no-go’ test.“ (Rosson & Carrol, 2002, S. 27ff.; DIN EN ISO 13407; Sarodnick & Brau,2006, S. 20, 82ff) Gleichwohl könnte die Konsultierung eines Usability-Expertennach Fertigstellung des Produktes zu spät sein, da Änderungen am fertigenProdukt aufwendig und teuer sind. „Eigentlich zeigt dies nur, dass Usability-Management besser im Entwicklungsprozess verankert sein muss, um effektivzu sein.“ (Heinsen & Vogt, 2003, S.66) Auch nach der DIN EN ISO 13407 sind füreinen benutzerorientierten Entwicklungsprozess und eine Iteration der Gestaltungslösungendie Beteiligung echter Anwender maßgebend (vgl. DIN EN ISO13407:1999).Usability Engineeringist ein iterativer undbenutzerorientierterProzess, bei dem diebenutzerorientierteEntwicklung im VordergrundstehtAbb. 2 - Usability Engineering (vgl. Rosson & Carrol, 2002)222 Usability
AufgabenanalyseEin entscheidender Faktor für die benutzerorientierte Entwicklung ist die Analyseder Anforderungen, die sich an das zu entwickelnde System stellen, um diespäteren Aufgaben der Benutzer zu identifizieren. Der erste Schritt ist es, denBenutzer mit seinen Zielen, Bedürfnissen, Erfahrungen und Merkmalen mit Hilfevon Feldstudien oder Einzelinterviews zu klassifizieren. (vgl. Nielsen, 1993, S.75) „Know the User“ -Diese Aussage ist eine grundlegende Usability Richtlinie,die während des Usability Engineering eine wichtige Prämisse sein sollte (vgl.Nielsen, 1993, S. 73). Als weitere Maßnahmen folgen Analysen der Arbeitsumgebung,der benötigten Zeit, und der Häufigkeit bestimmter Aufgaben, die vonden Benutzern durchgeführt werden. Eine weitere Möglichkeit, um die Anforderungenzu untersuchen, besteht in der kompetitiven Analyse, mit der bereitsimplementierte Produkte der Konkurrenz betrachtet werden (vgl. Nielsen,1993, S. 79). Im Anschluss werden mit Hilfe der ermittelten Daten, Problem-Szenarien aufgestellt, um die Anforderungen des Systems in der Konzeptionsphasenäher zu beschreiben. (vgl. Heinsen & Vogt, 2003, S. 69,99; Nielsen, 1993,S. 75; Rosson & Carrol, 2002, S. 25)Klassifizierung desBenutzers mit Hilfevon Feldstudienoder EinzelinterviewsKonzeptionMit der Konzeption, die sich aus drei Stufen zusammensetzt, werden die Problem-Szenarienkonkreter veranschaulicht. Im ersten Konzeptionsschritt stelltdas Aktivitätsszenario die wesentlichsten Funktionen des Systems grob dar.Anschließend werden mit dem Informationsszenario nähere Details der Funktionen,die das System bieten soll, beschrieben. Letztlich werden die Aufgaben,Benutzerhandlungen und Systemrückmeldungen mit Hilfe eines Interaktionsszenariosnäher geschildert. (vgl. Rosson & Carrol, 2002, S. 26f.)PrototypingNach Fertigstellung der Konzeption erfolgt mit den vorher analysierten undskizzierten Zielen die Umsetzung des Prototyps, der ständig begleitend evaluiertwird (vgl. Rosson & Carrol, 2002, S. 27). Es wird zwischen einem vertikalenund horizontalen Prototyp unterschieden. Der horizontale Prototyp implementiertalle Funktionen des Systems oberflächlich, wobei auf die Tiefe verzichtetGrobe Darstellungder wesentlichenFunktionen desSystemsStändige Evaluationdes Prototyps2.7 Usability Engineering23