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"EINBLICKE"(PDF-Datei 3,7 MB) - RBO Rehabilitationszentrum ...

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Eine Informationsbroschüre des Firmenverbundesder Stiftung <strong>Rehabilitationszentrum</strong> Berlin-OstAllee der Kosmonauten 23 B, 10315 BerlinTelefon 030 54 99 63 - 0, Telefax 030 5 41 81- 22E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


SiE lESEN iN diESEr aUSGaBEEDITORIAL ................................................................................................................................................. 3 – 7liebe leserinnen und leser!GLÜcKWÜNScHE ....................................................................................................................................8 – 11„der Herr Siebert, der kommt für immer arbeiten ... für immer arbeiten, der Siebert.“Kaffeesatz ohne türklinkeNEUES AUS DEM FIRMENVERBUND „REHABILITATIONSZENTRUM BERLIN-OST“ .............12 – 15richtfest für die Stadtvillen der StiftungEin neues Zuhause für zwei Wohngruppen wird durch die Stiftungin der rhinstraße errichtetinklusion – nur ein „Modewort“?INFORMATIONEN AUS DER LWB gGmbH ....................................................................16 – 23/32 – 33der arbeits-, Gesundheits- und Brandschutzbeauftragte stellt sich vorBauherrenpreis 2013 des Bezirkes lichtenbergan die „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ in der Bornitzstraße 63/65im auftrag der liebeKawolfi sch und Flederschlange„Sie kamen, staunten und kauften!“interview mit dem neuen Werkstattleiter der lWB - lichtenberger Werkstattfür Behinderte gGmbH, Herrn Marc Wardaruabteilungen der lWB gGmbH stellen sich vor (teil 4): abteilung GummibearbeitungSPEcIAL OLyMPIcS .............................................................................................................................. 24 – 26Weltwinterspiele von Special olympics international in Südkorea PyeongChangSpecial-olympics-Freundschaftsturnier in dresdenrückempfang für unsere erfolgreichen WintersportlerZUM TITELBILD:ein neues, altes Führungsteamstellt sich vor:(v. l. n. r.) ulrich Zschocke,Vorsitzender des KuratoriumsProf. dr. Klaus-Peter becker,Mitglied des stiftungsvorstandes,Vorsitzender des stiftungsvorstandesa. d.Annette Helbig,Geschäftsführerin der rbo gGmbHHelmut siebert,Vorsitzender des stiftungsvorstandes2INFORMATIONEN AUS DEM SPORT- UND FREIZEITBEREIcH ..................................................27 – 29die Werkstatt läuft wiederBundestagsbesichtigungSporttherapeutin in der lWBBadminton-turnieranwassernINFORMATIONEN AUS DER <strong>RBO</strong> gGmbH und GIW gGmbH ...................................30 – 31/34 – 62Saunieren macht Spaß und hält gesundMein Jahr ...15 Jahre Wohnstätte „Eisenacher Straße 100“ – teil 1/teil 2Zum tag der offenen tür am 26. april 2013Evaluation der dienstleistung Wohnen im Heimverbund der rBo durch GEtEQnuevaadieu Bufdi!Ein leben in SicherheitGedanken an Jutta/Wir trauernGelebte inklusion während einer Urlaubsreiseder blinde Passagier„Jut, macht Spaß, arbeiten“Neue Fahrzeuge für rBo und lBdreise in die VergangenheitWohnplatz gesucht … und gefundenabschied nehmenEin Mann mit HutEin halbes Jahr Pädagogisch-psychologischer dienst (PPd)Sommernachtstraum im „landschaftspark Herzberge“alpakazuwachs in ScholleneHochwasser im Elb-HavelwinkelProtesttagWEITERBILDUNG ..........................................................................................................................................6315. Fachtagung „Biografi earbeit bei Menschen mit schwerer geistiger Behinderung“IMPRESSUMdie informationsbroschüre erscheint zweimaljährlich · Auflage 1000 ExemplareVerantwortlich im Sinne des Presserechts(v. i. S. d. P.) ist dipl.-Päd. Helmut Siebert,leiter der GeschäftsstelleRedaktionandreas altmann, Wolfgang Jaros,Christina KaminskiFotos Wolfgang Jaros, Mitarbeiter und QuellenLayout Christina KaminskiDruck dBM druckhaus Berlin-Mitte GmbHAnschriftallee der Kosmonauten 23 B, 10315 BerlinTelefon 030 54 9963 - 0Telefax 030 541 81-22Internet www.rbo-info.dedie Form der Anrede in den beiträgenist mit den jeweiligen Personen abgesprochenbzw. in den Jahren der Zusammenarbeitgewachsen.E i n b l i c k E • n r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Editorial4geht beim Wechsel verloren! Hoffentlich stolpert keinerder beiden Läufer und verliert der Folgende nicht zu vielan Tempo! Gleicht die Spannung einer Stafettenstabübergabenicht der Spannung, die den Veränderungen innerhalbder Stiftung innewohnt? Trifft die Symbolik der Abbildungnicht auch auf uns zu?Die beschriebenen Veränderungen markieren wiederumeinen Abschnitt in der Entwicklung der Stiftung. Er gebietet,zumindest kurz innezuhalten und sich sowohl deszurückgelegten Weges zu besinnen als auch vorauszublicken.Dabei wird mir die Schnelllebigkeit unserer Zeit fastschmerzlich bewusst. Unser Tun, jetzt noch gegenwärtig,gehört im nächsten Augenblick schon der Vergangenheitan. In der Vergangenheit gerinnt das Zeitgeschehen zuGeschichte. Es löst sich in unserem Bewusstsein mehr undmehr aus den aktuellen Bindungen, die zum Zeitpunktihres Vollzugs entscheidend waren. Darin liegt auch einVorzug.Mit zunehmendem Abstand gegenüber dem Heute schälensich die Konturen vergangener Leistungen, Misserfolgeeingeschlossen, in ihrer Bedeutung für die Gegenwart undZukunft immer schärfer heraus. Der Wert des Bewährtenund Beständigen kommt dadurch klarer zum Ausdruck. Allerdingsbedarf es unseres „Nachlasses“ in Bauten sowiein Wort- und Bilddokumenten, um das Geschichtsgedächtniszu wecken.Diese Praxis haben die Initiatoren der Vereinsgründungund alle Nachfolger zum Glück gepflegt. Wer von Ihnen die„EINBLICKE“ vom ersten hektographierten Exemplar vom1. Juli 1994 bis zum jetzigen quasi professionellen Journalaufbewahrt hat, verfügt über einen lebendigen Abriss derEntwicklung von 19 Jahren. Die Festschrift zum zehnjährigenBestehen des Vereins und die Publikation „UNS(ER)LEBEN“ zum zwanzigjährigen Jubiläum – nunmehr schonStiftung – raffen bereits die Zeit. Schließlich versucht der1. Band der Schriftenreihe der Stiftung „INMITTEN“ mitdem Titel „Die Entwicklung des <strong>Rehabilitationszentrum</strong>sBerlin-Ost in Theorie und Praxis“ die Geschichte nachEntwicklungslinien und zeitbeständigen Erkenntnissen zubefragen. Wir verfügen also über ein Gedächtnis, das Geschichte„wieder auferstehen lassen kann“.Ich will aus diesem Fundus eine Entwicklungslinie aufgreifen,die sich für mich aus dem aktuellen Anlass alsbesonders bedeutsam herausschält.Es handelt sich einmal um die Gründung der Stiftungselbst. Sie ist, wie bereits erwähnt, im August des Jahres2008 erfolgt. Aber erst der zweite Anlauf hat zum Erfolggeführt. Der erste Versuch, eine Stiftung zu gründen,geht auf das Jahr 1990 zurück. Im Zuge der Übernahmebundesdeutscher Verwaltungsstrukturen zerfiel damalsdas kommunale Stadtbezirksrehabilitationszentrum Berlin-Lichtenbergin seine Teile. Dessen Leiter, Herr Siebert,wollte gemeinsam mit dem neugewählten Bezirksstadtrat,Dr. Mucha, wenigstens die geschützte Werkstatt, dieWohnstätten und den Freizeitklub unter dem Dach einerStiftung vereinen. Die Stadtbezirksverordneten folgtendem Vorschlag jedoch nicht. Stattdessen gelang es diesenbeiden mit einer kleinen Gruppe weiterer Initiatoren, dengemeinnützigen Verein „<strong>Rehabilitationszentrum</strong> Berlin-Ost“E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Editorialin so genannter freier Trägerschaft zu gründen. Dadurchöffnete sich ein viel größerer Gestaltungsspielraum, alsihn die kommunale Verwaltung mit ihrer administrativenBürokratie je zugestanden hätte. Außerdem konnte derVerein Fördermittel in Anspruch nehmen, eine Kommunedurfte es dagegen nicht.Obwohl der Verein erfolgreich wirkte, die LWB und die <strong>RBO</strong>als Tochtergesellschaften ausgründen konnte, hielten dieVorstände und Herr Siebert an dem Gedanken hartnäckigfest, eine Stiftung zu gründen. Warum eigentlich? Die Mitgliederversammlungeines Vereins kann das geltende Statutdurch Mehrheitsbeschluss jederzeit beliebig verändern.Das bedeutet im Extrem, entweder in althergebrachtenVorstellungen zu verharren und zu erstarren oder das ursprünglicheAnliegen der Vereinsgründer vollkommen zumissachten und dem Verein eine ganz andersartige Ausrichtungzu geben.Eine Neubesinnung auf die Zukunftsorientierung des Vereins<strong>Rehabilitationszentrum</strong> Berlin-Ost machte sich umdie Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert erforderlich. Dievorhandenen Heimplätze für Menschen mit geistigen odermehrfachen Behinderungen im Erwachsenenalter in Berlindeckten den Bedarf nahezu ab, zumal sich daneben neueoffenere Wohnformen durchsetzten. Weiterhin führte diesteigende Lebenserwartung der Bevölkerung auch zu einerZunahme von altersbedingten Erkrankungen und Behinderungen.Die Veränderungen wurden dahingehend diskutiert,das rehabilitative Anliegen des Vereins nicht aufMenschen mit geistigen oder mehrfachen Behinderungenim Erwachsenenalter zu beschränken. Die Grenzen solltenweiter gezogen und auf alle Lebensalter erweitert werden.Die Meinungsbildung benötigte einen längeren Zeitraum.Auf Altbewährtes bedachte Stimmen warnten besorgt davor,unsere bisherige Klientel könnte ins Hintertreffen geraten.Zukunftsoffene teilten die Sorge nicht, sie befürchtetenim Gegenteil, dass ein Beharren auf alten Strukturendie Handlungsfähigkeit des Vereins in seiner Existenz einschränkenund sogar gefährden könnte. Keine neue Aufgabesei risikolos zu bewältigen. Es gälte vielmehr, das Risikoverantwortungsvoll abzuschätzen.Schneller als gedacht wurden wir vor eine Entscheidung derArt gestellt, Teile des Lichtenberger Kinder- und Jugendhilfebereichsdes ehemaligen Jugendaufbauwerks zu übernehmen.Sie kennen das Ergebnis! Die gute Entwicklung diesesBereichs ermutigte den Vorstand, der großen Brache undBauruine unmittelbar gegenüber der Wohnstätte Allee derKosmonauten 23 A zu Leibe zu rücken. Die Entwicklungeiner Wohnstätte für Menschen mit Demenz kam ausder aktuellen Bedarfslage heraus ins Gespräch.Mit jedem Schritt ins Neuland wuchs das Bedürfnis, unserenAktionsradius genau abzustecken und dafür zu sorgen, dasser verbindlich eingehalten wird. Diese Bedingungen gewährleisteteine Stiftung mit ihrem in der Satzung verankertenZweck und der Aufsicht, die die Justizverwaltung über dieStiftung <strong>Rehabilitationszentrum</strong> Berlin-Ost(gegründet 2008)MitgliedKuratoriumVorstandVertreter des Gesellschafters „Stiftung“FreizeitklubLIDISDienstleistungsgesellschaftmbHLWBLichtenberger Werkstattfür Behinderte gGmbHGIW(GemeinwesenIntegriertes Wohnen)Wohnanlage Mühlenberggemeinnützige GmbH<strong>RBO</strong><strong>Rehabilitationszentrum</strong>Berlin-Ost gGmbHLBDLichtenberger Betreuungs-Dienste gemeinnützige GmbHOktober 2003Gründung der Integrationsfi rma„LIDIS DienstleistungsgesellschaftmbH“Januar 1994Die Werkstatt für behinderteMenschen wird aus dem Reha-Ost e.V. ausgegliedert und als„LWB - Lichtenberger Werkstattfür Behinderte gGmbH“ weitergeführt.Mai 1997Gründung der „GIW -Wohnanlage Mühlenberggemeinnützige GmbH“ inSchollene/Sachsen-AnhaltJanuar 2000Die Wohnstättenund das Betreute Wohnenwerden aus dem Reha-Ost e. V.ausgegliedert und als<strong>RBO</strong> - <strong>Rehabilitationszentrum</strong>Berlin-Ost gGmbHweitergeführt.Oktober 2006Übernahme des Wohnverbundes„Sonnenstrahl“,eine Einrichtung der KinderundJugendhilfe BerlinDezember 2008Gründung derLBD - LichtenbergerBetreuungsDienstegemeinnützige GmbHJuli 2010Eröffnung des Wohn- undPflegezentrums am LandschaftsparkHerzberge5E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


EditorialEinhaltung der Satzung ausübt. In § 2 der Satzung heißt esunter (1): „Zweck der Stiftung ist die Förderung des Wohlfahrtswesens(§ 52 Abs. 2 Ziff. 9 AO), insbesondere durch:die komplexe Rehabilitation von Menschenaller Altersklassen mit Behinderungen bzw.Beeinträchtigungen an der Teilhabedie Prävention von Behinderungenbzw. Beeinträchtigungendie Betreuung von hilfs- und pflegebedürftigenMenschendie Förderung von Kindern, Jugendlichenund jungen Erwachsenen, die besondererZuwendung bedürfen.“.Vergleichen Sie den Text mit dem Organigramm der Stiftung,so spiegelt sich darin die Umsetzung des Stiftungszweckswider. Werfen Sie wiederum einen Blick auf dasOrganigramm und achten Sie weniger auf den Text als aufdie Struktur des Modells! Mit etwas Phantasie entdeckenSie eine Gestalt mit 5 Standbeinen. Tatsächlich stellt unsereStiftung mehr als die Summe ihrer Tochtergesellschaftendar. Ohne die Verantwortung zu schmälern, die jeder Geschäftsführerfür die Erfüllung der Aufgaben und die wirtschaftlicheExistenz seiner gGmbH trägt, dienen alle demübergeordneten Zweck der Stiftung und folgen ihrer Strategie.Der Stiftungsvorstand hat in seiner Eigenschaft als jeweiligerGesellschafter der gGmbHs die Verpflichtung unddie rechtliche Möglichkeit, die Dynamik der Entwicklungvorzugeben, ohne die Stabilität des Ganzen zu gefährden.Das jüngste Beispiel dafür liefert das Richtfest von zweiStadthäusern für den Kinder- und Jugendhilfebereich, dernach der Eröffnung des Generationenhauses im Jahre2012 in den Jahren 2013/14 konzentriert unterstützt wird.Zwei Wohngruppen, bislang zur Miete wohnend, musstensich mit vielen Unzulänglichkeiten abfinden und werdennun bald ein neues, schönes „Zuhause“ beziehen können.Die systematische Investitionspolitik der Stiftung folgterkennbar zwei Aspekten. Einmal strebt sie Eigentum anBauten „auf der Höhe der Zeit“ an, um unabhängig vonfremden Verpächtern oder Vermietern das Leben in denWohnstätten ebenso wie die Arbeit in den Betriebsstättender LWB nach den eigenen Vorstellungen ausgestalten zukönnen. Insofern trägt die Stiftung mittelbar dazu bei, diehohen Erwartungen an die Qualität der Betreuung undAssistenz, die an Sie, die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitergestellt werden, erfüllen zu helfen. Diese Strategiesollte auf jeden Fall beibehalten werden.Ein zweiter Aspekt ist vielen vielleicht nicht bewusst. In unserervon Finanzkrisen geschüttelten Zeit stellt das „materialisierte“Stiftungs- und GmbH-Vermögen einen substanziellenWert dar, der den Bewohnern unserer Wohnstättenund den Beschäftigten der LWB als soziale Sicherheit zugutekommt. Jede Wohn-, Betriebs- oder Begegnungsstätte,die von der Stiftung oder einer unserer Tochtergesellschaftenerrichtet werden und in deren Eigentum übergehen,stärkt die ökonomische Stabilität der Stiftung und gewährleistetdie Erfüllung ihrer Aufgaben umso besser.Mit „Alles hat seine Zeit“ leitete ich dieses Editorial ein. DieStafettenstabübergabe stellt eine neuerliche Zäsur im Entwicklungsgangder Stiftung und ihrer Tochtergesellschaftendar. Es ist der Zeitpunkt gekommen, Herrn HelmutSiebert Dank zu sagen für die vielfältigen Leistungen undVerdienste, die er sich in verschiedenen Funktionen seit derGründung des Vereins im Jahre 1990 erworben hat. Vielleichtwürdigt der folgende Satz sein Wirken umfassend:Die Geschichte des <strong>Rehabilitationszentrum</strong>s Berlin-Ostträgt Herrn Sieberts Handschrift. Frau Annette Helbig geltendie besten Wünsche in der Nachfolge von Herrn Siebertals Geschäftsführerin der gGmbHs <strong>RBO</strong> und GIW.Ich schreibe dieses Editorial letztmalig als Vorsitzender desStiftungsvorstandes. Dabei ist es mir ein Bedürfnis, allenMitarbeiterinnen und Mitarbeitern, insbesondere den Vorstandsmitgliedernaller Amtsperioden und Helmut Siebertpersönlich, für die kollegiale, ja freundschaftliche Zusammenarbeitund in dem Bewusstsein herzlich zu danken,dass die erfolgreiche Entwicklung, auf die wir gemeinsamzurückblicken können, weiter voranschreitet.„Alles hat seine Zeit“Prof. Dr. Klaus-Peter BeckerVorsitzender des Stiftungsvorstandes6E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


EditorialLiebe Leserinnen und Leser,wie Sie bereits in dem vorhergehenden Beitrag entnehmenkonnten, wird der langjährige Vorstandsvorsitzende unsererStiftung, Prof. Dr. Klaus-Peter Becker, diese Funktion mit Beginnder Amtsperiode des neuen Vorstandes auf eigenenWunsch nicht mehr ausüben.Es ist mir ein Bedürfnis, Prof. Becker bei dieser Gelegenheitim Namen des Kuratoriums sehr herzlich für sein mehr alszwanzigjähriges überaus erfolgreiches und sehr aktivesWirken an der Spitze des Vorstandes von Verein und Stiftungzu danken. Prof. Becker hat in seiner Tätigkeit mitseiner reichen Erfahrung und seinem bewundernswertenEngagement nicht nur für die Erledigung der praktischenAufgaben bei der Führung des immer weiter wachsendenUnternehmensverbundes Sorge getragen. Er hat – getreuseiner akademischen Herkunft – dabei auch die wissenschaftlichenGrundlagen der Rehabilitation von Menschenmit einem Hilfebedarf nicht aus den Augen verloren undauch in dieser Hinsicht der Arbeit des <strong>Rehabilitationszentrum</strong>simmer wieder neue Impulse gegeben. In der langjährigenZusammenarbeit durften wir ihn stets als konstruktivenund streitbaren Partner erleben, der sich immer ander Arbeit zum Wohle der Menschen, die sich uns anvertrauthaben, orientiert.Wir sind froh, dass wir auch künftig von den ErfahrungenProf. Beckers profitieren und seinen Rat einholen können,denn er arbeitet auch weiter im Vorstand der Stiftung mit.Dabei wünschen wir ihm viel Erfolg.Die Übernahme des Vorstandsvorsitzes durch Helmut Siebertist Ausdruck für die kontinuierliche Weiterführung derbisherigen sehr erfolgreichen Arbeit. Besonders freuen wiruns, dass mit der neu berufenen Geschäftsführerin der<strong>RBO</strong>, Annette Helbig, eine Vertreterin der nächstfolgendenGeneration die Möglichkeit erhält, ihre Erfahrungen in denUnternehmensverbund einzubringen und damit der vonProf. Becker beschriebene „Stafettenstab“ konkrete Gestaltannimmt. Wir wünschen Frau Helbig und Herrn Siebert vielErfolg in ihren neuen Funktionen und freuen uns auf einengagiertes, konstruktives und erfolgreiches Miteinander!Ulrich ZschockeVorsitzender des KuratoriumsNeuigkeitenDas Kuratorium der Stiftung <strong>Rehabilitationszentrum</strong>Berlin-Ost tagte am28.08.2013 unter der Leitung seines Vorsitzenden,Herrn U. Zschocke. Auf der Tagesordnungstanden u. a. die Diskussion desLageberichtes des Stiftungsvorstandes fürdas Kalenderjahr 2012 und der Bericht derBPG Beratungs-Prüfungsgesellschaft mbH– Wirtschaftsprüfungsgesellschaft – Steuerberatungsgesellschaftüber die Prüfungdes Jahresabschlusses zum 31.12.2012 derStiftung. Nach eingehender Diskussionstimmte das Kuratorium nicht nur demuneingeschränkten Prüfungsvermerk zu,sondern anerkannte ausdrücklich das Bemühendes Vorstandes und des Leiters derGeschäftsstelle, den Zweck der Stiftung kreativund zukunftsorientiert erfüllt zu haben.Infolge dieser Bewertung entlastete dasKuratorium den Vorstand für das Jahr 2012.Fast zeitgleich, zum 22.08., endete die5-jährige Amtsperiode des Vereinsvorstandes.Laut Satzung der Stiftung ist danachein neuer Vorstand für fünf Jahre zu berufen.Das Kuratorium dankte aus diesemAnlass dem Vorstand wie dem Leiter derGeschäftsstelle für das Geleistete und entbandsie von ihrer Funktion. Die anschließendeNeuberufung fiel auf die bisherigenVorstandsmitglieder, Herrn Prof. Dr. K.-P.Becker, Frau A. Schleupner, Frau I. Morgenstern,Herrn RA Christian Werner und einenNeuzugang, Herrn Dipl.-Päd. Helmut Siebert.Das Kuratorium verbindet mit dieserWahl den Wunsch auf eine kontinuierlicheEntwicklung der Stiftung und ihrer Tochtergesellschaftenals Ganzes bei einemsich vollziehenden Generationswechsel.NeuigkeitenDer Stiftungsvorstand konstituierte sichnoch am gleichen Tage seiner Berufungdurch das Kuratorium, am 28.08.2013.Nach Maßgabe der Stiftungssatzunghat der Vorstand aus seiner Mitte denVorsitzenden und den StellvertretendenVorsitzenden zu wählen. Der bisherigeVorsitzende und wiederberufene Vorstand,Prof. Dr. K.-P. Becker, kandidierte in Anbetrachtseines Lebensalters und seinemüber 20-jährigen Vorsitz des Stiftungsvorstandsnicht mehr für diese Funktion. DieWahl fiel auf Herrn Dipl.-Päd. Helmut Siebertund als dessen Stellvertreter auf HerrnRA Christian Werner. Jedes Vorstandsmitgliednimmt gemäß der Geschäftsordnungverschiedene Funktionsbereiche wahr.7E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Glückwünsche... für immer arbeiten, der Siebert.“Frau noch küss‘n und lieb‘n, und der sollte sich nich‘uffreg‘n.“ (K. Sch.)*„Der Chef, was macht‘n der mit mir, Rente. Herr Siebert,weeß ick och nich‘ genau.“ (G. H.)*„Dit iss der, dit iss nämlich der Chefleiter. Herr Sieberthat schwarze Haare (lacht), hat ‘ne Brille, iss so großwie icke, der iss einundzwanzig, zwanzig. Iss der imHaus, kann ick den mal haben. Wann siehst‘n den,kannste ihn ja sag‘n, morgen bin ick ja hier. Im Hausiss der, ach, geht der in Rente, ja. Wenn er kommt,dann kannste ruhig, musste mit vorbeibring‘n, ja. Istdie Frau Siebert oach da, siehste die mal, sach ihmmal Gruß, iss nüscht Schlimmes, aber ich will den ohchmal haben. Ich muss Tach sag‘n und wie geht’s dir sogut.“ (K. W.)*„Hab ihn immer gesehen und wusste, dass er halt derChef ist und auch wie der Chef aussah, der Positionangebracht, die Statur, sah immer ordentlich aus undvornehm. Aber ick hab so mit ihm nicht einmal gesprochen,nur immer das, was so offiziell gesagt wurde.Also, ick hab ihn immer als, vornehm ist schlechtausgedrückt, also das Auto unten, das war schon, alsoick fand, der Position angebracht. Also Frau Schleupnerhätte oach so ‘ne Person werden können, hatteja ohch mächtig was zu sagen gehabt. Also die Ruhe,die er dann kriegt, soll er voll genießen, weil er die sich,glaub ick, verdient hat, in der Position. Ick hab ihn immer,ick hoffe, das ist jetzt nicht blöd ausgedrückt, alssehr dominanten Menschen kennen gelernt, also, ickhab schon immer gekuckt, wenn er da unten irgendwolang lief, hat schon was jehabt.“ (U. K.)*„Ich habe den Herr Siebert kennen gelernt und ichfinde den Herr Siebert schön. Hab mich unterhalten.Schon mal, ,Wie geht’s Dir‘ und dann ,gut, ich gut sagen,Herr Siebert‘. Wünsche sicher Blumen oder Glückwunschkarte.Soll sicher mal einkaufen, mal Wäschewaschen und mal Radio hören und mal lesen, der HerrSiebert, ja.“ (I. H.)Bewohnerinnen und Bewohner der <strong>RBO</strong> schicken „demrichtigen Chef“ einen Fotogruß und winken ihm auf ihreArt aufs Herzlichste zu.9E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Glückwünscheber beigesteuerten Pauschalen ausdem Westen Berlins den oberen Wertdarstellten. Der Rest war dann Bereitschaftins Risiko zu gehen, denn die istdie Kehrseite der Freiheit.Ich denke, dass Helmut Siebert die richtigePerson zum exakten Zeitpunktan der passenden Stelle war, um dieun-übersehbaren Fragen der Vereinigungszeitzu gestalten. Er mussteVertrauen und Sicherheit geben, wieer selber nach Sicherheit suchte. Vertrauenzu geben, aber auch von anderenzu erwarten, gehört zu ihm dazu.In diesem Zusammenhang muss auchdie vertrauensvolle Zusammenarbeitmit Herrn Herzog, Frau Schuckenböhmerund Herrn Lehmann sowie HerrnLehm aus der Senatsverwaltung fürSoziales hervorgehoben werden.Herr Purmann (links) gratuliert dem Bauherrn zum Richtfest der StadthäuserDas Budget des Trägers betrug im Jahr 1992 schon mehr als12 Mio DM, bald wurden weitere Einrichtungen und Angeboteübernommen oder neu geschaffen. Wie Helmut Sieberteinmal gesagt hat: „Betrachtet man die 1986 an das <strong>Rehabilitationszentrum</strong>gestellten Aufgaben, so waren sie von derSache her gut, aber unter den Bedingungen der DDR nichtzu verwirklichen. Vieles, was damals Absichtserklärung warund wovon Behinderte, Eltern und Professionelle vor der Wendenur zu träumen wagten, konnte heute realisiert werden.“So fing alles an. Heute ist die <strong>RBO</strong> gGmbH ein mittelständischesUnternehmen mit Tochtergesellschaft und mehr als400 Mitarbeiter/innen. Eine Erfolgsgeschichte! Wer kannschon von sich sagen, dass Träume wahr geworden sind?Manchmal kann man seinen Zielen nur treu bleiben, wennman die bekannten Wege aufgibt. Helmut Siebert hat sichum die Menschen mit Behinderungen in Lichtenberg – undauch darüber hinaus – verdient gemacht!Reinald PurmannParitätischer Wohlfahrtsverband11E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Neues aus dem Firmenverbund „<strong>Rehabilitationszentrum</strong> Berlin-Ost“Der Vorstandsvorsitzende begrüßtedie Anwesenden. Er freutesich besonders, unter den GästenHerrn Wilfried Nünthel, Bezirksstadtratfür Stadtentwicklung, begrüßen zukönnen. Ein besonderes Willkommengalt den Mädchen und Jungen desKinder- und Jugendhilfebereichs der<strong>RBO</strong>. Sie werden im Januar/Februar2014 in die beiden Stadthäuser, denendie Richtkrone aufgesetzt wurde,als ihr neues „Zuhause“ einziehen. ZurBesiegelung des Vorhabens schlug Prof.Dr. Becker nach altem Brauch bei hochsommerlichenTemperaturen und imSchweiße seines Angesichts den Zimmermannsnagelin das Gebälk.(v. r. n. l.) Herr Wilfried Nünthel, Prof. Dr. Klaus-Peter Becker, Dr. Klaus BeyerRichtfest für Die StadtHäuser der StiftungFrau Tatjana Vogt, Leiterin des Freizeitclubs der Stiftung(rechts im Bild), überreicht ein Geschenk zum Richtfest12E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Neues aus dem Firmenverbund „<strong>Rehabilitationszentrum</strong> Berlin-Ost“Ein neues Zuhause für zwei WohngruppenWird durch die Stiftungin der Rhinstrasse errichtetAm 01.08.2013 konnten die zukünftigen Bewohnerdes Kinder-/Jugendhilfebereiches erleben, wie dieRichtkrone ihren Stadthäusern aufgesetzt wurde, der Bauherrsymbolisch die Nägel einschlug und den Kindern/Jugendlichen Glück und Zufriedenheit in den zukünftigenWohnhäusern wünschte.Neben den zukünftigen Bewohnern und Betreuern kamenviele Gäste, die gemeinsam mit uns das Richtfest feiernwollten. Die Neugier war groß und die neuen Häuser wurdenumfassend begutachtet. Die großzügigen und hellenRäume fanden großen Zuspruch. Sofort wurde überlegtund diskutiert, wie dies und das wohl eingerichtet werdenkann, und auch, wer wo wohnen wird.Das wird sicher noch des Öfteren eine Herausforderungfür die Mitarbeiter werden, die diese aber gern annehmen.Der Einzug im Januar/Februar 2014 wird mit Freude erwartet.Auch in der Möllendorffstraße 68 konnte die erste Wohngruppenach acht Wochen Bauphase den neuen, hellenund freundlichen Bereich in Besitz nehmen. Eine großzügige,auch für Rollstuhlfahrer geeignete Küche ist jetzt da.Die Räume und vor allem der Flur sind hell und in freundlichenFarben. In der oberen Wohngruppe wird fleißiggebaut, damit die Jugendlichen planmäßig Ende Oktobereinziehen können.Nach dem Einzug der Wohngruppe aus der Dorfstraßein die Waldowallee im Oktober 2013 verbessern sich nunschrittweise die Wohn- und Arbeitsbedingungen für fastalle Kinder/Jugendlichen und Mitarbeiter des Bereiches.Stellvertretend für meine Mitarbeiter und die Kinder/Jugendlichen bedanke ich mich bei den Bauherren, Bauleutenund allen Helfern, die dazu beigetragen haben.Marina TrittelLeiterin des Kinder-/Jugendhilfebereiches13E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Neues aus dem Firmenverbund „<strong>Rehabilitationszentrum</strong> Berlin-Ost“<strong>RBO</strong> - <strong>Rehabilitationszentrum</strong>Berlin-Ost gGmbHVon Tag zu Tag leichter ...?Mit einem Rucksack voller Optimismusbewarb ich mich im November 2012 fürdie Stelle eines Teamleiters in der <strong>RBO</strong>.Meinen neuen Arbeitsplatz sollte ichdann in der Wohnstätte AdK in der Wohngruppe5 finden. Wenn ich vor 13 Jahrendem „HfB“ den Rücken kehrte, so war esfür mich auch ein bisschen so, als würdeich „nach Hause“ kommen.Ich kannte die anspruchsvolle Arbeit mitden Bewohnern, ich kannte viele Sorgenund Nöte der Mitarbeiter und mit diesemWissen begann ich meinen ersten Arbeitstagin „meiner“ neuen Wohngruppe.Nun sagt man bekanntlich ... aller Anfangsei schwer und ja, es sollte schon einegroße Herausforderung werden.Die gelegentlich unterschiedlichen Auffassungenin der Arbeit mit den Bewohnernsowie die noch nicht gefundene gemeinsameSprache im Team machten unsdie Arbeit in dieser Zeit nicht unbedingtleichter. Es musste ein Weg gefundenwerden. Und dieser Weg war und ist miteinanderzu reden, dem anderen Gehör zuschenken und nachzufragen. Nur so kannes gehen.Zeichnung: Thomas BlumensteinIch danke all denen von ganzem Herzen,die mich auf meinem bisherigen Weg begleitethaben, mir mit ihren Erfahrungenzur Seite standen und mir an mancherStelle ihren Zuspruch gaben.Annett Heinick, Stv WSTL, TL, WGR 5*In der Zeit vom 18.03. bis 28.03.2013fand die erfolgreiche Wiederholungsbegutachtungdes Qualitäts- und Arbeitsschutzmanagementsystemsder <strong>RBO</strong>gGmbH durch die DQS statt. Seit dem Jahr2000 konnte die <strong>RBO</strong> wiederholt nachweisen,dass sie ein Managementsystementsprechend der DIN ISO 9001 nachhaltigeingeführt hat und nutzbringendanwendet. Darüber hinaus konnte auchdas Zertifikat zu den Managementanforderungenan den Arbeitsschutz der Be-rufsgenossenschaft für Gesundheitsdienstund Wohlfahrtspflege verteidigt werden.Stellvertretend für die gesamte <strong>RBO</strong> wurdendie Wohnstätte „Janusz Korczak“,das Betreute Einzelwohnen, die Herberge,das ABFB und die Begegnungsstättemit dem Freizeitklub der Stiftung erfolgreichauditiert.*GesellschafterversammlungenAm 09.07.2013 fanden die Gesellschafterversammlungender LWB gGmbHund <strong>RBO</strong> gGmbH statt. Die Jahresabschlüsse2012 wurden bestätigt undden Geschäftsführern Entlastung erteilt.Am 16.07.2013 fand in Schollene dieGesellschafterversammlung der GIWgGmbH statt.Anwesend waren die Vertreter der GesellschafterProf. Becker, Herr Werner, FrauMorgenstern, Herr Dr. Pohl. Der Jahresabschluss2012 wurde bestätigt und demGeschäftsführer Entlastung erteilt.Am 21.08.2013 fand die Gesellschafterversammlungder LBD gemeinnützigeGmbH in Anwesenheit von Frau Morgenstern,Herrn Siebert und Frau Helbig statt.Der Jahresabschluss 2012 wurde bestätigtund Herrn Feyh Entlastung erteilt.*14Inklusion –nur ein „Modewort“?Sehr schnell und ungeplant wurde derEinzug der WAB-Gruppe aus der Wiesenpromenadein die Wohnstätte „JanuszKorczak“ notwendig. Nach anfänglichenUnwägbarkeiten gelang der Spontan-Umzug gut, auch durch die Hilfe desHausmeisters des KJHG-Bereiches. DieMädchen und Jungen hatten zuvor keinenKontakt mit geistig behindertenMenschen. Sie waren teilweise erschrockenund hatten auch Ängste im Umgangmit den Bewohnern der Krugstege.Ich habe versucht, Inklusion mit Leben zuerfüllen und den Kontakt der Bewohnerder WG 4 zu den Mädchen und Jungender WAB-Gruppe sinnvoll zu begleiten.Ich beantwortete Fragen der „Neuen“ zuden Verhaltensweisen der auffälliger undlauter agierenden Bewohner, die nichtoder nur wenig sprechen können. EinMädchen aus der WAB-Gruppe feierte aneinem Sonntag mit vielen Gästen seinen17. Geburtstag. Sie bat mich, die Duscheim Garten nutzen zu dürfen, aber ohnedie Bewohner. Bereits am Samstag wurdeaber gemeinsam unter Begleitungder Mitarbeiter beider Wohngruppen imGarten geduscht. Das Mädchen teilte mirdaraufhin mit, dass sie keinen Extraterminbraucht. Sie möchte lieber mit ihrenGästen und den Bewohnern der WG 4gemeinsam die Dusche im Garten nutzen.Das Duschen im Garten war eine lustigeund sehr laute Aktion, die allen Beteiligtenund den Mitarbeitern und Eltern gefallenhat. Für mich ist Inklusion nicht nurein Wort. Es ist umsetzbar, wenn man eseinfach probiert. In der <strong>RBO</strong> gibt es dazuviele Möglichkeiten.Wolf SiemoneitTeamleiter der WG 4 der Wohnstätte„Janusz Korczak“E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Neues aus dem Firmenverbund „<strong>Rehabilitationszentrum</strong> Berlin-Ost“Im Zeitraum vom 29.07.2013 bis zum02.08.2013 wurde eine Evaluation in derWohnstätte „Allee der Kosmonauten“durchgeführt. Evaluation bedeutet allgemein:Die Auswertung von Projekten, Prozessenund Organisationseinheiten.Bei dieser geplanten Zeiterfassung handeltees sich um eine Messwiederholung derim Jahr 2007 von Hammerschick durchgeführtenZeitmessung. Dabei ging es nichtum eine neue Zeiterfassung, welche aufeinem neuen Konzept beruhte, sondernum eine möglichst genaue Wiederholungder damaligen Untersuchung. In mehrmaligenSchulungen wurden Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der Wohnstättedurch die Gesellschaft für Beratung, Bildung,Innovation auf die Durchführungund Umsetzung der Maßnahme vorbereitet.Aufgrund mehrmaliger Änderungenin der Methodik und Didaktik wurde dieszu einer großen Herausforderung für alleBeteiligten und erforderte ein hohes Maßan Mitwirkung und Flexibilität. Neu ander Durchführung dieser Studie sollte derEinsatz von externen Beobachtern sein,welche phasenweise die Zeiterfassung begleiteten.Dieser besondere Umstand stellteeine zusätzliche Herausforderung andie Mitarbeiter und in besonderem Maßean die Bewohnerinnen und Bewohnerdar. Durch den besonderen Einsatz allerMitwirkenden konnte die Studie mit dengeforderten Bedingungen in einer gutenQualität umgesetzt werden.Ein großes Dankeschön an alle mitwirkendenMitarbeiterinnen und Mitarbeiter,Bewohnerinnen und Bewohner.*Neue Teamleiterinnen/Teamleiter• Frau Anna Krimmer in derWohnstätte „Allee der Kosmonauten“,• Frau Andrea Passora im betreutenJugendwohnen Pfarrstraße 98,• Herr Mike Eckardt im BEW.Literaturpreis verliehenAm 16.11.2012 erhielt der <strong>RBO</strong>-MitarbeiterAndreas Altmann, Mitglied der Redaktionvon „Einblicke“, durch das SächsischeStaatsministerium für Wissenschaft undKunst, aus der Hand von Frau Prof. Dr. Dr.Sabine von Schorlemer den Literaturpreisdes Staatsministeriums. Der Literaturkritikerund Laudator, Ulf Heise, würdigtedie Leistungen von Andreas Altmann alsDichter: „Er beschert der Lyrik neue Fülledurch eine sehr konsequent gehandhabteMethode: Er verknüpft individuelle Denkbewegungenmit kosmopolitischen.“ 2012erschien sein Gedichtband „Art der Betrachtung“im Poetenladen-Verlag Leipzig.Wir gratulieren Andreas Altmann zumErhalt des Literaturpreises, sind mit ihmstolz über die Anerkennung seines dichterischenWirkens und wünschen ihmfür das weitere Schaffen alles Gute.LWB - Lichtenberger Werkstattfür Behinderte gGmbH• Seit 01.07.2013 ist Frau MadaleineSpengler in der LWB gGmbH für das ArbeitsgebietPersonalwesen zuständig.• Vom 15. bis 18.07.2013 fand das 14.externe Audit der Deutschen Gesellschaftfür Qualität statt, das zum erstenMal von Frau Antje Kronberg vorbereitetwurde. Sie legte dabei besonderenWert auf die Begutachtung der rehabilitationspädagogischenProzesse.• Im September beginnt Herr Rolf Sommereine Ausbildung bei der Berufsgenossenschaftfür Gesundheits- undWohlfahrtspflege zur Fachkraft für Arbeitssicherheit.Er übernimmt damitein Aufgabengebiet, das bisher überwiegendvon externen Dienstleisternbearbeitet wurde.*Am 14.08.2013 kamen im Festsaal desRoten Rathauses knapp 300 Absolventinnenund Absolventen der Berufsbildungsbereicheder 17 Berliner Werkstättenfür behinderte Menschen zusammen,um von Herrn Dirk Gerstle (Staatssekretärfür Soziales), Herrn Bernd Becking(Geschäftsführer der RegionaldirektionBerlin-Brandenburg der Bundesagenturfür Arbeit), und Herrn Andreas Sperlich(Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaftder Werkstätten für behinderteMenschen Berlin) in einem feierlichenRahmen ihre Abschlusszertifikate überreichtzu bekommen.Anlass für diesen Höhepunkt warendie erstmals einheitlichen Zertifikatefür alle Werkstätten in Berlin. Außer inBerlin wurden derartige Veranstaltungenbisher auch in zwei weiteren Bundesländerndurchgeführt. Wir gratulieren allenAbsolventinnen und Absolventen herzlichzum erfolgreichen Abschluss ihrerberuflichen Bildung!**15E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus Der LWB gGmbHDer Arbeits-, GesunDheits- und BranDschutzbeauftragtestellt sich vor16Als ich im letzten Heft der „Einblicke“ über die Verantwortungvon uns allen und die Aktivitäten der LWBzur Gewährleistung von Sicherheit schrieb, ahnte niemandetwas von den tragischen Ereignissen in Titisee/Neustadt.Dieser verheerende Brand mit vielen Opfern unter denBeschäftigten sensibilisierte auch mich und viele andereMitarbeiter der LWB, bei allem erfolgreichen Handeln dasUndenkbare ins Kalkül zu ziehen, Routine zu vermeidenund auch Gewohntes kritisch zu hinterfragen.Hier sehe ich meine Verantwortung in der Beratung derGeschäftsleitung in enger Zusammenarbeit mit der externenSicherheitsfachkraft, der Betriebsärztin und denbestellten Sicherheitsbeauftragten/Brandschutzhelfern.Die Verantwortung für die Sicherheit tragen hierbei alleVorgesetzten beginnend beim Geschäftsführer. Aber auchalle Mitarbeiter und die Beschäftigten tragen durch einsicherheitsbewusstes Verhalten zum Wohle von uns allenbei.Bevor ich einen persönlichen Ausblick auf die zukünftigenAufgaben gebe, möchte ich mich kurz vorstellen: MeineTätigkeit in der LWB habe ich am 1. Oktober 1991 alsGruppenleiter aufgenommen. Zwischen 1991 und 1995wurde ich parallel zu meiner Tätigkeit mit Aufgaben derAuftragsakquise und der Leitung der Betriebsstätte BarackeHerzbergstraße 79 beauftragt.Mit der Eröffnung der Betriebsstätte Wotanstraße 18übernahm ich die Funktion der Fachkraft für Marketing,ab 1997 des Produktionsleiters.Die enorme Entwicklung der LWB in den folgenden 10Jahren erforderte aber auch strukturelle Veränderungen,u. a. die Einführung der Position der Abteilungsleiter. DieGröße des Arbeitsbereiches führte zur Einführung vonArbeitsbereichen. Ich wurde 2006 mit der Führung desArbeitsbereiches 1 beauftragt.Mit dem Ausscheiden von Herrn Herbig 2008 und derweiteren Erhöhung der Eigenständigkeit der LWB wurdeich mit Aufgaben der Assistenz der Werkstatt- bzw. Geschäftsleitung,heute als Verwaltungsassistenz betraut.Hierzu zählen u. a. Versicherungsfragen und die technischeVerwaltung des Fuhrparks.Daneben bin ich seit 1994 bestellter Sicherheitsbeauftragterder LWB. So war die Entscheidung der Geschäftsleitungfolgerichtig, mich entsprechend den gesetzlichenForderungen zu Beginn des Jahres 2010 als Brandschutzbeauftragtenausbilden zu lassen und mich mit administrativenAufgaben des Arbeits- und Gesundheitsschutzes(Stichwort: Bestellungen, Vorsorgeuntersuchungen, Ausbildungen)zu betrauen. Seitdem wirke ich auch im Teamder internen Auditoren, da unser Qualitäts-Managementsystembekanntlich mit den Managementanforderungennach MAAS BGW verbunden ist.Eine Zäsur für die LWB und alle Werkstätten in der Bundesrepublikbildete die 2011 in Kraft getretene DGUV(Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) Vorschrift 2.Diese Vorschrift führte u. a. dazu, dass sich die gefordertenBetreuungszeiten der Sicherheitsfachkraft undder Betriebsärztin verdoppelten. Dass eine, hier gesetzlichegeforderte, Nachfrageerhöhung einhergeht mit Honorarerhöhungen,sei hier nur am Rande erwähnt.Aus diesem Grund beschloss die Geschäftsleitung in Abstimmungmit der Berufsgenossenschaft einen anderenWeg zu gehen und mich ab Herbst 2012 an der Akademieder Berufsgenossenschaft in Dresden berufsbegleitendals Sicherheitsfachkraft ausbilden zu lassen.Ab Mitte/Ende 2014 dürfte ich dann als Sicherheitsfachkrafttätig werden und wäre in Zusammenarbeit mitder Betriebsärztin in meiner Beratungstätigkeit dem Geschäftsführerdirekt unterstellt.Ob zukünftig zusätzlich eine externe Sicherheitsfachkraftim geringen Umfang gebunden wird, um einen Blick „vonaußen fern jeglicher betrieblicher Routinen“ zu werfen,liegt in der Entscheidung der Geschäftsleitung zum gegebenenZeitpunkt.Zum Schluss und in aller Kürze: Welche Aufgaben standenund stehen 2013 im Bereich Arbeitsschutz vor uns?E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus Der LWB gGmbHWie im letzten Heft angekündigt, haben wir im Januar2013 Beschäftigte durch die Berufsgenossenschaft alsSicherheitsbeauftragte ausbilden lassen. Alle Mitarbeiter,die als bestellte Sicherheitsbeauftragte und Brandschutzhelfertätig sind, sind gut beraten, die ausgebildetenBeschäftigten in ihre kontinuierliche Tätigkeit und Begehungenaktiv mit einzubeziehen.In Kürze hoffen wir, über praxistaugliche Rettungsrollstühlezu verfügen, um mit den für 2013 geplanten Evakuierungsübungenbeginnen zu können. Ob und wie unsdabei die zuständige Feuerwache in der Josef-Orlopp-Straße unterstützen will und kann, wird Gegenstand einesGespräches sein.Weiterhin muss die LWB aufgrund der geänderten Arbeitsstätten-Richtlinie2.2 „Maßnahmen gegen Brände“weiteres Personal als Brandschutzhelfer ausbilden. Undzu guter Letzt wollen und müssen alle Abteilungs- undBereichsleiter die Gefährdungsbeurteilungen ihrer Verantwortungsbereicheaktualisieren.Neben den anderen strategischen und Tages-Aufgabenin der LWB sind das ambitionierte, aber notwendige Aufgaben,auf deren Lösung ich mich in der konstruktivenZusammenarbeit mit einer Vielzahl von Kollegen freue.Rolf SommerArbeits-, Gesundheits- und BrandschutzbeauftragterBauherrenpreis 2013des Bezirkes Lichtenberg an die„Werkstatt für Menschen mit Behinderung“in der BornitzstraSSe 63/65Das Bezirksamt Lichtenberg hat zum zweiten Mal einenBauherrenpreis in sechs Kategorien ausgelobt.Mit ihm wurden am 14. Juni 2013 Projekte ausgezeichnet,die die Gestaltung baulicher Anlagen im Kontext des Ortsbildesin beispielhafter und besonderer Weise gelöst haben.Eine Vorauswahl erfolgte durch das Stadtentwicklungsamt,bevor eine profunde Experten-Jury die ausgezeichnetenObjekte bestimmte. Wir freuen uns sehr, dass in derKategorie „Soziale Bauten“ die „Werkstatt für Menschenmit Behinderung“ in der Bornitzstraße 63/65 unter denprämierten Bauten ist und gratulieren sehr herzlich.Mit der Idee der Würdigung baulicher Leistungen verbindetsich auch der Anspruch, die Bürgerinnen und Bürgerdes Bezirkes für die Entwicklung und Veränderung diesesStadtraumes zu interessieren und das Bewusstsein für dieQualität des Ortes zu stärken. „Lichtenberg ist gegenwärtigbei den Bauherren sehr gefragt. Wir merken einen deutlichenAnstieg bei den Wohnungsbauvorhaben, aber auchim Bereich gewerblicher Bauten ist das Interesse spürbargestiegen.“, sagte Herr Wilfried Nünthel (CDU), Bezirksstadtratfür Stadtentwicklung.17E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus Der LWB gGmbHIm Auftrag der Liebe18Hinter dieser, wie der Titel einer Serie im Vorabendprogramm,anmutenden Überschrift verbirgt sich einKurs zum Thema Sexualaufklärung, den wir als Dozentinnenfür die Beschäftigten der Lichtenberger Werkstattfür Behinderte geleitet haben.Wir, das sind Elisabeth Nowak und Rebecca Schig, zweiStudentinnen im sechsten Semester des Bachelor-StudiengangesHeilpädagogik an der Katholischen Hochschulefür Sozialwesen Berlin.Im Rahmen unseres Studienschwerpunktes standen wirvor der Aufgabe, ein Projekt zu konzeptionieren, durchzuführenund auszuwerten. Da wir uns beide im Laufe unseresStudiums bereits intensiver mit dem Thema Sexualitätund Behinderung auseinandergesetzt haben, entstanddie Idee, einen Kurs für Menschen mit einer sogenanntengeistigen Behinderung rund um das Thema Sexualität anzubieten.Zugrunde lag der Projektidee der Leitgedanke,dass jeder Mensch das Recht auf Sexualität und Sexualaufklärunghat. Unser Projektinteresse leitete sich auchaus dem Wissen her, dass die Aufklärung von Menschenmit einer Behinderung meist mangelhaft und das ThemaSexualität leider immer noch stark tabuisiert ist.Da Sexualität von großer Bedeutung für die Identität,Selbstverwirklichung und Bedürfnisbefriedigung – um nureinige ausgewählte Punkte zu nennen – ist, gebührt diesemThemenbereich ein hohes Maß an Beachtung.Als Vorbereitung auf dieKursdurchführung haben wireine Basisschulung bei derBeratungsstelle pro familiaabsolviert, deren Inhalte u. a.eine Einführung in die Sexualpädagogikund die VermittlungsexualpädagogischerMethoden waren.Ausgestattet mit diesemRüstzeug, ergänzt durchLiteraturrecherchen, ginges an die Planung des Kurs-angebotes. Bei der Auswahl von geeigneten Methodenund Materialien für die Kursgestaltung haben wir insbesondereauf die sexualpädagogischen Materialiender Lebenshilfe für die Arbeit mit Menschen mit einergeistigen Behinderung, den Praxisleitfaden der AWO fürdie sexualpädagogische Arbeit mit Menschen mit Behinderungsowie die sexualpädagogischen Materialien‚herzfroh‘ der Fachstelle Behinderung und Sexualität zurückgegriffen.Unser Anspruch war es, die von Georg Theunissen statuiertenLeitprinzipien für Erwachsenenbildung zur Arbeitsbasisfür unser Kursangebot zu machen. Zu nennen sindbeispielhaft die Prinzipien der erwachsenengemäßen Ansprache,der vertrauensvollen und offenen Atmosphäresowie der Freiwilligkeit und Mitbestimmung.Doch kein Kurs ohne Teilnehmerinnen und Kursteilnehmern.Auf Vorschlag unseres Dozenten wandten wir uns an dieLichtenberger Werkstatt für Behinderte, die sich gerne bereiterklärte, uns bei der Akquirierung von Kursteilnehmerinnenund der Organisation des Kurses zu helfen – mit großemErfolg, was die über 80 Anmeldungen belegen.Mit acht Teilnehmerinnen begann der Kurs schließlich. Ineinem Zeitraum von Mitte März bis Ende April trafen wiruns an sieben Terminen à zwei Stunden im Freizeitklub derStiftung <strong>RBO</strong> - <strong>Rehabilitationszentrum</strong> Berlin-Ost gGmbHin der Möllendorffstraße 66/67.links: KursablaufplanMitte: Umgangsregeln 1rechts: Umgangsregeln 2E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus Der LWB gGmbHDa uns das didaktische Prinzip der Teilnehmerinnenorientierungwichtig war, führten wir vor Beginn des Kurses mitden Kursteilnehmerinnen ein Vortreffen durch. Dort hattensie die Möglichkeit, sich aktiv in die Kursgestaltungin Form der Äußerung von Erwartungen und Wünschen,aber auch Befürchtungen einzubringen. Zur Visualisierungverwendeten wir die Methodedes Erwartungsbaums. Ausden zusammengetragenenVorstellungen der Teilnehmerinnenerstellten wir einenKursplan.Der Kursverlauf bestand, grobgesagt, aus einer Eingangs-,Haupt- und Abschlussphase.Die Eingangsphase dientedem gegenseitigen Kennen lernen, der Einigung auf Kursregelnund der Eruierung von Erwartungen und Befürchtungensowie der Einstimmung auf das Thema des Kurses.Die Hauptphase unseres Kursangebotes diente der Erarbeitungund Auseinandersetzung mit den vereinbartenThemen. Von Bedeutung für uns hierbei war, die verbaleVermittlung von Inhalten durch aktivitätsanregende Angebotezu ergänzen und somit den Kurs abwechslungsreichzu gestalten. Bei den Teilnehmerinnen sind dieseAngebote auf positive Resonanz gestoßen; insbesonderedie Methoden Grabbelsack (siehe Foto), Körperreise, Erstellungeines weiblichen und männlichen Körperumrissesund Massage mit unterschiedlichen Materialen wurdengut angenommen.Passend zu den in den einzelnen Kurseinheiten besprochenenThemen erhielten die Teilnehmerinnen von unsMaterial für ihre Kursmappe. Dieses Material umfassteHandouts, z. B. die Benutzung von Gleitgel und AdressenBerliner Beratungsstellen, Arbeitsblätter und Fotos vonden zusammen im Kurs erstellten Plakaten, u. a..Jede Kurseinheit hatte einen wiederkehrenden Ablaufmit integrierten Ritualen. So wurde zu Beginn einer jedenEinheit zum Ankommen und In-Kontakt-Kommen eineBlitzlichtrunde durchgeführt, die den Teilnehmerinnenund uns die Möglichkeit bot, ihre momentane Stimmungauszudrücken, sowie Wünsche und Erwartungen bzgl. deraktuellen Kurseinheit zu formulieren. Am Ende jeder Kurseinheithatten die Teilnehmerinnen im Rahmen einer Abschlussrundedie Möglichkeit, uns unter Zuhilfenahme vonSmiley-Karten ihre Zufriedenheit mit der Kurseinheit undnoch offene Fragen mitzuteilen.Die letzte Kurseinheit hatte die Funktion einer Wiederholungs-und Reflexionsrunde. Es gab ein Spiel mit Quizfragenzu den behandelten Themen und eine gemeinsame Gesamtauswertungdes Kurses. Am Ende der letzten Kurseinheit bekamendie Teilnehmerinnen von uns, als Abschiedsgeschenk,ein Zertifikat und eine Geschenktüte. Der letzte gemeinsameTermin war ein Besuch bei der Beratungsstelle Balance.Diese Aktion sollte den Teilnehmerinnen zeigen, wo sie sichbei Fragen, Problemen oder Beratungswünschen hinwendenkönnen und die Hemmungen, ein solches Angebot selbständigwahrzunehmen, abbauen.Wir hoffen, dass unser Kursangebot eine Bereicherung füralle war und dass jede Teilnehmerin etwas Nützliches fürsich mitnehmen konnte.Rebecca Schig und Elisabeth NowakDie erogenen Zonender Frau und des MannesGrabbelsack19E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus Der LWB gGmbHhängen die Arbeiten im Versammlungsraum in der erstenEtage und auf dem Gang dorthin. Gäste des Hauses habenschon oft nach den Urhebern der aufgehängten Bildergefragt. Nun sind alle mit Namensschildern versehen, diefeierliche Eröffnung fand mit musikalischer Begleitung vonHerrn Nell und seinen Sänger/innen statt. Die dargebotenenFrühlingslieder erhielten reichlich Applaus, die Bilderwurden von allen ausgiebig betrachtet und damit ist hoffentlichauch für die Bornitzstraße der Grundstein für zahlreicheweitere Ausstellungseröffnungen gelegt.Gast dieser Ausstellung ist Herr Ramezani, aus dem ArbeitsbereichHerzbergstraße, dessen Mandala-Bilder ebenfallsin einem großen Rahmen zur Schau gestellt werden.Djavad RamezaniDanken möchte ich hier einmal den Küchenkräften, diebei jeder Ausstellungseröffnung mit einem kleinen, nettenBuffet überraschen und die zusätzliche Arbeit freundlichin Angriff nehmen, außerdem sollen auch all die anderenHelfer (Praktikanten, FSJ-ler, etc.) nicht unerwähnt bleiben,ohne die ich das Rahmen und Hängen der Bilder nicht bewältigenwürde.Die aktuellen Ausstellungen werden bis zum Herbst hängen– wer die Eröffnung verpasst hat, kann sich gern auchan anderen Tagen die Bilder im Hause ansehen.Gesine UllmannSimone BeyerKreativkurs WotanstraßeSimone Gelbrecht21E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus Der LWB gGmbH„Sie kamen, stauntenund kauften!“Ostermarkt im Ring-Center 2013Wie auch in den vergangenen Jahren nahm die LWBgGmbH öffentlichkeitswirksam vom 18. bis 30. März2013 am Ostermarkt im Ring-Center teil.Die Ladenstraße des Ring-Centers als hochfrequentierterStandort bietet die Möglichkeit, Produkte ausdrucksstark inSzene zu setzen und die Bekanntheit der LWB gGmbH zusteigern. Alle Akteure waren wieder mit Engagement undpersönlichem Einsatz bei der Sache und haben zu einem beachtlichenErgebnis beigetragen. Damit dies auch zukünftigso gut funktionieren kann, fand am 2. Mai erstmalig einErfahrungsaustausch im Café Sonnenstrahl statt.Interview mit T. Piebe(Beschäftigter der Abteilung Kreatives Gestalten)Protokollant: Kevin SeifertWie hat dir der Verkauf gefallen?Hat mir gut gefallen. Es war eine Menge los und viele Leute da.War diesmal ja auch im Ring-Center 2 zum ersten Mal.Bestimmt war das eine neue Erfahrung, nicht wahr?Es war auf jeden Fall größer und es gab viel mehr Läden.Es kamen auch mehr Leute zu uns einkaufen und gucken, sonstwar es für mich gleich, ich wusste ja, was auf mich zukommt.Ja, ein paar. Kannte ja alle, die mit mir zusammen gearbeitethaben. Hat Spaß gemacht.Wie lief denn der Verkauf im Großen und Ganzen ab?Also es gab immer eine Früh- und eine Spätschicht. Die Frühschichthat auch gleich aufgebaut. Ansonsten war halt viel los,ich habe viele Kundengespräche gehabt, auch wegen Fragen,wenn sie andere Farben für ein Produkt haben wollten und sowas. Danach durften alle Kunden in ein Kundenbuch einschreiben,ob oder wie es ihnen gefallen hat. Wenn Schichtwechselwar, wurde immer ein Zettel umgeschrieben, wie viele Einnahmenman hatte und welche und wie viele Produkte verkauftwurden.Wie hat dir die Zusammenarbeit innerhalb des Teamsgefallen?Die hat mir sehr gut gefallen, war echt harmonisch, wenn ichmal unsicher war, wurde ich sofort unterstützt.Habt ihr viel verkauft? Ja, schon.Dann musste doch bestimmt ziemlich oft neue Waregeschickt werden?Die haben dann andere Beschäftigte aus der Werkstatt zu unsgebracht. Schwere Sachen wurden mit Transportern geschickt.Dieses Jahr gab es auch erstmals eine Auswertungmit Beschäftigten und Betreuern. Wie fandest du das?Stimmt, das war im Café Sonnenstrahl, da gab’s Kaffee undKuchen. Ich konnte aber nicht teilnehmen, hab‘ aber eine Einladungbekommen.22Wie hat sich deine Gruppe vorbereitet bzw. welcheGruppen haben teilgenommen?Unser gesamter Kreativbereich und der Keramikbereich habenmitgemacht. Wir wurden gefragt, wann wir Zeit habenund ein paar Gruppenleiter aus anderen Bereichen wurdengefragt, ob sie Lust und Zeit hätten, beim Verkauf zu helfen.Dann haben wir gemeinsam Absprachen wegen der Preisegemacht, so eine Preisliste erstellt und einen Plan für den Verkaufgemacht, wer wann arbeitet.Liefen die Vorbereitungen gut?Die liefen gut, wir hatten Wäschewagen von der Wäschereibekommen, wo wir unsere Produkte raufpacken konnten. Diewurden dann zum Ring-Center geschickt, hat gut geklappt.Haben denn andere Gruppenleiter mitgeholfenund wenn ja, wie war die Arbeit?Möchtest du zum Abschluss noch was sagen?Ja, dass es echt viel Spaß gemacht hat, aber ich kannte das schon.Eintrag im Gästebuchder Abteilung Kreatives GestaltenEin ganz herzliches DankeschönFür diesen wunderschönen Stand …Alle Arbeiten strahlen Lebensfreude, Könnenund so viel Wärme und Witz aus.Danke an alle Künstler und Bastler von euch.Liebe Grüße von Ute LämmererSven GralheerAbteilungsleiter Kreatives GestaltenE i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus Der LWB gGmbHInterview mit dem neuen Werkstattleiterder LWB - Lichtenberger Werkstatt für BehindertegGmbH, Herrn Marc WardaruSeit wann arbeitest du in der LWB?Ich habe mich 2002 auf eine Stellenausschreibung beworben.Gesucht wurde ein Gruppenleiter für den Bereich derElektromontage.Welchen Beruf hast du nach der Schule erlernt?Nach dem Abitur habe ich entschieden, einen Beruf imBereich der Elektrotechnik zu erlernen. Mit der Ausbildungzum Elektromeister erweiterte ich meine fachlichen Kenntnisseauf dem Gebiet.Welche Aufgabe hast du bis jetzt in der Werkstatt erfüllt?Zu Beginn leitete ich als Gruppenleiter in der Elektromontageca. 12 Beschäftigte an. Im Rahmen der SonderpädagogischenZusatzausbildung erhielt ich umfangreichesWissen für die Arbeit in der Werkstatt. Als Anfang 2008die Teilung der Abteilung notwendig wurde, übernahmich die Verantwortung für vier Gruppen in Funktion desAbteilungsleiters in der Wotanstraße.Mit der Fertigstellung der neuen Werkstatt in 2009 zogdie Abteilung in die Bornitzstraße. Ich stellte mich einerweiteren Aufgabe, nämlich die Verantwortung für dieseneu errichtete Betriebsstätte zu übernehmen. Gleichzeitigberiet ich den Geschäftsführer bei allen technischen Fragen,die im Unternehmen zu klären waren.2011/2012 erhielt ich die Möglichkeit, an einer weiterensonderpädagogischen Fortbildung für Leitungskräftevon Werkstätten teilzunehmen.Am 1. Januar 2013 wurde ich dann zum Werkstattleiterder LWB berufen.Welche Aufgaben und neue Ziele stellst du dirals Werkstattleiter?Wichtig ist für mich, auf allen Ebenen der Werkstatt einenguten Job zu machen. Dazu zählt der gute Kontakt zuMitarbeitern und Beschäftigten, wie aber auch die unternehmerischeSeite im Blick zu behalten. In meiner Arbeitorientiere ich mich an den Unternehmenszielen der Werkstatt,wie zum Beispiel: Entwicklung des Entgeltsystems,Anpassung des Beschäftigungs- und Betreuungsangebotesan wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Rahmenbedingungenund Umsetzung des QM-Systems mitdem Schwerpunkt auf „pädagogischer Qualität“.Vielen Dank für das Gespräch.Dennis Mellentin und Reynaldo MontoyaBeschäftigte der Kantine Bornitzstraße 63/6523E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Special Olympics24Weltwinterspiele von Special OLympicsInternational in Südkorea PyeongChangvom 25. Januar bis 6. Februar 2013Patrick Matern und Alexander Nicol, beide aus derLichtenberger Werkstatt, wollten los als Spieler derFloor-Hockey-Mannschaft … auf nach Südkorea. WochenlangesWarten und Trainieren lag hinter ihnen. Hinzukam Anne Richter von der SG Rehabilitation Lichtenbergin der Disziplin Ski Alpin.In Frankfurt am Main wurden es immer mehr Sportlerund Betreuer, die zu den Spielen nach Südkorea reisten,insgesamt 100 Sportbegeisterte. Nach einem 10-stündigenFlug landeten wir etwas erschöpft, aber glücklichin Seoul. Wir wurden sehr herzlich empfangen und es begannsofort das Hosttown-Programm, um das Land unddie Menschen kennen zu lernen. Wir wurden bei einemGottesdienst vom Bischof empfangen, trafen einen derGründer von Special Olympics, Timothy Shriver, haben gutgegessen, sahen einen Kaisertempel, durften den deutschenBotschafter besuchen und erlebten eine schönegemeinsame Feier mit Koreanern.Dann fuhren wir weiter nach PyeongChang. Wir sahenaus dem Bus ein sehr bergiges und schönes Land. DieEröffnungsfeier war eine wirklich tolle Show mit vielengut gelaunten Menschen und einem unvergesslichen Einmarschder Athletinnen und Athleten.Nachdem die Fahne gehisst und das olympische Feuerentfacht wurde, hieß es: „Die Spiele können beginnen!“Und dann ging es wirklich los. Es folgten die Testspiele,nach denen die Mannschaft in ihre Leistungsgruppe eingeteiltwurde. Unsere Mannschaft spielte gegen die VereinigtenArabischen Emirate, Costa Rica und Venezuela.Zwischendurch hatten wir auch etwas Zeit, um das Gesundheitsprogrammzu besuchen, einen Stadtbummelzu tätigen, zum kostenfreien Frisör zu gehen, ein ABBA-E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Special OlympicsRückempfang fürunsere erfolgreichenWintersportlerEtwas später als erwartet hatte am 29. Mai 2013 derSenator für Inneres und Sport für den Berliner Senatunsere drei erfolgreichen Athleten an den Weltwinterspielenim Februar in Südkorea zu einem kleinen Empfangin seinen Amtssitz im Alten Stadthaus eingeladen.Seit den Weltsommerspielen 2003 in Dublin ist es eineschöne und für uns wichtige Tradition geworden, dassdie Berliner Teilnehmer an SO-Weltspielen durch denBerliner Senat auf diese Art geehrt werden und damitauf die gleiche Weise wie Teilnehmer bei OlympischenSpielen und den Paralympics. Zum ersten Mal hattensich Berliner Athleten für die Teilnahme an Winterspielenqualifiziert.Aber auch für Herrn Frank Henkel war es eine Premiereals neuer Sportsenator Gastgeber zu sein. In Absprachemit seinem Büro hatten wir einen kleinen und damit sehrpersönlichen Rahmen gewählt. So hatten der Senator unddie Athleten Anne Richter (Ski Alpin), Patrick Matern undAlexander Nicol (Floor Hockey) mehr Zeit, von ihren Erlebnissenzu berichten und sich persönlich kennenzulernen.Begleitet wurden die Sportler von Rene Voigt, ihremBetreuer in Südkorea, sowie Dr. Walter Pohl und GernotBuhrt, als Vertreter des Vorstandes von SOD in Berlin/Brandenburg e. V..Als kleines Dankeschön für die erbrachten Leistungen bekamenunsere Sportler einen goldenen Buddybären überreicht.Danach es gab es für unsere Sportler aber noch eine Überraschung,denn sie wurden im Hotel Interconti erwartet,wo zur gleichen Zeit der Weltkongress der Sportministerstattfand.Als einer der Hauptredner und damit Gast dieser Veranstaltungwar Herr Thimothy Shriver nach Berlin gekommen,der Präsident von Special Olympics Internationalund langjähriger Freund unserer deutschen Athleten.Der wollte gern auch unsere „Helden“ begrüßen. Undnachdem er alle im Foyer des Hotels empfangen hatte,nahm er unsere Sportler mit in den Konferenzraum undkonnte sie nach Rücksprache mit dem Chef der Weltkonferenzmit auf das Podium nehmen und vorstellen. Das warfür alle ein sehr aufregender Moment.Gernot BuhrtStellv. Vorsitzender von SOD in Berlin/Brandenburg e. V.Anne Richter, Ski Alpin, Bronze im SlalomSG Rehabilitation Berlin-Lichtenberg e. V.26Patrick Matern, Floor Hockey, BronzeAlexander Nicol, Floor Hockey, BronzeLWB Lichtenberger Werkstatt für Behinderte gGmbHE i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen aus dem Sport- und FreizeitbereichBundestagsbesichtigungAm 8. Januar 2013 war es soweit. Acht Beschäftigteund vier Betreuer der Lichtenberger Werkstatt fürBehinderte gGmbH wurden in den Bundestag eingeladen.Drei Mitarbeiter aus dem Büro von Patrick Döring (Generalsekretärder FDP) hatten sich für uns Zeit genommen.In zwei Gruppen beantworteten sie alle Fragen zum ThemaPolitik und zeigten uns auch Dinge, die andere Gästenicht zu Gesicht bekommen. Wer hätte zum Beispielgedacht, dass es Politiker gibt, die auf Skateboards zumnächsten Büro fahren, weil die Gänge so lang sind.Mit der Besichtigung wollten die drei Mitarbeiter auch aufihr Projekt „Freiheit ist …“ aufmerksam machen, bei demauf neutrale Art und Weise die Möglichkeiten der Politikbeschrieben werden.Wir bedanken uns vielmals bei Sebastian Lauwerth, StephanieTrenkler und Tom Hill für die nette Führung. AlleBeschäftigten sind gut gelaunt und um viele Informationenreicher, wieder in der LWB angekommen.René VoigtSporttherapeutSporttherapeutin in der LWBAls neue Sporttherapeutin bin ich, Ricarda Koch, seitSeptember 2012 in Vertretung von Julia Hennig fürdie Bewegung in der LWB zuständig. Meine Arbeit imFörderbereich beinhaltet Bewegungstherapie – die motorischeSchulung der Beschäftigten, die Gehschule und dasRollstuhltraining. In der Remise führen die Beschäftigtenviele verschiedene Übungen für die Arme, die Beine, denBauch und den Rücken aus, welche den Körper stärken.Des Weiteren biete ich Rücken- und Entspannungskursesowie allgemeine Fitness und kleine Spiele im Arbeits- undBerufsbildungsbereich an.Olympics-Athleten war ich bereits zum Bowlingturnier inDresden, beim Mosaik-Sportfest und beim Frauenfußballturnierin Berlin.Erweitert wurde mein Sportangebot mit dem Lauftraining,welches für den diesjährigen Firmenlauf gestellt wurde.Am 24. Mai haben wir als großes Team gemeinsam daranteilgenommen. Wer möchte, kann auch nach demLauf weiter mit mir zusammen trainieren. Ich freue michauf noch viele tolle Turniere und Events mit den Beschäftigtenund Kollegen der LWB - Lichtenberger Werkstatt fürBehinderte gGmbH.28Wer Interesse an Unihockey, Fußball, Bowling, Bocciahat, ist bei mir an der richtigen Adresse. Mit den Special-Ricarda KochSporttherapeutinE i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen aus dem Sport- und FreizeitbereichBadminton-Turnieram 25. und 26. März 2013 in HamburgZum sechsten Mal fand in Hamburg das Badminton-Turnier statt. Sehr früh trafen sich die sechs Sportleran der Werkstatt. Sie waren hochmotiviert. Um 09:30 Uhrbegann der Wettbewerb gegen viele Mannschaften ausNorddeutschland. 40 Athleten spielten jeweils gegeneinander.Alle waren sehr gespannt und auch ein bisschen nervös.Man konnte den Ehrgeiz jedes Einzelnen spüren. Sie spieltenhart gegeneinander und schenkten sich nichts. Es warnoch alles offen, wer gewinnen würde. Letztendlich war esdann Dana Jungen mit Gold, die unter den ersten Plätzenzu finden war. Anschließend erholte sich das Team in der Innenstadtvon Hamburg in einer entsprechenden Unterkunft.Das hatten sich wirklich alle verdient. Es war ein sehr schönesTurnier mit vielen Emotionen und trotz der starkenKonkurrenz war es immer ein faires und kameradschaftlichesMiteinander. Die Siegerehrung war das Highlightdieses Tages. Zufrieden und glücklich fuhren alle Athletenzurück nach Berlin. Ein besonderes Dankeschön geht andie FSJ-lerin Franziska Schmidt aus der Herzbergstraße.René VoigtSporttherapeutAnwassern 20. April 2013Auch in diesem Jahr haben wir wieder den Start derKanusaison in Angriff genommen. Am 20. April2013 war es soweit. Sieben Athleten des LWB-Kanuteamstrafen sich in der Wotanstraße, um nach Grünauzur Regattastrecke zu fahren. Das Wetter an diesem Tagließ eine tolle erste Wasserwanderung zu.Nach einer gemeinsamen Morgengymnastik mit Musikmachten sich 15 Kanus in Köpenick auf dem LangenSee auf den Weg. Die eineinhalbstündige Tour bereiteteallen viel Spaß, machte jedoch auch Hunger. Nachdemdie Kanuten den Heimathafen wieder erreichten, wurdegegrillt, und alle saßen beieinander. Dies war einguter Start der Kanusaison. Die Athleten konzentrierensich nun auf ihr sommerliches Kanutraining und freuensich auch auf das Kanulager, welches im Spätsommerstattfinden wird. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten,die dieses Training und das dazugehörige Trainingslagermöglich machen.René VoigtSporttherapeut29E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHSaunieren macht SpaSSund hält gesundZu unserer neuen Kita „Märchenland“ gehört auch einSaunahaus, welches sich im Garten befindet.Bereits beim ersten Gespräch wurden alle Eltern darüberinformiert, dass die Kinder ab 3 Jahren einmal in der Wochein die Sauna gehen können. Darüber freuten sich alleEltern und gaben ihr Einverständnis. Auch wir Erzieher/innen freuten uns auf das zusätzliche Angebot, welcheswir den Kindern machen können. Uns war klar, dass derBesuch der Sauna eine wichtige Maßnahme zur Gesunderhaltungund Abhärtung der Kinder ist. Über viel praktischeErfahrung verfügte aber bis zu diesem Zeitpunktkaum ein/e Erzieher/in. Also informierten wir uns erst einmalüber Saunaregeln und erstellten selbst ganz konkretefür den Besuch in unserer Kitasauna.Leider wurde der Termin des ersten Saunabesuches immerwieder aufgeschoben, weil Kleinigkeiten noch nicht fertiggestellt waren. Voller Spannung sahen die Kinder, Erzieher/innen und Eltern der Freigabe des Saunahauses entgegen.Im Januar 2013 war es dann soweit!Die großen Kinder der Dornröschengruppe (sie sind schon4 Jahre alt), durften am 28. Januar 2013 das erste Malin die Sauna gehen. Die Kinder der Froschköniggruppefolgten einen Tag später.War das eine Aufregung! Würden auch alle Kinder die benötigtenSaunasachen mitbringen? Jedes Kind benötigteeinen Bademantel, ein Handtuch sowie Badeschuhe. Esklappte, alle Sachen waren vorhanden und manchmal in sokleine Beutel oder Tütchen verpackt, dass wir uns fragten,wie wir die nassen Sachen jemals wieder in die winzigenBehältnisse hinein bekommen sollten. Aber das waren organisatorischeFragen, die wir schnell in den Griff bekamen.KitaMärchenlandDort galt es als erstes, die Schuhe auszuziehen, was schoneine ganze Weile dauerte, da die Winterstiefel aufgebundenwerden mussten und auch beim Ausziehen war Hilfevon Nöten. Zum Glück waren beim ersten Mal nur 12 Kinderdabei, so dass wir zwei Erzieher ganz gut klar kamen.Nach dem Ausziehen galt es, die Saunasachen allen Kinderwieder zuzuordnen, da die lieben Kleinen ruck, zuck!ihre Sachen auf dem Boden verteilt hatten. Leider wusstenicht jeder, welches Handtuch oder welcher Bademantelihm gehörte, da die Sachen teilweise nagelneu waren undnicht alle Eltern mit ihrem Kind gemeinsam den Saunarucksackgepackt hatten.Als endlich alle Kinder die richtigen Sachen hatten, warenAndrej und Moni schon so verschwitzt, als hätten sie denersten Saunagang schon hinter sich.Dann ging es unter die Dusche. Die Kinder wurden vonuns vorsichtig abgeduscht und dann endlich begaben wiruns in die Saunakabine. Wir waren alle ganz aufgeregt,sortierten unsere Handtücher und setzten uns der „Hitze“von 55 Grad aus. Ganz interessiert schauten wir uns alle inder Kabine um, fanden auch die Sanduhr, die wir umdrehenmussten, um die Zeit von fünf Minuten herabrieselnzu lassen.Am spannendsten war der Lichtwechsel. An der Deckeder Saunakabine befindet sich eine „Sonne“, die ständigihre Farbe veränderte. So konnten wir beim Schwitzengleichzeitig noch die Farben üben, was allen großen Spaßmachte.Leise unterhielten wir uns darüber, wer schon Saunaerfahrungenhatte und wie die Kinder die Atmosphäre inunserer Sauna fanden.30Wie sah nun der erste Tag in der Sauna bei den Kindernder Froschköniggruppe aus?! (Die „Froschkönige“ sind 3Jahre alt.)Es war bitter kalt und der Garten verschneit, so dass wiruns mit „Sack und Pack“ in das Saunahaus begaben.Nach fünf Minuten ging es dann wieder unter die Duscheund eingemummelt in die Bademäntel begaben wir uns inden Ruheraum. Alle Kinder legten sich gemeinsam auf dieRuhefläche und sollten versuchen, ganz still zu liegen, wasnatürlich allen sehr schwer fiel. Zum Glück hatte Moni einBuch mitgenommen und las den Kindern eine GeschichteE i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHvon der kleinen Hexe vor. Als es ganz spannend war, unterbrachsie aber die Geschichte und der zweite Saunagangfing an. In der Saunakabine rätselten wir, ob die kleineHexe einen Hexenspruch finden würde, um ihren Freundbehalten zu können. Die fünf Minuten wurden schon ganzschön lang. Aber nach dem Duschen und dem „Einpacken“in die Bademäntel erfuhren die Kinder beim Ruhen dasEnde der Geschichte – natürlich war alles gut ausgegangen.Nun sollten die Kinder wie die Störche durch das Wasserbeckenwaten. Unterschiedliche Temperaturen in denzwei Bereichen sorgten für so manches: „Oh, ist das kalt!Hui, nur schnell wieder raus!“Damit war unser erster Saunabesuch auch schon zu Ende.Über die Strapazen beim Anziehen wollen wir ganz relaxthinweg sehen.Die Kinder waren von unserm Saunagang begeistertund so schnell und fest wie an diesem Tag schliefen die„Froschkönige“ selten. Aber auch wir Erzieher waren ganzschön müde, obwohl es großen Spaß gemacht hat.Inzwischen sind wir schon erfahrene Saunagänger unddas An- und Ausziehen, sowie das Erkennen der Sachenklappen ganz prima.Eine Geschichte wird jedes Mal mit in den Ruheraum genommen.Die Kinder suchen passende Bücher heraus undbringen diese zum Vorlesen mit.Leider ist die Saunasaison ab Mai erst einmal vorbei, denndann wollen wir wieder öfter in unserem Garten herumtollen.Aber wir freuen uns auch schon auf den Oktober,denn dann geht es wieder los!!Die Kinder der Gruppe 3 „Froschkönige“und Andrej und MoniMein Jahr ...KitaMärchenlandIch heiße Ida, bin 24 Jahre alt und absolviere zur Zeitmein Freiwilliges Soziales Jahr in der Kita Märchenland.Ich habe nun meine Halbzeit erreicht und möchte Euchgern einen Einblick in mein Leben als Praktikantin ermöglichen.15. August 2012Mein erster Tag in der Kita Märchenland. Ich war aufgeregtund viel zu früh dran. Als die Kitaleiterin, Frau Breiting, zumir kam und mich zum Gruppenraum brachte, begannennicht nur meine Hand-flächen zu schwitzen. Vor mir standmeine Kollegin, Gruppenleiterin und Anleiterin Annemarie.Eine große Frau mit einem breiten Lächeln im Gesicht. FrauBreiting stellte mich ihr vor und wünschte mir viel Spaß.Und schon begann mein erster Tag. 13 Kinder in einemRaum, vier Mütter und Väter (da es die Eingewöhnungszeitwar), eine Erzieherin und ich mittendrin. Es war Chaospur.Ich wusste nicht wohin mit mir. Die Erfahrung, die ich vorherschon in anderen Kitas gesammelt habe, halfen mirhier nicht weiter. Es ist eben doch überall etwas anders.Ich machte Fehler über Fehler: Lätzchen band ich zu lockerum die Hälse, die Kommunikation mit den Kindernklappte nicht so recht und mit den Schlafmatten und derTagesordnung war ich vollkommen überfordert. Ich gebezu, es war ein schrecklich peinlicher Tag für mich. Ichhabe mich wirklich dumm angestellt und ich wusste, dassAnnemarie mit mir noch viel arbeiten musste. Jedoch hattesie sehr viel Geduld und Verständnis, sie erklärte mirviel, gab mir Tipps und korrigierte mich immer mit einemLächeln auf den Lippen.8. November 2012Endlich hatte ich den Dreh raus. Der Tagesablauf ist mirgeläufig geworden und auch die Lätzchen baumelten nichtmehr unter dem Bauch der Kinder. Endlich konnte ich alleEindrücke sortieren und einordnen. Endlich konnte ich dieKita aus allen Blickwinkeln betrachten und kennen lernen.(Bitte lesen Sie auf Seite 34 weiter)31E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


32E i n b l i c k E • n r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


AbTeiLunGen derLWb gGmbH sTeLLensiCH Vor (TeiL 4):abteilunggummibearbeitung33E i n b l i c k E • n r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbH(Fortsetzung von Seite 31)WOW, einfach toll. Ich habe noch nie eine solch strukturierteund liebevoll eingerichtete Kita gesehen. Alles war soneu, da sie am 1. August 2012 eröffnet wurde. Die gesamteKita schien einem einzigen Märchenbuch zu gleichen.Wir haben vier altershomogene Gruppen, die jeweils einMärchen als Gruppennamen tragen. Da hätten wir dieRotkäppchen-, die Sieben-Geißlein-, die Froschkönige- unddie Dornröschen-Gruppe. Ich habe meinen Platz bei den„Sieben Geißlein“ gefunden, den 2010 geborenen Kindernund möchte sie nicht mehr missen. Jede Gruppe hat ihreeigene Hauptfarbe, die sich in den Gruppenräumen, denBädern und sogar den Küchenutensilien wiederfindet. Einfachgenial. Einfach wunderschön durchdacht.15. Februar 2013Sechs Monate später sah die Welt auch schon ganz andersaus. Ich habe die Hälfte meines FSJ ‘rum und es kommtmir vor, als wäre ich schon jahrelang dabei. Das gesamteTeam steht hinter mir, gibt mir Ratschläge, aber lässt mirviel Freiraum, mich zu entfalten. Annemarie, Gritt, Evi, Kristin,Sabine, Moni und Frau Breiting nahmen mich schnellin ihre kleine Familie auf und zusammen mit meinenPraktikanten-Kollegen Andrej, Elli und Nico lernten wirimmer mehr dazu und sammelten so viele Erfahrungenwie möglich.Ich kann von meiner Seite aus nur berichten, wie vielFreude mir die Arbeit bereitet. Ich werde akzeptiert undwertgeschätzt von all meinen Kolleginnen und Kollegen,von Frau Breiting, den Kindern und deren Eltern. Es machtmich sehr stolz und verstärkt meinen Entschluss, den Wegeiner Erzieherin gehen zu wollen. Ich liebe meine Arbeithier und freue mich auf das nächste halbe Jahr. Dies istmein Jahr. Ein Jahr voller Erfahrungen.Ich habe mich natürlich auch um eine Erzieherausbildungbeworben und hatte die Qual der Wahl, auf welche Schuleich gehen möchte. Im August ist es dann soweit. Drei JahreSchule. Das klingt anstrengend, aber die Tatsache, dasses mein Traumjob ist, macht es wieder weniger schlimm.Ich freue mich riesig auf die Ausbildung, noch mehr zulernen und das bereits Erfahrene anzuwenden. Ich freuemich, auch wieder hier sein zu dürfen, wenn die Praktikumszeitansteht.Ich werde die gesamte Kita Märchenland vermissen.Jedoch wissen wir alle, dass meine Zeit in der Kita Märchenlandnicht wirklich für immer beendet ist. *zwinker*Ida Beyersdorf34KitaMärchenlandE i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbH15 Jahre Wohnstätte„Eisenacher StraSSe 100“ – Teil 1Auch für Reha-Ost waren die Neunzigerjahre des Umbruchs,der Neugestaltung und des Strukturwandels.Einrichtungen wurden umstrukturiert, angemietet oderneu errichtet.So die Wohnstätte Eisenacher Straße 100 im Jahre 1998.Mit der Einrichtung, Ausgestaltung und personellen Besetzungwurde ich vom Vorstand des Reha-Zentrums beauftragt.War mir bisher eine traditionelle Einrichtung anvertraut,hatte ich es hier mit einer völlig neuen Aufgabe zu tun.Das Haus war ein Neubau: Einrichtung, Ausgestaltung,Schwerpunkte und Richtlinien der Betreuung, sowie dieBesetzung mit Betreuungspersonal und den künftigenBewohnern lagen in meiner und in der Hand meiner Mitarbeiter.Neu war auch, das Haus war keine geschützteWohnstätte mit eigenem Gartenumfeld, sondern in einMietshaus mit Wohnungen eingebunden, es stand mittenin einem Wohngebiet mit Nachbarn, die teilweiseBerührungsängste mit behinderten Menschen hatten,mit Ausgängen zu Straße und Umfeld, mit Bushaltestellevor der Tür und mit wenigen Schritten zu erreichendenEinkaufseinrichtungen des Wohngebiets. Wie geht mandamit um?Abgesehen davon, dass wir am Tag des Einzugs, dem11. Mai 1998, noch lange nicht komplett eingerichtetwaren, blieb auch die Aufgabe, Arbeitsstrukturen, Regelndes Zusammenlebens der Bewohner und Inhalte der Betreuungzu erarbeiten.Das Neue war reizvoll für Mitarbeiter, aber auch Bewohner.Mancher erprobte in der Anfangszeit auf eigene Faustsein neues Wohngebiet und fand es durchaus toll und angemessen,dass er in Begleitung von Polizei oder Feuerwehrwieder in seinem neuen Domizil landete. Das Neuehatte aber vor allem sehr viel kreatives Potenzial.bekamen auf Grundlage der zentralen Richtlinien einenvon Mitarbeitern und Bewohnern getragenen individuellenCharakter. Das wurde wesentlich dadurch unterstützt,dass die „Eisenacher 100“ zugleich Pilotobjekt in der Umsetzungangestrebter Zertifizierungsmaßnahmen im Rahmendes Qualitätsmanagementsystem wurde.Wir bekamen Technik, Computer und durften zentraleFormulare in der Praxis ausprobieren. Unsere Meinungwar gefragt. Das stellte nicht wenige Mitarbeiter vor dasheikle Problem, sich selbst mit der neuen Technik anzufreundenund zu lernen, sie zu beherrschen. Dazu kamenLagerwirtschaft mit regelmäßigen Einkäufen, Verwaltungder finanziellen Mittel, Hauswirtschaft und Kochen sowieeffizienter Umgang mit den materiellen Ressourcen.Die angestrebte Selbstverwaltung schaffte Freiräumeund vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, bedeutete aberauch Verantwortung.Die Regeln schufen wir uns durch Strukturen und Traditionenletztlich selbst.Regelmäßige Beratungen der Gremien, Eltern- und Leitersprechstunden,Konzeptionstage der Gruppen, Tage der„Offenen Tür“, der Therapiehund, die Herbstfeste sowie dermit viel Skepsis gebildete Heimbeirat, den die Bewohnersehr schnell als Instrument ihrer demokratischen Mitgestaltungerkannten, alles das ging ein in die Geschichteder noch jungen Einrichtung.Als ich mein Rentenalter erreicht hatte, konnte ich die Einrichtungmit ruhigem Gewissen in die Hände einer Nachfolgerinübergeben, von der ich wusste, dass die Bewohnerkeinen Bruch, sondern Kontinuität in ihrer weiterenBetreuung erfahren würden.Und so war es dann auch.Die Ausgestaltung der Wohneinrichtungen, der Bewohnerzimmerund die Erarbeitung der BetreuungskonzeptionenDr. Josef GabertWohnstättenleiter a. D.35E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbH15 Jahre Wohnstätte„Eisenacher StraSSe 100“– Teil 2So kam es dann auch, denn es war und ist Anliegen allerMitarbeiter und Teamleiter als auch mein eigenes,den Lebensalltag und auch das Zuhause der Bewohnerfür und mit ihnen, entsprechend ihrer Möglichkeiten, Wünscheund Bedürfnisse zu gestalten.Dazu gehört, dass der Heimbeirat – heute Bewohnerschaftsrat– sich mit Unterstützung der Mitarbeiter zueinem selbstbewussten Gremium entwickelt hat, das sichmit eigenen Vorschlägen einbringt. Ein Teil der Sitzungenfindet öffentlich statt, die „Kaffeeklatschrunde“ wurdevom Bewohnerschaftsrat initiiert und ist eine Plattform,wo Bewohner aus unterschiedlichen Gruppen Kontakt suchenund sich austauschen. Die Wandergruppe ist einelangjährige Tradition, die Koch- und Bastelgruppe ebenfalls– alle diese Aktivitäten wurden durch Angebote wiez. B. Sport und Entspannung erweitert.Eine weitere Tradition sind die jährlich stattfindenden Bewohnerreisen,die in den letzten Jahren auch auf Wunschvon Bewohnern – individueller organisiert sind, z. B. gruppenübergreifend,der Freund reist mit, Interessenten anbestimmten Aktivitäten „verbünden“ sich, z. B. Bauernhoffans,Fahrradfahrer oder Thermenliebhaber finden sich zuReisegemeinschaften zusammen.Nach wie vor gibt es enge Kontakte mit Eltern, Angehörigenund gesetzlichen Betreuern, um gemeinsam zu schauen,was ist im Interesse des Einzelnen. So nehmen Elternan Teamgesprächen teil, wenn es um ihr Kind geht, gibt esindividuelle Gespräche – auch beim Besprechen des nochimmer vom Amt geforderten Entwicklungsberichtes – undan Festen und Feiern sieht man sich ebenfalls – so zumTag der offenen Tür am 26. April 2013 – siehe Beitrag vonFrau Kehrberg.Hervorzuheben ist, dass wir inzwischen eine Zusammenarbeitmit einer ganz tollen Apotheke – der „Carree-Apotheke“haben. Von dieser Zusammenarbeit profitieren sowohlMitarbeiter als auch Bewohner. Blistern gibt Sicherheitund die Bewohner durften sich „hinter den Kulissen“ davonüberzeugen, wie ihre Medizin hergestellt wird.Entwickelt hat sich auch, dass Kundenrückmeldungen –insbesondere die Kritischen – die Betreuungsarbeit verbessern.Nicht immer gleich kommen alle Beteiligten „untereinen Hut“, aber in konstruktiven Gesprächen sind letztlichzumeist für alle Seiten akzeptable Lösungen gefundenund sogar neue Ideen geboren worden.Die Reihenfolge der genannten Punkte ist keine Wertigkeit,deshalb last but not least – möchte ich noch einenGesichtspunkt nennen, der uns in der Begleitung der Bewohnerwichtig geworden ist, nämlich die altersgerechteAssistenz.36... gemalt von Kai SchwarzBewohner werden älter und ihre Bedürfnisse, Wünscheund Möglichkeiten verändern sich – dafür müssen undwollen wir einen Blick haben, um sie weiterhin in ihremSinne professionell begleiten zu können.Partner sind uns auch hier, neben vielen Fachleuten, dieAngehörigen, der Blick zurück auf ihre Biographie und unsereeigenen Dokumentationen.In diesem Sinne werden wir die nächsten Jahre aktiv arbeitenund zum „20. Geburtstag“ wieder darüber berichten.Dr. Sabine Herrmann, WohnstättenleiterinE i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHzum Tag der offenen Türam 26. April 2013In diesem Jahr wird unsere Wohnstätte 15 Jahre altund das musste natürlich auch gefeiert werden. Vieleunserer Bewohner leben von Anfang an hier, haben ihr zuHause mit- und im Laufe der Jahre wieder umgestaltet. EinigeBewohner sind im Laufe der Zeit wieder umgezogenund andere neu zu uns gekommen. Jede der vier Wohnetagenist individuell gestaltet und mit Leben gefüllt.Und so war es auch am Tag der offenen Tür, zu dem wir am26. April 2013 Angehörige, gesetzliche Vertreter, Nachbarnund Freunde einluden.Schon beim Eintreten in den Hausflur war die Freude undAnspannung an diesem Tag nicht zu übersehen. So wurdenalle Gäste sowie der Geschäftsführer Herr Siebert inder Wohngruppe 1 im Erdgeschoss freundlich empfangenund mit einem Gläschen Sekt auf die Feier eingestimmt.Auf der Wohngruppe 2 gab es ein köstliches Kuchenbuffetund bei einer Tasse Kaffee viele nette Gespräche der Gästeund Gastgeber miteinander.Stimmungsvoller ging es dann in der Wohngruppe 3 zu.Nachdem sich alle gestärkt hatten, gab es hier lustigeUnterhaltung mit dem Zauberkünstler Retzi. Er sorgte fürSpaß und gute Laune und auch die Musik mit seiner Gitarrekam bei allen gut an.Auf der Wohngruppe 4 konnten unsere Gäste einen Eindruckdavon erhalten, welche Freude unsere Bewohnerauch am Basteln haben. Verschiedene Arbeiten warenausgestellt und erinnerten so an gemeinsame Bastelnachmittage.Wer Lust hatte, konnte es gleich einmal selbstausprobieren.Der Abend gehörte dann unseren Bewohnern ganz allein.Eltern und Angehörige hatten sich gerade verabschiedet,als es dann im Keller Musik und Tanz gab. Natürlich durfteauch eines nicht fehlen, nämlich das köstliche Buffet. DerAppetit war nach all der Aufregung an diesem Tag großund so stärkten sich alle nach Herzenslust, bis es dannwieder zum Tanzen ging.Für alle Beteiligten war es ein schöner Tag und weckte beidem einen oder anderen viele gute Erinnerungen. Und erbrachte auch die Erkenntnis, dass sich viel getan hat imLaufe der Jahre und alle darauf sehr stolz sein können.Daniela KehrbergTeamleiterin Wohnstätte Eisenacher Straße, WGR 337E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHEvaluation der Dienstleistung Wohnenim Heimverbund der <strong>RBO</strong> durch GETEQnueva*Im April 2013 konnten alle Vorbereitungen zu einer externenEvaluation durch die Evaluatoren von GETEQnuevaund Nutzerinnen und Nutzer des Angebotes desHeimverbundes der <strong>RBO</strong> abgeschlossen werden. Die Entwicklungvon Aktivitäten des Dienstleisters NUEVA imBerliner Sozialraum wurde schon immer durch die <strong>RBO</strong> mitfachlicher Aufmerksamkeit und großem Interesse verfolgt.Aufgrund der Aufgeschlossenheit der Geschäftsführungder <strong>RBO</strong>, namentlich seines Geschäftsführers, Herrn HelmutSiebert, gegenüber dem innovativen DienstleisterGETEQ nueva, konnte ein Evaluationsvertrag für ein kleineresWohnangebot (Heimverbund) der <strong>RBO</strong>, erfolgreichabgeschlossen werden. Diesen Vertrag nun umzusetzen,war Aufgabe der Evaluatoren sowie der Nutzerinnen undNutzer unter Assistenz der Teamleitungen des Heimverbundesund der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesesWohnangebotes.In drei organisatorisch-inhaltlichen Schritten wurde die Zufriedenheitim Wohnangebot Heimverbund ermittelt:Festlegen der SOLL-Profile, bzw. SOLL-Qualitätskorridoredes Trägers/Heimverbundesin Qualitätszirkeln. Finden von trägereigenenStandards der Wohnqualität und Bearbeitungder Fragen des Interviewfragebogensund Beobachtungsbogens.Ermittlung und Erhebung der Daten in den dreiWohngruppen (Wotanstraße WGR 1/WGR 2und der Grimnitzstraße WGR 3), in Interviewsund Beobachtungssituationen.Präsentation der Ergebnisse in den Wohngruppenund auf der Ebene der erweiterten Geschäftsführung.Übergabe und Bereitstellungder ermittelten Daten an den Träger.38E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHEvaluator Carsten Namokel:Ich habe mit zwei Bewohnern Befragungen durchgeführt. Das hat Spaß gemacht.Die Fragen wurden manchmal nicht so gut verstanden und viel Geduld war dabei gefragt.Evaluatorin Cynthia Mutz:Die Atmosphäre war gut. Ich fühlte mich wohl. Manche Interviews waren anspruchsvoll und lang,aber gut verlaufen. Durch die positiven Kritiken konnten wir die Hinweise gut annehmen und für unserenächsten Kunden umsetzen. Danke für die gute Gastfreundschaft.Evaluatorin Anna-Marie Liebicke:Die Beobachtungen waren gut, sie haben mir Spaß gemacht. Die Bewohner haben mir gut gefallen.Wir haben uns gut verstanden. Bei einer Bewohnerin war es schwierig,weil sie immer Gummibärchen haben wollte.Eine Bewohnerin konnte sich nicht konzentrieren, weil sie immer Abendbrot wollte.Der Weg dahin war mir ein bisschen zu lange.Die Betreuer waren nett zu uns.Es war teilweise schwierig zu wissen, ob wir ins Zimmer reingucken könnten oder nicht.Teilweise gab es keine richtigen Antworten.Würde mich sehr freuen, mit euch wieder zu arbeiten.Danke, dass ihr so nett ward. Schöne Grüße.Evaluation-Assistentin Kathrin Weihmann:Seit Januar arbeiten wir, die Mitarbeiter der GETEQ, in unseren neu gegründeten Betrieban den ersten Aufträgen.Einer davon bei <strong>RBO</strong> war die Befragung dreier Wohngruppen.Wir begannen in einem Qualitätszirkel im April mit Bewohnern, Mitarbeitern und auch den Leiterngemeinsam Nueva (Nutzer evaluieren) – Fragen zu erörtern und Ziele festzulegen.Wir haben über Fragen wie „Klopfen die anderen an, bevor sie in Ihr Zimmer kommen“oder „Dürfen Sie hier ein eigenes Haustier haben“ geredet und überlegt,welche Wünsche und Ziele erreicht werden können.Dabei haben wir viele Hinweise bekommen, wie wir die Fragen verständlicher gestalten können.Danach sind wir, die Evaluatoren und Assistenten, mit unseren Fragebögen in die Wohngruppen gegangenund haben die Bewohner gefragt, wie es ihnen geht und ob sie in ihrer Wohngruppe zufrieden sind.Die Bewohner haben uns sehr aufgeschlossen und freundlich empfangen.Trotz anfänglicher Verständigungsschwierigkeiten haben wir durch die Unterstützung der Mitarbeiterzu vielen Bewohnern Zugang bekommen.Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit und Organisation.Koordinatorin der Evaluation Janna Harms:Mit unseren Befragungen möchten wir einen Beitrag zur Stärkung der Nutzerperspektiveim Qualitätsmanagement leisten:Wie werden die Angebote und Dienstleistungen von den Nutzerinnenund Nutzern wahrgenommen und erlebt?Wichtig ist uns, dass alle Nutzerinnen und Nutzer unabhängig von der Form oder Intensitätder Beeinträchtigung an einer nueva-Evaluation teilnehmen können und dass wir Ergebnisse bereitstellen,die nicht in der Schublade verschwinden, sondern praktisch genutzt und umgesetzt werden können.In Zukunft würden wir uns freuen, wenn wir mit den Nutzerinnen und Nutzern,Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>RBO</strong> gemeinsam die Kraft der Nutzerinnen und Nutzer stärken.39E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHDie Zielstellung der <strong>RBO</strong> - <strong>Rehabilitationszentrum</strong> Berlin-Ost gGmbH, bestand darin, über die Ergebnisqualität unseresAngebotes in der Wohnform Wohnstätte (hier derdes Heimverbundes) ein authentisches Feedback der Nutzerinnenund Nutzer einzuholen. In dem von GETEQnuevaeingesetzten Modell (mit Interviews und Beobachtungen),werden von den Nutzern SOLL-Ergebnisse diskutiert undQualitätskorridore (trifft zu: ja immer – oft – manchmal– selten – nein, nie) festgelegt. Diese werden nach den Interviewsund Beobachtungen mit den IST-Ergebnissen abgeglichenund in Prozentwerten und ihren Abweichungendetailliert dargestellt (siehe Abbildung auf Seite 38). Dasso entstehende Qualitätsprofil bietet in den Detail- undSpezialauswertungen Orientierungen für gezielte Qualitätsverbesserungsmaßnahmen.Einen gezielten Hinweisboten u. a. die Antwortkomplexe zu den Informationenin leichter Sprache. Hier besteht Ergänzungsbedarf denNutzerinnen und Nutzern gegenüber. Die in den Qualitätsprofilenerkennbaren Abweichungen von den selbstfestgelegtenQualitätskorridoren werden in den Auswertungender Wohngruppen und den Teams hinterfragt undanalysiert.Ausgewählte Ergebnisdarstellungen können Ihnen vonden Leitern/Koordinatoren der <strong>RBO</strong> zur Verfügung gestelltwerden.Wolfgang JarosProjektverantwortlicher40* GETEQ nueva* bedeutet, Gesellschaft für teilhabeorientiertesQualitätsmanagement. Nueva bedeutet Nutzerinnen und Nutzerevaluieren. Die Berliner GETEQ bietet nueva-Evaluationenin Berlin, Brandenburg und deutschlandweit an.E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHAdieu Bufdi!So, nun ein paar Worte abschließend zu meiner Zeitals Bundesfreiwilligendienstler im <strong>Rehabilitationszentrum</strong>Berlin-Ost gGmbH, Allee der Kosmonauten 23 A.Dort arbeitete ich fast eineinhalb Jahre in der Wohngruppe8, die von Herrn Schütze geleitet wird und unterstützteältere Menschen mit Behinderungen in fast allen Lebensbereichen.In meiner Gruppe leben zehn Menschen, wovonnur eine Bewohnerin in eine Werkstatt für Behinderte geht,die neun anderen sind zeitweise im Förderbereich (ABFB)und leben ansonsten in der Wohngruppe, wo sie von denMitarbeitern ganztägig begleitet und unterstützt werden.Nun, eine wunderbare Zeit, durchaus mit Höhen und Tiefen!Begonnen hat alles mit Skepsis. Kriege ich das hin mitdem frühen Aufstehen im Schichtbetrieb? Ist es überhauptetwas für mich? Und doch, die Neugier war irgendwie geweckt.Das machte es aber nicht einfacher. Die Bewohnerder Wohngruppe begannen sogleich mich zu „testen“ undversuchten, mich auf ihre Art kennen zu lernen. Nun, sobrauchte ich einige Zeit, um mich einzugewöhnen.Zu den absoluten Höhepunkten der Bufdi-Zeit gehörten dieSeminarfahrten. Eine ganz besonders schöne fand statt inGutglück, in der Nähe des Boddens bei Zingst auf dem Darß.In diesem Seminar haben wir eine Exkursion nach Rostockgemacht und dort gab es ein rasantes Rollstuhltrainungin Kleingruppen, bei dem uns danach war, Grenzen auszutesten.Und so konnten wir ein Gefühl dafür entwickeln,was es bedeutet, in einem Rollstuhl zu sitzen und daraufangewiesen zu sein, trotz Rollstuhl, ein möglichst „normales“Leben zu führen, wie z. B. Einkaufen zu gehen oder bei derBank Geld zu holen. Und so testeten wir aus, wie barrierefreiRostock wirklich war. Nach Auswertung unseres Rollstuhltrainingskamen wir zu dem Schluss, dass Rollstuhlfahrersich recht gut innerhalb der Stadt Rostock bewegen können.Selbstverständlich ist nicht alles möglich, nicht jeder Blumenladenbietet genug Platz für einen Rollstuhl. Ebenso hervorragendwie die Weiterbildung war auch das Freizeitangebot,es gab die Möglichkeit zu schwimmen, Fahrrad zu fahren,Tischtennis und Fußball zu spielen und zu kickern.Ausflüge mit den Bewohnern meiner Wohngruppe zähleich ebenfalls zu den Höhepunkten.Einer ist mir ganz besonders im Gedächtnis geblieben, einAusflug im letzten Winter, bei dem ein Kollege und ichmit einigen Bewohnern zum verschneiten und vereistenMüggelberg gefahren sind. Mit fehlendem Allradantriebkonnten wir unser Ziel, die Spitze des Bergs, zwar nicht erreichen,hatten aber auf dem Weg auch eine Menge Spaß.Den Berg ein kleines Stück hochzukommen, erwies sichals rutschige Angelegenheit nach unten. Beim Lotsen desWagens rutschte ich aus und hampelte durch die Gegend,sehr zum Spaße der Bewohner. Wohlbehalten unten angekommen,gönnten wir uns eine Pause mit anschließenderkleiner Schneeballschlacht.Doch es gibt auch noch den Alltag, der vom „Pflegerischen“geprägt ist, da Bewohner unserer Gruppe meistnur mit Unterstützung ein eigenständiges Leben führenkönnen. Sie brauchen viel Hilfe in vielen Lebenslagen. Ausdem Wunsch heraus, zu unterstützen, zu fördern und wasNeues zu lernen, habe ich auch Aufgaben übernommenund bei ihrer Ausführung geholfen, die bei Bufdis nichtvorausgesetzt werden. So lernte ich u. a. sehr schnell, wiewichtig eine ausgewogene Ernährung ist, stets auf ein hygienischesund harmonisches Umfeld zu achten, in demsich alle wohlfühlen können. Ebenfalls mit inbegriffen, derhauswirtschaftliche Teil. Während meiner Bufdi-Zeit binich z. B. auch mit zum Einkaufen gefahren, habe Wäschegewaschen und mit frischen Zutaten Mahlzeiten zubereitet,denn es wird täglich für neun Bewohner gekocht.Eine schöne Erfahrung war auch ein Monat Hospitation ineiner Gruppe mit relativ eigenständig agierenden Bewohnern.Diese Zeit dort half mir bei meiner Entscheidungsfindungund bestärkte mich endgültig in meinem Entschluss,auch weiterhin in der Wohngruppe 8 mit einem erhöhtenPflegeanteil zu arbeiten. Ich freue mich über die Einstellungals Wohngruppenhelfer und die neuen Aufgaben, die aufmich zukommen, wie z. B., dass ich die Bezugsbetreuungeines Bewohners übernehmen werde. Dankeschön an meineKolleginnen und Kollegen für ihre Anregungen, ihre Hilfe,die aufmunternden Worte, denn es war nicht immer einfach.Jan-Felix LeiboldWohnguppenhelfer AdK, WG 841E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHOlaf Dahlmann: Fahrzeugeherum auch die Daumen einmassiert. Jedenfalls gehe ichschnell ins Dienstzimmer und hole mir die ärztlichen Verordnungenund die Medikamentenpläne der Apotheken, umalles miteinander zu vergleichen. Das dauert natürlich einWeilchen. Einem Bewohner laufe ich sogar noch bis in denWerkstattbus hinterher, um ihm seine Medikamente zu verabreichen.Wieder im Wohnbereich, schnell schaue ich noch mal nachder Kühlschranktemperatur, wenigstens darauf scheint mansich einigermaßen verlassen zu können, zumal die Gerätejetzt mit Digitalanzeige ausgestattet sind, und es auf denListen keine Abweichungen gibt, nehme ich mir die Sicherheits-Fehlermeldungsformularezur Hand und überlege, welcheSache ich am dringlichsten aufzeichnen muss.Gestern war ja auch die Hygienekontrolle in der Einrichtung,haben den Schmutz auf den Küchenschränken kritisiert. Aufmeinen Einwand, dass alle Leitern aus der WG entfernt wurdenund wir aus Sicherheitsgründen nicht auf Stühle steigendürfen, schienen sie ein bisschen die Nase zu rümpfen, wasich nicht ganz verstanden habe. Jedenfalls haben sie sichNotizen gemacht. Wahrscheinlich muss da eine Spezialreinigungsfirmabestellt werden. Oder vielleicht die Feuerwehr.Kleiner Scherz. Naja, ist wohl alles eine Wissenschaft für sich.Mensch, mein armer Kollege, ein bisschen habe ich schonein schlechtes Gewissen. Aber schließlich ist das ja auch zuseiner Sicherheit.Andreas Altmann, Redaktion Einblicke43E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


TrauerGedanken an JuttaDer 23. Februar 2013 – der Lebenskreis vonJutta Recknagel hat sich geschlossen. Jutta –seit Dezember 1994 unsere geschätzte Kollegin istgegangen. Ein langes Stück gemeinsam gelebtesArbeitsleben passiert unsere Gedanken in der Trauer.Du bist nicht weg, auch wenn der Kontakt über Telefon,Internet und persönliche Gespräche nicht mehrmöglich ist. Du bist in fast jeder Wohngemeinschaftder <strong>RBO</strong> zu finden:in der Art, wie von Dir betreute Klientenihr Leben selbstbestimmt gestaltendurch Bilder, die von Dir ausgesuchtund aufgehängt wurdendurch Deine Beschriftungenin den Schränken zur besseren Übersichtund Entlastung des Alltagsin Gemeinschaftsräumen, die Du miteingerichtethastbei Mitarbeitern, die von Dirgelernt haben.Du warst ein Organisationstalent, klar im Auftreten,unermüdlich in der alltäglichen Arbeit, norddeutschsachlich und aufrichtig mit einem großen Herzen.Am 7. März 2013 konnten wir uns von Dir in einersehr bewegenden Trauerfeier verabschieden undDich auf Deinem letzten irdischen Weg begleiten.„Du bist nicht mehr da,wo du warst,aber du bist überall,wo wir sind.Erinnerungen,die unser Herz berühren,gehen niemals verloren“Autor unbekanntDanke, dass es Dich gab!Wir trauernFrauKirstin Morgensternverstarb im Alter von 44 Jahrenam 21. Februar 2013Seit 2000 lebte sie in der Wohngruppe 2der Wohnstätte Moldaustraße 10/12.Die Bewohner und Mitarbeitenden derWohnstätte werden ihr in gemeinsamenGesprächen und erinnerten Erlebnissenein ehrendes Andenken bewahren.GeschäftsleitungWohnstättenleitungMitarbeiter/innenBewohner/innen der WGR 2<strong>RBO</strong> – <strong>Rehabilitationszentrum</strong> Berlin-Ost gGmbHIm Namen der Kolleginnen und Kollegen des BereichsWohngemeinschaften44Sabine HofmannAnka NehlsE i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


TrauerSehr geehrter Herr Siebert, sehr geehrter Herr Jarosund liebe Mitarbeiter der Wohngruppe 2,vor drei Monaten mussten wir Abschied nehmenvon unserer geliebten Tochter Kirstin.Obwohl uns die Ärzte seit vielen Monaten auf diesen Tagimmer wieder hingewiesen hatten, kam es am 21. Februar2013 für uns trotzdem unerwartet.Auch Sie und alle Ihre Mitarbeiter konnten miterleben,wie die gesundheitlichen Probleme immer schwierigerwurden. Sie kannten ja unsere Tochter seit vielen Jahren.Und auch noch zu besseren Zeiten.Kirstin hatten wir, obwohl mit viel „Herzschmerz“, aberaus Einsicht in die objektive Notwendigkeit, seit 2000Ihrer Obhut anvertraut. Sie hatten alle viel Verständnis fürunsere – manchmal vielleicht auch zuviel – Ängste,ob es unserer Tochter wirklich gut geht.Als Eltern haben wir immer geglaubt, nur wir wissen injeder Situation, was Kirstin benötigt und wie sie beschütztwerden kann.Sehr schwierig war das Jahr 2012. Krankheiten und damitverbunden sehr viele Krankenhausaufenthalte fordertenIhre und unsere Kräfte.Bei Herrn Jaros als Leiter der Wohnstätte Moldaustraße:Hatten wir als Eltern berechtigte Anliegen, die wir zurVerbesserung der Betreuung unserer Tochter Kirstin vorgebrachthatten, dann konnten wir uns darauf verlassen,dass diese auch realisiert wurden.Und als wichtigsten Partner für die Betreuung unsererTochter Kirstin – bei der Teamleiterin und dem gesamtenTeam der Wohngruppe 2: Sie haben unsere Besorgniswegen der sich verschlechternden Gesundheit immer vollmitgetragen. Sie mussten sich – wie auch wir als Eltern– schmerzlich darauf einstellen, dass der Betreuungsaufwandständig aufwändiger wurde. Kirstin stand aberimmer als Mensch bei Ihnen im Vordergrund.Wir möchten Ihnen allen nochmals dafür danken.Ohne Ihre Bemühungen als Gesamtheit wäre die guteBetreuung unserer Tochter Kirstin außerhalb ihres Elternhausesnicht möglich gewesen.Nochmals herzlichen Dank verbunden mit der Bitte,in Ihrer Arbeit für unsere behinderten Angehörigenweiterhin so engagiert zu bleiben.Als Eltern:Ingrid und Gerd MorgensternTrotz aller Beschwerlichkeiten war es für uns als Eltern einerfülltes Leben mit ihr. Nun ist ihr Leiden beendet worden.Obwohl es für uns ein großes Problem war, als Kirstinsersten Wohnsitz die Wohnstätte anzunehmen, können wirjetzt sagen, es war die richtige Entscheidung.Und es traf ja alles gut zusammen: eine sehr guteWohnstätte für unsere Tochter und Mitarbeiter,deren Anliegen es war, ihr auch außerhalb ihres Elternhauseseine familienähnliche Atmosphäre zu gewährleisten.Wir als Eltern von Kirstin möchten uns daher nochmalsbedanken:Bei Herrn Siebert als Geschäftsführer:Durch Ihre, oft auch persönliche Initiative wurden sehrviele gute Bedingungen für die Betreuung unserer behindertenAngehörigen im Bereich der <strong>RBO</strong> geschaffen.45E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHGelebte Inklusionwährend einer Urlaubsreise46Seit Veröffentlichung der ersten Artikel zum Thema „Inklusion“in den „Einblicken“ entdecke ich, dass michdas Thema mehr und mehr beschäftigt. Dabei treten Fragenauf wie:Ist das Ziel nicht zu hoch gesteckt, wennIntegration schon nicht überall funktioniert?Sind die Menschen in unserem Land in ihrerEinstellung zum Menschen mit Beeinträchtigungtatsächlich so weit, um Verschiedensein alsnormal anzunehmen?Was müsste gesellschaftspolitisch verändertwerden, um entsprechende Rahmenbedingungenzu schaffen? U. v. m.Aufgrund des Verlaufs einer Urlaubsreise mit Klienten, diemir eine Vorstellung von gelebter Inklusion gegeben hat,möchte ich davon berichten.(Kur-) Urlaub in FranzensbadVom 4. bis 18. November 2012 nahmen 12 Klienten ausverschiedenen WG’s sowie die Mitarbeiter A. I. Bautistaund ich an der Reise teil.Trotz der vielen Reisen, die ich im Laufe der Jahre organisiertund durchgeführt hatte, war ich diesmal besondersaufgeregt, weil mich folgende Fragen bewegten:Wie fügen sich die Klienten in den Tagesablaufdes Sanatoriums „Dr. Petak“ ein?Welche Möglichkeiten bieten sich vor Ortfür die Freizeitgestaltung? (es gab nur wenigeallgemeine Informationen)Wie werden unsere Klienten von den anderenKurgästen akzeptiert?Wie gelingt es uns Mitarbeitern, für diese Zeiteine homogene Gruppe zu formieren mit einerAltersspanne von 21 bis 52 Jahren, dementsprechenden unterschiedlichen Interessenund Bedürfnissen?Bereits nach wenigen Tagen konnte ich feststellen, dassmeine gewissen Sorgen grundlos waren.Der einladend gestaltete Wintergarten mit zwei Home-Trainern und einem Laufband wurde vom ersten Tag anzu unserem festen Treffpunkt. Dort saßen wir vor allemabends in gemütlichen Runden mit anderen Kurgästen:einige spielten Karten, Anke stickte, Anika und Reginamalten und andere Klienten betätigten sich je nach Lustund Laune an den Sportgeräten.Die Highlights waren die vormittäglichen Anwendungen,die von Moorpackungen, Massage, Sprudelbad bis zurWassergymnastik reichten. Mit großem Einfühlungsvermögenund Freundlichkeit gelang es den Physiotherapeuten,einigen ängstlichen Klienten die Unsicherheiten vor denverschiedenen Behandlungen zu nehmen, so auch dieAngst vor den Muskel entspannenden kleinen Spritzen.Schwester Clara nannte sie einfach „Ameisen“. Rasch gewöhntensich unsere Klienten daran und fragten, ob siewieder eine „Ameise“ bekommen könnten.Es dauerte auch nicht lange, ins Gespräch mit anderenKurgästen zu kommen, denn nicht nur das angepasste Verhaltenunserer Gruppe, sondern auch die Aufgeschlossenheiteiniger Klienten, mit Stolz von „ihrem“ Reha-ZentrumBerlin-Ost zu erzählen, führte zu positiven Äußerungender Gäste uns Mitarbeitern gegenüber.Die 14 Tage vergingen wie im Flug. An den Nachmittagenund dem dazwischen liegenden Wochenende waren wirstets unterwegs, obwohl das Wetter eher kalt und nass war.Hier einige Beispiele: Wir besichtigten ein Oldtimer-Museum,wanderten zum Kurhotel „Pyramide“ mit Wildgehegeund nach „Amerika“ – einer Gaststätte im entsprechendenStil – und genossen dort heiße Schokolade. Wir lernteneine Lebkuchenmanufaktur in Waldsassen (Bayern) unddie Herstellung des echten Pilsner Bieres in der PilsnerBrauerei kennen, sahen uns die Städte Marienbad undCheb an und nahmen an einem in deutsch gesprochenenLichtbildervortrag über Franzensbad teil.Ein besonderer Höhepunkt war der 70. Geburtstag von Dr.Petak, den er mit seinen Mitarbeitern im Sanatorium feierte.Spontan schlug Martin F. vor, ihm einen großen Blu-E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHmenstrauß zu schenken, den wir gemeinsam kauften undmit besten Wünschen überreichten. Wie selbstverständlichwurden wir Teil der Geburtstagsgäste, indem nun auchin „unserem“ Wintergarten getanzt und gelacht wurde.Am 18. November hieß es dann, Abschied zu nehmen. Besondersdie Physiotherapeuten hatten unsere Klienten insHerz geschlossen und umgekehrt. Oft hörten wir: „Hiermöchte ich noch ’mal Urlaub machen.“ Aber auch dasServicepersonal sowie viele Gäste verabschiedeten unsereKlienten herzlich und brachten uns Mitarbeitern ihre Anerkennungunserer Arbeit gegenüber zum Ausdruck.Nie hatten wir in den zwei Wochen das Gefühl, einebesondere Gruppe zu sein. Wir waren mittendrin ... ausmeiner Sicht: gelebte Inklusion.Juliana GrimmDipl.-Sozialarb./-päd. (FH)ReiseleiterinDer blinde PassagierEs ist Mittwoch, Vormittag, ein scheinbar ganz normaler,frühlingshafter, sonniger Tag. Eine Gruppevon Besuchern, welche einen Spaziergang gemacht hat,geht vorbei an den parkenden Autos, zum Eingang desABFB - Angebot, Beschäftigung, Betreuung, Förderung.Andere Besucher werden von den Mitarbeitern aus derWohnstätte in die Remise begleitet. Ein Kommen und Gehen,aber keiner bemerkt es …Dieses kleine Kätzchen, welches sich hinter dem Kühlergrilleines schwarzen Mitsubishis befindet. Beim genauerenHinsehen erkennt man ein graues Fellbüschelauf der Stoßstange, sowie weit aufgerissene Augen hinterdem Gitter, denn das Kätzchen scheint eingesperrt zu sein.Schließlich werden einige Mitarbeiter der <strong>RBO</strong> aufmerksamund informieren den Besitzer des Wagens.Plötzlich liegt vor dem Klinkerbau des ABFB Aufregung inder Luft. Eine Gruppe von Menschen versammelt sich vordem Auto. Die zu diesem Zeitpunkt anwesenden Tischler,welche gerade im Gebäude tätig waren, boten sofortihre Hilfe an, das Kätzchen zu befreien. Zielstrebig undentschlossen ging der Tischler mit seinem Werkzeug aufdas Auto zu und versuchte den Kühlergrill zu öffnen, zumgroßen Entsetzen des inzwischen anwesenden Besitzersdes Autos. Plötzlich hatte nicht nur die Katze weit aufgerisseneAugen. Einige Besucher des ABFB bekamen dasEreignis mit und sahen interessiert aus dem Fenster. Eskamen Kommentare, wie: „Ach, guck mal die arme Katzeim Auto“.Nach mehreren Befreiungsversuchen in einer gefühltenEwigkeit gelang es dem Tischler schließlich, den Kühlergrillzu öffnen und die Katze sprang in die Freiheit. Dasnoch etwas verstört wirkende Tier hatte am Rücken eineVerletzung davongetragen.Das Tierheim wurde sofort informiert und ein Mitarbeiterholte nur kurze Zeit später die Katze mit einer Transportboxab. Erleichtert gingen wieder alle ihren Tätigkeitennach und es kehrte wieder Ruhe ein.Wir erfuhren im Nachhinein durch den Leiter des Tierheims,dass das Kätzchen bis auf die äußeren oberflächlichenVerletzungen, keine weiteren Schäden davongetragen hatund sich mittlerweile wieder wohlbehütet in seiner Familiebefindet.Team ABFB47E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbH„Jut, macht SpaSS,arbeiten“48„Wenn der Wind der Veränderung weht,bauen die einen Windmühlen und die anderenMauern. (Chinesisches Sprichwort)Es hat sich vieles getan im Klinkerbau und ehemaligenTagesförderbereich in der Allee der Kosmonauten 23.Mittlerweile ist ein neuer Bereich entstanden – das ABFB– was so viel heißt wie Angebot, Beschäftigung, Förderungund Betreuung.„Veränderungen gehören zum Leben ...“ und wir, die Mitarbeiter,sowie Kooperationspartner des ABFB, setzen allesdaran, die Windmühlen in Bewegung zu setzen.Montag, 08:30 Uhr:Es klingelt Sturm an der Tür der Remise – Allee der Kosmonauten23. Hr. Z., ein Besucher des ABFB, steht vor der Tür.Er kommt jeden Morgen selbständig aus der gegenüberliegendenWohnstätte zur „Arbeit“. Mit einem lauten „GutenMorgen“ betritt er überschwänglich den Aufenthaltsraum,geht zur Garderobe, zieht seine Jacke aus und gehtzielstrebig zum Tisch. Er lässt seinen Rucksack mit denSchwimmsachen auf den Stuhl neben ihm „plumpsen“,holt seinen Pictogenda-Kalender aus dem Beutel und legtihn auf den Tisch. Er setzt sich zu den bereits anwesendenBesuchern und bittet um einen Saft. Er fragt: „Haben wirheute Musik, Anne?“ „Ja, das ist richtig. Jeweils Montagund Donnerstag haben wir eine Musikgruppe am Vormittageingeplant.“ „Und dann geh ich auch noch schwimmenmit dem Sportlehrer, stimmt‘s?“ Stimmt genau. Jederfindet hier seinen Platz und es kommt bei einer Tasse Tee(oder auch Saft) und einem scheinbar unersättlichen Mitteilungsbedürfniszu einem gemeinsamen Austausch. Hr.Sch. sagt: „Wo ist denn diese Frau, die immer nach demMittagessen fragt?“ Gemeint ist Fr. W., ebenfalls eine Besucherindes ABFB. Sie hat gerade Urlaub und scheint ihmzu fehlen, zumindest in der Struktur des Gruppengefüges.Nachdem alles geklärt wurde, gibt es noch eine kurze Orientierungzur Jahreszeit, zum Monat und Wochentag, sowiezum weiteren Ablauf des Vormittags. Die Besucher gehennun über die Treppe in die obere Etage in den großenRaum des Ostflügels des Klinkerbaus. Ohne einen Hinweisder Mitarbeiter werden von einigen Besuchern selbstän-dig die Stühle zu einem Kreis zusammengestellt und dieOrff-Instrumente an alle verteilt, als Vorbereitung für dieanstehende Musikgruppe.Alle scheinen sich auszukennen, den Ablauf verinnerlichtzu haben und wissen, was sie erwartet. Klingt alles sehrroutiniert und gut strukturiert. So als wenn wir jahrelangnichts anderes gemacht hätten. Aber genau darin liegt dasBesondere. Es war nicht immer so. Nach nur ein paar Monatenist dies das Ergebnis eines Entwicklungsprozessesim Rahmen des Aufbaus und der Entstehung des ABFB.Rückblick:Vor ca. einem Jahr waren wir mit dem ABFB noch langenicht so weit wie heute. Es gab zunächst nur Planungenzu den Räumlichkeiten, sowie Besucherkonstellationenund Gruppenangeboten. Wie sich das Konzept dann inder Praxis bewähren wird, wussten wir zu diesem Zeitpunktnoch nicht.Nach dem Einrichten der Räumlichkeiten im Klinkerbau,welche sich inzwischen sogar erweitert haben, sowie umfangreichenPlanungen und Überlegungen zur Zusammenstellungder Gruppenkonstellationen ging es dann endlichlos! Der erste Versuch! Die Besucher, welche bereits eine Bewilligungfürs ABFB hatten, sollten nun integriert werden.Die plötzliche Umstellung von Einzelarbeit auf das Arbeitenmit Gruppen war eine große Veränderung und Herausforderungfür alle Beteiligten. Sowohl für die Mitarbeiter,aber auch gerade für die Besucher stellte dies eine hoheAnpassungsleistung an die neuen Bedingungen dar. Plötzlichmussten sie die Aufmerksamkeit, welche ihnen vorherin 1:1-Betreuung gegeben wurde, teilen. Es gab wohl eineMenge neuer Reize zu verarbeiten, die auf uns zukamenund zunächst zu einer gewissen Anspannung führten, gelegentlichsogar zu Auto- und Fremdaggressionen bei denBesuchern. Es gab Momente, in denen die Besucher mitder Umstellung einfach überfordert waren und alles nochirgendwie chaotisch erschien.Es kamen immer mehr Besucher mit Bewilligungen dazu,die integriert werden sollten.E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHFür uns Mitarbeiter war es insbesondere in dieser Phaseder Veränderung wichtig, ganz besonders aufmerksam,sensibel und feinfühlig zu sein, zu beobachten, flexibelzu bleiben und sich Fragen zu stellen, etwa: Wie wird dieVeränderung/Umstellung von den Besuchern angenommenund wie ist das Verhalten gegenüber den anderenTeilnehmern? Welche Rolle wird eingenommen? Auch dasVerhalten außerhalb des ABFB, also im Wohnbereich, warund ist ein wichtiger Faktor, für den ein guter Informationsflusszwischen dem ABFB und den Mitarbeitern derWohngruppen Voraussetzung ist.In der Zusammenstellung der unterschiedlichen Gruppenkonstellationenwar es notwendig, flexibel zu bleiben, wir habenviel ausprobiert, experimentiert, beobachtet und wiederverändert. Jeder brauchte die notwendige Zeit, um seinenPlatz zu finden und anzukommen, da wo er sich wohlfühlt.Wir sind nach wie vor bestrebt, auf die individuellen Bedürfnissedes Besuchers einzugehen, in Bezug auf Konstellationen,aber auch die Wahl der Angebote. Durch entsprechendesAnbieten von Entspannungs- und Ruhemöglichkeitenkönnen wir auf den Wunsch nach Teilnahme amGruppengeschehen, aber auch auf das Bedürfnis nachRuhe und Rückzug eingehen. Es werden bei Bedarf immerwieder Veränderungen der Bedingungen geschaffen,z. B. Umgruppierungen – das Bilden von extra kleinen (homogenen)Gruppen. Das Begrenzen von Interaktionsmöglichkeiten,was sich besonders bei leicht ablenkbaren, distanzlosenBesuchern als sinnvoll erweist, ist eine andereMöglichkeit, Verhaltensauffälligkeiten entgegenzuwirken.Ablenkungsfaktoren durch andere Teilnehmer können ausgeschaltetwerden, indem man den Besucher z. B. etwasabseits von der Gruppe, ohne Blickkontakt arbeiten lässt.Der Besucher Hr. Z. lässt sich z. B. leicht durch sein Umfeldablenken, er fühlte sich oft gestört, durch ihn umgebendeGeräusche oder Kommentare der anderen Besucher undreagierte ungehalten, worauf sich die anderen Teilnehmerwiederum belästigt fühlten. Nachdem wir ihm aber einenKopfhörer besorgt haben, hört er entspannt seine Lieblingsmusik,während er konzentriert arbeitet und nimmtdie Außengeräusche kaum noch wahr.Mitarbeiter: „Wie gefällt es Dir hier?“. Hr. Z.: „Jut, macht Spaß,arbeiten.“ Mitarbeiter: „Und was sagst Du zu Deinen Kopf-Neue Fahrzeugefür <strong>RBO</strong> und LBDHerr Michael Feyh, Geschäftsführer der LBD, Herr Michael Kraft und Herr Gunther Kühn, Fahrzeugverantwortliche der <strong>RBO</strong> (v. l. n. r.),nahmen stolz die Fahrzeuge in Schönebeck/Elbe in Empfang und fuhren sie nach Berlin49E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHhörern?“ Hr. Z.: „Schöne Musik, hier guck mal“ und er zeigtauf seine CD-Sammlung mit Volks- und Schlagermusik. Erwirkt zufrieden. Generell ist es sinnvoll und hilfreich, dieBedingungen/das Umfeld zu verändern und Situationenzu schaffen, in denen eventuelle Verhaltensauffälligkeitengar nicht erst auftreten.Die Angebote im ABFB sind vielfältig und werden durchunser multiprofessionelles Team, welches derzeit aus siebenMitarbeitern, sowie einem neuen Leiter besteht, abgedeckt.Entsprechend der Ausbildungen/Qualifikationeneines jeden Mitarbeiters, bieten wir bei der Förderung dieBereiche Sport, Physiotherapie, Kunst/Kreatives Gestalten,Handwerk, Musik, aber auch das Training von Alltagskompetenzenan.Es ist wichtig; den Besucher da abzuholen, wo er sichgerade befindet und ihm ein entsprechendes Angebotzu verschaffen. Ist ein Besucher beispielsweise unruhigim Gruppengeschehen, so findet er doch möglicherweiseRuhe bei der Physiotherapie, bei der eher der körperorientierteAnsatz im Vordergrund steht. Ein anderer bevorzugtvielleicht das Medium Musik und findet dabei Ruhe undEntspannung.Manchmal darf das Angebot, neben allem professionellenAnspruch, auch einfach mal Freiräume mit kreativen Lösungsansätzenenthalten, wenn man damit den Bedürfnissender Besucher entgegenkommt.Mittwoch, 14:20 Uhr, während der Musikgruppe:Scheinbar inspiriert durch den Gesang, sowie die Gitarrenklängeunseres Musiktherapeuten, sagt Hr. K. in der Situationplötzlich: „Tanzen“, „Kleid anziehen“. Mitarbeiter: „Dumöchtest Dich verkleiden und dabei tanzen?“ Hr. K.: „Ja“.Würde etwas dagegen sprechen? Die Folge ist ein unheimlichglücklich wirkender, tanzender Besucher mit einemKostüm, der mit seiner Fröhlichkeit und dem Lachen, auchden Rest der Gruppe ansteckt. Die belebende Wirkung istdeutlich zu spüren, es wird eine regelrechte Begeisterungentfacht. Es geht hier um das Einbringen von Lebensnormalität,als Teilhabeanspruch, bei dem es manchmalschon mit einfachsten Mitteln zur emotionalen Ansprache,sowie Entwicklung von Lebensfreude kommt. Lebensfreude– die Basis unseres Seins und unserer Gesundheit.des Gemeinschaftsgefühls. Es kam bei vielen zu einer Anregungder Fremdwahrnehmung, das heißt nicht nur sichselbst sehen, sondern sich auch der Existenz des Anderenbewusst sein. Viele Besucher mussten im Gruppengeschehenmit der Zeit erst lernen, sich in Geduld zu üben,einfach mal abzuwarten, bis sie an der Reihe sind undbeobachten, was macht denn die andere Person geradeund was ist mit ihr los?So tröstet Hr. N. beispielsweise morgens im Empfangsraumeine weinende Besucherin, welche aufgrund einerbipolaren Störung oft emotionale Schwankungen zeigtund fragt uns dabei mit besorgtem Gesicht: „Warum istdenn die Frau so traurig?“An einem anderen Tag versucht eine Besucherin den motorischunruhigen und sehr mitteilsamen Hr. N. zu beruhigen,indem sie sich zu ihm setzt, seinen Kopf streicheltund sagt: „Nun bleib doch mal sitzen, bleib ganz ruhig“,„Pssst“.Als Besucherin Fr. W. im Urlaub war, erkundigte sich Hr.Sch. nach ihr. Sie fehlte einfach in der Struktur des Gruppengeschehens.Gruppen entwickeln mit der Zeit ein WIR-Gefühl, das Zusammengehörigkeitsgefühl wird gestärkt.Auch wenn die Entwicklung im ABFB noch lange nicht abgeschlossenist, noch viele Besucher mit Bewilligung dazukommenwerden, kann man sagen, dass zumindest etwasRuhe eingekehrt ist in den Abläufen. Wir sind gespannt,wie es weitergeht …Nach der herausfordernden Umstellungsphase haben sichdie Sturmböen etwas gelegt, die Windmühlen bewegen sichnun rhythmischer, also mehr im Gleichtakt, scheinen sichuntereinander gut eingespielt zu haben. Fortsetzung folgt ...Zu guter Letzt ein Dankeschön an unseren damaligen Leiter,Herrn Rummelspacher. Er stand uns in der Anfangsphasedes Aufbaus tatkräftig und unterstützend zur Seite.Ebenso war Frau Leonhard eine große Hilfe, insbesonderein der „leiterfreien“ Zeit.Auch die gute Zusammenarbeit zwischen allen Kooperationspartnerndes ABFB möchten wir als positiv hervorheben.50Des Weiteren haben wir im Rahmen der Gruppenangeboteim Laufe der Zeit interessante Beobachtungen gemacht inBezug auf die Entwicklung sozialer Kompetenzen, sowieDas ABFB-TeamDiana Dankworth/ErgotherapeutinE i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHReise in die VergangenheitSchon einige Zeit konnten wir als Mitarbeiter beobachten,dass sich ein Bewohner ganz offenbar in einemrapiden geistigen Abbauprozess befand. Nach vielen Spekulationenüber mögliche Ursachen bemühten wir uns, inZusammenarbeit mit der Institutsambulanz am KEH eineDemenzdiagnostik auf den Weg zu bringen. Mit Hilfe einigerstandardisierter Prüfverfahren wurden unsere Spekulationenzur Entwicklung einer möglichen altersbedingtenDegeneration weitestgehend bestätigt. Es entstand nunmehrdie Idee der Durchführung einer biographischenAufarbeitung des Lebens unseres Bewohners, der immerhäufiger von alten Zeiten erzählte.Aus dem Wunsch des Bewohners heraus, einmal in seineHeimatstadt zu fahren, wurde die Idee geboren, ihm diesenzu erfüllen. Die Bestätigung eines demenziell bedingtenAbbaus des Bewohners bekräftigte die Durchführung dieserReise als Biographiefahrt. Vorbereitend führten die Mitarbeiterdes Teams viele Gespräche mit dem Bewohner unddessen Bruder über mögliche Ziele und dort noch lebendeVerwandte. Nachdem auch der Bruder von der Idee einerBiographiefahrt sehr angetan war und den Mitarbeiterndie Organisation von Besuchen bei Angehörigen ermöglichte,wurde die einwöchige Reise gebucht.Im August 2011 war es dann soweit, die Reise begann.Der Bewohner erkannte viele Gebäude und Straßen wiederund bekam zudem die Gelegenheit, Verwandte, welcheer seit seinem Umzug nach Berlin 1973 nicht mehrgesehen hatte, zu besuchen. Selbst sein früheres Schulgebäude,welches heut nicht mehr als ein „Rohbau“ ist,wurde durch ihn wieder erkannt.stellen, um einen roten Faden für unser künftiges Handelnaufzubauen. Mit Hilfe dieses Fadens erstellten wirein Konzept, das vorsah, das Leben des Bewohners in verschiedenenLebensbereichen aufzuarbeiten und zu dokumentieren.Wir machten uns sein Gedächtnis zunutze undbegannen, Interviews zu den einzelnen Bereichen Kindheit,Familie, Schule, Ausbildung, Freunde und Bekanntezu führen, wenn er begann, von diesen Lebensabschnittenzu erzählen. So konnten wir eine gewaltige Menge anDaten sammeln. Mit erstaunlichem Ergebnis: Wir trugenüber diese Interviews drei gefüllte A4-Seiten zum familiärenStammbaum zusammen, welche nach Überprüfungdurch den Bruder vollständig richtig waren. Auch vom Bewohnergeschriebene Erinnerungen waren sehr detailliertund spannend zu lesen.Niemand im Team hätte damit gerechnet, ein solch umfangreichesBild zum Leben unseres Bewohners zu erlangen,wie es uns nach ersten Auswertungen der gesammeltenMaterialien gelungen ist. Es bleibt weiterhin sehrspannend, wo diese Reise noch hinführt. Nach nunmehrfast zwei Jahren ist es noch immer spannend, neue Detailsaus seinem Leben zu erfahren. Ein Ende dieser Reisescheint noch lange nicht in Sicht.Die Mitarbeiter der WGR 2 MoldaustraßeNachdem die Biographiefahrt beendet und ausgewertetwurde, entstand nunmehr die Idee, diese Fahrt als Auftaktzu einer umfassenden Biographiefahrt zu betrachten.Es wurde das Konzept erstellt, mittels Befragungen desBewohners Daten zu seinem Stammbaum und anderensozialen Umfeldern zu sammeln, mit dem Ziel, ein Biographiealbumzu erstellen. Begleitend unterstützte auch derBruder die Mitarbeiter damit, Bildmaterial zur Verfügungzu stellen. Wir begannen damit, uns über die Bibliothekim „Heim“ Materialien zur Biographiearbeit zusammenzu-51E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHWohnplatz gesucht … und gefunden52In der Herberge klingelt das Telefon – oft sind es Anfragenzu einer vorübergehenden Betreuung im Rahmender Verhinderungspflege. Viele der Anrufer jedoch (in derRegel sind es die Angehörigen und/oder gesetzlichen Betreueroder die Mitarbeiter von Lotse Berlin) suchen einenWohnplatz für einen Menschen mit einer geistigen undmanchmal zusätzlichen körperlichen oder seelischen Behinderung.Aber es sind nicht nur Anfragen „von außen“,auch viele Gäste der Herberge suchen ein neues, dauerhaftesZuhause.Als Leiterin der Herberge bin ich auch für die Wohnvorbereitungin der <strong>RBO</strong> gGmbH zuständig.In der Theorie heißt das:Aufnehmen der AnfragenVorstellen der unterschiedlichen WohnstättenWeiterleiten der Informationen an die Leiterder WohnstätteVermitteln der Kontakte an die AnfragendenEvtl. Aufnahme in die WartelisteDer praktische Ablauf ist dann viel differenzierter: Dennes geht nicht nur darum, einen freien Wohnplatz zu besetzen.Im Vordergrund steht, dass ein Mensch einen neuenLebensmittelpunkt findet und sich dort wohlfühlen kann.Deshalb teilen mir die Leiter der Wohnstätten nicht nurmit, dass ein Platz frei ist oder wird. Gemeinsam überlegenwir, wer in der entsprechenden Wohngruppe wohnenkönnte: eine Frau oder ein Mann (noch ganz jung oderälter), mit schwerer geistiger Behinderung und hohem Hilfebedarfoder sehr selbständig und ist auch eine zusätzlichekörperliche Behinderung möglich. Natürlich werdendie Vorstellungen der „Wohnplatzsuchenden“ selbst undAngehörigen bzw. gesetzlichen Betreuer berücksichtigt.Oft wünschen sich die Angehörigen eine räumliche Nähezu ihnen, um weite Wege zu vermeiden oder auch denWerkstattbesuch in der angestammten WfbM weiterhinzu ermöglichen.Damit sich alle Beteiligten eine Vorstellung machen können,folgen nun die Besuche in den Wohnstätten. Diese sind inder Regel sehr unterschiedlich: persönliche Gespräche, Einladungenzum Kaffeetrinken in der Wohngruppe oder zugrößeren Veranstaltungen (z. B. Tag der offenen Tür, Feste),auch Übernachtungen am Wochenende „zum Kennen lernen“sind im Vorfeld möglich.Denn eins ist das Wichtigste: Nur durch diesen direktenKontakt und das Erleben von Interaktionen in der Gesamtatmosphärekönnen die Suchenden und die Angehörigenein Gefühl dafür bekommen, wie es ist, in einer, in dieserWohngruppe zu leben. Dann kann der neue Lebens-Abschnittso gut wie möglich beginnen.In den ersten Monaten dieses Jahres konnten drei jungeMänner aus der Herberge in die Wohnstätten „Wotanstraße“und „Moldaustraße“ bzw. in eine Wohngemeinschaft ziehen.Gemeinsam mit den Leitern der Wohnstätte, den Teamleitern,den Angehörigen bzw. gesetzlichen Betreuern undnatürlich mit den jungen Menschen selbst wurden dieseUmzüge gut vorbereitet – alle notwendigen Informationenwurden ausgetauscht, viele Besuche fanden statt und esfolgten die Abschiede in der Herberge und der Blick in dieZukunft. Die Gäste der Herberge wissen oder fühlen, dassder Aufenthalt in der Herberge nur ein vorübergehenderist … und nun werden auch sie ein neues Zuhause finden,und sie freuen sich darauf.Die Zusammenarbeit zwischen allen verantwortlichen Mitarbeiternwar sehr gut: Wir haben uns untereinander überden jeweiligen geplanten Ablauf informiert, individuelleAbsprachen wurden getroffen und auch nach dem Umzugblieben wir in Kontakt. Manchmal gab es noch Fragen, diewir telefonisch klären konnten. Manchmal gab es noch einKleidungsstück, was in der Herberge vergessen wurde …Die schönste Information jedoch war: Alle drei haben sichgut eingelebt, und sie alle fühlen sich „in ihrer Wohngruppe“wohl. Wir wünschen ihnen alles Gute!Ute RichterLeiterin der Herberge/WohnvorbereitungE i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHAbschied nehmenSeit 15 Jahren habe ich in der <strong>RBO</strong> die Position des Musiktherapeutenbekleidet. Jetzt möchte ich mich ausdieser Verpflichtung verabschieden, um Raum zu habenfür neue Projekte. Ich bin gebeten worden, noch einmaleinen Beitrag für die „Einblicke“ zu schreiben und möchtediesen Raum nutzen, um Abschied zu nehmen.Ich stelle mir die Frage: Wie verabschiedet man sich inangemessener Weise von Bewohnern und Mitarbeitern?Dabei liegt mir insbesondere der Abschied von den Bewohnernam Herzen, denn über die Arbeit mit ihnen sindintensive Beziehungen entstanden.Musik bedeutet: ein gemeinsames Medium haben, zu demman sich verhält und über das man in Beziehung kommt.Dieses Medium konstituiert sich nicht nur in dem, wasklingt, sondern auch in dem, was zwischen den Akteurenpassiert. Dieses gemeinsame Einschwingen und sich Mit-nehmen, mitnehmen lassen, dass ist das Entscheidende inmeinem Musikbegriff. Und so wollte ich auch mit meinenKlienten jeweils eine Form finden, wie sie an dem musikalischenErleben beteiligt sein können.Jede/r kann einen eigenen Zugang zur Musik finden, aufseine/ihre Weise in dieses Medium eintauchen. Man entscheidetsich für ein Instrument, für einen Stil, eine Musik,die einem liegt, in der man sich auf passende Weisewiederfindet und die einem gemäß ist. Man ist auch Zuhöreroder Betrachter, man tanzt oder beteiligt sich mit rhythmischenBewegungen und nimmt die Stimmung in sich auf.Manche singen mit und können den Text eines Liedesmitvollziehen oder Teile davon oder die sich reimendenEndsilben. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie man in derMusik einbezogen sein kann. Das Einbezogensein ist imPrinzip das Wichtigste.53E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbH54Wenn die Musik im Rahmen einer Therapie verwirklichtwird, ist die Beziehung zwischen Patient und Therapeuteine entscheidende Größe. Musik vermittelt immer aucheine Form von Beziehung zwischen den Teilnehmern undwenn ich mich jetzt aus meinem Arbeitsverhältnis zurückziehe,muss ich mich auch aus diesen Beziehungen wiederlösen und Abschied nehmen.Seit Monaten habe ich meinen Abschied in Gesprächenmit Mitarbeitern angesprochen und auch versucht, meineKlienten darauf vorzubereiten. Ich mache mir Sorgen, oballe verstehen, worauf ich sie vozubereiten versuche? Ichmöchte einen Übergang in eine neue Situation ermöglichen,der nicht als ein Bruch erlebt wird und als ein Verlust,der nicht wieder ausgeglichen wird. Ich habe mir immerschon darüber Gedanken gemacht, wie die Bewohner eserleben, dass ihre Betreuer regelmäßig verschwinden undfür sie verloren gehen.Es muss doch schwer sein, in abhängiger Position einensolchen Verlust auszuhalten und auszugleichen! MehrereBewohner, mit denen ich im regelmäßigen Kontakt war,haben die Angewohnheit, die Namen der früheren Betreuerimmer wieder aufzuzählen. Vielleicht ist das ein Hinweisauf einen Versuch den Verlust zu verarbeiten, in dem derVerlorene immer noch als ein Name und ein inneres Bildzurückgerufen werden kann.Es verdeutlicht eine Entwicklungsstufe, auf der eine innereRepräsentanz, ein inneres Bild vergegenwärtigt werdenkann. Wie aber erleben es jene, die diese kognitivenund sprachlichen Mittel nicht zur Verfügung haben? DenTeilnehmern der wöchentlichen Musiziergruppe habe ichversprochen, dass sich jeder ein kleines Instrument aussuchendarf, damit ihnen ein Souvenir bleibt, ein Gegenstandüber den die hoffentlich positiven Aspekte unserergemeinsamen Erfahrung im Bewusstsein gehalten werdenkönnen. Vielleicht könnte man diesen Gegenstandauch als eine Art Platzhalter sehen, der helfen soll, dieLücke zu füllen, die entsteht, wenn jemand geht.Die Trennung wird auf jeden Fall nicht einfach sein! Beieinigen Klienten spüre ich bereits, dass sie auf den erwartetenVerlust reagieren. Einerseits mit Verleugnung: „Nein,du gehst nicht weg!“ aber auch mit Wut und Ärger. Beimir selbst bemerke ich eine Art Irritation und Unsicherheit,wie es wohl sein wird, wenn ich nicht mehr in der <strong>RBO</strong>arbeiten werde. Wie werde ich damit leben, wenn ich michjetzt hier zurückziehe? Das habe ich in meiner Supervisionbesprochen. „Wie können Sie sich davor schützen, nachdem Weggang Schuldgefühle zu haben?“, fragte meineSupervisorin. „Indem ich versuche, den Abschied mit denbesten Mitteln zu gestalten, die mir zur Verfügung stehen,die ich kenne und für angemessen halte. Damit ichweiß, ich habe mein Bestes gegeben.“ Ich erinnere michan meine Lehrerin für Musiktherapie Johanna von Schulz,die für Verabschiedungen stets ein paar Packungen Kekseund Gummibärchen bereit hielt. Die Studierenden machtendarüber ihre Witzchen: „Das macht sie bloß, weil sieselbst so gerne etwas Süßes isst.“ Aber im Rückblick versteheich jetzt besser, dass es der Versuch war, die Lückezu schließen, die entsteht, und ein Opfer, welches mandarbietet, um die Zurückbleibenden günstig zu stimmenund um allen den Abschied zu versüßen. Auf der sprachlichenEbene versuche ich hier in analoger Weise meinenAbschied zu nehmen, indem ich in Form von Worten eineGabe hinterlasse.Liebe Mitarbeiter und Bewohner, ich verabschiede michvon Ihnen! Ich habe mit Ihnen zusammen diesen sozialenRaum gestaltet und belebt, den wir die Heimstätte der<strong>RBO</strong> in der Allee der Kosmonauten nennen. Ich habe versucht,mich mit meinen besten Kräften an diesem Projektzu beteiligen, habe vieles ausprobiert, einiges erreicht undbin in einigem auch gescheitert.Ich ziehe mich hier zurück und will jetzt wieder etwas Neuesin meinem Leben ausprobieren und gestalten. Ich werdeSie nicht vergessen, sondern diese Erfahrungen, die ich mitIhnen geteilt habe, in der Erinnerung als einen wichtigenAbschnitt meines Lebens bei mir tragen. Ich habe hier vielgelernt!Ich grüße Sie alle und wünsche Ihnen, dass Sie weiterhingute Inspirationen haben, wie die Aufgaben des Alltags zumeistern sind und auch Wege finden, um die notwendigeMotivation aufrecht zu erhalten, um auch die schwierigenSituationen im Zusammenleben zu meistern. Alles Gute!Bob RomanowskiE i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHEin Mannmit HutHund und InsektenHerr Olaf Dahlmann ist seit einigen Jahren in der Kunsttherapiegruppedes Behandlungszentrums des KEH.Das Zeichnen ist für ihn ganz besonders wichtig. Weil er nursehr undeutlich sprechen kann, teilt er seine Wünsche undvieles, was ihn interessiert, auch durch seine Zeichnungenmit. Wenn die Mitarbeiter in seiner Wohneinrichtung ihnnicht verstehen, sagen sie: Zeichne auf, was du sagen willst.Sie können dann fast alles, was er zeichnet, verstehen.Am liebsten zeichnet er mit Faserstiften auf Papier oderKarton. Herr Dahlmann hat besondere Freude am Linien-Zeichnen, die Farbe kommt an zweiter Stelle. Er hat ganzunterschiedliche Themen-Gruppen, wie z. B.: Tiere, Haushaltsgegenstände,Fahrzeuge, Sitzmöbel, Frei-Bad undviele mehr (siehe auch Seiten 43, 55 bis 56).Auf den meisten Bildern taucht Herr Dahlmann auch selbstauf, als Mann mit Hut. Manchmal schreibt er Buchstaben inSpiegelschrift und Zahlen dazu. Auf einem Bild kann manSitz-Möbelgut sehen, dass er Hunde nicht besonders mag, sie müssenan die Leine und einen Maulkorb tragen.Insekten mag er gar nicht, sie fliegen auf einem seinerBilder heran und erschrecken den Mann mit dem Hut.Herr Dahlmann ist oft beim Zeichnen sehr vergnügt undlacht dann vor sich hin. Er besteht darauf, dass sein Bild immerwieder angesehen und natürlich auch verstanden wird.Gegen Ende der Kunsttherapie-Stunde vergewissert ersich über Laute und Hand-Zeichen, ob die Kunsttherapiein der nächsten Woche wieder stattfindet.Er möchte, dass seine Bilder aufgehängt werden, wenn ersie nicht mit nach Hause nimmt. Seine Arbeiten wurdenschon in Bethel/Bielefeld ausgestellt.Rosemarie Camatta/KunsttherapeutinMitarbeiterin im Behandlungszentrum des KEH55E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHFrei-BadTiere56E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


iNForMatioNEN aUS dEr rBo gGmbHeiN HaLbeS JaHrpäDagogiScH-pSycHoLogiScHer DieNSt (ppD)ersTe erFAHrunGenim dezember 2012 begannen wir unsere arbeit nachdem neuen Konzept. Erfreut waren wir über die regeNachfrage. Bisher gab es 65 anfragen zu den unterschiedlichstenanliegen.Einige Nutzer kamen von sich aus auf uns zu, um ihreProbleme, die sie im alltag belasten, zu besprechen undzu klären. Mitarbeiter fragten an bei Verhaltensbesonderheitenoder psychischen Erkrankungen der Bewohner.Schwerpunkte waren unter anderem alltagskonflikte, Belastungendurch die lebenssituation, Überforderung undtraumatisierungen sowie stark auto- und fremdaggressivesVerhalten.Wir wurden in Krisensituationen angefragt, z. B. beimtod naher angehöriger, bei Suizidandrohungen und beiaggressivem Verhalten.die Nutzer wurden von uns einzeln begleitet und beraten,wir führten Entspannungsgruppen durch, nahmen anFall- und teamberatungen teil oder berieten Kollegen imEinzelgespräch. Bei Bedarf unterstützten wir die Kollegenbei Elterngesprächen.Entwicklung von achtsamkeit für sich und andere undeine deutlichere Selbstwahrnehmung eigener Bedürfnisseund ein adäquate Erfüllung dieser im alltag.Ein halbes Jahr ist eine viel zu kurze Zeit, viele der Problemstellungenaus den anfragen werden uns noch weiterbegleiten.Eine wichtige Voraussetzung für unsere arbeit ist die guteZusammenarbeit mit den leitern und den Mitarbeiterteams.Wir danken allen Kollegen für ihre Unterstützung unsererarbeit und wünschen uns, dass sie uns auch weiterhinrege in anspruch nehmen.in der anlage eine Urlaubskarte – ohne Worte, über diewir uns sehr freuten.Madeleine rottmann, Karin stoppPädagogisch-psychologischer dienstin vielen Fällen führten wir eine intelligenzdiagnostik undeine diagnostik der sozioemotionalen Entwicklung durch,um Erklärungen für bestimmte Verhaltensweisen und ansätzefür eine bedarfsgerechte Begleitung der Bewohnerzu finden.die Entspannungsgruppen dienen der Verringerung vonÄngsten, Unsicherheiten und anspannungen und sollen zueinem verbesserten Umgang mit Stresssituationen führen.die pädagogisch-psychologische Begleitung der Nutzer erfolgtentsprechend ihrem individuellen Bedarf, kann alsoganz unterschiedlich verlaufen.letztendlich geht es darum, die Nutzer zu befähigen, sichselbständiger im lebensalltag zurechtzufinden, selbstbestimmter,eigenverantwortlicher und unabhängiger zuleben. Wichtig ist die Verbesserung der zwischenmenschlichen,insbesondere kommunikativen Fähigkeiten, die57E i n b l i c k E • n r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHSommernachtstraum im„Landschaftspark Herzberge“Mit Bewohnerinnen und Bewohnern derWohnstätte „Allee der Kosmonauten“Seit einigen Monaten machen sich fast jeden Samstaggegen 10:00 Uhr Bewohnerinnen und Bewohner derWohnstätte „Allee der Kosmonauten“ auf den Weg in denbenachbarten Klinkerbau. Die einen nennen es „Königinsein“ oder „Puppentheater“, andere „Theatergruppe“ odereinfach „Theater“. Bei Nachfragen bleiben die Antwortenungenau, als würden sie nicht erzählen wollen, was sich da„abspielt“.Mittlerweile haben die Premiere und weitere Aufführungenstattgefunden, denen das Zitat von Arnold Schmidt „Drehlangsam ein Mal den Kopf in die Wunder einer anderen Atmosphäre“innewohnt. Am Samstag, dem 14. September 2013,15:00 Uhr wird die Aufführung zur „Langen Nacht der Bilder“noch einmal im Landschaftspark Herzberge, Herzbergstraße 79,10365 Berlin-Lichtenberg zu sehen sein.Tickets erhältlich nur per E-Mail unter museum@keh-berlin.deoder telefonisch: 030 54 72 24 24Mit Frau Meyerhoff, Diplom-Schauspielerin/Regisseurin,Dozentin für Stimmentfaltung und Körpersprache undLeiterin des Projektes, unterhielt sich Andreas Altmann.Liebe Frau Meyerhoff, wie kam es zu dieser Idee und wiekam der Kontakt zur <strong>RBO</strong> zustande?Bei der künstlerischen Mitgestaltung des „Gesundheitspfades“durch den Landschaftspark Herzberge lernte ichdas Riesengelände kennen (die Architektin Susanne Lutzgewann den Preis, um diese Idee umzusetzen). Bei einerFührung durch diesen „besonderen Ort“ kam mir die Idee,den „Sommernachtstraum“ von Shakespeare hier zu inszenieren,mit Integration von Patienten und Anwohnern undMenschen mit Behinderungen. Nach Zuspruch dieser Ideevon allen Seiten nahm ich Kontakt auf zu den Mitgliederndes Landschaftsparks e. V.. Darunter war auch die <strong>RBO</strong>.Frau Dr. Hecht war sehr angetan von meinem Integra-58E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der <strong>RBO</strong> gGmbHtionskonzept und bot mir letztes Jahr an, in einer Art Theaterwerkstattdie Menschen mit Behinderungen auf diesesProjekt vorzubereiten.Mit Menschen mit Behinderungen hatte ich bereits imRuhrgebiet und in Hessen sehr gute Erfahrungen in derTheaterarbeit sammeln können. Allerdings waren es meistMenschen mit Down-Syndrom, während die Arbeitsgruppein der „Kosmonautenallee“ aus überwiegend bewegungsmotorisch-und sprachgestörten Menschen besteht, waseine ganz besondere Herausforderung für die Theaterarbeitdarstellt. Irgendwann habe ich festgestellt, dass siebesonders auf musikalische Momente in der Theaterarbeitansprechen. Seither liegt der Fokus auf dem Instrumentenspiel,bei dem sie einen Riesen-Spaß haben.wie im Musikalischen. Sie kommen schon voller Spielfreudean und gehen so auch wieder. Ich mag jede (n) vonihnen sehr und sie mögen mich auch. Sie zeigen es mirdeutlich.Gibt es ein Erlebnis in der gemeinsamen Arbeit, an das Siebesonders gern denken, das Sie besonders überrascht oderverblüfft hat?Ja, dass Sprüche aus dem Sprüchebuch „Bli Bla Blu“, dieich mit ihnen gelernt habe, alleine von Einzelnen oder dergesamten Gruppe mit großer Begeisterung richtig wiedergegebenwerden. Sie haben ein großes Ausdruckspotenzialmit ihren Stimmen.Vielen Dank für das Gespräch.Der „Sommernachtstraum“ ist auch ein großes „Liebesverwirrspiel“und nicht so schnell zu durchschauen. Bestreitendie Bewohnerinnen und Bewohner die Aufführung alleinoder sind sie Teil eines Ensembles. Und, welche Erfahrungenhaben Sie während der letzten Monaten mit ihnengemacht?Die Bewohnerinnen und Bewohner werden integriert inein Ensemble professioneller Schauspieler. Sie entwickelnimmer mehr Ausdruckskraft und Freude, im Stimmlichen59E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der GIW gGmbH und der <strong>RBO</strong> gGmbHAlpakazuwachsin ScholleneDen Gedanken, unsere kleine Alpakaherde zu vergrößern,gab es schon länger. Als mich unsere AlpakaschererinFrau Kuttig über ein sehr interessantes Verkaufsangebotaus Teuchern bei Weißenfels informierte, machteich mich auf den Weg, mir die Alpakas anzusehen, sieanzufühlen und zu erleben.Ich merkte gleich, dass diese beiden völlig andere Charaktereals unsere Alpakas Alex und Felix sind.Natürlich war ich sofort Feuer und Flamme von der äußerlichenErscheinung: ein kleiner, pummelig wirkenderLothar und ein stolzes Suri-Alpaka Campino.Beide Tiere lebten in Teuchern bei einer Familie mit zweiKindern und hatten immer intensiven Kontakt zu Menschen.Mich hatte alles überzeugt. Sehr viel Mühe gabich mir bei einem Antrag auf Erwerb der beiden Alpakasbeim Geschäftsführer. Und riesig war die Freude, als erzustimmte – Danke, Herr Siebert!Nun ging alles recht zügig – ein Pferdehänger wurdebesorgt und am 26. Januar 2013 holte ich Lothar undCampino nach Schollene auf den Mühlenberg. Die beidengewöhnten sich erstaunlich schnell an ihre neue Umgebungund die Zahl der Zaungäste stieg.Vorbereitend auf den Einzug konnte ich zwei weitere Mitarbeiterinnen(Frau Schmidt-Liedtke und Frau Oehlmann)gewinnen, die motiviert sind, mit den Tieren zu arbeitenund Aktivitäten mit Alpakas in die Betreuungsarbeit einfließenzu lassen.und Bewohner bezüglich der Charaktere der Alpakas.Lothar ist der ruhige, unterwürfige Part. Campino ist sehrdominant und wirkt wie der Beschützer. Er geht oft direktauf den Menschen zu und beschnuppert das Gesicht oderden Kopf. Auf Jeden wirkt dieses offensive Verhalten unterschiedlich– manche haben Angst, andere freuen sichüber soviel Nähe. Allerdings zeigte uns Campino auch,dass Alpakas tatsächlich gezielt den Menschen anspucken– wenn ihnen irgendwas nicht behagt.Mittlerweile konnten wir mit den Alpakas schon die Bewohnerauf den Terrassen besuchen und sogar ein paarSchritte in die Häuser wagen.Am 01.07. fand in Schollene die Schur der vier Alpakasstatt. Bei Lothar und Campino ist das dringend nötig,denn sie blieben bei den Vorbesitzern im Vorjahr davonverschont.60Sie besuchten dazu im Mai 2013 eine mehrtägige Fortbildungin Altenbamberg, geführt von Marty McGee Bennett,einer bekannten Cameliden-Trainerin aus den USA, beider sie Einblicke in den artgerechten Umgang mit Alpakaserhielten.Nach etwa einer Woche legten wir das erste Mal die Halfteran und führten sie an der Leine. Mit jedem Versuchverringerte sich die Scheu der Alpakas vor neuen Wegen.Sehr unterschiedlich ist das Empfinden der MitarbeiterInzwischen haben sich alle vier Alpakas miteinander bekanntgemacht. Sie weiden gemeinsam auf dem Mühlenbergund freuen sich über Besucher.Selbst wenn nicht alle den direkten Kontakt zu den Alpakassuchen, so vermittelt allein das Beobachten der Tiereirgendwie ein Gefühl, das „erdet“.Janett HillebrandAlpaka-Verantwortliche in der GIWE i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der GIW gGmbH und der <strong>RBO</strong> gGmbHHochwasserim Elb-HavelwinkelAm 10.06.2013 kurz nach Mitternacht brach derDeich bei Fischbeck. Das hatte verheerende Folgenfür die gesamte Region.Neben Fischbeck überfluteten weitreichende Gebiete imElb-Havelwinkel zwischen Tangermünde und Havelberg,durch den stetigen Fluß an Wasser in die Regionen hinterdem Deich, war eine tägliche Ungewissheit über weitereMaßnahmen Grund zur Anspannung.Von den direkten Überflutungen blieb die GIW-Scholleneverschont, das Seniorenheim in Schollene wurde durchdie Lage vorsorglich evakuiert.Jedoch ergaben sich viele Veränderungen in der Abdeckungdes Dienstes der Mitarbeiter, da einige selbst evakuiert waren,andere den Dienst nicht antreten konnten, weil Scholleneaus Richtung Tangermünde zeitweise nicht mehr zuerreichen war.Um unsere Bewohner entsprechend betreuen zu können,arbeiteten die zur Verfügung stehenden Kollegen mindestens5 bis 6 Tage hintereinander und nutzten das Ange-bot der Übernachtung im Haus am See. Hier waren auchzwei Familien aus dem Kollegenkreis nach ihrer Evakuierunguntergebracht.Durch die vielen gesperrten und unpassierbaren Straßenergaben sich Anfahrtswege zur Arbeitsstelle von weitmehr als 100 km.Durch einen Notfallplan, der stetigen Veränderungen unterlag,konnten alle Bewohner während dieser Zeit gutversorgt und betreut werden. Das flexible Arbeiten unterden besonderen Bedingungen war für alle Mitarbeiterselbstverständlich.Eine Rückkehr zur Normalität gab es ab dem 24.06.2013.Nach und nach war es allen Mitarbeitern wieder möglich,ihren Dienst entsprechend des Planes anzutreten.Das Fest zum 15-jährigen Bestehen der GIW Schollenemusste auf Grund der Situation auf den 31.08.2013 verschobenwerden.Katrin Schwaschak, Teamleiterin des Wiesenhofes61E i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


Informationen Aus der GIW gGmbH und der <strong>RBO</strong> gGmbHProtesttagam 4. Mai in ScholleneDie GIW beteiligte sich mit einem Aktionstag „Mitdem Rollstuhl unterwegs in Schollene“ am bundesweitenProtesttag zur Gleichstellung von Menschen mitBehinderung, unterstützt von Aktion Mensch.„Festhalten!“ Frau Stahlberg, Ergotherapeutin der GIW,schiebt mit dem Rollstuhl los über die Straße vom Platzdes Friedens zum Edeka-Markt. Hoffentlich kommt keinAuto um die Ecke gerast! Dann noch einmal: „Festhalten!“und rüber über die Kante, rauf auf den sicheren Gehweg.„Auf dem 1,6 Kilometer langen Weg vom Mühlenberg zumTherapiehaus ,Am Wall‘ müssen wir fünfmal die Straßeüberqueren.“Das ist ein Weg, den viele Bürger tagtäglich nehmen. Diemeisten von ihnen sind schnell über die Straße zwischenden zwei Kurven. Aber eben nicht alle, wie die Menschenmit Behinderung von der Wohnanlage auf dem Mühlenberg.Deshalb hat die GIW auch zum Aktionstag „Ich binentscheidend – mit dem Rollstuhl durch Schollene“ eingeladen.Gefolgt ist dieser Einladung der Seniorenwohnpark.„Viel mehr aber leider nicht“, bedauert Steffi Buske (Heimleiterin).Eingeladen waren unter anderem auch Vertreter derLandesstraßenbaubehörde, die für diese Landesstraße zuständigist, oder vom Ordnungsamt der Verbandsgemeinde.So blieb es in der Talkrunde, die Bernd Zürcher vom ParitätischenWohlfahrtsverband moderierte, recht einseitig,aber inhaltlich gefüllt mit guten Ideen zur Verbesserungder Situation. Florian Kobbe (Bewohner IBW) schlug vor,dass alle öffentlichen Gebäude, die für Rollstuhlfahrernicht zugänglich sind, eine Klingel anbauen, mit der sichBesucher bemerkbar machen können.niorin Evelin Schneider, die mit ihrem pflegebedürftigenMann auf dem Mühlenberg lebt und auch schon in derlokalen Presse ihre Erfahrungen beim Rollstuhlschiebengeschildert hat, ein Vor-Ort-Termin stattgefunden. Und damachte die Landesstraßenbaubehörde erneut klar, dassdie Zahl der Fußgänger zu gering sei, um einen Überwegzu errichten.Besucher ohne Beeinträchtigung konnten am Aktionstagselbst testen, wie es sich anfühlt, im Rollstuhl sitzend oderauch mit Spezialbrillen, die der Tangermünder OptikerBerner extra für den Aktionstag angefertigt hatte, dieStraße zu überqueren.Am eigenen Leib spürte man, wie eingeschränkt das Sichtfeldeines Menschen mit Behinderung sein kann und welcheSchwierigkeiten Rollstuhlfahrer täglich zu bewältigenhaben, wie lange sie an der Straße stehen, bis sie sichtrauen, loszurollen. Leider gibt es etliche Autofahrer, diesich nicht an die vorgeschriebenen 30 km/h halten.Selbständig unterwegs zu sein und damit ein selbstbestimmtesLeben zu führen, ist das Anliegen der GIW, wassich wegen der Wege- und Straßensituation aber nurschwer umsetzen lässt.Ausklingen ließen wir den Tag mit Live-Musik der Band„Anton“ von der Lebenshilfe Bernburg. Und im Nachhineingab es tatsächlich eine Reaktion der Landesstraßenbaubehörde.Sie teilte mit, dass im Problembereich die Bordsteinabsenkungvon derzeit 3 cm auf 0 cm verändert wird.Weitere Veränderungen (Bsp. Fußgängerüberweg) seienwegen der geringen Verkehrsbelastung unbegründet. EinErgebnis, das die GIW nicht unbedingt zufriedenstellt.62Bürgermeister Armin Wernicke hatte keine gute Nachricht.Denn vor zwei Wochen hatte auf Initiative von Se-Janett Hillebrand und Simone BahrsMitarbeiterinnen der GIWE i n b l i c k e • N r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


WEitErBildUNG15. facHtaguNg„bioGrAFieArbeiT bei MensCHen MiT sCHWererGeisTiGer beHinderunG“Die Weiterbildung zum thema „Biografiearbeit“, vom03.06. in Schollene war aus meiner Sicht sehr informativ,wenn wahrscheinlich auch nur für „Neulinge“ aufdiesem Gebiet. Zu Beginn wurde erklärt, was überhauptBiografiearbeit ist, woraus diese besteht und was zu einerBiografi earbeit gehört. Knappe Zusammenfassung: Biografiearbeitbesteht aus einer Zielsetzung, aus Voraussetzungen,ethischen Grundsätzen, dem inhalt einer lebensgeschichteund verschiedenen methodischen arbeitsweisen.„Biografie“ bedeutet „… wissenschaftliche oder literarischeDarstellung der Lebensgeschichte eines Menschen.“ diesesind meist sehr komplex und subjektive Verarbeitungsformenvon interaktionen, dabei spielt Zeit eine wesentlicherolle. die identität einer Person wird durch die lebensgeschichtegebildet. Biografien sind eher subjektiv und müssennicht vollständig sein, es sind individuelle Wahrheiten undbeinhalten wichtige lebensereignisse, die für diese Personselbst von Bedeutung sind. die Biografiearbeit kann für anderePersonen antworten geben und neue Facetten der Persönlichkeitaufzeigen und Verhaltensmuster erklären.Ziel einer Biografie ist oft, die lebensqualität zu verbessern,die Kognition zu fördern oder auch die Schaffung von Sicherheitund Geborgenheit. Frau schäfer, welche uns dasthema nahe gebracht hat, erwähnte einige Methoden.Beispiele sind Fotoalben, Kochrezepte, akustische aufnahmen,dokumentationen, orte besichtigen, Zeugnisse undBriefe, Museen, ausstellungen ... Weitere informationenkann man natürlich auch aus der diplomarbeit von Frauschäfer nachlesen: Susanne Strumpf „Lebensgeschichte(be) greifbar machen“!das Hauptmerkmal lag leider eher in der theorie. dochfür Mitarbeiter, die diese thematik schon bearbeitet habenoder derzeit bearbeiten, hätte es wahrscheinlich ausführlichersein können. Für eine weitere Fortbildung zudiesem thema, würde ich mir mehr methodische ansätzeund auch Beispiele wünschen. dennoch war es für micheine gelungene, lehrreiche und nützliche Weiterbildung.Jana barlebenFachkraft des Heimverbundes WGr 3nach dem langen Winter unddem verregneten, viel zu kühlenFrühling hatte fast unmerklichdie natur ihre Farben- undblütenpracht aufgefächert.Als würde uns reinhard nagelaus schollene einen Fingerzeiggeben wollen, auf die kleinengroßen Wunder zu achten, dieer auch in seinen leichtfüßigenVersen auf der rückseite besingt„ich hör‘ so gern die Vögelzwitschern,/werd‘ einen steinins Wasser pitschern“, wünschenwir allen Leserinnen und Lesernnoch einen schönen rest-sommersowie einen prächtigen Herbst.ihre redaktion einblickeZUr rÜCKSeITe:63E i n b l i c k E • n r . 3 4 / A U G U S T 2 0 1 3


FrühlingIch sitze unterm Apfelbaumund träume so dahin.Nein, ich zeige aufmerksamauf einen Storch am Himmel hin.Hier im schönen Havel-Landist der Sommer nun erwacht.Es grünt so grün und blüht so bunt,eine Schildkröte, die schreitet sacht.Ich hör‘ so gern die Vögel zwitschern,werd‘ einen Stein ins Wasser pitschern.Reinhard Nagel64

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