sich und andere Verkehrsteilnehmergefährden. Ganz deutlich: Wer im Dunkelnohne Licht fährt, gehört abgemahnt.Zur Verkehrssicherheit gehörtauch ein funktionieren<strong>des</strong> Licht amFahrrad. Sehen und gesehen werden.Aber genau so klar muss gesagt werden,dass bei Verkehrsunfällen mit17Radfahrerbeteiligung in Deutschland(ca. 70.000 p. a.), bei denen Menschenzu Schaden kommen, lediglich 0,7 Prozent(ca. 500 p. a.) eine fehlende odermangelhafte Beleuchtung als Unfallursachefestgestellt wurde. Keine Überraschung:Radverkehr findet zu 80 Prozentam Tage statt.Kritische Anmerkung:Es will nicht einleuchten, dass jetztwieder von der zuverlässigen und mittlerweileflächendeckend verwendetenBeleuchtung durch moderne Nabendynamosabgegangen werden soll. Fahrrädermit den alten, unsäglichen "Seitenläuferdynamos"sind praktisch unverkäuflich.Kaum ein Alltagsnutzer macht sichvor Abfahrt über den Ladezustand undnach der Ankunft über das sachgerechteAufladen seiner Akkus Gedanken. VomKapazitätsverlust durch Kälte in der"dunklen Jahreszeit" will ich gar nichterst sprechen. Dann wird es ganz schnellwieder "zappenduster". Akkus habeneine begrenzte Lebensdauer, d.h. wiedermehr Umweltmüll!Auch die Radsportler sollen sich keine Illusionenmachen: Auch bei Batterielichtmüssen Frontreflektor, Speichenreflektoren,Pedalreflektoren, rotes Katzenauge,roter Großflächenreflektor und Klingelständig montiert sein.Batterielicht machte in Zeiten ständigdurchrutschender Seitenläuferdynamosdurchaus Sinn. <strong>Die</strong>se Zeiten sind vorbei.Das Bun<strong>des</strong>verkehrsministerium hinktder Entwicklung mal wieder so eklatanthinterher, dass sie etwas für die Alltagsfahrererlauben, was durch sinnvolleund zuverlässige Entwicklungen der Industrie(Nabendynamos, LED-Licht mitStandlicht und sogar Tagfahrlicht) längstüberflüssig geworden ist. In diesem Zusammenhangfinde ich die positive Reaktion<strong>des</strong> ADFC nicht nachvollziebar.<strong>Die</strong> einzige Gruppe, die von der Neuregelungprofitiert, sind die Mountain-Biker: Sie waren nämlich bisher von derder 11 kg-Regel für Rennräder ausgenommenund können jetzt mit denengleichziehen.Bernd Otto
18Alle Sportarten sind betroffenDer französische Senat hat seinen mit Spannung erwarteten Dopingberichtvorgelegt - von Hans Woller (Deutschlandfunk)Über fünf Monate hinweg hat der Ausschussgearbeitet, insgesamt 70 Stundenlang mehr als 100 Sportler, Funktionäre,Wissenschaftler, Ärzte, Experten,Kriminalisten, Sportminister und Sportjournalistenangehört - die Transkriptiondieser Anhörungen allein umfasst rund500 Seiten.Der Präsident und der Berichterstatterder Untersuchungskommission haben esden versammelten Journalisten bei derPräsentation ihres 1.000 Seiten starkenBerichts ein halbes Dutzend Mal eingehämmert.Alle Sportarten seien betroffenvon Doping, so der Präsident derKommission, Jean Francois Humbert.Man habe sich 18 Sportarten vorgenommenund sich nicht auf den Radsportkonzentriert, im Gegenteil.In der Tat haben die Parlamentarierihr Augenmerk verstärkt <strong>zum</strong> Beispielauf das in Frankreich so beliebte Rugbyund auch auf den Fußball gelegt. Einehemaliger Rugbynationalspieler machtein seiner Aussage unumwunden klar,dass Mitte der 90er Jahre auch in derNationalmannschaft mit Kortison gearbeitetwurde und verwies wiederholt darauf,dass die Physiognomie vieler Rugbyspielersich in kürzester Zeit veränderthabe, gleichzeitig habe sich die effektiveSpielzeit eines Rugbymatches inknapp 20 Jahren bei gesteigerter Intensitätmehr als verdoppelt.Was den Fußball angeht bleibt festzuhalten,dass Frankreichs Fußballer <strong>zum</strong>Beispiel 2011 bei Dopingproben extremhäufig überhaupt nicht anzutreffen waren- in 132 Fällen gegenüber nur sechsim Radsport. Dass der heutige Nationaltrainerund Kapitän der Weltmeistermannschaftvon 98, Didier Deschamps,nur <strong>bereit</strong> war auszusagen, wenn die Öffentlichkeitausgeschlossen bleibt. Und:die ehemalige Sportministerin, MarieGeorges Buffet, gab zu Protokoll, dasssie 1998 im Trainingslager der Fußballnationalmannschaftvor der WM eineDopingkontrolle vorgesehen hatte, derDruck <strong>des</strong> Milieus und der Öffentlichkeitdann aber derart stark war und sie sichvöllig isoliert sah, so dass sie letztendlichdarauf verzichtete. Jean FrancoisHumbert, der Vorsitzende der Kommission:"Mir ist zu Ohren gekommen, dasssich manche Sportarten beschwert haben,von der Kommission allzu sehr aufsKorn genommen worden zu sein, Rugbyund Fußball gehören dazu. <strong>Die</strong>se Reaktionzeigt die Schwierigkeit, die die Welt<strong>des</strong> Sports offensichtlich hat, über Dopingpraktikenzu sprechen. Uns ging esnur darum, alle Sportarten gleich zu behandeln."Ganz nebenbei kritisiert die Kommissionin ihrer Synthese die deutsche Fußball-Bun<strong>des</strong>liga,in der im vergangenenJahr keine einzige Blutprobe für Dopinganalysengenommen worden sei, diespanische Regierung wegen ihrem Verhaltenin der Puerto Affäre, den internationalenTennisverband, weil er 2012 außerhalbvon Turnieren weltweit nur lächerliche340 Dopingkontrollen angeordnethat und den französischen Tennisverband,weil er so gut wie gar nichtstue. Wohl zufällig haben auch der Präsident<strong>des</strong> Internationalen Tennisverban<strong>des</strong>und der Generaldirektor <strong>des</strong> französischenTennisverban<strong>des</strong> unter Ausschlussder Öffentlichkeit ausgesagt.<strong>Die</strong> Senatoren bringen ihr Erstaunen<strong>zum</strong> Ausdruck, dass das anerkanntefranzösische Dopinglabor in ChatenayMalabry bisher keine einzige Blut- oderUrinproben von Teilnehmer am Tennisturniervon Roland Garros zu sehen bekam.Daraus leiten sie den ersten vonsieben Vorschlägen zur Verbesserungder Dopingbekämpfung ab. Jede Sportveranstaltungin Frankreich solle in Zukunftals französische Sportveranstaltungbetrachtet werden - also auch dasinternationale Tennisturnier von RolandGarros, mit dem Ziel, dass die französischeAntidopingagentur dort aktiv werdenkann. Eine Antidopingagentur, derenKompetenzen extrem erweitert werdensollten: die Dopingprävention sollte inihre Hände gelegt werden, vor allemaber solle sie auch die Sanktionen beiDopingvergehen in allen Sportarten verhängenkönnen und damit diese Kompetenzden einzelnen Sportverbänden entziehen.Der Berichterstatter:"Das ermöglicht es, mit den InteressenskonfliktenSchluss zu machen, die aufden Verbänden lasten. Man kann nichteinerseits seine Sportart fördern wollenund gleichzeitig den Polizisten in dieser