<strong>Sicherungsrichtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>Haushalte</strong> <strong>VdS</strong> 691 : 2010-06 (06)1 AllgemeinesDiese <strong>Sicherungsrichtlinien</strong> enthalten sicherungstechnischeGrundvoraussetzungen zurSicherung von <strong>Haushalte</strong>n. Die Umsetzung derbeschriebenen Maßnahmen ermöglicht einen angemessenenSchutz gegen Einbrecher.Türen, Fenster und sonstige Öffnungen in Wänden,Fußböden, Decken bzw. Dächern, welche dieVersicherungsräume begrenzen, bedürfen einermechanischen Sicherung und ggf. Überwachungdurch eine Einbruchmeldeanlage, wenn sie ohneHilfsmittel von außen (z.B. über Anbauten, Vordächer,Balkone, Feuerleitern) erreichbar sind.Anderenfalls können sich Einbrecher binnen Minuten– häufig binnen Sekunden – unberechtigtZutritt verschaffen.Optimal sind einbruchhemmende Fenster- undTürelemente, bei denen alle sicherungsrelevantenTeile aufeinander abgestimmt sind. DieseElemente werden einbaufertig geliefert. BeiNeubauten oder Baumaßnahmen sollten solcheElemente eingebaut oder ein späterer Einbau inder Planung berücksichtigt werden, um den optimalenSchutz vor Einbrüchen zu erreichen. Diesesind zudem vielfach bereits <strong>für</strong> den Einsatz vonEinbruchmeldetechnik vorgerüstet.Für alle Sicherungsmaßnahmen sollten <strong>VdS</strong>-anerkannteProdukte und Errichterfirmen zum Einsatzkommen, da die Funktion und Qualität dieserProdukte sowie die Qualität der Fachleute inunabhängigen Prüf- und Anerkennungsverfahrenbestätigt wurde (siehe Anhang B, Verzeichnisse).Hinweis: Detaillierte Angaben zu den in diesenRichtlinien aufgeführten Sicherungsmaßnahmensind in den <strong>für</strong> Fachleute konzipierten Richtlinien<strong>für</strong> Planung und Einbau von mechanischen Sicherungseinrichtungen,<strong>VdS</strong> 2537 und <strong>für</strong> Planungund Einbau von Einbruchmeldeanlagen, <strong>VdS</strong> 2311enthalten.Über die mechanische Absicherung hinausgehendkönnen durch Sicherungsmaßnahmen gemäß<strong>VdS</strong> Home zusätzliche Schutz- und Komfortleistungenumgesetzt werden.Fehlende oder unzureichende mechanischeSicherungsmaßnahmen können grundsätzlichnicht durch eine Einbruchmeldeanlage (EMA)ausgeglichen werden.Für Risiken, die durch• ihre Lage (z.B. Ortsrand, Villengebiet) oder• besondere Umstände (z.B. Vorhandenseineiner größeren Anzahl von Wertsachen bzw.besonderer Begehrlichkeit der vorhandenenGegen stände)erhöht gefährdet sind, werden zusätzliche Sicherungenerforderlich.Für Risiken, die diesen <strong>Sicherungsrichtlinien</strong>nicht entsprechen, wird dringend empfohlen, vorBeginn des Versicherungsschutzes SicherungsundÜberwachungsmaßnahmen zu vereinbaren.Sofern nicht etwas anderes vereinbartist, gilt die folgende Klassenzuordnung<strong>für</strong> <strong>Haushalte</strong> inständig bewohnten Wohnungenin Mehrfamilienhäusern,Einfamilienhäusernnicht ständig bewohntenWohnungen in einem von Drittenständig bewohnten Gebäudenicht ständig bewohnten GebäudenVersicherungssummein EURWertsachen 1) inEUR<strong>VdS</strong>-Klasse dermechanischenSicherungsmaßnahme<strong>VdS</strong>-Klasse der Einbruchmeldeanlage(EMA)bis 100.000 bis 20.000 N nicht gefordertüber 100.000 über 20.000AAbis 150.000 bis 50.000über 150.000 über 50.000 A Bbis 50.000 bis 10.000 N nicht gefordertüber 50.000bis 100.000über 10.000bis 20.000über 100.000 über 20.000 A BDie Sicherungsmaßnahmen sind individuell mit dem Versichererzu vereinbaren1)Wertsachen sind z.B. a) Bargeld und auf Geldkarten gespeicherte Beträge; b) Urkunden einschließlich Sparbücher undsonstige Wertpapiere; c) Schmucksachen, Edelsteine, Perlen, Briefmarken, Telefonkarten, Münzen und Medaillen sowiealle Sachen aus Gold oder Platin; d) Pelze, handgeknüpfte Teppiche und Gobelins, Kunstgegenstände – z.B. Gemälde,Collagen, Zeichnungen, Graphiken und Plastiken – sowie nicht in c) genannte Sachen aus Silber; e) sonstige Sachen, dieüber 100 Jahre alt sind, jedoch mit Ausnahme von Möbelstücken.Tabelle 2‐1: Klassenzuordnung und Deckungssummen (Erfahrungswerte)AA6
<strong>VdS</strong> 691 : 2010-06 (06)2 KlasseneinteilungEine große Anzahl von Produkten der mechanischenSicherungstechnik (sogenannte Sicherungseinrichtungen)ist geprüft und <strong>VdS</strong>anerkannt;sie können zu unterschiedlichen Sicherungsmaßnahmenzusammengestellt (sieheAnhang A, Produktübersicht) und zusätzlich miteiner Einbruchmeldeanlage (siehe Abschnitt 6)kombiniert werden.Mechanische Sicherungsmaßnahmen der KlasseN bieten begrenzten Schutz gegen Einbruchversuche;sie dienen im Wesentlichen zum Schutzvor Gelegenheitstätern.Mechanische Sicherungsmaßnahmen der KlasseA bieten selbst gegenüber geübten Einbrecherneinen wirksamen Widerstand.Wenngleich jegliche Art von Versicherungsbedingungenund Deckungssummen individuellfestgelegt werden, haben sich die vorgenanntenErfahrungswerte in der Zusammenarbeit mit derPolizei und den Versicherern herausgebildet undkönnen daher als unverbindliche Anhaltspunktdienen.Darüber hinaus gibt es <strong>für</strong> besonders hochwertigeRisiken mechanische Sicherungsmaßnahmender Klassen B und C. Diese sind im Regelfallnicht durch Nachrüstung, sondern nur durch denEinsatz von geprüften und anerkannten einbruchhemmendenFenstern und Türen zu erreichen.Auch Einbruchmeldeanlagen (EMA) – zum Einsatzin höherwertigen <strong>Haushalte</strong>n – werden entsprechendihrer Leistungsfähigkeit in Klassen unterteilt.Für den Bereich privater <strong>Haushalte</strong> sindEMA der <strong>VdS</strong>-Klassen A oder B geeignet. Tabelle2‐1 zeigt die Kriterien, nach denen die <strong>VdS</strong>-Klassenunterschiedlichen Risiken zugeordnet werdenkönnen.Grundsätzlich gilt: Auch wenn keine Anforderungenan mechanische Sicherung sowie dieelektronische Überwachungstechnik seitens derVersicherung gestellt werden, können die vorhandenenmechanischen Sicherungsmaßnahmen– in Kombination mit der Realisierung von Komfortmerkmalen– durch den Einsatz von Anlagender Spezifikation <strong>VdS</strong> Home aufgewertet werden(siehe Abschnitt 6).Auch Einbruchmeldeanlagen (EMA) werden entsprechendihrer Leistungsfähigkeit in Klassen unterteilt.Für den Bereich privater <strong>Haushalte</strong> sindEMA der <strong>VdS</strong>-Klassen A oder B geeignet, wobeiEMA der Klasse A bei geringeren Versicherungssummeneingesetzt<strong>Sicherungsrichtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>Haushalte</strong>werden.Tabelle 2.01 zeigt die Kriterien, nach denen die<strong>VdS</strong>-Klassen unterschiedlichen Risiken zugeord-3 Mechanischenet werden. SicherungseinrichtungenIm 3 Folgenden Mechanische werden mechanische SicherungseinrichtungenSicherungseinrichtungenzur von Türen undFenstern, sowie auch von Lichtschächten undLichtkuppeln Im Folgendenaufgeführt. werden mechanische Neben der Sicherungseinrichtungengrundsätzlichen zur Sicherung Anforderungen, von Türendie undsolcheFens-ErläuterungderSicherungseinrichtungen tern, sowie auch von Lichtschächten zu erfüllen haben, und Lichtkuppelnangemessenen aufgeführt. Neben Schutz der gegen Erläuterung Einbrecher derumeinenzu grundsätzlichen erreichen, werden Anforderungen, Schwachpunkte die solche benannt, Sicherungseinrichtungenbei der Projektierung zu erfüllen von Sicherungsmaß-haben, werdendienahmen auch Schwachpunkte besonders zu benannt, berücksichtigen die bei der sind. Projektierungbesonders zu berücksichtigen sind.3.1 Türen3.1 TürenBeliebtes Angriffsziel in in Mehr- und und Einfamilienhäu-Einfamilienhäusernsind sind Zugangstüren – Hauseingangs-, – Woh-Wohnungsabschluss- und und Kellertüren. In Mehrfami-In Mehrfamilienhäuserndringen dringen nahezu nahezu die Hälfte die Hälfte der Täter derTäter über die über Türen die in Türen ein Haus in ein oder Haus eine oder Wohnung eine WohnungAuch <strong>für</strong> ein. Einfamilienhäuser Auch <strong>für</strong> Einfamilienhäuser gilt, dass die Zugangs-gilt, dassein.die türen Zugangstüren besonders einbruchgefährdet stark einbruchgefährdet sind. sind.TürbänderTürblattTürschildTürspionBild 3.01: Haus- oder WohnungsabschlusstürBild 3‐1: Haus- oder WohnungsabschlusstürDie Türen werden bei Einbrüchen häufig aufgehebelt.Dies ist eine bei schwachen Schließblechengängige Tätervorgehensweise. Aber es kommtauch zu Angriffen auf Schloss, Zylinder und Beschlag.Und nicht zuletzt wird eine große Anzahlvon Türen durch Einwirkung einfacher körperlicherGewalt aufgebrochen.Türen müssen, um den bestmöglichen Schutz zuerreichen, als komplexe Einheiten gesehen – undentsprechend gesichert – werden; die möglichenKomponenten einer solchen Tür sind in Bild 3–1dargestellt. Eine zusätzliche Sicherung muss4TürzargeKastenschloss(mit Sperrbügel)TürschlossSchließblechQuerriegel(mit Sperrbügel)Türen müsseund gesichenenten einerstellt. Eine zulich sowohl aBandseite erler Komponege ergebenVerschiedenescheiden, dschränkt <strong>für</strong>tung eignen.Füllungstüreken, wenn soauch dessenausgeführt simassivem Hstoffen odersung bestehfestigt sein, dwerden könnmechanischenachgerüsteTürblattrahFüBild 3.02: FüllWaben- oderen TürblätteInneren mitTürblatt selbhemmend w7