Genuss Sucht Magazin Édition Été 2015
Die erste köstliche Sommerausgabe des GenussSucht Magazins - mit französisch inspirierten Erfrischungen, Rezepten und Genussgedanken.
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Les plus beaux Abricots<br />
Aprikosen sind der Inbegriff eines französischen<br />
Sommers. Leider sind wir in Deutschland nicht<br />
mit den gleichen Sonnenbedingungen beschenkt,<br />
weshalb die Aprikosen aus Frankreich um ein<br />
Vielfaches aromatischer und süßer sind.<br />
Wenn die Sonne genug ins Land lacht, haben sie<br />
ihren ersten Auftritt auf den Märkten Südfrankreichs<br />
im Mai und erreichen im späten Juni bis<br />
Juli ihren perfekten Reifepunkt, an welchem sie<br />
leuchtend rote Wangen haben, aber trotzdem<br />
noch festes Fruchtfleisch – perfekt um die klebrigsten<br />
Marmeladenträume zu erfüllen. Keine<br />
Druckstelle, keine braunen Flecken sieht man in<br />
den Auslagen. Denn oft werden sie erst in den frühen<br />
Morgenstunden aus dem Süden Frankreichs<br />
weiter in den Norden gefahren um sie so frisch<br />
und unversehrt wie möglich anbieten zu können.<br />
Kaum sind sie in perfekter Reife auf dem Markt<br />
eingetroffen sind sie heißbegehrt. Man sieht die<br />
französischen Damen steigenweise die hübschesten<br />
Früchte vom Markt wegtragen um aus ihnen<br />
köstliche Marmeladen, Tartes und Wintervorratskonserven<br />
zu machen.<br />
Ganz in französischer Qualitätsmanier werden<br />
vor dem Kauf mehrere Abricots aus der Kiste genommen,<br />
vorsichtig auf ihre Festigkeit befühlt,<br />
mehrfach um ihre eigene Achse gedreht, auf die<br />
schönsten rötlichen Sommersprossen untersucht,<br />
beschnuppert und mit vor <strong>Genuss</strong> rollenden Augen<br />
und einer begeisterten Lobeshymne an den<br />
Verkäufer gehuldigt. Oft scheint es als wäre das<br />
ein spezielles Ritual für den Aprikosengott.<br />
Im Anschluss erhöht sich die vorbestellte Menge,<br />
vorausgesetzt die Qualität war überzeugend, nicht<br />
unbedingt selten noch um weitere Kisten, oft auch<br />
auf das doppelte. Für gute Aprikosen greift Frankreich<br />
auch gerne tiefer ins Portemonnaie.<br />
„Quelle joie!“ raunte sich kürzlich eine Runde<br />
aufgeregter Damen im besten Konfitürenkochalter<br />
zu und belud einige Minuten später eifrig<br />
schnatternd und lauthals jubilierend die großen<br />
Kofferräume ihrer Autos mit wonnig rotbäckigen<br />
Exemplaren.<br />
Wer Aprikosen liebt kann beim bloßen Gedanken<br />
den süßen Duft riechen, den sie verbreiten, wenn<br />
sie mit Zucker verschmelzen und in Stückchen<br />
zerfließen oder zu einer saftigen Tarte werden.<br />
Bei diesem Duft stellt man die Existenz eines Aprikosengotts<br />
nicht mehr in Frage.<br />
Doch abseits süßer Leckereien lässt sich mit den<br />
fantastischen Früchtchen auch eine ganze Reihe<br />
anderer Dinge zubereiten, die das Herz jedes<br />
Aprikosenvernarrten umgehend höher schlagen<br />
lassen. Dazu gehören Eiscremes und Sorbets,<br />
Kompotte, Chutneys, herzhafte Suppen oder eben<br />
auch knackige Salate und erfrischende Terrinen.<br />
Zwei königliche Beispiele für den salzigen, erfrischenden<br />
und überaus sommerlich-herzhaften<br />
Einsatz von Aprikosen finden sich auf den nächsten<br />
Seiten. Und natürlich darf auch eine süße<br />
Tarte nicht fehlen. Schließlich ist erst dann wirklich<br />
Sommer, wenn ein Stück Aprikosentarte den<br />
Kuchenteller ziert.<br />
<strong>Genuss</strong><br />
<strong>Sucht</strong><br />
<strong>Genuss</strong><br />
<strong>Sucht</strong>