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Es ist alles Gold was glänzt - Carl Zeiss, Inc.

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Der <strong>Gold</strong>schmied hat die halbmondförmigePunze mehrfach angesetzt, damiteine S-förmige Struktur entsteht.Stilisiertes Pflanzenmotiv.Flächendeckender Ringpunzen-Dekor,wie er auf mehreren Krügen zu sehen <strong>ist</strong>.Vermutlich wurde immer dasselbePunzierwerkzeug verwendet.rin Dr. Birgit Bühler, Spezial<strong>ist</strong>in desVIAS für Feinschmiedetechnik, durchmustertemit einem Auflichtmikroskopalle <strong>Gold</strong>gefäße und suchte dieinteressanten Oberflächenregionenheraus, die dann im REM abgebildetwurden.Zum Schatz gehören reich dekorierteKannen, Trinkschalen, Pokale und Becher,auf denen Jagd- und Tierkampfszenenzu sehen sind. ProjektleiterDr. Falko Daim, Generaldirektor desRömisch-Germanischen Zentralmuseumsin Mainz, <strong>ist</strong> bege<strong>ist</strong>ert von derQualität der <strong>Gold</strong>schmiedearbeiten.„Ich war überrascht, welche unglaublicheKenntnis der Motive und derdahinter liegenden Mythen Auftraggeberund <strong>Gold</strong>schmiede hatten“,sagt Daim, der das Forschungsprojektinitiiert hat. Auf den Gefäßensind griechische, persische, byzantinischeund chr<strong>ist</strong>liche Motive dargestellt.Fein punziert. Der <strong>Gold</strong>schmied triebseinerzeit die Krüge aus einem Stückund verzierte die Oberfläche mitPunzierungen. Das sind Ornamente,die mit einem Punzierstempel insMetall gedrückt werden und als Negativerscheinen. Dazu benutzte erunterschiedliche Punziereisen in charakter<strong>ist</strong>ischerWeise. Manche Eisensetzte er mehrmals leicht verschoben„Die kunsth<strong>ist</strong>orische Auswertung wirdAufschluss geben über den ge<strong>ist</strong>igen Horizonteines ‚barbarischen’ Hofes. Vermutlich wares anders als wir uns das in der Schulevorgestellt haben. <strong>Es</strong> muss eine unglaublichvernetzte Welt gewesen sein.“Dr. Falko Daim, Generaldirektor des Römisch-GermanischenZentralmuseums in Mainz, über die aktuellen Untersuchungendes awarischen <strong>Gold</strong>schatzesan und schlug sie mit dem Hammerein, um so die „Handschrift des <strong>Gold</strong>schmieds“zu erzeugen. Da das REMBilder mit großer Schärfentiefe liefert,<strong>ist</strong> es ideal zur Untersuchungund Dokumentation dreidimensionalerOberflächen. Besonders interessantsind dabei winzige Unregelmäßigkeitenim Punziereisen, die imREM-Bild der Punzierung sichtbarwer den. So können die Archäologenfeststellen, ob an verschiedenen Gefäßenmit demselben Punzierwerkzeuggearbeitet worden <strong>ist</strong>.Die Wissenschaftler vermuten, dassdie <strong>Gold</strong>gefäße im späten 7. oder8. Jahrhundert im byzantinischen Kulturkreisentstanden sind. Unverändertgeblieben sind sie jedoch nicht.Die Kannen waren ursprünglich Flaschen,an die später jemand Henkelangelötet hat. „Das sieht man daran,dass über das Punzierungsmuster gelötetworden <strong>ist</strong>“, sagt Mehofer.„Das hätte der <strong>Gold</strong>schmied, der dieFlasche gefertigt hat, nie gemacht.“Mithilfe des am REM angebautenEDX-Detektors wurden punkt genaueMaterialanalysen durch geführt unddie Zusammensetzung der Lote be-38 Innovation 21, 12 / 2008

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