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MANAGEMENTSind Direktzahlungsexzessevorprogrammiert?ARBEIT, SAK UND NUTZUNGSINTENSITÄT Die Schweizer Bevölkerung steht hinterder Landwirtschaft. Das könnte sich bald einmal ändern, wenn bekannt wird, wiehoch manche Direktzahlungen sind – und wie tief die dafür notwendige Arbeitsleistung.EvelineDuddaWer rechnet, stelltfest: Bei Öko-Leistungen werdenhohe Arbeitsverdienstepro Stunde erzielt –im Gegensatzbei spielsweise zurMilchproduktion.Staatsgelder auch für StaatsbetriebeBeim Einkommen und Vermögen gibt es künftig keine Grenzen mehr,die Direktzahlungen werden einzig noch pro SAK auf 80 000 Fr.limitiert. Allerdings sind auch hier Ausnahmen vorgesehen: Vernetzungs-,Landschaftsqualitäts-, Übergangsbeitrags- und Sömmerungsbeiträgewerden auch darüber hinaus bezahlt. Die Grenze dürfte deshalbnicht selten überschritten werden.Bund, Kantone, Gemeinden und juristische Personen erhalten weiterhinkeine Direktzahlungen für Kulturlandschaft und Versorgungssicherheit,können aber Biodiversitätsbeiträge beanspruchen. In der Vergangenheit(2011) erhielten 38 öffentliche Betriebe (z. B. Strafanstalten) und88 juristische Personen Ökobeiträge in Höhe einer Million Franken ausdem Topf des Landwirtschaftskredits. Künftig wird die Bezugsberechtigungdieser Betriebe auf die Landschaftsqualitätsbeiträge ausgedehnt,die Beträge werden also steigen. Ob das im Sinne der Steuerzahler ist?Zweifel sind zumindest erlaubt.Das Image der Schweizer Bauern istgut. Die Schweizer Bevölkerungsteht hinter der Landwirtschaft undist bereit, sie mit Direktzahlungenzu unterstützen. Diese Zahlungsbereitschaftdürfte allerdings abnehmen,wenn hohe Direktzahlungen für tiefeArbeitsbelastung, hohe Direktzahlungenpro Arbeitsstundeoder hohe Direktzahlungssummenfür Betriebe, die es gar nichtnötig haben, ans Tageslicht kommen.Mit der Agrarpolitik 2014–2017 werden derartige Direktzahlungsexzessegefördert.Die Gründe dafür sind vielfältig:Weil die Tierbeiträge wegfallen,wird die Fläche bei neuen Direktzahlungenviel höher gewichtet unddas erst noch unabhängig vom Arbeitsaufwand.Gleichzeitig werden einzelneBeitragskategorien massiv erhöht, wiez.B. die Vernetzungs- und Ökoqualitätsbeiträgeim Berggebiet. Und es kommenneue, noch schwer abzuschätzende Beiträgedazu, wie die Landschaftsqualitätsbeiträge.Zudem fallen bisherigeGrenzen beim Einkommen und Vermögenweg. Vor allem aber wurde in denletzten Jahren wohl noch nie soviel gerechnetwie heute.Mehr Geld ohne Vieh Und werrechnet, stellt fest: Wer viel Geld mitwenig Arbeit verdienen will, schafft dasVieh am besten ab. Das war zwar schonimmer so, doch nun wird dieser Effektverstärkt; neuerdings ist sogar eine viehloseWirtschaftsweise im Berggebietlukrativ. Zwar fallen dann die Versorgungssicherheitsbeiträgeund die Produktionssystembeiträgeweg, doch dieserVerlust wird durch die ÖkoqualitätsundVernetzungsbeiträge aufgewogen.Betriebe, die heute viehintensiv wirtschaftenwerden bei dieser Umstellungallerdings bestraft: Ihnen werden dieÜbergangsbeiträge gekürzt, sobald sichdie berechnete Standardarbeitskraft(SAK) des Betriebs um 60 oder mehrProzent reduziert. Extensive Betriebemit weniger als 1 GVE/ha profitieren dagegenvon hohen Übergangsbeiträgen,weil sich die Abschaffung der Tiere wenigerauf die SAK auswirkt. Ein Bergbauerin der Bergzone III mit 20 ha Land,der heute noch zehn Kühe, zwölf Rinder10 7-8 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE

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