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Vergleichende limnologische Untersuchungen an sieben ...

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wie in Thuner- und Bielersee und zirka <strong>sieben</strong>malso groß wie in den vier übrigen Gewässern.5. Aus den graphischen Darstellungen über denfast zwei Jahre umfassenden Verlauf von Lichtdurchlässigkeit,Unterlicht, Monatsmittel dersekundlichen Abflußmengen und Sichttiefe ergebensich folgende Feststellungen:Für alle untersuchten Seen zeigt sich einMinimum der Tr<strong>an</strong>sparenz im Frühsommer.Dieses ist in den stark durchflutetenSeen durch mineralische Schwebestoffe, inden übrigen Gewässern durch eine biologischeHochproduktion bedingt.Ein zweites Minimum zeigt sich in deneutrophierten Seen im Herbst. Dieses korrespondiertmit einer bräunlichroten Färbungder Wasseroberfläche und ist hauptsächlichdurch Blaualgen, die durch diebeginnende Herbstteilzirkulation aus derSprungschicht aufgewirbelt werden, bewirkt.Aare und Lütschine schieben sich währenddes Sommers wie ein Teppich in g<strong>an</strong>z bestimmtenTiefen in den Brienzersee ein undbilden so einen ausgeprägten Trübungshorizont,<strong>an</strong> welchem das Oberlicht zu einemgroßen Teil reflektiert wird, wodurch sicheine überdurchschnittliche U nterlichtintensitätohne entsprechenden Abfall in derLichtdurchlässigkeit ergibt.Ein durch Konstruktion des Meßgerätes bedingtersystematischer Fehler wird diskutiertund als Ursache für die regelmäßigescheinbare Abnahme des Unterlichtes beigleichzeitiger Abnahme der Lichtdurchlässigkeitin Seen mit großer Extinktion erk<strong>an</strong>nt.Die Schw<strong>an</strong>kung der Unterlichtintensitätist erwartungsgemäß in Brienzer- und Thunerseesehr groß. Die verhältnismäßig kleineSchw<strong>an</strong>kung im stark durchfluteten Bielerseewird begründet.6. Die Beziehung zwischen Sichttiefe (Bestimmungmit Secchischeibe), Streuung und Absorptionwird diskutiert und <strong>an</strong> einer graphischenDarstellung die eindeutige Abhängigkeitder Sichttiefe von der Lichtdurchlässigkeit beikonst<strong>an</strong>tem Unterlicht gezeigt.7. Im Abschnitt Thermik wird die Konstruktioneines elektrischen Thermometers, das sich speziellzu Seeuntersuchungen eignet, beschrieben.8. Der jahreszeitliche Temperaturverlauf der verschiedenenSeen wird verglichen und der Einflußder wichtigsten Faktoren abgeschätzt.Der Rootsee wird als zeitweilig meromiktisch erk<strong>an</strong>nt,und auch Thuner- und Brienzersee wärennach den Symptomen von Findenegg meromiktisch.Letzterem widerspricht der hoheSauerstoffgehalt in den Tiefen dieser Seen.9. Die verfeinerte Methode der Temperaturmessungmit Elektrothermometer zeigt einenlamellaren, fein geschichteten Aufbau der oberenWassermassen. Es wird ausgeführt, daß dieEpilimnionbildung den Beginn des thermischenZerfalls <strong>an</strong>zeigt, und daß eine Zweiteilung derWassermassen <strong>an</strong> Stelle der Dreiteilung (Epi-,Meta-, Hypolimnion) den Temperaturverhältnissenin unseren Seen besser gerecht würde.10. Der Vorg<strong>an</strong>g der windbedingten Durchmischungwird besprochen, und daraus werdenverschiedene «Kurventypen» abgeleitet.11. Es wird gezeigt, daß die Durchmischungstiefe(Tiefenlage der 7 °-Isotherme bei Sommerstagnation)bei genügend tiefen Seen zirka der3,5ten Wurzel aus der Oberfläche proportionalist.12. Die Mitteltemperaturen der untersuchten Seenwurden berechnet und daraus die jährlicheWärmeamplitude der Schicht bis 50 m Tiefe(resp. bis Grund in Murten und Rootsee) ermittelt.Der jährliche Wärmegewinn resp.-verlust pro cm2 Seeoberfläche wird als «spezifischerWärmeumsatz» bezeichnet. Es zeigt sichweitgehend Proportionalität dieser Größe mitder 4ten Wurzel der Seeoberfläche. Die Abweichungvon der Regel läßt sich durch Wärmetr<strong>an</strong>sportinfolge Durchflutung erklären undteilweise berechnen.13. <strong>Untersuchungen</strong> über Nährstoffgehalt, Sauerstoffschichtungund Wasserhärte ergeben einBild über den gegenwärtigen Zust<strong>an</strong>d der betreffendenSeen bezüglich Trophiegrad und evtl.Verschmutzung.14. Die Wasserproben wurden mit einer neuartigenund selbstkonstruierten Schöpfflasche, die kurzbeschrieben wird, entnommen. Für die Sauerstoffbestimmungwurde neben der Winklermethodeein elektrisches Sauerstofflot (erstmalsin der Schweiz) verwendet.15. Zum Schluß werden die funktionellen Beziehungenzwischen thermischer, optischer undchemischer Schichtung <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d typischer Kurven,die bei Sommerstagnation aufgenommenwurden, besprochen. Zur Ermittlung der Tr<strong>an</strong>smissionwurde ein Tr<strong>an</strong>smissionsmeßgerät entwickelt,das sich gut bewährte und das deshalbkurz beschrieben wird.16. Mit Hilfe des Tr<strong>an</strong>smissionsmessers konnte dievertikal begrenzte Einschichtung des Aarewassersin den Brienzersee bis nach Bönigen nachgewiesenwerden. Die l<strong>an</strong>gsame Sedimentationder Schwebestoffe verblüfft, und es wird dafüreine vorläufige Erklärung gegeben.1 7. Anh<strong>an</strong>d der Sauerstoffkurven können verschiedeneExtinktionsn:iaxima als durch org<strong>an</strong>ischeoder <strong>an</strong>org<strong>an</strong>ische Schwebestoffe verursacht bezeichnetwerden.77

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