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4. Symphoniekonzert - Staatskapelle Dresden

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Ludwig van BeethovenAuf neuen WegenLUDWIG VAN BEETHOVENSFÜNFTES KLAVIERKONZERTKonzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 731. Allegro2. Adagio un poco moto3. Rondo. AllegroENTSTEHung1809 bis Februar 1810 in WienwidmungErzherzog Rudolph von Österreich,Kompositions- und KlavierschülerBeethovens und GönnerV er l agBreitkopf & Härtel,Wiesbaden/LeipzigUrauffüHRungam 28. November 1811 im LeipzigerGewandhaus durch dasGewandhausorchester, Dirigent:Johann Philipp Christian Schulz,Solist: Friedrich SchneiderBESETZungKlavier solo, 2 Flöten, 2 Oboen,2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner,2 Trompeten, Pauken, StreicherDauERca. 40 MinutenBeethoven hat die Gattung des Klavierkonzertes entscheidend weiterentwickelt.Dabei stellte er sich zunächst vor allem in die TraditionMozarts. Der hatte in seinen 27 Klavierkonzerten gezeigt,wie der Dialog zwischen Soloinstrument und Orchester an Bedeutunggewann, das Klavier in den solistischen Passagen auchmit großer Brillanz aufwarten durfte. Der wichtigste Teil im traditionellenKlavierkonzert war der Kopfsatz. Hier stellte das Orchester in der Einleitungdie Themen vor – jedoch nicht wie in den Symphonien dialektisch und indramatischem Kontrast, sondern eher als Reihung von Themen, aus denender Solist bei seinem Einsatz frei wählen konnte. Er durfte einzelne Themenauslassen, eigene Gedanken hinzufügen, sie entwickeln, »diskutieren«,allein oder im Dialog mit dem Orchester. So ergab sich eine Wechselbeziehung,ein »Wettstreit«, der von einfacher Kontrastierung bis hin zu dramatischerEntwicklung reichen konnte. Dieser Teil des Konzertes unterschiedsich damit beträchtlich von der Themenexposition des Beginns. In seinendrei ersten Klavierkonzerten stellt Beethoven jeweils ausführliche Orchestertuttian den Anfang, bevor der Klaviersolist zum ersten Mal einsetzt. Inden Konzerten Nr. 4 und Nr. 5 gehen der Orchesterexposition einige Taktedes Soloinstrumentes voraus. Diese Passagen haben die dramaturgischeFunktion, den »Vorhang zu heben«.Beethovens Klavierkonzerte markieren eine Emanzipation für alleBeteilig ten: Klavier und Orchester sind in einem symphonischen Werk integriert,zwischen Soloinstrument und Orchester wird eine dialektischeBeziehung hergestellt. Während das dritte Klavierkonzert noch deutlich denTypus des herkömmlichen Solokonzertes repräsentiert, fällt an den beidenfolgenden Klavierkonzerten wie am Violinkonzert ein neuer Zug auf, denPaul Bekker so beschrieben hat: »Die drei letzten Konzerte Beethovens …erheben sich bis dicht an die Grenze des symphonischen Konzertstücks fürOrchester und Soloinstrument. Bei sämtlichen Werken fällt das Eindringenimprovisatorischer Manieren auf. Innerhalb des G-Dur-Konzerts (Nr. 4)namentlich in dem wehmütigen e-Moll-Andante, wo der Dialog zwischendem unerbittlich schreitenden Streicherunisono und dem klagend singendenKlavier Kontraste von ergreifender Wirkung erzeugt. … Das Es-Dur-12 13 <strong>4.</strong> SYMPHONIEKONZERT


Konzert (Nr. 5) beginnt gleich mit einer Improvisation. Der Spieler setztsich in Positur. Zwischen breitgehaltenen Orchesterharmonien erklingenrauschende Passagen. Dann erst setzt das machtvolle Tuttivorspiel ein.«Solche vielfach überraschenden improvisatorischen Züge in den drei letztenKonzerten zeigen an, dass sich Beethoven bei aller Anlehnung an die traditionelleKonzertform bereits auf neuen Wegen befand. Am deutlichsten hat erdas Prinzip der Improvisation jedoch in einem anderen konzertanten Werkverwirklicht, dessen freie Form ihm für solche Neuerungen am geeignetstenerschien: der Fantasie für Klavier, Orchester und Chor op. 80, einem Stückin freier Variationenform, das mit einem sehr ausgedehnten Klaviervorspielbeginnt, in das allmählich erst die Orchesterinstrumente einfallen.Eine konzertante »Eroica«?Mit der Komposition seines fünften und letzten Klavierkonzertes begannBeethoven 1809 unmittelbar nach der Fertigstellung der Fantasie für Klavier,Chor und Orchester. Das Konzert ist zugleich Beethovens letztes Werkfür Soloinstrument und Orchester. Es steht in Es-Dur, einer Tonart, für dieder Komponist in diesem Jahr eine besondere Vorliebe hatte. Zwei anderegewichtige Werke, das Streichquartett op. 74 und die Klaviersonate op. 81a»Les Adieux«, stehen in der gleichen Tonart. Es-Dur ist außerdem die Tonartder »Eroica«. Zwischen der »heroischen« Symphonie und dem fünften Klavierkonzertbesteht eine innere Verbindung. Beiden Kompositionen ist derlange symphonische Atem, die Größe der Anlage und der Gestaltung eigen.Der dem Konzert nicht vom Komponisten hinzugefügte Beiname »Imperator«(»Kaiser«) mag auf gewisse heroische Züge gemünzt sein, könnte sichebenso aber auf die Verwandtschaft zur damals modischen Militärmusikbeziehen. Paul Bekker schreibt dazu: »Man hat in diesem Konzert eineNachbildung der damals üblichen Militärkonzerte erblicken wollen. Dasheroische Gepräge der Themen, das Vorherrschen lebhaft kriegerischerRhythmen, das Zurücktreten der lyrischen Episoden (im Gegensatz zu demvorwiegend in lyrischen Stimmungen sich bewegenden G-Dur-Konzert) gibteiner solchen Annahme wohl Anspruch auf Beachtung.«Das Es-Dur-Konzert hat noch eine weitere Besonderheit. Die herkömmlicheKadenz, sonst der Ort zum freien Improvisieren des Solisten,hat hier keinen Platz mehr, weil sie bereits in die Komposition integriert ist.Dies wird gleich am Beginn des ersten Satzes deutlich. Nach drei einleitendenOrchesterakkorden setzt der Solist mit einer großen Kadenz (»senzatempo«) ein. Erst im zehnten Takt wird das Hauptthema in den Geigen exponiert.Das zweite Thema erscheint zuerst in Moll, dann in Dur. Das Klavierverarbeitet den Hauptgedanken im Fortissimo. Die Durchführung beginntmit einem großen Solo in G-Dur. In der Reprise erscheint eine Kurzfassung Ludwig van BEETHOvEN, ÖlPORTRät vON ISIdOR NeugaSS (1806)14 15 <strong>4.</strong> SYMPHONIEKONZERT


VON ADAM BIS ZOBELBoris Gruhl – Ein Wagnersänger-Alphabetherausgegeben von Martin MorgensternMit einem Vorwort von Christian ThielemannMusikalische Buchvorstellung19. 12. 2013, 20 Uhr, Festsaal im Cosel-Palais25 Euro/erm. 20 Euro100957525520 21 <strong>4.</strong> SYMPHONIEKONZERT0


<strong>4.</strong> <strong>Symphoniekonzert</strong> 2013 | 2014Orchesterbesetzung1. ViolinenBratschenFlötenHörnerKai Vogler 1. KONZERTMEISTERThomas MeiningChristian UhligJörg KettmannSusanne BrannyBarbara MeiningBirgit JahnMartina GrothHenrik WollRoland KnauthAnselm TelleSae Shimabara2. ViolinenReinhard Krauß KONZERTMEISTERMatthias MeißnerHolger GrohsUlrike ScobelOlaf-Torsten SpiesAlexander ErnstMartin FraustadtPaige KearlJanosch Armer**Kathrin Pantzier*Michael Neuhaus SoloAndreas SchreiberStephan PätzoldRalf DietzeZsuzsanna Schmidt-AntalEkaterina Zubkova**Erhard Fritz*Florian Kapitza*VioloncelliNorbert Anger KONZERTMEISTERFriedwart Christian Dittmann SoloBernward GrunerJörg HassenrückJakob AndertAnke HeynKontrabässeMartin KnauerHelmut BrannyThomas GroscheLukasz KlusekAndreas Kißling SoloBernhard KuryOboenBernd Schober SoloAlbrecht Krauß*KlarinettenWolfram Große SoloEgbert EsterlFagotteThomas Eberhardt SoloJoachim HuschkeRobert Langbein SoloJulius RönnebeckTrompetenViktor Spáth SoloVolker StegmannPaukenBernhard Schmidt Solo* als GaST** als AkadEMIST/IN22 23 <strong>4.</strong> SYMPHONIEKONZERT


IMPR ESSumSächsische <strong>Staatskapelle</strong> <strong>Dresden</strong>Chefdirigent Christian ThielemannSpielzeit 2013 | 2014HerausgEBERSächsische Staatstheater –Semperoper <strong>Dresden</strong>© November 2013RedaKTIONDr. Torsten BlaichGestaltung und LaYOutschech.netStrategie. Kommunikation. Design.DruckUnion Druckerei <strong>Dresden</strong> GmbHAnzeigenvERTRIEBEVENT MODULE DRESDEN GmbHi.A. der Moderne Zeiten Medien GmbHTelefon: 0351/25 00 670e-Mail: info@event-module-dresden.dewww.kulturwerbung-dresden.deBildnachwEISRudolf Buchbinder: Philipp Horak (S. 5), MatthiasCreutziger (S. 18 / 19). Abbildungen zuLudwig van Beethoven: Joseph Schmidt-Görg /Hans Schmidt (Hrsg.): Ludwig van Beethoven,Braunschweig 1969; Robin May: Ludwig vanBeethoven, London 1990; Martin Geck: Beethoven,Reinbek bei Hamburg 2008.Sächsische<strong>Staatskapelle</strong> <strong>Dresden</strong>Künstlerische Leitung/OrchesterdirektionChristian ThielemannChefdirigentJuliane StanschPersönliche Referentinvon Christian ThielemannJan NastOrchesterdirektorTobias NiederschlagKonzertdramaturg,Künstlerische PlanungDr. Torsten BlaichProgrammheftredaktion,KonzerteinführungenMatthias ClaudiPR und MarketingAgnes MonrealAssistentin des OrchesterdirektorsSarah NiebergallOrchesterdisponentinMatthias GriesOrchesterinspizientAgnes ThielMathias LudewigDieter RettigNotenbibliotheketzen SieAkzente...... mit original Merchandiseaus der <strong>Staatskapelle</strong> <strong>Dresden</strong>-EditionAlle Produkte sind im Shop der Semperoper und onlineerhältlich: www.staatskapelle.semperoper-erleben.deTe x TNachwEISDie Einführungstexte von Tobias Niederschlagund Dr. Helge Grünewald sind Originalbeiträgefür die Publikationen der Sächsischen <strong>Staatskapelle</strong><strong>Dresden</strong> und erschienen erstmals inden Programmheften der Saison 2010 / 2011.Urheber, die nicht ermittelt oder erreichtwerden konnten, werden wegen nachträglicherRechtsabgeltung um Nachricht gebeten.Private Bild- und Tonaufnahmen sind ausurheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.www.STaaTSKaPElle-dRESdEN.de26

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