Die Resultate unserer Härtebestimmungen sind,zusammen mit den Sauerstoffzahlen, in Tab. 17bis 23 zu finden. Der jahreszeitliche Verlauf derHärtedifferenz zwischen Produktions- und Zehrschichtwurde in Abb. 48 graphisch aufgetragen.Die Darstellung zeigt nichts Neues bezüglich Produktionund deckt sich verblüffend gut mit derDarstellung der Sauerstoffsättigungsdifferenzen zwischenEpi- und Hypolimnion in Abb. 47.Wir können drei Gruppen unterscheiden:1. Root- und Murtensee mit maximalen Differenzenvon 12,5 und 5,3 f 0 (fr<strong>an</strong>z. Härtegraden).2. Lug<strong>an</strong>er-, Bieler- und Zürichsee mit maximalenDifferenzen von 2,7, 2,1 und 1,9f 0 .3. Thuner- und Brienzersee mit Differenzmaximavon 1,5 und 1,0 f 0 •Es muß berücksichtigt werden, daß Härtedifferenzennatürlich auch die Folge vermehrter Durchflutungsein können. So werden die durch Schneeschmelzeverursachten Hochwasser verhäl tnismässigwenig gelöste Stoffe führen, da sie oberflächlichund rasch abfließen und deshalb nur wenig Mineralsalzeaus dem Untergrund zu lösen vermögen.Wie wir gesehen haben ( S. 72) , schichtet sichdas Wasser der Zuflüsse während des Sommersmeist am Grunde der Produktionsschicht ein, weiles hier korrespondierende Dichte vorfindet. Dadurchwird der Elektrolytgehalt dieser Schicht gewissermaßenverdünnt und die Konzentrationsdifferenzzwischen trophogener und tropholytischerZone vergrößert. Wir vermuten, daß dieser Einflußvor allem in Bieler- und Thunersee zur Geltungkommt.F. Chemische und bakteriologische <strong>Untersuchungen</strong>von ThunerseewasserprobenVon Oktober 1953 bis Oktober 1954 wurden imAuftrag der Licht- und Wasserwerke Thun unddes Wasserrechtsamtes des K<strong>an</strong>tons Bern zusätzlicheAnalysen von Wasserproben aus dem Thunerseedurchgeführt. Die Proben wurden von unsgeschöpft und dem K<strong>an</strong>tonalen chemischen Laboratoriumin Bern zur Untersuchung übergeben.Geschöpft wurde mit der auf S. 58 be3chriebenenSchöpfflasche. Die zwei oberen Schöpf proben en tstammen dem jeweiligen Epilimnion, die zwei unterendem H ypolimnion. Bei Homothermie ( 6.1.54)begnügten wir uns mit je einer Oberflächen- undeiner Tiefenprobe pro St<strong>an</strong>dort. St<strong>an</strong>dort 1 befindetsich 600 m südlich der Schiffstation Hilterfingen,St<strong>an</strong>dort II 600 m nordöstlich der K<strong>an</strong>dermündungund St<strong>an</strong>dort III 700 m östlich Str<strong>an</strong>dbad Thun.Die Angaben betr. Sauerstoff und Karbonathärtewurden im vor<strong>an</strong>gehenden Abschnitt mit denjenigen<strong>an</strong>derer Seen verglichen. Die übrigen ·untersuchungsergebnissefinden sich in Tab. 24 zusammengestellt.Da es sich nur um Proben aus dem Thunerseeh<strong>an</strong>delt und weil unsere Untersuchung vergleichenderArt ist, verzichten wir auf eine Diskussion.Wir glauben aber, daß die gen<strong>an</strong>nten Analysenwertvolle Anhaltspunkte zu weiteren <strong>Untersuchungen</strong>(z. B. für Trinkwasserentnahme aus dem See)liefern können. Dem K<strong>an</strong>tonschemiker, Herrn Dr.Jahn, der für die Richtigkeit der Angaben ver<strong>an</strong>twortlichist, d<strong>an</strong>ken wir <strong>an</strong> dieser Stelle für seinVerständnis und die zusätzliche Arbeitsleistungseines Institutes.V. KORRELATION VON THERMISCHER,OPTISCHER UND CHEMISCHER SCHICHTUNGA. AllgemeinesAls Ergänzung und gleichzeitig Zusammenfassungbetrachten wir zum Scnluß die funktionellen Beziehungenzwischen Thermik, Optik und Chemismus,soweit sie sich in der Stratifikation äußern.Jede stabile Schichtung von Wassermassen beruhtauf Dichtezunahme nach der Tiefe. Diese k<strong>an</strong>ndurch Konzentrations- oder Temperaturdifferenzenbedingt sein, wobei sich beide Faktoren gegenseitigverstärken, abschwächen oder aufheben können.Ueber konzentrationsbedingte Dichteschichtung liegenausführliche, leider teilweise noch unveröffentlichteBerechnungen und Tabellen von Berge rvor. Im weiteren verweisen wir auf Ru t t n er[ 55] S. 36. Wir befassen uns im folgenden nurmit der temperaturbedingten Dichteschichtung(über konzentrationsbedingte Schichtung im Rootseesiehe S. 41 ) . Optische, biologische und Sauerstoffschichtungenkönnen als sekundäre bezeichnetwerden, da sie auf der turbulenzhemmenden Wirkungder Temperaturgefälle beruhen. Denn indemder Austausch zwischen den verschiedenen Schichtenunterbunden wird, die Milieufaktoren (z.B.Licht) mit der Tiefe aber variieren, muß jedesNiveau einen spezifischen, biologischen Ablaufzeigen, der sich in Konzentrationsunterschiedenverschiedener Stoffe ausprägen wird.70
B. Meßgeräte1. Ueber Temperaturmesung wurde S. 31 undüber Sauerstoffbestimmung mit dem elektrischenSauerstofflot S. 59 orientiert.Die Tageslichtmessungen vermögen wohl Aufschlußüber den einer bestimmten Tiefe zukommendenLichtgenuß sowie über die durchschnittlicheStrahlungsdurchlässigkeit einer Wassermassezu geben. Bezüglich Ermittlung derTr<strong>an</strong>smissionsdifferenzen der einzelnen Meterschichtenkonnten sie unsere Erwartungen nichterfüllen. Dies war der Anstoß zur Konstruktiondes im folgenden beschriebenen Tr<strong>an</strong>smissionsmessers(Abb. 49) .Das Licht einer 6-Watt-Lampe Li durchläufteine Strecke von 50 cm und trifft d<strong>an</strong>n, durchExtinktion in der durchlaufenen Wasserschichtmehr oder weniger geschwächt, auf die SperrschichtphotozellePi. Der Photostrom gel<strong>an</strong>gtvon Pi zum Ablesinstrument Mi. Durch einAbschirmgehäuse aus Holz wird die optischeEinrichtung von Li bis Pi gegen Tageslichtabgeschlossen. Beim Hinunterlassen des Gerätesöffnen sich infolge des Wasserwiderst<strong>an</strong>des diebeiden im Querschnitt in Abb. 49 ersichtlichenDeckel, und das Wasser k<strong>an</strong>n ungehindertdurchströmen. In Ruhelage schließen die Dekkeldurch ihr Eigengewicht. Die Lampe Liwird durch einen Akkumulator B gespeist, wo-Abb. 495choltschemodes Tronsmissionsmesst?rsP.-----t-r=========::::==============:::t /F, - -+----L.=--+----'
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Aus einer ersten Messung wurde für
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