Beschützer von Stadt und Kirche - Pastoralverbund Iserlohn-Mitte
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SOZIALE PROJEKTETANSANIATansaniareiseBesuch bei Sr. Dr. Raphaela Händler OSBAnnette KrewettIm August 2011 machten wir unsmit einer Reisegruppe aus Nottulnauf den Weg in den Süden Tansanias.Meine Schwester, die Missionsbenediktinerin<strong>und</strong> Ärztin Sr. Raphaela, die seit42 Jahren in Afrika tätig ist, da<strong>von</strong> über30 Jahre in Tansania, hatte ihre Heimatgemeindean ihre Wirkungsstätteeingeladen.Wir waren neugierig <strong>und</strong> sehr gespanntauf das Land im Osten Afrikas entlangdes Indischen Ozeans, 2,65 mal größerals Deutschland. Was konnte uns erwartenin einem der ärmsten LänderAfrikas, mit sehr schlechter Infrastruktur,wo es 128 verschiedene Sprachengibt? Swahili <strong>und</strong> Englisch sind dieLandessprachen. Über 50% der Bevölkerungsind Jugendliche unter 15Sr. Raphaela <strong>und</strong> Annette KrewettJahren. Wir wollten den Menschenbegegnen <strong>und</strong> ihr Leben kennen <strong>und</strong>verstehen lernen.So eine überwältigende afrikanischeBegrüßung, wie wir sie vor dem Klostererlebten, möchte ich jedem einmalgönnen. Gesang, Trommeln <strong>und</strong> Trällerlaute<strong>von</strong> Dorfbewohnern, Kindern<strong>und</strong> Ordensschwestern ließen unsspontan mitklatschen. Diese Fröhlichkeit<strong>und</strong> Herzlichkeit der Menschenvergessen wir nie.Herzliche OrdensschwesternVon Ndanda aus, nahe der Grenzezu Mosambik, dem Ort, wo meineSchwester als Priorin mit fünf Konventenlebt <strong>und</strong> arbeitet, tauchten wir sehrbald in das so ganz andere Leben dieserRegion ein. Diese Region des Landes,wo kaum Touristen hinkommen, dieArbeitslosigkeit sehr groß ist <strong>und</strong> dasAnalphabetentum trotz Schulpflichtüber 42% liegt, wird <strong>von</strong> den meistenTansaniern wegen Rückständigkeit verachtet.Die Straßen sind zum größtenTeil sehr schlecht. Die Hütten habenkein Wasser, keinen Strom, keine Toiletten.Es ist keine nennenswerte Industrievorhanden. Hier verzeichnet man diehöchste Müttersterblichkeit des Landes(520 Mütter <strong>von</strong> 10.000 sterben bei derGeburt).Über die Jahre hat Sr. Raphaela erheblicheAufbauarbeit für das Ges<strong>und</strong>heitswesenwie auch für die Bildung geleistet.In zwei Hospitälern der Diözese gibt esinzwischen alle wichtigen Fachbereiche.Sie genießen in der Region einen ausgezeichnetenRuf. Täglich warten ganzgeduldig bis zu 600 Patienten in derAmbulanz. Zwei Chirurginnen der Benediktinerinnensind Tag <strong>und</strong> Nacht imEinsatz. Es werden nur Notfälle operiert.Jeder OP-Patient bringt einen Familienangehörigenfür die Blutspendemit. Die stationären Kranken müssen<strong>von</strong> Angehörigen gewaschen <strong>und</strong> mitEssen versorgt werden. Die Betreuungüber die medizinische Behandlung hinausist wegen der Kosten überhauptnicht möglich.KrankenstationUnsere Gruppe war sehr gerührt, zusehen, wie anspruchslos <strong>und</strong> geduldiges in den riesigen Krankenstationenmit über 30 Patienten in einem Krankensaalzuging. Oft müssen sich zweiPatienten ein Bett teilen. Im Vergleichzu unseren Ansprüchen in Deutschlandsind die Menschen dort zufrieden <strong>und</strong>sehr dankbar für gute medizinische Hilfe.Strahlend kam der 12 jährige Lucasauf uns zu <strong>und</strong> zeigte uns seine Holzschieneam gebrochenen Bein. Er war<strong>von</strong> einer Kokosnusspalme heruntergefallen.Gipsverbände gibt es nicht.Ganz beeindruckt waren wir <strong>von</strong> demUZIMA Projekt (was übersetzt etwa„gutes Leben – Wohlergehen“ heißt).Sr. Raphaela hat hier ein umfassendesAIDS-Hilfe-Projekt auf den Weg gebracht<strong>und</strong> ihre 10 jährige Erfahrungaus Namibia für das international anerkannteAIDS-Hilfsprogramm „CatholicAids-Action“ einfließen lassen. Adisist in Tansania Todesursache Nr. 1 miteiner HIV-Rate <strong>von</strong> 5,3%.24kath 01/2012