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organisationen, träger und institutionen der sozialen arbeit

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Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITÜbersicht über die Lehrveranstaltung


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITÜbersicht über die LehrveranstaltungI. „Wie Soziale Arbeit gemacht wird“ – Die wichtigstenBegriffe des Erbringungsszenarios Sozialer Arbeit1. Institutionen2. Organisationen3. Trägera) Träger als Leistungserbringerb) Träger als Kosten<strong>träger</strong>


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEIT„Wie Soziale Arbeit gemacht wird“ – Die wichtigsten Begriffe desErbringungsszenarios Sozialer ArbeitSoziale Arbeit findet stattim Ges<strong>und</strong>heitsamtbeimIm ASDbeim Sozialamtin Einrichtungen <strong>der</strong>Wohlfahrtsverbändein SelbsthilfeinitiativenIn denJobcenternin Privatfirmen


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEIT„Wie Soziale Arbeit gemacht wird“ – Die wichtigsten Begriffe desErbringungsszenarios Sozialer ArbeitSoziale Arbeit findet stattim Ges<strong>und</strong>heitsamtbeimIm ASDbeim Sozialamtin Einrichtungen <strong>der</strong>Wohlfahrtsverbändein SelbsthilfeinitiativenIn denJobcenternin Privatfirmen


ORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT„Wie Soziale Arbeit gemacht wird“ – Die wichtigsten Begriffe desErbringungsszenarios Sozialer ArbeitInsgesamt scheint das Erbringungsgefüge <strong>der</strong> Sozialen Arbeitein sehr <strong>und</strong>urchsichtiges <strong>und</strong> schwer einordenbares zu sein.Sichtbar ist:Es gibt Stellen, an bzw. in denen man Angebote <strong>der</strong> SozialenArbeit erhalten kann.Z.B. Suchtberatungsstellen,Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen,Jugendzentren,Sozialpädagogische Familienhilfe ….


ORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT„Wie Soziale Arbeit gemacht wird“ – Die wichtigsten Begriffe desErbringungsszenarios Sozialer ArbeitDiese Stellen gehören jemanden, sie werden von jemandenangeboten.Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes, <strong>der</strong> Stadt XY,beim Ges<strong>und</strong>heitsamt XY, des Vereins „Drug Stop“ etc.;die Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle beimGes<strong>und</strong>heitsamt XY, von Donum Vitae, von Pro Familia….;das Jugendzentrum <strong>der</strong> Stadt XY, <strong>der</strong> Pfarrei XY, desVereins „Don Bosco“ …..;die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) <strong>der</strong> StadtXY, <strong>der</strong> Katholischen Jugendfürsorge, <strong>der</strong> Firma„Familie im Mittelpunkt“ GmbH …..


ORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT„Wie Soziale Arbeit gemacht wird“ – Die wichtigsten Begriffe desErbringungsszenarios Sozialer ArbeitDie Finanzierung <strong>der</strong> in den Stellen zu erhaltendenAngebote tangiert die Betroffenen meistens nicht direkt.Die Angebote <strong>der</strong> Sozialen Arbeit sind für alle frei <strong>und</strong> in<strong>der</strong> gleichen Art <strong>und</strong> Weise zugänglich.Die Betroffenen müssen sich kaum Gedanken über dieBezahlung <strong>der</strong> Leistungen machen.Ausnahmen sind wenige Anbieter von Sozialer Arbeit inPrivatfirmen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden BegriffeKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legendenBegriffe


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden BegriffeDrei gr<strong>und</strong>legende Begriffe sind zunächst zu be<strong>arbeit</strong>en:Die Angebote <strong>der</strong> Sozialen Arbeit werden in bestimmten Stellenerbracht, die aber nicht beliebig variiert werden können: SozialeArbeit wird institutionalisiert erbracht, also inInstitutionen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden BegriffeDrei gr<strong>und</strong>legende Begriffe sind zunächst zu be<strong>arbeit</strong>en:Die Institutionalisierung hängt eng mit dem zweiten Begriffzusammen, <strong>der</strong> Organisation.Institutionen <strong>der</strong> Sozialen Arbeit sind eingebettet inOrganisationen. Nicht jede Form <strong>der</strong> Organisation ist berechtigt,Soziale Arbeit in institutionalisierter Form zu erbringen.Die Organisation innerhalb <strong>der</strong>er Soziale Arbeit erbracht wirdbedingt die Institution.Organisation <strong>und</strong> Institution bedingen sich auch gegenseitig.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden BegriffeDrei gr<strong>und</strong>legende Begriffe sind zunächst zu be<strong>arbeit</strong>en:Organisationen sind oft auch die Träger von SozialerArbeit.Träger zu sein bedeutet, dass entschieden wird über die Art <strong>und</strong>Weise <strong>der</strong> Erbringung des Angebots <strong>und</strong> auch über die Gestaltung<strong>der</strong> Finanzierung.In finanzieller Hinsicht sind Träger häufig eher Zwischenstation,d.h., sie finanzieren nicht selber, son<strong>der</strong>n sie organisieren Mittelzur Finanzierung.Der Trägerbegriff ist nur schwer einzuordnen <strong>und</strong> bedarf weitererKlärung. Er ist teilweise identisch mit dem, was unterOrganisation gemeint ist.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Institution


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- InstitutionDer Begriff <strong>der</strong> Institution„Eine Institution ist eine relativ dauerhafte Struktur <strong>und</strong>besteht aus <strong>sozialen</strong> Verhaltensmustern, Rollen <strong>und</strong>Beziehungen, welche die Menschen zur Befriedigung sozialerGr<strong>und</strong>bedürfnisse jeweils in festgesetzter, sanktionierter <strong>und</strong>einheitlicher Weise verwirklichen“ (Fichter 1970).geht also im soziologischen Sinne über den häufigalltagssprachlich verkürzten Gebrauch hinausInstitution meint zunächst nicht nur die eherräumlich-physikalische Fassung im Sinne einer„Stelle“, die man irgendwo aufsuchen kann, son<strong>der</strong>ndie sich verfestigende Art <strong>und</strong> Weise des Umgangsmit z.B. einer Problemstellung.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Institution„Jede Typisierung, die auf diese Weise vorgenommen wird,ist eine Institution“(Berger/ Luckmann 2001).Es geht bei <strong>der</strong> Institution also mehr um „das Wie“etwas getan wird. Institution meint also „eineSinneinheit von habitualisierten Formen des Handelns<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Interaktion, <strong>der</strong>en Sinn <strong>und</strong>Rechtfertigung <strong>der</strong> jeweiligen Kultur entstammen <strong>und</strong><strong>der</strong>en dauerhafte Beachtung die umgebendeGesellschaft sichert“(Gurkenbiehl 2003).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- InstitutionIm Praxiskontext von Sozialer Arbeit macht dieserInstitutionsbegriff nur Sinn im Zusammenhang mitÜberlegungen zu Struktur <strong>und</strong> zu Organisation.Organisationenzweckgerichtete soziale SystemeStruktur eines <strong>sozialen</strong> Systems <strong>der</strong> mehr o<strong>der</strong> wenigerverharrende Rahmen, in dem soziale Prozesse ablaufenInstitution Bezug auf die für die Aktivitäten sozialerSysteme bezeichnenden <strong>und</strong> feststehenden Formen o<strong>der</strong>Bedingungen des Verfahrens in verschiedenenZusammenhängen(Maclver, zit.n. König 1979)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- InstitutionDie wesentlichen Merkmale von Institutionen können wie folgtzusammengefasst werden:„Institutionen sind zweckgerichtet, d.h. das Ziel je<strong>der</strong>Institution ist die Befriedigung sozialer Bedürfnisse.Institutionen sind Verhaltensweisen, mit <strong>der</strong>en Hilfevergesellschaftete Menschen bestimmte für sie wichtigeAngelegenheiten regeln.Die Institutionen sind inhaltlich verhältnismäßig beständig.Die Verhaltensmuster, Rollen <strong>und</strong> Beziehungen <strong>der</strong>Menschen im Rahmen einer bestimmten Kultur werden zuTraditionen <strong>und</strong> ständigen Einrichtungen. …..


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- InstitutionDie wesentlichen Merkmale von Institutionen können wie folgtzusammengefasst werden:Die Institution ist strukturiert. Ihre Bestandteile haben dieTendenz, sich miteinan<strong>der</strong> zu verflechten <strong>und</strong> einan<strong>der</strong> zuverstärken. Dies ergibt sich aus <strong>der</strong> Tatsache, dass die<strong>sozialen</strong> Rollen <strong>und</strong> Beziehungen ihrerseits wie<strong>der</strong>strukturelle Kombinationen von Verhaltensmustern sind.Jede Institution ist eine in sich geschlossene Struktur <strong>und</strong>funktioniert als Einheit. Zwar kann man keine Institution vonden an<strong>der</strong>en Institutionen völlig trennen, aber jede von ihnenfunktioniert doch als erkennbar eigenständige Reihemenschlicher Verhaltensweisen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- InstitutionDie wesentlichen Merkmale von Institutionen können wie folgtzusammengefasst werden:Die Institution ist immer <strong>und</strong> mit Notwendigkeit werthaltig,insofern die in ihrem Rahmen immer wie<strong>der</strong> verwirklichtenGleichförmigkeiten des Verhaltens zu Verhaltensregelnwerden; manche von diesen sind in Vorschriften <strong>und</strong>Gesetzen schriftlich nie<strong>der</strong>gelegt, die meisten üben abereinen unbewußten <strong>sozialen</strong> Druck aus“ (Fichter 1970f).


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Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- OrganisationOrganisationnicht eindeutig von InstitutionenabzugrenzenSie ist <strong>der</strong> mehr o<strong>der</strong> wenigerverfestigte Rahmen innerhalb dessendie Institutionen zum Tragen kommen.Organisationen drücken in diesem Verhältniseher den rationalen Aspekt aus „rationaleZweckgebilde <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne“ (Gurkenbiehl 2003).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- OrganisationBegiffsverwandtschaft zwischen Organisieren, welches<strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> Organisation vorausgeht, <strong>und</strong>Institutionalisierung:„Die Gestaltung <strong>der</strong> Organisation, das‚Organisieren’ ist das Schaffen <strong>der</strong> Regeln <strong>und</strong>Zusammenhänge, die die Organisationkennzeichnen.“ Ersetzen vonEinzelfallregelungen durch generelle Regelungen,z.B. indem die Be<strong>arbeit</strong>ung bestimmter Fälleeinem bestimmten Mit<strong>arbeit</strong>er bzw. Stellezugeordnet wird o<strong>der</strong> indem bestimmteVorgehensweisen in bestimmten Fällen festgelegtwerden statt darüber in Einzelentscheidungen zubefinden (Gutenberg, zit. n. Bödege-Wolf/Schellberg 2005).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- OrganisationAm „Ende“ dieses Prozesses stelltdann die Organisation allgemein„eine beson<strong>der</strong>e, geplante,rationalisierte, meist juristischdefinierte <strong>und</strong> abgesicherte Formzur Ordnung menschlichenVerhaltens“ dar (Schoeck 1975).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- OrganisationBeispiele für Organisationen:Banken, Kaufhäuser, Gemeindeverwaltungen,Gewerkschaften, Schulen, Krankenhäuser,Sportclubs, Wohlfahrsverbände,Jugendverbände etc. (vergl. Gurkenbiehl2003).zeigen Spuren deszweckrationalen Denken <strong>und</strong>Handelns <strong>und</strong> werden deshalb alsOrganisationen bezeichnet.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- OrganisationTrotz aller Unterschiede, zumindest folgendegemeinsame Definitionsmerkmale:Sie sind bewusst <strong>und</strong> meist auchplanvoll zur dauerhaften Erreichungeines bestimmten Ziels o<strong>der</strong> einesbestimmten Zwecks gebildet worden;sie besitzen eine gedanklichgeschaffene <strong>und</strong> allgemein verbindlichfestgelegte Ordnung o<strong>der</strong> Struktur;mit ihrer Hilfe sollen die Aktivitäten<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>und</strong> die verfügbarenMittel so koordiniert werden, dass dieErreichung eines Ziels auf Dauergewährleistet wird“ (Gurkenbiehl, S. 152).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- OrganisationBödege-Wolf/ Schellberg (2005):Vier Begründungsstränge für das Entstehen von Organisationen:1. Gesellschaftliche ArbeitsteilungAuch Hilfe für in Not geratene Menschen wurde <strong>und</strong>wird zum Gegenstand gesellschaftlicher Arbeitsteilung.Dadurch wurde eine Zuordnung zu Organisationennotwendig, die für Hilfe zuständig sind.2. Koordinierte HilfesystemeOrganisationen ermöglichen effektives Handeln, dajedem Mitglied seine Aufgabe zugewiesen wird. Soentsteht zwar eine gewisse Starrheit, die damitverb<strong>und</strong>ene Reduktion von Komplexität stellt aber aucheinen Vorteil bei erfor<strong>der</strong>lichem Handeln dar.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- OrganisationBödege-Wolf/ Schellberg (2005):Vier Begründungsstränge für das Entstehen vonOrganisationen:3. Zuverlässigkeit <strong>und</strong> StabilitätDadurch wird eine über ein Zeitkontinuum hinausverfügbare Hilfe möglich, die Menschen wissen auch, wosie Hilfe erhalten. Willkürlichkeit <strong>und</strong> Zufälligkeitwerden weitgehend ausgeschlossen.4. Rechtliche Präzision <strong>und</strong> demokratische KontrolleUmsetzung von rechtlichen <strong>und</strong> bürokratischen Regelnerzeugt Gerechtigkeit <strong>und</strong> schließt Willkür weitgehendaus.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- OrganisationDie Begriffe Institution <strong>und</strong> Organisation verweisen auf die im Sozialwesengebräuchliche Bezeichnungbezeichnen die Ebene, auf <strong>der</strong> Fachkräfte Leistungen erbringenmit dem Ziel soziale Problemstellungen von Einzelpersonen,Familien, Gruppen o<strong>der</strong> Gemeinwesen zu be<strong>arbeit</strong>en.Hier wird im Gr<strong>und</strong>e die Betriebsebene <strong>der</strong> Erbringung sozialer Arbeitangesprochen.Gemeint sind die Beratungsstellen, Heime, Jugendzentren, Kontakt<strong>und</strong>Informationsstellen etc., in denen die Leistungen, die sich alssoziale Arbeit herauskristallisiert haben, erbracht <strong>und</strong> angebotenwerden. In an<strong>der</strong>en ökonomischen Bereichen würde man hier vonLäden, Geschäften, Werkstätten, Büros, Praxen etc. sprechen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Träger


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Träger„Öffentlich <strong>und</strong> freie Träger setzen die <strong>sozialen</strong>Dienste in unterschiedlichen Organisations <strong>und</strong>Verwaltungsformen zur Aufgabenerfüllung inSozial-, Jugend- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitshilfe ein“(Weyrich 2007).Die Träger <strong>der</strong> Sozialen Arbeit sind damit so etwas wie dieFirmen, die Soziale Dienste, also institutionalisierte <strong>und</strong>organisierte Formen <strong>der</strong> Hilfe anbieten.?Assoziation, dass die Träger auch die Geldgeber sind,also die Investoren in soziale Projekte.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerDie Finanzierung <strong>der</strong> Erbringung sozialer Dienste ist eineeigenwillige!In <strong>der</strong> Regel sind die „Inhaber“ o<strong>der</strong> „Anbieter“ sozialer Dienste, alsodie Träger Sozialer Arbeit nicht eindeutig zu identifizieren mit demBereitsteller <strong>der</strong> finanziellen Mittel.Wichtige Differenzierung des Trägerbegriffs:Träger sozialer Dienste (manchmal auchLeistungserbringer <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Arbeit genannt) (vergl. Bieritz-Har<strong>der</strong> 2007)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerDie Finanzierung <strong>der</strong> Erbringung sozialer Dienste ist eineeigenwillige!In <strong>der</strong> Regel sind die „Inhaber“ o<strong>der</strong> „Anbieter“ sozialer Dienste, alsodie Träger Sozialer Arbeit nicht eindeutig zu identifizieren mit demBereitsteller <strong>der</strong> finanziellen Mittel.Achtung:Wichtige Differenzierung des Trägerbegriffs:Träger sozialer Dienste (manchmal auchIn <strong>der</strong>Alltagssprachewird in diesemZusammenhanghäufig einfach vonTrägergesprochen!Leistungserbringer <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Arbeit genannt) (vergl. Bieritz-Har<strong>der</strong> 2007)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerDie Finanzierung <strong>der</strong> Erbringung sozialer Dienste ist eineeigenwillige!In <strong>der</strong> Regel sind die „Inhaber“ o<strong>der</strong> „Anbieter“ sozialer Dienste, alsodie Träger Sozialer Arbeit nicht eindeutig zu identifizieren mit demBereitsteller <strong>der</strong> finanziellen Mittel.Wichtige Differenzierung des Trägerbegriffs:Träger sozialer Dienste (manchmal auchLeistungserbringer <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Arbeit genannt) (vergl. Bieritz-Har<strong>der</strong> 2007)Sozialleistungs<strong>träger</strong>„Mit dem Begriff Sozialleistungs<strong>träger</strong> werden die für dieSozialleistungen zuständigen Körperschaften, Anstalten <strong>und</strong>Behörden (Leistungs<strong>träger</strong>) bezeichnet, §12 Sozialgesetzbuch –Allgemeiner Teil – (SGBI)“ (Fahlbusch2007


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerDie Finanzierung <strong>der</strong> Erbringung sozialer Dienste ist eineeigenwillige!In <strong>der</strong> Regel sind die „Inhaber“ o<strong>der</strong> „Anbieter“ sozialer Dienste, alsodie Träger Sozialer Arbeit nicht eindeutig zu identifizieren mit demBereitsteller <strong>der</strong> finanziellen Mittel.Wichtige Differenzierung des Trägerbegriffs:Träger sozialer Dienste (manchmal auchLeistungserbringer <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Arbeit genannt) (vergl. Bieritz-Har<strong>der</strong> 2007)Sozialleistungs<strong>träger</strong>Achtung:„Mit dem Begriff Sozialleistungs<strong>träger</strong> werden die für dieSozialleistungen zuständigen Körperschaften, Anstalten <strong>und</strong>Behörden (Leistungs<strong>träger</strong>) bezeichnet, §12 Sozialgesetzbuch –Allgemeiner Teil – (SGBI)“ (Fahlbusch2007In <strong>der</strong> Alltagssprachewird in diesemZusammenhanghäufig vonKosten<strong>träger</strong>gesprochen!


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerWichtige Differenzierung des Trägerbegriffs:Sozialleistungs<strong>träger</strong>„Mit dem BegriffSozialleistungs<strong>träger</strong> werden diefür die Sozialleistungenzuständigen Körperschaften,Anstalten <strong>und</strong> Behörden(Leistungs<strong>träger</strong>) bezeichnet,§12 Sozialgesetzbuch –Allgemeiner Teil – (SGBI)“(Fahlbusch 2007)Träger sozialer Dienste(manchmal auchLeistungserbringer <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong>Arbeit genannt) (vergl. Bieritz-Har<strong>der</strong> 2007)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerDer Begriff Träger ist also doppeldeutig:(SOZIAL-)LEISTUNGSTRÄGER= Kosten<strong>träger</strong>TRÄGER=LeistungserbringerB<strong>und</strong>, Län<strong>der</strong>, Kommunen,Sozialversicherungs<strong>träger</strong>,Krankenkassenkommen für die KostenaufÖffentliche <strong>und</strong> freieTräger erbringen dieLeistung <strong>und</strong> werdenvon den Kosten<strong>träger</strong>nfinanziert.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerBei den im SGB I in den §§18 bis 29 genanntenLeistungs<strong>träger</strong>n (= Kosten<strong>träger</strong>)handelt es sich um:die Ämter <strong>und</strong> Landesämter für Ausbildungsför<strong>der</strong>ung,die Agenturen für Arbeit <strong>und</strong> die sonstigen Dienststellen <strong>der</strong>B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit für die Leistungen <strong>der</strong> Arbeitsför<strong>der</strong>ung,die Agenturen für Arbeit <strong>und</strong> die sonstigen Dienststellen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esagenturfür Arbeit, sowie die kreisfreien Städte <strong>und</strong> Kreise für Leistungen <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitssuchende


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Trägerde Orts-, Betriebs- <strong>und</strong> Innungskrankenkassen, die landwirtschaftlichenKrankenkassen, die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See<strong>und</strong> die Ersatzkassen für die Leistungen <strong>der</strong> gesetzlichenKrankenversicherung <strong>und</strong> die Leistungen beiSchwangerschaftsabbrüchen (Schwangerschaftskonfliktberatung),


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Trägerdie bei den Krankenkassen errichteten Pflegekassen für dieLeistungen <strong>der</strong> Pflegeversicherungdie Berufsgenossenschaften <strong>und</strong> entsprechende Stellen fürdie Leistungen <strong>der</strong> Unfallversicherung,die Deutsche Rentenversicherung (Regional<strong>träger</strong> in <strong>der</strong>allgemeinen Rentenversicherung; DeutscheRentenversicherung B<strong>und</strong>; Deutsche RentenversicherungKnappschaft-Bahn-See; landwirtschaftliche Alterskassen) fürdie Altersrenten <strong>und</strong> Rehabiltationsmaßnahmen,


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerDie Versorgungsämter, die Landesversorgungsämter <strong>und</strong> dieorthopädischen Versorgungsstellen für dieVersorgungsleistungen bei Ges<strong>und</strong>heitsschäden; für diebeson<strong>der</strong>en Hilfen im Einzelfall die Kreise <strong>und</strong> kreisfreien Städtesowie die Hauptfürsorgestellen,die Familienkassen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Einrichtungen für dasKin<strong>der</strong>geld <strong>und</strong> das Erziehungsgeld,die nach Landesrecht bestimmten Leistungs<strong>träger</strong> fürdas Wohngeld (Wohnungspolitik),die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte <strong>und</strong> diekreisangehörigen Gemeinden, welche durch Landesrechtdazu berechtigt wurden, für die Leistungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><strong>und</strong>Jugendhilfe,


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Trägerdie Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte, die nachLandesrecht bestimmten überörtlichen Träger <strong>der</strong>Sozialhilfe sowie die Ges<strong>und</strong>heitsämter für Leistungen<strong>der</strong> Sozialhilfe <strong>und</strong>die Arbeitsagenturen, die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit, dieIntegrationsämter, die Jugendämter, die Sozialämter <strong>und</strong>an<strong>der</strong>e Stellen für die Leistungen zur Rehabilitation <strong>und</strong>Teilhabe behin<strong>der</strong>ter Menschen.www.gesetze-iminternet.de/b<strong>und</strong>esrecht/sgb_1/gesamt.pdf


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerBeson<strong>der</strong>heit bei <strong>der</strong> Finanzierung sozialer Dienste <strong>und</strong> Dienstleistungen:Sozialrechtliches DreiecksverhältnisKosten<strong>träger</strong>LeistungsempfängerLeistungserbringer


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Träger„Soziale Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste erbringenLeistungen <strong>und</strong> werden deshalb als Leistungserbringerbezeichnet.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerBeson<strong>der</strong>heit bei <strong>der</strong> Finanzierung sozialer Dienste <strong>und</strong> Dienstleistungen:Sozialrechtliches DreiecksverhältnisLeistungserbringer


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Träger„Soziale Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste erbringenLeistungen <strong>und</strong> werden deshalb als Leistungs<strong>träger</strong>bezeichnet.Da diese Leistungen von den Leistungsempfängernnur in Ausnahmefällen … bezahlt werden können, sindsoziale Leistungen selten marktfähig. Die Kostenmüssen deshalb von öffentlichen Trägern übernommenwerden (Kosten<strong>träger</strong>).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerBeson<strong>der</strong>heit bei <strong>der</strong> Finanzierung sozialer Dienste <strong>und</strong> Dienstleistungen:Sozialrechtliches DreiecksverhältnisKosten<strong>träger</strong>Leistungserbringer


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Träger„Soziale Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste erbringenLeistungen <strong>und</strong> werden deshalb als Leistungs<strong>träger</strong>bezeichnet.Da diese Leistungen von den Leistungsempfängernnur in Ausnahmefällen … bezahlt werden können, sindsoziale Leistungen selten marktfähig. Die Kostenmüssen deshalb von öffentlichen Trägern übernommenwerden (Kosten<strong>träger</strong>).Das sind entwe<strong>der</strong> Sozialversicherungs<strong>träger</strong> o<strong>der</strong>aber Landkreise o<strong>der</strong> Städte, vertreten durch diejeweils sachlich zuständigen Ämter bzw. Fachbereiche(z.B. im Bereich <strong>der</strong> Jugend<strong>arbeit</strong> die Jugendämter).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerDoch die Kosten werden nur in seltenen Fällendirekt von den Kosten<strong>träger</strong>n erstattet (direkteBezuschussung), denn aufgr<strong>und</strong> sozialrechtlicherBestimmungen sind in <strong>der</strong> Regel nicht die Träger,son<strong>der</strong>n die Leistungsempfängeranspruchsberechtigt (indirekte Vollfinanzierung).Es entsteht in diesem Fall ein Dreiecksverhältniszwischen Leistungserbringer (Träger),Leistungsempfänger (Heimbewohner, Empfängereiner ambulanten <strong>sozialen</strong> Dienstleistung) <strong>und</strong>Kosten<strong>träger</strong> (z.B. Träger <strong>der</strong> Sozialhilfe)“(Kohlhoff 2002 – Absatzbildung GG)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerBeson<strong>der</strong>heit bei <strong>der</strong> Finanzierung sozialer Dienste <strong>und</strong> Dienstleistungen:Sozialrechtliches DreiecksverhältnisKosten<strong>träger</strong>LeistungsempfängerLeistungserbringer


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerBeispiel:Der Landkreis Regensburg ist im Rahmen <strong>der</strong>gesetzlichen Vorgaben (SGB VIII) verpflichtet, diesog. Hilfe zur Erziehung „SozialpädagogischeFamilienhilfe“ zu finanzieren = LEISTUNGSTRÄGER(KOSTENTRÄGER)Die Katholische Jugendfürsorge für die Diözese Regensburgbietet diese Leistung an = LEISTUNGSERBRINGER /Träger)Im Rahmen des Subsidiaritätsprinzips ist <strong>der</strong> LK Rgb.verpflichtet, den Dienst zu finanzieren, auch wenn er ihnselber anbieten könnte


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerBeispiel:Der Landkreis Regensburg ist im Rahmen <strong>der</strong>gesetzlichen Vorgaben (SGB VIII) verpflichtet, diesog. Hilfe zur Erziehung „SozialpädagogischeFamilienhilfe“ zu finanzieren = LEISTUNGSTRÄGER(KOSTENTRÄGER)Der LK Rgb. bietet innerhalb seines JugendamtsSozialpädagogische Familienhilfe an.Der LK ist Kosten<strong>träger</strong> <strong>und</strong> über sein Jugendamt auchLEISTUNGSERBRINGER


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerTräger sozialer Dienste(Leistungserbringer)ÖffentlicheTrägerPrivat-gewerblicheTrägerFrei-gemeinnützigeTrägerFreie Träger


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ KurzübersichtÖffentliche Träger/ Leistungserbringerinteressant vor allem die im kommunalen Bereich:Landkreise <strong>und</strong> kreisfreie Städte, repräsentiertdurch die von ihnen eingerichtetenJugendämterGes<strong>und</strong>heitsämterSozialämter


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Frei-gemeinnützige Träger/ KurzübersichtFrei-gemeinnützige Träger / LeistungserbringerWohlfahrtsverbändeKirchenStiftungenSelbsthilfe<strong>organisationen</strong>Übersicht überdie Träger


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Frei-gemeinnützige Träger/ KurzübersichtWohlfahrtsverbändeDeutscher CaritasverbandDiakonisches WerkArbeiterwohlfahrtDeutsches Rotes KreuzDer ParitätischeWohlfahrtsverbandZentralwohlfahrtsstelle <strong>der</strong>Juden in DeutschlandÜbersicht überdie Träger


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Frei-gemeinnützige Träger/ KurzübersichtKirchenKirchen als Träger von <strong>sozialen</strong> Dienstleistungen sindnicht zu verwechseln mit den kirchlich orientiertenWohlfahrtsverbänden Caritasverband <strong>und</strong>Diakonisches WerkKirchen (neben Katholischer Kirche <strong>und</strong> denEvangelischen Freikirchen ist hier auch dieHeilsarmee zu erwähnen ) unterhalten eigenständigeine Reihe von Diensten <strong>und</strong> EinrichtungenHeime, Pflegedienste, EhrenamtlicheDienste etc.Übersicht überdie Träger


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Frei-gemeinnützige Träger/ KurzübersichtSelbsthilfe<strong>organisationen</strong>Traditionelle SH-OrganisationenAlternative/ innovative SHOLebenshilfe fürGeistigbehin<strong>der</strong>teAnonyme AlkoholikerVDKDeutscher Blindenb<strong>und</strong>etc.Lokale Frauenhausinitiative in XYEhrenamtlicher Helferkreis fürbestimmtes ProblemInitiativen, wie sie von lokalenSelbsthilfekoordinationsstellenzusammengefasst werdenÜbersicht überdie Träger


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Frei-gemeinnützige Träger/ KurzübersichtStiftungenStiftungen auf lokaler <strong>und</strong> überregionaler Ebene, dieteilweise eigene Dienste als Träger unterhalten, aberauch Mittel zur Finanzierung sozialer Zwecke zurVerfügung stellen,z.B.Übersicht überdie Träger


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerGr<strong>und</strong>überlegungen zum Begriff des TrägersDer Begriff des Trägers stellt ein Spezifikum des deutschenWohlfahrts- <strong>und</strong> Sozialwesens dar.Einengung <strong>der</strong> Möglichkeiten des Anbietens<strong>und</strong> Verantwortens entsprechen<strong>der</strong>Leistungen auf einige wenigeGesellschaftsgruppierungennur zu verstehen vor dem Hintergr<strong>und</strong>wesentlicher gesellschaftlicher Entwicklungen<strong>und</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzungen des späten 19. <strong>und</strong>des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerBedeutsame Punkte:„(d)er Konflikt zwischen dem protestantisch geprägtenPreußen <strong>und</strong> <strong>der</strong> katholischen Kirche, <strong>der</strong> seinen prominentenAusdruck im ‚Kulturkampf’ in <strong>der</strong> Ära Bismarckfand ….“http://www.planetwissen.de/politik_geschichte/preussen/otto_von_bismarck/img/tempx1_bismarck_schach_g.jpg


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerBedeutsame Punkte:„(d)er Konflikt zwischen dem protestantisch geprägtenPreußen <strong>und</strong> <strong>der</strong> katholischen Kirche, <strong>der</strong> seinen prominentenAusdruck im ‚Kulturkampf’ in <strong>der</strong> Ära Bismarckfand ….“„… Verfestigung eines katholischen Sozialmilieus <strong>und</strong> ...entsprechenden katholischen Verbands- <strong>und</strong> Organisationsbildungen…, die einer konfessionell geprägten Wohlfahrtspflege<strong>und</strong> später einer Institutionalisierung diesesKonflikts zwischen Staat <strong>und</strong> Kirche in einer geregeltenForm <strong>der</strong> Zusammen<strong>arbeit</strong> zwischen Staat <strong>und</strong> konfessionellerWohlfahrtspflege Vorschub leistete“ (Olk 2001);


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Trägerdie ausgeprägte Vereinskultur des kaiserlichenDeutschlands <strong>und</strong> des Deutschlands <strong>der</strong> WeimarerRepublik( 1848 „Entstehen <strong>der</strong> Inneren Mission <strong>der</strong>evangelischen Kirche in Deutschland“, 1897 des„Caritasverbandes für das katholische Deutschland“;DRK 1921, Zentralwohlfahrtsstelle <strong>der</strong> Juden inDeutschland 1917, Arbeiterwohlfahrt 1919) (Olk 2001);


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Trägerdie gesellschaftlichen Auseinan<strong>der</strong>setzungenzwischen Arbeiterschaft <strong>und</strong> Bürgertum amEnde des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts,bei denen es auch darum ging, „denherrschaftsgefährdenden Einfluss einerwachsenden, sich sozialdemokratischorganisierenden Arbeiterschaft zu begrenzenbzw. zu neutralisieren“ (Boeßenecker 2005).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Trägerdie einschneidenden geschichtlichenErfahrungen wie das „Dritte Reich“ <strong>und</strong> die„DDR“, die als Gewaltregimes das Misstrauenin staatliches Regulieren sozialerAngelegenheiten ganz beson<strong>der</strong>s beför<strong>der</strong>thaben


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerEingebettet in diese sozio-historischen Gegebenheitenmuss als Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> deutschenSozialstaatsentwicklung daserwähnt werden!


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Träger„Das Subsidiaritätsprinzip geht von einer <strong>sozialen</strong>Struktur <strong>der</strong> Gesellschaft aus, die durch eineaufsteigende Linie von kleineren zu größeren Einheitengekennzeichnet ist – d.h. vom Individuum über dieFamilie, weiter über gesellschaftliche Organisationen alsintermediäre Instanzen bis zur staatlichen Organisation.… Entscheidend ist dabei, dass größere Einheiten dieFunktionen kleinerer Einheiten nur soweit übernehmensollen, wie es um eine Kompensation von Mängeln <strong>der</strong>Funktionsausübung geht <strong>und</strong> damit die Funktion <strong>der</strong>kleineren Einheit nicht aufgehoben wird …“(Bettmer 2002).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerSubsidiaritätsprinzip hat damit im wesentlichen zwei Bedeutungen„das Verhältnis zwischenHilfsbedürftigem <strong>und</strong>Helfendem“das Verhältnis <strong>der</strong>öffentlichen,behördlichen Träger <strong>und</strong><strong>der</strong> freien Träger sozialerHilfsangebotezueinan<strong>der</strong>“(Merchel 2003, S. 19).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerDas traditionelle Verständnisdes Subsidiaritätsprinzipsbetont vor allem das Verhältnisvon öffentlichen <strong>und</strong> freienTrägern.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Träger„In seiner Konkretisierung in denverschiedenen Sozialgesetzen bedeutet dies,dass die freien Träger (korrekt:freigemeinnützigen!! – G.G.) über einespezifische Auslegung desSubsidiaritätsprinzips seit Jahrzehnten imWettbewerb <strong>der</strong> Erbringung sozialerDienstleistungen einen Vorrang gegenüberprivat-gewerblichen <strong>und</strong> öffentlichenTrägern genießen“ (Schubert 2003).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Träger„Das von <strong>der</strong> katholischen Soziallehregeprägte Subsidiaritätsprinzip hat zum Kern,dass kleineren Institutionen, Gruppen o<strong>der</strong>Verbänden die Zuständigkeit für Probleme,die sie aus eigener Kraft bewältigen können,nicht durch eine jeweils übergeordneteInstanz o<strong>der</strong> dem Staat entzogen werdendarf“(Schubert 2003).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerDer subsidiäre Vorrang besteht aus zwei KomponentenFör<strong>der</strong>verpflichtung <strong>der</strong>öffentlichen Leistungs<strong>träger</strong>gegenüber den freienTrägern(Schubert 2003).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerLange Zeit eher Verkürzungdes Subsidiaritätsprinzipsauf Durchsetzung vonVerbandsinteressenDer wichtigere Sinn des Subsidiaritätsprinzips,das Verhältnis von Hilfsbedürftigen <strong>und</strong> Helfenden,das sich beson<strong>der</strong>s zeigt im Akzeptieren <strong>der</strong>Betroffenenbedürfnisse (vergl. Merchel 2003)ist erst wie<strong>der</strong> in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> gerückt durch die abden 1970er <strong>und</strong> 1980er Jahren stattfindenden kritischenAuseinan<strong>der</strong>setzungen mit dem etablierten Hilfesystem.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerEinige wichtige Punkte:Entwicklung einer „Szene von kleinen, solidarischorganisierten Projekten, Initiativen <strong>und</strong> Selbsthilfegruppen,die sich insbeson<strong>der</strong>e dadurch auszeichneten, dass sie inhoher Unabhängigkeit hinsichtlich Form <strong>und</strong> Inhalt ihrerArbeit handeln, intern wenig hierarchisch strukturiert sind<strong>und</strong> oft einen traditionelle Arbeitsfel<strong>der</strong> übergreifenden,lebensweltbezogenen Arbeitsansatz verfolgen.“(Olk 2001; vergl. Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerSelbsthilfeszene <strong>der</strong> späten1980er Jahre


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerTrägerbegriff des 1990 verabschiedeten Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong>Jugendhilfegesetzes (SGB VIII/ KJHG) wurde dadurchnachhaltig beeinflusst(Olk 2001; vergl. Merchel 2003)„Kern dieses erneuerten Subsidiaritätsverständnissesist nicht die Betonung eines formalen Vorrang-Nachrangverhältnisses zwischen freien <strong>und</strong> öffentlichenTrägern, son<strong>der</strong>n ein inhaltlich-fachlichesSubsidiaritätsverständnis, dass denjenigen TrägernVorrang gewährt, die den Nutzern bzw. Adressaten ihrerAngebote ein hohes Maß an Einflussmöglichkeiteneinräumen <strong>und</strong> die insgesamt einenlebensweltorientierten Ansatz verfolgen“ (Olk 2001)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerDie gesamtgesellschaftlichen Ökonomisierungstendenzen abden 1990er Jahren haben ebenfalls dazu beigetragen, denherkömmlichen Subsidiaritätsbegriff aufzuweichen.wirtschaftliche Überlegungen zunehmendeAkzeptanz des günstigeren Angebots bei gleicherQualität;eingebettet in eine Reihe von Reformbestrebungen(„Neue Steuerung“) <strong>und</strong> auch gesetzlicheNeuregelungen (insbeson<strong>der</strong>ePflegeversicherungsgesetz von 1994 kennt nurnoch Leistungserbringer, keine freien Träger )(vergl. Olk 2001). Ähnliche Tendenzen sind inNeufassungen des früheren BSHG erkennbar.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Träger1993 Aufhebung <strong>der</strong> Privilegierung <strong>der</strong> Wohlfahrtsverbände,indem „… das bisher praktizierteSelbstkostendeckungsprinzip durch ein Systemleistungsbezogener Entgelte ersetzt (wurde), dasauf vorauskalkulierten Pflegesätzen mit einerfestgelegten Laufzeit basiert <strong>und</strong> einennachträglichen Defizitausgleich weitgehendausschließt“ (Olk 2001).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Träger„An den Pflegesatzverhandlungen sindseitdem alle Träger, die Hilfe inEinrichtungen nach dem (früheren -G.G.) B<strong>und</strong>essozialhilfegesetzgewähren, gleichberechtigt beteiligt,unabhängig davon, ob es sich umverbandliche, privat-gewerbliche o<strong>der</strong>öffentliche Träger handelt“ (Olk 2001).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerWohlfahrtsverbände <strong>und</strong> privat-gewerblicheLeistungs<strong>träger</strong> wurden damit in eine direkteLeistungsbeziehung gesetzt.Dies geschah in <strong>der</strong> Erwartung, dass die in<strong>der</strong> Regel kostengünstiger wirtschaftendenprivat-gewerblichen Träger die freien Trägerunter einen Rationalisierungsdruck setzen.Die politisch beabsichtigte ‚Inszenierung’dieser Trägerkonkurrenz wurde vor allemmit Wirtschaftlichkeitsüberlegungen wie,Kostendeckelung <strong>und</strong> –senkung,begründet“ (Olk 2001).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- TrägerDeutlich formuliert wird dies im SGB XII, in dem das BSHG2005 aufgegangen ist:„ (2) Zur Erfüllung <strong>der</strong> Aufgaben <strong>der</strong> Sozialhilfe sollen die Träger <strong>der</strong>Sozialhilfe eigene Einrichtungen nicht neu schaffen, soweit geeigneteEinrichtungen an<strong>der</strong>er Träger vorhanden sind, ausgebaut o<strong>der</strong> geschaffenwerden können. Vereinbarungen nach Absatz 3 sind nur mit Trägern vonEinrichtungen abzuschließen, die insbeson<strong>der</strong>e unter Berücksichtigungihrer Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> Sicherstellung <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sätze des § 9Abs. 1 zur Erbringung <strong>der</strong> Leistungen geeignet sind. SindEinrichtungen vorhanden, die in gleichem Maße geeignetsind, hat <strong>der</strong> Träger <strong>der</strong> Sozialhilfe Vereinbarungenvorrangig mit Trägern abzuschließen, <strong>der</strong>en Vergütung beivergleichbarem Inhalt, Umfang <strong>und</strong> Qualität <strong>der</strong> Leistungnicht höher ist als die an<strong>der</strong>er Träger.“ (§ 75 SGB XII)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ LeistungserbringerÖffentliche Träger/Leistungserbringer


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ LeistungserbringerÖffentliche TrägerHier ist die Differenzierung Leistungs-/ Kosten<strong>träger</strong>– Leistungserbringer zu beachten.Bei den Leistungserbringern erhält man die<strong>sozialen</strong> Dienstleistungen.Die Kosten<strong>träger</strong> finanzieren sie.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ LeistungserbringerÖffentliche Träger/ Leistungserbringerinteressant vor allem die im kommunalen Bereich:Landkreise <strong>und</strong> kreisfreie Städte, repräsentiertdurch die von ihnen eingerichtetenJugendämterGes<strong>und</strong>heitsämterSozialämter


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ LeistungserbringerWohlfahrtspflege ist ein Kernbereich <strong>der</strong>(dazu gehören alle Angelegenheiten <strong>der</strong> örtlichen bzw.überörtlichen Gemeinschaft)Zu diesen Angelegenheiten gehören insbeson<strong>der</strong>eJugendhilfeSozialhilfe


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer3 Ebenen <strong>der</strong> kommunalen SelbstverwaltungKreisangehörigeGemeindenLandkreise <strong>und</strong>kreisfreie StädteHöhereKommunalverbändedazwischen Son<strong>der</strong>formen:StadtbezirkeGroße KreisstädteVerwaltungsgemeinschaften


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ LeistungserbringerÖffentliche Träger <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfesowie <strong>der</strong> Sozialhilfe unterteilen sich inÜberörtlicheTrägerÖrtliche Träger


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ LeistungserbringerÜberörtliche Träger <strong>der</strong> Sozialhilfe§ 96 SGB XII sieht überörtlichen Träger <strong>der</strong> Sozialhilfe vor:„Dieser überörtliche Träger ist zuständig für einzelne Bereiche <strong>der</strong>Sozialhilfe, insbeson<strong>der</strong>e stationäre Leistungen <strong>und</strong>Leistungen <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen;Leistungen <strong>der</strong> Hilfe zur Pflege;Leistungen <strong>der</strong> Hilfe zur Überwindung beson<strong>der</strong>er sozialerSchwierigkeiten (z.B. Suchthilfe)Leistungen <strong>der</strong> Blindenhilfe“(Bödege-Wolf/ Schellberg 2005)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ LeistungserbringerÜberörtliche Träger <strong>der</strong> Sozialhilfe:z.B.in Bayern Bezirkein NRW Landschaftsverbändein Baden-Württemberg/ Sachsen/ Hessen Landeswohlfahrtsverbände


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ LeistungserbringerÜberörtliche Träger <strong>der</strong> Jugendhilfe„Das SGB VIII sieht die Einrichtung einesLandesjugendamtes<strong>und</strong> Landesjugendhilfeausschusses vor,die auch überörtlicher Träger <strong>der</strong>Jugendhilfe sind.. …“„… wenig direkte Aufgaben am K<strong>und</strong>en“(Bödege-Wolf/ Schellberg 2005)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtDas Jugendamt


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtDas JugendamtJe<strong>der</strong> Landkreis <strong>und</strong> jede kreisfreie Stadt ist verpflichtetnach § 69 Abs. 3 SGB VIII (KJHG) ein Jugendamteinzurichten.Es kann geregelt nach Landesrecht unter bestimmten Umständenauch eine kreisangehörige Gemeinde ein eigenes Jugendamtschaffen.„Das Jugendamt hat die Aufgabe, alle im KJHGfestgelegten Funktionen <strong>und</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen für die inseinem Zuständigkeitsbereich liegende Region zuerfüllen.“ (Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtAufgaben des JugendamtesSorge für ausreichende Angebote <strong>der</strong> Jugendhilfe SicherstellungsauftragGesamtverantwortung für den Ablauf <strong>der</strong> Einzelfälle Hilfeplanung/ FallverantwortungAnbieten eigener Leistungen bei Bedarf(vergl. Bödege-Wolf/ Schellberg 2005)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtAufgaben des Jugendamtes„Die Verwaltung des Jugendamts glie<strong>der</strong>t sichüblicherweise in folgende Abteilungen:-Verwaltung (eine kleine Verwaltungsabteilung desJugendamtes) (!!!);-Beistands- <strong>und</strong> Amtsvorm<strong>und</strong>schaften,-Wirtschaftliche Hilfen <strong>und</strong> Ausbildungshilfen,-Erzieherische Hilfen <strong>und</strong> Krisenintervention,Pflegekin<strong>der</strong>dienst <strong>und</strong> Adoptionsvermittlung,-Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugend<strong>arbeit</strong> <strong>und</strong>-Kommunale Einrichtungen (städtischeKin<strong>der</strong>tagesstätten etc.“(Bödege-Wolf/ Schellberg 2005)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtDer JugendhilfeausschussVerwaltung des JugendamtesJugendhilfeausschussBeson<strong>der</strong>heit desJugendamtes ist seineZweigliedrigkeitist so in keinem an<strong>der</strong>en Bereich <strong>der</strong>Kommunalverwaltung zu finden


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtSGB VIII§ 70 Organisation des Jugendamts <strong>und</strong> desLandesjugendamts(1) Die Aufgaben des Jugendamts werden durch denJugendhilfeausschuss <strong>und</strong> durch dieVerwaltung des Jugendamts wahrgenommen.(2) Die Geschäfte <strong>der</strong> laufenden Verwaltung imBereich <strong>der</strong> öffentlichen Jugendhilfe werden vomLeiter <strong>der</strong> Verwaltung <strong>der</strong> Gebietskörperschaft o<strong>der</strong>in seinem Auftrag vom Leiter <strong>der</strong> Verwaltung desJugendamts im Rahmen <strong>der</strong> Satzung <strong>und</strong> <strong>der</strong>Beschlüsse <strong>der</strong> Vertretungskörperschaft <strong>und</strong> desJugendhilfeausschusses geführt.…..


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtSGB VIII§ 71 Jugendhilfeausschuss/Landesjugendhilfeausschuss(2) Der Jugendhilfeausschuss befasst sich mit allenAngelegenheiten <strong>der</strong> Jugendhilfe, insbeson<strong>der</strong>e mit1. <strong>der</strong> Erörterung aktueller Problemlagen jungerMenschen <strong>und</strong> ihrer Familien sowie mit Anregungen<strong>und</strong> Vorschlägen für die Weiterentwicklung <strong>der</strong>Jugendhilfe,2. <strong>der</strong> Jugendhilfeplanung <strong>und</strong>3. <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> freien Jugendhilfe.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtZusammensetzung desJugendhilfeausschusses


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtSGB VIII§ 71 Jugendhilfeausschuss, Landesjugendhilfeausschuss(1) Dem Jugendhilfeausschuss gehören als stimmberechtigteMitglie<strong>der</strong> an1. mit drei Fünfteln des Anteils <strong>der</strong> Stimmen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong>Vertretungskörperschaft des Trägers <strong>der</strong> öffentlichenJugendhilfe o<strong>der</strong> von ihr gewählte Frauen <strong>und</strong> Männer, die in<strong>der</strong> Jugendhilfe erfahren sind,2. mit zwei Fünfteln des Anteils <strong>der</strong> Stimmen Frauen <strong>und</strong>Männer, die auf Vorschlag <strong>der</strong> im Bereich des öffentlichenTrägers wirkenden <strong>und</strong> anerkannten Träger <strong>der</strong> freienJugendhilfe von <strong>der</strong> Vertretungskörperschaft gewählt werden;Vorschläge <strong>der</strong> Jugendverbände <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wohlfahrtsverbändesind angemessen zu berücksichtigen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtDer Jugendhilfeausschuss unterscheidet sich deutlichvon Ausschüssen des Stadtrats o<strong>der</strong> Kreistags. Erbereitet nicht nur Beschlüsse vor, son<strong>der</strong>n hat eigeneRechte.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtBeson<strong>der</strong>heiten, die sich aus <strong>der</strong> Zweigliedrigkeit desJugendamtes ergeben„Der Leiter <strong>der</strong> Verwaltung des Jugendamtes (meist – abereigentlich verkürzt – ‚Jugendamtsleiter‘ genannt) ist nichtallein seinen Vorgesetzten in <strong>der</strong> Verwaltungshierarchieuntergeordnet, son<strong>der</strong>n gleichermaßen unmittelbar an dieBeschlüsse des Jugendhilfeausschusses geb<strong>und</strong>en. …..(Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtBeson<strong>der</strong>heiten, die sich aus <strong>der</strong> Zweigliedrigkeit desJugendamtes ergebenIn keinem an<strong>der</strong>en Ausschuss als demJugendhilfeausschuss (JHA) wirken Vertretergesellschaftlicher Gruppierungen stimmberechtigt an denEntscheidungen mit. …..(Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtBeson<strong>der</strong>heiten, die sich aus <strong>der</strong> Zweigliedrigkeit desJugendamtes ergebenAn<strong>der</strong>s als die an<strong>der</strong>en Ausschüsse des Rates o<strong>der</strong> desKreistages hat <strong>der</strong> JHA ein – allerdings durch dieRahmenbeschlüsse <strong>der</strong> Vertretungskörperschaft begrenztes– eigenständiges Beschlussrecht sowie ein eigenesAntragsrecht gegenüber <strong>der</strong> Vertretungskörperschaft“. Dazukommt das Anhörungsrecht vor je<strong>der</strong> Beschlussfassung <strong>der</strong>Vertretungskörperschaft in Sachen Jugendhilfe(Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtIdealtypische Rollenverteilung zwischen Verwaltung <strong>und</strong>Jugendhilfeausschuss im JugendamtJugendhilfeausschuss hatstrategische RolleVerwaltung hat operative RolleÜbergeordnete Instanz


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das JugendamtRollenaufteilung nur begrenzt tragfähig, „weilDie Trennung zwischen strategischen <strong>und</strong> operativenFragestellungen nicht immer eindeutig ist,durch viele Einzelentscheidungen in <strong>der</strong> Verwaltungstrategische Linien vorgeprägt o<strong>der</strong> faktisch konstituiertwerden <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> Jugendhilfeausschuss in seinemSpielraum für strategische Entscheidungen eingegrenzt wird,sich die Verwaltung durch Informationen,Handlungskompetenzen <strong>und</strong> Handlungsressourcen faktisch ineine gestaltende Funktion setzt, <strong>der</strong> die Ausschussmitglie<strong>der</strong> –zumindest diejenigen, die als ehrenamtliche Politiker <strong>und</strong> nichtals fachlich versierte Funktionäre im Jugendhilfeausschussmitwirken – vielfach nur an marginalen Stellen etwasentgegenzusetzen vermögen“(Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das SozialamtDas Sozialamt


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das SozialamtDas SozialamtLandkreise <strong>und</strong> kreisfreie Städte sind als örtliche Trägerzuständig für die Aufgaben <strong>der</strong> Sozialhilfe, die sich aus demSGB XII ergeben örtliche Zuständigkeit SGB XII § 97 (1).Sie müssen die Aufgaben <strong>der</strong> Sozialhilfe erfüllen, aber nichtunbedingt ein eigenes Amt schaffen „Form <strong>der</strong> Strukturierung <strong>und</strong>Erledigung <strong>der</strong> Aufgaben unterliegt <strong>der</strong> kommunalenOrganisationshoheit („Kommunale Selbstverwaltung“ (Merchel 2003)Das was landläufig als Sozialamt bezeichnet wird, ist häufig nur eineAbteilung Sozialhilfeverwaltung! Kein Son<strong>der</strong>status wie beimJugendamt in <strong>der</strong> gängigen Ämterhierarchie


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das SozialamtDas SozialamtDie meisten Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte haben jedochdie Aufgaben nach dem SGB XII als Sozialamt o<strong>der</strong>Sozialhilfeverwaltung organisiert.Aber auch Bezeichnungen wieAmt für Soziale Sicherung (München)Amt für Existenzsicherung <strong>und</strong> SozialeIntegration -Sozialamt (Nürnberg)Gr<strong>und</strong>sicherungs- <strong>und</strong> Sozialabteilung (-amt)(einige Bezirksämter Hamburgs)Amt für Soziales <strong>und</strong> Senioren (Köln)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das SozialamtSozialämter sind in <strong>der</strong> Regel nach den sich aus dem SGBXII ergebenden Aufgaben geglie<strong>der</strong>t:Hilfe zum LebensunterhaltGr<strong>und</strong>sicherung im Alter <strong>und</strong> beiErwerbsmin<strong>der</strong>ungHilfen zur Ges<strong>und</strong>heitEinglie<strong>der</strong>ungshilfe für behin<strong>der</strong>te MenschenHilfen zur Überwindung von beson<strong>der</strong>en <strong>sozialen</strong>SchwierigkeitenHilfen in an<strong>der</strong>en Lebenslagen (z.B. Altenhilfe,Blindenhilfe …)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das SozialamtDazu haben die Sozialämter häufig noch „artverwandte“Aufgaben wieAufgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz,Aufgaben nach dem Pflegeversicherungsgesetz,Aufgaben nach dem Schwerbehin<strong>der</strong>tengesetz,Aufgaben nach dem Unterhaltssicherungsgesetz,Aufgaben nach dem Heimgesetz,Aufgaben nach dem Betreuungsgesetz,Maßnahmen zur Betreuung ausländischer Einwohner(vergl. Merchel 2003; vergl. Kuhlbach 2001)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das Sozialamt„Geprägt ist das Sozialamt klassischerweise von <strong>der</strong> Hilfe zumLebensunterhalt, einer Geldleistung, die eine entsprechen<strong>der</strong>echtliche <strong>und</strong> verwaltungstechnische Organisation einerLeistungsabteilung for<strong>der</strong>t“ (Bödege-Wolf/ Schellberg 2005)„Die für die Jugendhilfe typische Doppelfunktion desJugendamtes als Träger von Einrichtungen/ Diensten<strong>und</strong> als Gewährleistungsinstanz für die Infrastruktursowie das damit einhergehende Spannungsfeldbilden sich beim Sozialamt nicht in einernachdrücklichen Weise aus.“ (Merchel 2005)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das SozialamtSozialamt tritt kaum als Träger von Einrichtungen<strong>und</strong> Diensten in Erscheinung (Ausnahmen:Notwohneinrichtungen für Menschen inbeson<strong>der</strong>en <strong>sozialen</strong> Schwierigkeiten, Heime fürAsylbewerber, Fachberatungsstellen für alte <strong>und</strong>behin<strong>der</strong>te Menschen sowie für Wohnungslose)Die neuerdings forcierten Beschäftigungs- <strong>und</strong>Fortbildungsmaßnahmen finden eher bei denARGEs statt


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das SozialamtAufgabenstruktur <strong>der</strong> Sozialämter ist primär auf die Prüfung vonindividuellen Ansprüchen <strong>und</strong> auf die Gewährung vonindividuellen Einkommens- <strong>und</strong> Sachleistungen ausgerichtet(Merchel 2005; vergl. Kuhlbach 2001)Ablauf im Sozialamt unterliegt einemKonditionalprogramm


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das SozialamtDifferenzierung von HilfeleistungenKonditionalprogramm•Genaue rechtlicheFestlegung <strong>der</strong>Gewährung von Hilfe•Entscheidungsparameterfür die Sachbe<strong>arbeit</strong>erweitgehend vorgeprägt „wenn-dann-Schemata“•Aufgabenerledigunginnerhalb festgelegterHandlungsroutinen(Merchel 2005)Zweckprogramm• Vorgegeben sindlediglich die zuerreichenden Ziele•Keine „Wenn-dann-Handlungsschemata“•Orientierung am Fallselber


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das SozialamtEin guter Teil <strong>der</strong> Kritik an den Sozialämtern lässt sich an <strong>der</strong>Konditionalprogrammierung seiner Abläufe festmachenSozialämter sind klassische an Rechtsvorschriften<strong>und</strong> bürokratisch orientierte VerwaltungenDie Stellen in den Sozialämtern sind hauptsächlichvon Verwaltungsfachkräften besetztEs <strong>arbeit</strong>en dort wenige bis keineSozial<strong>arbeit</strong>erInnen


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das SozialamtDie klassische Kritik an <strong>der</strong> „Behörde Sozialamt „ ist damit immernoch gültig:Sozialhilfe nach dem SGB XII setzt einen Standard für Armut <strong>und</strong>Nichtarmut Regelsätze zur Zeit bei ca. 340 EuroSozialhilfe bezieht sich immer noch als „Ausfallbürge“ auf dieArbeitskraft des Hilfeempfängers nur die bekommen Sozialhilfe,die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen können allean<strong>der</strong>en müssen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen Leistungen nach SGB II (sog. Hartz IV)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das SozialamtDie klassische Kritik an <strong>der</strong> „Behörde Sozialamt „ ist damit immernoch gültig:Höhe <strong>der</strong> Hilfe entspricht in <strong>der</strong> Regel nicht dem hohen Anspruchdes Gesetzes: „menschenwürdiges Leben“ trotzdemUnterstellung, dass Menschen mit dem geringen Betrag zurechtkommen müssen;Probleme werden nicht, wie es <strong>der</strong> Anspruch desSozialgesetzbuches ist, individualisiert behandelt. KlientInnenwerden gemäß einzelner Hilfearten kategorisiert <strong>und</strong> nachuniversalistischen Gr<strong>und</strong>sätzen zu Handlungsprogrammensubsumiert Konditionalprogrammierung <strong>der</strong> Handlungsabläufe


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das SozialamtDie klassische Kritik an <strong>der</strong> „Behörde Sozialamt „ ist damit immernoch gültig:Persönliche Hilfe tritt in den Hintergr<strong>und</strong>. Verhältnis Sozialamt –Hilfeempfänger ist durch einen verdinglichten Umgang mit demPublikum gekennzeichnet.Die Gestaltung geschieht so, dass sie als Notlösung erscheint<strong>und</strong> wenig begehrenswert ist.Sozialhilfeempfänger werden trotzdem häufig diskriminiert(Missbrauchsdebatte)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das SozialamtDie klassische Kritik an <strong>der</strong> „Behörde Sozialamt „ ist damit immernoch gültig:Kontaktschwellen auch durch Organisation des Sozialamtes:Passive Ausrichtung <strong>der</strong> Sozialhilfeverwaltung; Hilfe nur beiAntragKontaktzwang mit „Instanz für Marktversager“ schreckt ab;Personelle <strong>und</strong> räumliche Ausstattung <strong>der</strong> Sozialämterschreckt immer noch ab.(vergl. Leibfried 1984; Merchel 2005; Kuhlmann 2001)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für ArbeitsuchendeDie Gemeinsamen Einrichtungen bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherungfür ArbeitsuchendeDas Jobcenter(früher ARGE)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für ArbeitsuchendePeter HartzVon Hartz I zu Hartz IVDie Gesetze für mo<strong>der</strong>ne Dienstleistungenam Arbeitsmarkt


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für ArbeitsuchendeHartz I: (Das Gesetz ist am 1.1.2003 in Kraftgetreten)Peter Hartz- die Erleichterung von neuen Formen <strong>der</strong> Arbeit- die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildungdurch die Arbeitsagentur,- Zahlung von Unterhaltsgeld durch dieArbeitsagentur- die weitgehende Zulässigkeit <strong>der</strong> Zeit<strong>arbeit</strong>http://www.hartz-iv-iii-ii-i.de/hartz-iii.html


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für ArbeitsuchendeHartz II: (Das Gesetz ist am 1.1.2003 in Kraftgetreten)Peter Hartz- die Regelung <strong>der</strong> Beschäftigungsarten Minijob<strong>und</strong> Midijob- die Ich-AG- Maßnahmen zur Verhin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Schattenwirtschaft- die Einrichtung von Job-Centern.http://www.hartz-iv-iii-ii-i.de/hartz-iii.html


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE)bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung für ArbeitsuchendeHartz III: (Das Dritte Gesetz für mo<strong>der</strong>ne Dienstleistungen amArbeitsmarkt ist in wesentlichen Teilen am 1. Januar 2004 in Kraftgetreten)Peter Hartz„Restrukturierung <strong>und</strong> Umbau <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit(Arbeitsamt) in die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit (Agentur für Arbeit). DieBA wird zur dreigliedrigen B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit (Zentrale,Regionaldirektionen, örtliche Agenturen für Arbeit).…. Ein Aspekt ist die Einführung von sog. Job-Centern. Sie sindzentrale Anlaufstellen für Arbeitslose <strong>und</strong> sie sollen dasZuständigkeitsdurcheinan<strong>der</strong> von Sozialamt <strong>und</strong> Arbeitsamtentwirren.In den Jobcentern kümmern sich Fallmanager umLangzeit<strong>arbeit</strong>slose. Sie sind statt wie früher für ca. 350 jetzt fürlediglich ca. 75 Arbeitslose zuständig. Beson<strong>der</strong>s intensiv soll aufArbeitslose über 50 Jahre eingegangen werden.“http://www.hartz-iv-iii-ii-i.de/hartz-iii.html


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für ArbeitsuchendeIm Jahr 2005 wurden Arbeitslosenhilfe <strong>und</strong>Sozialhilfe für Erwerbsfähige zwischen 15<strong>und</strong> unter 65 Jahren zusammengelegt.Die Anspruchsberechtigten erhalten alsfinanzielle Leistung nun Arbeitslosengeld II(Das Vierte Gesetz für mo<strong>der</strong>ne Dienstleistungen am Arbeitsmarktist in wesentlichen Teilen am 1. Januar 2005 in Kraft getreten.)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchendeIm Jahr 2005 wurden Arbeitslosenhilfe <strong>und</strong>Sozialhilfe für Erwerbsfähige zwischen 15<strong>und</strong> unter 65 Jahren zusammengelegt.Die Anspruchsberechtigten erhalten alsfinanzielle Leistung nun Arbeitslosengeld IIEingebettet in Gr<strong>und</strong>sicherungfür Arbeitsuchende –SGB II


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für ArbeitsuchendeGr<strong>und</strong>idee:Zusammenführung <strong>der</strong> Leistungen <strong>und</strong>Möglichkeiten <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit <strong>und</strong><strong>der</strong> Sozialhilfe<strong>träger</strong> um erwerbsfähigeMenschen möglichst rasch in Arbeit zu bringen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für ArbeitsuchendeGr<strong>und</strong>idee:Zusammenführung <strong>der</strong> Leistungen <strong>und</strong>Möglichkeiten <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit <strong>und</strong><strong>der</strong> Sozialhilfe<strong>träger</strong> um erwerbsfähigeMenschen möglichst rasch in Arbeit zu bringen.Zu diesem Zweck <strong>arbeit</strong>en die beidenTräger B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit <strong>und</strong>Landkreise bzw. kreisfreie Städte alskommunale Träger zusammen <strong>und</strong> bildenArbeitsgemeinschaften,die ARGEs


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchende(Bild: DPA)(Lohmann,Wissenschaftliche DiensteDeutscher B<strong>und</strong>estaghttp://www.b<strong>und</strong>estag.de/dokumente/analysen/2010/jobcenterreform.pdf)„DasB<strong>und</strong>esverfassungsgerichthat mit Urteil vom 20.Dezember 2007 …entschieden, dass dieArbeitsgemeinschaften(ARGEn) dem Gr<strong>und</strong>satzeigenverantwortlicherAufgabenwahrnehmungwi<strong>der</strong>sprechen.“


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchende(Bild: DPA)(Lohmann,Wissenschaftliche DiensteDeutscher B<strong>und</strong>estaghttp://www.b<strong>und</strong>estag.de/dokumente/analysen/2010/jobcenterreform.pdf)„Die vom Gesetzgeber in § 44b Zweites BuchSozialgesetzbuch (SGB II) vorgeseheneBildung von ARGEn alsGemeinschaftseinrichtung <strong>der</strong>B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit <strong>und</strong> kommunalerTräger sei mit <strong>der</strong> Selbstverwaltungsgarantiedes Art 28 Abs. 2 S. 1 <strong>und</strong> 2 Gr<strong>und</strong>gesetz(GG) in Verbindung mit Art 83 GGunvereinbar:die einheitliche Aufgabenwahrnehmung <strong>der</strong>beiden Träger <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchende würde die Kommunen inihrem Recht auf eigenverantwortlicheAufgabenerledigung verletzen <strong>und</strong> gegen dieKompetenzordnung des GG verstoßen.“


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchendeZwei gesetzliche Neuregelungen als Reaktion auf dasVerfassungsgerichtsurteil:1. Än<strong>der</strong>ung des Gr<strong>und</strong>gesetzes (neu: Art 91e GG)„Das am 27. Juli 2010 in Kraft getretene Gesetz zur Än<strong>der</strong>ung desGr<strong>und</strong>gesetzes (GG) hat die notwendige verfassungsrechtlicheGr<strong>und</strong>lage entsprechend den Absprachen einer interfraktionellenB<strong>und</strong>-Län<strong>der</strong>-Arbeitsgruppe geschaffen. Nach dem neu eingefügtenArt 91e GG wirken nun bei <strong>der</strong> Ausführung von B<strong>und</strong>esgesetzen aufdem Gebiet <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitsuchende B<strong>und</strong> <strong>und</strong>Län<strong>der</strong> o<strong>der</strong> die nach Landesrecht zuständigen Gemeinden <strong>und</strong>Gemeindeverbände in <strong>der</strong> Regel in gemeinsamen Einrichtungenzusammen (Absatz 1).“(Lohmann, Wissenschaftliche Dienste Deutscher B<strong>und</strong>estaghttp://www.b<strong>und</strong>estag.de/dokumente/analysen/2010/jobcenterreform.pdf)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchendeZwei gesetzliche Neuregelungen als Reaktion auf dasVerfassungsgerichtsurteil:1. Än<strong>der</strong>ung des Gr<strong>und</strong>gesetzes (neu: Art 91e GG)„Ferner kann <strong>der</strong> B<strong>und</strong> zulassen, dass eine begrenzte Anzahl vonGemeinden <strong>und</strong> Gemeindeverbänden auf ihren Antrag <strong>und</strong> mitZustimmung <strong>der</strong> obersten Landesbehörde die Aufgaben nach Absatz1 allein wahrnimmt. Die notwendigen Ausgaben einschließlich <strong>der</strong>Verwaltungsausgaben trägt <strong>der</strong> B<strong>und</strong>, soweit die Aufgaben bei einerAusführung von Gesetzen nach Absatz 1 vom B<strong>und</strong> wahrzunehmensind (Art 91e Absatz 2).“(Lohmann, Wissenschaftliche Dienste Deutscher B<strong>und</strong>estaghttp://www.b<strong>und</strong>estag.de/dokumente/analysen/2010/jobcenterreform.pdf)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchendeZwei gesetzliche Neuregelungen als Reaktion auf dasVerfassungsgerichtsurteil:2. Gesetz zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> Organisation<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitsuchende„Das Gesetz tritt am 1. Januar 2011 in Kraft (einige Regelungen sindbereits seit dem 11. August 2010 in Kraft). Die gemeinsamenEinrichtungen nach § 44b SGB II <strong>und</strong> die zugelassenen kommunalenTräger nach § 6a SGB II führen nun einheitlich die Bezeichnung„Jobcenter“ (neu: § 6d SGB II).“(Lohmann, Wissenschaftliche Dienste Deutscher B<strong>und</strong>estaghttp://www.b<strong>und</strong>estag.de/dokumente/analysen/2010/jobcenterreform.pdf)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchendeZwei gesetzliche Neuregelungen als Reaktion auf dasVerfassungsgerichtsurteil:2. Gesetz zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> Organisation<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitsuchende„Die bereits bestehenden kommunalen Träger erhalten dieMöglichkeit, ihre Aufgaben unbefristet wahrzunehmen. Auf Antragkann eine begrenzte Zahl weiterer kommunaler Träger vom BMASdurch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des B<strong>und</strong>esrateszugelassen werden, wenn sie die unter § 6a SGB II genanntenBedingungen erfüllen.“(Lohmann, Wissenschaftliche Dienste Deutscher B<strong>und</strong>estaghttp://www.b<strong>und</strong>estag.de/dokumente/analysen/2010/jobcenterreform.pdf)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchendeSGB II - Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitsuchende- Kapitel 1 För<strong>der</strong>n <strong>und</strong> For<strong>der</strong>n -Fassung 2011§ 6 Träger <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitsuchende(1) Träger <strong>der</strong> Leistungen nach diesem Buch sind:1.die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit (B<strong>und</strong>esagentur), soweitNummer 2 nichts An<strong>der</strong>es bestimmt,2.die kreisfreien Städte <strong>und</strong> Kreise für die Leistungen nach §16a, das Arbeitslosengeld II <strong>und</strong> das Sozialgeld, soweitArbeitslosengeld II <strong>und</strong> Sozialgeld für den Bedarf fürUnterkunft <strong>und</strong> Heizung geleistet wird, die Leistungennach § 24 Absatz 3 Satz 1 Nummer 1 <strong>und</strong> 2, § 27 Absatz 3sowie für die Leistungen nach § 28, soweit durchLandesrecht nicht an<strong>der</strong>e Träger bestimmt sind(kommunale Träger).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchendeKonkret sind zuständig:die kommunalen Träger (Landkreise <strong>und</strong>kreisfreie Städte) fürdie Leistungen für Unterkunft <strong>und</strong> Heizung,die Kin<strong>der</strong>betreuungsleistungen,die Schuldner- <strong>und</strong> Suchtberatung,die psychosoziale Betreuung <strong>und</strong>die Übernahme von beson<strong>der</strong>em, einmaligem Bedarf (etwadie Erstausstattung für Bekleidung <strong>und</strong> Wohnung o<strong>der</strong>Leistungen für mehrtägige KlassenfahrtenDie Leistungen für Bildung <strong>und</strong> Teilhabehttp://www.<strong>arbeit</strong>sagentur.de/zentraler-Content/Veroeffentlichungen/Merkblatt-Sammlung/SGB-II-Merkblatt-Alg-II.pdf (abger. Januar 2012)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für ArbeitsuchendeKonkret sind zuständig:die Agenturen für Arbeit fürGeldleistungen (Arbeitslosengeld II für erwerbsfähigeHilfebedürftige) <strong>und</strong> Sozialgeld für nicht erwerbsfähigePersonen in <strong>der</strong> BedarfsgemeinschaftDienstleistungen Information, Beratung, Vermittlung,För<strong>der</strong>ung von Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung,berufliche Weiterbildung, Anbieten von ArbeitsgelegenheitenSozialversicherung die Zahlung von Beiträgen zurgesetzlichen Kranken-, Pflege- <strong>und</strong> Rentenversicherung <strong>und</strong>die Unfallversicherung in bestimmten Fällen.Sachleistungen z.B. Gutscheinehttp://www.<strong>arbeit</strong>sagentur.de/zentraler-Content/Veroeffentlichungen/Merkblatt-Sammlung/SGB-II-Merkblatt-Alg-II.pdf (abger. Januar 2012)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitsuchende„In den meisten Gebieten haben sich dieAgenturen für Arbeit <strong>und</strong> diekommunalen Träger zur gemeinsamenAufgabenerledigungzusammengeschlossen <strong>und</strong>gemeinsame Einrichtungen gebildet,“(die früheren ARGEs – G.G.)„Seit 01.01.2011 tragen sowohl diegemeinsamen Einrichtungen als auchdie zugelassenen kommunalen Trägerdie Bezeichnung “http://www.<strong>arbeit</strong>sagentur.de/zentraler-Content/Veroeffentlichungen/Merkblatt-Sammlung/SGB-II-Merkblatt-Alg-II.pdf (abger. Januar 2012)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für ArbeitsuchendeOptionskommunen:„Von <strong>der</strong>zeit (ab 1.1.12 – G.G.) 108 sogenanntenzugelassenen kommunalen Trägern werden alleAufgaben allein wahrgenommen, auch die <strong>der</strong>Agentur für Arbeit. Zusätzlich zu ihren eigenenAufgaben zahlen diese dann das ArbeitslosengeldII aus <strong>und</strong> sind für die Integration <strong>der</strong>Leistungsbezieher in das Erwerbslebenverantwortlich.“http://www.<strong>arbeit</strong>sagentur.de/zentraler-Content/Veroeffentlichungen/Merkblatt-Sammlung/SGB-II-Merkblatt-Alg-II.pdf (abger. Jan. 2012)„In 21 Kommunen ist … allein die Agentur für Arbeit fürdie Auszahlung von Arbeitslosengeld II <strong>und</strong> Sozialgeldsowie für die Arbeitsvermittlung zuständig, dieKommune für die Kosten <strong>der</strong> Unterkunft.“http://www.jobcenter-ge.de/lang_de/nn_297580/DE/Service/Jobcenter-WasIstDas/Jobcenter-WasIstDas-Knoten.html__nnn=true (abger. Jan. 12)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitsuchende§ 44b SGB II Gemeinsame Einrichtung(1)Zur einheitlichen Durchführung <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitsuchende bilden dieTräger im Gebiet jedes kommunalen Trägersnach § 6 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 einegemeinsame Einrichtung. Die gemeinsame Einrichtungnimmt die Aufgaben <strong>der</strong> Träger nach diesem Buch wahr; dieTrägerschaft nach § 6 sowie nach den §§ 6a <strong>und</strong> 6b bleibtunberührt. Die gemeinsame Einrichtung ist befugt,Verwaltungsakte <strong>und</strong> Wi<strong>der</strong>spruchsbescheide zu erlassen. DieAufgaben werden von Beamtinnen <strong>und</strong> Beamten sowieArbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmern wahrgenommen, denenentsprechende Tätigkeiten zugewiesen worden sind.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitsuchende§ 44b SGB II Gemeinsame Einrichtung(2) Die Träger bestimmen den Standort sowie dienähere Ausgestaltung <strong>und</strong> Organisation <strong>der</strong>gemeinsamen Einrichtung durch Vereinbarung.Die Ausgestaltung <strong>und</strong> Organisation <strong>der</strong>gemeinsamen Einrichtung sollen dieBeson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> beteiligten Träger, desregionalen Arbeitsmarktes <strong>und</strong> <strong>der</strong> regionalenWirtschaftsstruktur berücksichtigen. Die Trägerkönnen die Zusammenlegung mehrerergemeinsamer Einrichtungen zu einergemeinsamen Einrichtung vereinbaren.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die JOBCENTER (früher ARGE) bei <strong>der</strong>Gr<strong>und</strong>sicherung für ArbeitsuchendeARGEs (JOBCÈNTER) sindteilweise auch Ausdruck <strong>der</strong>Verwaltungsmo<strong>der</strong>nisierung wollen sich vom Anspruch herabsetzen von traditioneller Arbeitsbzw.Sozialhilfeverwaltung


ORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die ARGE bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchendeZur Gestaltung des Arbeitsablaufes <strong>der</strong> ARGEnz.B. von <strong>der</strong> ARGE Kiel formulierte Anfor<strong>der</strong>ungen:•„Nutzung <strong>der</strong> bestehenden Infrastruktur•Sozialraum- <strong>und</strong> Stadtteilorientierung•Sozialzentrumseinbindung•Bürgernahe Unterstützung•Hilfeleistung „aus einer Hand“•Gemeinsame Steuerung <strong>der</strong> Hilfeentscheidung•‚Mit<strong>arbeit</strong>erperspektive‘“http://www.kiel.de/Dezernate_<strong>und</strong>_Bueros/Dezernat_IV/hearings/hearing0504/SGB-II-Gr<strong>und</strong>sicherungArbeitssuchende.pdf abger. Nov.2007


ORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die ARGE bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchendeWichtige organisatorische Gr<strong>und</strong>lagen•Sozialraum- <strong>und</strong> Stadtteilorientierung Einbindung inbestehende Sozialzentren (Stadt Kiel) o<strong>der</strong> Sozialbürgerhäuser(Landeshauptstadt München)„Die Aufgaben <strong>der</strong> ARGE werdendezentral in den Sozialregionen <strong>der</strong>Stadt München erbracht. Standortesind die Sozialbürgerhäuser.“(Vertrag zur Gründung <strong>der</strong> ARGE inMünchen)


ORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die ARGE bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchende• „Hilfeleistung aus einer Hand“ (Stadt Kiel)„Die ARGE wird durch eineintegrierte Fallbe<strong>arbeit</strong>ung (einAnsprechpartner, einLeistungsbescheid aus einer Hand)die erfor<strong>der</strong>lichen Leistungenbürgernah, schnittstellenarm <strong>und</strong>unbürokratisch erbringen ….“(Vertrag zur Gründung <strong>der</strong> ARGE in München)


ORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die ARGE bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchende•Einheit von wirtschaftlicher <strong>und</strong> psycho-sozialerHilfeleistungWird nicht überall sogesehen!„Die wirtschaftlicheLeistungsgewährung erfolgt ineiner zentralenLeistungsabteilung“ (ARGEKiel);„ein Ansprechpartner, einLeistungsbescheid aus einerHand“ (ARGE München)


ORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die ARGE bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchende•Gemeinsame Steuerung <strong>der</strong> HilfeentscheidungDie Steuerung <strong>der</strong> Abläufe in <strong>der</strong> ARGEerfolgt durch beide Partnergleichberechtigt „DieVertragspartner vereinbarengemeinsame Qualitätsstandards,welche für die Aufgabenwahrnehmungin <strong>der</strong> ARGE verbindlich sind“ (VertragARGE München)“


ORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die ARGE bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchende.•Mit<strong>arbeit</strong>erfre<strong>und</strong>liche Ausgestaltung <strong>der</strong> ARGEn•„1 Persönlicher AnsprechpartnereinschließlichLeistungssachbe<strong>arbeit</strong>ung für 85(angestrebt 75 – G.G.)Bedarfsgemeinschaften•1 Arbeitsvermittler für 225Bedarfsgemeinschaften“(Vertrag ARGE München)


ORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die ARGE bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchende•Nutzung <strong>der</strong> bestehenden Infrastruktur Arge Kiel„Die ARGE verfügt über keine eigeneInfrastruktur (z.B. Räume,Sachmittel); diese wird vielmehr vonden Vertragspartnern zur Verfügunggestellt. Dabei soll soweit wiemöglich auf vorhandene Infrastrukturzurückgegriffen werden.“(Vertrag ARGE München)


ORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die ARGE bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchende•Für beson<strong>der</strong>s schwierige Fälle gibt es FallmanagementDas Fallmanagement soll durch qualifiziertes <strong>und</strong>spezialisiertes Personal erfolgenKiel: Personal im SozialzentrumMünchen: „Das Fallmanagement einschließlich desAbschlusses <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungsvereinbarung wird imRegelfall vom persönlichen Ansprechpartner …wahrgenommen. Bei Vorliegen mehrerer <strong>und</strong> komplexerVermittlungshemmnisse wird die Bezirkssozial<strong>arbeit</strong> <strong>der</strong>LHM gegen Kostenersatz mit dem Fallmanagementbeauftragt.“ (ARGE-Vertrag München)


ORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Die ARGE bei <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung fürArbeitsuchende•Für beson<strong>der</strong>s schwierige Fälle gibt es FallmanagementDas Fallmanagement soll durch qualifiziertes <strong>und</strong>spezialisiertes Personal erfolgenKiel: Personal im SozialzentrumMünchen: „Das Fallmanagement einschließlich desAbschlusses <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungsvereinbarung wird imRegelfall vom persönlichen Ansprechpartner …wahrgenommen. Bei Vorliegen mehrerer <strong>und</strong> komplexerVermittlungshemmnisse wird die Bezirkssozial<strong>arbeit</strong> <strong>der</strong>LHM gegen Kostenersatz mit dem Fallmanagementbeauftragt.“ (ARGE-Vertrag München)Eigene Stellen für Fallmanagement für beson<strong>der</strong>eZielgruppen (z.B. für Jugendliche in Kiel)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das Ges<strong>und</strong>heitsamtDas Ges<strong>und</strong>heitsamt


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das Ges<strong>und</strong>heitsamtÖffentliches Ges<strong>und</strong>heitswesen ist Angelegenheit <strong>der</strong>Län<strong>der</strong>Jedoch b<strong>und</strong>esweit relativ gleichartig (Gesetz über die Vereinheitlichung desGes<strong>und</strong>heitswesens von 1934)Mehrere B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>, darunterBayern haben die Ges<strong>und</strong>heitsämterden Kommunalverwaltungenzugeordnet


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das Ges<strong>und</strong>heitsamtJedoch verwirrende Rechtslage:„In <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> wird <strong>der</strong>öffentliche Ges<strong>und</strong>heitsdienst, für den dasGes<strong>und</strong>heitsamt das organisatorische Zentrumbildet, als kommunale Aufgabe wahrgenommen,während in einigen an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n (Bayern,Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland) dasGes<strong>und</strong>heitsamt als staatliche Son<strong>der</strong>behördekonzipiert ist, die zwar im kommunalen Raum wirkt,jedoch außerhalb <strong>der</strong> kommunalenVerwaltungsstruktur steht“ (Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das Ges<strong>und</strong>heitsamtEinige rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen:•Gesetz über den öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitsdienst(Schleswig-Holstein)•Gesetz über den öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitsdienst (ÖGDG)Nordrhein-Westfalen•Bayerisches Ges<strong>und</strong>heitsdienst- <strong>und</strong>Verbraucherschutzgesetz (GDVG)•Gesetz über den Öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitsdienst inHamburg


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das Ges<strong>und</strong>heitsamtTraditionelle Zweiteilung bei den Aufgaben<strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsämterGes<strong>und</strong>heitsschutz Aufgaben, die denstaatlichenKontrollfunktionenentstammenGes<strong>und</strong>heitsfürsorge/Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ungAktuell dominieren<strong>der</strong>Bereich(Vergl. Merchel 2003; Trojan1999)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das Ges<strong>und</strong>heitsamtKonkrete Aufgaben des Ges<strong>und</strong>heitsamtes:•„Medizinalaufsicht über Berufe <strong>und</strong> Einrichtungen desGes<strong>und</strong>heitswesens: z.B. Beteiligung an <strong>der</strong> Aufsicht überKrankenhäuser sowie stationäre Einrichtungen <strong>der</strong> Alten-,Behin<strong>der</strong>ten- <strong>und</strong> Jugendhilfe …;•Allgemeine Hygiene <strong>und</strong> Seuchenbekämpfung: insbes.Erfüllung von Aufgaben nach dem B<strong>und</strong>esseuchengesetz;•Gutachterwesen: z.B. amtsärztliche Gutachten beiEinstellungen, bei <strong>der</strong> Feststellung von Behin<strong>der</strong>ungen imKontext von Zuordnungen zu Son<strong>der</strong>schulen o<strong>der</strong>Son<strong>der</strong>kin<strong>der</strong>gärten bzw. zur Feststellungintegrationsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Hilfeansprüche, imZusammenhang mit Rentenverfahren, bei <strong>der</strong>Zwangsunterbringung psychisch Kranker u.a.m.;(Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das Ges<strong>und</strong>heitsamtKonkrete Aufgaben des Ges<strong>und</strong>heitsamtes:•Ges<strong>und</strong>heitsschutz, Vorsorge, Ges<strong>und</strong>heitshilfen: z.B.schulärztlicher Dienst, Suchtkrankenhilfe, AIDS-Prävention, ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung <strong>und</strong>Öffentlichkeits<strong>arbeit</strong> etc.;•Epidemiologie <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsplanung: kommunaleGes<strong>und</strong>heitsberichterstattung, För<strong>der</strong>ung von Selbsthilfe<strong>und</strong> Selbsthilfegruppen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en infrastrukturellenAnsätzen <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung,Verträglichkeitsprüfungen im Zusammenhang mitumweltbezogenen Ges<strong>und</strong>heitsgefahren(Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das Ges<strong>und</strong>heitsamtKonkrete Aufgaben des Ges<strong>und</strong>heitsamtes:•… im Sinne des Subsidiaritätsgr<strong>und</strong>satzes Übernahmevon Aufgaben, die nicht o<strong>der</strong> in nicht ausreichendemUmfang von an<strong>der</strong>en Leistungserbringern (z.B.nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten) erfüllt werden: z.B. ärztlicherDienst für Obdachlose, ärztliche Versorgung vonDrogenkonsumenten. Solche sozialkompensatorischenAufgaben werden bisher aber nur von wenigenGes<strong>und</strong>heitsämtern ausgeführt.“(Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das Ges<strong>und</strong>heitsamtKonkrete Aufgaben des Ges<strong>und</strong>heitsamtes:•Teilweise auch Übernahme des Bezirksozialdienstes bzw.Allgemeinen Sozialdienstes auf kommunaler Ebene für diean<strong>der</strong>en kommunalen Ämter Jugendamt <strong>und</strong> Sozialamt


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das Ges<strong>und</strong>heitsamtKonkrete Aufgaben des Ges<strong>und</strong>heitsamtes:z.B. Ges<strong>und</strong>heitsamt„Das Ges<strong>und</strong>heitsamt ist <strong>der</strong> erste unserer dreiFachbereiche des Amtes für Ges<strong>und</strong>heit,Veterinär- <strong>und</strong> Lebensmittelaufsicht <strong>und</strong>Betreuungsstelle. Wir bieten Ihnen Untersuchung,Beratung <strong>und</strong> Hilfestellung r<strong>und</strong> um die Ges<strong>und</strong>heit fürKin<strong>der</strong>, Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene.“http://www.berlin.de/ba-mitte/org/ges<strong>und</strong>heitsamt/


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das Ges<strong>und</strong>heitsamtKonkrete Aufgaben des Ges<strong>und</strong>heitsamtes:z.B. Ges<strong>und</strong>heitsamt"Hier geht es zu den Angeboten <strong>der</strong> Dienststellen desGes<strong>und</strong>heitsamtes:Amts- <strong>und</strong> Vertrauensärztlicher DienstBeratungsstelle für behin<strong>der</strong>te <strong>und</strong> krebskrankeMenschenBeratungsstelle für Risikokin<strong>der</strong>Beratungsstelle für Sehbehin<strong>der</strong>teBeratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheitensowie AIDS


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Das Ges<strong>und</strong>heitsamtKonkrete Aufgaben des Ges<strong>und</strong>heitsamtes:z.B. Ges<strong>und</strong>heitsamtHygiene- <strong>und</strong> UmweltmedizinImpfstelle für Auslandsreisen, WHO-GelbfieberimpfstelleKin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendges<strong>und</strong>heitsdienstKin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrischer DienstKontakt- <strong>und</strong> Begegnungsstätte LaufmascheLebensmittelpersonalberatungPatientenaktenarchivSozialmedizinischer DienstSozialpsychiatrischer DienstTuberkulosefürsorgestelleZahnärztlicher Dienst“http://www.berlin.de/bamitte/org/ges<strong>und</strong>heitsamt/


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstDer Allgemeine Sozialdienst


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine Sozialdienstbezeichnet heute das, was traditionellerweisediewar.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstDer Begriff <strong>der</strong> Familienfürsorge ist ein traditioneller, <strong>der</strong> schon 1912 eingeführt wurde(vergl. Schubert/ Schubert-Scheulen).Kern des Familienfürsorgegedankens nach Marie Baum:"..... die in einem bestimmten geographischen Bereich in <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Einheits<strong>und</strong>nach <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> Familienfürsorge durchgeführte Wohlfahrtspflege, dieje nach Lage des Einzelfalles zur Maßnahme <strong>der</strong> Wirtschafts-, Ges<strong>und</strong>heits- o<strong>der</strong>Erziehungsfürsorge greifen, offene o<strong>der</strong> geschlossene Fürsorge vermitteln, vorbeugenden,heilenden o<strong>der</strong> rettenden Charakter annehmen kann <strong>und</strong> die in all ihrenSchritten bewußt auf die Stärkung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Familie liegenden Pflege- <strong>und</strong>Erziehungskräfte abzielt" (zit. nach Linke 1980).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstDie in dieser Definition enthaltenen Prinzipien• Konzentration auf einen bestimmten geographischen Bereich (Bezirk),• Befassung möglichst einer Sozial<strong>arbeit</strong>erIn mit dem Fall (Ganzheitlichkeit),• Vermittlung zwischen <strong>und</strong> Koordination von verschiedenartigen Hilfen(z.B. materielle <strong>und</strong> persönliche)sind heute gültige Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> Sozialen Arbeit mit Familien, wobei bei öffentlichen Trägernhinzukommen.• hoheitliche Aufgaben im Zusammenhang mit gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstAllgemeiner SozialdienstBezeichnung einer Institution, in <strong>der</strong> die auf die Familien bezogenen Aufgaben<strong>der</strong> Kommunen (Kreise <strong>und</strong> kreisfreie Städte) im Bereich <strong>der</strong> Sozialhilfe, Jugendhilfe, Ges<strong>und</strong>heitshilfe<strong>und</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe wie im SGB II, XII <strong>und</strong> VIII definiert, geleistet werden.Es handelt sich hier um die Erfüllung kommunalerPflichtaufgaben.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstGesetzeslage (SGB II, XII, VIIIu. a.)Sich daraus ergebende Pflichtaufgaben fürLandkreise <strong>und</strong> kreisfreie StädteJugendamtSozialamtGes<strong>und</strong>heitsamtSozial<strong>arbeit</strong>erischeAufgabenASD


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstGesetzeslage (SGB II, XII, VIIIu. a.)Sich daraus ergebende Pflichtaufgaben fürLandkreise <strong>und</strong> kreisfreie StädteJugendamtSozialamtGes<strong>und</strong>heitsamtASD als eigenesAmtSozial<strong>arbeit</strong>erischeAufgaben


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstGesetzeslage (SGB II, XII, VIIIu. a.)Sich daraus ergebende Pflichtaufgaben fürLandkreise <strong>und</strong> kreisfreie StädteJugendamtSozialamtASD im JugendamtGes<strong>und</strong>heitsamtSozial<strong>arbeit</strong>erischeAufgaben


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstGesetzeslage (SGB II, XII, VIIIu. a.)Sich daraus ergebende Pflichtaufgaben fürLandkreise <strong>und</strong> kreisfreie StädteJugendamtSozialamtASD im Ges<strong>und</strong>heitsamtGes<strong>und</strong>heitsamtSozial<strong>arbeit</strong>erischeAufgaben


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstGesetzeslage (SGB II, XII, VIIIu. a.)Sich daraus ergebende Pflichtaufgaben fürLandkreise <strong>und</strong> kreisfreie StädteJugendamtSozialamtASD im SozialamtGes<strong>und</strong>heitsamtSozial<strong>arbeit</strong>erischeAufgaben


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstGesetzeslage (SGB II, XII, VIIIu. a.)Sich daraus ergebende Pflichtaufgaben fürLandkreise <strong>und</strong> kreisfreie StädteJugendamtASD in verschiedenenÄmternSozialamtGes<strong>und</strong>heitsamtSozial<strong>arbeit</strong>erischeAufgaben


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstAllzuständigkeitDer ASD ist die Basis <strong>der</strong> Sozial<strong>arbeit</strong>, die für alle <strong>und</strong> alles zuständig ist<strong>und</strong> sein muss.Es kann keine Problematik <strong>und</strong> kein Hilfesuchen<strong>der</strong> abgelehnt werden. DerASD kann weitervermitteln, ist aber auch dann noch zuständig, wennKlienten sich nicht weitervermitteln lassen wollen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e (Fach-)Beratungsstellensich nicht (o<strong>der</strong> noch nicht o<strong>der</strong> nicht mehr) zuständig fühlen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine Sozialdienst"Somit ist <strong>der</strong> ASD ein allzuständiger, zielgruppen-, generationen-<strong>und</strong> gesetzesübergreifen<strong>der</strong> Basisdienst, <strong>der</strong> zentralesoziale Dienst einer Kommune.Er sichert die psychosoziale Gr<strong>und</strong>versorgung im Landkreisbzw. in <strong>der</strong> kreisfreien Stadt. Als einziger Dienst, <strong>der</strong> keinenHilfesuchenden abweisen kann, bildet er letztlich 'ein Netzunter dem <strong>sozialen</strong> Netz'.So ist er auch das Auffangbecken für unmotivierte Klienten,Personen ohne Krankheitseinsicht <strong>und</strong> solche, bei denen dieSpezialdienste versagt haben ('hoffnungslose Fälle')" (Textor1994).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstGanzheitlichkeitDie Idealvorstellungen bezüglich des Allgemeinen Sozialdienstes gehen vom Postulat <strong>der</strong>Ganzheitlichkeit aus."Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Allzuständigkeit des ASD haben alle Klienten(zunächst) nur einen Ansprechpartner, <strong>der</strong> auf die Gesamtheit ihrerProbleme ganzheitlich reagiert.Mehrfachzuständigkeiten, Zuständigkeitskonflikte <strong>und</strong> Doppeltätigkeit,zusätzliche Verwaltungs<strong>arbeit</strong>en, verzögerte Beratungsabläufe<strong>und</strong> Personalmehrbedarf o<strong>der</strong> die Segmentierungvon Lebensbereichen, wie sie bei <strong>der</strong> Problembe<strong>arbeit</strong>ung durchmehrere Sozialdienste entstehen können, werden damit ausgeschlossen"(Textor 1994).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstGeneralistentumDer ASD ist ein Basisdienst, man könnte ihn auch den "Allgemeinarzt<strong>der</strong> Sozial<strong>arbeit</strong>" nennen.Dorthin kommen die Menschen zunächst einmal mit ihren Problemen<strong>und</strong> Schwierigkeiten <strong>und</strong> dann wird entschieden, inwieweitFachberatungsstellen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitige Hilfe in Anspruchgenommen werden sollte.Im Idealfall bleibt <strong>der</strong> ASD mit <strong>der</strong> betroffenen Familie auchwährend an<strong>der</strong>weitiger Hilfsangebote verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist bereit,bei <strong>der</strong> Integration <strong>der</strong> fachlich spezialisierten Hilfe in den Alltagzu helfen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstGeneralistentumDer ASD ist ein Basisdienst, man könnte ihn auch den "Allgemeinarzt<strong>der</strong> Sozial<strong>arbeit</strong>" nennen.Dorthin kommen die Menschen zunächst einmal mit ihren Problemen<strong>und</strong> Schwierigkeiten <strong>und</strong> dann wird entschieden, inwieweitFachberatungsstellen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitige Hilfe in Anspruchgenommen werden sollte.Im Idealfall bleibt <strong>der</strong> ASD mit <strong>der</strong> betroffenen Familie auchwährend an<strong>der</strong>weitiger Hilfsangebote verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist bereit,bei <strong>der</strong> Integration <strong>der</strong> fachlich spezialisierten Hilfe in den Alltagzu helfen.Die Mit<strong>arbeit</strong>erInnen des ASD müssen also ihre Praxis als GeneralistInnenorganisieren in Abgrenzung zu den SpezialistInnen<strong>der</strong> Fachberatungsstellen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstKlientel <strong>der</strong> Allgemeinen Sozialdienste ist eineumfassende.Textor:"Die Klientel des ASD umfaßt ..... Männer <strong>und</strong> Frauen, Kin<strong>der</strong>,Jugendliche, Erwachsene <strong>und</strong> alte Menschen, Alleinstehende,Ehepaare, Familien <strong>und</strong> Alleinerziehende, Deutsche, Auslän<strong>der</strong> <strong>und</strong>Asylanten sowie Randgruppenangehörige."


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine Sozialdienst"Ihre Probleme liegen im- persönlichen Bereich: Einsamkeit, psychische Auffälligkeiten, Verhaltensstörungen,kriminelle Delikte, Tablettenmißbrauch, Drogenabhängigkeit,Alkoholismus, Diskriminierung usw.;- ges<strong>und</strong>heitlichen Bereich: körperliche o<strong>der</strong> psychische Krankheit,psychosomatische Leiden, Behin<strong>der</strong>ung, Pflegebedürftigkeit usw.;- beruflichen Bereich: Probleme am Arbeits- o<strong>der</strong> Ausbildungsplatz,(Jugend)Arbeitslosigkeit usw.;


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine Sozialdienst"Ihre Probleme liegen im- familiären Bereich: Eheprobleme, Trennung, Scheidung, Überlastung,Kin<strong>der</strong>reichtum, fehlende Kin<strong>der</strong>betreuung usw.;- Erziehungsbereich: Erziehungsschwierigkeiten, Vernachlässigung,Kindesmißhandlung, sexueller Mißbrauch, Schulprobleme (Schulversagen,Leistungsverweigerung, Schulschwänzen), Ablösungsproblematikusw.;- materiellen Bereich: unzureichendes Einkommen, Verschuldungusw.;


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine Sozialdienst"Ihre Probleme liegen im- Bereich des Wohnens: Mietrückstände, Wohnungssuche, Obdachlosigkeit,problematisches Mietverhalten usw. sowie


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine Sozialdienst"Ihre Probleme liegen im- Bereich des Wohnens: Mietrückstände, Wohnungssuche, Obdachlosigkeit,problematisches Mietverhalten usw. sowie- Wohngebiet: Bevölkerungssruktur (z.B. hoher Auslän<strong>der</strong>anteil), weitverbreitetesoziale Probleme (z.B. Armut, Bandenbildung, Treffs vonDrogenabhängigen), schlechte Lebensqualität, hohes Verkehrsaufkommen,Umweltverschmutzung, zuwenig Kin<strong>der</strong>betreuungsangebote,Mängel in <strong>der</strong> psycho<strong>sozialen</strong> Infrastruktur usw." (Textor1994).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstDas Aufgabengebiet <strong>der</strong> generalistisch handeln müssenden Sozial<strong>arbeit</strong>erInnenumfasst damit"- Beratung <strong>und</strong> Unterstützung in allgemeinenLebensfragen- funktionale Erziehungsberatung- Hilfen für Familien in beson<strong>der</strong>en Situationen- Beratung <strong>und</strong> Unterstützung von alleinerziehendenElternteilen


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstDas Aufgabengebiet <strong>der</strong> generalistisch handeln müssenden Sozial<strong>arbeit</strong>erInnenumfasst damit- Mitwirkung bei <strong>der</strong> Adoptionsberatung/ -vermittlung- Mitwirkung im Pflegekin<strong>der</strong>wesen- Mitwirkung in allen Bereichen <strong>der</strong> 'Hilfe zurErziehung' einschließlich <strong>der</strong> Hilfe in Einrichtungen


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstDas Aufgabengebiet <strong>der</strong> generalistisch handeln müssenden Sozial<strong>arbeit</strong>erInnenumfasst damit- Familiengerichtshilfe- Vorm<strong>und</strong>schaftsgerichtshilfe- Jugendgerichtshilfe- Hilfe für Suchtgefährdete <strong>und</strong> Suchtkranke- Hilfe zum Lebensunterhalt


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstDas Aufgabengebiet <strong>der</strong> generalistisch handeln müssenden Sozial<strong>arbeit</strong>erInnenumfasst damit- Einglie<strong>der</strong>ungshilfe für Behin<strong>der</strong>te <strong>und</strong> Hilfefür psychisch Kranke- Hilfe zur Überwindung beson<strong>der</strong>er sozialerSchwierigkeiten- Altenhilfe- sonstige Hilfen in beson<strong>der</strong>en Lebenslagen


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstDas Aufgabengebiet <strong>der</strong> generalistisch handeln müssenden Sozial<strong>arbeit</strong>erInnenumfasst damit- Mitwirkung bei <strong>der</strong> Sozialplanung- Kooperation mit freien Trägern, Initiativensowie sonstigen Diensten <strong>und</strong> Institutionen- Hinweise auf Einrichtungen, Dienste <strong>und</strong> Veranstaltungen- Kontaktvermittlung" (Humpe-Wassmuth1993)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstOrganisationsformDa das Aufgabenspektrum gesetzesübergreifendist (KJHG – SGB VIII, SozialhilfegesetzgebungSGB II/ SGB XII, JGG etc.) <strong>und</strong> sowohl Jugend-,Sozial- als auch Ges<strong>und</strong>heitshilfe streift bzw. miteinbezieht,ist es bis heute zu keiner einheitlichenorganisatorischen Zuordnung gekommen <strong>und</strong> auchdie Aufgabenzuteilung nicht genau festgelegt.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstOrganisationsformin <strong>der</strong> Region Nürnberg:Stadt Nürnberg: Allgemeiner Sozialdienst alsAbteilung beim Jugendamt (dezentralisiert)/ Bezirkssozialdienstbeim Amt für Existenzsicherung<strong>und</strong> soziale Integration - SozialamtLandkreis Nürnberg: Abt. beim JugendamtStadt Fürth: Abt. bei Jugendamt <strong>und</strong> SozialamtLandkreis Fürth: Abt. beim Ges<strong>und</strong>heitsamtStadt Erlangen: Abt. beim JugendamtLandkreis Erlangen: Abt. beim JugendamtStadt Schwabach: Abt. beim JugendamtLandkreis Roth: Abt. beim Jugendamt


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstDie überwiegende Zahl <strong>der</strong> Allgemeinen Sozialdienste(93 %) ist beim Jugendamt organisiert(vergl. Mamier, zit. nach Merchel 2003)Problem:Allgemeine Sozialdienste sind nicht nur die zentralen Abteilungen<strong>der</strong> Jugendhilfe, son<strong>der</strong>n die <strong>der</strong> Familienhilfe, die darüber hinausauch noch die für eine ganze Reihe an<strong>der</strong>er Lebenslagen zuständigsind.Statistik des Essener ASD für das Jahr 1991: "So waren von 9751Haushalten, in denen <strong>der</strong> ASD tätig war, 4582 (47 %) ohne Kin<strong>der</strong><strong>und</strong> von den 28930 Problemanzeigen hatte nur etwa die Hälfte etwasmit Kin<strong>der</strong>n zu tun" (Greese 1994). Statistik München


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstKritik am Allgemeinen Sozialdienstkann zu einem guten Teil abgeleitet werden aus <strong>der</strong>uneinheitlichen OrganisationsformUneinheitlichkeit <strong>der</strong> Bezeichnung führt dazu,dass KlientInnen nicht wissen, was <strong>der</strong> ASD ist;Uneinheitlichkeit <strong>der</strong> Organisationsformmacht den ASD für die NutzerInnen schwerauffindbar;


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Öffentliche Träger/ Leistungserbringer: Der Allgemeine SozialdienstKritik am Allgemeinen SozialdienstDie Bedeutung des ASD als psychosozialeGr<strong>und</strong>versorgung wird ob <strong>der</strong> verwirrendenDarstellungsweise nicht deutlich;Deshalb bleibt auch die dem ASD eigentlich zustehendeUnterstützung aus;Eine Imageverbesserung <strong>und</strong> damit verbesserteInanspruchnahme kann so nicht zustandekommen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Frei-gemeinnützige Träger/ KurzübersichtFrei-gemeinnützige Träger / LeistungserbringerWohlfahrtsverbändeKirchenStiftungenSelbsthilfe<strong>organisationen</strong>Übersicht überdie Träger


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALEN ARBEITKlärung <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legenden Begriffe- Frei-gemeinnützige Träger/ KurzübersichtWohlfahrtsverbändeDeutscher CaritasverbandDiakonisches WerkArbeiterwohlfahrtDeutsches Rotes KreuzDer ParitätischeWohlfahrtsverbandZentralwohlfahrtsstelle <strong>der</strong>Juden in DeutschlandÜbersicht überdie Träger


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandDer DeutscheCaritasverbandDCV


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen Caritas1890Gründung des „Volksvereins für das katholische Deutschland“http://www.caritas.de/6135.html, abgerufen Oktober 2007


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen CaritasLorenz Werthmann Der am 01.10.1858 geborene <strong>und</strong> in Rompromovierte Theologe <strong>und</strong> Priester LorenzWerthmann gründete am 9. November 1897den Deutschen Caritasverband.„23 Jahre lang leitete Lorenz Werthmann den‚Charitasverband für das katholischeDeutschland‘, wie <strong>der</strong> Verband ursprünglich hieß.Am 10.04.1921 starb Werthmann in Freiburg. In<strong>der</strong> dortigen Zentrale des DeutschenCaritasverbandes sind die Gebäude nach ihmbenannt.“http://www.caritas.de/41004.html, abgerufen Oktober2007


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen CaritasWichtigster sozialpolitischer Bezug bei <strong>der</strong>„Charitas“ – Gründung:Enzyklika „Rerum Novarum“ von PapstLeo XIIIPapst Leo XIII.Amtszeit 1878-1903.http://www.caritas.de/41004.html, abgerufen Oktober2007


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen Caritas1909Caritas statt Charitas Ableitung des Namens nicht vom griechischen „Charis“(Ausdruck bloßer Spiritualität) son<strong>der</strong>n vom griechischen„Agape“ (Verweis auf die Realität <strong>der</strong> Liebe, die imFrühchristentum die Kirche selbst war).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen Caritas„1916Die Deutsche Bischofskonferenz erkennt den Caritasverbandals "die legitime Zusammenfassung <strong>der</strong> Diözesanverbände zueiner einheitlichen Organisation" an.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen Caritas1921Nach dem Tod von Werthmann wird Benedict Kreutz neuerPräsident des "Deutschen Caritasverbandes" (DCV), wie er nunheißt.1922Alle deutschen Diözesen haben einen Diözesan-Caritasverband.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen Caritas1925Die katholisch-caritative Fürsorge unterhält in Deutschlandbereits über 10.000 Einrichtungen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen Caritas19311931 Orientierung an <strong>der</strong> Sozialenzyklika „Quadrogesimaanno“ von Papst Pius XI Subsidiaritätsprinzip


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen Caritas1933-1945„Eingeengt, bedroht, unter Einbußen an Mitteln <strong>und</strong> Gebäuden,unter Opfern auch an Freiheit <strong>und</strong> Leben von Mit<strong>arbeit</strong>ernübersteht <strong>der</strong> DCV <strong>arbeit</strong>sfähig die Jahre <strong>der</strong>nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft. “http://www.caritas.de/6135.html, abgerufen Oktober 2007


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen Caritas1933-1945Caritasverband hatte in <strong>der</strong> Zeit des Nationalsozialismus wie dieKatholische Kirche eine ambivalente Haltung:Kein VerbotWeiter Spitzenverband <strong>der</strong> freien Wohlfahrtspflege;Jedoch viele Mit<strong>arbeit</strong>er in KZs


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen Caritas„1945In den ersten Nachkriegsjahren betätigt sich <strong>der</strong> Caritasverbandvorrangig in <strong>der</strong> Vermittlung "ausländischer Liebesgaben" fürdie notleidende deutsche Bevölkerung, in <strong>der</strong> Sorge fürFlüchtlinge <strong>und</strong> Heimatlose, in <strong>der</strong> Zusammenführungversprengter Familien. Er beginnt mit dem Wie<strong>der</strong>aufbaufrüherer <strong>und</strong> dem Aufbau neuer sozialer Dienste <strong>und</strong>Einrichtungen.“http://www.caritas.de/6135.html, abgerufen Oktober 2007


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen Caritas„Um 1960Der DCV verstärkt, neben dem Eintreten für Benachteiligte imeigenen Land, die Auslandshilfe bei Natur- <strong>und</strong>Kriegskatastrophen.1990Mit <strong>der</strong> deutschen Einigung endet auch für die Caritas inDeutschland eine über vierzig Jahre dauernde erzwungeneTeilung. Die Caritasverbände in <strong>der</strong> damaligen DDR geben ihreNeu- o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gründung als eingetragene Vereine bekannt<strong>und</strong> bekennen sich in ihren Satzungen als Teil des DeutschenCaritasverbandes.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen Caritas1991Über fast eine Generation hinweg verbindet sich dieEntwicklung <strong>der</strong> Caritas in Deutschland mit <strong>der</strong>Präsidentschaft von Prälat Dr. Georg Hüssler,<strong>der</strong> sein Amt nach 22 Jahren als Siebzigjähriger abgibt.1991-2003Quelle: http://www.wir-bauenmit.de/bil<strong>der</strong>/bil<strong>der</strong>/unter_huessler.jpgMit Prälat Hellmut Puschmann, einem gebürtigen Dresdener,wird eine Persönlichkeit aus <strong>der</strong> Caritas <strong>der</strong> östlichenB<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> an die Spitze des katholischenWohlfahrtsverbandes berufen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandWichtige Momente in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> deutschen CaritasMai 1991Der Zentralrat beschließt <strong>und</strong> verabschiedet erstmals einLeitbild für den Deutschen Caritasverband. Es formuliertAufgaben <strong>und</strong> Ziele, Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Perspektiven.Zusätzlich verweist es auf theologische Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> trifftAussagen zum Organisations- <strong>und</strong> Leistungsprofil.1997Am 9. November feiert <strong>der</strong> DCV in Köln sein 100-jährigesBestehen.“http://www.caritas.de/6135.html, abgerufen Oktober 2007


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandDas Selbstverständnis des Deutschen CaritasverbandesSatzung des Deutschen Caritasverbandes e.V. vom 16.Oktober2003 in <strong>der</strong> Fassung vom 18. Oktober 2005:„PräambelDer Dienst <strong>der</strong> Caritas gehört wie <strong>der</strong> Gottesdienst <strong>und</strong> dieVerkündigung zum Lebensvollzug <strong>der</strong> Kirche. … All seinHandeln dient dem Ziel, Menschen in ihrer Würde zu schützen,das solidarische Zusammenleben in einer pluralen Welt zuför<strong>der</strong>n <strong>und</strong> sich weltweit für ein Leben in Freiheit,Gerechtigkeit <strong>und</strong> Frieden einzusetzen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandDas Selbstverständnis des Deutschen CaritasverbandesDieser Dienst <strong>der</strong> Liebe wird erfüllt durch die Werkeeinzelner Personen, christlichen Gemeinschaften <strong>und</strong>Gemeinden sowie durch die verbandliche Caritas.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandDas Selbstverständnis des Deutschen CaritasverbandesDieser Dienst <strong>der</strong> Liebe wird erfüllt durch die Werkeeinzelner Personen, christlichen Gemeinschaften <strong>und</strong>Gemeinden sowie durch die verbandliche Caritas.Sie trägt damit auch zum Aufbau <strong>und</strong> zurWeiterentwicklung kirchlicher Strukturen <strong>und</strong> zurVerlebendigung von Gemeinden bei. AlsWohlfahrtsverband <strong>der</strong> katholischen Kirche wirkt <strong>der</strong>Deutsche Caritasverband mit an <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong>Kirchlichen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Lebens. Durchsein Wirken trägt er zur Glaubwürdigkeit <strong>der</strong>kirchlichen Verkündigung in <strong>der</strong> Öffentlichkeit bei“Caritas isteindeutigein an <strong>der</strong>Kath. KircheorientierterVerbandhttp://www.caritas.de/8833.html, abgerufenOktober 2007


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandDas Selbstverständnis des Deutschen CaritasverbandesSatzung„§ 2 Kirchenrechtliche Stellung(1) Der Deutsche Caritasverband ist die von den deutschenBischöfen anerkannte institutionelle Zusammenfassung <strong>und</strong>Vertretung <strong>der</strong> katholischen Caritas in Deutschland.(2) Er ist ein privater Verein von Gläubigen im Sinne <strong>der</strong> Canones299, 321 – 326 des Codex luris Canonici (Codex des kanonischenRechts).(3) Der Verband steht unter <strong>der</strong> nach dem Codex luris Canonici sichbestimmenden Aufsicht <strong>der</strong> Deutschen Bischofskonferenzhttp://www.caritas.de/8833.html, abgerufenOktober 2007


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandDas Selbstverständnis des Deutschen Caritasverbandes – das Leitbild„PräambelCaritas ist konkrete Hilfe für Menschen in Not. Richtschnur ihrerArbeit sind Weisung <strong>und</strong> Beispiel Jesu Christi.Die Hinwendung zu den Hilfebedürftigen <strong>und</strong> die Solidarität mitihnen ist praktizierte Nächstenliebe.Sie ist Aufgabe <strong>und</strong> Verpflichtung eines jeden Christen.Sie ist zugleich Gr<strong>und</strong>auftrag <strong>der</strong> Kirche.Aus christlicher Verantwortung leistet Caritas vielfältige Hilfemit <strong>und</strong> für Menschen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandDas Selbstverständnis des Deutschen Caritasverbandes – das LeitbildAls Wohlfahrtsverband <strong>der</strong> katholischen Kirche wirkt <strong>der</strong>Deutsche Caritasverband an <strong>der</strong> Gestaltung des kirchlichen <strong>und</strong>gesellschaftlichen Lebens mit.Maßgebend für seine Tätigkeit sind <strong>der</strong> Anspruch desEvangeliums <strong>und</strong> <strong>der</strong> Glaube <strong>der</strong> Kirche.Durch sein Wirken trägt er zur öffentlichen Beglaubigung <strong>der</strong>kirchlichen Verkündigung bei.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandDas Selbstverständnis des Deutschen Caritasverbandes – das LeitbildAls Spitzenverband <strong>der</strong> freien Wohlfahrtspflege steht <strong>der</strong>Deutsche Caritasverband in <strong>der</strong> Mitverantwortung für die<strong>sozialen</strong> Verhältnisse in <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland.Er läßt sich vom Bild einer solidarischen <strong>und</strong> gerechtenGesellschaft leiten, in <strong>der</strong> auch Arme <strong>und</strong> Schwache einen Platzmit Lebensperspektiven finden können.“


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandAufbau <strong>und</strong> Struktur des Deutschen Caritasverbandes„Der Deutsche Caritasverband e. V. mit Sitz inFreiburg i. Br. umfasst 27 Diözesan-Caritasverbände <strong>und</strong>innerhalb dieser Dekanats-, Bezirks-, Kreis- bzw. Orts-Caritasverbände.Dem Deutschen Caritasverband sind die anerkannten zentralenkatholischen caritativen Fachverbände angeschlossen.Für das B<strong>und</strong>esland Bayern bilden die sieben bayerischenDiözesen den Landes-Caritasverband Bayern mit seinem Sitz inMünchen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandDer DCV glie<strong>der</strong>t sich in die27 Diözesanverbände <strong>und</strong>die Landesverbände (nichtin allen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n).Die Zentrale befindet sich inFreiburg.Hauptvertretungen gibt es inBerlin <strong>und</strong> München.http://www.caritas.de/2227.html, abger.Oktober 2007


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandAufbau <strong>und</strong> Struktur des Deutschen CaritasverbandesDie Diözesan-Caritasverbände glie<strong>der</strong>n sich in Kreis-Caritasverbände, die ihrerseits Kreis-Caritassekretariateunterhalten diese sind rechtlich selbstständige Vereine, dieals juristische Personen Träger von Einrichtungen <strong>und</strong> Dienstensind.Dem Diözesan-Caritasverband sind zentrale katholischecaritative Fachverbände <strong>und</strong> Vereinigungen angeschlossen.Ein je<strong>der</strong> dieser Verbände hat - wie <strong>der</strong> Diözesan-Caritasverband- einen Vorstand, einen Geschäftsführer (beim Diözesan-Caritasverband ist dies <strong>der</strong> Diözesan-Caritasdirektor) <strong>und</strong> einenCaritasausschuss (beim Diözesan-Caritasverband als Caritasratbezeichnet).


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandBeispiel:Der Diözesan-Caritasverband RegensburgKreis-Caritasverband Amberg-SulzbachKreis-Caritasverband ChamKreis-Caritasverband DeggendorfKreis-Caritasverband Dingolfing-LandauKreis-Caritasverband KelheimKreis-Caritasverband LandshutKreis-Caritasverband SchwandorfKreis-Caritasverband Straubing-BogenKreis-Caritasverband TirschenreuthKreis-Caritasverband Weiden-NeustadtKreis-Caritassekretariat EggenfeldenKreis-Caritassekretariat KöschingKreis-Caritassekretariat ViechtachKreis-Caritassekretariat WunsiedelKreis-Caritas-Verbände/Sekretariate


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandBeispiel:Der Diözesan-Caritasverband RegensburgKath. JugendfürsorgeMalteser HilfsdienstSozialdienst Katholischer FrauenKreuzb<strong>und</strong>FachverbändeRaphaels-WerkIN VIA Verband Kath. Mädchensozial<strong>arbeit</strong>Verband Kath. Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste <strong>der</strong> Erziehungshilfen


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandMitglieds- <strong>und</strong> Fachverbände <strong>der</strong> Caritasinsgesamt:B<strong>und</strong>esverband katholischer Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste <strong>der</strong>Erziehungshilfen e.V. (BVkE)B<strong>und</strong>esverband Katholischer Vorsorge- <strong>und</strong>Rehabilitationseinrichtungen für Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche e.V.Caritas Behin<strong>der</strong>tenhilfe <strong>und</strong> Psychiatrie e.V.Caritas-Konferenzen Deutschlands e.V.Gemeinschaft <strong>der</strong> Vinzenz-Konferenzen Deutschlands e.V.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandMitglieds- <strong>und</strong> Fachverbände <strong>der</strong> Caritasinsgesamt:IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- <strong>und</strong>Frauensozial<strong>arbeit</strong> – Deutschland e.V.Katholische Jugendfürsorge - Landesverband Bayern e.V.Katholischer Arbeitskreis für Familien-ErholungKatholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V.Kreuzb<strong>und</strong> e.V. - Selbsthilfe- <strong>und</strong> Helfergemeinschaft fürSuchtkranke <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Angehörige


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandMitglieds- <strong>und</strong> Fachverbände <strong>der</strong> Caritasinsgesamt:Malteser Hilfsdienst e.V.Raphaels-Werk - Dienst am Menschen unterwegs e.V.SKM - Katholischer Verband für soziale Dienste in Deutschlande.V.Sozialdienst katholischer Frauen - Zentrale e.V.Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. - VKADVerband katholischer Tageseinrichtungen für Kin<strong>der</strong> (KTK) -B<strong>und</strong>esverband e.V.


Caritasverband <strong>der</strong> ErzdiözeseMünchen <strong>und</strong> Freising e.V.Organigramm des Caritasverbands


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandDeutscher Caritasverband - StatistikAlle zwei Jahre erhebt die Zentrale des DeutschenCaritasverbandes in Zusammen<strong>arbeit</strong> mit den Diözesan-Caritasverbänden die Zentralstatistik.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche CaritasverbandGesamtentwicklung <strong>der</strong> Einrichtungen <strong>und</strong> DiensteGemäß denErgebnissen <strong>der</strong> Einrichtungsstatistiken <strong>der</strong> letztenJahre des Deutschen Caritasverbandes sind <strong>der</strong> Caritas inDeutschland insgesamt ca. 25.000 Einrichtungen <strong>und</strong>Dienste angeschlossen.ca. 490.000 Menschen sind hauptamtlich in denEinrichtungen <strong>und</strong> Diensten tätig,die Zahl <strong>der</strong> Ehrenamtlichen/Freiwilligen ist in etwa ebensohoch.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Der Deutsche Caritasverband„R<strong>und</strong> 430 000 hauptamtlicheMit<strong>arbeit</strong>er stehen heute auf <strong>der</strong>Caritas-Gehaltsliste. Mehr Leuteals bei Daimler, mehr Leute alsbei Siemens <strong>und</strong> mehr Leute alsbei Daimler <strong>und</strong> Siemens inDeutschland zusammen.“Der DCVIst damitEinWohlfahrts-Konzernhttp://www.zeit.de/1996/01/Der_barmherzige_Konzern?page=1, abgerufen Okt. 2007


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDie Arbeiterwohlfahrt


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt13. 12. 1919Die Arbeiterwohlfahrt wird von Marie Juchacz als „Hauptausschussfür Arbeiterwohlfahrt“ in <strong>der</strong> SPD ins Leben gerufen.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt„Die SozialdemokratinMarie Juchacz,• Frauensekretärin beim Parteivorstand <strong>der</strong> SPD,• Vorkämpferin für das Frauenwahlrecht inDeutschland,• Mitglied <strong>der</strong> Weimarer Nationalversammlung,• erste parlamentarische Rednerin in diesemersten frei gewählten deutschen Parlament …“M. Juchacz 1879 - 1956http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/index.html/view


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> ArbeiterwohlfahrtFriedrich Ebert, <strong>der</strong> erstedeutsche Reichspräsident, gibtdem jungen Wohlfahrtsverbandbei seiner Gründung das Motto:„Arbeiterwohlfahrt istdie Selbsthilfe <strong>der</strong>Arbeiterschaft.“Foto:www.fes.de/archiv/_stichwort/img/ebert.jpgwww.awoku.de/cms/upload/img/so_fingen_wir_an.jpg


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt13. 12. 1919Arbeiterwohlfahrt ist zunächst kein eigenständigerWohlfahrtsverband, son<strong>der</strong>n „ein Ausschuss innerhalb <strong>der</strong> SPD, <strong>der</strong>sich von an<strong>der</strong>en politischen Ausschüssen dadurch unterschied, dasser nicht von gewählten Mitglie<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n von ehrenamtlichenMit<strong>arbeit</strong>ern gebildet wurde“ (Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> ArbeiterwohlfahrtEnge organisatorische Bindung an die SPD(vergl. Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> ArbeiterwohlfahrtOrganisatorische Unabhängigkeit von <strong>der</strong> SPD erstmit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gründung 1946 nach <strong>der</strong> Zeit desNationalsozialismus(vergl. Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> ArbeiterwohlfahrtBeson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt als von Anfang an <strong>der</strong>SPD nahestehende politische Organisation hängt eng damitzusammen, dass das sozialpolitische Spektrum sich vonbürgerlicher Wohlfahrtspflege, die als diskriminierendempf<strong>und</strong>en wurde, sich hat abgrenzen wollen.Wi<strong>der</strong>sprüchliche Entwicklung, da dieSozialdemokratie Wohlfahrtspflege eigentlich in denstaatlich-kommunalen Bereich verlagern wollte, nunaber doch, um dieses Feld nicht ganz dembürgerlichen Lager überlassen zu müssen, eineOrganisation zur Wohlfahrtspflege gründen musste.Vergl. Boeßenecker 2005; vergl. Merchel 2003)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt1920er Jahre„In den Notzeiten <strong>der</strong> 20-er Jahre entstand eine Vielzahl von Diensten<strong>und</strong> Einrichtungen <strong>der</strong> AWO: Nähstuben, Mittagstische, Werkstätten,Beratungsstellen. Viele sozialdemokratische Frauen <strong>und</strong> Männerwurden für einen <strong>sozialen</strong> Beruf ausgebildet.Ziel <strong>der</strong> AWO war es, diese Not zu lin<strong>der</strong>n, ihrvorzubeugen, Wohlfahrtsleistungen zu verbessern<strong>und</strong> mo<strong>der</strong>ne sozialpädagogische Methodenanzuwenden.“http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/index.html/view


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt1920er JahreMeilensteine auf dem Weg Richtung staatlich-kommunalerFürsorge waren das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz von 1922 <strong>und</strong>die Fürsorgepflichtverordnung von 1924.„Die AWO for<strong>der</strong>te (nun – G.G.) sozialeRechtsansprüche ein. Ihre Mitglie<strong>der</strong> hatten dieverheerenden Notstände als Betroffene selbst zubewältigen. Vorrangig galt es deshalb, <strong>der</strong>Massenverelendung mit praktischer Selbsthilfe zubegegnen.“http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/index.html/view


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> ArbeiterwohlfahrtSeit 1925 wurden von <strong>der</strong> AWO eine eigene Lotterie veranstaltet <strong>und</strong>Arbeiter-Wohlfahrtsmarken verkauft, um die entstandenen <strong>und</strong>entstehenden <strong>sozialen</strong> Dienste zu finanzieren.1926 wurde die AWO als Reichsspitzenverband <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege anerkannt.Ab 1928 unterhielt die AWO eine eigene Wohlfahrtsschule inBerlin..“http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/index.html/view


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt„1931waren 135.000 ehrenamtliche Helferinnen <strong>und</strong> Helfer <strong>der</strong> AWO in <strong>der</strong>Kin<strong>der</strong>erholung <strong>und</strong> im Kin<strong>der</strong>schutz, in <strong>der</strong> Altenbetreuung <strong>und</strong>Jugendhilfe, in Notstandsküchen <strong>und</strong> Werkstätten für Behin<strong>der</strong>te <strong>und</strong>Erwerbslose sowie in Selbsthilfenähstuben tätig.“http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/index.html/view


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt„Am 30. Januar 1933 kam Adolf Hitler an die Macht. Nur wenigeWochen später wurde die AWO von den Nationalsozialisten verboten<strong>und</strong> zwangsweise aufgelöst.Am 15. Juli 1933 erscheint die Ausgabe <strong>der</strong> Zeitschrift‚Arbeiterwohlfahrt‘ mit dem Hakenkreuz.Der Beauftragte <strong>der</strong> Deutschen Arbeitsfront gibt ein R<strong>und</strong>schreibenmit Anweisungen für die Umorganisation <strong>der</strong> AWO heraus. Darin hießes, dass die Arbeiterwohlfahrt ‚so auszubauen ist, daß sie später alsVorbild dient für alle Wohlfahrtseinrichtungen‘.“http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/index.html/view


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> ArbeiterwohlfahrtEs gelang den Nationalsozialisten nicht, die AWO gleichzuschalten.„Vermögen, Heime <strong>und</strong> Einrichtungen wurden deshalb für dienationalsozialistische Volkswohlfahrt beschlagnahmt.Führende Frauen <strong>und</strong> Männer <strong>der</strong> AWO wurden verfolgt. Solange esdie Mittel zuließen, wurde die Hilfe für Notleidende <strong>und</strong> Verfolgte desNaziregimes in <strong>der</strong> Illegalität fortgesetzt.Marie Juchacz <strong>und</strong> viele an<strong>der</strong>e mussten Deutschland verlassen.Die Arbeiterwohlfahrt hatte aufgehört als Organisation zuexistieren.“http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/index.html/view


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt1945Quelle:www.awoku.de/cms/upload/img/so_fingen_wir_an.jpg„Neugründung <strong>der</strong>Arbeiterwohlfahrt in Deutschland.Mühsamer Wie<strong>der</strong>aufbau(fehlende Mittel, geringesBeitragsaufkommen durchArbeitslosigkeit; Verlust vielerMenschen, die Träger desGedankenguts waren)“http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/index.html/view


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt1946AWO wurde 1946 in Hannover als parteipolitisch <strong>und</strong>konfessionell unabhängige <strong>und</strong> selbständige Organisation wie<strong>der</strong>ins Leben gerufenhttp://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/index.html/view


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die Arbeiterwohlfahrt1946Zur Geschichte <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt„… Ohne die Nähe zur sozialdemokratischen Arbeiterbewegungzu verlieren, gründete <strong>und</strong> organisierte sie sich als selbständigerVerband, <strong>der</strong> sich 1947 auf <strong>der</strong> Reichskonferenz in Kassel neueRichtlinien gab.Quelle:www.fes.de/archiv/_stichwort/Fa007415.jpg1953 erklärte Lotte Lemke, damalige stellv. AWO-Vorsitzende, auf <strong>der</strong> Berliner AWO-Reichskonferenz:‚Heute ist aus <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt <strong>der</strong> Weimarer Zeiteine Wohlfahrtsorganisation geworden, <strong>der</strong>enAktionsradius weit über den Kreis <strong>der</strong> zurArbeiterschaft rechnenden Bevölkerunghinausgreift‘".http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/index.html/view


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt„1959hatte die AWO300.000 Mitglie<strong>der</strong>,5.000 Ortsvereine,53 Heime,250 Kin<strong>der</strong>gärten,4.000 hauptberufliche Mit<strong>arbeit</strong>erinnen <strong>und</strong>Mit<strong>arbeit</strong>er <strong>und</strong> über 70.000 Helferinnen <strong>und</strong> Helfer.“http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/index.html/view


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtZur Geschichte <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt„1987Verabschiedung des Gr<strong>und</strong>satzprogramms <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrtunter dem Titel ‚Humanitäres Handeln aus politischerVerantwortung‘“.www.awoku.de/cms/upload/img/so_fingen_wir_an.jpg


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die Arbeiterwohlfahrt„1990Zur Geschichte <strong>der</strong> ArbeiterwohlfahrtNach dem Fall <strong>der</strong> Mauer ist Deutschland am 3. Oktoberwie<strong>der</strong>vereinigt. Es beginnt ein dynamischer Aufbauprozess <strong>der</strong>AWO in den 5 B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n. Am 10. November 1990 schließensich die Landes- <strong>und</strong> Bezirksverbände auf einem B<strong>und</strong>estreffen inBerlin zusammen. Nach 57 Jahren Trennung ist die AWOwie<strong>der</strong>vereint <strong>und</strong> flächendeckend in allen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>nvertreten.Die erste gesamtdeutsche B<strong>und</strong>eskonferenz findet am 20. <strong>und</strong> 21.April 1991 in Nürnberg statt.“www.awoku.de/cms/upload/img/so_fingen_wir_an.jpg


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDas Selbstverständnis <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt –Leitsätze in <strong>der</strong> Fassung von 2005„Die Arbeiterwohlfahrt kämpft mit ehrenamtlichem Engagement<strong>und</strong> professionellen Dienstleistungen für eine sozial gerechteGesellschaft.Wir bestimmen - vor unserem geschichtlichen Hintergr<strong>und</strong> als Teil<strong>der</strong> Arbeiterbewegung - unser Handeln durch die Werte desfreiheitlich-demokratischen Sozialismus: Solidarität, Toleranz,Freiheit, Gleichheit <strong>und</strong> Gerechtigkeit.Wir sind ein Mitglie<strong>der</strong>verband, <strong>der</strong> für eine sozial gerechteGesellschaft kämpft <strong>und</strong> politisch Einfluß nimmt. Dieses Zielverfolgen wir mit ehrenamtlichem Engagement <strong>und</strong>professionellen Dienstleistungen.“http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/leits_b/view#leitbild


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDas Selbstverständnis <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt –Leitsätze in <strong>der</strong> Fassung von 2005„Wir för<strong>der</strong>n demokratisches <strong>und</strong> soziales Denken <strong>und</strong> Handeln.Wir haben gesellschaftliche Visionen.Wir unterstützen Menschen, ihr Leben eigenständig <strong>und</strong>verantwortlich zu gestalten <strong>und</strong> för<strong>der</strong>n alternativeLebenskonzepte.Wir praktizieren Solidarität <strong>und</strong> stärken die Verantwortung <strong>der</strong>Menschen für die Gemeinschaft.Wir bieten soziale Dienstleistungen mit hoher Qualität für alle an.…“.http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/leits_b/view#leitbild


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDas Selbstverständnis <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt –Leitbild in <strong>der</strong> Fassung von 2005„Wir bestimmen - vor unserem geschichtlichen Hintergr<strong>und</strong> alsTeil <strong>der</strong> Arbeiterbewegung - unser Handeln durch dieWerte des freiheitlich-demokratischen Sozialismus:Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit <strong>und</strong>Gerechtigkeit.Der freiheitlich-demokratische Sozialismus ist wichtigeOrientierung <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt seit ihrer Gründung.“http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/leits_b/view#leitbild


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDas Selbstverständnis <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt –Leitbild in <strong>der</strong> Fassung von 2005„…Solidarität bedeutet, über Rechtsverpflichtungen hinaus durchpraktisches Handeln füreinan<strong>der</strong> einzustehen. …Toleranz bedeutet nicht nur, an<strong>der</strong>e Denk- <strong>und</strong> Verhaltensweisenzu dulden, son<strong>der</strong>n sich dafür einzusetzen, daß je<strong>der</strong>mann <strong>und</strong>beson<strong>der</strong>s Min<strong>der</strong>heiten sich frei äußern können, in ihrer Religion<strong>und</strong> Weltanschauung nicht eingeschränkt werden <strong>und</strong> so lebenkönnen, wie sie es für angemessen halten. …Freiheit ist die Freiheit eines jeden, auch des An<strong>der</strong>sdenkenden.Freiheit bedeutet, frei zu sein von entwürdigendenAbhängigkeiten, von Not <strong>und</strong> Furcht. ….“http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/leits_b/view#leitbild


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDas Selbstverständnis <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt –Leitbild in <strong>der</strong> Fassung von 2005„Gleichheit gründet in <strong>der</strong> gleichen Würde aller Menschen. Sieverlangt gleiche Rechte vor dem Gesetz, gleiche Chancen, ampolitischen <strong>und</strong> <strong>sozialen</strong> Geschehen teilzunehmen, das Recht aufsoziale Sicherung <strong>und</strong> die gesellschaftliche Gleichstellung vonFrau <strong>und</strong> Mann.Gerechtigkeit for<strong>der</strong>t einen Ausgleich in <strong>der</strong> Verteilung vonArbeit <strong>und</strong> Einkommen, Eigentum <strong>und</strong> Macht, aber auch imZugang zu Bildung, Ausbildung <strong>und</strong> Kultur.“vergl. Verbandsstatut von 2007http://www.awo.org/pub/awo_bv/bv/leits_b/view#leitbild


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDie Organisation <strong>der</strong> ArbeiterwohlfahrtVerbände<strong>und</strong>Organisationen, die <strong>der</strong>AWOnahestehen,können alskorporativeMitglie<strong>der</strong>aufgenommenwerden.29Landes- <strong>und</strong>Bezirksverbände36UnterbezirkeBoeßenecker 200565Stadtverbände450Kreisverbände3818OrtsvereineHöhereEbene faßtniedrigerein ihrerEigenschaftalsjuristischePersonenzusammenNatürliche Personenals Mitglie<strong>der</strong> AWO istMitglie<strong>der</strong>verband


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDie Organisation <strong>der</strong> ArbeiterwohlfahrtwähltB<strong>und</strong>esvorstandbestelltGeschäftsführungFachausschüsseberaten/ unterstützenB<strong>und</strong>esausschussB<strong>und</strong>eskonferenzwähltbildenBoeßenecker 2005Landes- <strong>und</strong> BezirksverbändebildenKreisverbändebildenOrtsvereine


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDie Organisation <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt – BeispielKreisverband Nürnberg„Der AWO Kreisverband Nürnberg e.V. ist in <strong>der</strong> för<strong>der</strong>alenStruktur <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt unterhalb des BezirksverbandOber- <strong>und</strong> Mittelfranken…angesiedelt.Danach folgen:Landesverband Bayern …B<strong>und</strong>esverband …Die Arbeiterwohlfahrt ist ein Mitglie<strong>der</strong>verband <strong>und</strong> ein sozialesDienstleistungsunternehmen, das mit hauptamtlichBeschäftigten <strong>arbeit</strong>et.“http://www.awo-nuernberg.de/startseite/wir-ueberuns/organisation/


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDie Organisation <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt – BeispielKreisverband Nürnberg„ 3.500 Mitglie<strong>der</strong> glie<strong>der</strong>n sich in 30 Ortsvereinen. Diese sindnahezu identisch mit den gewachsenen Stadtteilstrukturen <strong>und</strong>reichen von A wie Almoshof bis Z wie Ziegelstein.Die Mitglie<strong>der</strong> wählen in den Jahreshauptversammlungen dieehrenamtlich tätigen Vorstände. Diese Wahlen finden alle zweiJahre statt.“http://www.awo-nuernberg.de/startseite/wir-ueberuns/organisation/


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDie Organisation <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt – BeispielKreisverband Nürnberg„Alle vier Jahre kommt die Kreiskonferenz zusammen. Sie nimmtdie Berichte des Vorsitzenden, des Schatzmeisters, desGeschäftsführers, <strong>der</strong> Revisoren, sowie Anträge entgegen, berätdiese <strong>und</strong> wählt den Kreisvorstand neu. Der Vorstand desKreisverbandes ist ehrenamtlich tätig <strong>und</strong> ist verantwortlich fürdie Belange <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt in Nürnberg“http://www.awo-nuernberg.de/startseite/wir-ueberuns/organisation/


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDie Organisation <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt – BeispielKreisverband Nürnberg„ Die Führung <strong>der</strong> laufenden Geschäfte erfolgt durch einenGeschäftsführer.Das Dienstleistungsunternehmen ist in folgende Referate,Sachbereiche <strong>und</strong> Einrichtungen strukturiert:Referate:Kin<strong>der</strong>, Jugend <strong>und</strong> FamilieBerufliche Bildung & QualifizierungMigration <strong>und</strong> IntegrationSenioren, pflegebedürftige <strong>und</strong> behin<strong>der</strong>te Menschenhttp://www.awo-nuernberg.de/startseite/wir-ueberuns/organisation/


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDie Organisation <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt – BeispielKreisverband Nürnberg„ Sachbereiche:Personal- <strong>und</strong> RechnungswesenBeratungszentrum für seelische Ges<strong>und</strong>heitOrganisationEinrichtungen:BetreuungsvereinJugendreisenhttp://www.awo-nuernberg.de/startseite/wir-ueberuns/organisation/


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDie Arbeiterwohlfahrt in Zahlen (01.01.2005)- Hochrechnung - (Eine Dienstleistungsdatenbank befindet sich im Aufbau)Die Arbeiterwohlfahrt glie<strong>der</strong>t sichb<strong>und</strong>esweit in:29 Bezirks- <strong>und</strong> Landesverbände480 Kreisverbände3.800 Ortsvereine


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDie Arbeiterwohlfahrt in ZahlenDie Arbeiterwohlfahrt wird b<strong>und</strong>esweitgetragen von ca.:430.000 Mitglie<strong>der</strong>n100.000 ehrenamtlichen Mit<strong>arbeit</strong>er/-innen(Helfer/-innen)146.000 hauptamtlichen Mit<strong>arbeit</strong>er/-innen4.500 Zivildienstleistenden/ jetzt BuFDie


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDie Arbeiterwohlfahrt in Zahlen (01.01.2005)- Hochrechnung - (Eine Dienstleistungsdatenbank befindet sich im Aufbau)Die Arbeiterwohlfahrt unterhält in allen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n:über 14.000 Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste/ -leistungenmit insgesamt über 330.000 Betten/Plätzen, darunter:2.100 Heime inkl. Wohngemeinschaften4.000 Tagesstätten, z.B. 2.136 für Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong>Jugendliche <strong>und</strong> 1.870 für alte Menschen


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die Arbeiterwohlfahrt2.305 Auskunfts- <strong>und</strong> Beratungsstellen, z.B. fürAuslän<strong>der</strong>, Arbeitslose, Familien, Schwangere, Alte,Behin<strong>der</strong>te, Jugendliche1.800 ambulante Dienste insgesamt, darunter 798sozialpflegerische Dienste2.000 Beratungsstellen unterschiedlichster Art,einschl. Geschäftsstellen400 Tages- <strong>und</strong> Werkstätten für Arbeitslose,Werkstätten aller Art


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDie Arbeiterwohlfahrt in Zahlen (01.01.2005)- Hochrechnung - (Eine Dienstleistungsdatenbank befindet sich im Aufbau)Außerdem sind im Rahmen <strong>der</strong> AWO3.490 Selbsthilfe-, Helfer- <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Gruppenbürgerschaftlichen Engagements tätig, darunter:über 800 Altenclubs, Seniorengruppenüber 600 in <strong>der</strong> Jugendhilfe/Jugend<strong>arbeit</strong>über 400 für chronisch Kranke <strong>und</strong> Behin<strong>der</strong>te230 ges<strong>und</strong>heitliche Selbsthilfe- <strong>und</strong> Kontaktgruppen


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Die Spitzenverbände <strong>der</strong> freienWohlfahrtspflege – Die ArbeiterwohlfahrtDie Arbeiterwohlfahrt in Zahlen (01.01.2005)- Hochrechnung - (Eine Dienstleistungsdatenbank befindet sich im Aufbau)Außerdem sind im Rahmen <strong>der</strong> AWO3.490 Selbsthilfe-, Helfer- <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Gruppenbürgerschaftlichen Engagements tätig, darunter:15 Freiwilligenagenturen/ -Büros205 Helfergruppen für Menschen in beson<strong>der</strong>enNotlagen (z.B. Arbeitslosen-Selbsthilfe, Frauen-Selbsthilfe)150 in <strong>der</strong> Familienhilfe


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbsthilfe<strong>organisationen</strong> alsTräger <strong>der</strong> Wohlfahrtspflege


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbsthilfe ist ein zentraler Begriff <strong>der</strong> Wohlfahrtspflege,insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Sozialen Arbeitscheint ein gesellschaftlicher Leitwert zu sein:Selbsthilfe vor FremdhilfeSGB XII § 1 Aufgabe <strong>der</strong> Sozialhilfe:Aufgabe <strong>der</strong> Sozialhilfe ist es, den Leistungsberechtigten dieFührung eines Lebens zu ermöglichen, das <strong>der</strong> Würde desMenschen entspricht. Die Leistung soll sie so weit wiemöglich befähigen, unabhängig von ihr zu leben;darauf haben auch die Leistungsberechtigten nachihren Kräften hinzu<strong>arbeit</strong>en. …..


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbsthilfe<strong>organisationen</strong> entspringen demGedanken <strong>der</strong> Selbsthilfe <strong>und</strong> <strong>der</strong>EigenverantwortungFragedurchwegspositiver Begriff?


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeEinige Überlegungen zum Begriff <strong>der</strong>SelbsthilfeAusgangspunkt:Gegensatz: „selbst“ – „nicht selbst“ Gegensatz: „Selbsthilfe“ –„Fremdhilfe“


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeBegriff <strong>der</strong> Hilfe (nach Luhmann):„Beitrag zur Befriedigung <strong>der</strong>Bedürfnisse eines an<strong>der</strong>en Menschen“Selbsthilfe:Der Betroffene übernimmt etwas, wasnormalerweise von einer an<strong>der</strong>enInstanz getan wird.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeHauptdefinitionsmerkmal vonSelbsthilfe:eigener Beitrag zurBefriedigung eineseigenen Bedürfnisses


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbsthilfe ist nichtidentisch mit „eigenemTun“


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbsthilfe ist nicht identisch mit„eigenem Tun“„Selbsthilfe“ als Begriff erst dann,wenn eigenes Handeln nichtmöglich war <strong>und</strong> Hilfe verweigertwurde!


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbshilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong> Wohlfahrtspflegesind meist „traditionelle“ Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> (SHO)„SHO <strong>der</strong> 1. Generation“: z.B.:Lebenshilfe für geistig Behin<strong>der</strong>te


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbshilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong> Wohlfahrtspflegesind meist „traditionelle“ Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> (SHO)„SHO <strong>der</strong> 1. Generation“: z.B.:Deutscher Gehörlosenb<strong>und</strong>VdK (Verband <strong>der</strong> Kriegs- <strong>und</strong> Wehrdienstopfer, Behin<strong>der</strong>ten <strong>und</strong>Sozialrentner Deutschlands)


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbshilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong> Wohlfahrtspflegesind meist „traditionelle“ Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> (SHO)„SHO <strong>der</strong> 1. Generation“: z.B.:Deutscher Blinden- <strong>und</strong> Sehbehin<strong>der</strong>tenverbandusw….


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>Wohlfahrtspflegegroße Organisationenmit wenig Selbsthilfe<strong>und</strong>vielFremdhilfecharakter


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>Wohlfahrtspflege - LebenshilfeBeispiel: Die Lebenshilfe für geistigBehin<strong>der</strong>te e.V.


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>Wohlfahrtspflege - Lebenshilfehttp://www.lebenshilfe.de/wDeutsch/ueber_uns/geschichte-<strong>der</strong>lebenshilfe/index.phpLebenshilfeSelbstdarstellung„Die Geschichte <strong>der</strong> Lebenshilfe läßt sich darstellen als dieGeschichte einer b<strong>und</strong>esweit tätigen Bürgerinitiative,sicherlich eine <strong>der</strong> ersten, die es im Nachkriegsdeutschlandgab.Im Jahr 1958 wurde im hessischen Städtchen Marburgdie (B<strong>und</strong>esvereinigung) Lebenshilfe gegründet.Einige Zeit später wurde in Marburg auch dieGeschäftsstelle <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esvereinigung Lebenshilfe eröffnet.Ungewöhnlich für eine Verbandsgründung ist die Tatsache,daß die Mitglieds<strong>organisationen</strong> <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esvereinigungLebenshilfe erst im Laufe <strong>der</strong> nachfolgenden Jahregegründet wurden.“


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>Wohlfahrtspflege - Lebenshilfe„Die Jahre des Aufbaus erfor<strong>der</strong>ten von den in <strong>der</strong> Regelehrenamtlich Engagierten (Eltern & Angehörige <strong>und</strong>Fachleute) einen hohen Einsatz. In den 60er Jahren wurdendie meisten örtlichen Lebenshilfen gegründet.“http://www.lebenshilfe.de/wDeutsch/ueber_uns/geschichte-<strong>der</strong>lebenshilfe/index.php


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>Wohlfahrtspflege - Lebenshilfe16 Landesverbände2006529 Orts- <strong>und</strong>Kreisvereinigungen137 628 Mitglie<strong>der</strong>http://www.lebenshilfe.de/wDeutsch/ueber_uns/aufgaben-<strong>und</strong>-ziel/index.php


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>Wohlfahrtspflege - LebenshilfeAufgaben <strong>und</strong> Ziele <strong>der</strong> Lebenshilfe"Ziel <strong>der</strong> Lebenshilfe ist das Wohl geistigbehin<strong>der</strong>ter Menschen <strong>und</strong> ihrer Familien. Siesetzt sich dafür ein, dass je<strong>der</strong> geistigbehin<strong>der</strong>te Mensch so selbstständig wiemöglich leben kann <strong>und</strong> dass ihm so vielSchutz <strong>und</strong> Hilfe zuteil werden, wie er für sichbraucht.http://www.lebenshilfe.de/wDeutsch/ueber_uns/aufgaben-<strong>und</strong>-ziel/index.php


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>Wohlfahrtspflege - LebenshilfeAufgaben <strong>und</strong> Ziele <strong>der</strong> LebenshilfeMaßgebend sind die individuellen Bedürfnisse,die sich aus Art <strong>und</strong> Schwere <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ungergeben. Menschen mit schweren geistigenBehin<strong>der</strong>ungen stehen unter dem beson<strong>der</strong>enSchutz <strong>der</strong> Lebenshilfe."(aus dem Gr<strong>und</strong>satzprogramm <strong>der</strong> Lebenshilfevon 1990)http://www.lebenshilfe.de/wDeutsch/ueber_uns/aufgaben-<strong>und</strong>-ziel/index.php


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>Wohlfahrtspflege - Lebenshilfe„Die Lebenshilfe engagiert sich dafür, dass geistigbehin<strong>der</strong>te Menschen ihre Persönlichkeit <strong>und</strong> ihreFähigkeiten entfalten <strong>und</strong> in größtmöglicher Gemeinsamkeitmit allen Menschen leben können. So ist es ihr einwesentliches Anliegen, behin<strong>der</strong>ten Menschen dieSelbstverwirklichung in sozialer Integration zuermöglichen.“http://www.lebenshilfe.de/wDeutsch/ueber_uns/aufgaben-<strong>und</strong>-ziel/index.php


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>Wohlfahrtspflege - Lebenshilfe„Menschen mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung unterscheiden sich inihren intellektuellen Fähigkeiten von nichtbehin<strong>der</strong>tenMenschen. Aber nicht in ihren sämtlichen Wesenszügen. …Die Lebenshilfe setzt sich dafür ein, dass Behin<strong>der</strong>ung nichtals Krankheit angesehen wird. Eine Behin<strong>der</strong>ung ist nureine unter vielen möglichen Daseinsformen einesMenschen. Und das Wesen eines Menschen wird nicht alleindurch die Behin<strong>der</strong>ung geprägt.Auch fast 50 Jahre nach ihrer Gründung sieht sich dieLebenshilfe gefor<strong>der</strong>t, als Sprachrohr für Menschen mitgeistiger Behin<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> ihre Familien in diesem Sinneaufzutreten.“http://www.lebenshilfe.de/wDeutsch/ueber_uns/aufgaben-<strong>und</strong>-ziel/index.php


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbsthilfezusammenschlüsse -BestimmungsmerkmaleSelbstbeteiligung <strong>der</strong> BetroffenenSelbst- <strong>und</strong> Gleichbetroffenheit <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> vonSelbsthilfezusammenschlüssenProblemdruck einzelner <strong>und</strong> Persönlichkeit <strong>der</strong> Betroffenenals Arbeitsgr<strong>und</strong>lageGleichberechtigung <strong>der</strong> Gruppenmitglie<strong>der</strong>SelbstverantwortungAprofessionalitätKeine Gewinnorientierung


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbsthilfezusammenschlüsse -BestimmungsmerkmaleSelbstbeteiligung <strong>der</strong> BetroffenenSelbst- <strong>und</strong> Gleichbetroffenheit <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> vonSelbsthilfezusammenschlüssenProblemdruck einzelner <strong>und</strong> Persönlichkeit <strong>der</strong> Betroffenenals Arbeitsgr<strong>und</strong>lageGleichberechtigung <strong>der</strong> Gruppenmitglie<strong>der</strong>SelbstverantwortungAprofessionalitätKeine Gewinnorientierung


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeVon <strong>der</strong> Selbsthilfe zur SelbsthilfeorganisationGründung einer Gruppe zur SelbsthilfeSelbsthilfe entspringt bei Betroffenen einer Unzufriedenheitmit <strong>der</strong> Hilfe durch das professionelle Hilfesystemqualitative Aspekte


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeVon <strong>der</strong> Selbsthilfe zur SelbsthilfeorganisationGründung einer Gruppe zur Selbsthilfeabnehmende Partizipationzunehmende FremdhilfeAusweitung <strong>und</strong> Anwerbung ProfessionellerAnbindung an staatliche (öffentliche) finanzielleFör<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> damit entsprechendeQualifikationsanfor<strong>der</strong>ungenSukzessiver <strong>und</strong> zumindest partieller Ausschluss<strong>der</strong> BetroffenenErweiterung <strong>der</strong> organisatorischen <strong>und</strong> personellenKapazitätErreichung eines hohen Grades <strong>der</strong> Organisation<strong>und</strong> BürokratisierungSelbsthilfe<strong>organisationen</strong>


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbsthilfe<strong>organisationen</strong>im Unterschied zu SelbsthilfegruppenFreiwillige Zusammenschlüsse von Selbsthilfegruppen o<strong>der</strong>Zusammenschlüsse von Betroffenen mit in <strong>der</strong> Sache <strong>der</strong>Betroffenheit engagierten PersonenKeine kontinuierliche Gruppen<strong>arbeit</strong>Mehr nach außen gerichtete InteressenvertretungWeniger solidarische, persönliche <strong>und</strong> flexibleProblembehandlung auf <strong>der</strong> Basis gegenseitiger Hilfe


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbsthilfegruppen•geringe kollektive Organisation•sehr hohe Beteiligung <strong>der</strong> Betroffenen•Definitionsmacht bei den BetroffenenSelbsthilfe<strong>organisationen</strong> (traditionell)•ausgeprägte kollektive Organisation•geringe Beteiligung <strong>der</strong> Betroffenen•geringe Definitionsmacht <strong>der</strong> Betroffenen


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbsthilfe<strong>organisationen</strong> (alternativ)•ausgeprägte kollektive Organisation•mittlere Beteiligung <strong>der</strong> Betroffenen•ausgeprägte Definitionsmacht <strong>der</strong> BetroffenenWohlfahrtsverbände•sehr stark ausgeprägte kollektive Organisation•kaum Beteiligung <strong>der</strong> Betroffenen•keine Definitionsmacht bei den Betroffenen


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbsthilfe zwischen individueller Selbsthilfe <strong>und</strong>staatlicher FremdhilfeInformeller Hilfesektor Freiwilliger Hilfesektor Formeller HilfesektorIndividuelleSelbsthilfeKollektiveSelbsthilfeProfessionellesHilfesystemStaatSelbsthilfeFremdhilfeFremdhilfeFremdhilfeSelbsthilfeIndividuelleSelbsthilfe Staatliche FremdhilfeSelbsthilfegruppenSelbsthilfe<strong>organisationen</strong>Wohlfahrtsverbände


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeEinordnung vonSelbsthilfe imSystem <strong>der</strong> HilfeTrojan/ Halves 1984


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeSelbsthilfebewegung(umfaßt das Spektrum <strong>der</strong> praktischen Ausformungen von Selbsthilfe)Verschiedene Ausformungen in denSelbsthilfezusammenschlüssen, die als solche etikettiert sindUnterschiedliches Ausmaß <strong>der</strong> Kollektivierung


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeAbnehmende Beteiligung <strong>der</strong> BetroffenenDefinitionsmacht <strong>der</strong> Betroffenen nimmt abUnterschiedliches Ausmaß <strong>der</strong> KollektivierungSelbsthilfegruppen(kleinste Form <strong>und</strong> „reinstes Modell“ vonSelbsthilfezusammenschlüssen)Zwischentypus zwischen Gruppe <strong>und</strong>Organisation(z.B. lokale Gruppen von überregionalen Organisationen)Selbsthilfe<strong>organisationen</strong>•Alternative SHO•Traditionelle SHO


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeÖffentliche Mittel für SelbsthilfezusammenschlüsseSelbsthilfe entspringt bei Betroffenen einer Unzufriedenheitmit <strong>der</strong> Hilfe durch das professionelle Hilfesystemqualitative Aspektemuss nicht zwangsläufig billigersein als Fremdhilfe


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeÖffentliche Finanzierung vonSelbsthilfezusammenschlüssenwird in <strong>der</strong> Regel aber eingeb<strong>und</strong>en in einKonzept von Subsidiarität, das davonausgeht, dass Selbsthilfe im Vergleich zuprofessioneller Fremdhilfegleichwertige o<strong>der</strong> bessere <strong>und</strong>zugleich billigere Hilfe ist


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeHäufig unterschiedliche Begründung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungvon Selbsthilfezusammenschlüssen:Staat: Subsidiaritätsprinzip(lediglich sog. positive Seite desSubsidiaritätsprinzips:Recht <strong>der</strong> kleinen Lebenskreise, Angelegenheitenselbst zu regeln; Vernachlässigung desSolidaritätsprinzips) Reduzierung sozialstaatlicherMaßnahmen


Prof. Dr. G. GerhardingerORGANISATIONEN, TRÄGER UND INSTITUTIONEN DER SOZIALENARBEIT- Freie Träger/ Leistungserbringer: Selbsthilfe<strong>organisationen</strong> als Träger <strong>der</strong>WohlfahrtspflegeHäufig unterschiedliche Begründung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungvon Selbsthilfezusammenschlüssen:Projekte:Bewußtsein, gesellschaftlich sinnvolle Arbeit zu leisten Umbau des Sozialstaats

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