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Ausgabe 02/2013 - Evangelische Kirche Wien

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IM BLICKPUNKTim blickpunktBarrierenhaben immer mitVorurteilen zu tunInterview mit Dipl. LSB Birgit Traxler, MSc., Leiterin der<strong>Evangelische</strong>n Ehe-, Familien- und LebensberatungDämonendie dich fesseln»Behinderung« in der Antikeund im Neuen TestamentBirgit TraxlerLeiterin der <strong>Evangelische</strong>nEhe-, Familien- undLebensberatungDie Ehe-, Familien- undLebensberatung wurdekürzlich vom Justizministeriumals zertifizierteElternberatungsstelleakkreditiert.Weitere Infos unterwww.eheundfamilienberatung.atEVANGELISCHES WIEN: Frau Traxler, das Thema »Barrierefreiheit«hat Sie und Ihr zurzeit neunköpfigesTeam der Beratungsstelle zwei Jahre lang intensivbeschäftigt. Wieso?Birgit Traxler: In erster Linie, weil wir nach barrierefreienRäumen gesucht haben. Ein Umbau des Gassenlokalsin der Hamburgerstraße 3, in dem wir seit derGründung 1985 beheimatet waren, hätte 30.000 Eurogekostet. Unerschwinglich für uns. Wir dürfen nichtgewinnorientiert arbeiten, sind auf Spenden und Förderungenangewiesen und der staatliche Fördertopf warbereits ausgeschöpft. Während der »Wohnungssuche«kam die Einladung, in den neu adaptierten zweitenStock der Hamburgerstraße 3 zu übersiedeln. Seit dem1. August sind wir dort untergebracht. Zudem wurdenBarrieren auf unserer Website abgebaut: Zum Beispielwurden Textalternativen zu Bildern einprogrammiertund alles muss auch ohne Maus erreichbar sein.Außerdem passt in diesen Kontext auch ein weitereszukünftiges Thema: Eine gebärdensprechende Beraterinoder Berater! Aber leider fehlen uns hier noch die Mittel.EVANGELISCHES WIEN: Es gibt für jeden Menschennoch weitere Barrieren als die räumlichen. Könnteman sagen, dass Sie sich für die Barrierefreiheitder Seele einsetzen?Birgit Traxler: So könnte man in etwa formulieren.Barrieren haben immer mit Vorurteilen zu tun; gleichzeitigsind Vorurteile etwas ganz Normales und sogarnotwendiges Überlebensmittel. Wir machen Erfahrungen,dadurch entstehen sogenannte »Filter«, die imNegativen als »Vorurteile« bezeichnet werden. Dochohne Filter wären wir im Alltag heillos überfordert.Solche Filter erarbeiten wir uns auch für die Kommunikation,die wiederum einer der Knackpunkte in derBeratung ist.Woran wir also gemeinsam mit unseren Klientinnen undKlienten arbeiten, ist die Reflexion der eigenen Filter – Siekönnen sie auch Vorurteile nennen – sei es generellim Alltag oder direkt in der Kommunikation. Ist dieseroder jener Filter für das Leben der Person eher hilfreich– oder eher hinderlich, sprich eine Barriere. Gemeinsamarbeiten wir dann daran, wie er oder sie solche Barrierenfür sich selbst wieder abbauen und gegebenenfallsdurch wertvolle Filter ersetzen kann.EVANGELISCHES WIEN: Welche Rolle spielt der Glaubebei Ihrer Arbeit?Birgit Traxler: Als Beraterin suche ich mir ja aus, inwelcher Einrichtung ich arbeite. Somit ist der Glaubemeine Basis, wenn ich in einer evangelischen Beratungsstelletätig bin.Für die Klientinnen und Klienten ist es unterschiedlich– mal kann die Reflexion ihres Glaubens ein zentralesThema sein, mal ist es ihr persönliches Wertesystem undsie sprechen ihren Glauben nicht explizit an. Spannendsind für mich immer wieder die Paare, die sagen:»Wissen Sie, wir sind nicht evangelisch, aber mitunserem Problem können wir nicht zu den Katholikengehen. Dass wir hier auf einer christlichenBasis miteinander reden, ist uns aber wichtig,deshalb sind wir zu Ihnen gekommen!«Die Bezeichnung einer körperlichen oder geistigenEinschränkung als »Behinderung« ist funktional ausgerichtet:Ein Mensch mit Behinderung kann nichtso, wie er oder sie will, er ist in seinen Funktioneneingeschränkt. In der Antike ist dies als Abweichungvon der Norm empfunden worden. Die soziale Stellungder Betroffenen hing davon ab, ob und wie ihreFamilie fähig war, die Abweichung von der Normauszugleichen. Im Neuen Testament finden sich hierzupositive Beispiele, wie die Träger des Gelähmten (Mk2,3). Die meisten Menschen mit Behinderung musstenihr Leben allerdings als Bettler fristen (Mk 10,46; Apg3,2). Es gibt zwar auch Beispiele von lahmen Handwerkern,blinden Dichtern (zum Beispiel Homer) undsogar Kaisern wie Claudius, der teilweise gelähmt war– doch das sind freilich Ausnahmen.Die Erklärungen für eine Behinderung waren in derAntike vielfältig: Oft wurden sie als Eingriff der Götterangesehen, als Strafe für die Eltern, als wundersamesWarnzeichen für die Allgemeinheit oder als Ausdruckdes Charakters des Betroffenen. Im Neuen Testamentgilt in der Regel die Besessenheit durch Dämonen alsUrsache; zum Beispiel bei Rückgratverkrümmung (Lk13,11), Stummheit (Mk 9,17) und Blindheit (Mt 12,22).Die Dämonen bewohnen den Menschen, fesseln ihnund schränken seine Bewegungs-, WahrnehmungsundArtikulationsfähigkeit ein. Dämonen behindernihn, nicht eine Behinderung – der Mensch wird behindert,er ist es nicht. Dementsprechend wird vor allemin den Evangelien erzählt, dass mit der Vertreibungdes bösen Geistes auch die Behinderung endet. Sowerden etwa einem Taubstummen die Ohren geöffnetund die Fessel seiner Zunge gelöst (Mk 7,35).Wichtig ist auch die Frage, ob eine Behinderung imNeuen Testament als Strafe für Sünde gilt. So fragendie Jünger in Joh 9,1-3, ob ein Blindgeborener oderseine Eltern gesündigt haben? Darauf antwortet Jesus:Nein, »es sollen die Werke Gottes an ihm offenbarwerden.« Auf der anderen Seite wird jedoch durch dieGeschichte von dem Gelähmten, dem Jesus vor seinerHeilung die Sünden vergibt (Mk 2,5), erkennbar,dass es durchaus Kreise gab, die einen Zusammenhangzwischen Sünde und (göttlicher) Strafeherstellten. Dieser Gedanke ist bis heute nichtverschwunden, obwohl die Botschaft Jesu vonder Gottesherrschaft konträr ausgerichtetist: Sie will nicht rekonstruieren, was denMenschen hindert, sondern von Behinderungbefreien. Und das gilt wohlfür alle Menschen.Text: Univ.-Prof. Dr. Markus Öhler.Er ist Vorstand des Instituts fürNeu testamentliche Wissenschaftan der Evangelisch-TheologischenFakultät <strong>Wien</strong>0809


IM BLICKPUNKTSo rollstuhlgerechtsind unsere <strong>Kirche</strong>n»Muskeln statt Rampe« heißt es derzeit noch in vier GemeindenÜber solch hohe Investitionskosten stolpern Gemeinden,wie zum Beispiel in Hetzendorf. Aber das Geld allein hältdie Hetztendorfer nicht ab, die Barrierefreiheit für ihre»<strong>Kirche</strong> am Wege« in Angriff zu nehmen. »Wir habenauch keinen Platz«, sagt Pfarrerin Dr. Ingrid Vogel. Einefeste Rampe würde die Ein- und Ausfahrt für Pkw behindern.Hinzu kommt die Schwierigkeit, dass die Gemeindenicht Eigentümerin der Freifläche ist. Jetzt ist eine mobileRampe im Gespräch, doch auch die muss gelagert werdenund dafür gibt es keinen geeigneten Platz. In Hetzendorfbenötigen RollstuhlfahrerInnen viel Geschick oder – wieauch in Gumpendorf – kräftige Unterstützung von anderen.Das funktioniere bisher gut. »Das Problem sind aberdie schweren Elektro-Rollstühle« , so Pfarrerin Dr. Vogel.Die Lösung einer mobilen Rampe gelingt beispielsweisein der Thomaskirche in Favoriten seit Jahren gut. Dortmüssen nur zwei Stufen ausgeglichen werden. Die rund1,70 Meter lange Rampe lagert griffbereit im Windfangdes <strong>Kirche</strong>neingangs hinter einem Wandbehang. DasBesondere: Aus finanziellen Gründen wurde die Rampeaus Eisen und Holz selbst gebaut.Ein Blick in die 22 Pfarrgemeinden der Diözese <strong>Wien</strong> A.B.zeigt: 18 <strong>Wien</strong>er Gemeinden sind dank großen Einsatzesbereits rollstuhlgerecht, in vier Pfarrgemeinden gibt esnoch Ausbau- beziehungsweise »Improvisationsbedarf«,wenn es um den Zugang für mobilitätseingeschränkteMenschen geht. »Muskeln statt Rampe« heißt es dort,wenn starke Hände helfen müssen, um den Gast im Rollstuhloder den Kinderwagen in die <strong>Kirche</strong> hinein- oderhinauszuheben.»Die Gustav-Adolf-<strong>Kirche</strong> ist absolut nicht barrierefrei«,sagen Pfarrerin Mag. a Edith Schiemel und Pfarrer Dipl.Theol. Michael Bickelhaupt. Die <strong>Kirche</strong> in Gumpendorfam Lutherplatz 1 ist denkmalgeschützt – beim Thema»rollstuhlgerecht« ist das (noch) ein Problem. »Bisher hatdas Denkmalamt eine feste Rampe verboten«, sagt dasPfarrer-Duo. Um die hohen Stufen im vorgeschriebenenWinkel zu überbrücken, müsste die Rampe weit auslaufenund würde die Ansicht der historischen <strong>Kirche</strong> zu sehrstören. Der Bauausschuss bleibt aber am Ball: Er hat einenArchitekten eingeschaltet, der Ende September den Entwurfeiner festen Rampe mit Glaswänden zu beiden Seiten– zugunsten des guten Blicks auf die <strong>Kirche</strong> – vorgestellthat. »Jetzt werden wir den Entwurf dem Denkmalamt vorstellenund hoffen, dass dieser positiv aufgenommen undbewilligt wird«, sagt Kuratorin Ellen Nebenführ. So positivwie in Gumpendorf erhofft, verlief die Auseinandersetzungmit dem Denkmalamt im 14. Bezirk. Die historischeKreuzkirche an der Cumberlandstraße 48 ist seit zweiJahren rollstuhlgerecht - dank einer festen Rampe undden Ideen dazu von Architekt Dipl. Ing. Knud ChristianNielsen. Die mit der Lutherrose verzierte Rampe ist sogarals prägnantes, skulpturales Element in das Konzept derAußenansicht integriert. »Wir haben den ganzen Platz vorder <strong>Kirche</strong> neugestaltet«, berichtet Pfarrer Dr. Hans VolkerKieweler. 120.000 Euro hat das Projekt gekostet.»Wir sind in der Messiaskapelle Mieter in einem Altbau«,erklärt Pfarrer Mag. Harald Geschl. »Die baulichenGegebenheiten sind so, dass ein komplett behindertengerechterAusbau theoretisch unmöglich ist – vor allem,was die WC-Anlagen betrifft. Dieser Tage versuchenwir zumindest eine erste Lösung mittels Treppenraupezu erreichen.« In letzter Zeit nehmen immer wiederrollstuhlfahrende BewohnerInnen des nahegelegenenAltenheimes das evangelische Gottesdienstangebot inAlsergrund in Anspruch. »Darauf versuchen wir geradezu reagieren«, so Pfarrer Mag. Geschl.Die Gemeinde Schwechat ist die vierte Gemeinde derDiö zese, in der RollstuhlfahrerInnen auf Hilfe angewiesensind. Um in die Heilig-Geist-<strong>Kirche</strong> zu gelangen,muss eine knapp neun Zentimeter hohe Stufe überwundenwerden. »In diesem Jahr haben wir eine größereTür in den Haupteingang eingebaut, die das Passierenmit dem Rollstuhl oder Kinderwagen einfacher macht«,berichtet Pfarrer Mag. Battenberg. Eine Innenrampe,um die Stufe zu überbrücken, eine Induktionsschleifefür HörgerätträgerInnen, ein behindertengerechtes WC,breitere Türen im Gemeindezentrum und im Pfarrbüro– die Pläne sind da; nur: »Momentan scheitert esganz klar an den Finanzen - wir haben drei <strong>Kirche</strong>n zuerhalten und da ist oft nur das Allernötigste machbar«,so Pfarrer Battenberg. Im Sommer haben 18 Freiwilligein 340 Arbeitsstunden einen neuen Weg rund um dieNordseite des Gemeindezentrums angelegt, damit ElternDaumen hoch: 18 Ehrenamtliche legten um das Gemeindezentrumin Schwechat einen barrierefreien Weg an.mit Kinderwägen und RollstuhlfahrerInnen auch von derVorderseite des Gebäudes zum Kinder- und Jugendraumgelangen können. Dort ist auch eine Rampe hinzugekommensowie eine rückseitige Parkmöglichkeit. »Barrierefreisind wir noch nicht, aber die Barrieren werden immerweniger«, sagt Pfarrer Mag. Battenberg.Gründe um einen barrierefreien Zugang für mobilitätseingeschränkteMenschen zu schaffen, gibt es viele. Inder Lutherischen Stadtkirche im 1. Bezirk war es eineKonfirmandin im Rollstuhl; in der Kreuzkirche im 14.Bezirk waren es neben den Gottesdienstbesuchern auchdie Eltern, die mit Kinderwägen durch das <strong>Kirche</strong>ngebäudezu dem im Hof gelegenen Kindergarten müssen. Dengesellschaftspolitisch besten Anlass hatte die Lutherkircheim 18. Bezirk, nämlich »tausend andere Gründe«, wiePfarrer Dr. Uwe Kühneweg formuliert. Eine umfassendeInnenrenovierung, die diesen Sommer abgeschlossenwurde, stand ins Haus und eine feste Rampe wurde wieselbstverständlich mit eingeplant.1011


im blickpunktim blickpunktDer Himmel ganz nah!Pfarrer Hartmut Schlener über Blinden- und SehbehindertenseelsorgeSo zeigen wir, was wir sein wollenDie Superintendentur in der Hamburgerstraße 3 ist barrierefreiInvalidengerecht, behindertengerecht, barrierefrei,Blindendienst, Sehbehindertenseelsorge– alte Begriffe werden durch neueersetzt, um den vermeintlichen Diskriminationsfaktorzu minimieren.Die aufsehenerregende Entdeckung von Joh.Wilhelm Klein Anfang des 19 Jahrhundertwar: Auch blinde Kinder können beschultwerden. Die Blindenschrift (Braille) nahm ihrenLauf. Heute gibt es Computerprogramme,die Texte einlesen, in tastbare Zeilen umwandeln,auf Papier ausdrucken oder gleich inSprache ausgeben.Blindenseelsorge will und muss mehr alsden Behindertenstatus weitestgehend technischausgleichen. Sie will den Menschenbegleiten, Sinn geben, Lebenszuversichtvermitteln, himmlische Welten öffnen.Barrierefrei lebt kein Mensch. Wir alle tragenBeschränkungen in unserem Dasein. GottesWort verheißt den Himmel. Gott will Barrierenaufheben, den Weg zum Himmel öffnen, denMenschen von drückenden Lasten befreien.Der Personenlift in der <strong>Evangelische</strong>n Trinitatiskirchein <strong>Wien</strong>-Hütteldorf garantiertden behindertengerechten Zugang in denGottesdienstraum. Er wird von Rollstuhlfahrernund Gehbehinderten begrüßt undgenutzt. Im Gottesdienstraum hören wirdann Worte zur letzten Barriere, die niedergerissenwurde:»Lob und Dank sei Gott, dem Vater unseresHerrn Jesus Christus! Er hat uns mit seinemGeist reich beschenkt, und durch Christushaben wir Zugang zu Gottes himmlischerWelt erhalten.« Epheser 1,3Pfarrer Lic.theol. Hartmut Schlener ist BlindenundSehbehindertenseelsorger in der <strong>Evangelische</strong>nDiözese <strong>Wien</strong> A.B. und Pfarrer derTrinitatiskirche in der Freyenthurmgasse 20 inHütteldorf.Der breite Rahmen des Schaufensters dient auch als Sitzbank.Dipl.-Ing. Eckard Lassnig mit dem Malerteam.Qualifiziert in die ZukunftDie I-FIT für Jugendliche mit speziellem UnterstützungsbedarfFür Jugendliche und junge Erwachsenenach Absolvierung der Pflichtschulzeit, dieaus verschiedensten Gründen im regulärenSchul- und Ausbildungssystem nicht Fußfassen konnten, macht sich die InklusiveFachspezifische Schule für IndividualisierteTeilausbildungen – kurz I-FIT – stark. DieSchule will diesen ausgrenzungsgefährdetenbeziehungsweise sozial benachteiligtenJugendlichen mit und ohne leichter Behinderungbeim Berufseinstieg helfen.Ziel der Schule an der Oberen Donaustraße21 in Leopoldstadt ist es, die SchülerInnenauf den Weg zu mehr beruflicher Entscheidungskompetenzsowie Ausbildungs- undBerufsreifekompetenz zu führen. Die inhaltlichenSchwerpunkte der Inklusiven FIT-Schule erstrecken sich nicht nur über diepraktische Berufsorientierung und -qualifizierungin der internen und externen Praxisund im Fachunterricht. Auch im allgemeinbildendenUnterricht (Religion, Deutsch,Mathematik, Englisch, EDV) und persönlichkeitsbildendenUnterricht (Lebens- undArbeitsorientierung, Berufsorientierung,Kommunikation, Theater, Bewegung undSport, Haushaltstraining) wird viel Wert aufden Aufbau sozialer Kompetenzen und derArbeitsfähigkeit – sogenannter Schlüsselqualifikationen– gelegt.Die Aufnahme in die Schule erfolgt über einpersönliches Erstgespräch, eine positiv absolvierteSchnupperwoche und ein Reflexionsgespräch.Haupteinstiegstermine sind Septemberund Februar, ein Einstieg währenddes laufenden Semesters ist aber möglich.Schulleiter ist MBA Thorsten Gegenwarth.Die I-FIT-Schule ist eine Kooperationzwischen der ITA gem. GmbH der HelgaKeil-Bastendorff Stiftung und der DiakonieBildung gem. GmbH.Weitere Infos: www.ifit.or.at»Wir erneuern nach 40 Jahren das Gebäude und setzendamit ein Zeichen, dass wir an den Bestand und dieZukunft unserer <strong>Kirche</strong> glauben«, sagt BauingenieurDipl.-Ing. Eckart Lassnig. Der 69-Jährige ist als geistigerMitbegründer und ehrenamtlicher Verantwortlicher– kurz Projektleiter seitens der Diözese – des rund980.000 Euro teuren Bauprojekts »H3Barrierefrei«. Dort,in der Hamburgerstraße 3, kurz H3, sind die Superintendentur,die <strong>Evangelische</strong> Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle,die <strong>Evangelische</strong> Jugend <strong>Wien</strong>, dasSchulamt, das Diözesanmuseum und der Verband der<strong>Wien</strong>er Pfarrgemeinden beheimatet. Zum 1. August <strong>2013</strong>ist auch die <strong>Evangelische</strong> Jugend Österreich eingezogen.Doch von vorne:Anfang des Jahres war die Außenwand der H3 im Erdgeschossnoch rostrot gestrichen, im Gassenlokal mit Eingangsstufearbeitete die Beratungsstelle, graue Metalltürenführten zur Stiege in den zweiten Stock zum Verbandund in den ersten Stock zur Superintendentur samt denerwähnten Arbeitsbereichen. Das habe alles andere alsoffen oder einladend gewirkt und sei, was heute wichtig ist,nicht barrierefrei gewesen, so Dipl.-Ing. Lassnig.Rund neun Monate, etliche Tonnen Bauschutt, etlicheMeter an Linoleum-Fußboden und etliche Eimer Farbespäter – nachdem die Verbandsmitarbeitenden für mehrereMonate im improvisierten Großraumbüro im kleinenSaal der Superintendentur gearbeitet haben und derbohrende Baulärm zeitweise alltäglich war – jetzt siehtalles anders aus: Die H3-Außenwand ist in Höhe des Erdgeschosseshell gestrichen. Große Schaufenster, Schaukästensowie die Eingangstüren mit großen Glasscheibensind mit Lärchenholz breit gerahmt und laden ein,einen Blick zu riskieren. Stufen gibt es keine mehr, dieTüren öffnen sich per Knopfdruck automatisch. Ein neueingebauter Lift führt in den ersten und zweiten Stock.Das Stiegenhaus ist mit Brandschutztüren gesichert. Undder zweite Stock, auf dem sich die behindertengerechteToilette befindet, ist komplett neu aufgeteilt: Alle Bürossind durch einen ringförmigen Umgang verbunden. Gabes zuvor Büros in »Sackgassenlage«, können die Mitarbeitendennun buchstäblich ihre Kreise ziehen. Nebendem Verband sind dort seit dem 1. August auch die Ehe-,Familien- und Lebensberatungsstelle und die Geschäftsstelleder <strong>Evangelische</strong>n Jugend Österreichs angesiedelt.400.000 Euro investierte der Verband der <strong>Wien</strong>er Pfarrgemeindenund 250.000 Euro die Superintendentur indie Erneuerung. Die Neusiedler Wohnungsbaugenossenschaft,die Bauträgerin ist, hat 280.000 Euro beigetragen.Jetzt ist die H3 mit ihren evangelischen Organisationengerüstet für die Zukunft. Allein der »Punkt aufs i« fehltnoch: Im Eingangsbereich des Erdgeschosses werden ansprechendeFotografien aus dem Bereich der 22 <strong>Kirche</strong>nder Diözese <strong>Wien</strong>installiert. Diese leiten Besucher der H3dann zu Stiege und Lift. »So zeigen wir, was wir sein wollen:eine offene, einladende <strong>Kirche</strong>«, so Dipl.-Ing. Lassnig.Architekt Dipl.-Ing. Ulrich Huhsim Gespräch auf der H3-Baustelle.1213


im blickpunktseelsorgeStrategie der vielenkleinen Schritte ist gefragtBarrierefreiheit: Mut zum kritischen Blick – Diözesaner Ausschuss als AusgangspunktEs gibt viele Gründe das Lebenzu lieben. Welcher ist Deiner?Straßenaktion der Telefonseelsorge <strong>Wien</strong> vor dem StephansdomDer Autor der nachfolgenden Zeilen istAo. Univ. Prof. DI Dr. Wolfgang Zagler.Er ist evangelisches Gemeindeglied derMessiaskapelle in Alsergrund, ehrenamtlicherLektor und arbeitet am Zentrum fürAngewandte Assistierende Technologiender TU <strong>Wien</strong>. Dort entwickelt er mit einemzwölfköpfigen Team elektronische Hilfsmittelfür behinderte und alte Menschen, wieetwa ein Bildtelefon für SeniorenPrototyp eines Bildtelefons für alte MenschenSeit rund 40 Jahren ist er auf diesem Berufsfeldmit Begeisterung tätig. Warum?Weil er seine »technisch-diakonische«Arbeit eng mit seinem Glauben an JesusChristus verbindet. Seinen durch dieArbeit geschärften Blick für Barrieren lässter über das <strong>Evangelische</strong> <strong>Wien</strong> schweifen.Eine Standortbestimmung mit Ausblick:»Wenn wir <strong>Evangelische</strong> den Anspruch erheben,dass wir eine <strong>Kirche</strong> für alle Menschensind, dann sollten wir uns öfter die Fragestellen, ob das auch für Menschen mit einerBehinderung und alte Menschen ebensouneingeschränkt gilt. Klassische, räumlicheBarrieren wie Stufen werden uns relativleicht bewusst.Wie ist es aber mit der Verständlichkeitder Predigt bestellt, wenn die »<strong>Kirche</strong> desWortes« auch hörbehinderte oder sogargehörlose Gemeindeglieder erreichen soll?Wie sieht es mit dem Gemeindebrief ausund mit der Beleuchtung im Gemeindesaal?Werden hier vielleicht sehbehinderte Menschenausgeschlossen? Zu guter Letzt: Ist derWeb-Auftritt der Gemeinde oder der Diözesebarrierefrei? Ist es überhaupt bekannt, dasses Barrieren auch im Internet gibt und dassausführliche Regeln herausgegeben wurden,um diese zu vermeiden?Klar ist, dass Barrierefreiheit besonders dann,wenn wir es mit alter (teilweise denkmalgeschützter)Bausubstanz und vor allem kleinenBudgets zu tun haben, nicht leicht erreichtBarrieren-SuchbildFinden Sie vier Barrieren, die gegen die ÖNORM verstoßen? Auflösung am inneren Seitenrand.werden kann. Ich möchte Mut machen, zueiner Strategie der vielen kleinen Schritte, diedamit beginnt, dass wir in unseren Gemeindenein Bewusstsein für Barrieren (auch für»Barrieren im Kopf«) entwickeln. Wenn darausVerständnis wächst, können intelligente Veränderungenbeginnen, die mitunter sogar mitgeringsten Kosten umgesetzt werden können.Zu Barrierefreiheit gibt es Normen (z. B.ÖNORM B 1600), doch es kann wohl kaumverlangt werden, dass eine Ortsgemeinde, diezu mehr als 90% auf die Mitarbeit von Ehrenamtlichenangewiesen ist, mit einer solchenkomplexen Materie allein zurecht kommt.Umsetzung von Barrierefreiheit verlangt inden meisten Fällen neben umsichtiger Planungein gutes Maß an praktischer Erfahrung.Meiner Meinung nach wäre es angebracht,dass sich unsere Diözese (innerhalb einesAusschusses) die wichtigsten Kenntnisse zumThema Barrierefreiheit aneignet, den Gemeindenvor Ort mit Beratung zur Verfügung stehtund bei Visitationen einen Blick auf Barrierenund auf Möglichkeiten zur Beseitigung wirft.Bei Umbauten, Neubauten und größeren Investitionensollte in jedem Fall eine beratendePrüfung vorgesehen werden.Schließlich ist die Gestaltung und Erhaltungeiner barrierefreien Umwelt ein Auftrag – ja,mehr noch – ein Gebot, das uns schon imAlten Testament gegeben ist, wenn es in 3.Mose 19, 14 heißt: »…du sollst vor den Blindenkein Hindernis legen, denn du sollst dich vordeinem Gott fürchten; ich bin der Herr«.»Familie und Freunde, gesund zu sein« und: »Schönessehen: Licht, Farben, Blumen, Berge« – die Passanten vordem Stephansdom am 10. September konnten viele guteGründe nennen, ihr Leben zu lieben. Sie schrieben dieseGründe, animiert von den <strong>Wien</strong>ern Telefonseelsorgern,auf Kärtchen und hängten sie an eine Wäscheleine,die auf dem Stephansplatz gespannt war, auf. »AktionLebenlieben« nannten die Telefonseelsorger, unter Ihnenauch Dipl. Psychologin Ulrike Glade, derzeitige <strong>Evangelische</strong>Leiterin der Telefonseelsorge <strong>Wien</strong>, die zweistündigeVeranstaltung in der <strong>Wien</strong>er Innenstadt.Der Hintergrund für diese Aktion war und ist jedoch einernster: Jedes Jahr wird am 10. September der Welttagder Suizidprävention begangen, um der Menschen zugedenken, denen das Leben zu schwer geworden ist undum darüber zu informieren, dass es Hilfe gibt. 1275Menschen haben sich österreichweit im letzten Jahr dasLeben genommen, das sind mehr als doppelt so viele, wiedurch Verkehrsunfälle gestorben sind. Die Telefonseelsorge<strong>Wien</strong> wird häufig, durchschnittlich einmal pro Tag, mitakuten Suizidgedanken konfrontiert. Die Anonymität desInternets macht es offenbar noch leichter existentielle Notzu benennen: In der Onlineberatung der Telefonseelsorgewww.onlineberatung-telefonseelsorge.at wurden in 9%aller Anfragen suizidale Gedanken geäußert. Das Themades diesjährigen Welttags lautete: »Stigma: Ein großesHindernis für die Suizidprävention.« Denn Ursacheeines Suizids sind nicht so sehr akute Ereignisse,sondern zumeist psychische Erkrankungen, wiez.B. Depressionen (ca. 70 % der Suizidtoten) oderauch Suchterkrankungen.Für die MitarbeiterInnen der Telefonseelsorge,die normalerweise am Telefon völlig anonymbleiben, war es eine besondere und schöneErfahrung, am Stephansplatz aktiv mit denMenschen in Kontakt zu treten. Es gab einehrliches Interesse an dem Thema, viel Nachdenklichkeit,Dankbarkeit, auch ganz persönliche Gespräche überdas eigene Leben.oberen und unteren Ende mindestens 45 cm horizontalHandlauf oben – Sicherheit: Handläufe sind amForm der Handläufe – Gefahr des Abrutschens: Handläufemüssen formschlüssig umfassbare Profile aufweisen.Linien zu versehen.letzte Stufe einer Treppe sind mit hochkontrastierndenTreppenstufen – Stolpergefahr: Mindestens die erste undweiterzuführen.Die Telefonseelsorge ist kostenfrei rundum die Uhr das ganze Jahr über unterder Telefonnummer 142 zu erreichen.Infos: www.telefonseelsorge.at/wienMenschen gegen »Unterlaufen« gesichert werden.cm sind, müssen für blinde und hochgradig sehbehinderteKopf und Brustbereich: Alle Hindernisse, die tiefer als 220Auflösung: Unter der Treppe – Verletzungsgefahr imText: Ulrike Glade, <strong>Evangelische</strong> Leiterinder Telefonseelsorge (Karenzvertretung)Fotos: Klaus Scherling14 15


GEMEINDEPORTRAIT – favoritenWillkommen dahoamin der ThomaskircheFavoritener Gemeinde strukturiert um und führtKindgerechten Gottesdienst einber beschlossen, den Kindergottesdienst zukonzentrieren: Zweimal im Monat wird erstattfinden, in der Hoffnung, dass sich wiedereine feste Gruppe bildet. Zusätzlich sollenan manchen Sonntagen die Gottesdienstekindgerecht gehalten werden. »Kindergerechtbedeutet, dass die Liturgie, die Lieder, diePredigt für Kinder verstehbar werden«, sagtPfarrer Carrara. Diese Gottesdienste gestaltendie Kindergottesdienst-Mitarbeitenden aktivmit. »Zum Beispiel können sie Schaubilderwährend der Predigt zeigen – die Kindersollen nicht nur auf ihre Ohren angewiesensein«, so Magister Carrara. Aber auch außerhalbder Thomaskirche will die Gemeindewirken: »Junge Familien zum Beispiel nachder Taufe noch einmal besuchen«, wünschtsich Pfarrer Carrara. Solche Besuche in denvollen, oft »sitzungslastigen« Pfarrersalltagunterzubringen, sei jedoch sehr schwer.»Es zwingt mich ja keiner«Pfarrer Carrara beschreibt sie als »Zentrum der Gemeinde« – Inge Rohm bezeichnet sich selbsteher als »Praktikerin«. Die 69-Jährige packt an, wenn etwas erledigt werden muss. Obwohl sie seit22 Jahren nicht mehr in Favoriten wohnt, ist sie der Thomaskirche treu. »Das ist wie ein Zuhause«,sagt sie. »Die Gemeinde zu wechseln, stand nicht zur Debatte.« Was die gelernte technischeZeichnerin am Ehrenamt schätzt, lesen Sie hier:EVANGELISCHES WIEN: Frau Rohm, Sie sind ehrenamtlichaktiv in der Thomaskirche. Wo sind Sieüberall dabei?INGE ROHM: Ich bin Presbyterin, stellvertretende Kuratorin,verantwortlich für den Gemeindebrief und dieÖffentlichkeitsarbeit, bin im Flohmarkt-Team , Mitgliedim <strong>Evangelische</strong>n Arbeitskreis für Umweltfragen <strong>Wien</strong>und aktiv im Mitarbeiterkreis sowie im Frauenkreis, denIlona Wendl leitet - Ilona ist ein Urgestein unserer Gemeinde.Bei mir hat alles mit dem Amt als Gemeindevertreterin1983 angefangen. Dann ist es immer mehrgeworden – das wächst mit der Zeit so an (lacht).Was ist Ihnen das Wichtigste am Ehrenamt?Alles in Gemeinschaft zu erleben, das Geben und Empfangen.Es gibt Leute, die jammern, es seien immernur dieselben aktiv. Ich sage: Es kommen zwar punktuellNeue dazu, aber ja - es sind meist dieselben. Aberdarüber muss man nicht jammern. Es zwingt mich jakeiner. Ich mache das gerne.Was ist Ihnen der liebste Ort in der Gemeinde?Der Frauenkreisraum. Der Frauenkreis, das ist eine nochengere Gemeinschaft, wo man sich noch tiefer miteinanderaustauschen kann. Wir nehmen Anteil aneinanderund ich denke, das ist es auch, was Jesus unsvorgelebt hat: Das Miteinander.Und Sie haben das Logo vor elf Jahren zum 25.Jubiläum der Thomaskirche entwickelt, richtig?Ja, das stimmt. Solche Sachen fallen mir einfach soein – ich bin eher die Praktikerin. Das Kreuz aus demLogo findet sich in der Eingangstür der <strong>Kirche</strong> wieder.Damals zum Jubiläum habe ich die ganze <strong>Kirche</strong>ntürfarbig beklebt – das sah gut aus, ich hab eine Zeichnunggemacht und fertig war das Logo.InterviewpartnerinInge Rohm ist ehrenamtlicheaktiv in derThomaskircheDas Leitungstrio: Kurator Michael Haberfellner, Stellvertreterin Inge Rohm und Pfarrer Mag. Carrara, der auch inmitten der Freizeit-Teilnehmer 2012 (rechtes Bild) zu finden ist.»Unsere Wohnzimmerkirche«, sagt PfarrerMag. Andreas Carrara und hält die großeGlastür auf. Drinnen stehen 150 Holzstühle,die im Halbkreis dem Altar zugewandt sind.Dort hängt der segnende und gleichzeitigauch gekreuzigte Jesus – ohne Kreuz – aneiner Mauer aus Klinkersteinen, die andie Außenwand der Thomaskirche selbsterinnert. Und überall grüner Teppichboden– fast wie in einem Wohnzimmer.Wer in der Thomaskirche in Favoriten denGottesdienst besucht, wird mit Handschlagbegrüßt. Nicht nur bekannte Gesichter, auchNeulinge werden so von vielen Gemeindegliedernin Empfang genommen. »Wir sindeben eine familiäre, offene Gemeinde«, sagtInge Rohm, stellvertretende Kuratorin in derPichelmayrgasse 2.1977 wurde die Thomaskirche eingeweiht.Knapp 1200 Mitglieder zählt die Gemeindeaktuell. »Tendenz sinkend«, sagt KuratorMichael Haberfellner, der die Gemeindeleitet. Der demografische Wandel macht sichauch in Favoriten bemerkbar. »Jedes Jahrschrumpfen wir um 1 bis 1,5 Prozent.« DieGemeinde stabilisieren ist also das Ziel. Mitdem Frauen-, Mitarbeiter- und Hausbibelkreis,den Gemeindeausflügen, Familienfreizeitenund Konzerten ist die Thomaskircheeine lebendige Gemeinde – und will esbleiben. Außerdem soll gute Kinder- undJugendarbeit den Samen für eine fruchtbareBeziehung zur <strong>Kirche</strong> säen.Die vergangenen Jahre hat das sehr gutfunktioniert. Neben dem Schwerpunkt Musik– die Thomaskirche hat einen Gospelund<strong>Kirche</strong>nchor sowie eine Jugendband– nimmt die Jugendarbeit einen großen Teilder Gemeindeaktivität ein: Der Jugendclubab dem Konfirmandenalter läuft gut, dochdem Teenie-Club (ab neun Jahre) und demKindergottesdienst fehlt der Nachwuchs.Jeden Sonntag seien einige wenige Kinder imGottesdienst – aber immer andere, erklärtPfarrer Carrara. Darum wird jetzt umstrukturiert:Das Presbyterium hat im Septem-Statt rauszugehen, strömen nun aber ersteinmal hunderte Menschen jeder Couleurüber den grünen Teppich in die Thomaskirchehinein: Vom 18. bis 20. Oktober ist alljährlicherGemeinde-Flohmarkt. Seit Monatenwird fleißig gesammelt. 60 Helferinnen undHelfer bereiten das Wochenende vor, das auchfinanziell bedeutsam ist: Die Einnahmen ausdem Verkauf der gespendeten »Flöhe« machen15 Prozent des geplanten Gemeindebudgetsaus. 5000 Euro ist das Ziel dieses Wochenendes.Während des Trubels bleibt der Christusan der Wand hinter dem dann fortgeräumtenAltar übrigens hängen – ganz bewusst.Flohmarkt in der ThomaskircheKindergerechter GottesdienstZiel: Durch den Kindgerechten Gottesdienstsollen die Kinder an die evangelischeGottesdienst-Tradition herangeführt werden.Während ein Familiengottesdienst die herkömmlicheStruktur eines Gottesdienstesaufbricht, behält der Kindergerechte Gottesdienstden Rahmen bei. Der Gottesdienst sollfür Kinder und Jugendliche gut verständlichsein und für Erwachsene interessant bleiben.Inhalt – Lieder: Alle Gemeindelieder stammenaus dem <strong>Evangelische</strong>n Gesangbuch.Ausgewählt für den Gottesdienst werden die»modernen Lieder«, die für Kinder und Jugendlicheleichter verständlich sind, wie etwaEG 420 »Brich mit den Hungrigen dein Brot«.Inhalt – Liturgie: Der strukturelle Aufbaudes Gottesdienstes wird gewahrt. Um dieKinder und Jugendlichen an die liturgischenGesänge heranzuführen, kann ein Chor eingesetztwerden, der den Gemeindepart singt.Inhalt – Gebete und Predigt: Die Gebetesollen anschaulich formuliert und leicht verständlichsein – ebenso die Predigt. Außerdemsoll es Schau-Momente und spielerischeMomente in der Predigt geben. Bestenfallswerden die Kinder durch den Predigttext aktivins Gottesdienstgeschehen miteinbezogen.Aufwand: Im Vergleich zum Familiengottesdienst,in dem mehrere MitarbeiterBEST PRACTICEeingebunden sind, soll der Aufwand für denKindgerechten Gottesdienst bewusst kleingehalten werden. Die Vorbereitung, insbesonderedes Predigtablaufs, und Durchführungübernehmen der oder die PfarrerIngemeinsam mit dem oder der Kindergottesdienst-MitarbeiterIn.1617


geburtstaganzeigeAlle Perspektiven sind wichtigZum 60. Geburtstag des <strong>Wien</strong>er Superintendenten Hansjörg LeinFeuer im Arm?Neue Stoßwellentherapie verspricht Hilfe bei »Kalkschulter«Am 2. Oktober feierte Hansjörg Lein seinen 60. Geburtstag.Der begeisterte Radfahrer – der es auf der Donauinselund am <strong>Wien</strong>fluss auch mal auf 50 Stundenkilometerbringt – prägt <strong>Wien</strong> seit knapp zehn Jahren in besondererWeise und zwar als Superintendent der <strong>Evangelische</strong>nDiözese <strong>Wien</strong> A.B..Aufgewachsen ist der Pfarrer-Sohn in der evangelischdominantenGemeinde Eisentratten im Liesertal inOberkärnten. Zum Studium kam er 1974 nach <strong>Wien</strong>– und blieb. 23 Jahre war er Pfarrer und Religionslehrerin Floridsdorf, wo er zum Beispiel mit Kollegen zumObst-Boykott auf dem Schlingermarkt aufrief, um gegendie Apartheid in Südafrika zu demonstrieren, bevor erim November 2003 vom <strong>Kirche</strong>nparlament zum Superintendentengewählt wurde. Sein Büro hat der verheirateteVater von zwei erwachsenen Kindern und frischgebackeneGroßvater seitdem in der Superintendentur in derHamburgerstraße 3 im 5. Bezirk. Dort hat er gleich zuBeginn seiner Amtszeit eine schwierige Strukturreformzum Abschluss gebracht. Auch räumlich ist unter seinerFührung einiges neu arrangiert worden: So wurde zumBeispiel der Große Saal in der Superintendentur komplettneu gestaltet und die diözesanen Räume in derHamburgerstraße 3 sowie alle anderen dort untergebrachten<strong>Evangelische</strong>n Arbeitsbereiche sind nach fasteinem Jahr Bauzeit heuer barrierefrei. <strong>Kirche</strong> und alleSuperintendent Mag. Hansjörg Leindazugehörigen Institutionen sollen, so SuperintendentLein, eben Räume zum Wohlfühlen sein; für alle.Wohlfühlen – das begrenzt Mag. Hansjörg Lein jedochnicht nur auf Räume: Solidarische Verbundenheit unterden 22 Pfarrgemeinden, gepaart mit einem guten Selbstbewusstseinund einem evangelischen Blick, um dasBeste für die Stadt <strong>Wien</strong> beizutragen – das ist sein Zielals Superintendent. Um das gute Miteinander innerhalbder <strong>Evangelische</strong>n Diözese <strong>Wien</strong> und außerhalb mitden in <strong>Wien</strong> Lebenden weiter zu fördern, dafür bringtSuperintendent Lein in seiner Person genau die richtigeMischung aus Beharrlichkeit und Herzlichkeit mit: DasGemeinsame ist ihm wichtig, er ist ein Teamplayer.Er hört erst alle Perspektiven und Meinungen an, umdann in Ruhe und nicht Hals über Kopf Entscheidungenzu treffen. Er ist ein kommunikativer Typ, der gerneauf Menschen zugeht, ohne sie zu bedrängen. Er fragtnach und nimmt Anteil. Ihm sind alle Perspektiven undMeinungen wichtig. – Solch eine Wertschätzung demAnderen und der Anderen gegenüber stärkt die <strong>Evangelische</strong>Diözese <strong>Wien</strong> nach nach innen und außen.Viele Menschen kennen das: Plötzlich schießtein fast unerträglicher Schmerz in die Schulterein, der jede kleinste Bewegung des Armes blockiert.Ursache dieser schlimmen Beschwerdenist oft eine sogenannte Kalkschulter. Dieseentsteht durch Ablagerung von Kalk in denSehnen. Löst sich das Kalkdepot plötzlichauf, beginnt eine Art Selbstheilungsprozess,der aber von der erwähnten, qualvollen Bewegungseinschränkungbegleitet ist.In dieser Akutphase kann der erfahreneOrthopäde gute, rasch wirkende Therapienanordnen. »Auch für Patienten, deren Kalkdepotssich dabei nicht gänzlich auflösen unddie immer wieder unter Schmerzen leiden,Im Mittelpunkt ist der Menschgibt es heute wirksame Hilfe«, weiß PrimariaDr. Sabine Junk-Jantsch, Leiterin der Abteilungfür Orthopädie und Rheumachirurgieam <strong>Evangelische</strong>n Krankenhaus-<strong>Wien</strong>.Eine neue, ganz gezielte Stoßwellentherapiewird etwa von Prim. Dr. Peter Biowski, Facharztfür physikalische Medizin, erfolgreichpraktiziert. Primaria Junk-Jantsch:»Bei ganzhartnäckigen Kalkablagerungen können wirPatienten auch mit einem minimal-invasivenEingriff, bei dem die Kalkdepots entferntwerden, rasch und anhaltend von ihrenSchmerzen befreien.«Infos: Tel: 01/40422-508 oder -4500Unsere Profis für Ihre GesundheitPrim. Dr. ChristianEmichInternist<strong>Evangelische</strong>s Krankenhaus, Hans-Sachs-Gasse 10 – 12A-1180 <strong>Wien</strong>, Tel: +43 (1) 404 22-0EKH_<strong>2013</strong>10_Evang_<strong>Wien</strong>_180x118_Emich.indd 1 30.09.13 17:49


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