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Jaköble August/September 2013 - Wohlfahrtswerk für Baden ...

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Seite <strong>für</strong> die SeeleElternliebe – GottesliebeZeugnistag heißt ein Lied. Der Liedermacher Reinhard Mey erzählt darin, wie er als Schüler mitfurchtbar schlechten Noten nach Hause kommt. Nicht einmal eine 4 in Religion! Er meint, dassnun die Welt zusammen bricht und zeigt seinen Eltern das Zeugnis lieber nicht. Und als er esunterschrieben wieder abgeben muss, unterschreibt er. Schön bunt, sieht nicht schlecht aus.Am nächsten Morgen bestellt ihn der Direktor in sein Büro. Er stellt ihn zur Rede: Das ist dochnicht die Unterschrift deiner Eltern. Seine Eltern müssen in die Schule kommen, und der Rektorfreut sich schon auf die saftige Strafe, die diesen Urkundenfälscher erwartet.Aber es kommt ganz anders. Sein Vater, erzählt Reinhard Mey, nimmt das Zeugnis in die Hand,sieht es sich an und sagt: „Ja, kein Zweifel. Das ist meine Unterschrift!“ - Und auch die Muttererklärt: „Ja, das habe ich unterschrieben. Etwas kritzelig zwar, aber ich habe gerade vorher zweischwere Einkaufstaschen getragen. Komm, Junge“, sagt sie dann und sie gehen nach Hause.Noch viele Jahre ist er zur Schule gegangen, resümiert Reinhard Mey. Er habe dabei vielNützliches und Unnützes gelernt. Diese Lektion aber hat er nie wieder vergessen: „Wie gut estut, wenn jemand hinter einem steht, egal, was du auch ausgefressen hast.“ Und er wünscht allenKindern Eltern, die aus diesem Holz geschnitten sind.Ich finde, das ist eine wunderbare Geschichte. Sie ist gewiss keine Anleitung, Unterschriften zufälschen. Sie erzählt vielmehr von einer Elternliebe, die auch solche Dummheiten undUnmöglichkeiten aushält.Gottes Liebe ist aus diesem Holz geschnitzt. Gott liebt die Menschen so sehr, dass er sie niemalsfallen lässt. Auf ihn kann man sich immer verlassen. Er lässt einen nicht fallen, auch wenn manschuldig geworden ist. Jesus, der Sohn Gottes, hat das Böse und das Unrecht, Lüge undTreulosigkeit beim Namen genannt, aber er hat an den schuldig Gewordenen festgehalten undihnen Zukunft gegeben. Die Geschichte von dem Zöllner Levi oder der Ehebrecherin handelndavon. So ist Gottes Liebe. Am Kreuz von Golgatha hat sie ihren tiefsten Ausdruck gefunden.Gottes Liebe hält viel aus.Halten wir daran fest. Lassen wir uns von ihr leiten und in die Zukunft führen.Pfarrer Christoph Rau, Evang. MartinskircheHauszeitschrift Nr. 271 │ <strong>August</strong>/<strong>September</strong> <strong>2013</strong> │3

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