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Präsentation von Felix Ekardt - Wachstum im Wandel

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The L<strong>im</strong>its to Growth- Wird die Demokratie ungerecht?, C.H.Beck/ Taschenbuch 2007- Cool Down: 50 Irrtümer über unsere Kl<strong>im</strong>a-Zukunft – Kl<strong>im</strong>aschutz neu denken,Herder/ Taschenbuch 2009- large number of English papers (www.sustainability-justice-cl<strong>im</strong>ate.eu)Prof. Dr. <strong>Felix</strong> <strong>Ekardt</strong>, LL.M., M.A.Research Group Sustainability and Cl<strong>im</strong>ate PolicyUniversity of Rostock, Faculty of Lawfelix.ekardt@uni-rostock.dewww.sustainability-justice-cl<strong>im</strong>ate.eu(English/ German)


Nachhaltigkeit – der Rahmen• Nachhaltigkeit meint globale und intergenerationelleGerechtigkeit = dauerhafte und globale Durchhaltb.• sozio-ökonomische Belange ohne Zeit-/Globalbezug sind nicht Teil <strong>von</strong> Nachhaltigkeit(sondern mit ihr abzuwägen)• Dreisäuligkeit also irreführend, weil:• Inhalt sonst verdeckt;• Inhalt sonst trivial;• Trennbarkeitsproblem;• Grundbedürfnisfokus;• vielleicht gar kein dauerhaftes <strong>Wachstum</strong> möglichProf. Dr. <strong>Felix</strong> <strong>Ekardt</strong>, LL.M., M.A.Ostseeinstitut für Seerecht, Umweltrecht und InfraStrRUniversität Rostockfelix.ekardt@uni-rostock.de


Kl<strong>im</strong>awandel – Ende des <strong>Wachstum</strong>s?>>> Kl<strong>im</strong>awandel als u.U. größe Bedrohung <strong>im</strong> 21. Jh.(relevant für Existenz; Ökonomie; Konflikte umÖl/ Gas/ Wasser; Moral)>>> Kl<strong>im</strong>aschutz = weniger fossile Brennstoffe>>> IPCC = in OECD-Ländern bis 2050 Null-Emissions-Wirtschaft nötig (global = -80 % oder mehr)- da 2-2,4 Grad u.U. bereits fatal- zudem neuere Erkenntnisse- zudem Rückkopplungseffekte des Kl<strong>im</strong>awandelsALSO: 0,7 t CO2 statt bisher weltweit 5 t und in Dtld. 11 t>>> THG-Ausstoß pro Kopf OECD ./. China ./. Afrika bishersehr ungleich verteilt>>> THG-Emissionsverringerung PLUS (!) mehrEnergieeffizienz, Suffizienz, erneuerbareEnergien als denkbares Lösungskonzept(“grünes Paradoxon”)Prof. Dr. <strong>Felix</strong> <strong>Ekardt</strong>, LL.M., M.A.Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Kl<strong>im</strong>apolitikUniversität Rostockfelix.ekardt@uni-rostock.de


Scheitern des bisherigenKl<strong>im</strong>aschutzes• Kl<strong>im</strong>arahmenkonvention 1992: “gefährlicheanthropogene Störung” abwenden• Kyoto-Protokoll 1997 (orientiert auf 1990-2012)• relativ anspruchslose Ziele (5,2 %; u.U. nicht mal erreicht)• zu wenig Verpflichtete (nur Industriestaaten, z.B. nicht dieSchwellenländer)• schwache Sanktionen• Bilanz eher noch geschönt = Basisjahr 1990,Industrieverlagerungen in den Süden u.a.m.>>> Emissionen weltweit seit 1990 um 40 %gestiegenProf. Dr. <strong>Felix</strong> <strong>Ekardt</strong>, LL.M., M.A.Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Kl<strong>im</strong>apolitikUniversität Rostockfelix.ekardt@uni-rostock.de


Scheitern des (erwartbaren)künftigen Kl<strong>im</strong>aschutzes>>> vielfältige Vorschläge unterschiedlicher Staaten>>> Ergebnis z.Zt. nur schwer absehbarProbleme der realen Vorschläge:• unzureichende oder vage Langfristziele (z.B.: 50 %; 2t; 2 Grad)• zu schwache Reduktionsziele für Industrieländer• zu schwache Einbindung der Schwellenländer• Unklarheit bei Zwischenzielen• Finanzierung für Mitigation/ Adaptation zu niedrig undmit wenig klaren Ansprüchen• Ausnahmen/ Schlupflöcher (CDM) wachsen sogar noch• Sanktionen bei Zielverfehlung = weiter vageProf. Dr. <strong>Felix</strong> <strong>Ekardt</strong>, LL.M., M.A.Ostseeinstitut für Seerecht, Umweltrecht und InfraStrRUniversität Rostockfelix.ekardt@uni-rostock.de


“Grüne <strong>Wachstum</strong>spolitik” und“CSR” als Ausweg?>>> zwei verschiedene Wege:• gängiges “Green Growth” und “CSR” = “einzelneöko-soziale Maßnahmen”; “Orientierung anLohas”; “gleichzeitig mehr verkaufen”• Marktchancen verbessern• Bürger/ Mitarbeiter motivieren>>> Ergebnis = siehe soeben• ambitionierte “grüne Politik” und “CSR” =Einstellen auf (früher oder später) wachstumsloseGesellschaft mit ganz anderen LebensstilenProf. Dr. <strong>Felix</strong> <strong>Ekardt</strong>, LL.M., M.A.Ostseeinstitut für Seerecht, Umweltrecht und InfraStrRUniversität Rostockfelix.ekardt@uni-rostock.de


statt “Edelfleisch, hippes Auto, Edelkaffee”eher: CarSharing und Fleisch/ Kaffee anFeiertagen>>> „welches <strong>Wachstum</strong>“ ist zu wenig grundsätzlichgefragt>>> <strong>Wandel</strong> <strong>von</strong> selbst allerdings unwahrscheinlichProf. Dr. <strong>Felix</strong> <strong>Ekardt</strong>, LL.M., M.A.Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Kl<strong>im</strong>apolitikUniversität Rostockfelix.ekardt@uni-rostock.de“Qualitatives” <strong>Wachstum</strong>? (a)>>> u.U. Abkehr <strong>von</strong> <strong>Wachstum</strong>sidee nötig, wennEffizienzpotenziale usw. ausgeschöpft• Welt ist physikalisch endlich (allein Solarenergie plus Ideenohne Materie tragen kein “ewiges <strong>Wachstum</strong>”)• Lebensgrundlagen des Menschen nicht monetär ersetzbar• Rebound-Effekte• Ausmaß der Bedrohung: Effizienz/ Dematerialisierungschaffen nicht ABSOLUT (!) 80 %


“Qualitatives” <strong>Wachstum</strong>? (b)• <strong>Wachstum</strong> als historischer Sonderfall• <strong>Wachstum</strong>sidee mit der westlichen(christlichen) Kultur verwoben• mitnichten Glücksgarantie• mitnichten VerteilungsgerechtigkeitProf. Dr. <strong>Felix</strong> <strong>Ekardt</strong>, LL.M., M.A.Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Kl<strong>im</strong>apolitikUniversität Rostockfelix.ekardt@uni-rostock.de


(Weitere) Probleme <strong>von</strong> grünerÖkonomie und CSR• Wissensproblem für Unternehmen(Produktionsketten) und Konsumenten =verführt zu laschem CSR• Arme (Hauptopfer) ohne Marktmacht• in sich konträre Ziele („Kinderarbeit versusKl<strong>im</strong>aschutz“?)Prof. Dr. <strong>Felix</strong> <strong>Ekardt</strong>, LL.M., M.A.Ostseeinstitut für Seerecht, Umweltrecht und InfraStrRUniversität Rostockfelix.ekardt@uni-rostock.de


Gerechtigkeit: Wessen Freiheit?häufiger Kurzschluss = “Konsumenten nicht bevormunden”>>> Gerechtigkeit vom guten Leben scheiden>>> Normativität/ Wertungen nicht subjektiv & nicht naturwiss.>>> doppelte Freiheitsgefährdung abwehren (rechtlich/ moralisch)>>> Umerziehung aber in der Tat totalitär – daher klare Spielregeln nötigneues Freiheitsverständnis1. Freiheit als universalistisches Zentralprinzip liberaler Demokratien; aber auch:2. gleiche Freiheit intergenerationell und global3. Schutz der Freiheitsvoraussetzungen (ökologisch, wirtschaftlich, friedenspolitisch usw. ---- klarer als Begriff “Bedürfnisse”)4. Freiheit als Verursacherprinzip5. Multipolarität der Freiheit6. Schutz auch vor “möglichen” Beeinträchtigungen (Vorsorgeprinzip)Prof. Dr. <strong>Felix</strong> <strong>Ekardt</strong>, LL.M., M.A.Ostseeinstitut für Seerecht, Umweltrecht und InfraStrRUniversität Rostockfelix.ekardt@uni-rostock.de


Schlussfolgerung• eher ambitionierte grüne Ökonomie undCSR nötig; wesentlich als Startpunkt ….• …. gelingt voraussichtlich aber nicht ohneklare Rahmensetzung durchöffentliche Gewalt (weltweit) ….• …. was bzgl. Ausweg aus<strong>Wachstum</strong>sgesellschaft schwierigeFolgefragen auslöstProf. Dr. <strong>Felix</strong> <strong>Ekardt</strong>, LL.M., M.A.Ostseeinstitut für Seerecht, Umweltrecht und InfraStrRUniversität Rostockfelix.ekardt@uni-rostock.de


Prof. Dr. <strong>Felix</strong> <strong>Ekardt</strong>, LL.M., M.A.Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und Kl<strong>im</strong>apolitikUniversität Rostockfelix.ekardt@uni-rostock.deKann der <strong>Wandel</strong> zur wachstumslosenGesellschaft gelingen?• “kritische Masse” nötig• aber: Zeit drängt• auch “emotionales Nachhaltigkeitsproblem” wohl strukturellunlösbar• Eigennutzen und Moral sprechen für <strong>Wandel</strong>• dennoch: Unternehmen brauchen langfristig Konzeptejenseits der <strong>Wachstum</strong>sgesellschaftaber:>>> Ende der <strong>Wachstum</strong>sgesellschaft – Ende derDemokratie?>>> Kapitalismus ohne <strong>Wachstum</strong>?>>> <strong>Wandel</strong> demokratisch möglich?


Vielen Dank für dieAufmerksamkeit!<strong>Felix</strong> <strong>Ekardt</strong>felix.ekardt@uni-rostock.de

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