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3.5 Grundlagen im Fahrzeugcrash - Karosserietechnik FH Aachen

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<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6: Luft- und Raumfahrttechnik /Fachhochschule <strong>Aachen</strong> / Hohenstaufenallee 6 / 52064 <strong>Aachen</strong> / www.karosserietechnik.fh-aachen.de


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash und energetische Betrachtungen<strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen von dünnwandigen Trägerstrukturen<strong>3.5</strong>.3 Typische Kenngrößen von Deformationsstrukturen<strong>3.5</strong>.4 Dynamische Effekte3.6 Sicherheitsmaßnahmen zum Selbstschutz3.6.1 Die Fahrzeugstruktur und das Package3.6.1.1 Der Strukturverlauf3.6.1.2 Betrachtung einzelner Strukturkomponenten3.6.1.3 Packageaspekte in der Fahrzeugsicherheit© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 2/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Der <strong>Fahrzeugcrash</strong> ist ein dynamischer Vorgang und zeichnetsich durch hohe elasto-plastische Verformung aus. Er setzt sichaus einer Vielzahl in- und nacheinander verlaufenderReaktionen aus. Die wesentlichste Interaktion herrscht zwischenFahrzeugstruktur und Insassenschutzsystemen.Verhalten desInsassenschutzsystemsDeformationsverhaltender FahrzeugstrukturInsassenbelastungen entstehen entweder indirekt durchVerzögerungen oder direkt durch Kontaktkräfte!© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 3/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische BetrachtungenPrinzipielle Energetische Betrachtung<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>m2ΔE = *( v1 − v2)= F *2sΔE = Energieänderung, die auf den Insassen bei einem Unfall wirktm = InsassenV1 = Geschwindigkeit vor dem UnfallV2 = Geschwindigkeit nach dem UnfallF = Kraft, die auf den Insassen während des Unfalls wirktS = Anhalteweg, der dem Insassen unter Krafteinleitung zur Verfügung stehtPrinzipielle Betrachtung zur KraftF2F1E2E1E1 = E2F2 > F1KraftDeformationsweg / Zeit© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 4/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische BetrachtungenNutzbarer Anhalteweg für die Insassen:s vMs Ms nM s Zs I<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Motors vM :s nM :s M :s Z :s I :Verformungsweg vor dem MotorVerformungsweg zwischenSpritzwand und MotorAbmaße des starren MotorgetriebeblocksVerformungsweg des Fahrgaszelle(Fußraumfreiheit!)Vorverlagerungsweg des InsassenNutzbarer Anhalteweg für die Insassen:s = s vM + s nM + s Z + s I© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 5/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische BetrachtungenGeschwindigkeit-Zeit-DiagrammPhysikalisches Opt<strong>im</strong>um<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>CrashgeschwindigkeitGeschwindigkeitv-Fahrzeugv-BrustVerformungsweg des FahrzeugesVorverlagerungsweg desInsassen <strong>im</strong> InnenraumBeispiel:Verformungsweg des Fahrzeug = 1 mVorverlagerungsweg des Insassen = 0,25 mCrashgeschwindigkeit = 15,55 m/secaa ==v2 *v ^2(2 * s)15,55 ^2 2a-Brust 15 ,55a Brust=2* (1,0+ + 0,25) 0,25 )Mittlere Brustverzögerunga-Brust = 96,72 m/sec^2= 9,85 g2BrustbeschleunigungsZeit© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 6/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische BetrachtungenGeschwindigkeit-Zeit-DiagrammMit Relativbewegung Fahrzeug / InsasseGeschwindigkeitv-BrustGurtlose<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Insasse wird vom Schutzsystemnicht gehaltenVorverlagerungsweg desInsassen <strong>im</strong> InnenraumBeispiel:Verformungsweg des Fahrzeug = 1 mVorverlagerungsweg des Insassen = 0,25 mCrashgeschwindigkeit = 15,55 m/secAirbag+Straffer aktiviert = 0,045 secErgebnis:Freie Bewegung vom Insassen = 0,12 mFahrzeugverformung während der freienBewegung vom Insassen = 0,58 mRelativbewegung vom Insassen zumFahrzeug mit Schutzsystem = 0,13 mFahrzeugverformung während derWirkung des Schutzsystems = 0,42 mInsasse wird vom Schutzsystemnicht gehaltenVerformungswegvom Fahrzeugv-FahrzeugInsasse wird vomSchutzsystem gehaltenMittlere Brustverzögerunga-Brust = 219,9 m/sec 2= 22,4 gVerzögerungdes Insassenphysikalisches Opt<strong>im</strong>umInsasse wird vomSchutzsystem gehaltenVerzögerung = SteigungDeformationsweg = FlächeZeitQuelle: VW / SchwandtVerdeutlichung: iBS-Software / Frontalcrash SIMULATION euruncap & SWT & heißer© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 7/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Video!Quelle: AutoLivGurtlose© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 8/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Bewegungsabläufe Fahrzeug/InsasseGeschwindigkeitWeg nicht nutzbar wegen SensorauslösungWeg nicht nutzbar wegen Aktivierungdes SchutzsystemsDem Insassen zur Verfügungstehender AnhaltewegZeit [msec]t 0t 1t 2Quelle: Schwandt / VWt0 bis t1 = Sensorzeitt1 bis t2 = Aktivierungszeit für Schutzsystem© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 9/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Zur Erreichung geringst möglicher Belastungen auf dieInsassen stehen damit folgende Parameter zur Verfügung:1) Verlängerung des Verformungsweges2) Konstanteres Kraftniveau (höhere Struktureffektivität)3) Konstantere Haltekräfte des Gurtsystems (Gurteffektivität)4) Reduzierung der Crash-Sensorzeit5) Reduzierung der Aktivierungszeit desInsassenschutzsystems© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 10/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Anmerkung:a max : Max<strong>im</strong>ale Verzögerungv e : Geschwindigkeit nach Stoßv i = Aufprallgeschwindigkeit∆vGeschwindigkeitsänderungWeg-Geschwindigkeits&= f(t) Geschwindigkeits = f(t) DeformationswegVerzögerungv eZeit& s&= f(t) VerzögerungQuelle: Seiferta max© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 11/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>100gVerzögerung a50FahrzeugzelleRes. KopfverzögerungFahrer angeschnallt3 Punkt Statikgurt0 0 50 100 150 200 250msZeit tFahrgastzellenverzögerung bezogen auf die Kopfverzögerungdes angeschnallten FahrersQuelle: Pipert© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 12/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Prinzipielles Deformationsverhalten einer Fahrzeugstrukturälteren Baujahres mit inhomogener VorderwagenkennungQuelle: PipertAnmerkung:• Verzögerung gemessenan der B-Säule• a m = gemittelte Verzögerung© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 13/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>40g40gQuelle: VW© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 14/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>BrustverzögerungZellenverzögerungA: Deformation des Stoßfängersystems(Krafteinleitungszone) und desvorderen LängsträgersB: Biegekollaps des eingeschnürtenLängsträgers in der MotorgegendC: Kontakt von Antriebseinheit mitBarriereD: Vorderer Bereich des Mitteltunnelsbeginnt zu verformenF: Deformation des Längsträgers hinterdem MotorE: Antriebseinheit kommt mitFahrzeugkarosserie (Spritzwand) inKontaktG/H: Deformation der Spritzwand & derLängsträgergabelung in dieBodengruppeI: Beginn der RückprallphaseA B F G HAnmerkung:Älteres Serienfahrzeug von1990, getestet nachFMVSS208!© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 15/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>[Quelle: Ford/J. Re<strong>im</strong>]Zielauslegungskurve versus tatsächlicher Fahrzeugverzögerung© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 16/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungenmittlere Deformationssteifigkeit [kN]350300250200150100500A11,5%B26,8%7,0%<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>0 100 200 300 400 500 600 700 800 900Deformationlänge [mm]Kalkulationsgrundlagen: Aufprall einer Mittelklasse-L<strong>im</strong>ousine (1250kg inkl. Testausstattung) aufeine starre Wand mit 56km/h (Ekin = 152,2kJ) Elastischer Anteil durch Rückprall ca. 10%F38,0%16,7%GA B F G© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 17/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Deformationsweg [m]Kraft [kN]0 100 200 300 4000 0,1 0,2 0,3 0,4Kraft [kN]Smart-PrototypKleinwagen (1000 kg)Mittelklasse Fzg.DeformationswegSteifigkeitskennung Vorderwagenälteres Modell (VW)© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 18/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Quelle: SeifertSteifigkeitsverteilung der einzelnen Zonen in Fahrzeugbreite: Messungder Flächenkraft auf der starren Barriere durch Kraftmessplatten© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 19/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>8Euro - NCAPADAC / AMSZeitachseUS - NCAPFMVSS 20800 100 136200270 300Spezifische Energieumsetzung <strong>im</strong> Fahrzeug© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 20/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>FMVSS 208 (56km/h) 0°AMS 55km/hODB 56km/hB-Säule© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 21/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>a mitBewegungsverlaufv(t)a(t)s(t)Ta maxv 0v 0s dynZeitVerzögerung<strong>Fahrzeugcrash</strong>kinematikαTβT(1-α-β)Ta−αTmaxt0 ≤t ≤ αTa maxa(t)− a maxamaxt− (α + β −1T−1)α T ≤ t ≤ ( α + β ) T( α + β ) T ≤ t ≤ TTErsatzverzögerungZeitmit α ≥ 0 und β ≥ 0 undα + β ≤ 1Quelle: Y. Ni© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 22/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>aα=0 / β=0aα=0.5 / β=0TTaα=1.0 / β=0aα=0 / β=1.0TTDarstellung von prinzipiellen Ersatzverzögerungendurch entsprechende Wahl von α und βQuelle: Y. NI© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 23/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen175150<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Verzögerung [g]1251007550FsFs2500 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8Deformationsweg [m]Unterschiedliche mittlere Fahrgastzellenverzögerung bei prinzipiellenunterschiedlichen Vorderwagenkennungen (50km-Wandaufprall)Quelle: Kramer© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 24/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische BetrachtungenAufteilung der Kräfte auf die einzelnen KörperregionenWirksame KräfteKontaktkraft AirbagKontaktkraft Lenksystem undInnenraumAustauschkraft Hals ??GurtkraftKontaktkraft AirbagKontaktkraft Lenksystem undInnenraumAustauschkraft Hals- undLendenwirbelKontaktkraft Thorax -AbdomenGurtkraftKontaktkraft AirbagAustauschkraftLendenwirbelsäuleKontaktkraft Thorax -AbdomenKontaktkraft Sitz und SitzrampeOberschenkelkräfteKörperregionenKopf /HalswirbelsäuleThoraxBecken /AbdomenQuelle: TNO© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 25/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>FahrerKopfBrustHüfteBeifahrerVerzögerungen am FahrerundBeifahrer-Dummy beiopt<strong>im</strong>iertem ISS© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 26/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Deformation:v st52,3,4,5s F : stoßendes Fahrzeugs T : Türs R : Rückhaltesystem (Polster)s A : freier Insassenraum4s T2,3s R1,2,3,4,56s F: v = f(t) des InsassenVideo!v ges10s Av gestt A t Tt Rt Ft gestGeschwindigkeits-Zeit-Darstellung fürFahrzeugstruktur und Insasse für einerechtwinklige SeitenkollisionQuelle: Seifert / AutolivVerdeutlichung: iBS-Software / Seiteneu.exe „realer Crash – neu“ F5/F6/F7/F9 -> F2 = anhalten© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 27/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash undenergetische Betrachtungen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>PU-Schaum (RD=69g/l)PP-Schaum (RD=69g/l)PU-SchaumDeformationsverhalten von PP- und PUR-Schäumen bei verschiedenenTemperaturen undFeuchtigkeitsaufnahmenQuelle: BayerVerdeutlichung: iBS-Software / Kopfaufprall /Energieaufnahme / PUR-RG-ARG 80% und Opt<strong>im</strong>um!© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 28/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen vondünnwandigen Trägerstrukturen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash und energetische Betrachtungen<strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen von dünnwandigen Trägerstrukturen<strong>3.5</strong>.3 Typische Kenngrößen von Deformationsstrukturen<strong>3.5</strong>.4 Dynamische Effekte3.6 Sicherheitsmaßnahmen zum Selbstschutz3.6.1 Die Fahrzeugstruktur und das Package3.6.1.1 Der Strukturverlauf3.6.1.2 Betrachtung einzelner Strukturkomponenten3.6.1.3 Packageaspekte in der Fahrzeugsicherheit© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 29/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen vondünnwandigen Trägerstrukturen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Der Versagensmechanismus von dünnwandigen Profilen hängt von einerVielzahl von Faktoren ab. Diese sind i.B.:Konstruktionsparameter- Geometrie (Wandstärke, Querschnitt, Flanschlängen, Sicken)- Werkstoff (Fließspannung, Bruchdehnung)- Fügetechnik (Verbindungsart, Abstand Fügestellen, Fügeverbindungskraft)- Fertigungsqualität (Fügestellenqualität, Oberflächenqualität, Änderung derMaterialeigenschaften durch die Fertigung)Versuchsparameter:- Aufprallgeschwindigkeit- AufprallwinkelÜbergeordnetesÜbergeordnetesZielZielbe<strong>im</strong>be<strong>im</strong>„crashen“„crashen“vonvonFahrzeugstrukturenFahrzeugstrukturenististes,es,klarklardefiniertedefinierteundundkontrolliertekontrollierteVersagensformenVersagensformenzuzuerzeugen!erzeugen!© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 30/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen vondünnwandigen TrägerstrukturenPrinzipielle Deformationsarten unter axialer BelastungRegelmäßigesFaltenbeulenQuelle: SchrieverUnregelmäßigesFaltenbeulenBiegekollaps© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 31/BIS


Passive FahrzeugsicherheitMechanismen des regelmäßigen FaltenbeulensAxiallast FF maxF crQuelle: Schriever<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen vondünnwandigen Trägerstrukturen© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 32/BISF oF mF u0 1: Starke lineare Traglastzunahme1: Kritische Traglast F cr erreicht; örtlichesAusbeulen der schwächsten Stelle wirdeingeleitet12: Ausbeulprozess setzt sich mit einernichtlinearen Traglastzunahme fort;Ausbeulvorgang überträgt sich auch aufandere Flanke; Spannungszustand zu denKannten n<strong>im</strong>mt zu, entsprechend in denFlanken ab; am Ende wird das Profil nurnoch durch die Kanten gehalten.2: Erreichen der max<strong>im</strong>alen TraglastF max = Max<strong>im</strong>alspannung an den Kantenwird überschritten.23: Ausbildung der Faltenbeule mitWellenlänge aus Phase 12 .3: Erreichen der unteren FaltenbeulenlastF u ; Kanten kommen zur Anlage erneuterAusbeulprozess wird eingeleitet.34: Ausbeulprozess setzt sich analog zu12 fort, bis obere Faltenbeulenlast F oerreicht wird.F m : Mittlere Faltenbeulenlast


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen vondünnwandigen TrägerstrukturenAn<strong>im</strong>ation des axialen FaltenbeulensQuelle: Imperia GmbH© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 33/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen vondünnwandigen TrägerstrukturenMechanismen des BiegekollapsesM max12M crM 1M 331θ ′θ ′2ϕQuelle: H. Mahmot© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 34/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen vondünnwandigen TrägerstrukturenbbDarstellung der Druckspannungen in einer ausgebeultenTrägerwand b eines auf Biegung beanspruchten Trägerprofils© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 35/BIS


Passive FahrzeugsicherheitMechanismen des regelmäßiges Faltenbeulen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen vondünnwandigen TrägerstrukturenBANeue Falte wird durch voll ausgeformte Falte direkt <strong>im</strong>Anschlussbereich initiiert; Reststauchlänge ist 0,25-0,3l 0Beurteilung des Ausbeulverhaltens an Handvon Einzelplatten:A = Ausbeulende PlatteB = Einspannende PlatteQuelle: Schriever© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 36/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen vondünnwandigen TrägerstrukturenDie Energie zur Bildung einer Falte setzt sich aus zwei (weitestgehend) zeitlichnacheinander ablaufenden Vorgängen zusammen:1. Phase: Faltenbildung durch quasidehnungsfreie Biegung2. Phase : Endausformen der Falte durch DehnungE Falte = E Biegung + E Dehnung1. Phase: Dehnungsfreies Modell der FaltenbildungQuelle: SchrieverZone 1: Bereiche bewegen sich ohne Beitrag zurE Falte ähnlich einem starren Körper.Zone2: ringförmiger Teilkörper -Energiedissipation durch Dehnung inUmfangsrichtung.Zone 3:Zylindrische Teilflächen -Energiedissipation durch dehnungslose Biegungin den festen FließgelenklinienZone 4: Zylindrische Teilflächen -Energiedissipation durch Schub- undBiegebelastung (Wechselbiegung)1. Phase: quasidehnungslos! (quasi-inextensional mode)© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 37/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen vondünnwandigen TrägerstrukturenMKLACPHBDD *ON1) Die kegelförmigen Teilflächen LDD*und ODD* dissipieren Energie durchDehnung2) In den zylinderförmigen TeilflächenOB und LB erfolgt dieEnergiedissipation durch Biegung desMaterials in festen, schrägstehendenFließgelenklinien (Fortsetzung derVorgänge aus Zone 4 , aber nur in eineRichtung)Bereich der MaterialdehnungPhase 2: Kinematisches Modell der Faltenbildung mit DehnungQuelle: Adams2. Phase: mit Dehnung (extensional mode)!© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 38/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen vondünnwandigen TrägerstrukturenPrinzipielle Modi der Faltenbildunga) Asymmetrische Falten (eine Seite nach innen, eine Seite nach außen)b) Symmetrisches Falten (beide Seiten beulen nach außen)c) Inverses Falten (beide Seiten beulen nach innen)Faltungskompatibler Trägerprofil:Ohne Berührung der gegenüberliegendenFlanken bei der Faltenbildung© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 39/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.3 Typische Kenngrößen vonDeformationsstrukturen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash und energetische Betrachtungen<strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen von dünnwandigen Trägerstrukturen<strong>3.5</strong>.3 Typische Kenngrößen von Deformationsstrukturen<strong>3.5</strong>.4 Dynamische Effekte3.6 Sicherheitsmaßnahmen zum Selbstschutz3.6.1 Die Fahrzeugstruktur und das Package3.6.1.1 Der Strukturverlauf3.6.1.2 Betrachtung einzelner Strukturkomponenten3.6.1.3 Packageaspekte in der Fahrzeugsicherheit© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 40/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.3 Typische Kenngrößen vonDeformationsstrukturenFür flanschlose Rechteckprofile (a x b) mit derWandstärke (t) lassen sich die charakteristischenDeformationskennwerte F cr , F max , F o , F usemiempirisch ermitteln. Die empirisch ermitteltenPlattenkoeffizienten und Verfestigungsfaktoren sindden entsprechenden Grafiken zu entnehmen.<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>2σ = F crK * π * E ⎛ tcrσcr=*2 ⎜Amit 12*(1 −νe) ⎝ bFmaxm,o,uσmax, m,o,u=mitA0,43⎡t 2 ⎤⎢kmax,m,o,u* E *( )b ⎥σmax, m,o,u= ⎢* R2P0,2(1 −νe) * β * R⎥P0,2⎢⎣⎥⎦2⎞⎟⎠F crF maxF o,uF mσ crσ maxσ o,u= Kritische Traglast= Max<strong>im</strong>ale Traglast= Ober/untere Faltenbeulenlast= Mittlere Faltenbeulenlast= Krit. elastische Beulspannung= Traglastspannung= Obere/untereFaltenbeulenspannungσ m= Mittlere FaltenbeulenspannungA = Trägerquerschnittk p,m,o,u= PlattenkoeffizientenE = Elastizitätsmodult = Wandstärkeν e= Querkontraktionszahl (elastisch)a = Kürzere Seiteb = Längere SeiteR P0,2= Fließgrenzeβ = Verfestigungsfaktor© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 41/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.3 Typische Kenngrößen vonDeformationsstrukturen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Plattenkoeffizient k maxk mk maxk ok uFalls die kritische (elastische) Beulspannung kleiner der Traglastspannung ist versagt dasTrägerprofil <strong>im</strong> Querschnitt mit unregelmäßigem Faltenbeulen und i.d.R mit nachfolgendemBiegekollaps!Quelle: H. MahmodFaltungskompatibler Querschnitt wenn gilt: crσ ≥ σ© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 42/BISmax


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.3 Typische Kenngrößen vonDeformationsstrukturen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Weitere typische Kenngrößen sind:1) Längenspezifische Energieaufnahme:(= mittlere Faltenbeulenlast)ELcDefs1= * ∫sDef0F(s)ds=Fm2) Massenspezifische Energieaufnahme:E =McEmLCDef3) StruktureffektivitätIsolierte Betrachtung der Trägergeometrie gut geeignet zur globalen und vergleichendenBeurteilung des Deformationsverhaltensunterschiedlichster Strukturen4) Peaküberhöhung:η =ePÜσRmittel=mFFmaxm© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 43/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong>.3 Typische Kenngrößen vonDeformationsstrukturen<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong>Weitere typische Kenngrößen sind:5) Relative Ungleichförmigkeit:eU=Fo, mittel−FmFu,mittel6) Energieausbeute:=*lL 0EAEclEN7) Geometrischer Wirkungsgrad:η G =s Defl 0l 0 = Ausgangslänge des Trägersl En = Reststauchlänges Def = Deformationslänge, bis Kraftanstieg am Endeder Deformation F max wieder übersteigt© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 44/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.3 Dynamische Effekte<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.1 Vorgänge be<strong>im</strong> Crash und energetische Betrachtungen<strong>3.5</strong>.2 Versagensmechanismen von dünnwandigen Trägerstrukturen<strong>3.5</strong>.3 Typische Kenngrößen von Deformationsstrukturen<strong>3.5</strong>.4 Dynamische Effekte3.6 Sicherheitsmaßnahmen zum Selbstschutz3.6.1 Die Fahrzeugstruktur und das Package3.6.1.1 Der Strukturverlauf3.6.1.2 Betrachtung einzelner Strukturkomponenten3.6.1.3 Packageaspekte in der Fahrzeugsicherheit© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 45/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.3 Dynamische EffekteVerschiedene Funktionen für die dynamische LastüberhöhungDer Crash ist ein hoch dynamischer Vorgang. Neben der Strukturgeometrie sind folgendedynamische Faktoren von maßgeblichem Einfluss bei großen, plastischen Deformationen:1) Massenträgheit2) Wellenausbreitungsphänomen3) Dehngeschwindigkeitsabhängige MaterialverhaltenDynamische LastüberhöhungR dyn21.510.50010 20 30 40StatischAbramowiczOhkuboAkerströmW<strong>im</strong>merQuelle: SchrieverAufprallgeschwindigkeit v 0[km/h]© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 46/BIS


Passive Fahrzeugsicherheit<strong>3.5</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Fahrzeugcrash</strong><strong>3.5</strong>.3 Dynamische EffekteGeschwindigkeitseinfluss aufdas Deformationsverhalten einesRechteckprofiles(Quelle: S. Haß)© Prof. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6 / Fachhochschule <strong>Aachen</strong> 47/BIS


Fragen &AntwortenProf. Dr.-Ing. T. Röth / Lehr- und Forschungsgebiet „<strong>Karosserietechnik</strong>“ / FB6: Luft- und Raumfahrttechnik /Fachhochschule <strong>Aachen</strong> / Hohenstaufenallee 6 / 52064 <strong>Aachen</strong> / www.karosserietechnik.fh-aachen.de

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