekaterinburg: LGF Fritz Schuster, Bgdr Mag.Helmut Fellner, Archivdir. Alexander Kapustin, Präs. Peter RieserRieser sprach eine Einladungnach Österreich mit einemBesuch im Staatsarchiv aus,die vom Direktor des Archivsgerne angenommen wurde.Ebenfalls am Programm standein Besuch der Landwirtschaftsuniversitätvon Jekaterinburg,die mit Wien-Laxenburgzusammenarbeitet.Die Rektorin, Prof. Dr. IrinaM. Donnik teilte dem ÖSK-


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICHÖSK - Ausgabe 2/2013 • 7Präsident PeterRieser und LGF FritzSchuster besuchtenmit Kindern derSchule, die sich umdas Mahnmal kümmern,das österreichischeMahnmalin Pestschanka.Soldatenfriedhof des ZweitenWeltkrieges in Rossoschkawurden Kränze niedergelegt.Beim Besuch des deutschenSoldatenfriedhofes konnteauch wieder ein Schicksaleines Vermissten geklärt werden.Mit den Daten der Angehörigenkonnte der Brudervon Johann Gratzer, Alois,gefallen am 29.09.1942 im Gebietvon Stalingrad, gefundenwerden. Sein Name ist an derFriedhofsmauer mit Geburtsdatumund Vermisstendatumeingraviert. Selbstverständlichwurde auch das Denkmalfür die im Zweiten Weltkriegin Stalingrad gefallenen österreichischenSoldaten in Pestschankabesucht und mit denKindern und Lehrkräften derörtlichen Schule, die sich umdas Mahnmal kümmern, eineGedenkfeier abgehalten. EinigenKindern der Schule solltenächstes Jahr durch das ÖSKein Besuch in Österreich ermöglichtwerden. Der Aufenthaltin Wolgograd wurde bestensdurch Igor Schuvarikovvom Reisebüro Sputnik organisiert,der auch ein Fahrzeugfür die gesamte Zeit und fürdie Fahrt nach Tambow kostenloszur Verfügung stellte.Kirsanow und MorschantzMit dem Auto ging die Reisedann weiter nach Tambowzum letzten Zielpunkt vorMoskau, wo die Delegationvon einem Mitarbeiter derGebietsverwaltung und demlangjährigen Freund des ÖSK,Sascha Seitzew, empfangenDie ÖSK-Delegation in der Verwaltung des Gebietes Tambow, v.li.: LGFProf. Friedrich Schuster, Gouverneur Oleg Betin, ÖSK-Präsident ÖkRatPeter Rieser, Franz PanzerSoldatenfriedhof Rossoschka, Wolgograd: Nach jahrelangem Suchenendlich Gewissheit, ein Vermisstenschicksal konnte geklärt werden.Die ÖSK-Delegation mit Bgm. Kolinin (Mitte) am Lagerfriedhof vonMorschantz


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICHÖSK - Ausgabe 2/2013 • 8ÖSK-Vizepräsident NR a. D. Walter Murauer bei der Kranzniederlegungam Soldatenfriedhof Duchowschtschina bei SmolenskEinweihung des Soldatenfriedhofesin SmolenskMit der Bestattung von fünf Angehörigen der ehemaligenDeutschen Wehrmacht erfolgte am 3. August 2013 symbolischdie Einweihung des Soldatenfriedhofes Duchowschtschina,60 Kilometer östlich von Smolensk.© VDK/ Uwe ZucchiPräsident ÖkRat Peter Rieser und LGF Prof. Friedrich Schuster bei derKranzniederlegung in Kirsanow mit Bgm. Dimitri Tereschenko (re.)wurde. Auch hier gab es einensehr herzlichen Empfang beimGouverneur des GebietesTambow, Oleg Betin, der derDelegation auch ein Fahrzeugmit Fahrer und einenMitarbeiter der Verwaltungfür den gesamten Aufenthaltkostenlos zur Verfügungstellte. Es wurden die beidenSoldatenfriedhöfe in den nahegelegenenStädten Kirsanowund Morschantz besuchtund im Beisein des jeweiligenBürgermeisters kurze Gedenkfeiernmit Kranzniederlegungendurchgeführt. Fürbeide Friedhöfe sind Listender dort begrabenen Österreicherbekannt und es wurdeder Wunsch durch die Bürgermeistergeäußert, Namenstafeln,wie es bereits die Ungarnfür ihre Soldaten gemacht haben,anzubringen.MoskauVor dem Rückflug nachÖsterreich wurde noch einGespräch in der österreichischenBotschaft in Moskaumit Gesandten Dr. GerhardSailler geführt, bei dem überdie absolvierte Reise berichtetund über die weiteren Arbeitendes <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es inRussland gesprochen wurde.Ein besonderer Dank gilt demVerteidigungsattaché BgdrMag. Helmut Fellner, der mitseinen MitarbeiterInnen diegesamte Reise der ÖSK-Delegationorganisiert hat.Den Abschluss der Dienstreisebildete ein Besuch bei derrussischen Kriegsgräberorganisationin Moskau. Mit demstellvertretenden Direktorwurden offene Fragen in Bezugauf die noch erforderlicheKriegsgräberarbeit in den GebietenTschita, Kirow, Kurganund Rostow besprochen.Als Ergebnis der Reise kannfestgehalten werden, dass sichÖSK-Präsident LAbg. a. D.ÖkRat Peter Rieser ein umfassendesBild über die derzeitigeLage der Kriegsgräberarbeit inRussland machen konnte undseine zukünftigen Planungendemgemäß ausrichten kann.Geborgen aus einzelnen Grabstättenauf den Schlachtfeldernim sogenannten Mittelabschnittder Ostfront sollenhier nach Abschluss der Umbettungsarbeitenüber 70.000Kriegstote ihre würdige, endgültigeRuhestätte finden.Derzeit sind bereits über30.000 Opfer bestattet, vondenen die Hälfte namentlichzugeordnet werden kann unddie auf Granitstelen dokumentiertsind. Nicht vergessensoll dabei werden, dass es sichbei etwa 10 Prozent dieser Totenum Österreicher handelt,die in der Deutschen Wehrmachtgedient haben.Der Volksbund DeutscheKriegsgräberfürsorge (VDK)kümmert sich um diese Gedenkarbeitund wird dabeivom <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong> unterstützt.An der Gedenkfeier nahmender Deutsche VerteidigungsministerThomas de Maizière,der Deutsche Botschafter inRussland Ulrich Brandenburgund der VDK-Präsident ReinhardFührer teil. VizepräsidentNationalrat a. D. WalterMurauer repräsentierte dasÖSK. Der Vizegouverneurvon Smolensk Igor Skobelewund der Oberbefehlshaberder Landstreitkräfte GeneraloberstW. Tschirkin vertratendie russische Seite.Nach dem Erinnern an die damaligenLeiden der Bevölkerungund der Soldaten meinteSkobelew wörtlich: „Mandarf nicht nur an die Vergangenheitdenken und sich vonGefühlen der Rache und desHasses leiten lassen!“VDK-Präsident Führer betonte,dass „echte Versöhnungmehr einen langfristigen Prozessals ein vorweg definiertesZiel bedeute. Versöhnung lässtsich nicht erzwingen, sondernbedarf des guten Willens allerBetroffenen“. Verteidigungsministerde Maizière zog dasResümee, dass die Bedeutungder Kriegsgräberfürsorgefür die Völkerverständigungnicht hoch genug eingeschätztwerden könne.Der deutsche MilitärdekanBernhard Schaller und Pfarreri. R. Klaus Löscher erinnertenin einer ökumenischen Andachtan das Leid der Opfer,an Frieden und Auferstehung.Nach der Kranzniederlegungund dem Lied „Der gute Kamerad“wurde mit dem Endedes Trompetensignals die Erinnerungan die Gefallenenwieder lebendig. AB


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICHÖSK - Ausgabe 2/2013 • 9Ein (fast) vergessenes Stück österreichischer (Militär)GeschichteÖsterr.-ung. Kriegsgefangenenlagerin Kalabrien / SüditalienAm 16. Mai 2013 referierte der italienische HistorikerProfessor Dr. Giovanni Aiello im Offizierskasino der WienerMaria Theresien-Kaserne vor Kuratoren des <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es – Kriegsgräberfürsorge überseine Forschungen zu Gefangenenlagern und Grabstättenaus der Zeit des Ersten Weltkrieges in Italien.Die Italiener hatten bereitsfrühzeitig damit begonnen,für die während den Kampfhandlungenin Gefangenschaftgeratenen Soldatender österr.-ung. Armee, Lagerim Süden des Landes zuerrichten. Die Gründe fürdiese Ortswahl – über 1.000Kilometer vom Frontgebietentfernt – waren die schwereBerechenbarkeit des Kriegsszenariosund allgemeine Sicherheitsüberlegungen.Prof. Aiello listete in seinemVortrag die einzelnen Lagerplätzeund Orte auf und gingim Detail auf die Situationder in Gefangenschaft befindlichenSoldaten ein. Diesewurden auf ministerielle Weisunghin zu Abbrucharbeitenvon Gebäuden und in derLandwirtschaft gezielt eingesetzt.Bei seiner Einsichtnahmein die verschiedenstenDokumente konnte er auchdie hygienischen Umständein den Lagernund die TodesartEinzelner – invielen Fällen dieSpanische Grippeoder Nachwirkungenvon Gaseinwirkungaufdem Gefechtsfeld– dokumentierenProf. GiovanniAiello beim Vortragin der MariaTheresien-Kasernemit ÖSK-Kurator RADr. Hans KaserProf. Giovanni Aiello in Begleitung seiner Mutter mit Präsident HansDuffek (SSK, li.) und ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser (re.)und für die Nachwelt festhalten.So gelang es ihm, ein anschaulichesBild vom Lebenin der Gefangenschaft in denOrten Stilo (Reggio di Calabria),Corigliano Calabro (Cosenza),Villagio Ponte Grande(Catanzaro) und Casale Altamura(Bari) darzustellen.Seine akribische Arbeit hatauch jede Menge an neuemDatenmaterial erbracht, sodassdem ÖSK nunmehr eineumfangreiche Namenslistemit verstorbenen k.u.k. Soldatenvorliegt. U. a. findet sichder Name des 36-jährigen SoldatenJohann Dolfuss aus St.Leonhard am Forst darunter,der im Militärhospital in Stiloseiner Erkrankung erlegen ist.In seinen Ausführungen wiesProf. Aiello auch noch aufweitere k.u.k. militärische Reliktehin, die sich ebenfalls inSüditalien befinden. <strong>Das</strong> sindu. a. ein Olivenbaum in derFestung von Sangineto (Costenza),der am 3. November1918, am Tag des Waffenstillstandes,von den österr.-ung.Gefangenen gepflanzt wurde,sowie Kanonen aus der Skoda-Produktion in Pilsen.Dr. Aiello betrachtet es als seineAufgabe, die Zeit des ErstenWeltkrieges und die Auswirkungenüber das seinerzeitigeFrontgebiet hinaus zu erforschenund auch das Andenkenan die Opfer der Nachwelt zuerhalten. Nebenher forscht erüber die Ursachen und denVerlauf der NapoleonischenKriege. Der Historiker ist Mitgliedin der KulturvereinigungL’Agora und beim Italienisch-Ungarischen StudienzentrumArpad.Oberst i. R. A. Barthou, GSÖSK-Dokumentation - das Nachschlagwerkfür Krieg und KriegsfolgenDie Dokumentation ist bei allen Landesgeschäftsstellen (Adressen sieheS. 2) zum Preis von € 28,– zuzüglich Porto und Verpackung erhältlich.Die in mühevoller Kleinarbeit durch Prof. Friedrich Schuster zusammengestellteÜbersicht über das Wesen und die Ziele des ÖSK listet die Kriege des vergangenenJahrhunderts akribisch auf und dokumentiert das Gedenken rund um die Gräberösterreichischer Soldaten und Kriegsopfer im In- und Ausland.


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICHÖSK - Ausgabe 2/2013 • 10Gedenkfeier mit Bestattung in PejoIn der Zeit von 30. August bis 1. September 2013 fanden inPejo Gedenkveranstaltungen für die Kriegstoten des ErstenWeltkrieges statt. Die Gemeinde Pejo lud zusammenmit der autonomen Provinz Trient, dem Museum „DerKrieg vor der Haustür“, dem Studienzentrum des Val diSole, der Alpini Vereinigung und dem <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong> zum Gefallenengedenken ein.Von Oberst Professor Erwin FitzAm Abend vor dem Kriegergedenkenwurde im Thermen-Theater der vierte Band vomVerfasser und Präsidentendes Museums in Pejo ProfessorUdalrico Fantelli „Aufden Spuren des Ersten Weltkrieges“im Val di Pejo vorgestellt.Es handelt sich dabei umKriegs-Rundschreiben der BezirkshauptmannschaftClesaus dem Jahre 1918 und Fotosaus dem Archiv von Cellentino.Darüber hinaus findet sichin dem Band das Tagebuchmit den Kriegerlebnissen vonSimone Gosetti transskribiertund kommentiert. Die Präsidentindes StudienzentrumsSulzberg Federica Costanzireferierte über das zehnjährigeBestehen des Kriegsmuseumsin Pejo. Weiters wurdevom Direktor Maurizio Vincenziein bebilderter Rückblickauf zehn Jahre Museum„Der Krieg vor der Haustür“geboten. Die Gemeinde unddie Provinz werden das Museumbaulich erheblich erweiternund vergrößern. Es bieteteinen Überblick über den ErstenWeltkrieg in der Hochgebirgsregionum Pejo.Die Gedenkveranstaltungam 1. September stand unterdem Motto: „Damit die Erinnerungjener Ereignisse unsheute hilft, das zu vereinen,was einst dieselben versuchthaben zu trennen und damitdie Überzeugung dieses Gedenkenses ermöglicht, dassdie Gefallenen von einst nichtvergeblich umgekommen sind.“Seit dem Jahr 2005 findet inPejo alljährlich Anfang Septemberein feierliches Totengedenkenstatt. Die Gedenkmessewurde von PfarrerFortunato Turrini zelebriert.Neben dem Altar waren diekleinen Särge mit zwei unbekanntenösterreichischen Gefallenenaufgebahrt. Die Totenwaren am 28. September2012 im Gebiet von Vermigliounterhalb der Presenaspitzenach 95 Jahren vom Gletscherfreigegeben worden.„Die Kriegstoten“Am 28. September 2012 verständigteein Arbeiter derSeilbahnen am Passo Paradisodie Gemeindepolizei vonVermiglio, dass am Presenagletscheram nördlichen Abhangder Cima Presena dieReste von einem oder mehrerenGefallenen aus demErsten Weltkrieg gefundenworden seien. Die Vereisunghatte eine genaue Trennungder Leichname nicht erlaubt.Beide Körper lagen aufeinanderund entgegengesetzt. Siewaren nach dem Tode zusammengelegtworden. Die Bergungerfolgte durch Dr. NicolaCappellozza, SAP, in 2.844Metern Seehöhe.Zur gerichtsmedizinischenUntersuchung kamen dieKriegstoten nach Vicenza. DieUniform- und Ausrüstungsrestewaren jene des AltösterreichischenHeeres. Metallknöpfemit den Symbolen derArtillerie, rote Mantelparolider Artillerie, ein Heereslöffel,Reste von Gasmaskenbehältern- englisches Modell. Esfehlten Schuhe, Leibriemen,Brotbeutel, Helm usw. Alseinziger persönlicher Gegenstandwurde ein handwerklichgefertigter ZigarettenspitzAufgebahrte Särge mit Ehrenwache - Kaiserjäger, Kaiserschützen,Standschütze (v. li.)aus Holz aufgefunden. Da sokurzfristig keine Souvenierjägervorbeigekommen waren,ist davon auszugehen, dass dieLeichen vor ihrer Beisetzungentkleidet wurden.Mit hoher Wahrscheinlichkeitgehörten die beiden Soldatender Artillerie der 22.Schützenbrigade an. DieseSoldaten dürften im Mai 1918bei den Gefechten in diesemRaum gefallen sein. Sie wurdenvermutlich von den Italienernvorläufig im Gletscherbeigesetzt. Röntgenuntersuchungenzeigten, dass dieKnochenreste durcheinanderlagen. Es lagen keine Knochenbrüchenach dem Todvor. Innere Organe hatten sichkeine erhalten.Der erste Tote war männlichzwischen 15 und 21, eher aberunter 18 Jahren, cirka 176 bis179 Zentimeter groß, kaukasischeRasse, die Augäpfelwaren noch vorhanden, erwies Zahndefekte und Abnützungenam Knochen-Gelenkapparatauf. Als Todesursachewird eine Schädelverletzungdurch Schrapnell mit niedrigerkinetischer Energie angenommen.Der zweite Tote war zwischen16 und 23, wahrscheinlichaber zwischen 18 und 23 Jahren,169 bis 174 Zentimetergroß, kaukasisch, Zahndefekte,die Knochengelenke besondersam Fuß waren durchschwere Arbeit verändert.Todesursache war ein Schrapnelltreffermit hoher Energie.Was wir über diese Gefallenenwissen ist wenig, doch sie wareneinmal Menschen, so wiedu und ich.BegrüßungBgm. Angelo Dalpez konnteneben einer großen Teilnehmerzahlals Ehrengäste besondersbegrüßen: Pfarrer FortunatoTurrini, Senator Dr.Franco Panizza und LandesratDr. Ugo Rossi, Catarina Dominici,Präsident ÖkonomieratPeter Rieser, Oberst ProfessorErwin Fitz als Gebietszuständigen,Professor Udalrico Fantelli,Maurizio Vicenzi undFederica Costanzi, die hohenVertreter vom CommissariatoGenerale Onoranze Cadutiin Guerra, Dr. Anna Villariund Serena, Funktionäre der


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICHEhrengäste: Oberst Prof. Erwin Fitz, Präsident Ökonomierat Peter Rieser,Bürgermeister Angelo Dalpez, Senator Dr. Franco Panizza (v. li.)Neu angelegte Kriegsgräber in St. Rochus in PejoGedenkstein für Ludwig Bechter (auf dem Stein stehen sein Name undweitere Daten) an der Stelle, wo er gefallen ist. Bild: Archangelo MartiniPräsidentschaft des Ministerrates,Oberst GiuseppePetrelli, Militärkommandoin Trient, Dr. Franco Nicolis,Landesdenkmalamt der ProvinzTrient und Koordinatordes GletscherachiologischenProjekts „Punta Linke“, Majori. Tr. Cristian Haager, TirolerKaiserjägerbund mit seinerAbordnung, Kaiserschützen,Abordnungen der Landesschützen/Standschützen,dieSchützenkompanie Sulzbergunter ihrem KommandantenFranco Mengon, ModeratorAlberto Penasa, Präsident derAlpini Vereinigung Sulzberg,alle Alpini Gruppen sowie dieBürgermeister und Vizebürgermeisterder Region DenisBertolini und Dr. Anna Panizza,Vermiglio, Laura Ricci,Corviana, Italo Zambotti, Vizepräsidentdes Gemeindeverbandesvon Sulzberg und alleAngehörigen der verschiedenenExekutivkörper, derFeuerwehr, der Bergrettung,des Alpenvereins und des Försterkorps.Bürgermeister Dalpez erin-nerte in seiner Ansprache anden Krieg im Hochgebirge,wo die Elemente der Naturüber die Kraft der Menschendie Oberhand gewannen. Erbetonte, dass im Eis der umliegendenBerge noch vieleHelden liegen, die heute inunseren Gedanken und in unserenHerzen wieder lebendigwerden.Mitgefühl in VermiglioDer Bürgermeister von VermiglioDenis Bertolini betontein seiner Ansprache, dass dasganze Dorf von Vermiglionach dem Auffinden der sterblichenÜberreste der beidenunbekannten österreichischenGefallenen tief gerührt war.Sie dachten daran was die Gefallenenvorher am Presenagletscherwohl erlitten hatten.Erinnerungen an die traurigenErfahrungen der Großelterngenerationnach der Evakuierungnach Mitterndorf inOberösterreich wurden wachgerufen.Darüber hinaus nahmenviele Leute aus Vermiglioin verschiedenen Funktionenan der respektvollen Bergungder beiden Gefallenen teil. Respektbewiesen auch jene Personen– Freund oder Feind –welche die zwischen 18 und 23Jahre alten Gefallenen seinerzeitmit Sorgfalt in die Gletscherspaltenebeneinandergelegt hatten. Im Krieg hattensie versucht auf beinahe 3.000Metern Höhe die Gefallenenwürdig zu bestatten.Für die feierliche Umrahmungsorgte die Musikkapelle vonPejo. Senator Dr. Franco Panizzastellte in seiner Ansprachedas Einigende über dasTrennende. Landesrat Dr. UgoRossi redete über den Wert desFriedens in einer Welt, wo derFrieden täglich in Gefahr ist.Gedanken des PräsidentenPräsident Peter Rieser dankteder Gemeinde sowie denEinsatzorganisationen, fürdie Bergung der gefallenenk.u.k. Soldaten. „Es gehört zurpolitischen Kultur einer Gesellschaft,den Gefallenen eineRuhestätte zu geben. <strong>Das</strong>ÖSK - Ausgabe 2/2013 • 1120. Jahrhundert hat hierfürschwer zu heilende Wundender Revolutionen, der Umstürzeder Nazidiktatur und desHolocaust hinterlassen. <strong>Das</strong>Rad der Zeit dreht sich, aberänderte nichts daran, dass immerder Soldat ein politischesWerkzeug der jeweiligen Zeitist. Der Soldat beginnt keinenKrieg und kann ihn auchnicht beenden. Aus Anlassdes 100-jährigen Gedenkenshat das ÖSK einen Antrag beider UNESCO eingebracht, dieSoldatenfriedhöfe des ErstenWeltkrieges, wo immer sie sichbefinden, unter den Schutz derUNESCO zu stellen.“Rieser ersuchte Senator Dr.Panizza, dass auch Italien diesunterstützen wolle.Letztendlich gehe es um dieWürde der Gefallenen undalleinig um das Andenken anihre Person und nicht um politischeund/oder persönlicheBefindlichkeiten um Kapitaldaraus zu schlagen.Im Anschluss an die Redenwurden die Gefallenen mitmilitärischen Ehren auf demKriegerfriedhof St. Rochusbeigesetzt. Präsident ÖkRPeter Rieser legte mit LGFOberst Prof. Erwin Fitz denKranz des <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es an den offenenGräbern nieder.Ein schlichter GedenksteinEiner der auf dem alten KriegerfriedhofSt. Rochus in Pejobestattet gewesenen Vorarlbergerwar der am 24. August1915 gefallene zwanzigjährigereitende Tiroler LandesschützeLudwig Bechter ausLingenau im Bregenzerwald.An der Stelle auf der MalgaPaludei (Sumpfalpe), wo dererst am 15. April 1915 zurKriegsdienstleistung eingerückteLudwig Bechter gefallenist, erinnert bis heute einGedenkstein mit <strong>Kreuz</strong> anihn. Der pensionierte LehrerArchangelo Martini aus Pejonahm sich dieser Geschichtebesonders an. Er machte dazumit Schülern ein Projekt. Außerdemerneuerte er das alte,morsche Holzkreuz.


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH / WIEN - NÖ - BURGENLANDÖSK - Ausgabe 2/2013 • 12Mehr als ein Nachruf: Ing. Erich HerzlEine kleine Abordnung des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<strong>Kreuz</strong>es begleitete ihn auf seinem letzten Weg. Am 10.Juni 2013 wurde Ing. Erich Herzl – im 93. Lebensjahr – aufdem Friedhof in Wien/Mauer zu Grabe getragen.Mit seinem Namen verbindetsich für das ÖSK für immerjenes Geschehen, das wir als„Initiative Riga“ bezeichnetwissen. Dies gilt zum Verständnisvor allem für jüngereLeser dieser Zeilen.Es soll kurz in Erinnerunggerufen werden: Herzl verabschiedetesich mit 18 Jahrenvon seinen jüdischen Elternin Wien im Jahre 1939, umeiner Einladung für die Ferienzeitnach England zu folgen.Er schreibt in seinen Erinnerungenwörtlich, dass er damals„keinen Gedanken daranhatte, dass er seine Eltern niewieder sehen werde“. Dies warund blieb sein letzter „unvergesslicherEindruck“ an seineEltern.Anfang September 1939 brachder Zweite Weltkrieg aus.Herzl kehrte nach Dienst inder Britischen Armee im Jahre1945 – nach Kriegsende – inseine Heimatstadt Wien zurück.Er baute sich hier einewohl gegründete bürgerlicheExistenz auf, von seinen Elternwusste er zunächst nichts.Mühsame Recherchen brachtenallmählich die Gewissheit,dass diese durch die Organedes NationalsozialistischenReiches nach Riga/Lettlanddeportiert worden waren undim Zuge der Ermordung großerTeile der jüdischen Bevölkerungaus deutschen Städten,im damaligen Verständnisauch aus Wien, in einem Massengrabim sog. Bikernieki-Wald nächst Riga verscharrtworden waren.Er besuchte die Stätte dieserMassengräber und stellte diesein einem „verwahrlosten,verwilderten Wald“ fest. DerAnblick war für ihn so erschütternd,dass er nur einenGedanken hatte: „Hier mussetwas geschehen“! Er gründetein Wien einen Verein mit demNamen „Initiative Riga“, umdie Begräbnisstätte und dasim Bau unfertige Mahnmalzu restaurieren, stellte aberin der Folge fest, bei den lettischenBehörden in Riga keineVerhandlungsbasis zu finden.Über Rat von Freundenwandte er sich an das ÖSK.Wörtlich schrieb er in seinenErinnerungen: „…und nundie positive Überraschung:Nach Überwindung meinereigenen Vorbehalte kontaktierteich das ÖSK. GeneralsekretärWHR Dr. Helmuth<strong>Kreuz</strong>wirth lud mich zu einerBesprechung mit dem leiderbald danach verstorbenen Dr.Hugo Müller ein, ich wurdefreundlichst empfangen undauch mein Ersuchen um organisatorische,administrativeHilfe und Know-How, abernicht um finanzielle Hilfe,wurde dem ÖSK unterbreitet.Nach sorgfältiger internerErörterung, auch aus völkerrechtlichenGesichtspunkten,entschloss man sich im Vorstanddes ÖSK, die Massengräberjüdisch Verfolgter ehemalsdeutscher Staatsbürgerschaftgleich Kriegsgräbernzu bearbeiten und delegiertedie Herren Dr. Hugo Müllerund Dr. Heinrich Schöll inden Vorstand der InitiativeRiga. Dies alles trug sich inden Jahren seit 1995 zu. Nacheinigen Besuchen in Riga anOrt und Stelle und vielfältigenVerhandlungen mit den zuständigenBehörden in Lettland,kam die Aktion zur Wirkung,selbstverständlich ausGründen der Zuständigkeitim Einvernehmen mit demVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge,der hieraufdie für ihn gegebene Initiativein technischer, wirtschaftlicherund in voller Übereinstimmungmit dem ÖSK auchethischer Beziehung ergriff.<strong>Das</strong> Denkmal im Bikernieki-Wald bei Riga und Ordensverleihung an Ing.Erich Herzl (li.) duch Botschafter Dr. Wolfgang Jilly (Bilder: ÖSK, Beresin)Für den Bereich der rassischVerfolgten aus einer Reihevon deutschen Städten wurdeein eigenes ,Riga-Komitee‘ gegründet.“Die umfangreichen Arbeiten,die unbestritten von Wien ausgegangenwaren und primärauch das Verdienst des Verstorbenendarstellen, führtenam 30. November 2001 zuroffiziellen, feierlichen Übergabeder im Bikernieki-Wald beiRiga gestalteten Begräbnisstätte(mehrere Gräbergruppen)und des ausgestaltetenMahnmals. Der österreichischeBotschafter, der denFortschritt der gemeinsamenArbeit der Kriegsgräberdienstestets mit Rat und Tatbegleitet hatte, war bei dieserÜbergabe der Anlagen an dieÖffentlichkeit gegenwärtig.Ing. Erich Herzl bedanktesich mehrfach schriftlich undmündlich beim ÖSK, bei allenMitarbeitern auch im Büro inder Wollzeile für die gefundeneund erfolgreiche Hilfebei der Erfüllung seines Lebenswunsches.In einer Festschriftführte er aus: „Es solltegesagt werden, Bikernieki-Wald wäre ohne den tatkräftigenEinsatz des ÖSK nichtzustande gekommen“.Die Initiative Riga – alles wasdamit im Zusammenhangstand und für die Zukunftstehen wird – ist ein gelebtesBeispiel der „Versöhnung überden Gräbern“ und damit füralle beteiligt gewesenen Personenein wahrhafter Beitragfür den Frieden.Dr. Heinrich Schöll,EhrenpräsidentIn Memoriam Oberst i. R. Wassertheurer<strong>Das</strong> <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><strong>Kreuz</strong> trauert um seinenlangjährigen Kurator Obersti. R. Reinhard Wassertheurer,der am 16. August 2013 im62. Lebensjahr verstorben ist.Oberst i. R. Wassertheurerwar vor seiner Pensionierungmehrere Jahrzehnteim Militärkommando Wientätig und ging zuletzt als S 4in Pension. Oberst Wassertheurerwar stets hilfsbereitund zugänglich für alle Belangeund wird uns in unsererOrganisation durch seineKameradschaft fehlen undOberst i. R. ReinhardWassertheurer =als wertvoller Mensch in guterErinnerung bleiben.


GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH / WIEN - NÖ - BURGENLANDÖSK - Ausgabe 2/2013 • 13Gratulierten Hofrat Dr. <strong>Kreuz</strong>wirth (3. v. re.) zum 90er: Stv. GeneralsekretärDr. Erwin Zügner, Präsident ÖkRat Peter Rieser, HR Dr. Ingrid Koinerund LGF Oberst i. R. Dieter Allesch (v. li.)Hofrat Dr. <strong>Kreuz</strong>wirth feierteseinen 90. GeburtstagSeinen 90-er feierte kürzlich der ehemalige Generalsekretär,Präsidiumsmitglied des ÖSK, WHR Dr. Helmuth<strong>Kreuz</strong>wirth in junger Frische inmitten seiner Freunde.Präsident ÖkRat Peter Rieser und LandesgeschäftsführerOberst a. D. Dieter Allesch ließen es sich nicht nehmen,dem Jubilar die persönlichen Glückwünsche des ÖSK inForm einer Urkunde und eines Geschenkkorbes persönlichzu überreichen.Der Jubilar kann auf ein bewegtesund erfolgreiches Berufslebenzurückblicken: Offizierim Zweiten Weltkrieg,Jus-Studium in Graz und danachin leitender Stellung imAmt der SteiermärkischenLandesregierung, Gemeinderatin der Stadt Graz undInhaber von leitenden Funktionenbei Feuerwehr, Rettungsowie im Steirischen Kameradschaftsbund.In seiner Aktivzeit, aber auchdanach im Ruhestand, trat erdabei hochkompetent, denKurs bestimmend, jedochstets als Offizier und Gentlemangegenüber seinen Mitarbeiternund seiner Klientel auf.Sein ausgeprägtes Geschichtsbewusstsein,verbunden mitdem Bewahren von Traditionund deren Pflege, führten ihnab dem Jahre 1960 zum <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>und zur Kriegsgräberfürsorge.Seit dieser Zeit gilt sein Engagementfür Maßnahmen zurErinnerung und zum Bewahrendes Andenkens an die imKrieg gefallenen Soldaten.Als Generalsekretär hat ersich dabei ab 1981 wesentlicheMeriten zur Schaffungvon Grundlagen und rechtlichenVoraussetzungen zurKriegsgräberfürsorge auf denSchlachtfeldern und Kriegsgefangenenlagernin Europa undAsien erworben.Auch nach Zurücklegen dieserFunktion im Jahre 1997sind „Helfen und Dienen“ dieobersten Maxime in seinemLeben geblieben. Seine jahrzehntelangeSchaffenskraftim Dienste der Allgemeinheit,spiegelt sich in zahlreichenAuszeichnungen undEhrungen wider. So hat HofratDr. <strong>Kreuz</strong>wirth u. a. dasGroße Verdienstzeichen derBundesrepublik Deutschland,das Große Ehrenzeichen derRepublik Österreich und dasGroße Goldene Ehrenzeichenfür Verdienste um das LandSteiermark verliehen bekommen.<strong>Das</strong> ÖSK gratuliert nochmalsseinem Jubilar, der mit seinerbeispielgebenden Arbeit fürdie Gemeinschaft weit überdie Grenzen seines Heimatlandesbekannt geworden ist.Alexander Barthou,GeneralsekretärLiechtensteinkaserneAllentsteig: Tag der offenen TürAm 14. September 2013 präsentierte sich das AufklärungsundArtilleriebataillon 4 gemeinsam mit zivilen Organisationendes Waldviertels beim „Tag der offenen Tür“ einerbreiten Öffentlichkeit.Besucher am Stand des <strong>Schwarze</strong>n<strong>Kreuz</strong>es in der Lichtensteinkaserne undDankesurkunde für das ÖSKDie Veranstalter konnten über4.500 Besucher begrüßen. Inder Liechtensteinkaserne botman den zahlreichen Besucherneinen Überblick überdas Militär der Zukunft. Miteiner dynamischen Leistungsschaudes Einsatzgeräts begeisterteman alle Generationen.Artillerie, Aufklärung,Logistik, und Führung wurdeneindrucksvoll präsentiert.Auch das neue, gepanzerteMehrzweckfahrzeug der FirmaIVECO wurde bei derWaffenschau vorgestelllt.In Anwesenheit von Persönlichkeitenaus Wirtschaft,Politik, Verwaltung, Einsatzorganisationenund Militärwurde die gerade revitalisierteHindernisbahn der Kasernefeierlich eröffnet. BundesratIng. Eduard Köck in Vertretungvon LandeshauptmannDr. Erwin Pröll, RegR ADirIng. Gerhard Siegl, ObstWerner Suez in Vertretung desMilitärkommandanten vonNÖ und der Hausherr ObstltReinhard Lemp schnitten gemeinsamein Band durch undgaben die Sportanlage für dieSoldaten frei.Zum Rahmenprogramm zähltennatürlich auch die Besichtigungder Kasernen-Infrastrukturund Kostproben ausder Truppenküche.Die Veranstaltung wurdedurch die Beteiligung von befreundetenOrganisationenaufgewertet. Auch das ÖSK,vertreten durch Maria Heinisch,konnte sich neben Polizei,Rotem <strong>Kreuz</strong>, ÖAMTC,Zivilschutz und der Straßenmeistereimit einem Informationsstandpräsentieren.Vorführungen der Miltiärhundestaffel,eine Modenschauüber die Einsatzbekleidungdes Bundesheeres undVoltigiervorführungen bildetendas Rahmenprogramm.Musikalisch begleitet wurdedie Veranstaltung durch einenFrühschoppen der Musikkapelledes NÖ Straßendienstesund ein Platzkonzert der MilitärmusikNÖ.Am Abend unterhielten dieEgerländer der MilitärmusikNÖ mit einem Dämmerschoppen.Zum Abschluss der gelungenenVeranstaltung wurdeden anwesenden Organisationeneine Dank- und Anerkennungsurkundeüberreicht.


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLANDÖSK - Ausgabe 2/2013 • 14Die VDK-Jugendgruppe bei der Arbeit am Wiener ZentralfriedhofEuropäische Jugendlichepflegen Kriegsgräber in WienFlirrende Sommerhitze am Wiener Zentralfriedhof Gruppe97. Sechzig flinke Hände reinigen Grabsteine von hierbestatteten Soldaten und ziehen mit Farbe die Inschriftennach. Namen und Schicksale werden dadurch wieder lebendigund bieten Gesprächsstoff für Diskussionen.Kurz gefasst könnte man sodie Arbeit der Jugendgruppedes Volksbundes DeutscheKriegsgräberfürsorge e. V.(VDK) beschreiben, die vom7. bis 21. August Erinnerungsdienstin Österreich betriebenhat. Die mehrheitlich weiblichenTeilnehmer stammtenaus Russland, Italien, Irland,Großbritannien, Frankreich,Deutschland, der Ukraineund der Türkei. Unterstütztwurden sie dabei vom ÖSK,das die Koordinierung der Sanierungs-und Pflegearbeitenübernommen hat.Neben der Gräberarbeit inWien besuchten die Jugendlichenauch die ehem. KonzentrationslagerMauthausenund Gusen. Vorbereitet aufdie praktischen Arbeiten undBesuche von Gedenkstättenwurden sie durch zielgerichteteWorkshops.Auch die Kultur und Entspannungsind dabei nicht zu kurzgekommen. So hat der WienerBürgermeister die Jugendlichenzu einer Besichtigungdes Wiener Rathauses eingeladen,die mit einer zünftigenJause endete.Glück hatte dabei eine Teilnehmerinaus Italien, die imRathaus ihr Handy verlorenhatte, es jedoch mittels Hilfeehrlicher Finder und derRathaus-Info-Stelle noch vorVerlassen wieder in Empfangnehmen konnte. Ehrlichkeitund Menschlichkeit heute –Erinnerung an die Opfer derKriege von damals. Beideskonnte den Teilnehmern diesesJugendcamps eindrucksvollvermittelt werden - alsAuftrag für ein friedlichesMiteinander im gemeinsamenEuropa.A. Barthou, GS„Abschlussfoto“ mit der VDK-Jugendgruppe - 3.v. re.: LGF Ing. Otto JausDeutsche Bundeswehr und <strong>Österreichische</strong>s Bundesheer beimgemeinsamen Arbeitseinsatz am Asperner SowjetfriedhofBundesheer & Bundeswehrrenovierten GrabanlagenZu einem freiwilligen Arbeitseinsatz auf dem Gräberfeldder Kriegstoten der Weltkriege im Wiener Zentralfriedhofund im Asperner Friedhof trafen sich österreichischeund deutsche Soldaten.Neun junge Offiziere derUniversität der DeutschenBundeswehr München-Neubiberg,darunter drei „frischgebackene“Leutnantinnen,leisteten gemeinsam mit vierRekruten des Wiener GardebataillonsInstandsetzungsarbeitenan den Grabsteinenund Anlagen der Gefallenender Kriege im Wiener Zentralfriedhof.Aspern: SowjetischeKriegsgräberanlageWeiters wurde die SowjetischeKriegsgräberanlageim Asperner Friedhof, im22. Wiener Gemeindebezirk,in einem gemeinsamen Arbeitseinsatzsaniert. Die Einfassungssteinewurden begradigt,die gesamte Anlagemittels Hochdruck gereinigtund alle Inschriften neu eingefärbt.Dabei wurden Schicksaleeinzelner Soldaten aus derVergangenheit hervorgeholtund ihrer gedacht.<strong>Das</strong> deutsche Team stand unterFührung von Bundeswehr-Hauptmann Stefan Mischker,der bereits zum zweiten Malhier einen Einsatz leitete.FeierlicheKranzniederlegungDie Tätigkeiten wurden vomÖSK unter der Leitung vonLGF Ing. Otto Jaus koordiniert.Eine feierliche Kranzniederlegungmit Totengedenkendurch Kurator MilitärsuperiorMMag. Dr. AlexanderM. Wessely und in Anwesenheitdes deutschen VerteidigungsattachésOberstleutnanti. G. Joachim Timmer, beendeteden Einsatz.<strong>Das</strong> ÖSK bedankte sich fürdie länderübergreifende Zusammenarbeitbei allen Soldatenund überreichte Dankesurkunden.Dieser Dienst soll auch imnächsten Jahr als humanitäreAufgabe zur Erhaltung derKriegsgräber und zum Gedenkenan die Opfer fortgesetztwerden.


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLANDÖSK - Ausgabe 2/2013 • 15Einweihung des Friedhofs Hrabowec - v. li.: Pfarrer Zenovij Fedkovytsch,Dr. Jaroslaw Radewych, LGF Oberst Erwin Fitz, Halla Velidova, LGF Ing.Otto Jaus, der Bürgermeister von Hrabowec Taras KunkoEinweihung des SoldatenfriedhofesHrabowec in OstgalizienAm 20. Juli 2013 wurde der vom <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<strong>Kreuz</strong>, Landesgeschäftsstellen Vorarlberg, Wien, Niederösterreichund Burgenland, gemeinsam mit dem ukrainischenVerein „Memoria“ renovierte Soldatenfriedhofaus dem Ersten Weltkrieg Hrabowec eingeweiht.Der Vorsitzende von „Memoria“Dr. Jaroslaw Radewychkonnte den Bürgermeister vonHrabowec, Taras Kunko, denVertreter der Bezirksbehörde,den Vorsitzenden des Vereins„Sitscher Schützen“, EugenBazhenko und zahlreiche Einwohnerdes Dorfes und dernahegelegenen BezirksstadtStrij begrüßen.Nach der Segnung des renoviertenFriedhofes durchOrtspfarrer Zenovij Fedkovytschsprachen der Bürgermeister,der Vertreter derBezirksbehörde und der Präsidentder Schützen Grußworte.Die Gedenkrede hielt LGFProf. Oberst Erwin Fitz.Oberst Fitz bedankte sich beiallen die an der Renovierungdes Friedhofes mitgewirkthaben, er betonte die gute Zusammenarbeitder örtlichenBehörden mit dem ÖSK undersuchte die Anwesenden, dierenovierte Kriegsgräberanlageauch in Zukunft zu pflegen.Nach der gemeinsamenKranzniederlegung und demAbspielen der beiden Nationalhymnen(ukrainisch undösterreichisch) wurden denanwesenden Vertretern vonMedien, Fernsehen und PresseInterviews gegeben.Musikalisch umrahmt wurdedie Veranstaltung vom Kirchenchorder Gemeinde.Soldaten der Kaserne Allentsteig beim Renovieren der Grabzeichen amSoldatenfriedhof AllentsteigUOG Allentsteig unterstütztdie KriegsgräberfürsorgeDie Unteroffiziersgesellschaft (UOG) Allentsteig, unterder Leitung von deren Obmann OStWm Klaus Fitzingerund Vzlt Walter Zottl half dem <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<strong>Kreuz</strong> bei der Instandhaltung der Gräber am Soldatenfriedhofdes Zweiten Weltkrieges auf dem Gelände desTruppenübungsplatzes Allentsteig.Dabei wurden hunderte Grabsteinevon den Kameraden derFreiwilligen Feuerwehr TÜLP-Allentsteig mittels Hochdruckgereinigt und die Schriftzügeder 3.911 Namen der gefallenenSoldaten erneuert.Die Unteroffiziere widmetenihre Freizeit der Gräberpflegeund erwiesen somit den in denWeltkriegen gefallenen Soldatenein ehrendes Gedenken.<strong>Das</strong> ÖSK bedankt sich beiallen Beteiligten für die humanitäreArbeit im Sinne derKriegsgräberfürsorge.Die Einweihung des Sammelfriedhofeserfolgte am 13. September1981. Die 12.600 m 2große Anlage ist in vier Gräberfelderunterteilt und voneinem gepflanzten Wall umgrenzt.Bei den Grabzeichen, auf denendie Namen der Gefalleneneingraviert sind, handelt essich - wie bei allen Sammelfriedhöfenin Niederösterreich- um Natursteinkreuzeaus Waldviertler Granit.Soldatenfriedhof HrabowecVzlt Walter Zottl und OStWm Klaus Fitzinger helfen beim Erneuern derInschriften.


ÖSK - Ausgabe 2/2013 • 16Kriegsgräber im Stadtfriedhof TernopilDer völlig verwahrloste Soldatenfriedhof in Pejo/IpekNeues aus dem KosovoWie bereits in der Ausgabe des Mitteilungsblattes 2/2012berichtet, plant das ÖSK (Landesgeschäftsstellen Kärnten,Vorarlberg, Wien, NÖ und Burgenland) die Renovierungdes österr.-ung. Friedhofes aus dem Ersten Weltkrieg inPejo/Ipek, in dem über 300 Kriegstote des Ersten Weltkriegesihre letzte Ruhestätte gefunden haben.Der völlig verwahrloste Friedhofliegt an einem zentralenPlatz in der Stadt und solltenach dem Plan der Stadtverwaltungmit Apartmenthäusernüberbaut werden.Dem gemeinsamen Einschreitendes damaligen stellvertretendenKommandanten derKFOR Truppe, Militärkommandantdes Burgenlandes,Bgdr Wolfgang Luif und derungarischen und österreichischenBotschafter im Kosovoist es gelungen, dieses Vorhabenzu unterbinden.Die Arbeiten an der Einfriedung sind bereits im Gange.Die Planung der Sanierung istabgeschlossen. Nach Rücksprachemit dem österreichischenBotschafter im Kosovo,Dr. Johann Brieger, wird nachFertigstellung der Arbeiten ander Einfriedung, welche vonungarischer Seite finanziertwird, mit der Sanierung desGräberfeldes begonnen.Die Arbeiten sollen im Gedenkjahr2014 abgeschlossensein und anschließend imZuge einer Gedenkstunde derÖffentlichkeit übergeben werden.Kriegsgräber inVom 19. bis 25. Juli 2013 besuchte eine Delegation desÖSK , bestehend aus LGF Prof. Oberst Erwin Fitz und LGFIng. Otto Jaus, die Westukraine, um mit Unterstützungdes österreichischen Konsulats in Lemberg die Arbeitenfür 2013 und 2014 (Gedenkjahr - 100 Jahre Beginn des ErstenWeltkrieges) zu koordinieren.Der österreichische Honorarkonsulin der Westukraine, DIJaroslav Nakonechnyi, stellteuns seine persönliche Assistentinund langjährige Mitarbeiterinals Reisebegleiterin,Dolmetsch und Organisatorinzur Verfügung.Nach einer Arbeitsbesprechungim Konsulat wurdendie in den letzten Jahren renoviertenKriegsgräberanlagenbesucht. Die Friedhöfe im BezirkStrij, Rajlivka, Hrabowec,Nezuhchiv und Zawadiv, welchevon unserem Mitarbeiterin der Ukraine Dr. JaroslawRadewych betreut werden,befinden sich in gutem Pflege-und Erhaltungszustand,ebenso das vom ÖSK errichteteErsatzgrab für die mitZiviltoten überbetten österr.-ung. Soldatengräber im historischenLytschakywfriedhofin Lemberg.Bei den Friedhöfen in derStadt Rohatyn wurde eine erheblicheVernachlässigungder Pflege festgestellt. Mit Unterstützungder Bezirksbehördenwird versucht, geeignetesPflegepersonal – Schulen, Studenten– zu finden.Der vom ÖSK am Stadtfriedhofin Berezhany, einer ehemaligenösterreichischenGarnisonstadt, renovierteSoldatenfriedhof wird von unseremMitarbeiter Dir. Antymysbestens gepflegt.In unmittelbarer Nähe derStadt steht auf einem Berg imDorf Lysonia das imposanteDenkmal zum Gedenkenan die Gefallenen „SitscherSchützen“ aus dem ukr.-russ. Kriege von 1920. Nichtweit davon entfernt liegt einösterr.-ung. Soldatenfriedhofdes Ersten Weltkrieges. DerFriedhof soll im Gedenkjahr2014 vom ÖSK saniert werden.Die Renovierung undBetreuung hat Nikolai Rokiübernommen.In der Urgrablage belassenIm Dorf Posuchiv, BezirkBerezhany, wurde die Delegationvon den Vertreter desVereins „Wir beenden denKrieg“, Serhij Lipjanin undVladyslav Horischnyj aus derGebietshauptstadt Ternopilbereits erwartet und zu jenerStelle geleitet, wo im Frühjahrdieses Jahres beim Neubaueines Hauses die sterblichenÜberreste eines österr.-ung.Soldaten mit Erkennungsmarkefreigelegt wurden. Überdie österreichische Botschaftin Kiew wurde das <strong>Schwarze</strong><strong>Kreuz</strong> verständigt. Die Überrestewurden bis zu unserem


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLANDÖSK - Ausgabe 2/2013 • 17Ostgalizien - ein kurzer Reiseberichtbis zum Gedenkjahr 2014 renoviertwerden. Der Friedhofliegt direkt an der stark frequentiertenStraße Tatariv –Bukowel, dem größten Wintersportgebietin der Ukraine.Zum Abschluss der Reisemusste festgestellt werden,dass ohne jährlicher Kontrolle,Kontakte mit den Behörden,Schulen und privatenOrganisationen keine zielführendeKriegsgräberfürsorge inder Ukraine möglich ist.Soldatenfriedhof Kreminci-Tatariv: Die Kapelle soll renoviert werden.Besuch in der Urgrablage belassen.In unmittelbarer Nähedes Hauses befindet sich dieFriedhofsmauer des Soldatenfriedhofesfür die Gefallenen„Sitscher Schützen“. LautAussage eines Dorfbewohnershat sich im Ersten Weltkriegin unmittelbarer Nähedes Friedhofs ein Lazarettbefunden. Die darin verstorbenenösterr.-ung. Soldatenwurden ebenfalls im Friedhofbestattet. Serhij Lipjanin wirdweitere Grabungen durchführen.Die bereits gefundenensterblichen Überreste undwomöglich weitere, werdenexhumiert und in dem bereitsbestehenden Soldatenfriedhofeingebettet. In der Folge werdenkatholische Grabkreuzeaufgestellt und eine zweisprachigeAussagetafel angebracht.Die Vertreter des Vereins„Wir beenden den Krieg“werden eine Dokumentationüber die Kriegsgräber im GebietTernopil anlegen und dieseanschließend, in Absprachemit dem ÖSK, sanieren sowiedie weitere Betreuung übernehmen.Die Reise führte über Czernowitz,Vala Kusmin-Franzthal,Berehomet in die ehemaligeösterr.-ung. GarnisonsstadtKolomea, wo im teilweisezerstörten, ehemaligen Garnisonsfriedhofdie Errichtungeiner Gedenkstätte für diedort begrabenen österr.-ung.Soldaten geplant ist. Ebenfallssoll die Kapelle im SoldatenfriedhofKreminci-Tatariv,im Gebiet Ivano Frankivsk,Exhumierung eines k.u.k. Soldaten


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLANDÖSK - Ausgabe 2/2013 • 19Bgm. Heinrich Strondl (Maria Taferl), Obm. KommRat Franz Eilnberger(Maria Taferl), NÖRK-Präsident ÖkRat Willibald Sauer, LAbg. LeopoldMayerhofer, Militärkdt Mag. Rudolf Striedinger, Generalleutnant a. D.Kurt Pirker, MMag. Johannes Heuras, LAbg. Mag. Gerhard Karner, EPräs.Franz Karlinger, Bischof DDr. Klaus Küng, ÖSK-LandesgeschäftsführerIng. Otto Jaus, NÖKB-Präsident Bgdr i. R. Franz Teszar, Major SergejKlimov (Russland), Landesseelsorger Mag. P. Josef Grünstäudl, Gf.Präsident SR Josef Pfleger (NÖKB), Landesseelsorger Militärsenior DDr.Karl-Reinhard Trauner, Diakon Oberst Wilhelm Hold (v. l.)LGF Ing. Jaus Ehrengast bei derNÖKB-LandeswallfahrtAlljährlich treffen sich am letzten Augustwochenende dieMitglieder des Niederösterreichischen Kameradschaftsbundes(NÖKB) zur ihrer traditionellen Wallfahrt in MariaTaferl, wo sich das Landesehrenmal des NÖKB befindet.Und sie tun es noch mit derselben Begeisterung wievor fünfzig Jahren.Und das ist auch nicht verwunderlich,sind doch dieWerte, die der ÖKB vertritt,heute Gott-sei-Dank keineSchlagworte mehr, sondernwieder „in“. <strong>Das</strong> Gemeinsame,das Eintreten füreinanderund das gegenseitige Helfensind Werte, die von vielenbeschworen und wiedergewünschtwerden. Der ÖKBlebt sie. <strong>Das</strong> spürte man auchanlässlich dieses 50-Jahr-Jubiläums,das überhaupt nichtsmit verklärendem, unreflektiertemHeldenverehrungstumzu tun hatte, sondern eineeindrucksvolle Demonstrationfür Friede, Freiheit undMenschenwürde war.„Kameradschaft ist ein Gebotder Bibel. Du sollst deinenNächsten lieben, stehtgeschrieben. Nichts anderestut der Kameradschaftsbund:Dem helfen, der der Hilfebedarf - und das ohne es andie große Glocke zu hängen“,lobte Diözesanbischof DDr.Klaus Küng in seiner Predigtdie Kameraden.NÖKB-Präsident Teszar gingin seiner Festansprache aufdie 50-jährige Geschichtesowie auf die Gründung desEhrenmales ein und bedanktesich beim „Vater“ des EhrenmalesKommRat Franz Eilnbergeraus Maria Taferl mitder Ehrenmitgliedschaft desLandesverbandes.Zur hl. Messe und zur Kranzniederlegungbeim Landesehrenmalwaren rund 1.000 Kameradinnenund Kameradenmit fast 100 Fahnen trotzschlechten Wetters gekommen.Als Ehrengast war zu diesergroßartigen Veranstaltungauch ÖSK-LandesgeschäftsführerIng. Otto Jaus geladen.Der NÖKB und die LandesgeschäftsstelleNÖ des ÖSKarbeiten seit Jahrzehnten engzusammen.CCTeilnehmer anlässlich der Friedenswallfahrt am Heldenplatz in WienFriedenswallfahrtam Heldenplatz in WienAm 1. September 2013, pünktlich um 09.30 Uhr, wurdemit dem Ankündigungssignal die 2. Bundes- und 8.Wiener Landeswallfahrt des <strong>Österreichische</strong>n Kameradschaftsbundeseingeleitet.Vizepräsident Johann Brandtnerkonnte in seiner Begrüßungsredezahlreiche Ehrengäste,wie die Militärkommandantenvon Wien, BgdrMag. Kurt Wagner und vonNiederösterreich, Bgdr Mag.Rudolf Striedinger, Generali. R. Karl Majcen, den Präsidentendes <strong>Österreichische</strong>nKameradschaftsbundes Bgm.Ludwig Bieringer, mit denLandespräsidenten von NiederösterreichBgdr i. R. FranzTeszar, von Vorarlberg AlwinDenz und den Veranstalteraus Wien, Präsident Dir. JosefKrafek, willkommen heißen.Vom ÖSK wurden VizepräsidentDr. Heinz Derfler, LGFIng. Otto Jaus und Prof. DieterWinkler begrüßt.Die Festmesse wurde vonÖKB-Landeskurat Generalvikara. D. Prälat Rudolf Schütz,der seinem Ruf als ausgezeichneterPrediger wieder einmalalle Ehre machte, gemeinsammit den Militärsuperioren Dr.Harald Tripp und MMag. Dr.Alexander Wessely zelebriert.In seiner beeindruckendenFestrede, die nach einer würdigenKranzniederlegung inder Krypta und einigen Grußbotschaften– u. a. auch vonÖKB-Präsident Ludwig Bieringer– folgte, ging GeneralMajcen neben den anderenmilitärischen und ÖKB-Tugendenbesonders auch aufdie oft vernachlässigte Wahrhaftigkeitin der heutigen Zeitein.Im Rahmen der Veranstaltungwurden zwei PKW an das NÖHilfswerk Retzerland übergeben.MilSuperior Dr. HaraldTripp nahm dieSegnung vor undüberreichte dieSchlüssel an ObmannDir. ReinholdGriebler, dersich anschließendbei allen Spendernbedankte.Kranzniederlegungin der Krypta


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLANDÖSK - Ausgabe 2/2013 • 20<strong>Das</strong> Schlegeldenkmal im Wiener WertheimsteinparkSchlegel-Gedenkfeierin Wien-Döbling<strong>Das</strong> Militärkommando Wien lud zusammen mit der<strong>Österreichische</strong>n Gesellschaft für Kulturgüterschutz unddem Schlegel-Komitee zu einer Feierstunde am 9. August2013 in den Wertheimsteinpark in Wien, DöblingerHauptstraße 96, ein. Die Veranstaltung stand unter demEhrenschutz von Bundesminister Mag. Gerald Klug.Anlass zu der Feier war die70. Wiederkehr der Rettungder Kulturschätze aus demKloster Monte Cassino durchden Österreicher OberstleutnantJulius Schlegel. DieKulturgut-Rettungsaktion derbenediktinischen Kunst- undKulturschätze vor bald 70Jahren ermöglichte es, dassdas Kloster nach dem ZweitenWeltkrieg in der ursprünglichenForm wiederaufgebautwerden konnte.Gen i. R. Karl Majcen konnteden Bezirksvorsteher vonDöbling, Adolf Tiller, Generalvikari. R. Prälat RudolfSchütz, HR Dr. ChristianOrtner sowie die Vertreterdes <strong>Österreichische</strong>n Bundesheeres,der <strong>Österreichische</strong>nGesellschaft für Kulturgüterschutz,des <strong>Österreichische</strong>nKameradschaftsbundes unddes Schlegel-Komitees begrüßen.<strong>Das</strong> <strong>Österreichische</strong><strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> war durchPräsidialmitglied Prof. DieterWinkler vertreten.In der Festrede gedachte AbtPräs. Mag. Christian Haidingerder Leistungen Schlegelsund sprach Worte des benediktinischenGedenkens.Nach der Kranzniederlegungreferierte Dr. Christian Ortnerim Festsaal des Bezirksmuseumsin der Villa Wertheimsteinüber das Thema„Militärischer Kulturgüterschutzvon Monte Cassino bisins 21. Jahrhundert“.Prof. Dieter WinklerEhrungen in OberrußbachBeim letzten Fest der Freiwilligen Feuerwehr Oberrußbach nahmenHB Soldatenreferent und Kurator des ÖSK Friedrich Ehnund HB Schriftführer Günter Haschka den feierlichen Rahmenin der kleinen Oberrußbacher Filialkirche zum Anlass, um verdientePersonen auszuzeichnen. So erhielten für die langjährigeMitarbeit beim <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong> Pfarrer Jozef Wojcik das Ehrenkreuzam Band und FF-Kommandant Manfred Muhr dasGroße Ehrenkreuz überreicht.Für die jahrzehntelange Zusammenarbeit zwischen der FreiwilligenFeuerwehr und dem ÖKB wurde BezirkskommandantOBR Friedrich Zeitlberger mit dem Ehrenkreuz des NÖ Kameradschaftsbundesin Silber ausgezeichnet.LGF Ing. Otto Jaus vertrat das ÖSK bei der WissenschaftlichenKonferenz in Košice.Košice: WissenschaftlicheKonferenz mit LGF Ing. Jaus„Die Soldatenfriedhöfe aus dem Ersten Weltkrieg - gemeinsameVergangenheit Europas“ - unter diesem Titelfand vom 20. bis 22. März 2013 in der Pavel Jozef ŠafárikUniversität in Košice/Slowakische Republik, der europäischenKulturhauptstadt 2013, eine wissenschaftlicheKonferenz statt.Teilnehmer waren Vertreterder staatlichen Kriegsgräberfürsorgen,private Vereine undHistoriker aus Tschechien,Ungarn, der Slowakei, Polen,Italien und Slowenien. VomÖSK nahm LGF Ing. Otto Jausteil.Ing. Otto Jaus gab in einer PowerPoint Präsentation einenÜberblick über die gesetzlichenGrundlagen der Kriegsgräberfürsorgein Österreich.Weiters erörterte er den statutenmäßigenAufbau desÖSK und stellte die Arbeit desVereins im In- und Auslandvor.Organisiert wurde die Veranstaltungvon der „VisegradArbeitsgruppe für Soldatenfriedhöfe“.Kurator Friedrich Ehn, Pfarrer Jozef Wojcik, OBR Friedrich Zeitlberger,FF-Kdt. Manfred Muhr und Günter Haschka (v. links)


LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLANDÖSK - Ausgabe 2/2013 • 21St. Georgen an der Leys: 50 Jahre FliegerkreuzGleich drei Feste wurden am Sonntag, dem 7. Juli, in St.Georgen an der Leys gefeiert. Der „Tag der Kameradschaft“,„50 Jahre Fliegerkreuz“ und eine Fahnensegnungstanden auf dem Programm. Zahlreiche Kameraden mitFahnenabordnungen sowie viele Besucher aus Nah undFern waren zur Feldmesse beim Fliegerkreuz gekommen.Bei der von Militärkurat Mag.Erich Hitz zelebrierten heiligenMesse wurden die Fahneund die Erinnerungsfahnenbändergesegnet.„Es ist ein würdiges Ereignis,das uns heute hier zusammenführt,nämlich die Erinnerungan die Errichtung des FliegerkreuzesGrössing, Obdachsbergvor 50 Jahren und ichbin überwältigt von der hohenAnzahl der anwesenden Kameradenund von dieser wunderbarenNaturkulisse“, so beganndie Festrede von NÖKB-Präs. und ÖSK-Kurator Bgdri. R. Franz Teszar.Der Festredner verlieh an Josefund an Paula Punz (Bild j)das Ehrenkreuz des <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>esfür die jahrzehntelange Pflegedes Denkmals. Josef und MargaretePunz (Bild k) erhieltenÖSK-Dankesurkunden. Siehaben in den letzten Jahrenimmer wieder bei der Betreuungmitgeholfen und werdendies auch in Zukunft tun.Zur GeschichteAm 9. August 1963 gelang esWachtmeister Hermann Jelinekvom Jagdgeschwader 1 -vermutlich wegen eines „Blackouts“ - nicht mehr, seine imSturzflug befindliche SaabJ 29, auch „Fliegende Tonne“genannt, wieder in die Horizontalezu manövrieren, wodurcher ungebremst in denBoden raste. An der Absturzstellewurde das Gedenkkreuzerrichtet, das seit seinerBestehung von der FamiliePunz gepflegt wird.Martin Pfleger, KuratorAn der Absturzstelle beim Gedenkkreuz für den tödlich verunglücktenPiloten wurden – wie jedes Jahr – als sichtbares Zeichen des GedenkensKränze niedergelegt.jkSitzend: Josef und Paula Punz (ÖSK-Ehrenkreuz), Josef undMargarete Punz (beide Dankesurkunde ÖSK), Rudolf Singer; stehend:Hauptbezirksobm. Karl Grissenberger, NÖKB-Präs. Franz Teszar,Obmann Winter, Präs.Mtgl. Josef Hofmacher, BH Mag. Johann Seper,Landesschriftführer Ing. Josef Glaser, Bgm. Dipl.Ing. Stefan Schuster,Landeskassier Franz Grissenberger, Militärkurat Mag. Erich Hitz (v. l.)


LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTENÖSK - Ausgabe 2/2013 • 22Die Nassfeldkapelle - hier befindet sich das GrabmalAlpenverein Hermagor saniertGrab des unbekannten SoldatenAn der Nordseite der Nassfeldkapelle, die 1916 von denSalzburger Freiwilligen Schützen unter GenMjr von Graselerbaut wurde, befindet sich das Grabmal des unbekanntenSoldaten.Die Umfassungsmauer undder Zaun wurden im Winter2012/13 erheblich beschädigt.Nunmehr hat die Sektion Hermagordes <strong>Österreichische</strong>nAlpenvereines die Sanierungdurchgeführt. Auf Kosten desAlpenvereines wurde ein neuerZaun aus russischer Lärcheerrichtet, der eine lange Haltbarkeitgewährleisten soll.Ebenso wurde am 30. Juni2013 das 39. Soldatentreffenunter dem Motto „Reich mirdie Hand Kamerad“ durchden <strong>Österreichische</strong>n Alpenverein-OrtsgruppeHermagormit der Vorbereitung der Veranstaltung(Reinigung undRasenpflege) wieder traditionellunterstützt.Die LandesgeschäftsstelleKärnten des <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es bedanktsich für die laufende, ausgezeichneteUnterstützung vonTradition und in der Kriegsgräberfürsorge.Militärhistorische Einweisung durch Bgdr i. R. Dr. Rudolf Thurner amk.u.k. Friedhof StanjelKärntner Kuratorenin SlowenienKärntner Kuratoren bereisten erstmals am 22. August 2013 denwestslowenischen Raum. Die Visitation wurde schwergewichtsmäßigentlang des Soca (Isonzo) durchgeführt. Die Besichtigungumfasste Friedhöfe am unteren Isonzo (Stanjel, Gorjansko, Solkan,Grgar, Cepovan) ebenso wie an seinem Oberlauf (Modrejceund Loce bei Tolmein, Bovec und Log pod Mangartom). Abgerundetwurde das Programm durch die Einweisung von KuratorBgdr i. R. Rudolf Thurner über den Ersten Weltkrieg im Allgemeinenund die Kampfhandlungen am Isonzo.Die Reiseteilnehmer v.li.:OAR i. R. Manfred Lepuschitz,SchlossermeisterLeopold Durchner, Bgdr i.R. Dr. Rudolf Thurner, Obsti. R. Ernst Günther, RenateGregoritsch<strong>Das</strong> Grabmal des unbekannten Soldaten am Friedhof NassfeldDer Eingangsbereich des Soldatenfriedhofes Thörl-Maglern nach denSanierungsarbeiten


LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTENÖSK - Ausgabe 2/2013 • 23K.u.k. Soldatengräber/Friedhöfe im KanaltalSoldatenfriedhof Valbruna (Wolfsbach)Der letzte Beitrag über die Soldatenfriedhöfe im Kanaltalbefasst sich mit dem k.u.k. Heldenfriedhof am Eingang indie Saisera. Der Heldenfriedhof wurde zwischen 1915 und1916 nach einer Idee von Oberstleutnant Grosschedel errichtet.Auf der Höhe des Friedhofs verlief die zweite Linieder Sperre Saisera. Die Schützengräben mit dem Drahtverhaubefanden sich gegenüber, in der Nähe des Fortsaus Stahlbeton. Zusammen mit den beiden Kavernenstellungenfür Maschinengewehre sperrten diese das Tal ab.Die Kapelle wurde von IngenieurLeutnant Vydarený, derauch der Schöpfer des wunderschönenGemäldes war,das sich hinter dem Altar befindet,geplant.Zu Beginn war nur die Seiterechts der Kapelle als Friedhofgenutzt. Nach deren Errichtungwurde auch die linkeSeite belegt. Einen weiterenAusbau gab es gegen Ende desKrieges, wie dies die Grabreihenauf der hinteren Seiteausweisen. Hier sind nebeninsgesamt 175 Soldaten aus allenLändern des Reiches aucheinige russische Soldaten, diein Kriegsgefangenschaft verstorbensind, begraben.Ebenso wurden hier auch dreiitalienische Gefangene bestattet,die nach der Eroberungdes Kleinen Mittagskofel jenseitsder Frontlinie liegen gebliebensind.Die ursprünglichen Holzkreuze,die typisch für dieösterreichisch-ungarischenFriedhöfe waren, wurden inden 30er Jahren durch Betonsteineersetzt. Die beidenanfänglich aufgestellten Holzportalewurden auf eines inder Mitte des Friedhofes reduziertund 2002 durch dasaktuelle ausgetauscht. Die Kapellewurde in demselben Jahraußen von einem Handwerkeraus Valbruna mit Mitteln des<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<strong>Kreuz</strong>es restauriert.Jährliche GedenkmesseJedes Jahr am 2. Novemberfeiert die Kameradschaft derKärntner Freiwilligen Schützeneine Messe in Erinnerungan die Gefallenen ausallen Ländern. 2012 wurdenin Anwesenheit politischerVertreter, Abordnungen derTraditionsverbände aus Italienund Österreich sowiemilitärischer Abordnungen,die sterblichen Überreste des1916 gefallenen Jägers FriedrichRamsak (Feldjägerbataillon20) der geweihten Erde desFriedhofes übergeben.November 2012: Totengedenkenund Begräbnis von Jäger FriedrichRamsak, gefallen 1916Valbruna 1916Valbruna 2013Restaurierung SoldatenfriedhofThörl-MaglernAuf dem westlichsten Friedhof der ehemaligen Karnischen Frontdes Ersten Weltkrieges wurde die durch Witterungseinflüsse zerstörteEinfriedung durch einen dankenswerterweise von Kadersoldatendes JgB 26 aus Spittal/Drau unter dem Kommando von VzltManfred Gratzer angefertigten Lärchenzaun ersetzt. Weiters erfolgteim Eingangsbereich die Anbringung eines schmiedeeisernenTores. Der alte Zaun wurde durch die Freiwillige Feuerwehr ThörlMaglern unter Federführung von Gemeinderat Wolfgang Standnerentsorgt, Schlosserarbeiten erfolgten durch Kurator SchlossermeisterLeopold Durchner.Restaurierung des Zaunes durch Kadersoldaten des JgB 26 aus Spittalan der Drau


LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTENÖSK - Ausgabe 2/2013 • 24Malborgeth 1915 - Artillerieduellund ThronfolgerbesuchAm 23. Mai 1915 erklärt Italien Österreich-Ungarn denKrieg. An der Kärntner Front kommen die FreiwilligenSchützen zum Einsatz, die einzigen Verteidigungsmöglichkeitensind die veralteten Wehranlagen, die um dieHälfte des 19. Jahrhunderts errichtet wurden. In Malborgethversperrt das Fort Hensel das Fellatal dort, wo 1809eine Festung aus Holz und Stein versucht hat, den Vormarschder Franzosen Richtung Wien aufzuhalten.Am 2. Juni 1915 beginnen dieItaliener mit der Beschießungdes Forts mit 149-mm-Kanonenund 210-mm-Mörsern,die im Dogna-Tal in Stellungsind. <strong>Das</strong> Fort, zum Teil vonder Infanterie und der Artillerieverlassen, beantwortet dasFeuer mit den wenigen dortverbliebenen Kanonen. Eswird schwer getroffen, schießtaber weiterhin, um die Italienerglauben zu lassen, es seinoch komplett effizient.Für den 22. Juni 1915 ist um09.00 Uhr der Besuch desThronfolgers Erzherzog Karlvon Habsburg angekündigt.Während der Bombardierungbefindet sich der zukünftigeKaiser am Fuße des BergesObuas, auf halber Streckezwischen Uggowitz und Saifnitz.Dort wohnt er dem gewaltsamenZusammenstoßzwischen italienischer undösterreichischer Artillerie bei.Gerade am 22. Juni um 10.45Uhr schlägt eine italienische305-mm-Granate in den unterenTeil des Forts an derStelle ein, die schon vorhergetroffen wurde, durchbrichtdie Decke, dringt durch diedrei Stockwerke der Verteidigungskaserneund explodiertin dem Raum, wohin sich derGroßteil der Mannschaft zurückgezogenhatte.ihrem Gedenken bauen zweiSoldaten, der Artillerist Thauteund der Gefreite Schmidt,ein Grabdenkmal in der Näheder Kirche von Uggowitz.Dieses Denkmal ist in denJahren nach dem Ersten Weltkriegverschwunden und wirdheute durch eine Tafel an derAußenseite der Kirche ersetzt,wo in den 80er Jahren währendRestaurierungsarbeitendas Massengrab der neunzehnösterreichischen Soldaten zutagegekommen ist.An der Stelle, wo Karl vonHabsburg der Bombardierungbeigewohnt hat, wurdeein dreieckiges Denkmal errichtet,das an seinen Besucherinnert.Dankenswerterweise erfolgtdie Pflege durch den KanaltalerKulturverein.Der Thronfolger 1915 mit Kärntner Freiwilligen Schützen<strong>Das</strong> zur Erinnerung an Erzherzog Karl errichtete Denkmal„In deinem Lager ist Österreich“Die k.u.k. Armee war durch die Vielfalt der Nationalitäten der Soldaten, die in ihr dienten, geprägt.Heute noch kann dies auf den Grabkreuzen der Soldatenfriedhöfe aus dem Ersten Weltkriegnachvollzogen werden.Beispielhaft werden einige Grabkreuze des Friedhofes Griminitzen im Gailtal dargestellt. Inden Grabtafeln zeigt sich die Namens- und Nationalitätenvielfalt der k.u.k Armee.Zwei Soldaten errichtenGrabdenkmalDer Kommandant des WerkesB, Leutnant Bassarab, ein weitererOffizier und siebzehnArtilleristen sterben an Ortund Stelle, weitere fünf Soldatenwerden schwer verletzt. Zu


LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTENÖSK - Ausgabe 2/2013 • 25LGSt. Oberösterreich:Arbeiten auf KriegsgräberanlagenNeben der laufenden Betreuung der 90 Kriegsgräberanlagen(inkl. Einzelgräber) in Oberösterreich, der 29 Kriegsgräberstättenin Italien, der zahlreichen Anlagen in Polensowie der einen Anlage in Tschechien fallen immer wiederkleinere oder größere außertourlichen Arbeiten an.OBERÖSTERREICHSoldatenfriedhofFreistadt-JaunitzbachtalAnlässlich einer Besichtigungsfahrt durch LandesgeschäftsführerProf. Friedrich Schuster im Juli des heurigen Jahres musstedieser leider feststellen, dass die Kriegsgräberanlage in Freistadt-Jaunitzbachtal als Hundeausführplatz missbraucht wird. Hundeverrichten dort auch ihre Notdurft. Diesen Umstand erachtetdas ÖSK als äußerst pietätlos und unwürdig den dort beigesetztenGefallenen gegenüber und appelliert an alle örtlichen Hundebesitzer,diese unangemessene Vorgehensweise zu unterlassenund die diesbezüglich montierten Informationstafeln am Eingangsbereichzur Kenntnis zu nehmen.Auch die Stadtgemeinde Freistadt wurde um Unterstützung indieser Angelegenheit gebeten.Des Weiteren war es erforderlich, durch einen Fachbetrieb zweieingeritzte Hackenkreuze an der Informationstafel im Eingangsbereichfachmännisch herauspolieren zu lassen.Die beschädigte Tafel im EingangsbereichSoldatenfriedhofHartkirchen-DeinhamDie Ausschilderungstafel „Soldatenfriedhof“wurde durch Fremdeinwirkungbeschädigt. Eine neue Tafel wurdeangebracht.Die beschädigte HinweistafelDie bereits sehr verblassten Inschriftenfür die auf dieser Anlage bestatteten kriegsgefangenen Sowjetrussenwurden erneuert.Soldatenfriedhof Freistadt-Jaunitzbachtal


LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICHSoldatenfriedhof MarchtrenkDurch Umwelt- und Witterungseinflüsse über Jahrzehnte unddas sich dadurch verändernde Erdreich kommt es nun vermehrtvor, dass einzelne <strong>Kreuz</strong>e in den aufgestellten <strong>Kreuz</strong>gruppenumfallen bzw. in Schieflage geraten. So war es auch auf dem SoldatenfriedhofMarchtrenk kürzlich erforderlich, einige <strong>Kreuz</strong>eneu auszurichten.ÖSK - Ausgabe 2/2013 • 26Waldfriedhof UrfahrZur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit aufgrund Gefährdungdurch schadhafte bzw. überhängende Äste auf dieserAnlage musste eine Firma zur Entnahme von großen, weit ausragendenÄsten, zur Stabilisierung der Krone bei zwei großenLaubbäumen, zur Dürrastentnahme bei zwölf Laubbäumen undzum Kronenschnitt beauftragt werden. An den Zugangswegenbzw. den Treppenaufgängen wurden drei lose gewordene Steineneu einbetoniert, eine verrostete Laterne beseitigt sowie die Gerätehüttegrundgereinigt. Nicht mehr brauchbare Geräte wurdenentsorgt.Marchtrenk: Einige <strong>Kreuz</strong>e wurden neu ausgerichtet.KZ-GedenkstätteSt. Florian bei LinzFür die im Vorjahr gepflanzte Eberesche wurden zur Stütze zweiHolzpflöcke angebracht. Die Inschriftentafel wurde gereinigtund das gesamte Denkmal von Moos befreit.Waldfriedhof Urfahr: AusbesserungsarbeitenDie Gerätehütte am Waldfriedhof UrfahrKameradengrabam Stadtfriedhof BraunauDie bestehende Grabeinfassung wurde demontiert, mit neuenDübeln versehen und anschließend neu verschraubt. Vor derMontage der aufbereiteten Grabeinfassung mussten Arbeitenam Fundament getätigt werden.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICHSoldatenfriedhof Marchtrenkund Wegscheid,KZ-Gedenkstätte SchleißheimAuf den angeführten Anlagen musste ein großflächiger Befalldurch den Buchsbaumzünsler aufwendig bekämpft werden.Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist ein ostasiatischerKleinschmetterling, der zu Beginn des 21. Jahrhundertsnach Mitteleuropa eingeschleppt wurde. Die Raupen sind bis zufünf Zentimeter lang, gelbgrün bis dunkelgrün sowie schwarzund weiß gestreift, mit schwarzen Punkten, weißen Borsten undschwarzer Kopfkapsel. Die Raupen des Buchsbaumzünslers fressenzunächst die Blätter, anschließend auch die grüne Zweigrinde.An den Blättern befallener Pflanzen sind nur noch die Blattrippenoder der Blattstiel sowie Reste vertrockneten, hellbeigenBlattgewebes vorhanden. Die ganze Pflanze ist von einem Gespinstumgeben. Hellgrüne Kotkrümel sind im Gespinst und unterder Pflanze sichtbar. Bei sehr starkem Fraß kommt es schnellzum Absterben der Pflanze.Da sich die Bekämpfung dieses Schädlings als eher schwierigerwiesen hat, ersuchen wir unsere FriedhofsbetreuerInnen umregelmäßige Kontrolle des Buchsbaumbestandes von März bisOktober, um einen eventuellen Befall rasch erkennen und in Folgebekämpfen zu können.ÖSK - Ausgabe 2/2013 • 27An dieser Stelle bedankt sich die Landesgeschäftsstelle Oberösterreichdes ÖSK beim Tourismusverband Braunau für dieSpende von 14 Rosenstöcken für die Friedhofsanlage. Weitersgilt unserem Friedhofsbetreuer Erwin Forsthofer ein besonderesDankeschön für die immer vorbildliche Pflege der Kriegsgräberanlage.TSCHECHISCHE REPUBLIKRosenbergIn einem zweitägigen Arbeitseinsatz wurde das Kriegsgrab mitsieben Gefallenen des Ersten Weltkrieges dankenswerterweisedurch den ÖSK-Bezirksobmann des Bezirkes Freistadt, Vzlt i. R.Johann Wirtl saniert. <strong>Das</strong> <strong>Kreuz</strong> mit Eichenlaub am Grabsteinwurde vergoldet, die Laterne entrostet, grundiert und neu lackiert.Einzelne Buchstaben der Namenszüge wurden ausgebessert.Weiters wurden gärtnerische Tätigkeiten vorgenommen.<strong>Das</strong> sanierteKriegsgrab inRosenbergBefall durch den BuchsbaumzünslerSoldatenfriedhofBraunau-HaselbachAlle großen <strong>Kreuz</strong>e wurden gereinigt. Eine dürre Fichte wurdeaus der Anlage entfernt. Weitere Bäume mussten zurückgeschnittenwerden. Nicht mehr zu rettender Baumbestand mussgemäß Gutachten des forsttechnischen Amtssachverständigender Bezirkshauptmannschaft Braunau am Inn noch im heurigenJahr gefällt werden.POLENNr. 46 Konieczna-BeskidekDer angeführteKriegerfriedhof wirddurch finanzielleBeteiligung des ÖSK(LandesgeschäftsstelleVorarlberg) generalsaniert.Eine deraufwendigsten Sanierungsmaßnahmenaufdieser Anlage stellt dieReparatur des imposantenTurmes dar.Soldatenfriedhof Braunau-Haselbach


LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICHNr. 58 Magura-HöheIm August 2013 konnte Tadeusz Knapik wiederum zwei großeund acht kleine Holzkreuze für die o. a. Kriegsgräberanlage fertigstellen.Um die Kriegsgräberanlage zur Gänze zu sanieren,bedarf es der weiteren Anfertigung von 19 <strong>Kreuz</strong>en. Ein besondererDank gilt Szymon Modrzejewski mit seinem Magurycz-Verein, der die Generalsanierung dieses Kriegerfriedhofes organisierthat und auch selber immer wieder Hand anlegt.KotowiceSzymon Modrzejewski bei seinerArbeit auf dem KriegerfriedhofNr. 58 Magura-HöheDer Kriegerfriedhof Kotowice, im Wald neben dem Dorffriedhofgelegen, ist der größte Kriegerfriedhof im Juragebiet auf derschlesischen Hochebene. Der Friedhof entstand gleich nach demKampf im September 1914. Ursprünglich ruhten auf dieser Anlage800 Soldaten der österreichischen, deutschen und russischenArmeen. Im Jahr 1936 wurden Zubettungen aus umliegendenGemeinden getätigt. Aktuell ruhen im Kriegerfriedhof Kotowice2.000 Gefallene des Ersten Weltkrieges.Durch die tatkräftige Unterstützung des Jura-Vereins konnte dasDenkmal für die Gefallenen der k.u.k. Infanterieregimenter 81,100 und 49 generalsaniert werden. Als nächste Maßnahme istdie Renovierung des zentralen Grabkreuzes geplant.ÖSK - Ausgabe 2/2013 • 28Nr. 78 und Nr. 82 SękowaFür die angeführten Kriegerfriedhöfe wurden durch Jerzy Drogomirdie für eine ordnungsgemäße Sanierung erforderlichenDokumentationen angefertigt. Die dafür anfallenden Kostenwurden durch das ÖSK (Landesgeschäftsstellen Oberösterreich,Salzburg und Vorarlberg) übernommen.Von der Gemeinde Sękowa wurde die Sanierung dieses Kriegerfriedhofesin der nächsten Zeit zugesagt.Resozialisierungsprojekt –Gefängnis in TarnówDurch Unterstützung des Wojewodschaftsamtes in Krakau unddie besonderen Bemühungen von Mag. Krzysztof Gardula ist esgelungen, ein Projekt ins Leben zu rufen, durch welches Gefängnisinsassenauf Kriegerfriedhöfen Sanierungsarbeiten durchführen.Erforderliche und durch die Gefängnisanstalten nichtzur Verfügung zu stellende Gerätschaften wurden für diesenZweck vom ÖSK angekauft und an die Direktion der Gefängnisanstaltin Krakau übergeben. Über dieses Projekt wurde inKrakau ein interessanter Zeitungsartikel veröffentlicht, welchenwir nachstehend auszugsweise wiedergeben möchten:„<strong>Das</strong> Gefängnis in Krakau beteiligt sich im Rahmen des Resozialisierungsplanesan einem Projekt im Zusammenhang mitdem Schutz der militärischen Friedhöfe, welche vom <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong> betreut werden. Grundsätzlich gehtes um die Übernahme von unter polizeilicher Aufsicht durchgeführtenArbeiten zur Pflege und Erhaltung von Friedhöfenaus dem Ersten Weltkrieg im Raum Krakau. Zu diesem Zweckübergab der Vertreter des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>esin Polen, Mag. Krzysztof Gardula, an den Gefängnisdirektor inKrakau, Col. Christopher Trela, Heckenscheren sowie Motorsensen….“Dir. Col. Christopher Trela (2. v. li.) mit seinenMitarbeitern und Mag. Krzysztof Gardula inder Gefängnisverwaltung in Krakau (oben)Mag. Krzysztof Gardula bei der Übergabeeines Gerätes (links)Ein Gefangener bei der Arbeit am KriegerfriedhofNr. 284 Wojnicz Zakrzów (unten)Die Mitglieder des Jura-Vereins bei ihrer Arbeit am Denkmal in Kotowice


LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICHÖSK - Ausgabe 2/2013 • 29Auslandsarbeit: Kriegsgräberfürsorge in ItalienAltamuraDie Landesgeschäftsstelle (LGSt) Oberösterreich hat die Betreuungder Grabanlagen von in Gefangenschaft verstorbenen k. u.k. Soldaten in Süditalien von der LGSt Steiermark übernommen.Aus diesem Anlass wurde im Juni 2013 ein Besuch in Apuliendurchgeführt.ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser hat die Vorstellung des OÖ-Landesgeschäftsführers beim Bürgermeister und unserem KontaktmannDr. Giovanni Mercadante organisiert. <strong>Das</strong> österreichischeDenkmal, das Ossarium im städtischen Friedhof, wo diesterblichen Überreste der verstorbenen Kriegsgefangenen ausdem Erste Weltkrieg ruhen, sowie die noch vorhandenen Resteder ehemaligen Baracken für Kriegsgefangene wurden besichtigt.Es konnte festgestellt werden, dass sich die österreichischeGedenkstätte in einem ausgezeichneten Zustand befindet unddurch die Stadtgemeinde vorbildlich gepflegt wird.Die Namenstafeln beim österreichischen Ossarium im Stadtfriedhofmüssen jedoch dringend renoviert werden. Der Bürgermeisterhat zugesagt, die Sanierung noch vor dem Auslaufenseiner Amtszeit zu veranlassen. Ob das ÖSK einen finanziellenBeitrag leisten muss, wird in nächster Zeit geklärt werden.Dem Bürgermeister wurde auch eine Dokumentation des ÖSKüberreicht, die bei ihm auf großes Interesse stieß.Ein ganz besonderer Dank gilt dem jetzt pensionierten Pfarrervon Altamura, der alljährlich im November die Gedenkmessebeim Ossarium abhielt. Wie uns Dr. Mercadante versicherte,wird diese Tradition auch in Zukunft beibehalten werden und erwürde sich freuen, wenn einmal ein Vertreter des ÖSK an dieserFeierlichkeit teilnehmen könnte.ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser und LGF Prof. Friedrich Schuster vordem österreichischen Ossarium in AltamuraDie sanierungsbedürftigen NamenstafelnDie österreichische Gedenkstätte in AltamuraDer Bürgermeister von Altamura Dr. Mario Antonio Felice Stacca(sitzend) und Journalisten sind an der Dokumentation sehr interessiert.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICHDr. Giovanni Mercadante, LGF Prof. Friedrich Schuster, der Bürgermeistervon Altamura, Mario Antonio Felice Stacca und ÖSK-PräsidentLAbg. a. D. Peter Rieser (v. li.)San Vito dei NormanniDem Bürgermeister von San Vito dei Normanni wurde ebenfallseine ÖSK-Dokumentation überreicht und über die Arbeitdes ÖSK in Apulien und Kalabrien berichtet. Auch er war sehrinteressiert an der Arbeit des <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es und war überrascht,wie gut die italienischen Kriegsgräberanlagen in Österreichgepflegt werden. Zum Abschluss des Besuches wurde beimitalienischen Kriegerdenkmal im Beisein der Kulturreferentinder Stadt San Vito dei Normanni ein Blumengebinde mit österreichischerund italienischer Schleife niedergelegt.ÖSK - Ausgabe 2/2013 • 30ÖSK-Arbeit in OberitalienSchon seit vielen Jahren ist das ÖSK an den Kriegsschauplätzendes Ersten Weltkrieges in Italien tätig. Kaum jemandaus der Nachkriegsgeneration denkt heute nochdaran, dass in den für Urlauber, besonders auch aus Österreich,sehr beliebten italienischen Regionen Venetien undFriaul-Julisch Venetien im Laufe des Ersten Weltkriegesintensive Gefechte mit tausenden Toten stattgefunden haben.Die Schlachten an den Flüssen Piave – Tagliamento -Isonzo haben militärhistorische Berühmtheit erlangt unddie vielen Ossarien und Soldatenfriedhöfe dieser Gegenderinnern noch immer an die schrecklichen Ereignisse jenerZeit.PordenoneIm Stadtfriedhof von Pordenone wurden nach dem Ersten Weltkriegitalienische aber auch österr.-ung. Soldaten begraben.Ebenso fanden Gefallene des Zweiten Weltkrieges an einem anderenPlatz dieses Friedhofes ihre letzte Ruhestätte. Erst vor zweiJahren wurden unter Einbindung des ÖSK die sterblichen Überrestedieser Gefallenen in das Sammelgrab aus dem Ersten Weltkriegumgebettet. <strong>Das</strong> ÖSK wird versuchen, in nächster Zeit amEingang zum Stadtfriedhof eine Hinweistafel für den Ehrenteilanzubringen. Dieser Ehrenteil wird durch die StadtverwaltungPordenone vorbildlich gepflegt.Kranzniederlegung beim Kriegerdenkmal San Vito dei NormanniDer Bürgermeistervon S. Vito dei NormanniDr. Alberto Magli mitÖSK-Präsident ÖkRatPeter Rieser (li.) undLGF Prof. FriedrichSchuster (re.)LGF Cav. Prof. FriedrichSchuster undComm. Mario Eichtabeim Sammelgrabin Pordenone(oben)Die neu angefertigteGedenktafel für österreichischeGefallenedes Ersten undZweiten Weltkrieges,die hier gemeinsamihre letzte Ruhestättegefunden haben(links).


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICHTravesioDie Grabanlage der k. u. k. Soldaten am Friedhof von Travesiobefand sich schon in einem sehr schlechten Zustand und wardringend zu sanieren. Dankenswerterweise haben sich die örtlichenAlpinis mit ihrem Obmann Pio Deana gemeinsam mit derGemeinde (Bgm. Diego Franz und Vizebgm. Adelchi Pellarin)dieser Sache angenommen und die Kriegsgräberanlage vorbildlichsaniert.LGF Prof. Schuster und Comm. Eichta besichtigten im August2013 den neu gestalteten Ehrenteil und nahmen an einer kurzenGedenkfeier für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges im Beiseindes Vizebürgermeisters sowie des Obmannes der Alpinismit seinen Kameraden im Stadtfriedhof teil und bedankten sichsehr herzlich bei allen Beteiligten für die geleistete Arbeit.Somit konnte den hier ruhenden Gefallenen die gebührende Ehreerwiesen und ein Teil unserer gemeinsamen Geschichte derVergessenheit entrissen werden.Torre di MostoÖSK - Ausgabe 2/2013 • 31Am Fluss Livenza liegt die 4.800 Einwohner zählende und 38km² große Gemeinde Torre di Mosto in der Provinz Venedig.Hier wurden die österr.-ung. Gefallenen nach den Kriegshandlungenim Gemeindefriedhof an verschiedenen Stellen beerdigt.Die Erhaltung der vielen Gräber gestaltete sich dahersehr kompliziert, handelte es sich immerhin um 170 Kriegstote,deren Gräber zu betreuen waren.So entschloss sich die Gemeinde mit Bgm. Camillo Paludetto dieGefallenen zusammenzulegen und dafür ein Ossarium zu bauen.Unterstützt wurde die Gemeinde tatkräftig durch den Traditionsvereinder Fantis. Sehr engagiert war auch der militärhistorischsehr interessierte Gemeindebürger von Torre di Mosto,Silvio Cibinel. Er war es auch, der gemeinsam mit der Gemeindein der Angelegenheit des Neubaus eines Ossariums für österr.-ung. Soldaten mit dem ÖSK Verbindung aufnahm. Anlässlichdes Besuches einer ÖSK-Delegation mit LGF Cav. Prof. FriedrichSchuster im August 2013 wurde das neu errichte Ossarium besichtigtund mit dem Vizebürgermeister und Abordnungen vonitalienischen Traditionsvereinen ein Kranz niedergelegt.Allen Beteiligten, die zur Neugestaltung dieser pietätvollenKriegsgräberanlage beigetragen haben, gilt der besondere Dankdes <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es.Die Grabanlagein Travesio vorund nach derSanierung<strong>Das</strong> neue Gemeinschaftsgrab für Gefallene des Ersten Weltkrieges inTorre di MostoGefallenengedenken auf dem Friedhof TravesioVor dem Kriegerdenkmal von Torre di Mosto


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICHPasiano di PordenoneIm Gemeindefriedhof von Pasiano di Pordenone sind noch achtverwahrloste Grabsteine von k.u.k. Soldaten vorhanden. Es liegtdie Vermutung nahe, dass es wesentlich mehr gewesen sind, aberdie Gräber wahrscheinlich durch Zivilgräber überbettet wurden.Zurzeit wird durch Nachforschungen in staatlichen undkirchlichen Archiven versucht herauszufinden, wie viele Gräberursprünglich vorhanden waren und wer die Kriegstoten waren.CeggiaÖSK - Ausgabe 2/2013 • 32Vor dem Gemeindefriedhof befindet sich ein Kriegerdenkmalfür italienische Soldaten. An der Friedhofsmauer neben dem italienischenDenkmal ist eine Erinnerungstafel in deutscher Sprachefür gefallene österr.-ung. Soldaten angebracht.Die acht verwahrlosten Grabsteine von k.u.k. Soldaten auf demGemeindefriedhof Pasiano di PordenonePasiano - Ortsteil ChecchiniIn diesem Friedhofbefandensich gemäß Archivunterlagen52 Grabsteinevon gefallenenösterr.-ung. Soldaten.Derzeitsind nur mehr30 Grabsteinevorhanden undes ist erkennbar,dass privateGruften und Gräber am ehemaligen Areal des Ehrenteils fürKriegstote errichtet wurden.Pasiano - Ortsteil RivarottaHier sind noch fünf Grabsteine von österr.-ung. Kriegstotenaus dem Ersten Weltkrieg erhalten. Leider befinden sie sich ineinem sehr schlechten Zustand und die Einfriedung des kleinenGräberfeldes ist höchst sanierungsbedürftig. Um zu verhindern,dass auch in diesemFriedhof Überbettungendurch Zivilgräberstattfinden,ist eine Generalsanierungdringenderforderlich.VerwahrlosteKriegsgräber aus demErsten Weltkrieg inRivarotta<strong>Das</strong> Kameradengrab inMusile di Piave befindetsich in sehr gepflegtemZustand.Musile di PiaveEhrungenVor dem Kriegerdenkmal:Silvio Cibinel, Comm. MarioEichta, LGF Prof. FriedrichSchuster (v. links)Erinnerungstafel in Ceggia(kleines Bild)Im Zuge der Arbeitsreise im angeführten Gebiet wurden auchzwei ÖSK-Auszeichnungen verliehen.Dem Präsidenten der Fantis von der Provinz Treviso, Col. CarmeloRaccuia, wurde durch LGF Cav. Prof. Friedrich Schusterdas Ehrenkreuz des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es überreicht.Schuster überbrachte Grüße von ÖSK-Präsident ÖkRatPeter Rieser und bedankte sich beim Geehrten für die laufendeUnterstützung der Kriegsgräberarbeit in der Provinz Treviso.Ebenfalls mit dem Ehrenkreuz wurde in Pasiano di PordenoneGiovanni Follador ausgezeichnet. Er war Pilot in der italienischenArmee und gründete nach dem Krieg ein Museum fürMilitärflugzeuge.Auch er unterstützt die Kriegsgräberarbeit in vorbildlicher Wei-


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICHse und versprach, sich auch weiterhin tatkräftig für die Belangedes ÖSK einzusetzen.Col. Carmelo Raccuia, Präsident der Fantis von Treviso, wird mit demEhrenkreuz des ÖSK ausgezeichnet.Ehrung von Giovanni Follador in Pasiano mit Angehörigen und FreundenGedenkfeiern in ItalienPosinaAlljährlich im Juli gedenkt die am Weg zwischen Rovereto undArsiero gelegene Gemeinde im Valposinatal in einem beeindruckendenFestakt der in diesem Gebiet bei der österr.-ung. Offensiveim Mai 1916 gefallenen Soldaten. Symbolisch dafür wird derOrt beflaggt und am Rathaus neben der italienischen auch dieösterreichische Fahne aufgezogen. Ganz Posina wird aufgerufen,an diesem Totengedenken teilzunehmen.Zahlreich war bei diesem Anlass daher die Bevölkerung – vorallem die Jugend –, Abordnungen von italienischen Traditionsverbändensowie aus Politik und Behörden vertreten. Österreichnahm mit einer Delegation des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<strong>Kreuz</strong>es – Kriegsgräberfürsorge und den Tiroler Kaiserjägernteil. Den Höhepunkt bildeten wie immer die Kranzniederlegungenam Friedhof in Posina und in der Kapelle Madonna delMonte Majo, die zur Erinnerung an die Kämpfe um diesen Bergerrichtet wurde. Vor der imposanten Kulisse des Pasubio-Mas-ÖSK - Ausgabe 2/2013 • 33sives intonierte dabei die Stadtmusik von Arsiero das Lied „Dergute Kamerad“.Bürgermeister Andrea Cecchellero, der italienische AbgeordneteOn. Filippo Busin, ÖSK-Generalsekretär Oberst i. R. AlexanderBarthou und Bundessyndikus Dr. Hans Kaser erinnerten anden wechselhaften Verlauf dieser Schlacht und an die Schicksaleder Soldaten auf beiden Seiten der Front. Der Pfarrer von Posinagedachte auch der zahlreichen zivilen Opfer aus dieser Zeit.Ein gemeinsames Händereichen aller versammelten Teilnehmermit dem Wunsch auf Frieden in der Heimat und im gemeinsamenEuropa beendete den Gedenkakt.TonezzaWie jedes Jahr wurde auch heuer wieder eine Gedenkfeier fürdie Gefallenen des Ersten Weltkrieges im ehemaligen Kriegerfriedhofin der Gemeinde Tonezza, Provinz Vicenza abgehalten.Als Ehrengäste konnte der Bürgermeister von Tonezza, AmerigoDalla Via, u. a. den Fantipräsidenten von Italien, AntonioBeretta, den Militärkommandanten der Region Venetien, BrigadegeneralEnrico Pino, den Carabineri-Hauptmann von Schio,Vincenzo Gardin, den ung. Honorarkonsul in Verona, Dr. LajosPinter und den Provinzpräsidenten der Fantis, Cav. Attilio MariaGomitolo begrüßen.Österreich wurde bei der Feier durch LGF Cav. Prof. FriedrichSchuster in Begleitung von Comm. Mario Eichta und den TirolerKaiserjägern aus Jenbach vertreten. LGF Schuster wies inDer durch die Fantis vorbildlich gepflegte ehemalige k.u.k. Friedhof inTonezzaKranzniederlegungEinmarsch der Fahnenabordnungen mit den Bürgermeistern


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICHseiner Ansprache auf die Wichtigkeit zur Abhaltung solcher Gedenkfeierngerade in der heutigen Zeit hin, aber nicht um denKrieg zu verherrlichen, sondern dazu, dass die schrecklichen Ereignissejener Zeit und die vielen Opfer nicht in Vergessenheitgeraten mögen und uns als Mahnung zur Erhaltung des Friedensdienen sollen.Auch der Bürgermeister und der Fantipräsident betonten dieWichtigkeit des Friedens für die gesamte Menschheit und bedanktensich auch für die langjährige Freundschaft und Zusammenarbeitmit dem <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>.Nach den Ansprachen zelebrierte der Pfarrer von Tonezza eineFeldmesse, bei der besonders an die Opfer der Weltkriege gedachtwurde. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von derStadtmusikkapelle Arsiero, der auch für ihre oftmalige Teilnahmeund Unterstützung von Gedenkfeiern durch den LGF vonOÖ eine ÖSK-Auszeichnung überreicht wurde.Arsiero/LaghiAuch in Arsiero und Laghi wurden wieder die schon zur Traditiongewordenen Heldengedenkfeiern abgehalten. Erst vorigesJahr wurden im Soldatenfriedhof von Arsiero Gefallene aus demErsten Weltkrieg, die in der Region gefunden wurden, beigesetzt.Der Gedenkstein am Sammelgrab ist mittlerweile fertiggestelltworden. Eine große Anzahl an italienischen Traditionsvereinennahm an den Veranstaltungen teil und ehrte somit das Andenkenan die vielen Opfer der Kriege.Sowohl die Vizebürgermeisterin von Arsiero, Cristina Meneghini,als auch der Bürgermeister von Laghi, Ferrulio Angelo Lorenzatobedankte sich bei den Ehrengästen, den Abordnungender Vereine aus Österreich und Italien sowie den Teilnehmernaus der Bevölkerung für die Anwesenheit bei den wichtigen Gedenkfeiern.Für das <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> nahmen der Landesgeschäftsführervon Oberösterreich, Prof. Friedrich Schuster undComm. Mario Eichta, der auch die Aufgabe des Dolmetschersübernahm, an den Feierlichkeiten teil.ÖSK - Ausgabe 2/2013 • 34Gedenkveranstaltung am Kriegerfriedhof in der Gemeinde LaghiKranzniederlegung beim italienischen Kriegerdenkmal in Laghi - derFantipräsident der Provinz Vicenza, Cav. Attilio Maria Gomitolo, CarabinierikommandantBruno Granello, LGF Prof. Friedrich Schuster, derungarische Honorarkonsul Dr. Lajos Pinter (v. re.)Soldatenfriedhof Levico<strong>Das</strong> Reinigen sowie Nachziehen der Inschriften auf allen 319Porphyr-Grabsteinen für 1.148 Gefallene des Ersten Weltkriegesdes Soldatenfriedhofes Levico im Valsugana konnte erfolgreichabgeschlossen werden. Der besondere Dank gilt an dieser StelleBgm. Gianpiero Passamani für die Organisation dieser umfangreichenRenovierungsarbeiten, welche die Gemeinde Levicovorerst vorfinanziert hat. Ein Ansuchen durch die Gemeindeund das <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> um Kostenbeteiligungwurde an die für die Kriegsgräberfürsorge zuständige Stelle,das Commissariato Onoranze Caduti in Guerra, Rom, gestellt.Ein weiterer Dank gilt der örtlichen Schule, deren SchülerInnendie Gräber immer wieder mit Kerzen und Blumen schmücken.Gedenkfeier in Arsiero (oben)Der neue Gedenkstein am Sammelgrabim SoldatenfriedhofArsiero (links)Vor dem zentralen Denkmalam SoldatenfriedhofLevico, v.li.: Comm. MarioEichta, Bgm. GianpieroPassamani, Vizebgm.Silvana Campestrin, LGFProf. Friedrich Schuster


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICHÖSK - Ausgabe 2/2013 • 35Übergabe der neuen ÖSK-Dokumentation, v. li.: Kons. Ing. Stefan Ziekel,Pfarrer Mag. Wolfgang Schnölzer, ÖSK-Kurator OStR Dir. Mag. FlorianKotankoBesichtigung am SoldatenfriedhofBraunau-HaselbachAm Montag, 12. August 2013 besichtigten der neue röm.-kath. Stadtpfarrer von Braunau, Mag. Wolfgang Schnölzerund Konsulent Ing. Stefan Ziekel, Vorstandsmitglieddes Innviertler Kulturkreises und Mitarbeiter der EvangelischenDiakonie Mauerkirchen, den SoldatenfriedhofBraunau-Haselbach.Kurator OStR Dir. Mag. FlorianKotanko und FriedhofsbetreuerErwin Forsthoferbegrüßten die beiden Herrenbei ihrem ersten Besuch underklärten die Geschichte desk.u.k. KriegsgefangenenlagersBraunau.Bei einem Rundgang durchden Friedhof wurden sie eingehendüber die Geschichtedes Friedhofs, die darin Bestattetenund ihre individuellenSchicksale sowie überdie Aufgabe des <strong>Schwarze</strong>n<strong>Kreuz</strong>es informiert.Beide Besucher zeigten sichvon der Anlage sehr beeindrucktund würdigten denEinsatz aller Verantwortlichenfür die Bewahrungeines Ortes des Gedenkens anMitmenschen, die Opfer vonKrieg und Gewalt wurden.Stadtpfarrer Mag. Schnölzer,dem Mag. Kotanko die Dokumentationdes <strong>Schwarze</strong>n<strong>Kreuz</strong>es überreichte, sagte zu,bei der nächsten Allerseelenfeieram Stadtfriedhof besondersan die Kriegstoten zu erinnernund darauf hinzuweisen,dass sich die Soldaten anden Friedhofseingängen freiwilligfür die Sammlung vonSpenden im Dienste des ÖSKzur Verfügung stellen, derenErtrag den entscheidendenBeitrag für die Erhaltung undPflege von Soldatenfriedhöfendarstelle.In MemoriamJohann Hintermaier, langjähriger Obmannder Ortsgruppe Perg, verstorben am 27. Mai2013 im 70. Lebensjahr;KommR Dr. Norbert Beinkofer, italienischerHonorarkonsul, verstorben am 3. Juni 2013;Übergabe der ÖSK-Dokumentation, v.li.: LGF Prof. Friedrich Schuster,Bgm. Mag. Johannes Waidbacher, ÖSK-Kurator OStR Dir. Mag. FlorianKotanko, Friedhofsbetreuer Erwin ForsthoferKriegsgräberfürsorgein BraunauIm Ersten Weltkrieg entstanden in Braunau drei Begräbnisstättenfür Menschen, die fern ihrer Heimat den Todfanden: der Soldatenfriedhof Braunau-Haselbach (ursprünglichzur Bestattung von Kriegsgefangenen), derFriedhof bei der markanten Trauerweide an der heutigenCornelius-Flir-Straße (für die verstorbenen Zivilpersonen,welche aus dem Trentino stammten und im Flüchtlingslagerin Laab-Höft leben mussten) sowie das „Kameradengrab“auf dem Stadtfriedhof.Für die Erhaltung und Betreuungder Grabstätten, eineAufgabe, die wesentlich durchSpendengelder, z. B. der Allerheiligensammlungfinanziertwird, ist das <strong>Österreichische</strong><strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> – Kriegsgräberfürsorgeführend tätig.Am 31. Mai 2013 besuchteProf. Friedrich Schuster, Landesgeschäftsführerdes OÖ<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es, BürgermeisterMag. Johannes Waidbacher.Er dankte ihm für diebisherige Unterstützung undersuchte um die Mithilfe der=Friedrich Loimayr, jahrzehntelanger, überausverdienstvoller Obmann der OrtsgruppeHartkirchen sowie Bezirksobmann des Bezirkes Eferding,verstorben am 7. Juni 2013 im 94. Lebensjahr;Stadt Braunau bei künftigenArbeiten. Nach dem Gesprächim Rathaus, bei dem ihm Prof.Schuster die neue Dokumentationdes <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>esüberreichte, in der eingehendAufgaben und Arbeit des ÖSKdargestellt sind, besichtigeLandesgeschäftsführer Prof.Schuster, der für die Arbeitauf 90 Kriegsgräberanlagen inOberösterreich und einer Reihevon Friedhöfen in Polen,Italien und der TschechischenRepublik verantwortlich ist,die Grabstätten in Braunau. Erdankte dem FriedhofsbetreuerErwin Forsthofer und ÖSK-Kurator Mag. Florian Kotankofür die unermüdliche Arbeit,durch welche Bewohner vonBraunau ebenso wie Besucheraus dem In- und Ausland sehrgepflegte und berührende Erinnerungsstättenan die „Urkatastrophedes 20. Jahrhunderts“finden können.OStR Dir. Mag.Florian Kotanko, Kurator


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICHÖSK - Ausgabe 2/2013 • 36Alois Zachl, verst. am 6. März 1945 imKriegsgefangenenlager Nr. 356 in TaganrogHerbert Zachl aus Wartberg an der Krems war geradeeinmal ein Jahr alt, als sein Vater Alois im Jahr 1943 zurDeutschen Wehrmacht einrückte. Bereits ab August 1944gab es kein Lebenszeichen mehr von ihm. Mit Unterstützungdes <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es und desLudwig-Boltzmann-Institutes für Kriegsfolgenforschunggelang Herbert Zachl an Unterlagen, welche den Todesortseines Vaters im Kriegsgefangenenlager Nr. 356 in Taganrogsowie das Todesdatum mit 6. März 1945 schließlichschriftlich bestätigten. Der Spurensuche, die im Jahr 1993mit akribischer Kleinarbeit begann, folgten alljährlicheBesuche an Vaters Grab in Taganrog.Nachdem das <strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong>im Jahr 2007 einen Kurzartikeldarüber in der ÖSK-Zeitungveröffentlichte, meldetesich Michael Schuckert ausNeudorf im Weinviertel undberichtete über seine Kriegszeitin Taganrog in den Jahren1944 und 1945. Diverse Treffenzwischen Zachl und Schuckertwurden organisiert undtrotz seiner 88 Jahre beschlossder ehemalige Kriegsteilnehmer,Herbert Zachl nachTaganrog zu begleiten.Auch die österreichische BotschafterinDr. Margot Löffler-Klestil und Prof. Stefan Karnersowie Presseattaché Mag. AndreaBacher vom Außenministeriumin Wien sagten ihreTeilnahme an der geplantenGedenkfeier zur Erinnerungan Alois Zachl in Taganrog zu.Bei der Ankunft in Rostowam Don wurde die Delegationaus Österreich von einem Kamerateamdes FernsehsendersTele IKS unter der Leitung vonDir. Anatoly Zaretskov empfangen.Weiters bereiteten dieMitarbeiter der StadtverwaltungTaganrog, Abteilung Außenbeziehungen,einen sehrherzlichen Empfang.In der seitens der Stadt Rostowzur Verfügung gestelltenFahrzeuge, adaptiert mitrussischem Wappen und rotweiß-roterFahne, ging dieFahrt weiter ins 70 km entfernteTaganrog.Am Folgetag fand neben einerStadtrundfahrt auch die Besichtigungdes Anton TschechowMuseums statt, demein Empfang bei OberbürgermeisterWladimir AlexandrowitschPrassolow folgte. Um15.00 Uhr wurde die Reisegruppeam Friedhofseingangdes alten Friedhofs von StadtpfarrerTi mofe yundChorleiterAlexeyL o g i n o vbegrüßt. Begleitet von mehrerenrussischen Fernsehkamerasund Zeitungsjournalistengingen sie ca. 50 m zum Grabvon Alois Zachl, wo zahlreichwartende Menschen die Besuchermit Applaus begrüßten.Nachdem Botschafterin KlestilBlumen aufs Grab legte,folgten kurze Ansprachen vonHerbert Zachl, Prof. StefanKarner, sowie des 87-jährigenrussischenSchriftstellersIgor Bondarenko,der über densinnlosen Kriegsprach, ebensoGedenkfeier v.li.:der Pfarrer vonTaganrog mit einerkath. Nonne,Pfarrer Timofey,Botschafterin Dr.Margot Löffler-Klestil, HerbertZachl, Prof.Stefan KarnerHerbert Zachl am Grab seines Vaters in Taganrogauch Dr. Galina Potenova vonder Uni Taganrog. Der StadtchorLIR aus Taganrog sangdas „Ave Maria“.Am nächsten Tag folgte dieF a h r tzur ehema l i g e nF a b r i kStalin, woauch dasGefangenenlager war. Schuckerterkannte viele Gebäudewieder.Nachdem ORF KorrespondentMarkus Müller das Massengrab,welches durch eine Mauerumgeben und für die Öffentlichkeitnicht zugänglichist, durch ein Eisengittertorfilmte, kreuzte eine Frau vomWerkschutz auf und fordertein harschem Ton, das Filmen„Die russische Öffentlichkeithat erst vor kurzem dieWahrheit erfahren!“unverzüglich einzustellen. AlsMarkus Müller ihr erklärte,dass hier 1.200 Soldaten verhungertund begraben sind,öffnete die Frau überraschenddas Tor und bat die Besucheraufs Gelände. „Die russischeÖffentlichkeit hat erst vorkurzem die Wahrheit erfahren“,sagte sie mit traurigerStimme. Schuckert erzähltevon Hunger und Leid im Lagerund auch, dass er hier seinetoten Kameraden, manchmal35 Mann am Tag, begrabenmusste.Der Direktor dieser Fabrik,der später erschien, fragteHerbert Zachl vor laufenderKamera, ob er zur Erinnerungeinen Birkenbaum pflanzenund einen Gedenkstein errichtenmöchte.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE SALZBURGÖSK - Ausgabe 2/2013 • 37Die Militärmusik Salzburg ist Sympathieträger des Bundesheeres in derBevölkerung.Bilder: © BundesheerEin herzliches Danke für die Gute Zusammenarbeit mit dem ÖSK50 Jahre Militärkommando Salzburg<strong>Das</strong> Militärkommando Salzburg feiert heuer sein 50-Jahr-Jubiläum. Im Jahre 1963 wurden die Militärkommandenin den Bundesländern gegründet, um die Truppe von derVerwaltung und dem Betrieb der Kasernen zu entlasten.Dadurch konnten sich die Kommandanten der Einsatzverbändevollständig auf ihre eigentlichen Aufgaben Truppenführung,Ausbildung und Einsatzvorbereitung konzentrieren.50 Jahre Militärkommando sind ein Beweis,dass sich die föderalen Strukturen des Heeres bewährt habenund sich dadurch die verfassungsmäßige Struktur derRepublik Österreich auch in der Organisation des Bundesheereswiderspiegelt.Mit der Raumverteidigungund dem Ausbau der Milizab 1979 erhielten alle 9 Militärkommandenin einerDoppelrolle als Brigadekommandound zonenführendesKommando auch den Statusvon operativ führenden Kommanden.Diese Phase, die bis1995 gedauert hat, war wohldie größte Herausforderungseit deren Bestehen. <strong>Das</strong> Militärkommandostellte dasRückgrat für die umfassendeLandesverteidigung und fürdie Miliz dar.Mit dem Ende des KaltenKrieges wurden die Strukturensowohl personell alsauch infrastrukturell raschzurückgefahren. Die militärischeLandesverteidigungwurde in ihrer Bedeutungweit zurückgedrängt und derAuslandseinsatz zur Hauptaufgabedes <strong>Österreichische</strong>nBundesheeres erklärt. Manschuf zusätzliche präsenteBrigaden mit entsprechendenKommanden und plante auchderen Einsatz im Ausland.Die Militärkommanden wurdendie territorial führendenKommanden in den Bundesländern,erfüllten und erfüllenbis heute die Behördenaufgabeals Ergänzungsbehörde,sind verantwortlich für diezivil-militärische Zusammenarbeit,führen die militärischenKräfte bei Katastropheneinsätzenund erledigendie Belange der Öffentlichkeitsarbeit,der militärischenSicherheit, der Familien- undTruppenbetreuung und vielesmehr.Die Empfehlungen der Bundesheerreformkommissionim Jahre 2004, die der Visioneines Berufsheeres gefolgt waren,sollten mit einer Neuorganisationdes Bundesheeresunter dem Titel „BH 2010”umgesetzt werden. Die Brigadensollten die zentralen Aufgabenträgerdes Bundesheereswerden, bei gleichzeitigerReduzierung der Militärkommandenauf kleine Verbindungsstellenzu den jeweiligenLändern. Der 20. Jänner 2013Festspieleröffnung: Der Militärkommandant ist der Repräsentant desBundesheeres in Salzburg.Eine derHauptaufgabenistdie UnterstützungderBevölkerungbeiKatastrophen.hat aber diese eingeleiteteEntwicklung auf den Kopf gestellt.Die Österreicher wollenmehrheitlich kein Berufsheer,sondern ein Bundesheer aufBasis der Wehrpflicht, das inerster Linie für Österreich daist. Inlandsaufgaben und Inlandsnutzenmüssen wiedermehr in den Vordergrund gestelltwerden.Sind militärische Standortevon Berufsheeren in der Nähevon Ballungszentren zudislozieren, so sind Standortevon Wehrpflichtigenheere sofestzulegen, dass sich kurzeWege sowohl für die einrückendenSoldaten als auchfür die Kompanien zur Erfüllungvon Einsatzaufgaben, wiezum Beispiel für die Katastrophenhilfe,ergeben. Aber auchfür die Bevölkerung muss esdiese kurzen Wege geben.Dafür stehen die in den Bundesländernaufgestellten Militärkommanden,sei es alsAnsprechpartner für Einberufungund Wehrdienstberatungoder als Partner bei UnterstützungsleistungenundVeranstaltungen zur Verfügung.Die Militärkommandensind der verlässliche Partnerfür die Bevölkerung und derBehörden im Bundesland.Auch für die Allerheiligensammlungendes ÖSK werdenimmer wieder Rekruten zurVerfügung gestellt.Geld ist der begrenzende Faktor,dem das <strong>Österreichische</strong>Bundesheer unterliegt. Trotzdemdarf man Einsatzorganisationen,die der Sicherheitvon Menschen dienen, nichtausschließlich nach betriebswirtschaftlichenGesichtspunktenbeurteilen. Würdeman dies im Bereich der Feuerwehrentun, so gäbe es vieleLöschzüge oder Flughafenfeuerwehrennicht, da sie Gott seiDank kaum bis gar nicht zumEinsatz kommen. Sicherheitkostet Geld, ist nicht kurzfristigaufzubauen, sondernmuss über Generationen angelegtwerden.Bgdr Heinz Hufler, MSDMilKdt von Salzburg


LANDESGESCHÄFTSSTELLE SALZBURG / STEIERMARKÖSK - Ausgabe 2/2013 • 38FahSteirische DelegationIm seinerzeitigen Kronland Galizien der österreichischungarischenMonarchie und weiter nördlich davon im Gebietder heutigen Woiwodschaft Lubelskie hat es im ErstenWeltkrieg besonders heftige Kämpfe der k.u.k. Armee unddeutschen Truppen mit russischen Einheiten gegeben.Gedenkfeier am Soldatenfriedhof Folgaria in ItalienGedenkfeier am SoldatenfriedhofFolgaria/ItalienAm 18. Mai nahm eine Delegation aus Salzburg unter derFührung von LGF Bgm. Josef Hohenwarter an der Gedenkfeieram Soldatenfriedhof in Folgaria teil.Nach der Gedenkmesse fandeine Kranzniederlegung imBeisein des Bürgermeistersvon Folgaria, Maurizio Toller,der SchützenkompanieVielgereuth-Folgaria und derAlpini-Sektion Folgaria statt.Auf diesem Soldatenfriedhofhaben über 2.500 Gefallenedes Ersten Weltkrieges ihreletzte Ruhestätte gefunden,darunter viele Angehörigedes Rainerregimentes und derKaiserjäger. Die Soldaten warenan diesem GebirgskampfschauplatzunvorstellbarenBelastungen ausgesetzt, besondersdie strengen Winterforderten viele Opfer.Am Nachmittag konnte dieDelegation die ehemalige Raketenbasis„TUONO“ am PassoCoe Folgaria/Trentino derAir Force European NATObesichtigen.Eine Auszeichnungsverleihungdes ÖSK fand am Abendin Folgaria statt, wo LGF Bgm.Hohenwarter die Verdiensteeiniger Bürger von Folgariahervorheben konnte und derTag einen gemütlichen Ausklangfand. Aldo Forrer, Koordinatorder Feierlichkeiten inFolgaria, führte die Besucheraus Salzburg am nächsten Tagüber die sogenannte ehemalige„Hessen-Rainer-Straße“,mit Besichtigung des BefestigungswerkesFort Sebastiano,des „Hessen-Rainer-Brunnen“und die Holzstiege, welche zuEhren von Kaiser Karl errichtetwurde. Aldo Forrer gab interessanteEinblicke in die Geschichteder Gegend und derdort stattgefundenen Kampfhandlungen.Am Rainerdenkmal „I.R. 59Erzherzog Rainer“ wurde eineGedenkminute abgehalten,die Inschrift darauf „PAX –Wanderer, kommst du nachSalzburg, sag ihnen dort inder Heimat, dass wir gefallen,getreu unserem Kaiser undLand“ zeigt eindrucksvoll dieSehnsucht der Soldaten nachFrieden und der Heimat.Die Fahrt wurde in RichtungMonte Cimone fortgesetzt,der auch als Salzburgs Schicksalsbergbezeichnet wird undeine kleine Gedenkkirche andie Kämpfe aufweist. Der GemeindeFolgaria und besondersAldo Forrer gilt der herzlicheDank für die ausgezeichneteGastfreundschaft unddie vorbildliche Pflege undErhaltung des Soldatenfriedhofesund der Denkmäler.Hans Dick,Kaiserschützen SalzburgFast das ganze Galizienmit der mächtigen FestungPrzemyśl wurde nach denNiederlagen der k.u.k. Armeein den beiden Schlachtenvon Lemberg im Jahre1914 von den Russen erobert.Im Jahre 1915 gelang dannmit Hilfe deutscher Truppendie Wiedereroberung. In derWoiwodschaft Lubelskie gabes in den beiden Schlachtenvon Kraśnik einen gewaltigenBlutzoll. Nach Erhebungendes Woiwodschaftsamtes gibtes dort ca. 400 Soldatenfriedhöfe,die teilweise in der kommunistischenZeit bewusstdevastiert wurden und verfallensind. Viele Friedhöfe werdenaber von den Gemeindenund der Bevölkerung betreut.Auch das <strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong>hilft bei der Wiederinstandsetzung.Ziel einer Informationsfahrtder LandesgeschäftsstelleSteiermark mit LandesgeschäftsführerObersti. R. Dieter Allesch, KuratorORR Ing. Peter Sixl, unseremMitarbeiter RegR HelfriedGrandl und HonorarkonsulHR Dr. Gerold Ortner waren21 Friedhöfe in diesen Gebieten,bei deren Wiederinstandsetzungdas ÖSK mitgewirkthat. Auch kommende Projektesollten besprochen werden.Bei Temperaturen bis 35 °Cwurden über 2.000 km zurückgelegt.An das furchtbareKriegsgeschehen erinnernMassengräber und kleinereGrabanlagen. In FajsławiceII sind z. B. auf einer Flächevon 30 m x 50 m 8.750 Soldatenbestattet. Ihrer wurdevom ÖSK durch die Errichtungeines Grabdenkmalesmit einem katholischen undorthodoxen <strong>Kreuz</strong> gedacht. InMatczyn gibt es hingegen nurein kleines Grab, das ein bescheidenesGedenken an Soldatensein soll, die seinerzeitin zwei Einzelgräbern und 22Massengräbern bestattet wurden.Die in diesem Bereichstattgefundenen Kämpfe – oftMann gegen Mann – sind imwahrsten Sinn als Schlachtenzu bezeichnen. Im Einvernehmenzwischen den Kriegsparteienwurden die Kämpfe oftunterbrochen und gemeinsamTote und Verwundete eingesammelt.Die Toten wurden– da oft keine Zeit zum Anlegenvon Gräbern war – nurzusammengetragen, mit Kalkbestreut und mit einer Erdschichtbedeckt. Dann gingdie Schlacht weiter.Bei den Gräbern derSoldaten des GrazerHausregimentesErste Höhepunkte der Informationsfahrtwaren beeindruckendeGedenkfeiern imBereich der „WestgalizischenHeldengräber“. Am Friedhofin Sieklówka in der GemeindeKołaczyce sind Angehörigedes Grazer Hausregimentes„König der Belgier“, des k.u.k.Infanterieregimentes Nr. 27,begraben.Nach Beginn des Ersten Weltkriegeszogen die 27er begeistertund unter dem Jubelder Grazer Bevölkerung zumHauptbahnhof, um nach Galizienverlegt zu werden. Dieanfängliche Euphorie waraber bald vorbei. Beim obenerwähnten Rückzug nach denbeiden verlorenen Schlachten


LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARKÖSK - Ausgabe 2/2013 • 39rt zu Stätten tragischen Geschehensbesucht 21 Soldatenfriedhöfe in PolenVon Landesamtsdirektor a. D. Gerold OrtnerGedenkfeier auf dem renovierten Friedhof in Łysa Góra: Kurator ORegRIng. Peter Sixl, Bürgermeister Krzysztof Augustyn, LandesgeschäftsführerOberst i. R. Dieter Allesch, Konsul HR Dr. Gerold Ortner (v. links)Vor einem Grab der 27er in Sieklówka: LGF Dieter Allesch, BürgermeisterinMałgorzata Salacha und Konsul Gerold Ortner (v. links)In der Kirche in Sieklówka werden Fürbitten für den Frieden und dieGefallenen gesprochen: Stefanie Ortner als Dolmetscherin sowie LGFOberst i. R. Dieter Allesch und RegR Helfried Grandl (v. links)von Lemberg waren viele Opferzu beklagen. Die Namenvieler Angehöriger des GrazerHausregimentes scheinen aufden neu gestalteten Grabtafelnin Sieklówka auf. AuchAngehörige der InfanterieregimenterNr. 17 und Nr. 87sind dort begraben. Die 17erwaren oft in Laibach und Klagenfurtstationiert. Die 87erwurden im ErgänzungsbezirkCilli rekrutiert. Die 17er,27er und 87er gehörten zum„Eisernen Korps“ der österreichisch-ungarischenArmeeund wurden in besondersschwierigen Situationen eingesetzt.Auf den eingehendenBericht von Gerold Ortner inder Ausgabe 1/2013 darf verwiesenwerden.Dieser Friedhof wird von derGemeinde Kołaczyce mit BürgermeisterinMalgorzata Salachaausgezeichnet betreut.<strong>Das</strong> ÖSK hat nun eine großeGedenktafel aus schwarzemMarmor finanziert. Bei einerMesse in der Pfarrkirche, dievom örtlichen Männerchormusikalisch gestaltet wurde,sprachen die Mitglieder dersteirischen Delegation Fürbittenfür die Gefallenen und denFrieden auf der Welt, die vonStefanie Ortner in Polnischvorgetragen wurden.Nach der Gedenkfeier auf demFriedhof wurden an Persönlichkeiten,die sich um diesenund andere Soldatenfriedhöfekümmern, Auszeichnungendes ÖSK verliehen. BürgermeisterinSalacha erhielt dasGoldene Ehrenzeichen.In Nowy Zmigród hat dieGemeinde unter BürgermeisterKrzysztof Augustyn alleSoldatenfriedhöfe mustergültiginstandgesetzt. Nunmehrkonnte auch der Friedhof inŁysa Góra neu gestaltet werden.Die Holzkreuze und dieGrabtafeln wurden erneuert.Rund um den Friedhof wurdeein neuer Holzzaun mitgemauerten Säulen errichtet.Die als Grabdenkmal geschaffeneSteinwand wird in nächsterZeit saniert und nach denVorschriften des Denkmalschutzesnoch erhöht werden.Bei der Gedenkfeier sprachender Bürgermeister, Dieter Alleschund Gerold Ortner Gedenkworte.Der Friedhof in Lublin – einSpiegelbild der GeschichteIn Lublin begrüßte aufdem großen Friedhof in derBiałastraße VizepräsidentGrzegorz Siemiński besondersden für den AmtsbereichSteiermark zuständigenHonorarkonsul der RepublikPolen Gerold Ortner und verwiesauf die langjährige Partnerschaftder WoiwodschaftLubelskie mit der Steiermark.Als Vertreter des Woiwodschaftsamteswar WaldemarPosiadły gekommen.Dieser Friedhof ist ein Spiegelbilddes schrecklichenGeschehens im vergangenenJahrhundert. 950 Soldaten derk.u.k. Armee sind dort nebenim Zweiten Weltkrieg Gefallenenbegraben. Es gibt Gräbervon Widerstandskämpferngegen die Kommunistenund gegen die Nazis. Ein Grabfür einen Brigadegeneral derantikommunistischen Untergrundarmee,die nach 1945von den Sowjets liquidiertwurde, konnte erst nach derWende gestaltet werden. Auchan Katyn erinnert ein Denkmal.Besonders beeindruckendwar die Begegnung mit demProponenten des Vereines zurErhaltung der Soldatenfriedhöfe.Diese Organisation unterder Leitung des pensioniertenJuristen Jerzy Kiełbowicz hataus Anlass unseres Besuches


auf allen Gräbern, in denenSoldaten der k.u.k. Armeebestattet sind, rot-weiß-roteFähnchen angebracht.Besondere Verdienste hatsich der Verein aber durchdie Renovierung einer durchdie österreichisch-ungarischeArmee im Jahre 1917 errichtetenKapelle erworben. Aufeiner Informationstafel kannman lesen: „Die Kapelle warim Jahre 1917 als eine Krönungeines achsensymmetrischenBauplans des Friedhofserbaut, der durch Militärbehördevon Österreich für dieim I. Weltkrieg gefallenenösterreichischen Soldaten angelegtwurde. <strong>Das</strong> Gebäude istLANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARKGedenken bei einem der vielen Gräber auf dem Friedhof in Lublin:Waldemar Posiadły vom Woiwodschaftsamt, Konsul Gerold Ortner,Vizepräsident Grzegorz Siemiński, LGF Dieter Allesch (v. links)auf dem Plan des griechischen<strong>Kreuz</strong>es mit einer halbrundenApsis errichtet. Im Innerenbefinden sich Stuck- und Gemäldeverzierungenaus Jahren1917 und 1929. Bis zu 70erJahren des XX. Jahrhundertswar das Objekt nicht genutzt.Nach der Renovierung im Jahre2008 dient das Gebäude alseine ökumenische Friedhofskapelle.“Als Konsul Gerold Ortner vorzehn Jahren gemeinsam mitPräsident Peter Rieser diesenFriedhof besuchte, war dieseKapelle fast verfallen. Manmuss Jerzy Kiełbowicz undseinen Mitarbeitern für ihreArbeit besonders danken.Die polnischen Staatsforste betreuen den Soldatenfriedhof in Darowne: LGF Dieter Allesch,ein Mitarbeiter der Staatsforste, Mag. Piotr Majchrzak, Forstmeister Dipl.-Ing. MirosławMach, Konsul Gerold Ortner, Kurator Ing. Peter Sixl (v. links)Staatsforste undGemeinden setzen Zeichender VerbundenheitMustergültig betreuen diepolnischen Staatsforste diegemeinsam mit dem ÖSKausgebauten Friedhöfe.Dies gilt sowohl für die Friedhöfein Łopiennik Nadrzecznyals auch in Darowne. Imerstgenannten Friedhof sind400 Angehörige der österreichisch-ungarischenund deutschenArmee sowie 195 Russenbestattet.In Darowne befinden sichrund um einen Findling dreiMassen- und vierzehn Einzelgräber.<strong>Das</strong> ÖSK hat vor fünfJahren ein Denkmal finanziertund bei der damaligen Einweihunghat LandtagspräsidentReinhold Purr die Gedenkredegehalten. Gemeinsammit den Vertretern der Staatsforstehat die steirische Delegationauf beiden FriedhöfenKränze niedergelegt.Besonders interessant war dasGespräch mit dem Forstmeisterdes Forstamtes KraśnikDipl.-Ing. Mirosław Mach, derseinerzeit bei den Bundesforstenin Bad Aussee praktizierthat und gut Deutsch spricht.Der Soldatenfriedhof in OpoleLubelskie, auf dem ca. 1.000Soldaten der österreichischungarischenArmee bestattetsind, wurdevon der Stadtve r w a l t u n gmit BürgermeisterDipl.-Ing. DariuszWrobelin würdigerForm gestaltet.Aufeinem mitGranitsteinenbelegten Sockelwurdendrei Tafelnaus schwarzemGranit„Black Indian“angebracht,auf denen inp o l n i s c h e r,deutscher undr u s s i s c h e rSprache derÖSK - Ausgabe 2/2013 • 40in den Jahren 1914 und 1915gefallenen Soldaten gedachtwird. <strong>Das</strong> Denkmal wird vondrei Seiten angestrahlt und istweithin sichtbar.Wichtige Vorarbeiten hat unserKurator Peter Sixl mit zweiJugendeinsätzen geleistet. Aufdem von der Gemeinde Chodelmit Bürgermeister Jan Majewskimustergültig betreutenFriedhof in Borów sind vorallem die hohen Grabhügelaufgefallen. Auf einer relativkleinen Fläche sind 488 Soldatender k.u.k. Armee und 130Russen begraben, die bei derSchlacht von Borów im Jahre1914 gefallen sind. Auch polnischeWiderstandskämpfersind hier bestattet.Friedhöfe an der in beidenWeltkriegen umkämpftenWeichselAuf einen Soldatenfriedhof inseiner Gemeinde hat uns derBürgermeister von PuławyMag. Krzysztof Brzeziński,der sich seit 2010 im Amt befindet,aufmerksam gemacht.Der Bürgermeister hat seinemusikalische Ausbildung inÖsterreich erhalten, war langeZeit in Groß Siegharts tätigund hat zur KunstuniversitätGraz enge Verbindungen. SeineGemeinde erstreckt sich aufbeiden Seiten der Weichsel, woim Ersten und Zweiten Weltkriegverlustreiche Schlachtenstattgefunden haben.Im Ersten Weltkrieg wurdewestlich der Weichsel der SoldatenfriedhofPuławy-Sósnówangelegt, wo über 1.000 Soldatenbestattet sein sollen. Zurwürdigen Gestaltung will dieGemeinde mit Hilfe von PeterSixl ein Projekt erstellen unddas ÖSK um Unterstützungersuchen. Grundsätzlich istvorgesehen, am Waldrandein Grabmal zu errichten,das ähnlich wie in WysokieKoło gestaltet werden könnte.Diesen Soldatenfriedhof, derschon in der WoiwodschaftMasowien liegt, besuchte diesteirische Delegation danngemeinsam mit dem Bürgermeister.Nach der Überquerung der


LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARKÖSK - Ausgabe 2/2013 • 41Gedenkminute auf dem beeindruckenden Soldatenfriedhof in Borów:Bürgermeister von Chodel Jan Majewski, Konsul Gerold Ortner, LGFDieter Allesch, Helfried Grandl (v. links)Konsulin Mag. Sigrid Berka und die ÖSK-Delegation mit LGF Oberst i. R.Dieter Allesch (re.) bei der Kranzniederlegung22. Friedenstreffen in FollinaZum 22. österr.-ital. Friedenstreffen nach Follina (ProvinzTreviso) luden der Initiator Comm. Mario Eichta ausTrient, die Stadt mit ihren militärischen Traditionsverbänden,das ital. Verteidigungsministerium mit der SektionOnoranze Caduti in Guerra und das <strong>Österreichische</strong><strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> - Kriegsgräberfürsorge am 26. Mai 2013ein.Auf dem in der Nähe der Wallfahrtskirche Wysokie Kolo in der WoiwodschaftMasowien durch die Gemeinde und das ÖSK gestalteten Friedhof:der Bürgermeister von Puławy Krzysztof Brzeziński, Konsul GeroldOrtner, LGF Dieter Allesch, Schuldirektorin Joanna Kowalczyk, HelfriedGrandl, Kurator Ing. Peter Sixl, Piotr Majchrzak (v. links)Weichsel durch russischeDivisionen kam es zu einergroßen Abwehrschlacht, diedie österreichisch-ungarischeArmee siegreich sah.Der mit Unterstützung desÖSK errichtete Soldatenfriedhofwird von der GrundschuleGniewoszów mit DirektorinJoanna Kowalczyk und ihrenSchülerinnen und Schülernbetreut. Gemeinsam mit Dir.Kowalczyk wurden auf diesemFriedhof Blumen niedergelegtund Gebete gesprochen.Dank für UnterstützungSoweit ein kurzer Bericht überunsere Eindrücke beim Besucheiniger der insgesamt 21besuchten Soldatenfriedhöfe.Wir danken den polnischenGemeinden und Institutionensowie besonders Mag. PiotrMajchrzak für die tatkräftigeUnterstützung und dieZeichen der Verbundenheit.Besonders hervorzuhebenist auch, dass RegR HelfriedGrandl die Koordinaten allerFriedhöfe ermittelt hat, damitauch zukünftige Mitarbeiterdie Friedhöfe sofort auffindenkönnen.Wir glauben, dass wir bei dieserFahrt nicht nur der unschuldigenOpfer von Kriegengedacht, sondern auch Beiträgezur Völkerverständigunggesetzt haben.In Follina errichtete die k.u.k.Armee nach der erfolgreichen12. Isonzoschlacht und demDurchbruch in die italienischeTiefebene das Feldlazarett1505 und betrieb diesbis zum Kriegsende 1918.Im angeschlossenen Friedhofhaben 900 Soldaten aus derösterr.-ung. Monarchie, darunterviele Steirer, ihre letzteRuhestätte gefunden. In denJahren 2006 bis 2007 wurdedie in Vergessenheit gerateneAnlage unter BürgermeisterMarcello Tomasi mit Hilfe desÖSK renoviert und 2008 wiedereingeweiht.<strong>Das</strong> heurige Friedenstreffenbrachte vor den Gräbern dergefallenen Soldaten aus allenTeilen Europas das Vermächtniszum friedlichen Miteinanderder Völker eindrucksvollzum Ausdruck. Dazu leistetenauch das Gebet und dieDie Vertreter derGlaubensgemeinschaften,darunterauch der österr.Militär-SuperintendentDr. OskarSakrausky (2. v. li.),beim TotengedenkenBilder: ADir. PeterSchoberBotschaft der Vertreter derGlaubensgemeinschaften, darunterauch der österr. Militär-SuperintendentDr. OskarSakrausky, einen wesentlichenBeitrag. In ihren Grußbotschaftenunterstrichen die österr.Generalkonsulin in MailandMag. Sigrid Berka undder ÖSK Landesgeschäftsführerin der Steiermark Obersti. R. Dieter Allesch die Bedeutungdes Erinnerns an Ereignisseund Opfer von damals,als kontinuierliche Arbeit fürdie Erhaltung des Friedensheute.Ital. Alpinis und österreichischeTraditionsverbändeumrahmten in ihren Uniformenden Festakt. Nach derKranzniederlegung mit militärischenEhren intonierte derSolotrompeter der Alpiniformationdas „Il Silenzio“.A. Barthou, GS


LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARKÖSK - Ausgabe 2/2013 • 42Die Jugendlichen aus Peggau mit Pfarrerin Mag. Karin Engele bei derGedenkfeier am Mahnmal in Peggau-HinterbergNicht vergessen: TragischeEreignisse aus der VergangenheitUnter dem Motto „Tragische Ereignisse aus der Vergangenheitdürfen nicht in Vergessenheit geraten“ wurdendie Firmlinge und Konfirmanden aus Peggau in der Vorbereitungszeitvon Pfarrerin Mag. Karin Engele mit derGeschichte der Außenstelle des KZ Mauthausen konfrontiert.VorschauEs wurde herausgearbeitet,dass die Bedeutung des Erinnernsund Gedenkens im Blickauf menschliche Verhaltensweisenund Einstellungen, diejederzeit vom Guten ins Negativeumschlagen können, sehrwichtig ist. Die Erinnerung andie damaligen Geschehnissedient zur Vorbeugung, damitVerhetzungen und verbrecherischeGewalttaten möglichstverhindert werden können.Die Jugendlichen wurden angehalten,die Stimme zu erheben,wo sich Diskriminierungund Menschenhass breit machen.Als Abschluss dieser Auseinandersetzungmit der Geschichtefand am Samstag,dem 27. April 2013, bei derGedenkstätte für die Opferdes Nationalsozialismus inPeggau-Hinterberg eine ökumenischeGedenkfeier statt,die von den evangelischenKonfirmanden und katholischenFirmlingen vorbereitetund gestaltet worden ist. Nachdem Motto des ÖSK „Erinnernstatt vergessen“ war diesein wertvoller Beitrag für unsereArbeit für den Frieden.Sonntag, 27.10.2013, 14.30 Uhr:Gedenkveranstaltung auf dem k.u.k. Soldatenfriedhof Lang-Lebring04. bis 08.02.2014:Gemeinschaftsreise zum 150. Oeverseegedenken nach Norddeutschland undDänemark09.05.2014:Enthüllung des sanierten k.u.k. Marinegrabes von 1864 in Cuxhaven-Ritzebüttel,Deutschland06. bis 09.06.2014:Melettagedenken in den Sieben Gemeinden, Italien18. bis 20.07.2014:Gedenkveranstaltungen anlässlich der 100. Wiederkehr des Beginnes des ErstenWeltkrieges in Przemysl, PolenSchülerInnen der 4C-Klasse des BG/BRG Stainach bei ihrer Arbeit aufdem Soldatenfriedhof WandauAuf dem Soldatenfriedhof ausder Geschichte lernenErinnerungsstätten bedürfen der ständigen Pflege, um siein einem würdigen Zustand zu erhalten. Die Hauptlast dernotwendigen Arbeiten tragen meist wenige Ehrenamtlichevor Ort, die jede Form der Unterstützung dankbar annehmen.Schülerinnen und Schülerhaben dabei die Gelegenheit,sich auf besondere Weise mitder Zeitgeschichte ihrer Heimatregionauseinanderzusetzen.Im Rahmen eines Projekttagesunterstützte die 4C-Klasse des BG/BRG Stainacham 7. Juli 2013 den HieflauerOrtsobmann Adolf Stöghoferbei der Instandhaltung desSoldatenfriedhofes Wandau.Mit großem Engagement entferntendie 14-Jährigen Unkrautund Gestrüpp, reinigtendie Grabsteine und versahendie Zugangswege mit einerneuen Beschotterung.Bereits im Vorfeld hatten sichdie Jugendlichen mit der Geschichtedes Ortes beschäftigt,an dem in der Endphasedes Zweiten WeltkriegesWehrmachtssoldaten ohneentsprechende Marschbefehleaufgefangen und standrechtlicherschossen wurden.Am Schicksal eines Einheimischenund seines berührendenAbschiedsbriefes führte GeschichtelehrerMMag. MartinParth den Schülerinnenund Schülern die Tragik derdamaligen Ereignisse konkretvor Augen.Nach einem kurzen Gedenkenfand der Tag bei einemgemeinsamen Essen, zu demdie Gemeinde Hieflau die fleißigenHelfer geladen hatte, einengeselligen Ausklang.MMag. Martin Parth


LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARKÖSK - Ausgabe 2/2013 • 43Eindrucksvolle Beisetzung eines k.u.k. Soldatenin Fossalta di Piave2011 wurden in der Nähe von Fossalta di Piave im Zugeder Neutrassierung der Autobahn die sterblichen Überresteeines k.u.k. Soldaten gefunden. Nach dem Durchbruchund damit Ende der zwölften Isonzoschlacht gelanges der k.u.k. Armee mit deutscher Unterstützung bis an diePiave vorzustoßen. In den drei Piaveschlachten (November1917, Juni 1918 und Oktober/November 1918) kam eszu erbitterten, blutigen Kämpfen am Unterlauf der Piave,vor allem an den Flussübergängen, die auf beiden Seitenzigtausende Tote forderten.Fossalta d. P. wurde damalsvon der <strong>Österreichische</strong>n Artilleriefast dem Erdbodengleichgemacht. So werdenauch noch bis in unsere Tageimmer wieder sterblicheÜberreste von Angehörigender dort eingesetzten Truppenaufgefunden. Am Ortsfriedhofvon Fossalta di Piavewaren bisher 515 Angehörigeder k.u.k. Armee, die alle imJuni 1918 gefallen sind, in einerGruft bestattet.Nach dem Auffinden der Gebeineim Jahre 2011 hat sichdie Gemeinde an das ÖSK gewandtund vorgeschlagen, dieBeisetzung nach Renovierungder Grabstätte am Ortsfriedhofdurchzuführen. Bei dendarauffolgenden notwendigenAbsprachen hat sich Diegod’Agostino, Verbindungsmannder ÖSK LGSt Stmk,sehr verdient gemacht undmit dazu beigetragen, dass dieVorarbeiten für diese Zeremoniebestens erledigt werdenkonnten. Unter anderem wurdeeine neue, vom ÖSK finanzierteErinnerungstafel mitden Namen der dort bestattetenGefallenen angebracht.Zu unserer großen Freude undÜberraschung entschloss sichBürgermeister Massimo Sensini,nicht nur eine im großenRahmen würdige Beisetzungsfeierlichkeitzu veranstalten,sondern auch rund umdiese Zeremonie einen „Tagdes Friedens“ mit umfangreichemFestprogramm zu feiern.Dazu wurde der LGF desÖSK Stmk. Oberst i.R. DieterAllesch mit einer Abordnungdes Traditionszuges der 9erJäger mit Kommandant PeterBärnthaler eingeladen.Als Auftakt wurde am Vorabendam Hauptplatz vonFossalta d. P. von einem über100-köpfigen gemischtenChor und einer Militärmusikkapelleein großartigesKonzert aufgeführt. DerHauptplatz und der wolkenloseSternenhimmel sowie bekannteklassische italienischeMelodien waren der perfekteEinstieg zu diesem Fest desFriedens.Würdige BeisetzungAm Sonntag, dem 30. Juni,marschierten rund 800 Menschenvom Rathaus zum Ortsfriedhof,wo die würdige Beisetzungsfeierlichkeitals ersterHöhepunkt stattfand. NachZeremonien an zwei weiterenGedenkstätten im Ortsgebietversammelten sich alle Teilnehmerbei einer Gedenkkapellefür die Gefallenen amUfer der Piave, wo für alleKriegstoten und für Friedenauf der Welt gebetet wurde.Zum Abschluss wurden diebeiden Hymnen gespielt undein österreichischer und einitalienischer Kranz von einemBoot aus in die Piave geworfen,dabei überflogen diesenOrt drei historische Doppeldecker,die beim Überflug zuerstrot-weiß-rote Rauchwolkenausstießen und dann dieitalienischen Farben auf denHimmel malten.Zutiefst beeindruckt von derBürgermeister Massimo Sensini (re.) und LGF Oberst i. R. Dieter Alleschvor dem Sarg und dem neu gestalteten GrabmalGestaltung dieses Feiertagesmit der Beisetzungszeremonieals Höhepunkt sowie vonder entgegengebrachten Gastfreundschaft,dankte der LGFdes ÖSK Stmk. mit bewegtenWorten dem Bürgermeisterund der Gemeinde.Bürgermeister Sensini danktefür die Beteiligung an denZum Abschluss derZeremonie maltendrei historischeDoppeldecker dieösterreichischenFarben in denHimmel.Renovierungskosten unddie würdige Teilnahme derösterreichischen Abordnungan den Feierlichkeiten undsprach die Hoffnung aus, dasses auch zukünftig eine guteZusammenarbeit bei derKriegsgräberfürsorge gebenmöge.LGF Oberst i. R. D. Allesch


LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARKÖSK - Ausgabe 2/2013 • 4410. Trinationaler Kriegsgräberarbeitin der StUm sich bei der Pflege der Kriegerdenkmäler und Soldatenfriedhöfein Dänemark, Deutschland und Österreichgegenseitig zu unterstützen, findet in zweijährigem Intervallin jeweils einem dieser Länder der „TrinationaleKriegsgräberarbeitseinsatz“ statt, der von Hptm ManfredKoch des Verbandes der deutschen Kriegsgräberfürsorgevor 20 Jahren zum ersten Mal initiiert wurde.Am 18. August 2013 landeteauf dem Flugplatz Graz-Thalerhof ein Flugzeug derType TransAll der deutschenBundeswehr mit zehn Soldatenaus Deutschland undDänemark. Im „Gepäck“hatten die Dänen einen alsWerkstatt ausgebauten Lastwagen,mit dem die Arbeit vorOrt erleichtert werden sollte.Die Arbeitsteams - auch jenesder österreichischen Soldaten- wurden für die Zeitihres Arbeitseinsatzes in derHackher-Kaserne in Gratkornuntergebracht, wo sievom stellvertretenden KasernenkommandantenObstltManfred Spari, dem LGF des<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es Oberst i.R. Dieter Allesch und KuratorVzlt i. R. Peter Bärnthalerherzlich begrüßt wurden.Die Einsatzorte:• Soldatenfriedhof in Mühldorfbei Feldbach• Lang/Lebring und der• Zentralfriedhof in GrazDer Arbeitsauftrag für dieZeit des „Trinationalen Arbeitseinsatzes“in Mühldorf/Feldbachumfasste dieMontage von 58 Zaunfeldernzwischen jenen denkmalgeschütztenSäulen, welche vonKameraden des ÖKB-StadtverbandesFeldbach unterÖk.-Rat Karl Buchgraber unddem österr. trinationalen Arbeitsteambereits gründlichrenoviert worden waren, undzwar in einer Gesamtlängevon 160 Meter.Zentralfriedhof in GrazZeitgleich mit dem Team inMühldorf arbeiteten andereSoldaten des trinationalenArbeitsteams und freiwilligeHelfer des ÖKB auf demSoldatenfriedhof des Zentralfriedhofesin Graz. Als überaushilfreiches ArbeitsgerätAustausch von Holzkreuzen auf dem Soldatenfriedhof Lang: SSGMichael Rosenbaek (DK), Fähnrich Harald Wagner (D) und Zgf PeterTripp (A, von links)Internationales Arbeitsteam des 10. „Trinationalen Arbeitseinsatzes“ beider Segnung auf dem Soldatenfriedhof Mühldorf/Feldbacherwies sich ein mit einemKran ausgestatteter Werkstattwagender Dänen. Eswurden 32 schadhafte Steinkreuzesamt Betonklötzenausgegraben und neue <strong>Kreuz</strong>eeinbetoniert. Die Namenstafelnan den <strong>Kreuz</strong>en wurdenabgeschraubt, deren Oberflächepoliert und auf die neuen<strong>Kreuz</strong>e montiert. Wie schonbei bisherigen trinationalenArbeitseinsätzen, stand VzltFranz Hofer den Teams beiheiklen Arbeitsschritten immermit Rat und Tat zur Seiteund legte in den meisten Fällenauch gleich selbst Hand an.Soldatenfriedhof LangAuf diesem Friedhof wurden27 Stelen und <strong>Kreuz</strong>e der dortbegrabenen bosnischen Soldatensowie <strong>Kreuz</strong>e andererSoldaten verschiedener Nationalitätendurch neue ersetzt,25 eingesunkene auf Betonsockelnmontierte <strong>Kreuz</strong>e wiederaufgerichtet, 105 schadhafteDachbretter an den<strong>Kreuz</strong>en ausgetauscht und670 mit Algen und Moos bewachsene<strong>Kreuz</strong>e und Stelenmit Drahtbürsten gereinigt.Mit dem Ausschneiden derBüsche und Bäume entlangder Umzäunung wurden dievon Gemeindearbeitern undder Freiwilligen FeuerwehrLang begonnenen Flurarbeitenfertig gestellt.Der Aufwand für das benötigteMaterial auf den drei Soldatenfriedhöfenbetrug ca. €15.000,– und wurde vom Landbzw. vom Bund finanziert.<strong>Das</strong> <strong>Österreichische</strong> <strong>Schwarze</strong><strong>Kreuz</strong> beteiligte sich bei diesemProjekt mit € 8.000,–. Inden beiden Wochen dieses 10.trinationalen Arbeitseinsatzeswurden über 1.200 Stundengeleistet. Dieses Volumenstellt alleine einen Gegenwertvon ca. € 50.000,– dar.Die Pflege der Kriegsgräberanlagenin der Steiermark wäreniemals möglich ohne dieHilfe der vielen Freiwilligender Organisationen, wie dem<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<strong>Kreuz</strong>, dem <strong>Österreichische</strong>nKameradschaftsbund mitseinen Ortsverbänden, dem<strong>Österreichische</strong>n Bundesheer,aber auch den Gemeinden unddem Land Steiermark.Segnung des renoviertenSoldatenfriedhofes inMühldorfBürgermeister Anton Schuhbegrüßte alle Gäste und Abordnungen,die zu dieser Feiergekommen waren, unterihnen den Bezirkshauptmann


LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARKÖSK - Ausgabe 2/2013 • 45seinsatz vom 18. bis 30. August 2013eiermarkreitung bis zur Vollendung dergeplanten Arbeiten vorbildlicheingesetzt haben, besondersauch den Kameraden ausDänemark und Deutschland,die sich für uns Zeit genommenund diese Tage den Totenauf den drei Soldatenfriedhöfengewidmet haben.Bei den anschließenden Ehrungenbekamen jene, diean diesem 10. trinationalenKriegsgräberarbeitseinsatzteilgenommen hatten, Auszeichnungen,Urkunden undGeschenke überreicht.Peter TrippSegnung des renovierten Soldatenfriedhofes in MühldorfDr. Alexander Majcan, denMilitärkommandanten BgdrHeinz Zöllner, Dechant Mag.Friedrich Weingartmann, Dr.Ingrid Koiner der Stmk. Landesregierung,ÖSK-PräsidentÖR LAbg. a. D. Peter Rieser,ÖKB Präsident Karl Petrovitz,BO Franz Ortauf, Obm. ÖRKarl Buchgraber, Mjr ManfredScheucher sowie Abordnungenmehrerer Verbändeund besonders alle Soldatenund freiwilligen Helfer, die andiesem Arbeitseinsatz teilgenommenhaben.Mit der feierlichen Kranzniederlegungbeim Mahnmalund der Segnung des renoviertenSoldatenfriedhofesin Mühldorf durch DechantMag. Friedrich Weingartmann,wurde aller verstorbenenSoldaten beider Weltkriegegedacht. Für den Friedenzu arbeiten heißt, gegendas Vergessen zu arbeiten undSpuren der Geschichte zu suchen.Dr. Ingrid Koiner führte in ihrerRede an, dass es in der Steiermarkungefähr 340 Kriegs-gräberanlagen gibt, in welchenrund 33.000 Kriegstoteaus beiden Weltkriegen begrabensind.Bei der Feier in der BundesheerkaserneFeldbacherwähnte ÖSK-LandesgeschäftsführerOberst i. R.Dieter Allesch, dass der trinationaleArbeitseinsatz heuerzum zehnten Mal durchgeführtwerden konnte. Dies seivor allem ein Verdienst vonHptm Koch vom Verband derdeutschen Kriegsgräberfürsorge.Bei weitem sei nichtallen unseren Mitbürgern bekannt,dass es in Österreichüber 1.000 Soldatenfriedhöfegibt. Ebenso nicht, dass imAusland über 250 Kriegsgräberanlagen,auf denen k. u. k.Soldaten liegen, vom <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>betreut werden. Faktum sei,dass die Kriegsgräberfürsorgedurch das ÖSK zu 90 Prozentmit den Spenden vor allem ausder Allerheiligensammlungbewerkstelligt wird.Oberst i. R. Allesch dankteallen, die sich von der Vorbe-Einsatzleiter Vzlt Franz Hofer erhält das Ehrenzeichen des ÖSK vonOberst i. R. Dieter Allesch überreicht, v.li.: Dr. Ingrid Koiner, ÖSK-PräsidentLAbg. a. D. Peter Rieser, LGF Dieter Allesch, Vzlt Franz HoferAuf dem Soldatenfriedhof Mühldorf/Feldbach erfolgte die Montagevon 58 neuen Zaunfeldern.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROLÖSK - Ausgabe 2/2013 • 46Kriegsgräb- ein Bericht der LandÖSK-Kurator Dr. Franz Birkfellner mit russischen TeilnehmernGedenkfeier für sowjetischeGefallene am Amraser FriedhofDie diesjährige, von einem orthodoxen Priester zelebrierteGedenkfeier für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen oderin Gefangenschaft umgekommenen sowjetischen Soldatenund Soldatinnen fand am Mittwoch, dem 8. Mai 2013, um10.00 Uhr, an der Sowjetischen Gedenkstätte des MilitärfriedhofsAmras statt.Auf Einladung nahm in Vertretungdes LandesgeschäftsführersHermann Hotter derKurator des <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es, LandesgeschäftsstelleTirol, Dr. FranzBirkfellner, an dieser Gedenkfeierteil. Er legte als Zeichender Ehrerbietung ein Blumengesteckan der GedenkstätteRussische Gedenkstätte am Amraser Friedhofnieder. Von den anwesendenPersonen wurden das Engagementund die Teilnahmeeines Vertreters des <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es,Landesgeschäftsstelle Tirol,an der Gedenkfeier in höchstemMaße gelobt.Dr. Franz Birkfellner,ÖSK-KuratorBilder: Dr. BirkfellnerÖsterreich war der erste und einzige Staat, der nochwährend des Krieges (Erster Weltkrieg) eine Organisationschuf, die sich mit den Schlachtfeldern beschäftigte.Es gab die sogenannte „Schlachtfeldaufräumung“. Diesführte auch im Dezember 1915 zur Aufstellung einer eigenenKriegsgräberabteilung im k. u. k. Kriegsministerium.1916 wurde des Weiteren unter dem Protektorat von KaiserFranz Josef die „Aktion zum Schutz und zur Pflege derKriegsgräber“ geschaffen. Die neu eingerichtete Kriegsgräberabteilungim Kriegsministerium sollte, generell gesehen,entsprechende Bestimmungen schaffen und Kontaktemit den in- und ausländischen, militärischen Stellen(Verbündete) pflegen, sowie letztlich Verhandlungen zurAnlage von Soldatenfriedhöfen führen.Daraus ergab sich als weitererSchritt, dass per Erlass dieGrundsätze und Maßnahmenfür die Kriegsgräberfürsorgefestgelegt wurden.Nach dem Zerfall der österreichisch-ungarischenMonarchiefanden jedwede Aktionenim Sinne der Kriegsgräberfürsorgeein Ende. Im Jahre1919 jedoch wurde durch denUnterstaatssekretär für HeerwesenDr. Erwin Weihs mitUnterstützung von Nationalratsabgeordnetenund ehemaligenOffizieren das „<strong>Österreichische</strong><strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong>“ gegründet.Dr. Erwin Weihs warbis zu seinem Tode im Jahre1959 dessen Präsident.Zur gleichen Zeit, d. h. imJahre 1919, wurde auch dieLandesgeschäftsstelle Tirolgegründet, deren Leiterder Gymnasialprofessor Dr.Reinhold Reinalter war. Wirerlauben uns in der Folge ausder hervorragenden Dissertationzum Dr. phil. von Mag.phil. Thomas Reichl aus demJahre 2007 mit dem Titel „<strong>Das</strong>Kriegsgräberwesen Österreich– Ungarn im Weltkriegund die Obsorge in der RepublikÖsterreich" auszugsweisezu zitieren: „Anders als inden übrigen Bundesländernbefinden sich in Tirol weitmehr Gefallene aus der Zeitvor 1914 als aus der Zeit desErsten Weltkriegs. In insgesamt78 Kriegsgräberanlagenbefinden sich 11.804 Gefalleneaus der Zeit vor und lediglich7.329 aus der Zeit des ErstenWeltkriegs, gesamt also 19.133Soldaten. Nordtirol war imGegensatz zu Ost- und Südtirolaber gleich der meistenanderen Bundesländer auchwährend des Ersten Weltkriegsnicht Frontgebiet. Aus diesemGrund befanden sich in Nordtirollediglich Lazarett- undKriegsgefangenenfriedhöfe.“Während in Nordtirol dieSoldatenfriedhöfe in ihremursprünglichen Zustand belassenwurden, kam es beiden Friedhöfen entlang derehemaligen Südfront, nunitalienisches Staatsgebiet,zu Verlegungen und Umbettungenund auch dazu, dassSoldatenfriedhöfe aufgelöstwurden. Diese Aktionen warenpolitisch begründet undwaren auch ein Versuch, dieneue Grenzziehung historischzu untermauern.UmbettungsphasenAn der ehemaligen russischenFront, im polnischen und galizischenRaum, kam es aufGrund der großen Anzahlvon Soldatenfriedhöfen derdeutschen, österreichischungarischenund russischenArmeen zu drei Umbettungsphasenin der Zeit zwischen1916 und 1939. In der ersten


LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROLerfürsorgeesgeschäftsstelle TirolWiedereinweihung des Friedhofes Cherneve: Die ukrainische und dieösterreichische Delegation auf dem Weg zur KranzniederlegungPhase von 1916 bis 1918 hatdie Kriegsgräberinspektionder k.u.k. MilitärkommandenLemberg und Przemyśl z. B.im Bezirk Grodek Jagiellonski(heute Horodok) verstreutliegende kleine Friedhöfe nachMöglichkeit in die damalsfertig gestellten 39 Soldatenfriedhöfeüberführt. Hervorzuhebenwären in diesemZusammenhang außer GrodekJagiellonski noch Kiernica,Zuszyce, Cuniow undJanow.In den genannten Friedhöfenwaren jeweils österreichischungarische,deutsche undrussische Soldaten bestattetworden. 1920 hatte alle vorhandenenUnterlagen (Katasterblätter,Evidenzblätter,Skizzen etc.) die polnische Behörde„Urząd opieki nad grobamiwojennymi“ im Kriegsministeriumübernommenund im Jahre 1923 dem Referatin der Woiwodschaft LwiwWiedereinweihungderGrablageder Offizieredurch VaterOleh Sherdaund VaterStepan Kolodka(Lemberg) übergeben.1928 wurden von diesemReferat noch 901 Soldatenfriedhöfegemeldet, auf denen76.671 Soldaten und Offizierealler Armeen aus dem ErstenWeltkrieg bestattet wurden.Es sind dies zum großen TeilAngehörige der k.u.k. Armee,der deutschen und russischenArmeen, aber auch der türkischenArmee und italienischeKriegsgefangene.Reduzierung der Anzahl derSoldatenfriedhöfeIn den Jahren 1926 bis 1930wurde vom polnischen Referat„grobownictwa wojennego“die sogenannte „Komasation“,d. h. Reduzierung der Anzahlder Soldatenfriedhöfe ausdem Ersten Weltkrieg durchgeführt.Diese Aktion hat bewirkt,dass im Powiat GrodekJagiellonski die Anzahl von39 Friedhöfen auf nur noch5 gemeinsame Kriegerfriedhöfereduziert wurde. Zu dembereits genannten in Grodekkamen noch die RuhestättenFerdynandowka, WiszenkaWielka, Zuszyce und Zalesiedazu. Zalesie oder auch „Zalesieneben Janow“ genannt,ist der heutige Friedhof IvanoFrankove. Im Jahre 1930 wurdeder Friedhof in Kiernicaaufgelöst, die Gefallenen exhumiertund in Ferdynandowkaneben Stawczany wiederbestattet. Dazu erfolgte imJahre 1935 eine bemerkenswerteAktion: „Generalexhumierung“des SoldatenfriedhofsFerdynandowka nachGrodek Jagiellonski.Keine Unterlagen aufösterreichischer SeiteDiese geschilderten Bewegungensind auch die Erklärungdafür, dass auf österreichischerSeite keineUnterlagen dazu vorhandensind, und wir erst durch dieZusammenarbeit mit Historikernder Universität und demstaatlichen Archiv Lemberg(Lwiw) Informationen dazuerhalten hatten. Diese warenbesonders für die erst jüngstfertig restaurierten FriedhöfeIvano Frankove und Chernevevon Bedeutung, worauf späternoch eingegangen wird.Die letzte Phase der Komasation,angesetzt für die Zeit1935 bis 1939, also vor Beginndes Zweiten Weltkriegs,brachte folgende Situation:im Powiat Grodek zwei Friedhöfe,Jagiellonski und Zalesie;im Powiat Lviv (Lemberg)Glinna und Zaschkiw sowieim Powiat Mosciska (ukr.Mostyska) zwei Friedhöfein Cherneve. Zalesie, heuteSoldatenfriedhof Ivano Frankove,ist ein gemeinsamerösterreichisch-deutscher undrussischer Friedhof. Nach denneuesten Unterlagen sind hierursprünglich zirka 60 österreichisch-ungarischeund 43russische Soldaten begrabenund im März 1929 sind weitereSoldaten von den FriedhöfenLelechowka, Domazyr,Rottenhahn, Stawki, Lozinaund Zielow hierher überführtÖSK - Ausgabe 2/2013 • 47worden. Im Jahre 1938 wurdenauch 3 ukrainische Soldaten,Angehörige der ukrainisch-galizischenArmee, ausZorniska hier bestattet undim Jahre 2012 (!) fand ein Soldatdieser Armee, dessen Grabim Wald des Gebietes IvanoFrankove gefunden wordenwar, anlässlich der Feier zurWiedereinweihung ebenfallshier seine letzte Ruhestätte.Gemäß der Liste über Verlusteund Kriegsgräber des DeutschenZentralnachweisamteswaren im Jahre 1936 insgesamt1.531 österreichisch-ungarische,297 deutsche, 1.040russische, 6 bulgarische und13 unbekannte Soldaten undOffiziere auf diesen Soldatenfriedhofverlegt worden. Dazugibt es leider nur mehr wenigeUmbettungsprotokolle.Auf dem kürzlich wieder eingeweihtenSoldatenfriedhofCherneve (polnisch Czerniawa)im Powiat Mostyska fanden196 österreichisch-ungarische,60 deutsche und 157russische Soldaten ihre letzteRuhestätte. In der etwas vomFriedhof entfernt gelegenenGrabstätte, in den polnischenUnterlagen fälschlich alsFriedhof bezeichnet, liegen 9deutsche Offiziere und Unteroffiziere.Bei diesen gemeinsamenNachforschungen wurdenauch Evidenzblätter von TirolerKaiserjägern, die imRaum Przemyśl und RawaRuska (Uhnow, Staje) begrabenwurden, gefunden. Wirwerden weiter daran arbeiten,denn damit kommt die LandesgeschäftsstelleTirol des<strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n<strong>Kreuz</strong>es nicht nur dem AuftragSoldatenfriedhöfe ausdem Ersten Weltkrieg zu erhaltenund zu restaurierennach, sondern erfüllt auch dasBedürfnis dazu historischeGeschehnisse in den Zusammenhangzu bringen.Bei dieser Gelegenheit möchtenwir auch Ostap Kozak ausLemberg für seine Hilfe in derAuffindung der verschiedenenUnterlagen aus den Archivenin Lemberg danken.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROLÖSK - Ausgabe 2/2013 • 48Janiv – Ivano Frankove, Cherneve, Hijche:Drei Soldatenfriedhöfe aus dem Ersten Weltkrieg -Bericht über die Wiedereinweihung2. Teil Janiv – Ivano FrankoveJaniv, heute Ivano Frankove, im Bezirk von Jaworiw desGebiets von Lemberg liegt an einem künstlich aufgestautenSee, der vom Fluss Werescycy (auch Wereschschyzagenannt) gespeist wird. Der Ort entstand im 14. Jahrhundert.Durch die III. Teilung Polens kamen 1795 TeileWestgaliziens, durch den Schönbrunner Friedensvertragvom 14. Okt. 1809, das gesamte Westgalizien unter österreichischeVerwaltung.<strong>Das</strong> Patent vom 13. April 1817die ständische Verfassung derKönigreiche Galizien und Lodomerienmit Einschluss derBukowina betreffend, wurdedurch die Reichsverfassungfür das Kaisertum Österreichvom 4. März 1849 aufgehobenund damit endgültig österreichischesKronland. 1854 bis1867 war Janiv Sitz einer Bezirkshauptmannschaft.Nachdem Ersten Weltkrieg kam dieStadt zu Polen (Janów) undnach dem Zweiten Weltkriegzur Ukrainischen SSR. 1946wurde zu Ehren Iwan Frankodie Stadt umbenannt und seit1991 ist Ivano Frankove einTeil der heutigen Ukraine.Schlacht bei GorodokSchon am Beginn des ErstenWeltkriegs, aber besonders inder Zeit vom 5. bis 12. September1914, wurde Janivstark umkämpft. In der sogenanntenSchlacht bei Gorodokwurde Janiv mehrmalsabwechselnd eingenommen.Wir zitieren dazu aus der lokalenChronik des Herrn Kropelnyzky„Geschehnisse desErsten Weltkriegs im Gebietvon Janiv“: „Russische Soldatenhingegen plünderten nachder Einnahme von Janiw derenZivilbevölkerung, vor allemdie Juden, die damals dieMehrheit der Einwohner vonJaniw bildeten. Gutshäuserund Landwirtschaftsbautenstanden in Flammen, es kamzu Vergewaltigungen, Mordenetc.“Janiw ist schon seit dem Mittelalterfür seine Schnapsbrennereienaus Honig und seinenriesengroßen Vorräten anHonigschnaps (Medowuscha)berühmt. Russische Soldatenfanden diese Vorräte, was zuMassengelagen und Orgienführte. Die Stellungen bliebendabei ohne Vorposten,die beim Abzug verlassenenösterreichischen Munitionslagerohne Bewachung. Es kamzu Chaos und Willkür. Soldatenverweigerten ihren Offizierenden Gehorsam. JanowerJuden schickten unterdessenaus lauter Frust darüber, dassrussische Soldaten ihre Güterund ihr Eigentum vernichtethatten, einen Boten zur k.u.k.Seite, der über die Lage undSituation vor Ort berichtete.Rund tausend k.u.k. Soldaten– meist Ungarn – eroberten inder Nacht Janiw ohne besondereAnstrengungen zurückund begannen die vor lauterRausch halbgelähmten russischenSoldaten zusammenzu treiben ...“Im Bereich des ShonsowerBerges (westlich der RegionSalissja) wurde eine starkezweite Verteidigungslinievon den österr.-ung. Truppenausgebaut. Nachdem vorerstunzählige Angriffe ergebnislosblieben, versuchten dieRussen durch die Stellungenmit massivem Artilleriefeuerund auch Luftangriffen einenDurchbruch zu erzielen.Dabei bildete sich in der russischenFrontlinie zwischenDer Friedhof von Janiv - Ivano Frankove nach seiner Renovierung.Bild: Ing. Jausder 3. und 8. Russischen Armeeim Bereich Bulawa, Lelechiwkaund Janiw eine Lücke.Die k.u.k Armee nützte diesund ging am 8. Sept. zum Angriffüber. Trotz größter Anstrengungenauf beiden Seitenkonnten keine entscheidendenErfolge erzielt werden – dieGorodozky Schlacht endetemit enormen Verlusten fürjeden der Gegner.Zur Entstehung des SoldatenfriedhofsJaniv – Ivano Frankoveerlauben wir uns wiederden Chronisten Kropelnyzkyals Augenzeugen zu zitieren:„Nachdem die österreichischenTruppen Janiw vomFeind befreit hatten, legtensie neben der Fahrstraße nachLemberg, direkt im Sumpf einenSoldatenfriedhof an. Siebegannen Schicht für Schichtaufzuschütten. Eine SchichtGefallene, eine Schicht Erdeusw. Die Erde nahmen sie vonder anderen Seite der Straßenach Lemberg, deren Straßenrandaus Kalksteinschotterbestand, dort wo heute ein Erholungsplatzneben der Brückeüber den Fluss Werescycaliegt. Zu dem Friedhof brachteman nur gefallene Soldatender österreichischen Armee.Damit wurde eine Sondertruppebeauftragt, die nuraus österreichischen Soldatenbestand. Bei der Beerdigungist ein Hügel entstanden, aufseinem Gipfel wurden österreichischeOffiziere bestattet.Man vermutet, dass hier auchder berühmte Dramatiker undPersönlichkeit des öffentlichenLebens Lew Lopatynsky bestattetliegt, der freiwillig inden Krieg gezogen und Soldatder österreichischen Armeegeworden ist. Er fiel bei Janiw.“Schwierige RestaurierungDie Restaurierungsarbeitenfür den Soldatenfriedhof Janiv– Ivano Frankove warennicht einfach. Der Hügel wiessehr starken Bewuchs auf. DerStiegenaufgang war abgebrochenund zum Teil im Bodenversunken. Nur ein großesHolzkreuz und ein eingeschlagenerKenotaph ließendie seinerzeitige Friedhofsanlageerahnen. Am Sonntag,dem 23. September 2012,war es so weit. Eine starkeTeilnahme der Bevölkerung,nicht nur von Ivano Frankove,sondern auch von Dörfernaus der weiteren Umgebungkonnte die österreichischeDelegation, bestehend ausLandesgeschäftsführer HermannHotter, Mag. HannesBodner, als Vertreter des LandesTirol, NR Carmen Gartelgruber,die beiden Kuratoren


LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROLÖSK - Ausgabe 2/2013 • 49mit Tirol eng verbundenDr. Mag. Franz Birkfellnerund Ing. Peter Kraiser, sowieHauptmann Hans Pixner derTiroler Kaiserjäger Jenbach,mit einer Gruppe Kaiserjägerund Schützen aus Nord- undSüdtirol und dem Trentinofeststellen. Bemerkenswertwar die große Beteiligungder ungarischen Gruppe ausLemberg, die in ehemaligerUniform der königlich-ungarischenArmee, gemeinsammit uniformierten Angehörigender Armee „Freie Ukraine“einem kleinen Sarg dasGeleit gaben.Der Bürgermeister von IvanoFrankove, Ivan Semeriak,begrüßte die in- und ausländischenGäste und gab derHoffnung Ausdruck, dass dieguten Beziehungen weiter bestehenmögen und auch ausgeweitetwerden. Die Wiedereinweihungdes österr.-ung.Soldatenfriedhofs nahm Erz-Dekan Volodymyr Dadak derukrainisch orthodoxen Kirchedes Patriarchats Kiew vor.Dem Episkopat gehörten desWeiteren Vater Nazariy Dadakund Vater Ivan Revutskyysowie Vater Volodymyr Pyrihvon der ukrainisch-griechischenkatholischen Kircheund Vater Adam Littviz vonder ukrainisch römisch-katholischenKirche an. Im Laufeder feierlichen kirchlichenZeremonie wurde auch jenerunbekannte Soldat, dessenverfallene Grabstätte im Waldgefunden worden war, amFriedhof zur letzten Ruhe gebettet.Man kam überein, dassan der gleichen Stelle alle weiterenGefallenen, die gefundenwerden, wieder begrabenwerden können. In der Folgesoll dann ein Erinnerungssteingesetzt werden.Nach der Kranzniederlegungmit einem Salut der ukrainischenArmee und den Ansprachender offiziellen ukrainischenund österreichischenVertretern wurde der Metall-kranz der Tiroler KaiserjägerJenbach von HauptmannHans Pixner an den Leiter derKulturabteilung von IvanoFrankove zur Verwahrung imstädtischen Museum übergeben.Nach der Feier begabensich die Offiziellen und dieDelegationen in den Festsaalder Gemeinde. Es wurden Salzund Brot überreicht und diegeführten Reden musikalischumrahmt. Mag. Hannes Bodnerüberbrachte die Grüßevon Landeshauptmann GüntherPlatter, übergab Ehrengeschenkeund führte bei seinerRede unter anderem aus, dasser mit Genugtuung und auchetwas Stolz feststellen konnte,dass in den vergangenen Jahrenin diesem Teil der UkraineTiroler Landsleute wertvolleArbeit geleistet haben. Er seiüberzeugt, dass diese Völkerverbindenden Bande nochweiter gestärkt werden können.Vom ÖSK Tirol wurdenim Anschluss daran von LandesgeschäftsführerHermannHotter mit Mag. Hannes Bodnerfolgende Persönlichkeitenausgezeichnet:Roman Kurash, Erster Deputierterder stattlichen AdministrationDistrikt Yavoriv;Ivan Semeriak, Bürgermeisterder Stadt Ivano Frankove;Volodymyr Brodyk, Vorsitzenderdes GemeinderatesIvano Frankove;Myhaylo Biliak, Direktor desNationalen Naturparks Yavoriv;Yuriy Plesha, Leiter der Abteilungdes Nationalen NaturparksYavoriv undVitaliy Havhun, HistorikerDie abschließende Einladungder ukrainischen Verwaltungwar nicht nur eine Veranstaltungmit landesüblichermusikalisch untermalter Gemütlichkeit,sondern bot auchGelegenheiten, Freundschaftenzu vertiefen und über zukünftigegemeinsame Plänezu diskutieren.Kranzniederlegung am Soldatenfriedhof in Vilnius: Mag. Roland Vogel,Präsident der Österreichisch-Litauischen Gesellschaft Univ. Prof. WolfgangKlos, österr. Botschafter Dr. Helmuth Koller (v. links)Bild: R. VogelÖsterreichisch-Litauische GesellschaftKranzniederlegung in VilniusIm Mai 2002 errichtete das <strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong>, LandesgeschäftsstelleTirol, in Zusammenarbeit mit dem damaligenösterreichischen Militärattaché für Litauen Brigadier RolandVogel am Soldatenfriedhof im Vingio-Park in Vilnius,der Hauptstadt Litauens, einen Gedenkstein zu Ehrenvon Gefallenen des Ersten Weltkriegs der k.u.k. Armee.Die Einweihung des Denkmalserfolgte damals in einerwürdigen Feier, an der Abordnungenaus dem ganzen Bereichder ehemaligen Donaumonarchieteilnahmen.Anlässlich einer Bildungsreiseder Österreichisch-LitauischenGesellschaft im Mai2013 nach Litauen legten der<strong>Österreichische</strong> BotschafterDr. Helmuth Koller, der Präsidentder Gesellschaft, Univ.Prof. Wolfgang Klos und derGeneralsekretär Bgdr i. R.Mag. Roland Vogel im Namendes <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es Tiroleinen Kranz zum ehrendenGedenken der gefallenen Soldatennieder.Im Anschluss daran wurdeGedenkfeier in Bondo (Trentino)auch ein Kranz für FeldwebelAnton Schmid an einemGedenkstein für Angehörigeder deutschen Wehrmachtniedergelegt, an dem dessenName eingraviert ist. DerWiener Feldwebel hat in derZeit seiner Verwendung inVilnius während des ZweitenWeltkrieges hunderten Judendas Leben gerettet und wurdedafür 1942 verurteilt und hingerichtet.Er wird in Vilniusauch als „Engel von Vilnius“bezeichnet.In der Pflege der guten Beziehungenzwischen Litauen undÖsterreich nimmt der WienerFeldwebel einen ehrenhaftenPlatz ein.Bgdr i. R. Mag. Roland VogelDie Tiroler Kaiserjäger, Ortsgruppe Jenbach, haben im Namendes <strong>Österreichische</strong>n <strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es, LandesgeschäftsstelleTirol, bei der heurigen Feier in Bondo einen Kranz niedergelegt.Die Landesgeschäftsstelle Tirol verbindet mit dieserhistorischen Gedenkstätte eine langjährige, freundschaftlicheTradition.Hptm Hans Pixner


LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERGÖSK - Ausgabe 2/2013 • 5036. Fest der Verbrüderung am Passo ParadisoVon LGF Oberst Professor Erwin FitzAm 18. August 2013 fand am Passo Paradiso bei Kaiserwetterdas 36. internationale Fest der Verbrüderung statt.Bei dem von Cav. Emilio Serra aus eigenen Mitteln geschaffenenDenkmal der Brüderlichkeit fanden sich aufEinladung von Landeshauptmann Alberto Pacher, BürgermeisterDenis Bertolini und Achille Serra vom „Museumdes Weißen Krieges“ in Vermiglio auch dieses Jahreine beachtliche Anzahl von Ehrengästen, Mitwirkendenund Zuschauern ein. Bei dieser Feier wurde von den Nachgeborenenjener Soldaten gedacht, welche hier im ErstenWeltkrieg gegeneinander gekämpft haben und dabei gefallensind.Gedenkprozession undGletscherleichenDen Auftakt bildete wie alljährlichdie von der MusikkapelleOssana-Vermiglio musikalischbegleitete große Gedenkprozessionvom Fuße desPresenagletschers zum PassoParadiso. Hier liegen nochzahlreiche Gefallene des ErstenWeltkrieges im ewigen Eis.Unterhalb der Presenaspitzegab der Gletscher am 28. September2012 nach fast 95 Jahrendie sterblichen Überrestevon zwei österreichischen Soldatenfrei. Diese fanden nachAbschluss der gerichtsmedizinischenUntersuchung ihreletzte Ruhe am 1. September2013 im Kriegerfriedhof St.Rochus in Pejo.Fest der VerbrüderungZum Gedenken an dieKriegstoten der italienischenund der österreichischen Seitefanden sich hunderte Teilnehmerund Gäste ein. Achille,der Sohn von Emile Serra,dem Initiator dieser Veranstaltung,hieß alle Teilnehmerherzlich willkommen. Erentbot folgenden Gästen einenbesonderen Gruß: Senator Dr.Franco Panizza, Vizekommandantder Alpini GeneralmajorFausto Macor, BürgermeisterDenis Bertolini,Vizebürgermeisterin Dr. AnnaPanizza, Bürgermeister RomedioMenghini aus Dimaro,Bürgermeister Giuliano DallaSerra aus Mezzana, VizebürgermeisterSandro Constanziaus Ossana und VizebürgermeisterFrancesco Moratti ausCorviana. An Abordnungenwaren Vereinigungen der TirolerKaiserjäger, des TirolerKaiserschützenbundes, derStandschützen und der Schützenvertreten.Musikalisch wurde die Gedenkfeiervon der MusikkapelleOssana-Vermiglio sowievom Chor Santa MariaAssunta di Tassullo feierlichumrahmt.Am Fuße des Denkmals wurdevon Militärkaplan Pater GiorgioValentini die Gedenkmessezelebriert. Im Anschlussdaran wurden am Denkmaldie Kränze niedergelegt. Zur„Ehrung aller Kriegstoten undzur Mahnung an die Lebenden“legte LandesgeschäftsführerOberst Prof. ErwinFitz den Kranz des <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>esnieder. Am Ende der Kranzniederlegunggab es eine Ehrensalvedurch die Schützenkompanievon Sulzberg.Vor 95 JahrenErwin Fitz erinnerte in seinerGedenkansprache andie jüngst aufgefundenenKriegstoten am Presenagletscherund an Österreich-Ungarns letzte Offensive, umsich der italienischen Umklammerungzu entziehen.Die große Offensive über denEhrengäste v.li.: Generalmajor Fausto Macor, Oberst Prof. Erwin Fitz,Bürgermeister Denis Bertolini, Dr. Lorenzo Baratter, Senator Dr. FrancoPanizza, Bürgermeister Romedio Menghini aus Dimaro, BürgermeisterGiuliano Dalla Serra aus Mezzana, Vizebürgermeister Sandro Constanziaus Ossana und Vizebürgermeister Francesco Moratti aus CorvianaPiave scheiterte und leiteteden Anfang vom Ende desalten Österreich ein. Zur Entlastungder Piavefront solltedas Unternehmen „Lawine“erfolgen. Ein österreichischerStoß über das Val di Sole, dieMontozzo-Albiolo-Linie, überden Tonale und südlich davonin die Lombardei. Hier standensich die besten Söhne derAlpenländer gegenüber. Dadie Alpini jedoch nach vierjährigemRingen kurz zuvordie Presenaspitze erobert hatten,erkannten sie alle Offensivvorbereitungender Österreicher.Die österreichischeOffensive kam nicht vorwärts,die Italiener schafften aberden Durchbruch durch dieösterreichischen Linien auchnicht.Oberst Prof. Erwin Fitz gingin seiner Gedenkansprachebesonders darauf ein, warumgerade die LandesgeschäftsstelleVorarlberg des ÖSK hiertätig ist. Bereits zu Kriegsbeginnwaren hier VorarlbergerSoldaten eingesetzt. Im Jahr1918 wurde der Monticellohangzur Gänze von den starkzusammengeschmolzenenEinheiten der Standschützenaus Bludenz, Feldkirch undRankweil verteidigt. Zahlreichenvon ihnen war es nichtvergönnt, ihre Heimat wiederzusehen.Allein im Kriegsjahr1918 fielen im Tonalegebietaus Vorarlberg 13 Standschützender Rankweiler, zwei derFeldkircher und einer derBludenzer Kompanie. Weiterswaren vier gefallene und dreivermisste Kaiserschützen ausdem Ländle zu beklagen. DieGefallenen fanden damalsihre Ruhestätte am Kriegerfriedhofin Ossana.Es ist schön und wichtig,dass die Nachfahren undTraditonsträger der Gegnervon einst heute hier brüderlichvereint den Opfern einerschweren Zeit gemeinsamehrend gedenken. <strong>Das</strong> Mottolautet: Vom Krieg zum Frieden.Versöhnung über denGräbern.Die Wichtigkeit solcher Gedenkfeiernals Beitrag zumFrieden wurde auch von denRednern Senator Dr. FrancoPanizza, BürgermeisterDenis Bertolini und anderenbetont. Dr. Lorenzo Baratter,der Koordinator des Komitees„Zum Gedenken 100 JahreAusbruch des Großen Krieges1914 bis 1918“, sprach über die


wichtige Rolle der Erinnerungan unsere Geschichte für unsselbst und für die neue Generation.LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERGÜbergabe der Dokumentation von Oberst Prof. Erwin Fitz anAchille SerraIm Gedenken Versammelte am Passo ParadisoDankVermiglio, an der Tonale-Straße gelegen, war 1918 einevöllig zerstörte Ortschaft,als die nach Mitterndorf inNiederösterreich evakuiertenBewohner in ihre Heimatzurückkehrten. Die GemeindeVermiglio ist seit etlichenJahren gemeinsam mit derautonomen Provinz Trientbemüht, die zahlreich vorhandenenZeugnisse des ErstenWeltkrieges wie die FestungswerkeStrino, Zaccarana, Meround Presanella zu erhaltenund der Öffentlichkeit zugänglichzu machen.Ein besonderer Dank gebührtVizebürgermeisterin Dr. AnnaPanizza, die es ausgezeichnetversteht, durch eine Verbindungvon Zeugnissen derkriegerischen Vergangenheitmit der Kunst und Kultur derGegenwart das Interesse vielerMenschen für die leidvolleGeschichte zu wecken.Nicht unerwähnt sollendas „Museum des WeißenKrieges“ sowie die GalleriaParadiso bleiben, welche sicheines regen Besucherinteresseserfreuen können.Für die Beistellung der Exponateverdient die Familie SerraAnerkennung.Ein herzliches Vergelt´s Gottallen Verantwortlichen dafür,dass sie den Opfern einer leidvollenVergangenheit einenwürdigen Platz in der Gegenwartund Zukunft - als einewichtige Mahnung zum Frieden- sichern.Bild: Bertolini, VermiglioÖSK - Ausgabe 2/2013 • 51Bei den Vorbereitungen für die Gedenkstätte dabei: General i. R. Dr. JeanClaude Laparra, Juliette Roy, Gesandter Mag. Wolfgang Lukas Strohmayer,Bgm. Jean Marie Addenet, LGF Prof. Fitz, Denis Mellinger (v. li.)Westfront: Erinnerung an diefast vergessenen ÖsterreicherAm 24. Juni 2013 unternahmen der <strong>Österreichische</strong> Generalkonsulin Straßburg Mag. Wolfgang Lukas Strohmayerund Oberst Prof. Erwin Fitz eine Erkundungs- und Vorbereitungsfahrtin den Großraum Verdun. Zweck der Fahrtwar die Möglichkeit der Errichtung einer Gedenkstätte fürdie an der Westfront des Ersten Weltkrieges gefallenenSoldaten der k.u.k. Armee, der k.k. und k.u. Landwehr inSamogneux bei Verdun sowie die Anbringung einer Gedenktafelam Soldatenfriedhof von Cronenburg in Straßburg.VorgeschichteAuf den Maashöhen hatte esfrüher einen vom Infanterieregimentvon Courbiere errichtetenGedenkstein für dieGefallenen <strong>Österreichische</strong>nKameraden gegeben. Heuteerinnert nur noch eine Bildpostkartedaran.Generalkonsul GesandterDer alte, nicht mehr vorhandeneGedenksteinMag. Strohmayer hatte bereitsseit 2010 Kontakte mit allenmaßgeblichen Stellen bezüglicheiner möglichen BeteiligungÖsterreichs an den Gedenkfeierlichkeiten2014 bis2018 im Großraum Verdun.Dabei wurde unter anderemder Vorschlag einer Gedenkstättefür die an der Westfrontdes Ersten Weltkriegesgefallenen Soldaten der k.u.k.Armee, der k.k. und k.u. Landwehrerörtert und von französischerSeite sehr positiv aufgegriffen.Der Präsident des Conseil Généralde la Meuse, SénateurChristian Namy, hatte in derFolge General a. D. Jean-ClaudeLaparra gebeten, diesesVorhaben inhaltlich zu unterstützen.General a. D. Laparraverfügt über eine umfassendeDokumentation der Beteiligungder k.u.k. Armee an derWestfront und hat diese auchin seinem Buch „Le Prix d’uneAlliance“ veröffentlicht.<strong>Das</strong> Ergebnis der verschiedenenebenso interessiert


wie konstruktiv gehaltenenTreffen in Bar-le-Duc bzw.der Begehungen in Verdun istder Vorschlag der Errichtungeiner Gedenkstätte auf demGemeindegebiet von Samongneux,in unmittelbarer Näheder k.u.k. Frontlinie sowie desSoldatenfriedhofes von Consenvoyemit den Gefallenender k.u.k. Armee.Gedenktafeln an SoldatenfriedhöfenAls erstes wurde der deutscheSoldatenfriedhof Consenvoyebesucht. Es handelt sich dabeium jenen Soldatenfriedhofder von Präsident FrancoisMitterand und BundeskanzlerHelmut Kohl gemeinsam understmalig in der französischenGeschichte besucht und gesegnetwurde. Dort fanden 62im Kampf um Verdun Gefalleneder k.u.k. Armee und derLandwehren ihre letzte Ruhestätte.Am Soldatenfriedhofdes Volksbundes DeutscheKriegsgräberfürsorge erinnertaußer den Daten auf denGrabkreuzen nichts daran,dass hier auch Soldaten derk.u.k. Armee liegen. Es wurdeübereinstimmend die AnsichtLANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERGAufstellungsplatz des neuen Gedenksteins, im Vordergrund der Stein fürden ehemaligen FrontverlaufDeutscher Kriegerfriedhof Consenvoye mit österreichischen Gefallenenvertreten, an den Volksbundwegen der Anbringung einerHinweistafel sowie einer denhistorischen Zusammenhangerklärenden Informationstafelheranzutreten.Zum Abschluss besuchtenGeneralkonsul Mag. Strohmayerund Oberst Prof. ErwinFitz den Soldatenfriedhof vonCronenburg in Straßburg, woebenfalls Gefallene der k.u.k.Armee und der Landwehrenbestattet sind. Auch hier solleine Gedenktafel an diese fastvergessenen Kriegstoten angebrachtwerden. Seitens derStadtregierung von Straßburggibt es diesbezüglich auch positiveSignale.BesprechungenIn Samogneux, einer imErsten Weltkrieg völlig zerstörtenOrtschaft, konnte derBürgermeister Jean-MarieAddenet neben der österreichischenDelegation, die Vertreterindes Regionalrats desMaas Gebietes Juliette Roy,den Historiker General a. D.Dr. Jean-Claude Laparra undden Steinmetz Jean Mellingerbegrüßen. Nach einem einleitendenGespräch, wurde jeneStelle außerhalb der OrtschaftSamogneux auf der StreckeRichtung Consenvoye aufgesucht,wo die Gedenkstätteerrichtet werden soll.Diese Grünfläche befindetsich in etwa zehnminütigerEntfernung zum Ossarium inVerdun bei der Abzweigungzum zwei Kilometer entfernten,zerstörten GedenkortHaumont. Die Lage dergeplanten Gedenkstätte lässteine entsprechende Besucherfrequenzerwarten. GeneralLaparra regte an, dass die Nationalitätin den Friedhofsbüchern,so wie früher, wiederangeführt werden sollte.Oberst Prof. Fitz stellt sicheinen Gedenkstein mit deutscherund französischer Inschriftvor. Auf der Vorderseitesoll das Gedenken festgehaltenwerden. Die Rückseite soll diean der gesamten Westfront desErsten Weltkrieges eingesetztenVerbände aufweisen. ZurErläuterung des Geschehenswurde die Anbringung einerzweisprachigen Informationstafelangeregt.ErgebnisAuf Grundlage der durchgeführtenBesprechung erstellteOberst Prof. Erwin Fitzeine Planskizze für den Gedenksteinmit den jeweiligenzweisprachigen Inschriften.An Hand dieser Planungenwurden nun Angebote vonFirmen eingeholt. Die feierlicheSegnung der Gedenkstättesoll voraussichtlich am11. April 2014 als Auftakt zumGedenkjahr 2014 erfolgen.DankDer Dank des ÖSK gilt GeneralkonsulMag. Strohmayerfür seine Initiative und denfranzösischen Behörden fürdie Bereitschaft der Unterstützungdieses völkerverbindendenProjekts, das erstmaligmit den bisher nicht erschlossenenAngaben zu dengefallenen Soldaten der k.u.kArmee ein Gedenken an Ortund Stelle möglich machenkann.LGF Oberst Prof. Erwin FitzÖSK - Ausgabe 2/2013 • 52BestattuAm 16. Juni 2013 fand aufdem Kriegerfriedhof inBondo die Bestattung vonzwei unbekannten altösterreichischenSoldaten statt,die in den Jahren 2011und 2012 auf der CrestaCroce auf dem Adamello-Gletscher aufgefundenwurden. Aus Vorarlbergnahmen neben dem LandesgeschäftsführerOberstProf. Erwin Fitz, der Präsidentdes Vorarlberger Landeskameradschaftsbundes,Kurator OberstleutnantAlwin Denz mit der Landsstandarte,der Kommandantdes Vorarlberger TraditionsschützenregimentsMajor i. Tr. Werner Beer inBegleitung von Oberleutnanti. Tr. Johannes Beer,und Harald Willi von denreitenden Tiroler Kaiserschützenteil.BondoDie kleine idyllische TrentinerGemeinde Bondo liegtauf rund 840 Meter Seehöhein der Nähe der Gletschermassivedes Adamello undder Presanella. In diesen Gletscherregionenwerden durchden Rückgang der Gletscher,vom ewigen Eis zunehmendKriegstote freigegeben.„Die Kriegstoten“Am 17. September 2011fand ein Bergsteiger auf demAdamello-Gletscher, auf derCresta Croce, im Gemeindegebietvon Spiazzo, die sterblichenÜberreste eines vermutlichim Ersten Weltkrieggefallenen Soldaten. Was weißman über diesen Kriegstoten?Es handelte sich um eine Leichemännlichen Geschlechts,die im Vergleich zu anderenbisher aufgefundenen Gefal-


LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERGÖSK - Ausgabe 2/2013 • 53ng auf dem Kriegerfriedhof in BondoVon LGF Oberst Prof. Erwin FitzGedenkmesselenen des Ersten Weltkriegesziemlich gut erhalten war.Viele Weichteile waren zumTeil mumifiziert. Einige Stoff-(Wollpullover?) und Pelzrestewaren mit den Weichteilendes Körpers vermischt. DerFinder benachrichtigte dieGerichtsmedizin in Vicenza.Es wurden in Folge die Carabinieri,das CommissariatoGenerale Onoranze Caduti inGuerra, das Sacrario di Asiago,der Bürgermeister vonSpiazzo, das <strong>Österreichische</strong><strong>Schwarze</strong> <strong>Kreuz</strong> und LandesratFranco Panizza verständigt.Am 23. September 2011wurde die Fundstelle miteinem Hubschrauber angeflogenund eine Fläche von ca.20 m² näher abgesucht. Überrestewaren vom Gletschersicher mitgezogen worden.Teile des Leichnams warenmumifiziert. Die sterblichenÜberreste sowie die noch vorhandeneBekleidung und Ausrüstungwurden geborgen.<strong>Österreichische</strong> KleidungsundAusstattungsgegenständewie hechtgraue- (Muster1914) und feldgraue Stoffteile(Muster 1915), Schneeschuhe,mehrere Ladestreifen für dasGewehr Mauser 1888 undein Glas für Gletscherbrillenließen den Toten als österreichischenSoldaten erkennen.Persönliche Fundgegenständewaren die Perlen eines Rosenkranzes,eine Votivmedaille,Stücke eines Bakelit-Bartkammes und Zündhölzer.<strong>Das</strong> Fehlen von Dokumenten,Schuhen, Leibriemenschloss,Kappe ließ vermuten, dass derKörper schon einmal vorheran die Oberfläche gekommenwar und dass diese Objekteschon abgenommen wurden.Die topografische Lage lässtdarauf schließen, dass der Soldatwährend der Gefechte ander Linie Lobbia Alta - MonteFumo in Frühling 1916 gefallenwar. Aus den Quellengeht hervor, dass Verbändedes k.k. Landsturms in diesemRaum eingesetzt waren. Dieaufgefundene Munition istein Indiz dafür, dass der Totedem Landsturm angehörte.Mit hoher Wahrscheinlichkeitdem LandsturmbataillonNr. 170. Die Gerichtsmedizinstellte fest, dass der aufgefundeneMann zwischen 30 und42 Jahre wahrscheinlich aberzwischen 33 und 36 Jahre altund 180 bis 184 cm groß gewesenwar. Die teilweise nocherhaltenen Weichteile deutetendarauf hin, dass die Freigabedurch den Gletscher erstkürzlich erfolgt war. MehrereBrüche und Frakturen warennach dem Tod eingetreten,wahrscheinlich klimatisch, biologischund auch menschlich(bei der Bergung oder auch beiPlünderungen), zum Beispieleine Fraktur des Schädels,verursacht von einem Eispickel,und mehrere Frakturenan der Brust und der Wirbelsäule.Zum Tod haben wahrscheinlichdie Verwundungenan der rechten Kinnlade, amrechten Schulterblatt und amrechten Oberarm durch einenNahschuss schwerer Artilleriegeführt. Durch die Verwesungdes Körpers war jedochdie Diagnose nicht 100-prozentig.Aus der Färbung derZähne wurde abgeleitet, dassder Tote Raucher war. <strong>Das</strong> Skelettwies als Zeichen schwererArbeitstätigkeit Osteoartrosesowie Knochenkrebs an derrechten Schädelwand auf. Ausder histologischen Untersuchungder Därme, konnte manentnehmen, dass die letztenMahlzeiten aus Getreide, zumBeispiel Haferbrei bestanden.Die Reste eines weiteren vermutlichKriegsgefallenen desErsten Weltkrieges, wurdenbei der Cresta Croce aufgefundenund am 21. August2012 vom Bergrettungsdienstder Carabinieri, zusammenmit Marco Gramola vom historischenKomitee des Alpenvereins,geborgen und amFolgetag nach Vicenza zurGerichtsmedizin gebracht. DieReste bestanden aus Knochenund Stoff-, Uniform- und Bergschuhteilen.Auf Grund derBekleidungsüberreste wurdeder Tote der AltösterreichischenArmee zugeordnet.Der Leichnam wies mehrereschwere Verletzungen undBrüche an Schädel, linkemSchulterblatt, Brust, Wirbelsäule,rechtem Schenkelund linkem Schienbein auf.Auch ohne andere Angaben,wie Ausmaß und Grad derVerletzungen, konnte daraufgeschlossen werden, dass derTote von einem sehr nahenSchuss schwerer Artilleriegetroffen wurde. Der Schädelbruchstammte wahrscheinlichvom Fall des Köpers aufden steinigen Boden. BeimToten handelte es sich um einenMann, zwischen 22 und42, wahrscheinlich aber zwischen25 und 38 Jahren, miteiner Körpergröße von 176bis 179 cm. Festgestellte Gelenkerkrankungenließen aufschwere körperliche Arbeitschließen.GedenkmesseNach dem Marsch zum Dorfplatzvor der neuen Kirchefanden sich folgende Vereinezu der von den Pfarrern DonCelestino Riz und Don DanieleAmbrosini zelebriertenGedenkmesse ein: als Ehrenkompaniedie SchützenkompanienRhendena und Roncone,der Vorarlberger Landeskameradschaftsbund,dieSchützenkompanie Bezau, dieKameradschaft FeldmarschallRadetzky Wien, die KaiserjägerbündeKufstein, Innsbruck,Jenbach, Villanders und Auer,das Kaiserschützen Regiment2 - Hall und Umgebung, dieWelschtiroler Standschützen,die Schützenkompanien Nals,Ladins de Fasha, Castelan DestraAdes, Pergine Caldonazzo,Kronmetz, Lavis, Sulzberg,Arco, Vezzano, Val de Leder,die Vereinigungen der Alpini,die Vereinigung der Infanteristen,die Freiwillige Feuerwehr,der Chor San Barnaba,die Musikkapelle von Roncone,die Böhmische Judicarienund die Freiwilligen des Katastrophenschutzesder Alpini.Der Bürgermeister von BondoGiuseppe Bonenti konntefolgende Persönlichkeiten namentlichbegrüßen: Untersekretärfür Regionale Angelegenheitenund Autonomie Dr.


LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG / SÜDTIROLER SCHWARZES KREUZÖSK - Ausgabe 2/2013 • 54Der „vergessevon St. LeWalter Ferrazza als Vertreterder Regierung, Senator Dr.Franco Panizza, Oberst Prof.Erwin Fitz, als Vertreter desÖSK, Altbürgermeister MarioValenti, Gemeinderat LeonardoBonenti, den Vizebürgermeistervon Spiazzo AngeloCapelli, die Bürgermeistervon Fiave, Nicoletta Aloisi,Daone, Ugo Pellizzari, Praso,Roberto Panelatti, Lardaro,Werner Bonenti und zahlreicheandere. Oberst Prof.Erwin Fitz betonte in seinerAnsprache, dass es ein großerFortschritt ist, wenn hier soebendie österreichische Flaggevon einem Alpini und dieitalienische Flagge von einemAngehörigen des Kaiserschützenbundesgehisst wordensind. Der Appell der Kriegstotenan uns Lebende sei Versöhnungüber den Gräbern.Er dankte der Provinz und derGemeinde für ihre großartigeKriegsgräberarbeit. AuchFriedhöfe müssen leben. EinDank gilt auch Manuela Sartorifür ihre unermüdlicheArbeit als Dolmetscherin undOrganisatorin.Segnung derGefallenen (oben)Gefallene mitEhrenwache (links)BeisetzungNach dem Marsch zumFriedhof erfolgte die Beisetzungszeremoniegemäß derBegräbnisordnung der italienischenArmee. Zur Ehrungder Kriegstoten erklangendrei Trompetensignale. Danntraten die Kranz- und Sargträgergefolgt von den Ehrengästenin den Friedhof ein.Eine Ehrengruppe der Alpinierwies den Kriegstoten dieletzte Ehre. Der große undder kleine Sarg, jeweils mitder Bundesflagge bedeckt,wurden auf ein Podest gestelltund durch den Priestergesegnet. Anschließend wurdendie Särge zu den offenenGräbern getragen. Dort wurdendie sterblichen Überresteein letztes Mal gesegnet.Dann wurden die beiden Särgein die Gräber gesenkt. Dr.Walter Ferrazza, Senator Dr.Franco Panizza, Giuseppe Bonenti,Angelo Capelli, OberstProf Erwin Fitz und KuratorOberstleutnant Alwin Denzbestreuten die Särge mit Erde.Mit einer Schweigeminuteging die Beisetzungszeremoniezu Ende. Den Auftaktbildete eine Führung am 15.Juni 2013 durch das FestungswerkLarino und die aufwendigsanierte Festung Corno,geleitet durch Oberst Prof.Erwin Fitz mit Erläuterungenvon Attilio Galliani, Mitglieddes Gemeindeausschussesvon Lardaro und Mitglied derSchützenkompanie Roncone.Seit seinem Bestehen betreut das Südtiroler <strong>Schwarze</strong><strong>Kreuz</strong> zusammen mit allen anderen SoldatenfriedhöfenSüdtirols auch den Franzosenfriedhof von St. Leonhard inPasseier (Dokumentation ÖSK, Seite 410), der sich im Besitzeiner Gemeinschaft von Bauern des Dorfes befindet.Nach dem Tod von Albert Ploner, der als Betreuer diesesFriedhofes Großes geleistet hat, begann man von Seitender Gemeindeverwaltung genauer nachzuforschen undstellte im Jahr 2008 Grabungen an, bei denen aber wederGebeine noch andere Hinweise auf begrabene Soldatengefunden werden konnten.Dieses Ergebnis wurdendem Französischen Konsulatmitgeteilt, das auf eigeneFaust und unter Aufsicht vonVertretern der Militärpolizeinoch einmal Grabungendurchführen ließ. Auch hierbeikonnten keine Anhaltspunkteauf das VorhandenseinKriegerfriedhof St. Wolfgang -Dank an die Stadt FeldkirchEin herzlicher Dank gebührt der Stadt Feldkirch für die auchjüngst wieder gewährte Unterstützung der Kriegsgräberarbeitam Soldatenfriedhof St. Wolfgang in Feldkirch-Tosters.Die Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt Feldkirch haben imSommer 2013 im Soldatenfriedhof großartige Arbeit geleistet.Der in die Jahre gekommene Natursteinbrunnen wurdekomplett saniert, der Innenbereich neu verputzt und gestrichen.Schadhafte Fugen wurden ausgespachtelt, sodass sich derBrunnen wieder in einem ordentlichen Zustand befindet. ImZuge dieser Arbeiten wurde auch die Mauer im Eingangsbereichsowie beim großen <strong>Kreuz</strong> saniert.Weiters haben Mitarbeiter der Stadt Feldkirch den Baumbestandnach vorheriger Besichtigung zurückgeschnitten bzw.brüchige und verdorrte Äste entfernt. Insgesamt wurden zweiLkw-Fuhren biogener Abfall von Bediensteten der Stadt Feldkirchabgeführt und entsorgt. Dafür gebührt der Stadt Feldkirch,dem Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold und deneingesetzten Mitarbeiternein ganzherzliches Vergelt´sGott.Mitarbeiter des Bauhofesbei der BrunnensanierungBild: Norbert Khünyvon Toten gefunden werden.Die Gemeinde hat dann daszerwühlte Areal auf eigeneKosten saniert, neue Bäumegepflanzt und auch eine neueMarmortafel anfertigen lassen.Zudem hat der Gemeinderatmit einem Grundsatzbeschlussfestgelegt, dass das


SÜDTIROLER SCHWARZES KREUZne“ Franzosenfriedhofonhard in PasseierSt. Leonhard: Zustand heute undbei den Grabungen im Juni 2013Areal trotzdem weiterhin alsFranzosenfriedhof geführtwird.Vor rund zwei Monaten wurdendann von Seiten der französischenBotschaft erneutGrabungen – diesmal unterAufsicht eines Archäologen– durchgeführt. Diese Sondierungenwaren erfolgreich,es wurden Gebeine gefunden,die dem Franzosenfriedhofvon Passeier seinen Statusals Friedhof eindeutig bestätigten.Zugleich wurde auchdas Grabmal zweier russischerKriegsgefangenen auf diesemFriedhof instandgesetzt undderen Vorhandensein der russischenVertretung „NadezhdaIvanovna Borodina“ mitgeteilt.<strong>Das</strong> Südtiroler <strong>Schwarze</strong><strong>Kreuz</strong> wird nunmehr, zusammenmit der Gemeindeverwaltung,die Besitzrechteklären und den Friedhof auchweiterhin in treuem Gedenkenan die Gefallenen pflegenund erhalten.<strong>Das</strong> Projekt des „RussischenZentrums“ in Meran „VergesseneSeiten des Ersten Weltkrieges,Tiroler Erinnerung“,das 2012 in der europäischenAlpenregion (Euregio) gestartetwurde und das die ProvinzenBozen, Trient und dasBundesland Tirol umfasst,gilt als eine der ersten europaweitenInitiativen des RussischenZentrums „NadezhdaIvanovna Borodina“ anlässlichdes Gedenkjahres 2015.Die Erinnerung an den ErstenWeltkrieg wurde in West- undMitteleuropa stets sorgfältigbewahrt. In Russland hingegenwurde versucht, diesenKrieg aus dem Gedächtnisder Bevölkerung zu löschen:Nach der Oktoberrevolution1917 wurde er als imperialistischerKrieg, der wenig mitder Verteidigung des Vaterlandesund den Interessen derbreiten Bevölkerung zu tunhatte, dargestellt. Seit einigenJahrzehnten bemühen sichnun russische Historiker, Forscherund Vertreter von militärgeschichtlichenVerbändenaktiv um eine objektive Sichtweiseder Geschichte des ErstenWeltkrieges und der RolleRusslands. „Unsere Pflichtals Nachkommen jener, diein diesen Jahren an der Frontgefallen sind, besteht darin,die Erinnerung an dieses historischeEreignis zu wahrenund aufzufrischen und unsereLandsleute darauf aufmerksamzu machen“, so der Direktorder Stiftung Andrej Pruss.Ab 1915 lebten in den Dolomitentausende russischeKriegsgefangene der österr.-ung. Armee, die hier Befestigungsanlagenund Straßenbauten oder auf Bauernhöfenarbeiteten. Es ist zuverlässigbewiesen worden, dassrussische Soldaten in Bozen,Meran, Brixen, Innichenund Toblach, am Karerpass,im Grödnertal, in Auer undanderen Dörfern begrabenliegen. Weiter gibt es Zeugnissedarüber, dass währenddes Ersten Weltkrieges über10.000 russische Soldatenums Leben kamen. Im Zugevon Forschungsarbeiten undRecherchen, die bis 2015 zumLinks das Grab der russischen Kriegsgefangenen, oben die Tafelfür den - nun eindeutig nachgewiesenen - FranzosenfriedhofÖSK - Ausgabe 2/2013 • 55Abschluss gebracht werden,sollen folgende Aufgaben gelöstwerden:• Ein Register aller russischenSoldatengräber(Gräber von Kriegsgefangenen)in Norditalien aus derZeit des Ersten Weltkriegessoll erarbeitet werden.• Jene Orte, die einen Bezugzu russischen Kriegsgefangenenhaben (Objekte, dievon Russen erbaut wurden)sollen genauer erfasst undbeschrieben werden.• Informationen von Privatpersonensollen zusammengetragenund die lokaleBevölkerung ermuntertwerden, ihre Familienarchivezu durchstöbern.• Die Instandhaltung derrussischen Gräber in derRegion soll organisiert werden.• Russische Kriegsgefangenesollen an den Orten, an denensie ums Leben kamen,ausfindig gemacht unddann bestattet werden.• Eine möglichst vollständigeNamensliste aller Russen,die auf dem Gebiet derRegion Trentino-Südtirolbegraben liegen, soll erstelltund entsprechendeGedenktafeln an den Grabstättenangebracht werden.• <strong>Das</strong> Programm für ein Jugendlagerzur Erinnerungan den Krieg soll erarbeitetwerden.Jugendlager / Forschungsexpedition(2013–2018)Diese Aufgaben können allerVoraussicht nach u. a. Dankeines Jugendlagers gelöst werden,das jährlich im Sommeran Orten, an denen zahlreicherussische Kriegsgefangeneums Leben kamen (Pustertal,Fassatal, Gadertal, Sulzberg(Val di Sole), Vinschgau),stattfinden wird.Unsere Partner dabei:• Historisch-patriotischerJugendverein „Unser Sieg“mit Hauptquartier in Tula(Russische Föderation);• Jugendorganisationen derAutonomen Provinz Bozen-Südtirol;


LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICHDie Landesgeschäftsstelle Salzburg des <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>es hat ein ehrgeiziges Projekt in Angriffgenommen – die Restaurierung des Soldatenfriedhofes inJelabuga in der Republik Tatarstan in Russland. Anlass fürdiese Aktion war der Besuch einer Delegation aus dieserStadt in Salzburg und eine Kranzniederlegung auf demSoldatenfriedhof in Grödig.ÖSK - Ausgabe 2/2013 • 56Renovierung des Soldatenfriedhofes in JelabugaDer hervorragende Zustanddieser von Kamerad SeppHaslauer vorbildlich gepflegtenTotengedenkstätte hat dierussischen Besucher tief beeindrucktund sie veranlasst,auch ihrerseits den Friedhof inihrer Stadt, auf dem 140 österreichisch-ungarischeSoldatendes Ersten Weltkrieges begrabensind, zu restaurieren. Eineösterreichische Delegationkonnte sich bei einem Gegenbesuchim Juni vorigen Jahresvom Anlaufen dieser Arbeitenüberzeugen. Diese Zeitung hatdarüber bereits berichtet.Über Initiative von Sepp Haslauerund mit voller Unterstützungdurch LGF BürgermeisterJosef Hohenwarter unddes Präsidenten des <strong>Österreichische</strong>nKameradschaftsbundesLudwig Bieringer hatsich die LandesgeschäftsstelleSalzburg des <strong>Schwarze</strong>n<strong>Kreuz</strong>es entschlossen, zurFinanzierung dieses Sanierungsprojektsbeizutragen mitdem Ziel, jedem dort bestattetenösterreichischen Soldatenein würdiges Gedenkensicher zu stellen.Mit der russischen Seite wurdefolgendes Übereinkommengetroffen:• Der Vertragspartner, dieStiftung Kulturerbe vonJelabuga, übernimmt diePlanung der Friedhofsanlageim Einvernehmenmit dem <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong> (LGStSalzburg)• holt Kostenvoranschlägefür die einzelnen zu vergebendenArbeiten ein undleitet sie an die LGSt Salzburgweiter• erteilt die Arbeitsaufträgean die Bestbieter nach Zustimmungdurch die LGStSalzburg• führt die Aufsicht über diekorrekte und fachlich besteAusführung der Arbeiten• überprüft die vorgelegtenRechnungen der Auftragnehmerund bestätigt derenRichtigkeit• leitet die überprüften undfür richtig befundenenRechnungen zusammenmit einer fotografischenDokumentation der geleistetenArbeiten an dieArbeiten am Friedhof JelabugaLGSt Salzburg weiter• verpflichtet sich, die Pflegeund Instandhaltung desSoldatenfriedhofes für dieZukunft zu übernehmen.Die LandesgeschäftsstelleSalzburg des <strong>Österreichische</strong>n<strong>Schwarze</strong>n <strong>Kreuz</strong>esverpflichtet sich im Gegenzug,umgehend nach Übersendungder geprüften Rechnungenund der Bilddokumentationder geleisteten Arbeiten,den Rechnungsbetrag auf dasKonto der russischen Vertragspartnerzu überweisen.Die Stiftung Kulturerbe vonJelabuga hat dem <strong>Schwarze</strong>n<strong>Kreuz</strong> Salzburg einen sehr ansprechendenEntwurf für dieGestaltung der Anlage vorgelegtmit einem Kostenvoranschlagvon knapp € 14.000,–,der mit kleinen ÄnderungsundErgänzungsvorschlägenangenommen wurde.Mittlerweile wurden die Sanierungsarbeitenbereits begonnenund vorerst ein Betragvon € 8.000,– zur Verfügunggestellt.Zwei gravierende Bedenkenwurden vor Beginn gegen diesesProjekt vorgebracht:• die Sprachbarriere• die Schwierigkeit einer effektivenKontrolle der Arbeitenauf diese Entfernung<strong>Das</strong> erste Problem löste sichdadurch, dass wir in OksanaEsipova von der Stiftung KulturerbeJelabuga eine Deutschsprechende Partnerin habenund die Frage der Kontrollekonnte mit der Bilddokumentationin befriedigenderWeise gelöst werden. Jedenfallskonnte dadurch und aufGrund der bereits bestehendenpersönlichen Kontakteeine kostengünstige Lösungunseres Anliegens erreichtwerden.Oberst i. R. B. KoppensteinerBitte spenden auch Sie für die Pflege und Erhaltung der Kriegsgräber.Sie mahnen zum Frieden und erinnern an die toten Kameraden.<strong>Österreichische</strong> Post AG • Info.Mail • Entgelt bezahltIMPRESSUM: Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:<strong>Österreichische</strong>s <strong>Schwarze</strong>s <strong>Kreuz</strong>/Kriegsgräberfürsorge, Wollzeile 9,1010 Wien, www.osk.at / DVR 0984736Für den Inhalt verantwortlich: Oberst i. R. Alexander Barthou,GeneralsekretärRedaktion: Bgm. a. D. Obstlt Prof. Friedrich Schuster, 4020 Linz,Gürtelstraße 27Layout: Pressebüro Josef Pfleger, Hangsiedlung 7, 3580 HornTel.: 02982/3965; www.pfleger.atTitelbild: Arbeit auf Kriegsgräberanlage / ParthDruck: Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn, www.berger.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!