Bundesrundschau
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AUSGABE 01/2014<br />
Zukunftweisende<br />
Glasarchitektur<br />
Symbol für Qualität<br />
und Vielfalt<br />
Optimierung bei<br />
Synergien von Energien<br />
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Energiehaushalt<br />
• Eigenheim<br />
• Wärmepumpe<br />
• Photovoltaikanlage<br />
…ein erster Schritt zur Energiewende<br />
Energiemanagement<br />
• Gebäudetechnik<br />
• Rechenzentren<br />
• Mittel- / Niederspannungsanlagen<br />
…ein nächster Schritt zur Energiewende<br />
Spitzenlastoptimierung<br />
• Gastronomie<br />
• Hotellerie<br />
• Bergbahnen<br />
…ein möglicher Schritt zur Energiewende<br />
Blindstromkompensation<br />
• Industrie<br />
• Stromerzeugung (EVU)<br />
…ein weiterer Schritt zur Energiewende<br />
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EDITORIAL<br />
Sehr geehrte Leserin,<br />
Sehr geehrter Leser<br />
Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, warum selbst nach der grössten und leidenschaftlichen Aufräumungsaktion<br />
binnen kurzer Zeit, wieder das Chaos Herr Ihres Arbeitsplatzes geworden ist? Ist es nicht unglaublich oder schon bald<br />
verhext? Da räumt, sortiert, ordnet, beschriftet, entrümpelt man, wirft einen Teil weg, den anderen liebevoll wieder neu<br />
abgelegt – damit der alte Plagegeist der Unordnung wieder von unserem neu geschaffenen Freiraum Besitz ergreifen kann.<br />
Jedem von uns passiert dieser Jo-Jo Effekt immer wieder. Ist das nun eine<br />
nicht zu verhindernde Tatsache? Aufräumen alleine genügt nicht!<br />
Denn wer nur aufräumt, schafft zwar neuen Freiraum und hat ein momentanes Glücksgefühl, doch bestimmt er lange noch nicht,<br />
was mit diesem freien Raum passieren wird. Deshalb ist es wichtig, dass Sie bereits vor dem Entrümpeln eine klare Vorstellung<br />
davon haben, was Sie nach der Aufräumungsaktion mit all dem neuen, sauberen Platz, der Ihnen dann zur Verfügung steht, anfangen<br />
wollen. Sie müssen sich im klaren darüber sein, welcher neuer Geist durch Ihr Büro, Ihre Werkstatt oder Ihr Atelier wehen soll.<br />
Dieser Plan soll uns schon im Vorfeld dazu dienen, dem Freiraum, den wir durch unser Aufräumen schaffen, eine neue Bedeutung<br />
zu verleihen; er soll künftig nicht mehr die Unordnung, sondern die Ordnung an unserem Schreibtisch wiederspiegeln. Es bleibt mir<br />
nur noch, Ihnen geschätzte Leserschaft, einen schönen Sommeranfang zu wünschen, damit die Aufräumaktion auch für sie zum<br />
Erlebnis und einem hoffentlich sauberen und überschaubaren Arbeitsplatz wird.<br />
Herzlichst Ihr Roland Baer und Team<br />
Roland Baer<br />
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INHALT<br />
04<br />
Architektur<br />
Zukunftsweisende Glasarchitektur 04<br />
E-Government<br />
Jederzeit und überall: Mobile, papierlose Sitzungsvorbereitung 08<br />
BRADY Etikettendrucker BMP21-Plus: Aussen stark. Innen smart 09<br />
Dokumentenverwaltung<br />
Microsoft Office-Dokumente einfach verschlüsselt speichern und senden 10<br />
Green Office: Toshiba und der Zaubertoner 12<br />
Die Telefonzentrale als erste Visitenkarte einer Firma oder Organisation 14<br />
IT-Security<br />
In den Griff bekommen – Sicherheitsperformance entwickeln 16<br />
16<br />
Publireportage<br />
Symbol für Qualität und Vielfalt – Victorinox 18<br />
Energie<br />
Optimierung bei Synergien von Energien 22<br />
Verbrennungsforschung im Zeichen der Energiewende 27<br />
Kostensenkung in der Photovoltaik: Glasinnovationen im Fokus 30<br />
30<br />
Weiterbildungs-Master<br />
für Führungskräfte<br />
Studienorte: Chur, Rapperswil oder Zürich<br />
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Seite 2
INHALT<br />
Rohrsysteme<br />
Der VKR stellt sich vor 35<br />
Wärmepumpen<br />
NUOS heizt effizient, energiesparend, umweltschonend 38<br />
38<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Flexible Weiterbildung ist das A und O 40<br />
Weiterbildungs-Master für Führungskräfte 42<br />
Kolumne<br />
Wir konnten sogar noch mitten auf der Strasse spielen 43<br />
40<br />
Vorschau<br />
Vorschau / Impressum 44<br />
44<br />
Jederzeit und überall:<br />
Mobile Sitzungsvorbereitung<br />
Mit dem neuen mobilen Client von CMIKONSUL<br />
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CMI KONSUL<br />
Seite 3
Zukunftsweisende<br />
Glasarchitektur<br />
Die Optimierung der Energieeffizienz<br />
ist eine der grössten<br />
Herausforderungen der modernen<br />
Architektur. Um sie<br />
auch mit grossflächigen Glasfassaden<br />
meistern zu können,<br />
ist der Einsatz von hochfunktionalen<br />
Glasprodukten und<br />
die Integration energierelevanter<br />
Funktionen ein probates<br />
Mittel.<br />
von Georg Stoers<br />
Auf 3 048 Meter Höhe am Gaislachkogel in Sölden (Österreich) steht das im Januar 2014 eingeweihte Design-Restaurant «Ice Q»<br />
beispielhaft für moderne Glasarchitektur im hochalpinen Bereich. Die 900 m 2 große Glasfassade mit leistungsstarkem Dreifach-<br />
Isolierglas wurde vom österreichischen Fassadenspezialisten GIG Fassaden GmbH geplant und umgesetzt. Bild: GIG Fassaden<br />
Seite 4
ARCHITEKTUR<br />
Die Schüco E² Fassade ist ein energieeffizientes Gesamtsystem, das Fassade und Anlagentechnik verbindet. Mit ihren<br />
vier Funktionsmodulen (dezentrale Lüftungstechnik, fassadenintegrierte Photovoltaik, fassadenintegrierter Sonnenschutz,<br />
Integration von Öffnungselementen) lassen sich individuelle Lösungspakete realisieren. Bild: Schüco<br />
saden ist der Einsatz leistungsstarker<br />
und variabel anwendbarer Fassadensysteme.<br />
Ziel der Systemgeber ist darum die<br />
weitere Optimierung ihrer Profilsysteme<br />
hinsichtlich ihrer Dämmleistung und flexiblen<br />
Anwendbarkeit. Die Optimierung<br />
der Profilgeometrien und die Schaffung<br />
der Voraussetzungen für die Aufnahme<br />
von hoch dämmenden Dreifach-Isoliergläsern<br />
sind dabei wichtige Teilaspekte.<br />
Trotz erheblicher Fortschritte haben<br />
grossflächige Glasfassaden im Vergleich<br />
zu klassischen, gedämmten Lochfassaden<br />
hinsichtlich des Wärmedurchgangs<br />
zwar nach wie vor das Nachsehen, bieten<br />
dafür aber eine Fülle von Vorteilen gegenüber<br />
der massiven Bauweise. Dank<br />
ihres grossen Glasanteils ermöglichen sie<br />
nicht nur mehr visuellen Aussenkontakt,<br />
sie schaffen auch bessere Belichtungsmöglichkeiten<br />
und ideale Voraussetzungen<br />
für solare Zugewinne.<br />
Fassaden sind längst viel mehr als<br />
nur statische Hüllen, die als Schnittstelle<br />
zwischen innen und aussen<br />
die Gebäude vor Witterungseinflüssen<br />
schützen. Zu Recht werden sie oft mit<br />
der menschlichen Haut verglichen, die<br />
sowohl eine Schutzfunktion hat, sich<br />
aber auch dynamisch den äusseren Bedingungen<br />
anpasst und so den Körper<br />
auf «Idealtemperatur» hält. Moderne<br />
Glasfassaden müssen – bezogen auf<br />
das Gebäudeklima – genau diese Funktion<br />
erfüllen. Angesichts der erheblich<br />
gestiegenen Anforderungen an die Energieeffizienz<br />
von Gebäuden kommt der<br />
Gebäudehülle zudem eine massgebliche<br />
Rolle bei der Realisierung eines reduzierten<br />
Primärenergiebedarfs zu. Zu den<br />
grössten Energieverbrauchern in Bürogebäuden<br />
zählen Heizung, Klimatisierung<br />
und Beleuchtung. Diese Verbrauchsfaktoren<br />
lassen sich unmittelbar<br />
durch die Fassade beeinflussen. Es gilt<br />
die Wärmedämmung zu optimieren, Innenräume<br />
vor Überhitzung zu schützen,<br />
kontrolliert zu lüften, das Tageslicht<br />
bestmöglich zu nutzen und die zusätzliche<br />
Klimatisierung auf ein Minimum zu<br />
reduzieren.<br />
Den stetig steigenden Anforderungen<br />
entsprechend, wurde die Fassadentechnik<br />
in den vergangenen Jahren konsequent<br />
weiterentwickelt. Ein Ziel dieses<br />
Entwicklungsprozesses ist die multifunktionale<br />
adaptive Fassade, die dynamisch<br />
auf wechselnde Umweltbedingungen reagiert.<br />
Hier bieten Glasfassaden viel Potenzial.<br />
Eine dezentrale Regelung von<br />
Lüftung, Heizung und Kühlung über die<br />
Gebäudehülle ermöglicht eine erhebliche<br />
Reduzierung der Haustechnik, und<br />
die Einbindung in die Gebäudeautomation<br />
kann sicherstellen, dass das Zusammenspiel<br />
der Einzelkomponenten optimal<br />
funktioniert und eine maximale Energieeffizienz<br />
erreicht wird.<br />
Effiziente Kombination<br />
von Komponenten<br />
Die Komponenten für die multifunktionale<br />
Fassade der Zukunft sind heute bereits<br />
vielfach im Markt vorhanden. Die Herausforderung<br />
für Architekten, Fassadenplaner<br />
und Fassadenhersteller liegt somit in<br />
der Regel in der Optimierung bestehender<br />
Systeme und der individuellen, bedarfsorientierten<br />
Integration und Kombination<br />
verfügbarer Technologien und<br />
Produkte. Die Zielvorgaben sind ambitioniert.<br />
In Europa beispielsweise sieht<br />
die Richtlinie über die «Gesamtenergieeffizienz<br />
von Gebäuden» (Energy Performance<br />
of Buildings Directive/ EPBD<br />
2010) vor, dass ab 2020 alle in den EU-<br />
Staaten erstellten Neubauten als «nearlyzero<br />
energy buildings» ausgeführt werden<br />
müssen. Dieses hoch gesteckte Ziel<br />
lässt sich nur mit leistungsstarken Fassaden<br />
erreichen, die sehr effizient dämmen,<br />
das Gebäudeklima intelligent steuern und<br />
überdies die Solarenergie nutzen.<br />
Optimierte Systemtechnik<br />
Zwingende Voraussetzung für die Herstellung<br />
von energieeffizienten Glasfas-<br />
Wie weit die Systemtechnik hin zur multifunktionalen<br />
Glasfassade mittlerweile<br />
fortgeschritten ist, zeigt beispielhaft<br />
die E2 Fassade von Schüco. Sie ist ein<br />
energieeffizientes Gesamtsystem mit<br />
einer völlig neuartigen Verbindung von<br />
Fassaden- und Anlagentechnik, die zugleich<br />
Energie einspart und Energie gewinnt.<br />
Mit ihren vier Funktionsmodulen<br />
(dezentrale Lüftungstechnik, fassadenintegrierte<br />
Photovoltaik, fassadenintegrierter<br />
Sonnenschutz, Integration von<br />
Öffnungselementen) lassen sich individuelle<br />
Lösungspakete realisieren.<br />
Leistungsstarke Funktionsgläser<br />
Die durch den Einsatz von Sicherheitsgläsern<br />
weitreichenden konstruktiven<br />
Möglichkeiten und gestalterischen Vorteile<br />
(gebogene Gläser, Siebdruck, Digitaldruck,<br />
Emaillierung etc.) von Glas<br />
schaffen viel Gestaltungsspielraum<br />
bei der Realisierung von individuellen,<br />
leistungsfähigen Glasfassaden. Grosse<br />
Glasflächen ermöglichen allerdings<br />
auch einen starken Einfluss der äusseren<br />
Bedingungen auf das Gebäudeklima.<br />
Folglich ist die Funktionalität der<br />
eingesetzten Glasprodukte von erheblicher<br />
Bedeutung.<br />
Mit leistungsstarken Wärmeschutzund<br />
Sonnenschutzgläsern können mittlerweile<br />
sehr gute Ergebnisse erzielt<br />
werden. So erreichen mit dem Edelgas<br />
Argon gefüllte Zweifach-Isoliergläser<br />
derzeit unter Einsatz von Warme-<br />
Kante-Abstandhaltersystemen einen<br />
Seite 5
ARCHITEKTUR<br />
Dreifach-Isoliergläser mit Argon-Füllung und Low-E-Beschichtung erreichen heute Ug-Werte von bis zu 0,6 W/m2K.<br />
Voraussetzung für eine optimale Wärmedämmleistung ist der Einsatz von modernen warm-edge-Randverbundsystemen<br />
wie dem Abstandhaltern der Firma Swisspacer. Durch die Kombination eines hochdämmenden Profils aus Kunststoffverbundmaterial,<br />
einer gasdichten Folie und einem Trockenmittel als Füllmaterial minimiert das Abstandhaltersystem die<br />
Wärmeverluste und sichert eine dauerhafte Funktionstüchtigkeit des Isolierglases. Bild: Swisspacer<br />
Wärmedurchgangswert um die 1,0 W/m 2 K.<br />
Bei Dreifach-Isoliergläsern im Standardaufbau<br />
sinkt der Wert bis auf 0,6 W/<br />
m 2 K. Vergrössert man den Scheibenzwischenraum<br />
sind auch 0,5 W/m 2 K<br />
möglich. Noch niedrigere Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
lassen sich bei den<br />
derzeit üblichen Glasaufbauten durch<br />
den Einsatz des sehr teuren Edelgases<br />
Krypton erzielen.<br />
Ein anderer Weg, den Wärmedurchgangskennwert<br />
unter Einsatz von Argon<br />
weiter zu drücken, sind Vierfach-<br />
Isoliergläser. Aufgrund der Verwendung<br />
von gehärteten Dünngläsern sind diese<br />
Produkte nicht schwerer als herkömmliche<br />
Gläser mit Dreifach-Aufbau, schaffen<br />
aber einen U-Wert von 0,3 W/m 2 K.<br />
Eine für Fenster- und Fassadenbauer<br />
einfacher handhabbare Alternative zur<br />
Aufstockung der Glasebenen wäre das<br />
Vakuumglas (VIG). In Asien sind bereits<br />
entsprechende Gläser auf dem Markt. In<br />
Europa lassen entsprechende serienreife<br />
Produkte für den Einsatz in der Fassade<br />
trotz intensiver Forschungsarbeit<br />
allerdings noch immer auf sich warten.<br />
Sonnenschutz und Lichtlenkung<br />
Neben dem Wärmschutz ist die Sicherstellung<br />
eines zuverlässigen Sonnenund<br />
Blendschutzes eine weitere Herausforderung<br />
bei grossflächigen Glasfassaden.<br />
Sonnenschutzverglasungen<br />
sind zwar leistungsfähig und einfach zu<br />
integrieren, schaffen es aber im Sommer<br />
oft allein nicht, die unerwünschte Aufheizung<br />
der Innenräume zuverlässig zu<br />
verhindern. Alternativ zu Verschattungssystemen,<br />
die aussen oder innen an der<br />
Fassade montiert werden, stehen unter<br />
anderem spezielle Sonnenschutzgläser<br />
zur Verfügung, die sich durch elektrische<br />
Spannung einfärben und so die<br />
Sonneneinstrahlung minimieren.<br />
Eine hoch interessante Entwicklung wurde<br />
diesbezüglich im Herbst 2013 von der<br />
Universität Giessen präsentiert. Am dortigen<br />
Physikalischen Institut hat man unter<br />
der Leitung von Prof. Dr. Bruno Meyer<br />
eine energieeffiziente Glasbeschichtung<br />
entwickelt und zum Patent angemeldet,<br />
die eine temperaturabhängige<br />
Durchlässigkeit für Wärme ermöglicht.<br />
Mit dieser passiven (ohne Anlage einer<br />
elektrischen Spannung) und transparenten<br />
Glasbeschichtung kann die Aufheizung<br />
von Innenräumen durch die Sonne<br />
einfach gesteuert werden. Bei 20 Grad<br />
Celsius schaltet das Material selbstständig<br />
vom Halbleiter (durchlässig für Licht)<br />
auf Metall (reflektierend) um. 1<br />
Eine häufig eingesetzte Alternative stellen<br />
Isoliergläser mit integrierten Sonnenschutz-<br />
bzw. Lichtlenkungselementen<br />
dar. Diese glasintegrierten Systeme<br />
lassen sich, manuell oder elektrisch gesteuert,<br />
auf die individuellen Sonnenund<br />
Lichtverhältnisse abstimmen. Über<br />
variable Einstellwinkel der glasintegrierten<br />
Lamellen kann zudem das Tageslicht<br />
in das Rauminnere gelenkt werden.<br />
Das österreichische Unternehmen<br />
Bei diesem, auf einem Luftschutzbunker aufgesetzten<br />
Bürogebäude in Bochum sorgt das Sonnenschutzglas<br />
ipasol neutral von AGC Interpane im Dreifach-Aufbau<br />
für eine hohe Wärmedämmung und optimalen Sonnenschutz.<br />
Die Teilbeschichtung der Verglasung mit ipachrome<br />
design sorgt vor allem auf der Südseite des Baus für<br />
zusätzlichen Blend- und Sonnenschutz.<br />
Bild: Fotodesign Andreas Braun, AGC Interpane<br />
Seite 6
ARCHITEKTUR<br />
Synergie aus aktiver Lichtlenkung und variablem Sonnenschutz im Isolierglas: DLS Ecklite Evolution vom österreichischen Unternehmen Eckelt Glas integriert im Scheibenzwischenraum<br />
zwei unterschiedliche, elektrisch betriebene Lamellenbehänge, im Oberlichtbereich mit konkavem Querschnitt für eine aktive Lichtlenkung und im Sichtbereich mit konvexem<br />
Querschnitt für effizienten Sonnen- und Blendschutz. Wahlweise kann der Behang im Sichtbereich bzw. im Sichtbereich und Oberlichtbereich hochgezogen und damit eine freie<br />
Durchsicht erzielt werden. Als Dreifach-Isolierglas ausgeführt, wird ein Wärmedämmwert bis zu 0,6 W/m²K erreicht. Bilder: Eckelt Glas<br />
Eckelt Glas bietet beispielsweise mit<br />
seinem Produkt DLS Ecklite Evolution<br />
ein Isolierglas mit zwei unterschiedlichen<br />
glasintegrierten Lamellenbehängen<br />
an, im Oberlichtbereich mit konkavem<br />
Querschnitt für eine aktive Lichtlenkung<br />
und im Sichtbereich mit konvexem<br />
Querschnitt mit effizienter Sonnen-<br />
und Blendschutzwirkung. Bei entsprechenden<br />
Aussenlichtverhältnissen<br />
kann wahlweise der Sichtbereich bzw.<br />
der Sichtbereich und der Oberlichtbereich<br />
hochgezogen und damit eine<br />
freie Durchsicht erzielt werden. Neben<br />
diesen Jalousiesystemen stellen auch<br />
Gläser mit eingravierten Lamellenstrukturen,<br />
starr montierten Spiegellamellen<br />
oder integrierten Prismenstrukturen<br />
probate Lösungen dar, um das<br />
Tageslicht definiert zu lenken und Räume<br />
gleichmässig auszuleuchten.<br />
Energie aus der Fassade<br />
Da die verfügbare Sonnenenergie<br />
3 000-mal höher ist als der weltweite<br />
Energiebedarf, empfiehlt es sich, sie zu<br />
umweltfreundlichen Energieerzeugung<br />
auch in der Fassade zu nutzen. Photovoltaik-Module<br />
lassen sich in nahezu<br />
jeden beliebigen Glasaufbau integrieren.<br />
Auch Mehrfach-Isoliergläser mit<br />
Wärme- und Schallschutzfunktion sowie<br />
Überkopf- und begehbare Verglasungen<br />
mit integrierter PV sind problemlos<br />
realisierbar. Entsprechend ausgelegt,<br />
kann eine PV-Fassade durch<br />
ihre Sonnenschutzfunktion auch eine<br />
zusätzliche Verschattungsanlage vollständig<br />
ersetzen. Zusätzlich lässt sich<br />
die Sonnenenergie durch fassadenintegrierbare<br />
Kollektorsysteme für Wärmegewinnung<br />
nutzen.<br />
Wie innovativ die Glasbranche auch<br />
in diesem Marktsegment ist, mit welchen<br />
Produktlösungen sie zur weiteren<br />
Verbesserung der Energieeffizienz<br />
von Glasfassaden beitragen will<br />
und welche Zukunftsvisionen Architekten<br />
und Fassadenbauer haben,<br />
zeigt die glasstec 2014 in Düsseldorf.<br />
Vom 21. bis 24. Oktober bietet<br />
die international bedeutendste Fachmesse<br />
der Glasbranche auf Messeständen,<br />
in der Sonderschau «glass<br />
technology live» und im Fassaden-<br />
Center die neuesten Entwicklungen<br />
rund um die energieeffiziente Gebäudehülle.<br />
Ergänzt wird dieses Angebot<br />
durch die wissenschaftliche Konferenz<br />
«engineered transparency» mit dem<br />
Schwerpunkt «Konstruktiver Glasbau»<br />
(21. – 22.10.2014) und einen internationalen<br />
Architekturkongress mit dem<br />
Motto «Glas 5.0 – Design, Funktion,<br />
Emotion» am 22. Oktober 2014.<br />
Gebäudehülle als Multi-Player<br />
Grossflächige Glasfassaden haben<br />
dank der ständigen Weiterentwicklung<br />
von Konstruktionen, Technologien und<br />
Produkten auch in Zukunft noch viel<br />
Entwicklungspotenzial. Unabhängig<br />
von temporären Trends beim Fassadendesign<br />
werden künftig die energetische<br />
Effizienz und die Optimierung<br />
des Raumklimas die beherrschenden<br />
Themen in der Architektur und im Fassadenbau<br />
sein. Hinzu kommt der Aspekt<br />
der Nachhaltigkeit der eingesetzten<br />
Materialien und Produkte.<br />
Entscheidend auf dem Weg zu energieoptimierten<br />
Glasfassaden und Gebäuden<br />
ist die Forcierung der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit. Ziel von Architekten,<br />
Ingenieuren, Bauherrschaften<br />
und Fassadenspezialisten muss und<br />
wird es sein, den politischen Vorgaben<br />
zur Optimierung des Energieverbrauchs<br />
zu entsprechen, ohne dabei Architektur,<br />
Qualität, Ökologie und Ökonomie<br />
ausser Acht zu lassen. «Die Gebäudehülle<br />
wird zu einem «Multi-Player»,<br />
der gleichzeitig Licht-, Luft- und Energieflüsse<br />
zu koordinieren und kontrollieren<br />
weiss», fasst Rudolf Locher,<br />
Geschäftsführer der Schweizerischen<br />
Zentralstelle für Fenster und Fassaden<br />
(SZFF) die künftigen Herausforderungen<br />
im Fassadenbau zusammen. 2<br />
Literaturnachweis<br />
1<br />
Gesellschaft für Technologietransfer mbH, Holger<br />
Mauelshagen, www.transmit.de<br />
2<br />
TEC21, Ausgabe 28-29, 2009, S. 16-20<br />
Kontakt<br />
Sebastian Pflügge<br />
Brigitte Küppers (Assistenz)<br />
Telefon 0049 (0) 211 4560-464 oder -929<br />
Telefax 0049 (0) 211 4560-87 464<br />
PflueggeS@messe-duesseldorf.de<br />
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Seite 7
E-GOVERNMENT<br />
Jederzeit und überall:<br />
Mobile, papierlose<br />
Sitzungsvorbereitung<br />
Neuer Mobile Client<br />
Mit dem neuen Mobile Client von CMI AXIOMA und CMI KONSUL können Gremien- und Kommissionsmitglieder<br />
ihre Sitzungen jederzeit und überall papierlos vorbereiten. Und dabei auf sämtliche<br />
Unterlagen ihrer Sitzungen zugreifen. Die neue Mobile-Lösung ist als App für Windows 8, iOS von<br />
Apple und Android sowie als Browserlösung erhältlich.<br />
Sitzungen auf mobilen Geräten unabhängig von Ort und Zeit vorbereiten – dank dem CMI-Mobile Client.<br />
Auch in der Öffentlichen Verwaltung<br />
ist der Trend zum mobilen Arbeiten<br />
unverkennbar. Besonders<br />
nicht vollamtliche Mitglieder von Gremien<br />
und Kommissionen möchten sich unabhängig<br />
auf ihre Sitzungen vorbereiten<br />
können. Der Mobile Client von CMI AXIO-<br />
MA und CMI KONSUL macht es möglich,<br />
denn er funktioniert auf allen Mobilen Geräten<br />
wie Smartphones, Tablets, Laptops<br />
und Desktop-Computern mit allen<br />
gängigen Betriebssystemen (iOS, Android,<br />
Windows).<br />
Alles was für eine effiziente Sitzungsvorbereitung<br />
notwendig ist, stellt der Mobil<br />
Client zur Verfügung. Angezeigt werden<br />
alle Traktanden der anstehenden Sitzungen<br />
samt allen dazu gehörenden Dokumenten.<br />
Mittels der Notizfunktion können<br />
zu jedem Traktandum persönliche Notizen<br />
angefügt werden. Mit der Offline-Funktion<br />
lassen sich sämtliche Sitzungsunterlagen<br />
auf dem jeweiligen Gerät speichern und<br />
damit Sitzungen auch ohne Internetanschluss<br />
vorbereiten.<br />
Der Mobile Client basiert auf HTML5/Javascript<br />
im sogenannt responsive Design,<br />
d.h. die Darstellung der Applikation passt<br />
sich automatisch dem jeweiligen mobilen<br />
Gerät resp. der Bildschirmgrösse an. Die<br />
Darstellung sieht daher stets übersichtlich<br />
und aufgeräumt auf, auf dem Smartphone<br />
genauso wie auf einem Tabletcomputer<br />
oder einem Laptop.<br />
Auch bei der Sicherheit wurden keine<br />
Kompromisse gemacht. Der Datenverkehr<br />
zwischen Mobile Device und Server<br />
wird wie beim E-Banking verschlüsselt<br />
(https). Und auch beim Login-Prozedere<br />
kommt modernste Security-Technologie<br />
zum Einsatz.<br />
Als erster Kunde werden die Kommis-sionsmitglieder<br />
der ständigen Kommissionen<br />
des Grossen Rates des Kantons Bern<br />
mit dieser Lösung arbeiten.<br />
Die Mobil-Lösung kann unter:<br />
www.cmiag.ch/sitzungsvorbereitung<br />
ausprobiert werden.<br />
Seite 8
E-GOVERNMENT<br />
Die App überzeugt durch eine aufgeräumte<br />
Oberfläche – hier am Beispiel<br />
einer Baukommissionssitzung: Auf<br />
der linken Seite sind die Traktanden<br />
der anstehenden Sitzung aufgeführt.<br />
Das Hauptfenster zeigt die Details des<br />
zweiten Traktandums. Zu jedem Verhandlungsgegenstand<br />
können persönliche<br />
Notizen angefügt und die dazugehörenden<br />
Unterlagen (PDF-Files) eingesehen<br />
werden. Zusätzliche Informationen<br />
lassen sich mit der Suchfunktion<br />
(oben links) einholen; dabei werden<br />
sämtliche Unterlagen aller gespeicherten<br />
früheren Sitzungen durchsucht.<br />
Kontakt<br />
CM Informatik AG<br />
Ringstrasse 7<br />
CH – 8603 Schwerzenbach<br />
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Beschädigungen des Gerätes zu vermeiden.<br />
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werden automatisch formatiert.<br />
Zur Verfügung stehen 104 Symbole für<br />
die Bereiche Elektrik, Sicherheit, Datenkommunikation<br />
sowie zur elektrischen<br />
Kennzeichnung im Privathaushalt. Die<br />
Haltevorrichtung des Druckers hält die<br />
Etikette nach dem Schneiden. Betrieben<br />
wird das Gerät durch ein LiIon Akku.<br />
Für diesen Etikettendrucker gibt es eine<br />
grosse Vielfalt an hochwertigen und<br />
sehr langlebigen Druckmaterialien für<br />
den Innen- und Aussenbereich. So haftet<br />
beispielsweise das eingesetzte Vinyl<br />
auch auf ungleichförmigen, gewölbten<br />
und strukturierten Oberflächen und ist<br />
beständig gegen Schmiermittel, Öle und<br />
die meisten Chemikalien. Und dies in Aussenbereichen<br />
bis zu 10 Jahren bei Temperaturen<br />
von -40° bis zu 80° Celsius.<br />
Kontakt<br />
Hermetschloostrasse 73<br />
CH – 8048 Zürich<br />
Telefon 0041 (0) 44 434 80 80<br />
Telefax 0041 (0) 44 434 80 90<br />
admin@schaererkunz.ch<br />
www.schaerekunz.ch<br />
Seite 9
DOKUMENTENVERWALTUNG<br />
Microsoft Office-Dokumente einfach<br />
verschlüsselt speichern und senden<br />
Sicherer Datenraum von Brainloop ermöglicht verteiltes<br />
Bearbeiten in Standard Office-Anwendungen<br />
Die Münchner Brainloop AG bietet mit ihrer Security Platform einen sicheren Datenraum zur internen<br />
Zusammenarbeit und mit Externen an. Diese geschützte Plattform ist nun durch ein einfach<br />
installierbares Add-In vollständig aus den Anwendungen des Microsoft Office-Pakets nutzbar. Mit<br />
der Integration lassen sich Daten aus Word, Excel und PowerPoint heraus sicher und unkompliziert<br />
im Brainloop Datenraum verschlüsselt speichern, dort bearbeiten und via Link verschicken. Somit<br />
sind gemeinsam mit der existierenden Outlook-Integration nun die vier wichtigsten Microsoft<br />
Office-Anwendungen komplett integriert. Das Add-in steht allen Nutzern der Brainloop Security<br />
Platform kostenfrei als Download zur Verfügung.<br />
Die volle Integration in Standard-Anwendungen<br />
von Microsoft wie<br />
Outlook, Word, Excel und PowerPoint<br />
macht den Einsatz der<br />
Brainloop Security Platform<br />
für vertrauliche und geschäftskritische<br />
Dokumente<br />
noch bedienerfreundlicher.<br />
Zusätzlich zur Nutzung<br />
der Brainloop Plattform<br />
über die Weboberfläche<br />
können Dateien nun<br />
auch direkt aus allen Microsoft<br />
Office-Programmen heraus<br />
im geschützten Datenraum<br />
automatisch verschlüsselt gespeichert<br />
werden. Damit wird die Nutzung wesentlich<br />
vereinfacht und die Informationssicherheit<br />
insgesamt deutlich erhöht.<br />
Die Integration für Microsoft Outlook<br />
steht bereits seit letztem Jahr zur Verfügung<br />
und ermöglicht Links auf Dokumente<br />
ganz einfach per Standard-E-Mail-<br />
Anwendung zu versenden. Unternehmen<br />
erhalten damit einen praktischen Ersatz<br />
für die aufwändige E-Mail-Verschlüsselung<br />
per PGP oder Mime.<br />
«Die nahtlose Integration in die gewohnte<br />
Microsoft Office-Arbeitsumgebung wird<br />
dafür sorgen, dass unsere Sicherheits-<br />
Brainloop Office-Dokumente Sicherer E-Mail-Versand - Outlook<br />
Brainloop Office-Dokumente automatisch verschlüsselt speichern - Word<br />
Seite 10
DOKUMENTENVERWALTUNG<br />
plattform in Unternehmen verstärkt genutzt<br />
wird. Die vereinfachte Handhabung<br />
hilft, vertrauliche Informationen<br />
besser und umfassender zu schützen,<br />
als bisher. Der Faktor Mensch stellt nach<br />
wie vor das grösste Sicherheitsrisiko<br />
dar. Wir verfolgen daher die Strategie,<br />
eine weitgehend unbemerkte, weil unkomplizierte<br />
Nutzung der Plattform zu<br />
ermöglichen, so dass die Anwender ihre<br />
gewohnte Arbeitsumgebung nicht verlassen<br />
müssen», so Bernhard Wöbker,<br />
CEO der Brainloop AG.<br />
Über die Brainloop AG<br />
Brainloop ist der führende Lösungsanbieter<br />
für die bereichsübergreifende Zusammenarbeit<br />
an vertraulichen Informationen<br />
und Dokumenten im Unternehmen<br />
sowie mit Externen. Mit der Brainloop<br />
Security Platform bietet das Unternehmen<br />
eine webbasierte Lösung, die mit ihrer<br />
Logik die revisionssichere Einhaltung<br />
von gesetzlichen Vorgaben sowie Compliance<br />
Policies unterstützt. Dadurch sind<br />
die Informationsprozesse z.B. in Gremien,<br />
Projekten, Personalabteilungen sowie<br />
im Finanz- und Vertragsmanagement<br />
vollkommen sicher und gleichzeitig effektiv<br />
und flexibel.<br />
Brainloop Office-Dokumente verschlüsselt speichern, sicher bearbeiten und teilen - Excel<br />
Kontakt<br />
Brainloop AG<br />
Birgit März<br />
Marketing Director Germany<br />
Franziskanerstrasse 14<br />
D – 81669 München<br />
Telefon 0049 (0) 89 444 699 199<br />
Telefax 0049 (0) 89 444 699 99<br />
presse@brainloop.de<br />
Cloud-Funktionalität<br />
vibrio Kommunikationsmanagement<br />
Dr. Kausch GmbH<br />
Susanne Steiger<br />
PR-Berater<br />
Edisonsstrasse 2/Haus B<br />
D – 85716 Unterschleissheim<br />
Telefon 0049 (0) 89 32 151 602<br />
Telefax 0049 (0) 89 32 151 77<br />
brainloop@vibrio.de<br />
Seite 11
RUBRIK<br />
Green Office – Toshiba<br />
und der Zaubertoner<br />
Vor wenigen Tagen hat Toshiba TEC Switzerland AG in Zürich die Weltneuheit e-STUDIO306LP<br />
vorgestellt. Das revolutionäre Multifunktionsgerät soll eine Mehrfachverwendung von bedrucktem<br />
und kopiertem Papier ermöglichen. Dabei wird der Toner eines nicht mehr benötigten<br />
Dokuments ganz einfach unsichtbar gemacht. Eine Innovation, wessen Prinzip wir bereits aus<br />
der Schulzeit kennen – dem Tintenkiller. Kleine Fehler, Flicke oder ganze Seiten, die einfach<br />
gelöscht werden können.<br />
Laut Statistiken zählt die Schweiz<br />
mit einem jährlichen Papierkonsum<br />
von ca. 232 Kilogramm pro Einwohner<br />
weltweit zu den führenden Nationen<br />
im Verbrauch von Papier, Pappe<br />
und Karton. Im Vergleich dazu liegt der<br />
weltweite Durchschnitt bei 58 Kilogramm<br />
pro Person. Die zur Papierherstellung<br />
verwendete Ressourcenmenge<br />
ist enorm und die hinterlassene Zerstörung<br />
gross.<br />
Diese Einsicht führte bei Toshiba wohl zu<br />
neuen Denkanstössen und der Weltkonzern<br />
bedachte all jene Dokumente, die<br />
nur temporäre Verwendung finden und<br />
nach deren Verwendung im Papierkorb<br />
landen. Denken wir an all die Emails, Präsentationsvorbereitungen,<br />
Notizen und<br />
Berichte, die bis zu deren Fertigstellung<br />
immer wieder ausgedruckt werden. Das<br />
Papierarme Büro ist noch längst nicht so<br />
weit, wie es in Think Thanks vor einigen<br />
Jahren lautstark propagiert wurde.<br />
Wenn das Papier Glück hat, landet es im<br />
Recycling oder wird nochmals als Notizpapier<br />
verwendet – manchmal. Und<br />
genau hier setzt das Ressourcensparkonzept<br />
von Toshiba an. Eine simple Erweiterung<br />
des Multifunktionsgerätes verspricht<br />
eine Reduktion des Papierverbrauches<br />
von bis zu 80 %.<br />
Die Technologie dahinter stellen das 30<br />
DIN A4-Seiten schnelle Multifunktionsgerät<br />
e-STUDIO306LP mit Druck-, Kopier-,<br />
Farbscan- und Faxfunktion* sowie die<br />
separate Aufbereitungseinheit, also unser<br />
grosser Tintenkiller, e-STUDIO RD30 (dabei<br />
steht RD für Reusing Device), welche<br />
den Spezialtoner durch eine thermische<br />
Behandlung unsichtbar macht.<br />
Das Handelsübliche Papier wird durch<br />
das Multifunktionsgerät mit einem blauen<br />
Spezialtoner bedruck, der gleichzeitig<br />
zur optischen Unterscheidung von wiederverwendbaren-<br />
zu klassisch schwarzen<br />
Einwegdokumenten dient. Für die<br />
Wiederaufbereitung werden die nicht<br />
mehr gebrauchten Dokumente mit dem<br />
grossen Tintenkiller, der Aufbereitungseinheit<br />
e-STUDIO RD30 innert Sekunden<br />
eingezogen, zur Sicherheit gleich im<br />
Dual-Scan Verfahren eingescannt, elektronisch<br />
gespeichert und das Papier thermisch<br />
behandelt. Der physische Druck<br />
ist nun gelöscht. In Schublade eins werden<br />
die gelöschten, einwandfreien Papiere<br />
ausgegeben – Schublade zwei ist<br />
Endstation für Papier mit nicht löschbarem<br />
Toner, Handnotizen oder sonstigen<br />
Mängeln. Bereit für den nächsten Druck.<br />
Dabei kann eine Aufbereitungseinheit mit<br />
mehreren e-STUDIO306LP kombiniert<br />
werden, da das Löschen der Papiere<br />
zentral und koordiniert abläuft.<br />
Ein normales Papier soll nach Herstellerangaben<br />
so bis zu 5x wiederverwendet<br />
werden können und tatsächlich – auf<br />
den ersten Blick sind die wiederaufbereiteten<br />
Dokumente sauber. Bei näherer<br />
Betrachtung sind feine Spiegelflächen zu<br />
erkennen. Doch für Dokumente die für<br />
den internen Gebrauch bestimmt sind:<br />
Probedrucke, Berichte, Emails und ähnliches,<br />
reicht das bei weitem. Die Druckqualität<br />
ist einwandfrei. Gemäss Toshiba<br />
ist das Gerät genau für eine solche Verwendung<br />
gedacht.<br />
Drucke, die mit Handnotizen versehen<br />
Seite 12
DOKUMENTENVERWALTUNG<br />
sind, werden von der Aufbereitungseinheit<br />
aussortiert – doch auch dafür ist<br />
bereits eine Lösung auf dem Markt. Die<br />
ebenfalls Japanische Firma Pilot hat einen<br />
Stift entwickelt, der nach dem gleichen<br />
Prinzip funktioniert und durch die<br />
thermische Behandlung ebenfalls verschwindet.<br />
So können Dokumente problemlos<br />
handschriftlich bearbeitet werden,<br />
ohne den Löschprozess und somit<br />
die erneute Verwendung des Papieres zu<br />
beeinflussen.<br />
Toshiba erwartet von ihrem Neuling<br />
eine Papierreduktion von bis zu 80 %<br />
im Vergleich zu normalen Multifunktionsgeräten<br />
und somit auch sinkende<br />
Verbräuche natürlicher Ressourcen wie<br />
Wasser, Holz, Strom und Chemikalien<br />
und die CO 2<br />
Emissionen sinken. Dank<br />
dem tiefen Stromverbrauch der Geräte<br />
wird die Ökobilanz der Unternehmen<br />
weiter gesenkt und als Nebeneffekt<br />
noch Kosten eingespart.<br />
Toshiba setzt noch einen drauf und nimmt<br />
die Geräte in ihr Toshiba Carbon Zero<br />
Programm auf – die Initiative kompensiert<br />
sämtliche CO 2<br />
Ausstösse der e-STUDIOs<br />
von Entwicklung über Transport bis hin<br />
zum täglichen Einsatz. Dabei werden die<br />
prognostizierbaren Emissionen berechnet<br />
und mit ausgleichenden Investitionen<br />
über den Partner co2ballance.com in<br />
Umweltprojekte investiert.<br />
Praxis<br />
Der durchaus positive Eindruck bestätigt<br />
sich in der Anwendung des Gerätes,<br />
auch wenn der eine oder andere Prozess<br />
für die Sammlung und Rückführung der<br />
bedruckten Blätter eingeführt werden<br />
muss. Hat das Gerät erst mal die Geister<br />
der Mitarbeiter erreicht, ist eine einfache<br />
und effiziente Nutzung möglich. Aufgrund<br />
der separaten Aufbereitungseinheit<br />
e-STUDIO RD30 wird aber auch ein<br />
zweiter Stellplatz für das Gerät benötigt.<br />
Bedenkt man die lediglich sporadischen<br />
Einsätzen des grossen Tintenkillers, kann<br />
dieser auch gut mal ein paar Tage verstaut<br />
werden.<br />
Ob dieser technologische<br />
Fortschritt von Toshiba die<br />
Endlösung ist, wagt auch<br />
der Hersteller zu bezweifeln.<br />
«Wir haben mit dieser Entwicklung<br />
einen wegweisenden Schritt für<br />
die Zukunft gemacht!», sagt Stefan Jüngling,<br />
Marketing Manager bei Toshiba TEC<br />
Switzerland AG. Basierend auf dieser<br />
Technologie soll Toshiba bereits fleissig<br />
neue Modelle entwickeln. Das Interesse<br />
an diesem Produkt ist gross – so verleiht<br />
auch Nick Beglinger, Präsident vom<br />
Verband swisscleantech nach eigenem<br />
Praxistest gute Noten. Auch der Verein<br />
myblueplanet.ch ist auf den Zug aufgesprungen<br />
und spart mit Toshiba vorbildlich<br />
CO 2<br />
.<br />
Bei Toshiba ist man stolz auf diese Entwicklung.<br />
Der Schutz der Umwelt und<br />
der nachhaltige Umgang mit wertvollen<br />
Ressourcen sind wichtige Bestandteile<br />
der Toshiba Kernstrategie. Damit unterstreicht<br />
Toshiba TEC nicht nur diesen Anspruch,<br />
sondern trägt gleichzeitig seinem<br />
Slogan «Leading Innovation» Rechnung.<br />
Wir begrüssen Fortschritte in diese Richtung<br />
und bleiben gespannt am Ball.<br />
Kontakt<br />
Toshiba TEC Switzerland AG<br />
Stefan Jüngling, Marketing Manager<br />
Max Högger-Strasse 2<br />
CH – 8048 Zürich<br />
Telefon 0041 (0) 44 439 71 71<br />
Telefax 0041 (0) 44 439 71 72<br />
stefan.juengling@toshibatec.ch<br />
www.toshibatec.ch<br />
Seite 13
Die Telefonzentrale als<br />
erste Visitenkarte einer<br />
Firma oder Organisation<br />
Nicht umsonst heisst es im Englischen: «You never get a second chance for a first impression».<br />
Genau deshalb ist der Empfang die Visitenkarte der Firma, des Bundesamtes<br />
oder der Gemeindeverwaltung. Und da in vielen Fällen die Person am Empfang auch die<br />
meisten eingehenden Telefonanrufe entgegennimmt, ist Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft<br />
das A und O. Aber nicht nur die Einstellung zählt, sondern auch die Technik. Hier<br />
bietet Aastra vielfältige Instrumente, die das Empfangsleben vereinfachen.<br />
Die Telefonzentrale und die Rezeption<br />
sind die zentralen Kommunikationspunkte<br />
in Ihrem Unternehmen<br />
und damit eine wichtige Schnittstelle zwischen<br />
Ihnen und Ihren Kunden bzw. Geschäftspartnern<br />
oder Bürgern. Sie sollten<br />
daher dafür sorgen, dass Sie über die<br />
bestmöglichen Anwendungen und Tools<br />
verfügen, um interne und externe Anrufer<br />
und Besucher zu betreuen, die Produktivität<br />
der Telefonzentrale zu erhöhen und<br />
Ihren Kunden rund um die Uhr zur Verfügung<br />
zu stehen.<br />
Aastra bietet Ihnen auf seinen Communication<br />
Servern exzellente Funktionen<br />
zum Bearbeiten von Anrufen. Diese<br />
Tools ermöglichen Ihnen, Ihre Kunden<br />
und Besucher schneller und persönlicher<br />
zu betreuen. Ihre Empfangsmitarbeitenden<br />
und Telefonistinnen können<br />
so fundierter informieren, schneller<br />
antworten und eingehende Anrufe von<br />
Kunden sowie Besuche besser steuern.<br />
Aastra Lösungen stellen, plattformunabhängig,<br />
eine Vielzahl von Funktionen zur<br />
Verfügung.<br />
Anrufende herzlich willkommen!<br />
Das Verwalten einer Telefonzentrale<br />
kann sehr anspruchsvoll sein. Mit den<br />
Aastra Bedienungs- und Qualitätsanwendungen<br />
für Telefonzentralen lassen<br />
sich Echtzeit- und historische Daten<br />
zum Telefonzentralenverkehr erfassen<br />
und auswerten, um so die Leistung der<br />
Mitarbeitenden, also die Anrufbehandlung<br />
und -lenkung, zu analysieren. Die<br />
Anwendungen ermöglichen die Erstellung<br />
flexibler Berichte und die zentrale<br />
oder lokale Verwaltung, und sie bieten<br />
Seite 14
DOKUMENTENVERWALTUNG<br />
benutzerfreundliche webbasierte Berichtstools<br />
sowie Wallboard-Statistiken.<br />
Um die Belastung von Telefonzentrale<br />
und Empfang durch Anfragen interner<br />
Mitarbeitender zu reduzieren, bietet<br />
Aastra Anwendungen, die die Mitarbeitenden<br />
in die Lage versetzen, sich<br />
selbst zu helfen, wie beispielsweise<br />
CMG Speech. Diese Anwendung vervollständigt<br />
die Contact Management<br />
Suite durch automatisierte Self-Service-<br />
Funktionen für die Bedienung am Telefon.<br />
Dadurch, dass der Vermittlerplatz<br />
durch automatisierte Funktionen ergänzt<br />
wird, verbessert sich die Service-<br />
Qualität sowohl für Unternehmensmitarbeitende<br />
als auch für Anrufer. Gleichzeitig<br />
werden die Mitarbeitenden entlastet,<br />
so dass sie sich auf die Aufgaben<br />
konzentrieren können, die den direkten<br />
Kundenkontakt betreffen.<br />
Aastra Besucheranwendungen ermöglichen<br />
die Bereitstellung einer ausgeklügelten<br />
Managementroutine, die Ihren<br />
Besuchern vermittelt, dass sie willkommen<br />
sind. Die Anwendung kommt<br />
dabei allen Beteiligten zugute, von den<br />
gastgebenden Mitarbeitenden über die<br />
Mitarbeitenden in der Telefonzentrale<br />
und an der Rezeption bis zu den Besuchern,<br />
egal, ob Kunde oder Geschäftspartner.<br />
Über Aastra Telecom Schweiz<br />
AG – A Mitel Company<br />
Aastra ist ein Unternehmen von Mitel.<br />
Mitel ® (Nasdaq: MITL) (TSX: MNW) ist<br />
ein global führendes Unternehmen im<br />
Bereich der Unternehmenskommunikation,<br />
das mit seiner Technologie Mitarbeiter,<br />
Partner und Kunden verbindet –<br />
überall, jederzeit und mit jedem Endgerät,<br />
unabhängig davon ob in einem kleinen<br />
oder grossen Unternehmen. Mitel<br />
bietet seinen Kunden ein Maximum an<br />
Auswahl mit einem der grössten Portfolien<br />
der Branche und direktem Zugang<br />
in die Cloud. Mit mehr als 1 Milliarde US-<br />
Dollar kombiniertem Umsatz jährlich,<br />
60 Millionen Kunden weltweit und der<br />
Marktführerschaft in Westeuropa steht<br />
Mitel an der Spitze im Bereich der Unternehmenskommunikation.<br />
Aastra Telecom Schweiz AG mit Sitz in<br />
Solothurn beschäftigt derzeit rund 240<br />
Mitarbeiter, welche vorwiegend in der<br />
Produktentwicklung, in der Planung, im<br />
Marketing und im Verkauf tätig sind.<br />
Kontakt<br />
Aastra Telecom Schweiz AG –<br />
A Mitel Company<br />
Ziegelmattstrasse 1<br />
CH – 4503 Solothurn<br />
Telefon 0041 (0) 32 655 3333<br />
service.ch@aastra.com<br />
www.aastra.ch<br />
www.aastra.ch<br />
Sie würden Ihre Belege auch nicht<br />
in einem Schuhkarton ablegen.<br />
Mit einem massgeschneiderten Kommunikationssystem von Aastra erhöhen Sie die Produktivität Ihrer Organisation: Zur klassischen Telefonie<br />
oder Voice over IP (VoIP) kommen sinnvolle Anwendungen wie Alarmierungs- und Mobilitätslösungen, Anbindung an Outlook und interne<br />
Datenbanken, Präsenzmanagement oder Konferenzlösungen. Aastra Lösungen sind in Unternehmen jeder Branche und Grösse zuhause.<br />
Aastra optimiert Ihre Geschäftskommunikation.<br />
Seite 15<br />
Aastra Telecom Schweiz AG
In den Griff bekommen<br />
Sicherheitsperformance entwickeln<br />
Die Perimeter der Sicherheit verschieben sich und weiten sich aus. Auf welche Angriffstrends müssen<br />
sich KMU-Verantwortliche und Sicherheitsanbieter vorbereiten?<br />
Interview mit Franco Cerminara von Georg Lutz<br />
Wir arbeiten immer mehr ausserhalb<br />
unseres klassischen Arbeitsplatzes.<br />
Mobiles Arbeiten und<br />
«Bring Your Own Device» stellen Sie<br />
als Sicherheitsanbieter vor neue<br />
Herausforderungen. Datendiebstahl<br />
ist hier vermutlich ein besorgniserregender<br />
Trend. Können Sie<br />
die Bedrohungslage skizzieren?<br />
Mobilität und Verfügbarkeit der Daten<br />
müssen in einem heutigen Sicherheitsdispositiv<br />
unbedingt berücksichtigt werden.<br />
Mobiles Arbeiten ist ja auch heute<br />
eine Selbstverständlichkeit. Mitarbeiter<br />
erwarten, dass sie orts- und zeitunabhängig<br />
auf Daten zugreifen und diese<br />
bearbeiten können. Für Sicherheitsverantwortliche<br />
verschiebt sich dadurch<br />
der Perimeterschutz, sprich die Trennung<br />
zwischen der internen IT und dem öffentlichen<br />
Netz. Die klare Trennung zwischen<br />
internen und externen Datenräumen gibt<br />
es schlicht nicht mehr. Es geht aber nicht<br />
nur um zusätzliche Geräte wie Smartphones<br />
oder Tablets, sondern es gilt auch die<br />
Cloudlösungen im Blick zu haben. Folglich<br />
steigen die Anforderungen an Datensicherheit<br />
im Geschäftsalltag.<br />
Ihnen geht die Arbeit nicht aus?<br />
Richtig. Die Herausforderungen nehmen<br />
zu. Wenn man Informationssicherheit in<br />
den Griff bekommen will, geht es darum<br />
alle Prozesse abbilden zu können. Dann<br />
gilt es Mitarbeiter die entsprechenden<br />
Kenntnisse und Instrumente in die Hand<br />
zu geben, damit sie sicher (mobil) arbeiten<br />
können und in der Cloud ein sicherer Rahmen<br />
mit klaren Zugriffsberechtigungen<br />
existiert. Die zentrale Herausforderung ist,<br />
dass viele, gerade Verantwortliche von<br />
kleine Unternehmen, nicht wissen, wo ihre<br />
sensiblen Daten liegen und wer darauf zugreifen<br />
darf – respektive. kann.<br />
Ich muss zunächst ein Bild erstellen,<br />
damit ich einen Überblick bekomme?<br />
Viele Verantwortliche wissen oft gar nicht<br />
wo kritische Daten liegen. Umgangssprachlich<br />
gesagt, muss ich zunächst<br />
wissen, wo sind welche Daten, und wer<br />
bearbeitet diese mit welcher Berechtigung.<br />
Wenn ich auf dieser Grundlage<br />
eine neue Sicherheitsstruktur geschaffen<br />
habe, dann gilt es diese Struktur auch<br />
laufend zu pflegen.<br />
Das letzte Jahr war von einem Anstieg<br />
von Android-Schadprogrammen,<br />
neuen Computerschädlingen<br />
und eCrime-Kampagnen geprägt.<br />
Sehen sie das auch so und wenn<br />
ja setzt sich dieses Jahr dieser<br />
Trend fort?<br />
Ja, wir haben es hier immer mit Zyklen<br />
zu tun. Zunächst geht es beim<br />
Thema Sicherheit immer nur um Annäherungswerte.<br />
100 Prozent Sicherheit<br />
gibt es nicht. Bei Android geht es<br />
auch weniger um die Sicherheit des<br />
Produktes selbst, sondern wie Mitarbeiter<br />
damit umgehen. Mitarbeiterschulung<br />
ist hier sicher ein wichtiges Thema.<br />
Lassen Sie mich an diesem Punkt nochmals<br />
grundsätzlicher werden.<br />
Ich bitte darum.<br />
Informationen sind gestern und heute<br />
ein Machtfaktor. Wenn ich als Anbieter<br />
ein spannendes Produkt oder Teile eines<br />
Produkts auf dem Weltmarkt habe, bin<br />
ich für verschiedene Akteure, die auch<br />
global agieren von Interesse. Zudem<br />
kann ich, wenn ich nicht geschützt bin,<br />
auch Einfallstor für andere Unternehmen<br />
sein, da meine Rechner gekapert sind<br />
und damit auch andere Unternehmen angegriffen<br />
werden können.<br />
Wenn die IT-Mittel unstrukturiert ausgerollt<br />
sind, Datenhaltung nicht definiert ist und<br />
Mitarbeiter nicht sensibilisiert sind, dann<br />
bieten Sie eine grosse Angriffsfläche. Vor<br />
diesem Bild, ist es dann fast schon unabhängig,<br />
ob Sie Android, Windows Mobile<br />
oder mit anderen Betriebssystemen arbeiten.<br />
Wenn bei Ihnen die Türen für Angriffe<br />
offen sind, sind Sie verletzbar.<br />
Jetzt stellt sich die Frage, wer hier<br />
noch Luft nach oben hat. Wem<br />
fehlt die Sicherheitssensibilität.<br />
Seite 16
IT – SECURITY<br />
Sensibilisierung von Mitarbeitern ist eine wichtige Voraussetzung für eine funktionierende Sicherheitsstrategie.<br />
Sind es eher die Hersteller oder<br />
wir als Nutzer?<br />
All die Gadgets und Apps mit denen wir<br />
heute arbeiten sind auf Komfort, Einfachheit<br />
und Schnelligkeit ausgerichtet. Das<br />
ist toll und wir nutzen sie gerne. Sicherheit<br />
steht hier nicht an erster Stelle. Das<br />
Bewusstsein bei Herstellern, was Sicherheitsthemen<br />
betrifft, ist heute weitgehend<br />
vorhanden. Bei uns als Nutzer muss leider<br />
oft erst ein Schadensfall eintreten, bevor<br />
wir uns des Risikos bewusst werden.<br />
Jetzt können Sie uns sicher noch<br />
ein praktisches Beispiel verraten?<br />
Letztes Jahr haben wir an unserer Sicherheitsveranstaltung<br />
ein Smartphone in aller<br />
Öffentlichkeit gehackt, um aufzuzeigen<br />
wie einfach es ist, eine App zu entwickeln,<br />
Daten aus dem Smartphone auszulesen<br />
und an eine dritte Person weiter zu leiten.<br />
Diese haben wir dann frei zugänglich<br />
auf einem App-Store veröffentlicht, um<br />
es den Usern anzubieten. Natürlich haben<br />
wir die App danach gleich wieder aus<br />
dem Store entfernt.<br />
Gibt es für Sie hier eine Unterscheidung<br />
zwischen privaten und<br />
geschäftlichen Angelegenheiten?<br />
Was wir privat machen, liegt in unserer<br />
persönlichen Verantwortung. Bei Geschäftsdaten<br />
sollte aber eine klare Sicherheitsarchitektur,<br />
die regelmässig gepflegt<br />
wird, vorhanden sein. Das ist der Ansatz<br />
unseres Hauses. Es sollten keine schwammigen<br />
Überschneidungen vorhanden sein,<br />
insbesondere bei «Bring Your Own Device»<br />
gilt es hier klare Regeln zu definieren.<br />
Indem ich ein Privathandy als Geschäftshandy<br />
einsetze, ohne es<br />
vorher in die Sicherheitsarchitektur<br />
ein zu pflegen?<br />
Beispielsweise. Oder wenn Ihre Kinder<br />
dann ungeschützt Spiele drauf laden, haben<br />
Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ein<br />
Sicherheitsrisiko am Hals.<br />
Cloud-Speicher sind ein weiteres<br />
Einfallstor. Dropbox und andere<br />
Speicher «in der Wolke» sind bei<br />
Nutzern beliebt, um Daten zu sichern<br />
oder auszulagern. Das ist<br />
für Cyberfreaks bares Geld. Sehen<br />
Sie das auch so?<br />
Ja, das kann ein Einfallstor sein. Sie können<br />
als Angreifer dann Schadsoftware<br />
platzieren oder Daten missbrauchen. Aus<br />
unserer Erfahrungen ist aber auch E-Mail<br />
immer noch ein klassisches Angriffsziel.<br />
Viele Angreifer versuchen via E-Mail<br />
Schadsoftware in das Unternehmen einzuschleusen,<br />
zum Beispiel über ein entsprechendes<br />
Attachment oder einen Link<br />
auf eine gefälschte Internetseite.<br />
«Oft laufenheute<br />
gezielte Angriffe<br />
über einen längeren<br />
Zeitraum».<br />
Kommunikation ist ein zentraler Punkt.<br />
Bei der Reaktion und Prävention geht es<br />
immer darum, welche Kanäle Sie wem<br />
zugestehen. Daher sind Browser, Internet<br />
und E-Mail nach wie vor die heiklen<br />
Stellen und daher ist ein zuverlässiger<br />
Perimeterschutz enorm wichtig.<br />
Oft laufen heute gezielte Angriffe über<br />
einen längeren Zeitraum. Der Fachbegriff<br />
dazu heisst «Advanced Persistent<br />
Threats», kurz APT. Es geht hier um komplexe,<br />
zielgerichtete und effektive Angriffe<br />
auf IT-Infrastrukturen. Ziel ist möglichst<br />
lange unentdeckt zu bleiben, um über einen<br />
längeren Zeitraum sensible Informationen<br />
zu bekommen. Der Aufwand, der<br />
hier betrieben wird, ist enorm. An diesem<br />
Punkt sind wir dann schon bei Industrieund<br />
politischer Spionage angelangt, die<br />
aber wie gesagt nicht nur grosse Unternehmen<br />
oder Staaten betreffen, sondern<br />
auch kleine Unternehmen, wenn Sie interessante<br />
Daten besitzen.<br />
An welchen Punkten sind KMU-Unternehmen<br />
besonders gefährdet?<br />
Es gibt hier verschiedene Betrachtungswinkel.<br />
Der Perimeterschutz wird sich<br />
sicher auch in den nächsten Jahren erweitern<br />
beziehungsweise ergänzen. Sicher<br />
werden Portale besonders betroffen<br />
sein. Wenn Sie als KMU in einem Nischenmarkt<br />
erfolgreich sind, dann sollten<br />
sie besonders aufpassen, da es Akteure<br />
gibt, die Sie von diesem Markt verdrängen<br />
wollen.<br />
Bei der Frage der Mitarbeitersensibilisierung<br />
braucht es oft psychologische<br />
Tricks. Wir werden in unserem Tagesgeschäft<br />
von Informationen überflutet. Hier<br />
sind nicht nur technische, sondern auch<br />
menschliche Filter nötig, um die wichtigsten<br />
und relevantesten Punkte heraus zu<br />
finden. Die wichtigsten Punkte nachhaltig<br />
bearbeiten, so könnte unser Arbeitsmotto<br />
zusammengefasst werden.<br />
Können wir die Kernbotschaften<br />
des Interviews zusammenfassen?<br />
Erstens muss man Prozesse sauber konzipieren,<br />
umsetzen und optimieren. Zweitens<br />
gilt es die Infrastruktur richtig aufzubauen<br />
und sicher zu halten und drittens<br />
gilt es den Menschen gezielt zu sensibilisieren.<br />
Wenn man alle drei Dimensionen<br />
der Informationssicherheit berücksichtigt,<br />
dann ist man auf dem richtigen Weg.<br />
Kontakt<br />
www.infoguard.ch<br />
Seite 17
Symbol für Qualität<br />
und Vielfalt<br />
Weltweite Ausstrahlung zeichnen die Produkte und die Marke Victorinox aus. Ihre Anziehungskraft<br />
schöpft sie aus der Kombination von Tradition, Qualität und Innovation. So entstanden in den letzten<br />
Jahren passend zum Taschenmesser Produkte, die erdacht und gemacht sind, um den Menschen<br />
zu dienen. Das 1884 gegründete Schwyzer Unternehmen hat über all die Jahre auch eine<br />
äusserst bewegte Geschichte geschrieben und ist mittlerweile zur Weltmarke geworden.<br />
Im 19. Jahrhundert zählte die Schweiz<br />
noch zu den ärmsten Ländern Europas.<br />
Viele Schweizer waren wegen<br />
Arbeitslosigkeit gezwungen, auszuwandern.<br />
Der Messerschmied Karl Elsener<br />
wusste, dass viele Sattler-Handwerksbetriebe<br />
für die Pferde der Armee das<br />
Lederzeug anfertigen. So kam ihm 1890<br />
die Vision, zusammen mit anderen Messerschmied-Handwerkern<br />
die Soldatenmesser<br />
für die Armee herzustellen und<br />
damit Arbeitsplätze zu schaffen. Gut 25<br />
Messerschmied-Kollegen wollten mitmachen,<br />
gaben aber auf, nachdem ein<br />
industriell eingerichteter Betrieb in Solingen<br />
(Deutschland) die Messer viel kostengünstiger<br />
offerierte. Nur der Initiant<br />
Karl Elsener hielt durch, verlor dabei<br />
aber sein ganzes Vermögen. Verwandte<br />
halfen in höchster Not, ermöglichten<br />
eine Nachlassstundung und konnten so<br />
den Konkurs abwenden. Später, nach<br />
dem Erfolg seines «Offiziersmessers»,<br />
entschädigte er freiwillig alle Nachlassgläubiger<br />
mit Zins und Zinseszinsen. Einen<br />
Industriebetrieb aufzubauen, war<br />
unter den damaligen Verhältnissen für<br />
einen Handwerker abenteuerlich und<br />
bedurfte eines fast übermenschlichen<br />
Durchhaltewillens.<br />
Das Soldatenmesser war sehr robust,<br />
aber auch relativ schwer. Darum entwickelte<br />
Karl Elsener für die Offiziere ein<br />
leichteres und vor allem eleganteres Messer<br />
mit noch mehr Verwendungsmöglichkeiten.<br />
Dieses neue Taschenmessermodell<br />
mit nur zwei Federn für sechs Werkzeuge<br />
nannte er «Offiziers- und Sportmesser»<br />
und liess es am 12. Juni 1897<br />
gesetzlich schützen.<br />
Das «Offiziersmesser» wurde aber nicht wie<br />
das Soldatenmesser zum offiziellen Ausrüstungsgegenstand<br />
– weshalb Victorinox<br />
die Bezeichnung «Offiziersmesser» in An-<br />
Karl Elsener<br />
Seite 18
PUBLIREPORTAGE<br />
«Offiziersmesser» 1897<br />
«Soldatenmesser» 1891<br />
führungszeichen setzt. Seinem Erfolg tat<br />
das keinen Abbruch. Die Offiziere kauften<br />
es sich privat im Fachhandel, und schon<br />
bald fand dieses vielseitige Taschenwerkzeug<br />
überall grossen Anklang.<br />
Mehr und mehr meldeten sich auch Interessenten<br />
aus dem Ausland. Nach dem<br />
2. Weltkrieg verkauften die PX-Läden der<br />
US-Armee, Marine und Luftwaffe das<br />
«Swiss Army Knife» in grossen Mengen<br />
an ihre Offiziere und Soldaten.<br />
Im Laufe der Jahre wurden in das praktische<br />
Multi-Tool noch weitere nützliche<br />
Werkzeuge eingebaut und deren Funktionstüchtigkeit<br />
laufend verbessert. Heute<br />
ist das «Offiziersmesser» in über 100 verschiedenen<br />
Variationen und Kombinationen<br />
ab Lager lieferbar. Die Serie wird gekrönt<br />
vom Topmodell «SwissChamp» mit<br />
33 Funktionen. Es besteht aus 64 Einzelteilen,<br />
wiegt nur 185 Gramm und liegt gut<br />
in der Hand. Zu seiner Herstellung sind<br />
450 Arbeitsstationen erforderlich.<br />
Das New Yorker Museum of Modern Art<br />
und das Staatliche Museum für angewandte<br />
Kunst in München haben es aus<br />
eigener Initiative in ihre Sammlung «Gutes<br />
Design» aufgenommen.<br />
VICTORINOX besitzt eine Kollektion von<br />
über 200 Inseraten international renommierter<br />
Unternehmen, die als Blickfang<br />
und als Symbol für Qualität und Vielseitigkeit<br />
das «Swiss Army Knife» verwendet<br />
haben.<br />
Immer wieder werden die Victorinox-<br />
«Offiziersmesser» im Ausland qualitativ<br />
minderwertig kopiert. Oft ist es vorgekommen,<br />
dass ausländische Nachahmungen<br />
mit dem Schweizerwappen<br />
versehen wurden, was durch Intervention<br />
der Schweizer Botschaften oder mittels<br />
gerichtlicher Verfügung unterbunden<br />
werden konnte.<br />
Als offizieller Ausrüstungsbestandteil<br />
der Space-Shuttle Crew umkreiste das<br />
«Swiss Army Knife» die Erde. Seit Lyndon<br />
B. Johnson verschenken US-Präsidenten<br />
Victorinox-Taschenmesser an ihre<br />
Gäste im Weissen Haus. Einen speziellen<br />
Glanzpunkt setzten Präsident George<br />
Bush und seine Frau Barbara, als sie<br />
im Oktober 1997 die Fabrik in Ibach mit<br />
ihrem Besuch beehrten.<br />
«SwissChamp»<br />
Im Jahre 2005 erfolgte die Übernahme<br />
der Firma Wenger SA, die in Delémont, im<br />
französischsprachigen Teil des Schweizer<br />
Jura domiziliert ist. Zusammen mit<br />
Victorinox hat die Wenger SA seit 1893<br />
die Schweizer Armee mit dem Soldatenmesser<br />
beliefert und wird gemeinsam die<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung des<br />
Seite 19
PUBLIREPORTAGE<br />
Werkstatt<br />
«Swiss Army Knife» fördern und dessen<br />
Produktionsstandort Schweiz sichern.<br />
Bei verschiedensten Expeditionen im<br />
arktischen Eis des Nordpols auf dem<br />
höchsten Gipfel der Erde, dem Mount<br />
Everest, in den tropischen Urwäldern des<br />
Amazonas usw. wurde es erfolgreich erprobt<br />
und hat sich in Situationen äusserster<br />
Gefahr und höchster Not sogar als<br />
«Lebensretter» erwiesen.<br />
In einer kleinen Taschenbroschüre, welche<br />
in Deutsch, Englisch, Französisch und<br />
Spanisch gedruckt wurde, sind Abenteuer<br />
aus aller Welt, in denen das Taschenmesser<br />
aus dem Swiss Knife Valley eine<br />
tragende Rolle gespielt hat, zusammengetragen.<br />
Beim Basteln, Campieren und Picknick<br />
möchte es niemand missen. «A friend,<br />
not just a knife», wie ein Amerikaner treffend<br />
schrieb.<br />
Die einzigartige Erfindungsgabe der<br />
Victorinox-Entwickler, prägt heute eine<br />
gesamte Produktpalette, welche ihren<br />
Ursprung in den Wünschen der Kunden<br />
hat. Sie führt zu neuen Produkten mit<br />
neuartigen Funktionen, die den vielfältigen<br />
Anforderungen und Wertvorstellungen der<br />
Verbraucher auf ideale Weise entgegenkommen.<br />
So sind in den letzten Jahren<br />
die Victorinox Swiss Army-Uhren, die Fragrance-Linie,<br />
die Freizeit-Bekleidung und<br />
das Reisegepäck geschaffen worden, um<br />
höchste Ansprüche zu erfüllen, Probleme<br />
zu lösen und durch schlichte Eleganz zu<br />
gefallen. Sie sind erdacht und gemacht,<br />
um den Menschen zu nützen.<br />
Es sind Produkte mit Herz und Verstand –<br />
geschaffen für Menschen mit Herz und<br />
Verstand. www.victorinox.com<br />
Victorinox ist mit 950 Angestellten der grösste industrielle<br />
Arbeitgeber im Kanton Schwyz und die grösste Messerfabrik<br />
Europas.<br />
In Ibach werden täglich rund 28’000 «Swiss Army Knives»<br />
(100 verschiedene Modelle) und 32’000 andere Taschenwerkzeuge<br />
(260 verschiedene Modelle) produziert, und<br />
dazu noch 60’000 Haushalt-, Küchen- und Berufsmesser.<br />
90% der Produktion geht ins Ausland, in über 100 Länder.<br />
«Victorinox@work»<br />
Seit über 100 Jahren ist Victorinox ununterbrochen Lieferant<br />
des Soldatenmessers an die Schweizer Armee. 1909,<br />
nach dem Tode seiner Mutter, wählte der Unternehmer<br />
Karl Elsener ihren Vornamen Victoria zur Fabrikmarke. Als<br />
der 1921 erfundene rostfreie Stahl auch in Ibach Einzug<br />
hielt, wurde für die rostfreien Messer der Marke Victoria<br />
noch Inox (das internationale Kennzeichen für rostfreien<br />
Stahl) angefügt; aus der Verbindung dieser zwei Wörter<br />
entstand die heutige Fabrikmarke und Firmenbezeichnung<br />
Victorinox.<br />
«SwissCard Lite»<br />
«RescueTool»<br />
Seite 20
Erweiterbare Mittelspannungsanlage<br />
Xiria E<br />
Die neue Ringkabelstation<br />
Xiria E<br />
Die erweiterbare Xiria E ist die neue<br />
Mittelspannungsanlage von Eaton<br />
Einige Vorteile im Überblick:<br />
• Erweiterbar<br />
• Wartungsfrei<br />
• SF6-frei<br />
• hohe Betriebssicherheit<br />
• Anwendungen bis 24kV<br />
Seite 21<br />
www.eaton.ch
ENERGIE<br />
Optimierung bei<br />
Synergien von Energien<br />
Die prozessuale Verwertung und Aufbereitung von Abwasser und Abfall birgt Synergien in sich,<br />
benötigt aber auch elektrische Energie. Ein zeitgemässes Energiemanagement mit hochwertigen<br />
Elektromessgeräten rundet die Nachhaltigkeit von Materie ab, wie das wegweisende Beispiel<br />
der ara region bern ag (arabern) zeigt.<br />
Abwasserreinigungsanlagen (ARA)<br />
neuerer Generation haben nur<br />
noch in entferntestem Sinn mit<br />
der alleinigen Reinigung von Abwasser<br />
zu tun. Die arabern führt die eigentliche<br />
Abwasserreinigung als solches wohl<br />
noch in ihrem Kürzel, ihr Fokus richtet<br />
sich indes darüber hinaus auf den Verbund<br />
bzw. die Verwertung verschiedenster<br />
Energieträger.<br />
Aus Klärbecken wird Biotop<br />
Offene und meist übel richende Sammelbecken,<br />
wie wir sie noch von der ersten<br />
Generation der Kläranlagen her kannten,<br />
gehören bei der arabern, einem Zusammenschluss<br />
von zwölf Gemeinden inklusive<br />
der Stadt Bern, der Vergangenheit<br />
an. Vielmehr vermittelt die Ansicht der<br />
idyllisch am Aareschlaufe bei der Holzbrücke<br />
von Bremgarten BE gelegenenen,<br />
kompakte Gebäudekomplex mit Silos<br />
und Rohrsystemen den Eindruck einer<br />
Chemiefabrik.<br />
Allerdings eben ohne die lästigen Emissionen.<br />
Das einzige offene, ehemalige Klärbecken<br />
ist heute ein Biotop, gehegt und<br />
gepflegt vom Berner Stadtgärtner.<br />
Nebst ökologischen auch<br />
ökonomische Grundsätze<br />
Es liegt in der Sache, dass der Umwelt<br />
besonders Wert beigemessen wird. So<br />
nimmt bezüglich der sorgsamen und<br />
nachhaltigen Energienutzung die arabern<br />
eine Vorbildstellung ein. 100 % der<br />
von ihr benötigten thermischen Energie<br />
und 25 % der elektrischen Energie erzeugt<br />
man selbst. Als Aktiengesellschaft<br />
ist die arabern neben der Erfüllung eines<br />
klar umschriebenen öffentlichen Auftrags<br />
aber auch zu unternehmerischem Handeln<br />
verpflichtet.<br />
48 Messgeräte installiert<br />
Für Andreas Javet, Leiter Elektrounterhalt<br />
bei der arabern, bedeutet dies, dass<br />
nebst der Stromeigenproduktion auch<br />
dem Verbrauch elektrischer Energie besondere<br />
Bedeutung zukommt. Entsprechend<br />
der buchhalterischen Struktur der<br />
Kostenstellen, welche einzelnen Prozessen<br />
der Reinigungsverfahren zugeordnet<br />
Seite 22
ENERGIE<br />
sind, misst er anhand von nicht weniger<br />
als 48 dezentral installierten Universalmessgeräten<br />
(UMG) detailliert und präzise<br />
die Verbraucher im weitverzweigten<br />
Betriebsnetz der arabern.<br />
Erfolgreiche Umrüstung<br />
Aus den laufend erfolgenden Um- bzw.<br />
Aufrüstungen auf die neueste Gerätegeneration<br />
UMG 508 resultierte eine merklich<br />
verbesserte Messgenauigkeit. Beim<br />
gesamthaft gemessenen Energiebezug<br />
ergibt sich eine Abweichung von der externen<br />
Stromrechnung im Bereich von lediglich<br />
0.3 Prozent. Dies ist ein Wert, der<br />
selbst die Herzen bei Optec, der Schweizer<br />
Lieferantin der UMG-Messgeräte, höher<br />
schlagen lässt.<br />
Vielfältig messbare<br />
Netzqualitätskriterien<br />
Selbstverständlich messen Optec-Netzanalysatoren<br />
nicht nur den Bezug in<br />
kW-Stunden, sondern erlauben komplexeste<br />
Berechnungen und Analysen, die<br />
Aufschluss geben über die Netzqualität.<br />
Netzschwankungen, Oberschwingungen,<br />
Flicker und Transienten werden<br />
ebenso erfasst wie Ereignisse, die kundenspezifisch<br />
programmiert und ausgewertet<br />
werden können. Einem überdimensionierter<br />
Strombezug zum Beispiel<br />
kann so präventiv vorgebeugt oder<br />
ein ausserordentlicher Spannungsabfall<br />
kann nachträglich verfolgt werden.<br />
Weitreichender Kundensupport<br />
Nebst den illustrativen Display-Ansichten<br />
an den UMG-Messgeräten selbst<br />
UMGs soweit das Auge reicht. Andreas Javet überschaut «sein» Stromnetz dank insgesamt 48 Optec-Messgeräten.<br />
können die Stromnetzevaluationen mittels<br />
der Visualisierungssoftware GridVis<br />
zentral an einem Rechner ausgewertet<br />
und dargestellt werden. Um sich mit der<br />
neusten GridVis-Version vertraut zu machen,<br />
weilte Andreas Javet unlängst in<br />
Wetzikon am Sitz der Optec AG. Diese<br />
bietet ihren Kunden spezifische Schulungsveranstaltungen<br />
an, ganz nach der<br />
Devise, Messgeräte nicht «nur» zu verkaufen,<br />
sondern auch Gesamtlösungen<br />
aufzuzeigen und dazu entsprechenden<br />
Support zu gewährleisten.<br />
Investitionen zur Energiewende<br />
Messungen, wie sie Andreas Javet anstellt,<br />
bieten letztlich mit die Datenbasis<br />
für ambitiöse Ziele, welche mit einer<br />
der grössten und heute schweizweit<br />
schon fortschrittlichsten Anlage verfolgt<br />
werden. Grosse, von der arabern<br />
ins Auge gefasste Investitionen basieren<br />
zum einen auf der Energiestrategie<br />
2050 des Bundes mit der angestrebten<br />
Energiewende, der Abkehr von der<br />
Atomnstromnutzung. Zum andern hat<br />
das Stadtberner Stimmvolk seinerseits<br />
in einer Volksabstimmung den Ausstieg<br />
aus der Atomenergie bis 2039 gutgeheissen.<br />
Die Strategie 2005 der arbern<br />
selbst strebt zudem einen energieautarkten<br />
Betrieb an.<br />
Die Stromfresser im Verbund<br />
der verschiedenen Prozesse, die<br />
Turbokompressoren der Biologie<br />
verbrauchen Strom im kA-Bereich<br />
und damit rund ein Drittel des<br />
gesamten arabern-Bedarfs.<br />
Seite 23
ENERGIE<br />
Mechanische<br />
Reinigung<br />
Biologische<br />
Reinigung<br />
weitergehende<br />
Reinigung<br />
Schlammstabilisierung<br />
Schlammverwertung<br />
Aussenanlagen<br />
Sonstiges<br />
Energie<br />
Organisation<br />
489‘916 kWh<br />
7‘771‘709 kWh<br />
555‘502 kWh<br />
3‘905‘411 kWh<br />
2‘700‘404 kWh<br />
283‘654 kWh<br />
748‘765 kWh<br />
- 2‘711‘634 kWh<br />
348‘977 kWh<br />
Rechenanlage<br />
161‘615 kWh<br />
Biostyr<br />
6‘848‘811 kWh<br />
Filtration<br />
555‘502 kWh<br />
<br />
805‘690 kWh<br />
Entwässerung<br />
526‘767 kWh<br />
Regenbecken<br />
Kehrsatz<br />
10‘071 kWh<br />
Abluftbehandlung<br />
601‘338 kWh<br />
Blockheizkraftwerk<br />
(BHKW)<br />
- 3‘555‘277 kWh<br />
Betrieb<br />
Kläranlage<br />
348‘977 kWh<br />
Sand-/Kiesfang,<br />
Sandwäscher<br />
157‘707 kWh<br />
Fällmitteldosierung<br />
18‘188 kWh<br />
Strainpress.<br />
Schlammaufw.<br />
729‘487 kWh<br />
Trocknung<br />
1‘970‘099 kWh<br />
Regenbecken/<br />
Pumpwerk Belp<br />
273 ‘583 kWh<br />
Betriebswasserversorgung<br />
61‘013 kWh<br />
Heizung<br />
70‘080 kWh<br />
Vorklärung<br />
161‘615 kWh<br />
Faulwasser-<br />
Behandlung<br />
904‘710 kWh<br />
Faulbehälter<br />
1‘508‘981 kWh<br />
Gebäude<br />
203‘538 kWh<br />
Gebäude<br />
86‘414 kWh<br />
Gassystem<br />
171‘528 kWh<br />
Gebäude inkl.<br />
Sturmlüftung<br />
161‘615 kWh<br />
Nacheindicker<br />
425‘292 kWh<br />
Biogasaufbereitung<br />
602‘035 kWh<br />
Stromverbrauch 2013<br />
Prozessen zugeordnet*<br />
Biomasse-<br />
Annahmestelle<br />
85‘654 kWh<br />
Gebäude<br />
305‘307 kWh<br />
*) aus Darstellungsgründen wurden<br />
kleinere Verbraucher weggelassen<br />
Bedeutender Energiebedarf<br />
Die Siedlungshygiene, in deren Bereich<br />
das Kerngeschäft der arabern fällt, ist eine<br />
grosse Energiebezügerin. Zirka 2.5 % der<br />
gesamthaft in der Schweiz produzierten<br />
Elektrizität wird dazu benötigt, Tendenz<br />
steigend. Denn verschärfte Umweltgesetzgebungen<br />
erfordern neue Verfahrenstechniken<br />
mit erhöhtem Energiebedarf.<br />
«Smart ARA»<br />
In Anlehnung an das Smart Metering,<br />
spricht arabern-Direktor Beat<br />
Ammann von der «smarten» ARA,<br />
welche die Interaktion zwischen der<br />
energieintelligenten Kläranlage und<br />
den Infrastrukturnetzen definiert. Diese<br />
bindet das Kanal-/ und Regenbeckennetz,<br />
das Wärmenetz externer<br />
Wärmeerzeuger und -verbraucher wie<br />
auch das Erdgas- und Stromnetz ein.<br />
Querverbund macht Dampf<br />
Buchstäblich Dampf gemacht hat dieser<br />
Strategie der Querverbund mit der neuen<br />
Energiezentrale Forsthaus der Energie<br />
Wasser Bern (ewb). Dampf aus der<br />
im vergangen Jahr in Betrieb genomme-<br />
Andreas Javet (rechts), lässt sich vor Ort in Wetzikon von Optec-Verkaufsberater Ilsad Murati (links) die die Features der neuesten Grid-Vis-Version erläutern.<br />
Seite 24
ENERGIE<br />
nen und unweit an der Autobahn gelegen<br />
Kehrichtverwertungssanlage (KVA) wird<br />
in die neue Klärschlammtrocknungsanlage<br />
der arabern geleitet. Mit dem Label<br />
«naturmade star» zertifiziertes Biomethan<br />
fliesst in der Gegenrichtung in die moderne<br />
Energiezentrale und dient dort ins<br />
ewb-Erdgasnetz sowie an Dritte.<br />
Die Energie kann wenden ...<br />
Wie die Optec mit ihren hochwertigen<br />
Messgeräten und Gesamtlösungen im<br />
Bereich Projektmanagement liefert die<br />
arabern ihren Beitrag zur Energiewende.<br />
Dank der zweiten Biogasaufbereitungsanlage<br />
konnte die Methangasproduktion<br />
verdreifacht werden. Derzeit wird für rund<br />
60 Millionen Franken die Klärschlammund<br />
Rücklaufbehandlungsanlage erneuert.<br />
Alles in allem resultiert eine Verbesserung<br />
der Effizienz, Energiekosten werden<br />
optimiert, Betriebs- und Unterhaltskosten<br />
gesenkt, durch Rückbau ökologischer<br />
Mehrwert geschaffen. Eine konsequente<br />
Kreislaufwirtschaft garantiert Ressourceneffizienz<br />
- die arabern ist gut aufgestellt<br />
für die Energiewende und künftige<br />
Herausforderungen.<br />
Der Querverbund macht’s möglich: Dampf<br />
aus der Kehrichtverwertungsanlage in der<br />
oberen Leitung und Methangas aus der<br />
arabern das ewb-Erdgassnetz.<br />
Kontakt<br />
Optec AG<br />
Guyer-Zeller-Strasse 14<br />
CH – 8620 Wetzikon<br />
Telefon +41 (0) 44 933 07 70<br />
Telefax +41 (0) 44 933 07 77<br />
info@optec.ch<br />
www.optec.ch<br />
Wir sind auch ein Naturpark! Aus einem ausgedienten Klärbecken entstand ein Biotop.<br />
Seite 25
Executive CAS<br />
in Utility Management<br />
Von Praktiker zu Praktiker<br />
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Kursinhalt<br />
4 Pflichtmodule<br />
Strategy & Innovation Management 1<br />
Marketing Management 1<br />
Organisational Behaviour & HR Management 1<br />
Managerial Finance 1<br />
3 Wahlmodule<br />
Management Accounting & Control 1<br />
Utility Technology 1<br />
Process & Excellence Management 1<br />
National & International Economics 1<br />
Information Management & Decision Support 1<br />
Law in Utility Technology 1<br />
Project Management 1<br />
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Praktische Informationen<br />
• Kurssprache ist Englisch<br />
• Kursort ist an der Universität Freiburg<br />
• Programmgebühr: CHF 9’800.-<br />
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Beratungsgespräch.<br />
Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen.<br />
UNIVERSITY OF FRIBOURG<br />
FACULTY OF ECONOMICS & SOCIAL SCIENCES<br />
iimt University of Fribourg Bd de Pérolles 90 CH-1700 Fribourg Phone +41 26 300 84 30 iimt@unifr.ch www.iimt.ch
ENERGIE<br />
Verbrennungsforschung im<br />
Zeichen der Energiewende<br />
Wirkungsgrad erhöhen, Gasmotoren optimieren, Biotreibstoffe erproben – das sind drei wichtige<br />
Trends in der Schweizer Verbrennungsforschung. Forscher und Forscherinnen orientieren sich in<br />
ihrer Arbeit neben den internationalen Standards massgeblich an den Langfristzielen der Energiestrategie<br />
2050 des Bundesrats.<br />
von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)<br />
Die Erforschung von Verbrennungsmotoren<br />
hat in der Schweiz einen<br />
angestammten Platz. Dies nicht<br />
nur an den akademischen Forschungsinstituten,<br />
sondern auch in der Industrieforschung.<br />
Etwa beim Baumaschinenhersteller<br />
Liebherr Machines, der im<br />
fribourgischen Bulle seit den 1980 er<br />
Jahren Dieselmotoren bis ca. 1 000 kW<br />
Leistung für die Bagger und Kräne aus<br />
eigener Produktion herstellt. In der F&E-<br />
Abteilung in Bulle werden nach Auskunft<br />
von Stephan Haas die Motoren heute für<br />
neue Anforderungen ausgelegt mit dem<br />
Ziel, auch externe Abnehmer beliefern zu<br />
können. Zudem weitet Liebherr Machines<br />
das Sortiment auf Gasmotoren aus,<br />
denen im Zuge der Neuausrichtung der<br />
Energiepolitik in<br />
der Schweiz und<br />
international sowie<br />
der zunehmenden<br />
Verfügbarkeit von<br />
Erdgas (Stichwort:<br />
Schiefergas) eine<br />
wachsende Bedeutung<br />
vorausgesagt<br />
wird.<br />
Empa-Forscher arbeiten zur Zeit an einem hydraulischen Ventiltrieb mit der Bezeichnung<br />
EVA. Die Illustration veranschaulicht das Funktionsprinzip: Rot ist ein hohes Druckniveau,<br />
blau ein tiefes. Das Ventil wird mit dem hohen Druck beschleunigt (links), es lässt sich eine<br />
ballistische Phase einschalten (Mitte), und das Ventil wird mit dem hohen Druck wieder<br />
abgebremst (rechts). Durch diese Schaltung lässt sich die kinetische Energie des Ventils<br />
beim Abbremsvorgang rekuperieren.<br />
Empa-Forschung zum hydraulischen Ventiltrieb EVA. Die Grafik zeigt die Rekuperationseffizienz<br />
für ein Ventil mit 6mm Schaftdurchmesser in Abhängigkeit des Durchmessers des<br />
Betätigungszylinders (x-Achse ) sowie für verschiedene Querschnitte der Fluidzuführung<br />
(Epsilon 10 - Epsilon 25, die Zahl ist die Fläche der Fluidzuführung in Prozent der Ringfläche<br />
des Betätigungszylinders). Für machbare Leitungsquerschnitte (Epsilon20) sieht man, dass<br />
die Rekuperationseffizienz der hydraulischen Schaltung sehr hoch ist. Das heisst, dass ein<br />
grosser Teil der ins Ventil gesteckten Energie wieder hydraulisch rekuperiert werden kann.<br />
Zu diesem Trend<br />
gesellt sich eine<br />
zweite Entwicklung.<br />
Von ihr berichtet<br />
Peter Krähenbühl,<br />
Leiter<br />
Technologie Entwicklung<br />
bei der<br />
FTP Motorenforschung<br />
AG, dem<br />
Entwicklungszentrum<br />
von Industriedieselmotoren<br />
in<br />
Arbon (TG). Mit der<br />
EU-Schadstoffnorm<br />
Euro VI seien<br />
die Emissionen<br />
heute auf einem so<br />
tiefen Niveau angelangt,<br />
dass regulatorische<br />
Vorgaben<br />
nicht mehr<br />
länger als Technologietreiber<br />
wirksam<br />
seien. Krähenbühl spricht von einem<br />
«Paradigmenwechsel». Der Fokus der Industrieforschung<br />
habe sich unterdessen<br />
auf die Erhöhung des Wirkungsgrads verschoben.<br />
So wird heute daran gearbeitet,<br />
den Wirkungsgrad von Lkw-Motoren –<br />
aktuell bei 44,4 % – bis im Jahr 2020 auf<br />
rund 50 % anzuheben. Dafür müssen<br />
der Verbrennungsvorgang optimiert, Reibungs-<br />
und Wärmeverluste vermindert<br />
sowie die Abgaswärme genutzt werden.<br />
Im Dienst energiepolitischer<br />
Zielsetzungen<br />
Neben Liebherr und FTP waren mit Alstom<br />
und Wärtsilä Schweiz zwei weitere<br />
prominente Industrieunternehmen an<br />
der Tagung «Verbrennungsforschung in<br />
der Schweiz» vertreten, die im November<br />
2013 an der ETH Zürich stattfand. Die<br />
vom Bundesamt für Energie (BFE), dem<br />
ETH-Labor für Aerothermochemie und<br />
Verbrennungssysteme (LAV) sowie vom<br />
Labor für Verbrennungsforschung des<br />
Paul Scherrer Institut (PSI) organisierte<br />
Tagung griff aktuelle Entwicklungstrends<br />
in der Schweizer Verbrennungsforschung<br />
auf. Auch diese Forschung orientiert sich<br />
heute massgeblich an energiepolitischen<br />
Zielen, wie Rolf Schmitz, Leiter der Sektion<br />
Energieforschung im BFE, in Zürich<br />
ausführte. Gemäss diesen Zielen könnten<br />
in den Energiesystemen der Zukunft<br />
vermehrt Gasmotoren zum Einsatz kommen,<br />
und angestrebt ist eine weitere Erhöhung<br />
des Wirkungsgrads. Ein zentrales<br />
Anliegen des Energieforschungskonzepts<br />
des Bundes 2013 – 2016 ist ein reduzierter<br />
Treibstoffverbrauch durch effiziente<br />
Mobilität und fortschrittliche Antriebstechnik.<br />
Darüber hinaus ist die Substitution<br />
fossiler Treibstoffe ein weiterer wichtiger<br />
Punkt, wobei die Voraussetzung erfüllt<br />
sein muss, dass nachhaltige biogene<br />
Seite 27
ENERGIE<br />
Treibstoffe oder Treibstoffe aus erneuerbaren<br />
Energien wirtschaftlich verfügbar sind.<br />
Am Beispiel von Ethanol untersucht LAV-<br />
Doktorand Karel Steurs das Klopfverhalten<br />
Ethanol-betriebener Motoren. Ethanol<br />
kommt schon heute mehr und mehr<br />
bei Otto-Motoren zum Einsatz. Bei einer<br />
Oktanzahl von 107 – 108 lässt sich der<br />
Treibstoff hoch verdichten. Das schafft<br />
die Voraussetzung für einen hohen Wirkungsgrad.<br />
Einen anderen Ansatz zur<br />
Effizienzsteigerung von Verbrennungsmotoren<br />
verfolgt Patrik Soltic. Er hat mit<br />
seinen Forscherkollegen von der Empa<br />
einen neuartigen Mechanismus entwickelt,<br />
der die Ein- und Auslassventile nicht<br />
mehr mechanisch über die Nockenwelle<br />
steuert, sondern hydraulisch. Ziel ist, die<br />
Zufuhr des Brennstoffgemischs in den<br />
Brennraum und das Ausströmen der Abgase<br />
aus dem Brennraum von Zyklus zu<br />
Zyklus flexibel regeln zu können. Die Idee<br />
ist nicht neu. Für solche hydraulischen<br />
Systeme wurden schon mehrere Hundert<br />
Patente angemeldet. Das System der<br />
Empa arbeitet laut Soltic nun aber erstmals<br />
so energiearm, dass ein marktfähiges<br />
System in Sicht ist. Mit Blick auf eine<br />
spätere Kommerzialisierung durch einen<br />
Industriepartner baut die Empa zur Zeit<br />
ein Funktionsmuster, mit dem die Forscher<br />
auch die noch bestehenden<br />
Probleme wie der<br />
Dichtigkeit der Ventile<br />
in den Griff bekommen<br />
wollen.<br />
Funktionsmuster (Versuchsaufbau) des hydraulischen<br />
Ventiltriebs EVA, an dem Empa-Forscher gegenwärtig<br />
arbeiten. Die Druckspeicher sind rechts zu sehen, die<br />
aufgewickelten Hydraulikzuleitungen dienen der Volumenstrommessung<br />
mittels Indikatormethode, der Ventiltrieb<br />
ist links zu sehen. Unten sieht man den Fluidtank,<br />
die Hydraulikpumpe sowie die Druckregler.<br />
Grundlagenforschung rund um<br />
Gasturbinen und -motoren<br />
Grosses Forscherinteresse ziehen aktuell<br />
alle Themen rund um die Weiterentwicklung<br />
der Gasturbinen und Gasmotoren<br />
auf sich. Gasturbinen könnten in Zukunft<br />
in Gaskombikraftwerken und Gasmotoren<br />
in Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen<br />
einen Beitrag zur Schweizer Energieversorgung<br />
leisten. «Gasturbinen werden<br />
als das flexible Element in der Energieproduktion<br />
gesehen», sagt Dr. Salvatore<br />
Daniele, Forscher an<br />
der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz<br />
(FHNW) in Windisch.<br />
Sie sollen mit unterschiedlichen<br />
Brennstoffen<br />
betrieben<br />
werden können (Fuel-Flex),<br />
aber auch<br />
flexibel in Teillast betrieben<br />
werden können<br />
(Load-Flex). Mit<br />
diesem Ziel erforscht<br />
Daniele am COB-<br />
RA-Prüfstand an der<br />
FHNW die «gestufte<br />
Verbrennung» in einer<br />
Gasturbine mit<br />
zwei Brennkammern. «Unser System erreicht<br />
das Load-Flex-Ziel, aber auch die<br />
Emissionsziele. Nun arbeiten wir an Fuel-Flex,<br />
an der Verbesserung der zweiten<br />
Brennkammer und der Modellierung<br />
mit CFD (computional fluid dynamics)»,<br />
zieht Daniele Zwischenbilanz. Yu-Chun<br />
Lin untersucht am PSI, mit welcher<br />
Geschwindigkeit die Flamme<br />
beim Verbrennungsprozess<br />
den Brennstoff umsetzt,<br />
und dies speziell<br />
für wasserstoffhaltige<br />
Brenngasgemische,<br />
aber auch für Biogas/<br />
Erdgas und Methan.<br />
Auch hier handelt es sich<br />
um Grundlagenwissen,<br />
das künftig unter anderem<br />
helfen könnte, Brenner so auslegen,<br />
dass bei den unterschiedlichen<br />
Brennstoffen kein Flammenrückschlag<br />
erfolgt. «Das sind wichtige Forschungsansätze,<br />
denn mit der Klimathematik treten<br />
Brenngase mit Anteilen von Wasserstoff,<br />
bei deren Verbrennung weniger CO 2<br />
entsteht,<br />
immer stärker in den Fokus», sagt<br />
Peter Jansohn, Leiter der Verbrennungsforschung<br />
am PSI.<br />
Rund um die Gasmotoren betreiben Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler<br />
heute eine breite Palette von Grundlagenforschung,<br />
zum Zündvorgang und zum<br />
Verbrennungsprozess im Brennraum,<br />
dem Herzstück des Verbrennungsmotors,<br />
aber auch zur Variabilität zwischen<br />
den einzelnen Verbrennungszyklen. LAV-<br />
Doktorandin Stéfanie Schlatter untersucht<br />
die Piloteinspritzung, bei der das Gasgemisch<br />
nicht von einer Zündkerze gezündet<br />
wird, sondern es wird ein Dieselstrahl<br />
in die Brennkammer eingespritzt, der das<br />
Stéfanie Schlatter, Verbrennungsforscherin an der ETH Zürich, untersucht im Rahmen<br />
ihrer Doktorarbeit die Piloteinspritzung, bei der ein Dieselstrahl das Gas-Luft-Gemisch<br />
durch Selbstzündung zur Reaktion bringt (analog zum Dieselmotor). Dank dieser Technologie<br />
sollen Gasmotoren künftig mit verschiedenen Brennstoffen bzw. Brennstoffen<br />
verschiedener Qualität betrieben werden können.<br />
Gas-Luft-Gemisch durch Selbstzündung<br />
(analog zum Dieselmotor) zur Reaktion<br />
bringt. Diese Technologie – früher sprach<br />
man von Zündstrahlmotoren – könnte<br />
einen Weg ebnen, Gasmotoren künftig<br />
mit verschiedenen Brennstoffen bzw.<br />
Brennstoffen verschiedener Qualität betreiben<br />
zu können. Jann Koch und Martin<br />
Schmitt – wie Schlatter Doktoranden<br />
am LAV – setzen die Simulationswerkzeuge<br />
LES (Large Eddy Simulation) und DNS<br />
(Direct Numerical Simulation) ein, um die<br />
minimalen Schwankungen zwischen den<br />
einzelnen Verbrennungszyklen (etwa im<br />
Strömungsverhalten) beschreiben zu<br />
können. Dies könnte dereinst helfen, die<br />
Schwankungen zu verringern und damit<br />
klopffreien und emissionsarmen Gasmotoren<br />
der nächsten Generation den Weg<br />
zu ebenen.<br />
Forschen über Grenzen hinweg<br />
Eine vielfältige Verbrennungsforschung<br />
ist in einer Zeit, in der fossile Brennstoffe<br />
am politischen Pranger stehen, nicht<br />
mehr selbstverständlich. Dietmar Goericke,<br />
Geschäftsführer der Forschungsvereinigung<br />
Verbrennungskraftmaschinen<br />
(FVV) in Frankfurt, einem Netzwerk der<br />
Motoren- und Turbinenforschung, brachte<br />
das Dilemma an der Zürcher Verbrennungstagung<br />
auf den Punkt: «Glückliche<br />
Schweiz, hier gibt es noch Verbrennungsforschung<br />
– bei uns gibt es nur noch Elektromotoren»,<br />
sagte Goericke mit Blick auf<br />
Deutschland mit einem Schuss Sarkasmus.<br />
Seite 28
ENERGIE<br />
Jann Koch und sein Kollege Martin Schmitt setzen am LAV der ETH Zürich die Simulationswerkzeuge<br />
LES (Large Eddy Simulation) und DNS (Direct Numerical Simulation) ein, um die minimalen Schwankungen<br />
zwischen den einzelnen Verbrennungszyklen (etwa im Strömungsverhalten) beschreiben zu können.<br />
Martin Schmitt und sein Kollege Jann Koch setzen am LAV der ETH Zürich die Simulationswerkzeuge<br />
LES (Large Eddy Simulation) und DNS (Direct Numerical Simulation) ein, um die minimalen Schwankungen<br />
zwischen den einzelnen Verbrennungszyklen (etwa im Strömungsverhalten) beschreiben zu können.<br />
Ganz so perspektivenlos ist die Situation<br />
für die Forschung auch in Deutschland<br />
nicht. Immerhin stehen dem Netzwerk 15<br />
Mio. EUR Fördergelder pro Jahr zur Verfügung.<br />
250 Wissenschaftler arbeiten zur Zeit<br />
an 122 Forschungsprojekten. Von der Förderung<br />
der FVV profitiert seit längerem auch<br />
die Schweiz: In den letzten 15 Jahren führte<br />
die Vereinigung 14 Projekte mit einem<br />
Volumen von 3,4 Mio. EUR in der Schweiz<br />
durch, vorwiegend mit der ETH Zürich.<br />
Auch bei der FVV bilden die Kraftstoffe<br />
der Zukunft ein zentrales Thema. Mit einer<br />
Metastudie klärt die Vereinigung den F+E-<br />
Bedarf in diesem Bereich ab. Themen<br />
sind dabei laut Goericke Methanschlupf<br />
und Effizienzpotenzial von komprimiertem<br />
Erdgas (Compressed Natural Gas,<br />
CNG), Optionen, Potenzial, Grenzen der<br />
Beimischung von Dimethylether (DME) als<br />
Dieseladditiv, oder die Reinwasserstoffnutzung<br />
in Gasturbinen und Gasmotoren.<br />
Prof. Konstantinos Boulouchos, Leiter<br />
des LAV an der ETH Zürich, lobt die<br />
deutsche Förderinitiative in zweierlei Hinsicht:<br />
Sie enthalte die Möglichkeit, Projekte<br />
bzw. Ergebnisse einer Reihe von Industriepartnern<br />
vorzustellen. Zudem sei sie ein<br />
wirksames Instrument zur Förderung des<br />
Forschernachwuchses.<br />
Weitere Informationen zur Tagung<br />
«Verbrennungsforschung in der Schweiz»<br />
vom 6. November 2013: www.lav.ethz.ch/<br />
news/Konferenzmappe.pdf<br />
Auskünfte zur Schweizer Verbrennungsforschung<br />
erteilt Stephan Renz<br />
(renz.btr@swissonline.ch), Leiter des BFE-<br />
Forschungsprogramms Verbrennung.<br />
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Entsorgung»<br />
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Rohstoffeffizienz<br />
Seite 29<br />
www.werz.hsr.ch
RUBRIK<br />
Fertig für die Auslieferung: Die ostdeutsche Firma F-Solar beliefert<br />
mit seinem Floatglas vor allem Modulhersteller in Europa.<br />
Kostensenkungen in der Photovoltaik:<br />
Glasinnovationen im Fokus<br />
Obwohl die Kosten für Solarstrom zuletzt stark gesunken sind, kann die Photovoltaik noch nicht mit<br />
konventionellen Energieträgern konkurrieren. Das letzte Stück zur Wettbewerbsfähigkeit wird für<br />
die Branche schwierig: Die Zellen- und Modulproduktionen wurden bereits erheblich rationalisiert.<br />
Die Unternehmen müssen sich deshalb stärker auf Innovationen bei den Rohstoffen und Komponenten<br />
konzentrieren.<br />
von Sascha Rentzing<br />
Die Analysten sind sich einig: Nach<br />
zwei Jahren Konsolidierung gewinnt<br />
der globale Photovoltaik-<br />
Markt wieder an Fahrt. Das US- Marktforschungsunternehmen<br />
NPD Solarbuzz<br />
rechnet dieses Jahr mit einer weltweiten<br />
Photovoltaik-Nachfrage von 45 bis 55 Gigawatt,<br />
nach 37 Gigawatt 2013. Starkes<br />
Wachstum erwarten die Experten vor allem<br />
in Asien sowie Nord- und Südamerika.<br />
Damit erscheinen neben den etablierten<br />
Märkten in Europa bald neue Regionen<br />
auf der Photovoltaik-Landkarte.<br />
Getrieben werden die Märkte von Solarstrom-Einspeisetarifen,<br />
die sich am deutschen<br />
Modell des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
orientieren. Rund 60 Länder<br />
haben diese Art der Förderung mittlerweile<br />
eingeführt. Gleichzeitig werden<br />
Solaranlagen immer günstiger. Der Preis<br />
für eine durchschnittliche schlüsselfertige<br />
Anlage mit kristallinen Modulen aus<br />
Deutschland fiel laut dem Handelsportal<br />
pvXchange in den vergangenen zwei<br />
Jahren um ein Viertel auf rund 1 500 Euro<br />
pro Kilowatt.<br />
Zurückzuführen ist der Preisverfall auf<br />
den harten Wettbewerb in der Photovoltaik-Industrie.<br />
Besonders in China sind<br />
Solarfabriken mit Hilfe staatlicher Subventionen<br />
in den vergangenen Jahren wie<br />
Pilze aus dem Boden geschossen. «In<br />
China ist es ein Staatsziel: Die chinesischen<br />
Hersteller sollen den zukunftsträchtigen<br />
Photovoltaik-Weltmarkt um jeden<br />
Preis dominieren», erklärt der Unternehmensberater<br />
und Chinaexperte Frank<br />
Haugwitz. Das Überangebot an Solarmodulen<br />
zwingt die Hersteller zu drastischen<br />
Preisnachlässen.<br />
Noch nicht wettbewerbsfähig<br />
Der europäischen Solarindustrie geht der<br />
Preiskampf mittlerweile an die Substanz.<br />
Nach aktuellen Daten des deutschen Statistischen<br />
Bundesamts ist bei den deutschen<br />
Modulherstellern seit 2012 mehr<br />
als die Hälfte von 10’200 Stellen weggefallen.<br />
Erstmals seit knapp vier Jahren<br />
sank die Beschäftigung unter die Marke<br />
von 5 000. Andererseits ist die Photovoltaik<br />
dank des Preisrutschs nun nicht<br />
mehr weit von den Stromgestehungskosten<br />
konventioneller Kraftwerke entfernt, in<br />
einigen sonnenreichen Regionen ist So-<br />
Seite 30
ENERGIE<br />
larstrom sogar bereits wettbewerbsfähig.<br />
Im Südwesten der USA erzeugen grosse<br />
Solarkraftwerke die Kilowattstunde mittlerweile<br />
für 0,08 Cent – fast so günstig<br />
wie Gas- und Kohlekraftwerke.<br />
Weitere Kostensenkungen verlangen von<br />
der Solarindustrie jedoch grosse Anstrengungen.<br />
«In der Zellen- und Modulproduktion<br />
sind nicht mehr so dramatische<br />
Kostenersparnisse zu erwarten wie<br />
in den letzten beiden Jahren», sagt Florian<br />
Wessendorf, Geschäftsführer des<br />
Fachverbands Photovoltaik-Produktionsmittel<br />
im deutschen Maschinenbauverband<br />
VDMA. Technologische Innovationen<br />
seien hier bereits weitreichend umgesetzt<br />
worden.<br />
Dennoch bleiben der Industrie weitere<br />
Möglichkeiten, um Kosten zu senken. Ein<br />
Ansatzpunkt bieten zum Beispiel die so<br />
genannten Balance-of-System-Kosten.<br />
Sie bezeichnen in der Photovoltaik alle<br />
Kosten für Komponenten und Dienstleistungen,<br />
die nötig sind, um eine Solaranlage<br />
am jeweiligen Standort funktionsfähig<br />
zu errichten – mit Ausnahme der Modulkosten.<br />
Dazu gehören beispielsweise<br />
die Kosten für Wechselrichter, die Unterkonstruktion,<br />
die Verkabelung oder den<br />
Netzanschluss. Derzeit machen diese<br />
Positionen rund ein Drittel der Gesamtkosten<br />
eines Solarprojekts aus.<br />
Glas-Glas-Modul: Solarworld hüllt seine Solarzellen in<br />
zwei Glasscheiben. Dadurch sind die empfindlichen<br />
Lichtsammler besser geschützt und halten länger.<br />
Millimeter dick. Das spart Materialkosten und ermöglicht den Bau von Doppelglas-Modulen,<br />
die auch auf der Rückseite statt mit einer Folie mit einer robusten Glasscheibe ausgestattet sind.<br />
Kostenschraube Glas<br />
Auch auf den vorgelagerten Wertschöpfungsstufen<br />
wie der Glasproduktion sind<br />
noch Effizienzgewinne möglich. Nach<br />
Informationen von Heiko Hessenkämper,<br />
Professor für Glas- und Emailtechnik<br />
an der Technischen Universität (TU)<br />
Freiberg, schlagen die Kosten für Deckund<br />
Trägergläser pro Kilowatt Modulleistung<br />
aktuell mit rund 80 Euro zu Buche.<br />
Bei derzeitigen Modulpreisen von durchschnittlich<br />
600 bis 800 Euro pro Kilowatt,<br />
liegt der Preisanteil des Glases also mindestens<br />
bei zehn Prozent. Hessenkämper<br />
glaubt, dass<br />
sich dieser Anteil durch<br />
relativ einfache Massnahmen<br />
um zwei Drittel auf<br />
etwa 30 Euro pro Kilowatt<br />
senken lässt.<br />
«Es gibt Materialien, die<br />
einfach aus der Gasphase<br />
auf das Glas abgeschieden<br />
werden können.<br />
Sie erhöhen die<br />
Festigkeit des Glases<br />
und reduzieren Lichtreflexionen»,<br />
erklärt Hessenkämper.<br />
Dank dieser<br />
einfachen Methode der<br />
Oberflächenmodifikation,<br />
die keine Prozessveränderungen<br />
bei der<br />
Glasproduktion erfordere,<br />
könne auf das bisher<br />
gängige thermische Vorspannen<br />
zur Glasverfestigung verzichtet<br />
werden. Durch dieses Härten erhält die<br />
Glasscheibe die Eigenschaft eines elastischen,<br />
widerstandsfähigen Körpers, der<br />
die empfindlichen Solarzellen viele Jahre<br />
vor Witterungseinflüssen schützt. Der<br />
Vorgang ist jedoch energie- und kostenintensiv:<br />
Die Scheiben werden zunächst<br />
auf mehr als 600 Grad Celsius erhitzt und<br />
anschliessend von den Oberflächen her<br />
rasch abgekühlt, um es in einen Eigenspannungszustand<br />
zu versetzen.<br />
Während die Gasphasenabscheidung<br />
nach Angaben von Hessenkämper bereits<br />
kommerziell einsetzbar ist und derzeit<br />
vor allem von asiatischen Glasproduzenten<br />
erprobt wird, steckt der Ansatz<br />
der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen<br />
(FAU) und ihrer Projektpartner<br />
noch im Forschungsstadium. Die<br />
Wissenschaftler arbeiten an intelligenten<br />
Solargläsern, die das Sonnenlicht mithilfe<br />
von Leuchtstoffen an die spektrale Empfindlichkeit<br />
von Solarzellen anpassen. Auf<br />
diese Weise soll die Stromausbeute der<br />
Zellen verbessert und somit die Stromgestehungskosten<br />
gesenkt werden.<br />
Intelligente Solargläser<br />
Seit Jahren ist den Wissenschaftlern ein<br />
Lösungsansatz bekannt, wie der Spektralbereich<br />
von Solarzellen erweitert werden<br />
kann: Durch so genanntes «Lumineszenz<br />
Down Shifting» können Teile des Sonnenlichts,<br />
die die Solarzellen kaum nutzen<br />
können, in Wellenlängenbereiche<br />
Seite 31
ENERGIE<br />
umgewandelt werden, in denen sie sehr<br />
effizient arbeiten. Das Vorhaben der FAU<br />
zielt konkret darauf ab, hochenergetisches<br />
ultraviolettes und blaues Licht mit<br />
einer hauchdünnen Leuchtstoffschicht in<br />
niedrig energetisches Grün- und Rotlicht<br />
zu konvertieren. Dafür ist es nach Angaben<br />
von FAU- Projektleiter Miroslaw Batentschuk<br />
nicht erforderlich, die etablierten<br />
Technologien der Herstellung des Solarglases<br />
grundsätzlich zu ändern, sondern<br />
nur in Teilen der Beschichtung zu<br />
modifizieren. Die ersten Projektergebnisse<br />
sind viel versprechend: «Bei einer Dünnschichtsolarzelle<br />
auf Basis von Kupfer, Indium,<br />
Gallium und Selen haben wir eine<br />
Verbesserung der Effizienz um bis zu fünf<br />
Prozent erreicht» , erklärt Batentschuk.<br />
mehr so leicht Feuchtigkeit in das Modul<br />
eindringen und die empfindlichen Zellen<br />
schädigen – die Lebensdauer des Moduls<br />
steigt, es produziert mehr Strom, die<br />
Kosten pro Kilowattstunde sinken.<br />
Hersteller setzen auf Glas-Glas-Module<br />
Der Solarhersteller Solarworld etwa bietet<br />
seit 2013 Glas-Glas- Module unter<br />
dem Namen «Sunmodule Protect» an.<br />
Sie seien trotz der zusätzlichen Glasscheibe<br />
bei gleichen Abmessungen genau<br />
so leicht wie gängige Glas-Folien-<br />
Module, alterten aber deutlich langsamer,<br />
heisst es bei Solarworld. 30 statt 25<br />
Jahre sollen die Module arbeiten und dabei<br />
weniger als 0,35 Prozent pro Jahr an<br />
Leistung verlieren. Gewöhnlich rechnen<br />
die Hersteller heute mit einer jährlichen<br />
Degradation von 0,7 Prozent. Solarworld<br />
erwägt, seine neuen Glas-Glas-Module<br />
technisch weiter aufzuwerten. Derzeit<br />
bestehen sie noch aus herkömmlichen<br />
Solarzellen aus multikristallinem Silizium.<br />
Künftig könnten darin hocheffiziente<br />
PERC-Zellen (Passivated Emitter Rear<br />
Cell) mit Wirkungsgraden von mehr als<br />
20 Prozent eingesetzt werden, die Solarworld<br />
ebenfalls neu entwickelt hat. Um<br />
die hohe Effizienz zu erreichen, erhalten<br />
die Rückseiten der Zellen zusätzliche<br />
Beschichtungen, die elektrische und optische<br />
Verluste reduzieren.<br />
Einen anderen Ansatz, um die Effizienz<br />
von Solarmodulen zu erhöhen, bieten<br />
Bis neuartige Technologien wie die intelligenten<br />
Solargläser kommerziell eingesetzt<br />
werden können, setzt die Industrie<br />
naheliegende Neuerungen um. So bietet<br />
der deutsche Solarglashersteller F-Solar,<br />
ein Joint Venture von Interpane und der<br />
niederländischen Firma Scheuten, seit<br />
dem vergangenen Jahr<br />
Schlüsselkomponente: Solarglas schützt die blau schimmernden Solarzellen nicht<br />
nur vor schädlichen Einflüssen, es hilft auch, möglichst viel Sonnenlicht einzufangen.<br />
Floatglas an, das mit zwei Millimetern<br />
Stärke fast halb so dünn ist wie herkömmliches<br />
Solarglas. «Durch den geringeren<br />
Materialeinsatz sinkt der Preis.<br />
Ausserdem können Modulhersteller mit<br />
den dünneren Scheiben neue Produkte<br />
wie Glas-Glas-Module produzieren», sagt<br />
F-Solar-Geschäftsführer Thomas Keyser.<br />
Bei dieser Art von Modulen ersetzt eine<br />
Glasscheibe die sonst übliche Rückseitenfolie.<br />
Sie schützt die eingebetteten<br />
Solarzellen besser gegen Druck- und<br />
Zugkräfte und macht sie weniger anfällig<br />
für Zellbrüche. Ausserdem kann nicht<br />
Seite 32
ENERGIE<br />
Aufwendige Produktion: Die Herstellung von Solarglas ist<br />
energieintensiv und relativ teuer. Die Unternehmen nutzen<br />
deshalb jede Stellschraube für Kostensenkungen.<br />
so genannte Antireflexschichten auf den<br />
Frontgläsern. Dabei handelt es sich meistens<br />
um einschichtige, nanoporöse<br />
Strukturen aus Siliziumoxid. Sie reduzieren<br />
die Reflexion des einfallenden Lichts<br />
und erhöhen die Lichtdurchlässigkeit des<br />
Glases. Da mehr Licht auf die Solarzellen<br />
fällt, wird durch diese zusätzliche Energie<br />
die Gesamteffizienz der Module um zwei<br />
bis drei Prozent erhöht.<br />
Der süddeutsche Maschinenbauer Bürkle<br />
zum Beispiel bietet Solarglaslieferanten<br />
nach eigenen Angaben ein besonders<br />
effizientes Beschichtungsverfahren<br />
an. Bürkles Walzenauftragsmaschine<br />
«e.a.sy-Coater» könne im Gegensatz<br />
zur oft eingesetzten Sprühbeschichtung<br />
besonders homogene Fluidfilme mit nur<br />
fünf bis 15 Mikrometern Dicke auf die<br />
Gläser auftragen. Das Verfahren sei ideal,<br />
um Materialverluste zu vermeiden und<br />
eine definierte Schichtdicke zu erzielen,<br />
erklärt Bürkle-Produktmanager Oliver<br />
Meisriemel. «Schichtdickenunterschiede<br />
sind durch Farbabweichungen leicht zu<br />
erkennen. Mit unserer Walzenauftragsmaschine<br />
erzielt man eine technisch und<br />
optisch perfekte Oberfläche.»<br />
Auf der glasstec 2014 in Düsseldorf, der<br />
weltweit grössten und internationalsten<br />
Fachmesse der Glasbranche und ihrer<br />
Zulieferer, werden Maschinenbauer wie<br />
Bürkle vom 21. – 24.10.2014 ihre neuesten<br />
Produktionstechnologien für die Solarglasherstellung<br />
präsentieren. Innovationen<br />
bei den Solargläsern und Solarmodulen<br />
werden auch das zentrale Thema<br />
des Kongresses «solar meets glass» der<br />
kommenden glasstec sein. Experten der<br />
Solar- und Glasindustrie kommen hier<br />
vom 20 bis 21.10.2014 zusammen, um<br />
sich über Fortschritte in der Glas- und<br />
Modulfertigung sowie beim Material und<br />
den Kosten auszutauschen. Experten<br />
hoffen auf einen engen Schulterschluss<br />
der beiden Branchen. «Im Glasbereich<br />
gibt es noch grosses Innovationspotenzial.<br />
Die Photovoltaikindustrie hat es bisher<br />
nur unzureichend ausgenutzt», sagt<br />
Glasforscher Hessenkämper.<br />
Kontakt<br />
Pressekontakt glasstec 2014<br />
Sebastian Pflügge<br />
Brigitte Küppers (Assistenz)<br />
Telefon 0049 (0) 211/4560-464 oder -929<br />
Telefax 0049 (0) 211/4560-87 464<br />
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Seite 33
Seite 34
ROHRSYSTEME<br />
Der VKR stellt sich vor<br />
Der Verband Kunststoff-Rohre und –Rohrleitungsteile (VKR) ist der Zusammenschluss von in der<br />
Schweiz domizilierten Herstellern sowie Werksvertretern ausländischer Hersteller von Kunststoff-<br />
Rohren und -Rohrleitungsteilen. Seine Aufgabe ist in erster Linie die Förderung des Werkstoffs<br />
Kunststoff im Rohrleitungsbau. Darüber hinaus vertritt der Verband im konkreten Fall die wirtschaftlichen,<br />
wirtschaftspolitischen und technischen Interessen seiner Mitglieder.<br />
Der VKR, als typischer Schweizer<br />
Verband, basiert weitgehend auf<br />
dem Milizsystem. Die Bereitschaft<br />
der Mitgliedfirmen im Verband eine aktive<br />
Rolle einzunehmen ist wesentlich. Diese<br />
Mitarbeit öffnet für die Mitgliedsfirma ein<br />
grosses Beziehungsnetz – auch für spezielle<br />
Problemstellungen im technischen<br />
und politischen Bereich und ermöglicht<br />
dem VKR die erwarteten Leistungen am<br />
Markt zu erbringen.<br />
Der Schweizer Markt für Kunststoffrohre<br />
ist auch in den vergangenen Jahren<br />
stetig weitergewachsen. Die zunehmende<br />
Akzeptanz zeigt sich in den verlegten<br />
Mengen aber auch in den Rohr-Dimensionen,<br />
welche in Kunststoff ausgeführt werden.<br />
Eine Fortsetzung dieses Trends darf<br />
erwartet werden, denn Kunststoffrohre<br />
sind ökologisch sinnvoll und ökonomisch<br />
wertvoll. Für Rohranwendungen im Kabelschutzbereich<br />
hat der Verband die am<br />
Markt etablierte Güteanforderung c+s ® erarbeitet.<br />
Diese regelt unter anderem, für<br />
Kabelschutzrohre den zweckmässigen (da<br />
ökologisch nachhaltig) Einsatz von qualitativ<br />
hochstehendem Polyethylen Recyclat.<br />
Die fachlich korrekte Verarbeitung von<br />
Kunststoffrohren ist entscheidend für<br />
Der VKR gliedert seine Haupttätigkeiten<br />
in die drei Bereiche Aus- und Weiterbildung,<br />
Kommunikation sowie Technik. Im<br />
Weiteren misst der Verband dem nationalen<br />
und internationalen Netzwerk einen<br />
grossen Stellenwert bei. Der VKR unterstützt<br />
Behörden, Verwaltungen, Planer<br />
und Verarbeiter mit herstellerneutralen<br />
Informationen zu Kunststoff-Rohren und<br />
–Rohrleitungsteilen. Spezialisten aus unseren<br />
Mitgliedfirmen halten auf Anfrage,<br />
herstellerneutrale Fachvorträge.<br />
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ROHRSYSTEME<br />
18 <br />
16 <br />
14 <br />
12 <br />
10 <br />
8 <br />
6 <br />
4 <br />
Entwicklung Anzahl VKR Rohrkurse <br />
Grundkurs <br />
Verlängerungsausbildung <br />
Verlängerungsausbildungen für Praktiker,<br />
mit jährlich ca. 400 Fachleuten aus<br />
dem Gas- und Wasserfach, durchgeführt.<br />
Seit dem Jahr 2004 wird der Kurs -<br />
aufgrund der hohen Nachfrage - auch in<br />
Französisch in der Westschweiz angeboten.<br />
Seit 2010 wird ebenfalls in Italienisch<br />
ausgebildet – im laufenden Jahr wird bereits<br />
die erste Verlängerungsausbildung<br />
im Tessin realisiert.<br />
2 <br />
0 <br />
300 <br />
250 <br />
200 <br />
150 <br />
100 <br />
50 <br />
0 <br />
500 <br />
450 <br />
400 <br />
350 <br />
300 <br />
250 <br />
200 <br />
150 <br />
100 <br />
50 <br />
0 <br />
2009 2010 2011 2012 2013 2014 <br />
Entwicklung Anzahl Teilnehmer der VKR Rohrkurse <br />
Grundkurs <br />
Verlängerungsausbildung <br />
2009 2010 2011 2012 2013 2014 <br />
Entwicklung Anzahl Teilnehmer <br />
VKR Rohrkurse <br />
(Grundkurs und Verlägerungsausbildung) <br />
2009 2010 2011 2012 2013 2014 <br />
Die VKR Kurssaison 2014 in Aarau und<br />
La Rama konnte wiederum mit grossem<br />
Erfolg abgeschlossen werden. In den<br />
Monaten Januar bis März konnten in 13<br />
Erstausbildungs- und 15 Verlängerungsausbildungs-Kursen<br />
erneut 443 Fachleute,<br />
nach bestandener Prüfung, einen<br />
Schweisserpass als Leistungsausweis<br />
entgegennehmen. Anfangs Mai wird mit 2<br />
Kursen und 41 Teilnehmern in den Räumlichkeiten<br />
der suissetec Gordola die Ausbildungsperiode<br />
2014 abgeschlossen.<br />
Der durch praktische und theoretische<br />
Prüfungen erworbene Schweisserpass<br />
steht für ein hohes Qualitätsniveau<br />
der Verarbeitung. Der VKR kann<br />
für diese Ausbildung auf die Trägerschaft<br />
von SVGW, suissetec und weiteren<br />
Verbänden zählen.<br />
Um Bauleitern, Ingenieuren und Planern<br />
im Bereich Tiefbau zu unterstützen,<br />
Ihr Wissen zu Kunststoffrohren und<br />
-Leitungssystemen zu festigen und auf<br />
dem neuesten Stand zu halten, bietet<br />
der VKR Individualkurse für diese Zielgruppe<br />
an. Anlässlich dieser Kurse wer-<br />
den langfristigen Erfolg der Branche. Sie<br />
garantiert den Bauherren und Besitzern<br />
den nachhaltig erfolgreichen Betrieb ihrer<br />
Infrastrukturen, sei es für den Transport<br />
von Trinkwasser, Gas, Abwasser<br />
oder zum Schutz von Medien, wie z.B.<br />
von Kabeln. Die eingesetzten Kunststoffe<br />
zur Produktion von Rohrleitungssystemen<br />
werden dabei kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Dies hat der VKR früh erkannt<br />
und bietet mittlerweile seit 18 Jahren erfolgreich<br />
Kurse und Lehreinheiten an.<br />
Der VKR bildet aus<br />
Seit der Einführung der «Schweiss- und<br />
Verlegekurse für druckbeanspruchte,<br />
erdverlegte Kunststoffrohrleitungen aus<br />
PE und PVC», im Jahr 1995, wurden<br />
über 4 500 Teilnehmer aus- und weitergebildet.<br />
Es werden Erstausbildungen<br />
zum Rohrschweisser und die wichtigen<br />
Seite 36
ROHRSYSTEME<br />
den den Teilnehmern unter anderem<br />
die neuesten Trends vorgestellt und Begriffe<br />
wie RC, PP, PE, PVC, Schutzmantel-<br />
oder Mehrschichtrohre erläutert. Unter<br />
dem Motto «Sicherheit von Praktiker<br />
zu Praktiker» vermitteln wir an einem<br />
Ausbildungstag - im speziell auf Planer<br />
ausgerichteten Kurs - Grundlagen zu<br />
Kunststoffrohrleitungssystemen, der Erstellung<br />
von Ausschreibungen, unterschiedlichen<br />
Verlegetechniken und wichtige,<br />
live erlebte Praxiserfahrung mit den<br />
eingesetzten Schweissverfahren. Dabei<br />
profitieren die Teilnehmer vom Wissen der<br />
Instruktoren, allesamt erfahrene Fachleute<br />
aus der Branche, und gewinnen<br />
Sicherheit bei der Objektplanung, -ausschreibung<br />
und -ausführung.<br />
gegenwärtig mit der suissetec weiterentwickelt.<br />
Mit seinem breiten Kursangebot<br />
leistet der VKR einen wichtigen Beitrag<br />
zur richtigen, fehlerfreien Verarbeitung<br />
von Kunststoffrohrsystemen und somit<br />
eine wichtige Grundlage zur Verbesserung<br />
der Qualität auf der Baustelle. Seit<br />
Herbst 2012 stellt der VKR ein Online Anmelde-<br />
und Informationssystem für sein<br />
Kurs- und Ausbildungsprogramm zur<br />
Verfügung, das es Interessierten erlaubt<br />
sich aktuell über freie Kursplätze zu informieren<br />
und diese zu buchen.<br />
Weitere Informationen zum VKR, seinen<br />
Aktivitäten und Dienstleistungen finden<br />
Sie unter www.vkr.ch<br />
Durch die zunehmende Verbreitung der<br />
Geothermie und aufgrund der seit dem<br />
01.01.2010 gültigen Norm SIA 386-4,<br />
wurde im Jahr 2010 das Schulungsprogramm<br />
um Kurse zur Anbindung von Erdwärmesonden<br />
erweitert. Im Kurs «Anbinden<br />
von Erdwärmesonden» werden<br />
Heizungs- und Sanitärinstallateure und<br />
Bohrmeister in der richtigen Verlegung<br />
von Verbindungsleitungen für Erdwärmesonden<br />
ausgebildet. Diese Kurse werden<br />
nordwand<br />
ARBEIT AM SEIL<br />
Von der Planung bis zur Ausführung.<br />
www.nordwand.ch<br />
Seite 37
NUOS heizt effizient, energiesparend,<br />
umweltschonend<br />
Energie wird immer kostbarer und teurer. Der sparsame Umgang mit der Energie und der sinnvolle<br />
Einsatz regenerativer Energien bei gleichzeitiger Steigerung von Komfort, Behaglichkeit und<br />
Sicherheit entsprechen einem aktuellen Anspruch in der Bau- und Renovationsbranche. Mit NUOS,<br />
der grössten und komplettesten Wärmepumpen-Wassererwärmer-Baureihe des Marktes, bietet<br />
Domotec eine stromsparende Alternative zum Elektrowassererwärmer an.<br />
Seite 38
WÄRMEPUMPEN<br />
Die Vorteile des NUOS-<br />
Wassererwärmer auf einen Blick<br />
Der Wärmepumpen-Wassererwärmer<br />
NUOS von Domotec ist eine stromsparende<br />
Alternative zum Elektrowassererwärmer<br />
im Einfamilienhaus. NUOS verbindet<br />
eine Wärmepumpe mit einem<br />
Wassererwärmer von 110, 150, 200, 250<br />
oder 300 Litern. Dabei nutzt das Gerät,<br />
je nach Installation, die Raum- oder Aussenluft,<br />
um das Warmwasser zu produzieren.<br />
Die Wirksamkeit im Energiebereich<br />
lässt sich dabei durch den COP-<br />
Leistungskoeffizienten messen. NUOS<br />
verfügt über einen COP von 3,1 bis 3,7<br />
je nach Temperatur der Umgebungsluft<br />
(nach EN 255-3). Das bedeutet, dass für<br />
1 kW Strombezug 3,1 bis 3,7 kW Heizleistung<br />
generiert wird. Gegenüger einem<br />
herkömmlichen Elektro-Wassererwärmer<br />
lassen sich dadurch rund 70 % Energiekosten<br />
im Jahr einsparen.<br />
Abgesehen von den überzeugenden<br />
Energie-Leistungen punktet NUOS mit<br />
weiteren Vorzügen: er leistet eine aktive<br />
Wärmerückgewinnung, ist sehr leise im<br />
Betrieb, lässt sich einfach bedienen, ist<br />
leistungsstark und benötigt wenig Platz.<br />
NUOS im Einsatz<br />
Der Wärmepumpen-Wassererwärmer<br />
NUOS von Domotec ist auf einen zwei bis<br />
fünfköpfigen Haushalt ausgelegt. Bei einer<br />
Umgebungs-Lufttemperatur bis -5 °C –<br />
und ohne elektrische Zusatzheizung –<br />
produziert er Warmwasser bis zu 62 °C.<br />
Unter diesen Bedingungen lassen sich mit<br />
dem Modell SWPL 200 bis zu 360 Liter<br />
und mit dem Modell SWPL 250 bis zu 455<br />
Liter warmes Wasser à 40 °C beziehen.<br />
Bedienerfreundliche Steuerung<br />
Alle NUOS-Modelle verfügen über die<br />
gleiche bedienerfreundliche und intuiti-<br />
ve Steuerung. Die einfache Bedienung<br />
erfolgt über lediglich zwei Knöpfe und<br />
über einen Drehschalter. Das Display informiert<br />
mit lediglich vier Anzeigen über<br />
den aktuellen Status. Zur Auswahl stehen<br />
die Programme: «Green Mode», das<br />
eine maximale Energieeinsparung ermöglicht,<br />
«Boost Mode», das Programm<br />
für rasches Erwärmen des Wasser, «Auto<br />
Mode», der beste Kompromiss zwischen<br />
Komfort und Einsparung, «Antilegionellen-Funktion»,<br />
die bei Bedarf den Wassererwärmer<br />
monat-lich auf 65 °C aufheizt<br />
und die Temperatur zur Vernichtung von<br />
eventuellen Bakterien im Speicher behält,<br />
«Voyage Mode» sowie die «individuelle<br />
Programmierung».<br />
Sinnvolle und stilvolle Integration<br />
NUOS lässt sich auf vielseitige Art und<br />
Weise betreiben: Mit Einbezug der Aussenluft<br />
oder aufgestellt in der Waschküche<br />
oder im Heizungsraum, von wo<br />
die Abwärme des Tumblers, respektive<br />
des Heizungsraumes genutzt wird. Als<br />
weitere Variante lässt sich NUOS auch<br />
im Vorratsraum integrieren, wo die Zuund<br />
Abluft einem Nebenraum entnommen<br />
wird und gleichzeitig zur Kühlung<br />
und Entfeuchtung zurückgeführt werden<br />
kann.<br />
Das Sortiment auf einen Blick<br />
Kontakt<br />
Domotec AG<br />
Roger Allaman / Product Manager<br />
Lindengutstrasse 16<br />
CH – 4663 Aarburg<br />
Telefon 0800 77 44 00<br />
r.allaman@domotec.ch<br />
www.nuosdomotec.ch<br />
Standgeräte<br />
SWPL 200, 200 Liter Inhalt, Monoblock<br />
SWPL 250, 250 Liter Inhalt, Monoblock<br />
SWPL 250, 250 Liter Inhalt, mit Zusatzwärmetauscher<br />
SWPLS 300, 300 Liter Inhalt, Split mit separater Ausseneinheit<br />
Wandgeräte<br />
WWPL 110, 110 Liter Inhalt, Monobloc<br />
WWPLS 110, 110 Liter Inhalt, Split mit separater Ausseneinheit<br />
WWPLS 150, 150 Liter Inhalt, Split mit separater Ausseneinheit<br />
Wärmepumpen-Wassererwärmer NUOS<br />
Konkrete Zahlen und Fakten<br />
Der Energieverbrauch für die Wassererwärmung<br />
einer 4-köpfigen Familie liegt ungefähr<br />
bei 4 500 kWh pro Jahr. Berechnet<br />
man den Strompreis mit 0.18 CHF/kWh und<br />
in Anbetracht der ca. 15 jährigen Lebensdauer<br />
eines Wassererwärmers, sind im<br />
Vergleich zu einem traditionellen Elektro-<br />
Wassererwärmer jährliche Einsparungen<br />
von 450 CHF und eine Gesamtersparnis<br />
von ca. 4 000 CHF möglich.<br />
Im Gegensatz zu dem üblicherweise im Einfamilienhaus<br />
eingesetzten 300 Liter Elektrowassererwärmer,<br />
der nur einmal täglich<br />
warmes Wasser aufbereitet, produziert<br />
NUOS dasselbige den ganzen Tag über.<br />
Damit gewährleistet NUOS noch mehr<br />
Komfort zu attraktiven Konditionen.<br />
«Saubere Energie optimal nutzen»<br />
Ein guter Grund, um beim Kauf eines Wassererwärmers besonders sorgfältig auf<br />
den sparsamen Verbrauch der eingesetzten Energie zu achten.<br />
Vorteile der NUOS Wärmepumpen-Wassererwärmer:<br />
n bis zu 70 % Strom sparen<br />
n aktive Wärmerückgewinnung<br />
n leiser Betrieb<br />
n einfache Steuerung<br />
n leistungsstark und energiesparend<br />
n platzsparend<br />
n erhältlich als Wand- und Standgeräte,<br />
sowie als Split-Ausführung<br />
Mehr erfahren Sie unter: www.nuosdomotec.ch<br />
Besuchen Sie die Ausstellungen der Domotec AG in Aarburg oder Villars-Ste-Croix.<br />
Domotec AG, 4663 Aarburg, T 062 787 87 87 — www.<br />
.ch<br />
energierundschau d 180x60.indd 4 29.04.2014 13:01:01<br />
Seite 39
AUS– UND WEITERBILDUNG<br />
Flexible Weiterbildung<br />
ist das A und O<br />
Die Energiewende bringt viele Herausforderungen und ebenso viele Chancen mit sich. Nur wer<br />
über qualifizierte Fach- und Führungskräfte verfügt, kann diese Vielzahl von Chancen optimal nutzen<br />
und das Know-How in allen Geschäftsbereichen optimieren. Entsprechende Aus- und Weiterbildungsmassnahmen<br />
sind somit der Schlüssel zum Erfolg. Die grösste Schwierigkeit liegt jedoch<br />
darin, den Spagat zwischen Weiterbildung und den damit verbundenen Absenzen der Mitarbeitenden<br />
zu meistern. Zudem ist es unerlässlich, jeden Mitarbeitenden mit dem passenden Wissen zu<br />
versorgen. Dies kann mittels massgeschneiderten Lehrgängen garantiert werden.
AUS– UND WEITERBILDUNG<br />
Das international institute of management<br />
in technology (iimt) der<br />
Universität Freiburg bietet seit 20<br />
Jahren berufsbegleitende Weiterbildung<br />
im Bereich ICT und Energie-Management<br />
an und passt sein Kursangebot kontinuierlich<br />
den aktuellen Bedürfnissen an. So<br />
wurde die bestehende Studienstruktur<br />
weiter flexibilisiert und modernisiert, um<br />
die Bedürfnisse von Studierenden sowie<br />
Arbeitgebern zu befriedigen.<br />
Zu den spezialisierten Lehrgängen gehört<br />
das Executive CAS (Certificate of<br />
Advanced Studies), das Executive Diploma,<br />
der Executive MBA, sowie einzelne<br />
Fachkurse. Der Lehrgang Executive CAS<br />
in Utility Management besteht neu aus<br />
sieben Modulen, wobei die Studierenden<br />
die inhaltlichen Schwerpunkte des<br />
Studiums selbst festlegen können. Fixer<br />
Bestandteile sind die vier Module: Strategie<br />
& Innovation, Marketing Management,<br />
HR Management sowie Finanzen.<br />
Drei weitere Wahlmodule können sich die<br />
Teilnehmenden aus einer Vielzahl von<br />
Fachbereichen selbst aussuchen. Sei<br />
dies im Bereich Projektmanagement,<br />
Recht und Wirtschaft, Prozess- oder<br />
Informations-Management, Studierende<br />
wählen selbst, welches betriebswirtschaftliche<br />
Wissen sie sich aneignen<br />
möchten um den täglichen Herausforderungen<br />
entgegenzutreten. Grosser Wert<br />
wird dabei in sämtlichen Lehrgängen<br />
auf praxis- und lösungsorientierte Unterrichtsmethoden<br />
gelegt.<br />
Seit März 2014 werden in jedem Kursmodul<br />
4 der 20 Lektionen mittels e-Learning<br />
Unterrichtsmethoden durchgeführt.<br />
Die Mischung aus Präsenzunterricht und<br />
e-learning bietet den Studierenden vorgängig<br />
eine enge Zusammenarbeit mit<br />
Kommilitonen, Dozierenden oder Fachkollegen<br />
um Erlerntes nach dem Kursbesuch<br />
noch schneller in die Praxis umzusetzen.<br />
Zudem ermöglicht es den Studierenden<br />
eine räumliche Unabhängigkeit<br />
und somit eine optimale Kombination von<br />
Arbeit, Privatleben und Weiterbildung.<br />
Die Wahl des Starttermins oder die Dauer<br />
des jeweiligen Studiums (Teil- oder<br />
Vollzeit) steht Studierenden nach wie vor<br />
offen. Um den Teilnehmenden gleichermassen<br />
fundiertes Wissen und praktische<br />
Erfahrungen zu vermitteln und einen<br />
qualitativ hochwertigen Wissenstransfer<br />
zu gewährleisten, arbeitet das iimt eng<br />
mit Partnern und Experten aus der Industrie<br />
und international renommierten<br />
Hochschulen zusammen. Auf diese Weise<br />
lässt sich ein grosses Repertoire an<br />
Erfahrung in die Kurse integrieren.<br />
Merkmal aller Lehrgänge ist die Konzentration<br />
auf die aktuelle Situation und<br />
bedeutsamen Erkenntnisse des Energie<br />
Sektors um die wirtschaftlichen Zusammenhänge<br />
zu kennen. Studierende<br />
werden mit den notwendigen Managementinstrumenten<br />
ausgerüstet, um gezielt<br />
Entscheidungen zu treffen und sich<br />
Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.<br />
Das iimt bietet flexible, moderne und innovative<br />
Weiterbildungen mit renommierten<br />
Professoren aus Hochschulen<br />
und der Industrie an. Sind Sie bereit für<br />
Ihren nächsten Schritt hinsichtlich der<br />
Energiewende?<br />
Nächste Kurse am iimt<br />
Management<br />
Accounting & Control<br />
Modul 1 3. - 4. Juni 2014<br />
Modul 2 12. – 13. Juni 2014<br />
Modul 3 26. – 27. Juni 2014<br />
Managerial Finance<br />
Modul 1 5. – 6. Juni 2014<br />
Modul 2 10. – 11. Juni 2014<br />
Modul 3 17. – 18. Juni 2014<br />
Utility Technology<br />
Modul 1 9. – 10. September 2014<br />
Modul 2 16. – 17. September 2014<br />
Information<br />
Management & Decision Support<br />
Modul 1 11. – 12. September 2014<br />
Modul 2 18. – 19. September 2014<br />
Modul 3 25. – 26. September 2014<br />
Corporate Communication<br />
Modul 1 23. – 24. September 2014<br />
Anmeldung und Informationen unter<br />
www.iimt.ch erhältlich<br />
Kontakt<br />
iimt<br />
Universität Fribourg<br />
Bd de Pérolles 90<br />
CH – 1700 Fribourg<br />
iimt@unifr.ch<br />
www.iimt.ch<br />
Seite 41
AUS– UND WEITERBILDUNG<br />
Weiterbildungs-<br />
Master für<br />
Führungskräfte<br />
Studienorte:<br />
Chur, Rapperswil<br />
oder Zürich<br />
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur bietet ein Management-Weiterbildungsprogramm<br />
für Führungskräfte des mittleren und oberen Kaders an. Dieses schlägt die Brücke zwischen<br />
theoretischen Kenntnissen und der Praxis. Die Studiengänge Master of Advanced Studies<br />
(MAS) in Business Administration und Executive MBA können auch in Zürich besucht werden.<br />
Seit Herbst 2006 bietet die HTW<br />
Chur berufsbegleitende Studiengänge<br />
in der Management-Weiterbildung<br />
an. Die Ausbildungsinhalte orientieren<br />
sich am generellen Wissensbedarf<br />
von Führungskräften in Industrie- und<br />
Dienstleistungsunternehmen. Dabei wird<br />
das Wissen durch Unterricht, Gruppenarbeiten,<br />
Fallstudien und Diskussionen<br />
vermittelt.<br />
Die Weiterbildung richtet sich an Führungskräfte,<br />
die einen Hochschulabschluss oder<br />
eine höhere Berufsbildungsabschluss und<br />
Praxiserfahrung vorweisen können. Das<br />
dreistufige Modell (DAS–MAS–EMBA)<br />
erlaubt es den Studierenden, auf dem<br />
Level einzusteigen, das ihrem aktuellen<br />
Wissensstand entspricht. Aus der<br />
Praxis kommen nicht nur die Studierenden,<br />
sondern auch die Dozierenden: Sie<br />
sind hauptberuflich in der Industrie, in der<br />
Wirtschaft oder an einem praxisorientierten<br />
Institut der HTW Chur tätig.<br />
Management-<br />
Weiterbildungsprogramme<br />
– Executive MBA – General<br />
Management<br />
– Executive MBA – Strategisches<br />
Marketing<br />
– Executive MBA – New Business<br />
Development<br />
– MAS in Energiewirtschaft<br />
– DAS/MAS in Business<br />
Administration<br />
Schwerpunkt Tourismus<br />
– Executive MBA – Tourismus<br />
Management<br />
– MAS in Hotel- und Tourismusmanagement<br />
Mit Study Trip ins<br />
Silicon Valley (USA)!<br />
Die berufsbegleitenden Studien haben<br />
einen sehr hohen Praxisbezug.<br />
Ergänzend zum Unterricht finden<br />
Firmenbesuche und Gastreferate<br />
statt. Nebst einer Intensivwoche in<br />
Graubünden wird ein optionaler Study<br />
Trip ins Silicon Valley angeboten.<br />
Weitere Details auf Anfrage.<br />
Kontakt<br />
Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />
HTW Chur<br />
Comercialstrasse 22<br />
CH – 7000 Chur<br />
Telefon 0041 (0) 81 286 24 32<br />
management-weiterbildung@htwchur.ch<br />
www.htwchur.ch/management-weiterbildung<br />
Seite 42
KOLUMNE<br />
Wir konnten sogar<br />
noch mitten auf der<br />
Strasse spielen<br />
©<br />
von Boulevard-Vogel<br />
Wenn du als Kind in den 70er<br />
oder 80er Jahren lebtest, ist es<br />
zurückblickend kaum zu glauben,<br />
dass wir so lange überleben konnten!<br />
Als Kinder sassen wir in Autos ohne<br />
Sicherheitsgurten und ohne Airbags.<br />
Unsere Bettchen waren angemalt mit<br />
Farben voller Blei und Cadmium. Die<br />
Fläschchen aus der Apotheke konnten<br />
wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso<br />
wie die Flasche mit Bleichmitteln.<br />
Türen und Schränke waren eine<br />
ständige Bedrohung für unsere Finger<br />
und auf dem Fahrrad trugen wir nie einen<br />
Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen<br />
und nicht aus Flaschen. Wir<br />
bauten Wagen, sogenannte Seifenkisten<br />
und entdeckten während der ersten<br />
Fahrt den Hang hinunter, dass wir<br />
die Bremsen vergessen hatten. Damit<br />
kamen wir nach einigen Unfällen dann<br />
aber auch klar. Wir verliessen morgens<br />
das Haus zum Spielen. Wir blieben den<br />
ganzen Tag weg und mussten erst zu<br />
Hause sein, wenn die Strassenlaternen<br />
brannten. Niemand kannte unseren Aufenthaltsort<br />
oder wusste wo wir gerade<br />
unsere Streiche spielten. Nein ein Handy<br />
hatten und brauchten wir nicht. Wir<br />
haben uns geschnitten, brachen uns<br />
Knochen und Zähne und niemand wurde<br />
deswegen verklagt. Es waren eben<br />
Unfälle. Niemand hatte Schuld ausser<br />
wir selbst und keiner fragte nach «Aufsichtspflicht».<br />
Wir assen Brot mit Butter und Zucker,<br />
tranken sehr viel Cola und wurden trotzdem<br />
nicht zu dick. Naja, zumindest nicht<br />
jeder ... Wir tranken mit unseren Freunden<br />
aus einer Flasche und niemand starb an<br />
den Folgen. Wir hatten keine: Playstation,<br />
Nintendo DS, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle,<br />
Filme auf Video oder DVDs,<br />
Surround Sound, eigene Fernseher, Computer<br />
oder Internet-Chat-Rooms.<br />
Wir hatten Freunde!<br />
Wie war das nur möglich?<br />
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken<br />
und Tennisbällen. Ausserdem assen<br />
wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen<br />
nicht ein: Die Würmer lebten nicht in<br />
unseren Mägen für immer weiter und mit<br />
den Stöcken stachen wir auch nicht besonders<br />
viele Augen aus.<br />
Beim Strassenfussball durfte nur mitspielen,<br />
wer nicht zwei linke Füsse hatte<br />
und gut war. Reservespieler mussten lernen,<br />
mit Enttäuschungen klarzukommen.<br />
Manche Schüler waren nicht so schlau<br />
wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen<br />
und wiederholten Klassen. Das führte<br />
damals nicht zu emotionalen Elternabenden<br />
oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.<br />
Unsere Taten hatten sicher manchmal<br />
Konsequenzen. Das war klar und keiner<br />
konnte sich verstecken. Wenn einer von<br />
uns gegen das Gesetz verstossen hatte,<br />
war aber auch klar, dass die Eltern ihn<br />
nicht automatisch aus dem Schlamassel<br />
zogen. Im Gegenteil: Sie waren oft der<br />
gleichen Meinung wie die Polizei!<br />
So etwas!<br />
Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen<br />
Problemlösern und Erfindern<br />
mit Risikobereitschaft hervorgebracht.<br />
Wir hatten Freiheit, Erfolg, Misserfolg und<br />
Verantwortung. Mit alldem wussten wir<br />
umzugehen!<br />
Euer Boulevard Vogel<br />
Seite 43
IMPRESSUM / VORSCHAU<br />
Ausgabe 02/2014<br />
Büroeinrichtungen<br />
Ergonomie am Arbeitsplatz<br />
Herausgeber<br />
Rundschau Medien AG<br />
www.rundschaumedien.ch<br />
info@rundschaumedien.ch<br />
Telefon +41 (0) 61 333 07 17<br />
Telefax +41 (0) 43 411 90 16<br />
Geschäftsführer<br />
Roland Baer<br />
baer@rundschaumedien.ch<br />
Verkauf & Marketing<br />
Roland Baer<br />
baer@rundschaumedien.ch<br />
Umwelt<br />
Recycling<br />
Lektorat<br />
Maya Herrmann<br />
herrmann@rundschaumedien.ch<br />
Redaktion<br />
redaktion@rundschaumedien.ch<br />
Grafik<br />
Valerie Asal<br />
v.asal@prestigemedia.ch<br />
IT - Lösungen<br />
Verlag & Produktion<br />
Prestige Media International AG<br />
St. Jakob-Strasse 110<br />
CH – 4132 Muttenz/Basel<br />
Telefon +41 (0) 61 335 60 80<br />
www.prestigemedia.ch<br />
Vorsorge<br />
Nächste Ausgabe erscheint im Oktober 2014<br />
Wiedergabe von Artikeln und Bildern<br />
auszugsweise oder in Ausschnitten,<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung der<br />
Redaktion. Für unverlangte Zusendungen<br />
wird von der Redaktion und Verlag jede<br />
Haftung abgelehnt.<br />
Autoren<br />
Benedikt Vogel<br />
Christoph Vogel<br />
Georg Stoers<br />
Max Raeb<br />
Roland Baer<br />
Sascha Rentzing<br />
Fotografen<br />
Andreas Braun<br />
Christoph Vogel<br />
Eckelt Glas<br />
Empa<br />
F-Solar<br />
GIG Fassaden<br />
Koch/LAV<br />
Schlatter/LAV<br />
Schmitt/LAV<br />
Schüco<br />
shutterstock.com<br />
Solarworld<br />
Swisspacer<br />
Victorinox<br />
Seite 44
Wasserspender von Oxymount liefern erfrischendes Trinkwasser direkt vom Wasserhahn. Still, oder angereichert mit<br />
Kohlensäure und Sauerstoff. Oxymount Wasserspender sind die ökologische und ökonomische Lösung für mehr Power und<br />
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