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Yannic Behovits 2. Bericht - WordPress – www.wordpress.com

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Dann wählen wir aus der Menge verschiedener Folien („Folien“ ist die wörtlicheÜbersetzung der spanischen „Láminas“, tatsächlich sind es eher bemalte und beschriftetePlastiktafeln) die passenden aus und bauen die Mobile Schule im Hof auf, um sie zuwechseln. Manche Folien behandeln größere Themen wie sexuelle Aufklärung,Kinderrechte und Kinderarbeit, andere stellen mit einem raffinierten System Rechen- undSprachaufgaben, bei denen die Kinder ihre Antworten selbst überprüfen können.Zur Verfügung gestellt wird uns die Mobile Schule von einer belgischen NGO, die uns inder Vorbereitung zu einem 4-tägigen Workshop in Leuven eingeladen hatten. Neben derErinnerung die weltberühmten belgischen Pommes mit literweise Mayonnaise habe ichdavon viel Nützliches für die Arbeit mit der Mobilen Schule mitgenommen, was mir jetzt,bewusst und unbewusst viel weiterhilft. Andererseits wird mir hier aber auch derUnterschied zwischen Theorie und Praxis klar. Oft sind die Kinder sind schüchtern, trauensich nicht, zur Mobilen Schule zu kommen oder sind zu beschäftigt. Einige wollen dieSpiele und Aktivitäten, die man vorbereitet hat, nicht mitmachen. Statt die Kinder richtigkennen zu lernen und Gespräche mit ihnen zu führen, spielt man viel eher an den Folienund fragt wenn dann mal nach Namen und Alter.Am nächsten Morgen, also dienstags, geht es dann auch gleich los mit der MobilenSchule. Wir fahren auf die Müllkippe. Der Weg macht die letzte Biegung und wir blickenauf ein weites Feld, durch das eine schlammige Straße führt. Die Sonne brennt herunterauf die Plastiktüten, die von Fliegen umschwirrten Essensreste, die alten Schuhe undzerrissenen Kleidungsstücke, PET-Flaschen, Metallschrott und Spielzeug in Einzelteilen.Alles, was im Müll landet, landet letztendlich hier. Ein unangenehmer, stechender Geruchliegt in der Luft. Geier picken zwischen den Abfallbergen herum oder schwingen sichschwerfällig in Luft, um von oben Ausschau nach besonderen Leckerbissen zu halten.Eine Rinderherde ist auf der Suche nach Essbarem, manchmal kommen auch Schweine.Hier arbeiten diejenigen, die das noch verwerten können, was andere wegwerfen. JungeMänner, die während der Arbeit Musik aus Kopfhörern ihres Handys hören,Frauen,manchmal mit Babys oder kleinen Kindern, Jungen und Mädchen, den „typischen“Arbeiter“ auf der Müllkippe gibt es nicht. Wenn einer der LKW kommt, um den Müllabzuladen, nehmen sie den Berg mit Stöcken auseinander und sammeln alles Brauchbareheraus. Den Rest fährt später ein Bulldozer platt. Einige Dinge, etwa Plastikflaschen,werden auf großen Häufen gesammelt, um später verkauft zu werden, an jemanden, dersie dann recycelt.Und hier arbeiten wir also mit der Mobilen Schule. Aber inzwischen ist das mulmige

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