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Basale Kommunikation - ein Weg zum andern - Winfried Mall

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<strong>Basale</strong> Kom m unikation 3vergangenen Jahren die M enschen verm ittelt haben, m it denen ich in der A r­beit in <strong>ein</strong>em Heim für geistig Behinderte zusam m engekom m en bin. Es fließenaber auch Inhalte anderer Autoren <strong>ein</strong>, so zentrale Erkenntnisse aus der»Funktionellen Entspannungstherapie« nach M. FUCHS, Elem ente aus derM ethode des »erzwungenen Festhaltens« nach N. TINBERGEN, aus der»G estalttherapie mit geistig Behinderten« von T. BESEMS und aus dem »sensomotorischen W ahrnehm ungstraining « nach J. PREKOP und M. PFLU GER-JAKOB.Inhaltliche BestimmungSchon hier m öchte ich betonen, daß basale Kom m unikation k<strong>ein</strong>e Förderungim engeren Sinn anstrebt und so auch k<strong>ein</strong>e andere M ethode der Förderungersetzen will. Sie versucht, <strong>ein</strong>e Situation der Begegnung zu schaffen undbringt so nach m <strong>ein</strong>er Erfahrung oft überhaupt erst <strong>ein</strong>en Ansatzpunkt zustande,an dem sinnvolle Förderung ansetzen kann. Auch im diagnostischen Sinnwird mir geholfen, die Situation zu erleben, in der der andere sich befindet, sodaß ich nicht über s<strong>ein</strong>en Kopf hinweg therapiere und ihn selbst verfehle.N icht Forderungals Z ie l, sondernBeg egnungAllerdings kann basale Kom m unikation, wie sie sogleich beschrieben werdensoll, schon für sich bei <strong>ein</strong>er Person auffallende Veränderungen hervorrufen.Für jeden von uns wirkt die Erfahrung befreiend, s ic h - e n d lich - v e rstanden zufühlen, sich angenom m en zu wissen, sich m itteilen zu können. Wieviel mehrerlebt dies jem and, der sich verm utlich schon s<strong>ein</strong> ganzes Leben lang ausgeschlossensieht, unverstanden und unfähig, sich zu äußern. Auch für mich alsPartner des behinderten Menschen ist das Erlebnis befreiend, da ich darin dieM öglichkeit erfahre, m <strong>ein</strong>e Gefühle, m<strong>ein</strong> Interesse, m <strong>ein</strong>e Zuneigung dem<strong>andern</strong> zu verm ittelnD e r Begriff »basal« soll h ie r - in Anlehnung an A. FRÖHLICH - d ie Voraussetzungslosigkeitauf seiten des behinderten Partners bezeichnen. Ich stelleke in e Vorbedingungen für das Zustandekom m en der Kom m unikation. Der a n ­d e re darf b leiben, wie e r ist, und s o beginne ich m it ihm. Das vorhandene A usga n g s n iv e a u in der Sozialentwicklung ist oft m it dem e in e s Neugeborenenv e rg le ic h b a r, und e n ts p re c h e n d is t d a s Maß d e r geforderten kom m unikativenFähigkeiten.»Basal« = vo ra u s­setzu ngslos<strong>Kommunikation</strong>skanäleWenn wir von <strong>ein</strong>em M enschen sagen, er habe k<strong>ein</strong>erlei M öglichkeiten, sich zuäußern, ist dies im G runde falsch. Wir haben hier - verständlicherweise - nurdie Kom m unikationsweisen im Blick, deren wir uns üblicherweise bedienen:Blickkontakt, Sprache, Mimik, Gestik. Über diese Kanäle der aktiven, bewußten,gezielten Kontaktaufnahm e kom m t mit <strong>ein</strong>em schw er geistig behindertenM enschen tatsächlich kaum <strong>ein</strong>e Kom m unikation zustande.Jed er M enschteilt sich mit

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