Baugeschichte der Heilig Geist-Kirche aus der Sicht
Baugeschichte der Heilig Geist-Kirche aus der Sicht
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unsere Generation bewußt im <strong>Geist</strong>e unserer Zeit, auf ihrer<br />
Grundlage, in ihrer Form und nach ihrem Gesetz <strong>der</strong> Einfachheit,<br />
Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit.<br />
Der Wettbewerb um den Bauplan<br />
In überraschen<strong>der</strong> Weise trat diese neue Kunst in die<br />
Erscheinung, als auf ein vom <strong>Kirche</strong>nvorstand am 26. Juni 1925<br />
beschlossenes Preis<strong>aus</strong>schreiben zur Erlangung von Entwürfen<br />
für den Bau <strong>der</strong> <strong>Heilig</strong>-<strong>Geist</strong>-<strong>Kirche</strong>, an dem sich alle<br />
katholischen reichsdeutschen Architekten in den Diözesen<br />
Münster, Pa<strong>der</strong>born, Osnabrück und Köln beteiligen konnten,<br />
nicht weniger als 179 Entwürfe eingegangen waren. Aufgabe des<br />
Wettbewerbs war <strong>der</strong> Bau einer Pfarrkirche mit etwa 1000 Sitz-<br />
und 1000 Stehplätzen, eines Pfarrh<strong>aus</strong>es, einer Küsterwohnung<br />
und für eine spätere Bauperiode einer Wohnung für drei Kapläne,<br />
eines Vereinsh<strong>aus</strong>es und eines Schwesternh<strong>aus</strong>es mit<br />
Kin<strong>der</strong>garten. Die Baukosten für die ersteren drei Bauten wurden<br />
mit 450 000 RM berechnet; die Möglichkeit, mit einer geringeren<br />
Summe bei würdiger und eindrucksvoller Gestaltung<br />
<strong>aus</strong>zukommen, solle als beson<strong>der</strong>er Vorzug bei <strong>der</strong> Beurteilung<br />
angesehen werden. Bezüglich des B<strong>aus</strong>tils wurden zwar<br />
bestimmt Vorschriften nicht gemacht, aber beson<strong>der</strong>er Wert<br />
gelegt auf einfache, klare, kraftvolle, <strong>der</strong> freien und hohen Lage<br />
des Bauplatzes angepaßte, nicht schablonenhafte Gestaltung. Die<br />
Entwürfe mußten bis zum 1. Dezember 1926 an das Pfarramt St.<br />
Josef eingereicht werden. Folgende Preise wurden <strong>aus</strong>gesetzt: ein<br />
Preis von 3500 RM., ein Preis von 2000 RM. Und zwei Preise<br />
von je 1250 RM. Das Recht zum Ankauf weitere Entwürfe zum<br />
Preis von je 700 RM blieb vorbehalten. Das Preisgericht bestand<br />
<strong>aus</strong> den Herren: Professor Dominikus Böhm, Architekt und<br />
Lehrer an <strong>der</strong> Kunstgewerbeschule in Köln, Professor Becker,<br />
Architekt in Düsseldorf, Stadtbaurat Schirmes in Münster,<br />
Architekt Tönies in Münster, Mitglied des <strong>Kirche</strong>nvorstandes<br />
von St. Josef, und Pfarrer Druffel. Ersatzpreisrichter waren<br />
Universitätsprofessor Wackernagel in Münster, Architekt Ludwig<br />
Becker in Essen, Baurat Arntzen in Münster, Stadtrat Dröge und<br />
Chefredakteur Zons in Münster, letzteren beide Mitglie<strong>der</strong> des<br />
<strong>Kirche</strong>nvorstandes St. Josef. Das Preisgericht trat am 21.<br />
Dezember 1926 unter dem Vorsitz von Professor Böhm<br />
zusammen. Auf Grund <strong>der</strong> ersten Prüfung schieden 56 Entwürfe<br />
<strong>aus</strong>, beim zweiten Rundgang weitere 101 Entwürfe.<br />
22 Entwürfe kamen in die engere Wahl und von diesen wie<strong>der</strong> 10<br />
in die letzte Entscheidung.