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das-grose-interview-mit-eckhard-fahlbusch - CleanThinking

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2Das große <strong>CleanThinking</strong>.de Interview <strong>mit</strong> Eckhard Fahlbuschgegen Lithiumbatterie). Diesen Wettbewerb werden wir auch noch lange zwischen den fossilen underneuerbaren Energieträgern und Energiespeichern sehen.<strong>CleanThinking</strong>.de: Unter welchen Voraussetzungen wird sich dieElektromobilität durchsetzen können?Fahlbusch: Von anlog zu digital, von der Röhre zum Flachbild oder von der Sonne in die Zelle: Inden Anfängen dieser Systemwechsel konnten sich <strong>das</strong> neue Fotografieren, Fernsehen undEnergiegewinnen nur wenige leisten. Und heute sind diese Technologien millionenfach im Einsatz –ausgelöst durch den globalen Wettbewerb sowie die da<strong>mit</strong> verbundene Massenfertigung und geeigneteFördersysteme.Eine vergleichbare Entwicklung werden wir nun auch bei der Elektromobilität erleben.Die von der Bundesregierung angestrebte Anzahl von einer Million Elektrofahrzeugen bis 2020 wirdnicht nur erreicht, sondern deutlich überschritten werden. Das liegt vor allem daran, <strong>das</strong>s Plug-In-Hybridfahrzeuge in die Rechnung einbezogen werden. Dies wird in der negativen medialenBerichterstattung oft übersehen oder verschwiegen.Die absehbare Marktzündung in den <strong>mit</strong> Kaufanreizen geförderten Ländern wie China, USA, Japan,Frankreich usw.werden wir in Deutschland nicht verschlafen. Die Bundesregierung wird hierzunach der Bundestagswahl 2013 gemeinsam <strong>mit</strong> der Autoindustrie geeignete Förderprogrammeund zeitweilige Kaufanreizsysteme auflegen, da ab 2013/14 auch die deutschen Autoherstellermarktbereit sind. So hat Martin Winterkorn für VW 2013 als <strong>das</strong> „Jahr der E-Mobilität“ausgerufen. Auch Daimler-Chef Dieter Zetsche wirbt <strong>mit</strong> dem Slogan „Learning by Driving“ undschiebt in Stuttgart <strong>das</strong> Carsharing <strong>mit</strong> 300 Elektroautos an.Die CEO`s der Autoindustrie wissen genau, <strong>das</strong>s sie <strong>das</strong> europäische Reduktionsziel vondurchschnittlich 95 Gramm CO2/ Kilometer bis 2020 nur durch eine entsprechend hohe Anzahlvon Plug-In-Hybridfahrzeugen erreichen können.Derzeit ist man <strong>mit</strong> durchschnittlich mehr als150 Gramm/Kilometer von dieser Zielvorgabe noch weit entfernt. Des Weiteren werden dievergleichsweise wesentlich höheren Kosten eines Elektrofahrzeugs durch intelligenteFinanzierungsmodelle wie <strong>das</strong> Batterieleasing kompensiert. Die Batterie-Leasingkosten von 50bis 100 EUR/Monat werden durch den Wegfall der hohen Benzin- und Dieselkosten mehr alsausgeglichen. Für 50 bis 100 EUR können wir unseren Benzin- oder Dieseltank gerade einmalvolltanken. Darüber hinaus werden die derzeit noch sehr hohen Batteriekosten in den kommendenJahren durch den Wettbewerb und die Serienfertigung erheblich reduziert. Hierdurchwird Elektromobilität summa summarum kundenfreundlich und wirtschaftlich werden.Der Marktdurchbruch wird nicht daran scheitern, <strong>das</strong>s es noch nicht möglich ist, von Hamburg bisMünchen rein elektrisch zu fahren. Vielmehr werden Plug-In-Hybridfahrzeuge <strong>mit</strong> Reichweitenzwischen 50 und 150 Kilometernund mehr den Markt dominieren. 70 bis 80 Prozent allerAutofahrten sind in Deutschland kürzer als 25 Kilometer und können da<strong>mit</strong> CO2-frei gemeistertwerden – vorausgesetzt der Ladestrom ist grün.<strong>CleanThinking</strong>.de: Sie sprechen von grünem Ladestrom. Welche Rolle spieltdementsprechend Ihrer Meinung nach die Energiegewinnung ausErneuerbaren Ressourcen im Zusammenhang <strong>mit</strong> Elektromobilität?Fahlbusch: Nach Fukushima und der daraus resultierenden gesellschaftlich gewolltenEnergiewende ist die Nachhaltigkeit der Elektromobilität in Deutschland untrennbar <strong>mit</strong>der Energiegewinnung aus Erneuerbaren Ressourcen gekoppelt. Diesbezüglich schaut dieWelt auf Deutschland und auf deutsche Lösungen <strong>mit</strong> globalem Vermarktungspotenzial. Diesemüssen und werden wir liefern. Dies ist auch für die Wertschöpfung insgesamt imVergleich zur Abhängigkeit vom importierten Öl und Gas sehr attraktiv.

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