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Wir Unternehmer – Re<strong>de</strong>zeit<br />

Wolf R. Hirschmann<br />

„Hinterlassen Sie Fingerabdrücke“<br />

Sie haben Konkurrenten, <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> hat Optionen. Wie differenzieren Sie sich? Am besten<br />

mit einem kraftvollen Versprechen, <strong>de</strong>m Ihr Geschäftspartner nicht wi<strong>de</strong>rstehen kann.<br />

Die meisten Unternehmer hassen die<br />

Vorstellung, ihre Firma sei im Markt<br />

austauschbar. Sie wollen nicht wahrhaben,<br />

dass es Kun<strong>de</strong>n geben könnte,<br />

die sich kaum noch für die Qualität<br />

<strong>de</strong>r Produkte und Dienstleistungen<br />

interessieren. Aber <strong>de</strong>r Verdrängungswettbewerb<br />

zeigt es: Nicht mehr nur<br />

die Innovationskraft o<strong>de</strong>r gar die bloße<br />

Herstellung eines Produkts entschei<strong>de</strong>t<br />

über <strong>de</strong>n Absatz. Viel wichtiger gewor<strong>de</strong>n<br />

sind das Auftreten am Markt, die<br />

Strategie und die Darstellung <strong>de</strong>r unternehmerischen<br />

Kompetenz. Kurz gesagt:<br />

Eine Firma lebt nicht von <strong>de</strong>m, was sie<br />

produziert – son<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>m, was sie<br />

verkauft.<br />

Deshalb wächst die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r<br />

Neukun<strong>de</strong>n-Akquisition in ihrer gesamten<br />

Bandbreite. Es geht vor allem<br />

um die Sicherung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n<br />

Marktposition und, wo möglich, um<br />

<strong>de</strong>ren Ausbau. Aber Akquisition ist in<br />

vielen Unternehmen lei<strong>de</strong>r eine ungeliebte<br />

Aufgabe. Häufi g glaubt man,<br />

dass bei passen<strong>de</strong>r Qualität die Kundschaft<br />

automatisch kommt. Weil die<br />

Anzahl neuer Kontakte aber dürftig ist,<br />

setzt man vermehrt Hoffnung auf bunte<br />

Werbebroschüren, vielfältige Messeteilnahmen<br />

o<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rne Internetauftritte.<br />

Doch wie schlüssig ist dieses<br />

Auftreten am Markt? Die Bestandsaufnahme<br />

üblicher Maßnahmen wie<br />

etwa Firmenbroschüren zeigt nahezu<br />

i<strong>de</strong>ntische Strickmuster: Man sieht<br />

das Firmengebäu<strong>de</strong>, erfährt einige Daten<br />

zum Unternehmen und bekommt<br />

häppchenweise allgemeine Aussagen<br />

zur Qualität, <strong>de</strong>m Maschinenpark<br />

und <strong>de</strong>n ISO-Zertifi zierungen. Aber:<br />

Wo und wie soll sich <strong>de</strong>r potenzielle<br />

Käufer darin eigentlich ent<strong>de</strong>cken?<br />

Die Antwort heißt: Quantifi zieren Sie<br />

die Differenz! Beantworten Sie hierzu<br />

folgen<strong>de</strong> Fragen:<br />

> Wie lösen potenzielle Kun<strong>de</strong>n die Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

ohne Ihre Produkte<br />

o<strong>de</strong>r Dienstleistungen?<br />

> Welchen Problemen begegnen sie dabei<br />

vermutlich?<br />

> Wie beeinfl ussen diese Probleme ihre<br />

Geschäftsresultate? Denken Sie dabei<br />

vor allem an kritische Erfolgsfaktoren<br />

wie Produktivität, Wirtschaftlichkeit,<br />

Kosten, Time to Market.<br />

Wolf R. Hirschmann<br />

ist Unternehmer, Strategieberater, Buchautor<br />

und Mitglied im Club 55 – Gemeinschaft europäischer<br />

Marketing- und Vertriebsexperten.<br />

www.slogan.<strong>de</strong><br />

> Wie beeinfl usst Ihr Angebot diese Parameter?<br />

Die Antworten helfen Ihnen, <strong>de</strong>n Wert<br />

Ihres Angebots für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n zu<br />

quantifi zieren. Denn letztlich ist es nur<br />

das, was die Entschei<strong>de</strong>r interessiert. Liefern<br />

Sie daraus emotionale Botschaften.<br />

Animieren Sie zum Nach<strong>de</strong>nken, in<strong>de</strong>m<br />

Sie Versprechen abgeben, zum Beispiel:<br />

„Durch unser Produkt kann die Rüstzeit<br />

um 30 Prozent reduziert wer<strong>de</strong>n, das<br />

spart Ihnen einen bestimmten Betrag.“<br />

Aus <strong>de</strong>r neuen Kun<strong>de</strong>nansprache, <strong>de</strong>m<br />

Thematisieren von Kun<strong>de</strong>nproblemen<br />

und <strong>de</strong>n nachvollziehbaren Argumentationsketten<br />

(Produktmerkmal, -vorteil,<br />

-nutzen) entsteht ein Nachfragesog.<br />

Dafür ist es auch höchste Zeit, wie unsere<br />

gemeinsam mit Prof. Marco Schmäh<br />

von <strong>de</strong>r Hochschule ESB Reutlingen<br />

durchgeführte Befragung zeigt: Rund<br />

ein Drittel <strong>de</strong>r Mittelständler legt bisher<br />

relativ wenig Wert auf strategische Marketingplanung.<br />

Dabei benötigen Unternehmen mehr<br />

<strong>de</strong>nn je eine klare Ausrichtung und ein<br />

klares Ziel, an <strong>de</strong>m sich alle Angestellten<br />

und auch Kun<strong>de</strong>n orientieren können.<br />

Es geht hier nicht nur um die Produkte,<br />

son<strong>de</strong>rn auch um die fi nanziellen<br />

Ziele, Markt-/Kun<strong>de</strong>nziele und die Vertriebswege.<br />

Es bedarf darüber hinaus<br />

einer selbstkritischen Betrachtung <strong>de</strong>s<br />

vorhan<strong>de</strong>nen und genutzten Wissens<br />

sowie <strong>de</strong>r Fähigkeiten <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

und seiner Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Wer die Denkblocka<strong>de</strong>n<br />

durchbricht, kann seinen spezifi schen<br />

„Fingerabdruck“ entwickeln, <strong>de</strong>r ihn<br />

auch von direkten Wettbewerbern wesentlich<br />

unterschei<strong>de</strong>t.<br />

10 ProFirma 11 2010<br />

Foto: privat

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