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Glossar DYSPHAGIE - LSF Graz

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<strong>Glossar</strong> zum Thema<strong>DYSPHAGIE</strong>AchalasieStörung der Öffnung des unterenÖsophagussphinkters, spastischeVerengung;allgemein: neuromuskuläre Störung beiglattmuskulären HohlorganenAerodigestivbereichLuft- und VerdauungstraktAphagieUnvermögen zu SchluckenApraxieÄußert sich bezüglich einer Dysphagie inder oralen Schluckphase. Apraxiebezeichnet die Störung von Bewegungenbei willkürlicher Initiierung. Zu einemanderen Zeitpunkt können diese normalausgeführt werden.AspiratIn die Luftwege eingedrungenerFremdkörperAspirationAspiration gilt als bedrohlichste Folge derDysphagie und bezeichnet das Eindringenvon Flüssigkeiten oder Festkörpern in dieLuftwege unterhalb der Stimmlippen. Eswird zwischen prä-, intra- undpostdeglutitiver Aspiration unterschieden.BolusDer in der Mundhöhle zum Schluckenaufbereitete BissenClearingReinigung von verbliebenen Bolusresten inPharynx oder Larynx. Throatclearingbezeichnet die Reinigung des Pharynxdurch Hochräuspern oder Nachschlucken.Bei Penetration in den Kehlkopfeingangerfolgt das Clearing durch Husten.DeglutitionSchluckaktDivertikelAusstülpung von Wandteilen einesHohlorgans bzw. deren Schleimhaut, z.B.an der SpeiseröhreDroolingSpeichel- bzw. Nahrungsaustritt nachvorne aus der Mundhöhle bei derFormung des BolusDysphagieStörung des Schluckakts, Behinderung desNahrungstransports von der Mundhöhle inden Magen. Zu den häufigsten Ursachenzählen Erkrankungen des zentralen undperipheren Nervensystems (z.B.Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Mb.Parkinson, Tumoren, Infektions- oderDegenerative Erkrankungen, Demenzen),Erkrankungen des neuromuskulärenÜbergangs sowie der Muskulatur (z.B.Myasthenia gravis, Muskeldystrophien),Langzeitbeatmung, Medikamente,Bestrahlung, Operationen sowiepsychogene Faktoren.


ExpektorationAuswurfExspirationAusatmungFEESFiberoptic Endoscopic Evaluation ofSwallowing: VideoendoskopischeStandard-Untersuchungsmethode imManagement schluckgestörter Patienten.Dient der Ruhebeobachtung (Strukturen,Tonus), Prüfung der Beweglichkeit undSensibilität, Evaluation derSchluckfunktion (Erfassung von Residuen,Penetration sowie Aspiration) und Prüfungder Effektivität therapeutischer Manöver.Globus pharyngis (Globusgefühl)Fremdkörpergefühl bzw. Missempfindenin der Halsregion beim Leerschluckenohne Beeinträchtigung desNahrungstransportsImpaktationFeststeckenInspirationEinatmungIntradeglutitivwährend des eigentlichen SchluckaktesLeakingUnkontrolliertes Ent- bzw. Abgleiten desBolus in den pharyngealen Raum vorAuslösung des SchluckreflexesMastikationKaufunktionOdynophagieSchmerzen beim SchluckenOÖSOberer Ösophagus SphinkterPEGEine Perkutane EndoskopischeGastrostomie wird unter endoskopischerKontrolle direkt durch die Bauchdecke inden Magen gelegt (in manchen Fällenauch in tiefere Abschnitte desVerdauungstrakts), um eineSondenernährung zu ermöglichen. Diesgeschieht unter örtlicher Betäubung.Penetrationlaryngeal: Eindringen von Nahrungsteilenin den Kehlkopfeingang oberhalb derStimmlippennasal: Eindringen von Fremdsubstanzen indie NaseZu Penetration kann es vor, während odernach der Schluckreflexauslösung kommen.Demnach wird zwischen prä-, intra- undpostdeglutitiverPenetrationunterschieden.PeristaltikWurmartige aufeinanderfolgendeKontraktionen der einzelnen Abschnittemuskulöser Hohlorgane, z.B. Peristaltikder SpeiseröhrePhagophobieAngst vor dem SchluckenPharynxkonstriktorenSchlundschnürer


PneumonieEntzündung des LungenparenchymsPoolingPharyngeales Pooling nennt man dasAuffangen von Bolusteilen im Rachen. Diesgeschieht vor der Schluckreflexauslösung(prädeglutitiv).Postdeglutitivnach dem eigentlichen SchluckaktPrädeglutitivvor dem eigentlichen SchluckaktRefluxGastroösophagealer Reflux: retrogradeBewegung von Mageninhalt in dieSpeiseröhreRefluxkrankheitEntzündliche Reaktion derÖsophagusschleimhaut auf Magensäurebzw. angedauten MageninhaltRegurgitationRetrograde Bewegung der ösophagealenMuskulatur, die ein Wiederauswürgen ausder Speiseröhre in den Kehlkopf, Rachenund Mund bewirken kann.Nasale Regurgitation: Aufgrund einesinkomplettenvelopharyngealenAbschlusses gelangen Bolusteile inNasenrachen bzw. Nase.ResiduenBolusreste, die nach Schluckreflexauslösung(postdeglutitiv) in Mundraum,Rachen oder Kehlkopf verbleiben.RetentionVerbleiben von Bolusresten in denValleculae und/oder Sinus piriformisund/oder an der Pharynxwand nachdemder Bolus den Pharynx passiert hat.RöntgenkinematographieAuf 55mm-Film aufgezeichneteRöntgenbilder mit einer Bildfrequenz von50 Aufnahmen pro SekundeSchluckreflexNicht willentlicher, am Ende der oralenPhase beginnender Teil des SchluckaktesSilent AspirationAspiration ohne unmittelbare äußereAnzeichen/Hinweise (z.B. Husten oderAuswurf)Sinus piriformisSeitliche Taschen im Hypopharynx,geformt durch die Anheftung des unterenSchlundschnürers am RingknorpelTriggerarealeReflexauslösende ZonenTriggerungReflexauslösungUÖSUnterer Ösophagus SphinkterValleculaeBeidseitig taschenförmig vertiefteVerbindungsräume zwischen Zungengrundund Epiglottis


VideoendoskopieEndoskopische Beurteilung von Strukturund Funktion des Pharynx und Larynx mitVideoaufzeichnung, entweder transnasalmit flexibler Optik oder transoral mitstarrem LupenlaryngoskopVideofluoroskopieVideoaufgezeichnete Röntgendurchleuchtung,mit einer Bildfrequenz von 25Aufnahmen pro Sekunde zur Beurteilungdes SchluckaktesWet VoiceVeränderung der Stimmqualität (z.B.gurgelnd, brodelnd, rau) nach demSchlucken als Hinweis auf eine laryngealePenetration. Die veränderte Klangqualitätentsteht durch Fremdkörper, die auf denStimmlippen liegen. Bei intakterSensibilität wird das Material abgehustet.Quelle: Bartolome, G. & Schröter-Morasch, H. (Hrsg.) (2006). Schluckstörungen. Diagnostikund Rehabilitation ( 3. Auflage). München u.a.: Urban & Fischer.Erstellt von Helene Maier, Logopädin, <strong>LSF</strong>-<strong>Graz</strong> 2011

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