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Energierundschau

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AUSGABE 01/2015<br />

Den Riemen energetisch enger schnallen<br />

Elektromobile ergänzen Firmenflotte<br />

Fukushima vier Jahre nach dem Unfall<br />

Energieforschung Sicherheit Wind Aus- und Weiterbildung


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EDITORIAL<br />

Mit «iHome Lab» in eine andere Dimension<br />

der Energieeffizienz<br />

Liebe Leserin, Lieber Leser<br />

Energieeffizienz ist eine der wichtigsten Energiequellen in der Strategie des Bundes.<br />

Effizienz spart Kosten – Rechnungen für den alltäglichen Gebrauch, wie Heizung<br />

und Strom sinken, darum steht sie im Vordergrund, weil Sie keinen Umweltverbrauch<br />

verursacht.<br />

Im «iHome Lab» sollte in Zukunft eine universell einsetzbare Plattform für FM (Facility<br />

Management) entstehen, im Grunde ein Mini Rechner, welcher für die verschiedensten<br />

Applikationen im Hause genutzt werden kann. Patientenbetreuung aus der Ferne für<br />

Spitäler und Spitex-Organisationen könnten die Applikation nutzen. Mit dieser App<br />

würde die Möglichkeit entstehen, Pulsarmbänder, Blutdruckmesser, Spezialmessgeräte<br />

und vieles mehr in dieses neue leistungsfähige Produkt einfliessen zu lassen.<br />

Eine solch standardisierte Plattform ist sicher nicht einfach zu realisieren und würde<br />

entsprechende Kosten veranlagen, da die Privatsphäre wieder im Vordergrund steht.<br />

Sollte der medizinische Aufbau und die Zulässigkeit einen Markt bilden, wären die<br />

verschiedenen Provider für den aufwendigen und teuren Aufbau verantwortlich; doch<br />

Kosten könnten reduziert und weitere Leistungen würden durch den Anbieter angeboten<br />

werden. Einfach sind die Ressourcen zu nutzen, doch die Zukunft wird uns zeigen,<br />

ob das alles möglich ist, in einem Rahmen des Kostenumfeldes, all dies zu realisieren.<br />

Die Schweiz steht unter Strom – die Messe «ineltec 2015» findet dieses Jahr vom<br />

8. – 11. September in Basel statt. Sie ist die Schweizer Leitmesse für Elektrotechnik<br />

rund um das Gebäude und bietet in den Segmenten Versorgung, Verteilung, Steuerung,<br />

Gebäudeautomation, Beleuchtungstechnik und Netzwerktechnik ein relevantes<br />

Komplettangebot mit einzigartigem Marktüberblick. Ob Spezialisten aus dem<br />

gesamten Bereich der Elektroinstallation, Planer oder Ingenieure – nirgendwo sonst<br />

erhält der Fachbesucher so viele Möglichkeiten zum Informationsaustausch und zur<br />

Vernetzung wie an der «ineltec».<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Zeit und viel Lesevergnügen … wir sehen<br />

uns an der «ineltec» in Basel.<br />

Herzlichst Ihr Roland Baer und Team<br />

Eine wichtige Alarmmeldung verpasst?<br />

– Mit Schäden vermeiden.<br />

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INHALT<br />

7<br />

Editorial1<br />

Energieforschung7<br />

Den Riemen energetisch enger schnallen 7<br />

22<br />

Energiemanagement 12<br />

Intelligent Power Pod 12<br />

S-Monitoring14<br />

Sparsame Spannungswandler 16<br />

Notstrom20<br />

Wieso braucht es Notstrom Generatoren? 20<br />

42<br />

Kernenergie22<br />

Fukushima vier Jahre nach dem Unfall 22<br />

Forschen zwischen Vergangenheit und Zukunft 24<br />

Windenergie26<br />

Das ist die Windturbine von morgen 26<br />

Kroatien: Guter Wind von der Adria 28<br />

Verschandlung oder Wahrzeichen … 30<br />

30<br />

Erneuerbare Energien 33<br />

Moderne Meteorologie für die Energiewende 33<br />

Minergie36<br />

Minergie sorgt für bessere Bauqualität 36<br />

Sicherheit39<br />

Mit einem ISMS dem Blackout entgegentreten 39<br />

Optimale Sicherheit für den Anwender 42<br />

Effizienter Schnittschutz in Produktionsfirmen 44<br />

Mobilität46<br />

Elektromobile ergänzen Firmenflotte 46<br />

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INHALT<br />

66<br />

Kommunikation51<br />

Lagern Sie Ihre Sorgen aus! 51<br />

Die Telefonzentrale als erste Visitenkarte der Firma 54<br />

Aus- und Weiterbildung 56<br />

Weiterbildung – ein Muss für den Unternehmenserfolg!56<br />

Gerüstet für die Energie-Herausforderung 58<br />

Vorschau60<br />

Planungsseminare MINERGIE-P 2015 für modernes,<br />

nachhaltiges Bauen60<br />

Bauen+Wohnen. Frühlingsmesse für Haus und Garten 62<br />

Suisse Public 2015: Rundumschau für öffentliche<br />

Beschaffung64<br />

ineltec 2015: Die Schweiz steht unter Strom 66<br />

54<br />

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ENERGIEFORSCHUNG<br />

Den Riemen energetisch<br />

enger schnallen<br />

Antriebs- und Transportriemen haben in Industrie- und Dienstleistungsunternehmen eine breite<br />

Anwendungspalette. An die Stelle der guten alten Volllederriemen sind längst hochwertige<br />

Produkte getreten, die ausgewählte Materialien in einem Schichtaufbau so kombinieren, dass<br />

sie dem jeweiligen Einsatzgebiet optimal entsprechen. Die Konstruktion der Riemen hat einen<br />

grossen Einfluss auf den Energieverbrauch. Ein an der Hochschule Rapperswil entwickelter<br />

Prüfstand hilft dem Riemenhersteller Ammeraal Beltech AG, seine Produkte so zu optimieren,<br />

dass die mit ihnen betriebenen Anlagen weniger Energie verbrauchen.<br />

von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)<br />

Antriebsriemen dienen der Kraftübertragung,<br />

Transportriemen<br />

befördern ein Gut von A nach B.<br />

Ob für Antrieb oder Transport – in beiden<br />

Fällen kommen heute Flachriemen<br />

zur Anwendung. Wichtige Einsatzgebiete<br />

für Flachriemen sind die Verpackungs-,<br />

Druck- und Textilindustrie, dies im Gegensatz<br />

zu den Keil- und Zahnriemen,<br />

die sich eher für robuste Anwendungen in<br />

verschmutzter Umgebung eignen. Flachriemen<br />

dienen beispielsweise in Verpackungsmaschinen<br />

zum Falten von Kartonschachteln,<br />

oder sie lassen die Spindeln<br />

in Spinnmaschinen rotieren. Eingesetzt<br />

werden sie auch in den Brief-und Packetsortieranlagen<br />

der Post, hier allerdings bei<br />

wesentlich tieferen Geschwindigkeiten.<br />

In den schnellen Anwendungen bewegen<br />

sich Riemen mit bis zu 80 m/s. Je<br />

schneller der Riemen läuft, desto höher<br />

die Wärmeverluste an den Pulleys, die die<br />

Riemen auf ihrer Bahn halten. Ein Riemen<br />

passiert dann pro Sekunde zehn und mehr<br />

dieser Wechselbeugungen und erwärmt<br />

sich dabei mitunter auf 60 °C und mehr.<br />

Obwohl moderne Flachriemen-Anlagen<br />

über einen Wirkungsgrad von 95 bis 98 %<br />

verfügen, lassen sich durch richtige Materialwahl<br />

und Konstruktion der Riemen noch<br />

beachtliche Effizienzgewinne erzielen. Effizienzgewinne,<br />

die sich für die Anwender<br />

in dauerhaft sinkenden Energie- und<br />

damit Betriebskosten bezahlt machen.<br />

So erstaunt es nicht, dass für Riemenhersteller<br />

der niedrige Energieverbrauch ihrer<br />

Produkte ein wichtiges Verkaufsargument<br />

ist. Wenn die verringerte Reibung die Temperatur<br />

der Riemen senkt, führt das auch<br />

zu einer verminderten Alterung derselben<br />

durch Rissbildung (insbesondere der Gummioberflächen).<br />

Die Anwender profitieren in<br />

der Folge von einer längeren Lebensdauer<br />

der Riemen und tieferen Wartungskosten.<br />

Seite 7


ENERGIEFORSCHUNG<br />

«Der Prüfstand bringt uns im Markt einen grossen<br />

Schritt voran.» Dr. Jérôme Lefèvre, Leiter der Abteilung<br />

Technik & Entwicklung beim Riemenhersteller Ammeraal<br />

Beltech.<br />

Ein eigener Riemen<br />

für jede Anwendung<br />

Die niederländische Ammeraal Beltech<br />

AG ist eine weltweit führende Riemenherstellerin.<br />

Ein Entwicklungs- und Produktionsstandort<br />

des Unternehmens ist<br />

Rapperswil-Jona. Hier stand schon im<br />

19. Jahrhundert eine Ledergerberei, die<br />

Lederriemen herstellte. Heute stellt Ammeraal<br />

Beltech hier mit 95 Angestellten<br />

immer noch Riemen her, nur sind diese<br />

nicht mehr aus Tierhaut geschnitten,<br />

sondern aus synthetischem Material gefertigt<br />

und schichtweise zu leistungsfähigen<br />

Antriebs- und Transportinstrumenten<br />

laminiert. Über 150 Typen von Hochleistungsflachriemen<br />

für verschiedene<br />

industrielle Anwendungen stellt das Unternehmen<br />

her. Jedes Einsatzgebiet erfordert<br />

den passenden Riemen. So sind<br />

für eine Briefsortieranlage zum Beispiel<br />

antistatische Riemen gefragt. Hier ist eine<br />

leitfähige Schicht eingearbeitet, die die<br />

elektrostatische Aufladung abführt, weil<br />

Briefe sonst mitunter an der Anlage haften<br />

bleiben. Wer Riemen bestellt, definiert<br />

daher ein Lastenheft, das unter anderem<br />

Dicke, Beschaffenheit des Deckmaterials<br />

und weitere Spezifikationen festlegt.<br />

Energieeffizienz – in zwei<br />

Millimetern Dicke verpackt<br />

Ein moderner Flachriemen besteht<br />

aus drei Schichten: auf eine faserverstärkte<br />

Zugschicht wird beidseitig<br />

eine Haftschicht (bestehend jeweils<br />

aus einer Zwischen- und einer Deckschicht)<br />

aufgebracht. Fachleute sprechen<br />

von Mehrschichtverbundriemen.<br />

Die Zugschicht stellt die Robustheit<br />

des Riemens sicher, die Deckschicht<br />

wird so ausgestaltet, dass sie mit ihren<br />

Hafteigenschaften der jeweiligen<br />

Anwendung optimal dient. Zwischenund<br />

Deckschicht werden auf die Zugschicht<br />

durch Laminierung aufgebracht.<br />

Für die Laminierung wurde<br />

früher Gummi verwendet. Heute kommen<br />

für diese Zwischenschicht spezielle<br />

thermoplastische Materialien<br />

zum Einsatz. Auch für die Deckschicht<br />

wurde früher Gummi eingesetzt, weil<br />

dieser gute Abriebeigenschaften konstant<br />

über die gesamte Lebensdauer<br />

hinweg aufwies. Heute kommt hier<br />

auch eine ganze Palette thermoplastischer<br />

Materialen zur Anwendung.<br />

Zwei Mitarbeitende der Ammeraal Beltech-Entwicklungsabteilung<br />

in Rapperswil-Jona spannen einen<br />

neuen Riemen ein, um diesen auf dem HSR-Prüfstand<br />

zu testen.<br />

Entwicklungschef Dr. Jérôme Lefèvre mit zwei von insgesamt<br />

über 150 Typen von Flachriemen, die Ammeraal<br />

Beltech für verschiedenste Anwendungen herstellt.<br />

«Unser Ziel ist, den Wirkungsgrad der<br />

Flachriemen durch die Verwendung effizienterer<br />

Materialien und durch einen<br />

optimierten Riemenaufbau weiter zu erhöhen»,<br />

sagt Dr. Jérôme Lefèvre. Lefèvre<br />

hat an der ETH Zürich Materialwissenschaften<br />

studiert und dann eine Doktorarbeit<br />

im Kunststoffbereich verfasst.<br />

Seit zwei Jahren leitet er die Abteilung<br />

Technik & Entwicklung bei Ammeraal Beltech.<br />

Lefèvre kann auf beachtliche Erfolge<br />

seines Unternehmens verweisen: «Die<br />

Riemen für eine Brieftransportanlage von<br />

Siemens brauchen 12 % weniger Energie<br />

als jene unserer Wettbewerber», sagt<br />

Lefèvre. Sogar 14 % beträgt der Vorsprung<br />

auf die Konkurrenten bei einer<br />

Faltschachtelmaschine der Westschweizer<br />

Firma Bobst SA. Beim Betrieb einer<br />

Faltschachtelmaschine gehen nicht weniger<br />

als 90 % der eingesetzten Energie<br />

in den Antrieb von Riemen und Rollen.<br />

Effizienzpotenzial ausloten<br />

Um die Energieeffizienz der Riemen weiter<br />

zu erhöhen, hat Ammeraal Beltech vor<br />

einigen Monaten einen neuen Prüfstand<br />

in Betrieb genommen. Konnte der Vorgänger<br />

hauptsächlich die Lebensdauer eines<br />

Riemens ermitteln, lassen sich mit dem<br />

neuen Prüfstand die rund um den Riemen<br />

Damit über die Riemen möglichst<br />

wenig Energie verpufft, müssen die<br />

Materialien für die Zwischen- und<br />

Deckschicht so gewählt werden, dass<br />

sich die Riemen bei der Biegung am<br />

Pulley möglichst wenig erwärmen.<br />

Abhängig vom gewählten Material<br />

lassen sich Riemen auch dünner –<br />

und damit energiesparender – konstruieren.<br />

Waren Riemen bislang 3<br />

bis 4 mm dick, sind heute Dicken von<br />

2,5 und 2 mm möglich und teilweise<br />

auch schon im Einsatz. Solch geringe<br />

Dicken zu erreichen, ist für die Hersteller<br />

eine Herausforderung, da der<br />

Thermoplast, der die Zwischenschicht<br />

bildet, stark genug sein muss, um<br />

Zug- und Deckschichten dauerhaft<br />

zu verbinden. Um hier zu einem guten<br />

Ergebnis zu kommen, wird bei Ammeraal<br />

Beltech ein Granulat zu einer<br />

Folie extrudiert, mit der anschliessend<br />

Zug- und Deckschicht laminiert werden.<br />

BV<br />

Seite 8


ENERGIEFORSCHUNG<br />

Flachriemen koommen unter anderen in Faltschachtelanlagen zum Einsatz.<br />

wirkenden Kräfte messen, ebenso Temperaturen<br />

und das Dehnungsverhalten.<br />

Um die Energieeffizienz zu bestimmen,<br />

wird der Riemen in den Prüfstand eingespannt,<br />

dann während ein bis zwei Stunden<br />

eingelaufen, bis er relaxiert. Läuft er<br />

dann stabil, wird über die Messung von<br />

Energieinput und Energieoutput der Wirkungsgrad<br />

bestimmt. Zur Zeit läuft bei<br />

Ammeraal Beltech eine Messkampagne<br />

mit drei Produktfamilien (Faltschachtelmaschinen,<br />

Textil, Logistik). Dabei werden je<br />

drei bis vier Riemen aus jeder Familie mit<br />

unterschiedlichen Dicken und Festigkeiten<br />

untersucht. «Das sind die drei Bereiche<br />

mit dem höchsten Effizienzpotenzial», sagt<br />

Entwicklungsleiter Lefèvre.<br />

Das Plattenlayout gestattet die Prüfung von diversen Anordnungen für die Wechselbiegung unterschiedlichster<br />

Riemen. Mit insgesamt 12 Pulleys und einem Antriebslager kann der Riemen während eines gesamten Testdurchlaufes<br />

mit Millionen von Biegewechseln belastet werden. Dadurch kann ein realer Einsatz simuliert werden.<br />

Entscheidenden Einfluss auf den Energieverbrauch<br />

haben die für die Herstellung<br />

verwendeten Materialien (vgl. Textbox).<br />

Nach Einschätzung Lefèvres wird sich mit<br />

dem neuen Prüfstand die Energieeffizienz<br />

um weitere 15 bis 20 % verbessern lassen.<br />

Zusätzlich setzt Ammeraal Beltech ein<br />

Bewertungs-Softwaretool ein, von dem<br />

Lefèvre einen zusätzlichen Effizienzgewinn<br />

durch besseren Schichtaufbau von 6 bis<br />

7 % erwartet. Das gesamte Effizienzpotenzial<br />

kann der Riemenhersteller allerdings<br />

nur gemeinsam mit den Anwendern und<br />

Maschinenherstellern ausschöpfen. Nach<br />

Auskunft von Jérôme Lefèvre setzen Industrie<br />

und Dienstleistungsbetriebe heute<br />

bisweilen noch immer dickere Riemen ein<br />

als nötig. Dabei lassen sich Riemen heute<br />

dank faserverstärkter Zugschicht dünner<br />

(2 bis 2,5 mm statt 3 bis 4 mm) und damit<br />

energiesparender konstruieren. «Wenn<br />

Seite 9


ENERGIEFORSCHUNG<br />

Der Prüfstand besteht aus einem auf Kugelumlaufführungen<br />

gelagerten Plattenlayout mit zwölf Umlenklagerungen<br />

für die Simulation des gesamten Lebenszyklus<br />

durch Wechselbiegungen eines Riemens.<br />

Die Messgrafik zeigt, in welchem Ausmass sich ein ausgewählter Flachriemen und die zugehörigen Lager während<br />

eines zweistündigen Testbetriebs (7200 Sekunden) auf dem HSR-Prüfstand erwärmen.<br />

die Industrie hier mitzieht, können wir in<br />

dem Bereich einen neuen Effizienzschub<br />

realisieren», sagt Lefèvre.<br />

HSR-Forscher haben den<br />

Prüfstand gebaut<br />

Dank des neuen Wechselbiegeprüfstands<br />

kann Ammeraal Beltech neue Riemen im<br />

Haus testen, was die Entwicklungszeit<br />

verkürzt und für die Kunden den Vorteil<br />

hat, in ihren Maschinen fertig ausgetestete<br />

Riemen einsetzen zu können. Jérôme<br />

Lefèvre: «Der Prüfstand bringt uns im<br />

Markt einen grossen Schritt voran. Wir<br />

sind nun als Zulieferer mit unserem Prüfstand<br />

besser ausgerüstet als manch ein<br />

Maschinenhersteller.» Können Maschinenhersteller<br />

energieeffiziente Riemen in<br />

ihre Maschinen einbauen, profitieren die<br />

industriellen Anwender. Entwicklungsleiter<br />

Lefèvre verweist auf das Beispiel eines<br />

grossen indischen Textilunternehmens.<br />

Dieses spart mit dem Einsatz modernster<br />

Riemen von Ammeraal Beltech bei<br />

insgesamt 100 Two-for-one twister-Textilmaschinen<br />

im 12 h-Betrieb jährlich Energiekosten<br />

von 110’000 Dollar pro Jahr.<br />

Ausgewertete Messgrafik, illustriert das Verhalten eines Testriemens beim Einlaufen auf dem Prüfstand. Die Verlustleistung<br />

reduziert sich aufgrund der Relaxation innerhalb der ersten Stunden auf einen stabilen Wert.<br />

Entwickelt hat den Flachriemen-Prüfstand<br />

von Ammeraal Beltech das Institut<br />

für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung<br />

(IWK) der Hochschule Rapperswil<br />

(HSR) im Rahmen eines Projekts, das<br />

vom Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt<br />

wurde. Der Prüfstand verfügt<br />

über 12 Pulleys mit unterschiedlichen<br />

Durchmessern (25, 30, 40, 60 mm). Eine<br />

doppelseitige Lagerung mit integrierter<br />

Druckluftkühlung sorgt für hohe mecha-<br />

Mehrschichtverbundriemen bestehen aus einer Zugschicht (Mitte) und einer beidseitig angebrachten Deckschicht<br />

mit anwendungsspezifischen Hafteigenschaften. Zugschicht und die beiden Deckschichten werden mit<br />

einer Zwischenschicht «zusammengeklebt» (laminiert). Mikroskopaufnahme eines Mehrschichtverbundriemens.<br />

Seite 10


ENERGIEFORSCHUNG<br />

Die Grafik zeigt den Verlauf der Verlustleistung in Abhängigkeit des Abstandes zur Zugschicht (z = 0) für einen<br />

1 mm breiten Riemen bestehend aus 10 identischen Einzelschichten mit je 0.1 mm Dicke: Die Verluste durch<br />

Wechselbiegung steigen mit zunehmendem Abstand von der neutralen Faser exponentiell an (links). Der Riemen<br />

sollte daher lieber dünn und breit anstatt dick und schmal sein. Rechts sind die Verlustanteile pro Schicht dargestellt.<br />

Daraus ersieht man, dass das für die Deckschichten gewählte Material für die Verminderung von Verlusten<br />

besonders bedeutsam ist.<br />

nische Stabilität. Ein weiterer Pulley sorgt<br />

für den Antrieb. Der Prüfstand ist mit<br />

einer Klimakammer und umfangreicher<br />

Sensorik ausgestattet. «Mit einer eigens<br />

entwickelten Software können Riemengeschwindigkeit,<br />

Auflagedehnung bzw.<br />

Vorspannung und Umgebungstemperatur<br />

gezielt eingestellt und relevante Parameter<br />

(Relaxation/Kriechen, Leistungsverluste,<br />

lokale und globale Temperaturen)<br />

erfasst und ausgewertet werden», hält<br />

IWK-Forscher Dr. Gion A. Barandun fest,<br />

der den Prüfstand mitentwickelt hat.<br />

Berechnungsprogramm für Verluste<br />

Neben dem Prüfstand haben die Wissenschaftler<br />

der Hochschule Rapperswil<br />

auch ein Berechnungsprogramm entwickelt.<br />

Mit dem Software-Tool lässt sich<br />

nach Eingabe von geometrischen und<br />

materialspezifischen Parametern eine Vorhersage<br />

zur Verlustleistung des Riemens<br />

machen. Diese ist die Summe aus Lager-,<br />

Gleitschlupf- und Wechselbiegeverlusten.<br />

«Ausserdem ist es möglich, den Verlustanteil<br />

für eine einzelne Schicht zu betrachten,<br />

und so einen optimierten Schichtaufbau<br />

zu entwickeln», hält Barandun fest.<br />

So geeignet die Modellrechnungen auch<br />

sind, sie haben doch ihre Grenzen. So ist<br />

bei der Vorhersage der Lagerreibung das<br />

Berechnungsprogramm noch ungenau,<br />

daher ist bisher eine exakte Vorhersage<br />

der gesamten Leistungsverluste noch<br />

nicht möglich, sondern «nur» ein qualitativer<br />

Vergleich verschiedener Riemenstrukturen<br />

und -materialien. «Wir hoffen,<br />

diesen Mangel in Zukunft noch beheben<br />

zu können», sagt Gion A. Barandun.<br />

Kontakt<br />

Weitere Auskünfte zu dem Projekt erteilt<br />

Michael Spirig (m.spirig@fomenta.ch),<br />

Leiter des BFE-Forschungsprogramms<br />

Industrielle Prozesse.<br />

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einzelnen Verbraucher<br />

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verwalten und zu<br />

überwachen.<br />

Seite 12


ENERGIEMANAGEMENT<br />

Power-Management- Software<br />

Je nach Ihrer Anwendung und deren<br />

Anforderungen gibt es vier verschiedene<br />

Ausbaustufen für Kommunikation und<br />

Management Ihrer USV:<br />

1. Einzel-USV: Netzwerkkarte<br />

In der Regel können Sie eine Einzel-USV<br />

über eine optionale Netzwerkkarte überwachen.<br />

Unsere Netzwerkkarten sind im<br />

Prinzip eigenständige Server.<br />

2. Herunterfahren (Shutdown)<br />

Netzwerkkarte und Intelligent<br />

Power Protector (IPP)<br />

Wenn Ihre USV Server schützt, können<br />

Sie mit Hilfe unserer Software sichere<br />

Shutdowns einrichten und sich so im Fall<br />

eines längeren Stromausfalls vor Datenverlusten<br />

schützen. Für eine Eaton-USV<br />

mit Netzwerkkarte ist IPP Eatons Shutdown-Agent.<br />

3. Mehrere USV-Anlagen:<br />

Netzwerkkarten und Intelligent<br />

Power Manager (IPM)<br />

Wo mehrere USV-Systeme in einem Netzwerkschrank<br />

oder Serverraum bestehen<br />

oder über einen Campus oder ein Unternehmen<br />

verteilt sind, ist die IPM-Software<br />

die richtige Lösung, um Ihre Stromversorgungsgeräte<br />

(sowohl USV- als auch<br />

netzwerkfähige ePDU-Produkte) zentral<br />

zu überwachen und zu verwalten.<br />

eignen sich die neuen Racks auch für<br />

Serverkonfigurationen mit Einhausung.<br />

Umfassende Konfigurationsoptionen erleichtern<br />

Systemintegratoren und Administratoren<br />

die Integration von IT-Equipment<br />

und erlauben eine schnelle sowie<br />

flexible Installation.<br />

Administratoren von Rechenzentren setzen<br />

mittlerweile überwiegend auf energiesparende<br />

Serverkonfigurationen mit Kalt- und<br />

Warmgangeinhausung. Für eine bestmögliche<br />

Energieeffizienz benötigen sie eine<br />

physikalische Infrastruktur, die optimalen<br />

Airflow gewährleistet und sich gleichzeitig<br />

flexibel in das Kühlkonzept integrieren<br />

lässt. Mit dem modularen 19”-Racksystem<br />

REC präsentiert Eaton eine Lösung, die<br />

speziell für diese Anforderungen optimiert<br />

wurde. Dank des neuen Designs und des<br />

umfangreichen Zubehörs für Airflow- und<br />

Kabelmanagement überzeugen die Racks<br />

mit hervorragender Luftströmung. Durch<br />

Aussenbreiten von 600 mm und 800 mm<br />

lassen sie sich mühelos in Einhausungen<br />

mit handelsüblichen Dachsegmenten für<br />

1 200 mm breite Kalt- oder Warmgänge<br />

einsetzen. Darüber hinaus verfügt die<br />

Serie mit einer Höhe von 42 oder 47 Höheneinheiten<br />

und einer Aussentiefe von<br />

1 000 mm oder 1 200 mm über ausreichend<br />

grosse Kapazitäten für RZ-Hardware und<br />

Netzwerktechnik. Sicherheitsfeatures und<br />

praktische Funktionen wie ein integriertes<br />

Erdungskit, stufenlos einstellbare Einbaurahmen,<br />

abnehmbare Seitentüren mit<br />

Quick-Release-Verschluss und Laufrollen<br />

gehören wie bei der RE-Serie zur Grundausstattung<br />

und garantieren eine einfache<br />

Handhabung.<br />

4. Virtualisierung:<br />

Netzwerkkarte und IPM<br />

IPM ist die marktführende Lösung, um das<br />

Thema Stromversorgung in Virtualisierungsplattformen<br />

zu integrieren. Die Verwaltung<br />

über den IPM-Shutdown-Agenten<br />

ermöglicht das sichere Herunterfahren<br />

von virtualisierten Servern – selbst in<br />

Clustern, auf denen vCenter oder Xen-<br />

Center läuft.<br />

IT-Racks und Gehäuse<br />

Unsere IT Racks sind entwickelt worden<br />

um Ihnen leistungsstarke, leicht zu bedienende<br />

und energiesparende 19”-Schränke<br />

anbieten zu können. Verbessertes Airflow<br />

Management verlängert die zuverlässige<br />

Einsatzdauer ihres IT Equipment, gleichzeitig<br />

hält eine grosse Anzahl an Kabelmanagement-<br />

und Storage Zubehör ihr<br />

Rack sauber und gut organisiert.<br />

Mit dem modularen 19”-Racksystem REC<br />

erweitert Eaton sein Angebot an physikalischen<br />

Infrastrukturlösungen. Durch die<br />

optimierten Luftströmungseigenschaften<br />

Kontakt<br />

Eaton Industries II GmbH<br />

Bereich Power Quality<br />

Im Langhag 14<br />

CH-8307 Effretikon<br />

www.eaton.com/powerquality<br />

Seite 13


ENERGIEMANAGEMENT<br />

S-Monitoring<br />

Der einfachste Einstieg ins Energiemanagement<br />

Nur wer den eigenen Energiekonsum<br />

kennt, ist in der Lage Energie<br />

und damit Kosten einzusparen.<br />

In der Vergangenheit wurde das Thema<br />

Energieverbrauch meist reduziert auf<br />

die regelmässige Bezahlung der Stromrechnung.<br />

Kaum jemand hat sich bisher<br />

Gedanken gemacht was man dafür tun<br />

könnte, damit sich die Schweizer Energieziele<br />

2050 realisieren lassen. Ändern<br />

dürfte sich das Interesse an Energie<br />

nicht nur weil, im Allgemeinen Energieeinsparungen<br />

gleichbedeutend sind mit<br />

höherem Betriebsgewinn. Auch deshalb<br />

weil heute im Allgemeinen das Bewusstsein<br />

zum Thema Energie, viel differenzierter<br />

betrachtet wird. Heute will man<br />

den eigenen energetischen Fussabdruck<br />

kennen, verstehen, und wenn möglich<br />

verbessern.<br />

S-Monitoring von Saia-Burgess Controls<br />

AG, Murten unterstützt diesen Wunsch<br />

nach Transparenz.<br />

Mit S-Monitoring wird ein Konzept angeboten<br />

das ein Erfassen und Bereitstellen<br />

energiebezogener Verbrauchswerte ganz<br />

einfach macht. Die Basis Energiemonitoring<br />

Lösung umfasst Produkte die neben<br />

einer unkomplizierten Installation, vor allem<br />

die einfache Anwendung und Bedienung<br />

zum Ziel hat.<br />

Die Vorgehensweise zur Installation von<br />

Energiezähler und Monitor ist denkbar<br />

einfach. Die Elektrozähler via Elektroinstallateur<br />

installieren lassen, das 2-Draht<br />

Busnetzwerk zur Kommunikation mit dem<br />

Energie Monitor verbinden und nach der<br />

simplen Adressvergabe am Zähler, zeichnet<br />

das System die Energiewerte bereits<br />

auf. Weitere Vorbereitungen oder Anwenderkenntnisse<br />

sind nicht notwendig. Das<br />

ganze S-Monitoring Konzept ist vorbereitet<br />

für den direkten und unkomplizierten Einsatz<br />

in Betrieben und Zweckbauten. Für<br />

jeden Fachmann aus Elektro und Industrie<br />

ist diese betriebsbereite Monitoring Lösung<br />

anwendbar und dient der Visualisierung<br />

aktueller Energieverbräuche.<br />

Seite 14


Elemente des S-Monitoring<br />

ENERGIEMANAGEMENT<br />

Saia Energiezähler<br />

Die sehr kompakte Bauform der Saia<br />

PCD ® Elektrozähler ist bestens geeignet,<br />

um die Messgeräte auf kleinstem Raum<br />

unterzubringen. Dadurch ist es möglich,<br />

Zähler auch in bestehenden Schaltschränken<br />

nachzurüsten. Als direktmessende<br />

(65 A) oder Wandler (>1500 A)<br />

Zähler bilden sie die Grundlage zum<br />

Energie-Monitoring.<br />

Die 1- oder 3-Phasen Energiezähler sind<br />

ideal für den Einsatz in industrieller oder<br />

Gebäudetechnischer Infrastruktur und garantieren,<br />

aus Schweizer Produktion hohe<br />

Zuverlässigkeit und Langzeitstabilität.<br />

Für die diversen Kommunikationsstandards<br />

sind Geräte mit S0-Puls, MBus,<br />

Modbus oder SBus erhältlich. Für bestehende,<br />

ältere Zähler stehen zudem<br />

Kopplergeräte zur Verfügung.<br />

Saia PCD ® Energy Monitor<br />

Die S-Monitoring Produkte sind zur Energie<br />

Visualisierung sowie der sukzessiven Optimierung<br />

direkt aus der Verpackung einsatzbereit<br />

und lassen sich ohne Programmierung<br />

mit den Elektrozähler verbinden.<br />

Eine Visualisierung startet sofort nach dem<br />

einschalten und stellt die Verbrauchswerte<br />

auf dem Touch Screen (verfügbar in 5”,<br />

10” und 12”) in umfangreichen Grafiken<br />

als Tages, Wochen, Monats und Jahres<br />

Verbrauch zur Verfügung. Jeder Energiemanager<br />

kann auch via Standard PC mit<br />

Internet-Browser bzw. Smart-Tablets, -Phones<br />

zur (Fern)-Bedienung genutzt werden.<br />

Die erweiterten Funktionen der Geräte<br />

erlauben zudem eine Lastgangmessung<br />

von bis zu 8 gleichzeitigen Verbraucher<br />

sowie den regelmässigen Versand von<br />

Energiewerten via E-Mail.<br />

Für Fachfirmen mit Wunsch zu mehr Individualität,<br />

gibt es die S-Monitoring Lösung<br />

als Teil einer programmierbaren Steuerung.<br />

Flexibel im Einsatz und für den<br />

Anschluss unterschiedlicher Protokolle<br />

wie M-Bus oder Modbus die ausbaubare<br />

Energiemanagement Lösung sehr<br />

leistungsfähig und lässt viel Raum für<br />

funktionale Erweiterung. Ergänzend zur<br />

Erfassung elektrischer Energieverbräuche,<br />

können mit der programmierbaren Monitoring<br />

Variante auch thermische Wärmezähler<br />

oder weitere Werte als Zählimpuls in die<br />

Analyse aufgenommen werden.<br />

Die vorinstallierte Energie Applikation kann<br />

jederzeit um eigene Funktionen, oder mit<br />

firmenspezifischem Logo erweitert werden.<br />

Systemausbauten die zum Zeitpunkt<br />

der Installation noch nicht absehbar waren,<br />

sind so jederzeit möglich.<br />

Die Darstellung der Energie erfolgt mit<br />

aussagekräftigen Grafiken und Diagrammen<br />

und ist via PC und IP-Netzwerk darstellbar.<br />

Kontakt<br />

Saia Burgess Controls AG<br />

www.s-monitoring.com<br />

www.saia-pcd.com<br />

Seite 15


Wicklungsprozess für Transformatoren.<br />

Sparsame Spannungswandler<br />

Im Schweizer Strom-Verteilnetz gibt es 70’000 bis 80’000 Transformatoren. Sie leisten an<br />

der Schnittstelle zwischen den Spannungsebenen des Stromnetzes unentbehrliche<br />

Dienste. Gleichzeitig brauchen die Transformatoren selber aber auch Strom, und zwar mehr<br />

als nötig, wie eine Untersuchung der Fachhochschule Nordwestschweiz ergeben hat.<br />

von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)<br />

Die Schweiz verfügt über ein<br />

250’000 km langes Leitungsnetz,<br />

das den Strom von den Kraftwerken<br />

zu den Verbrauchern bringt. Auf dem<br />

langen Weg vom Erzeuger zum Konsumenten<br />

treten Verluste auf, die sich in der Grössenordnung<br />

von 7 % bewegen. Die Verluste<br />

fallen in den Leitungen an, aber auch in den<br />

Transformatoren, die dafür sorgen, dass<br />

der Strom zwischen den verschiedenen<br />

Netzebenen – dem Höchst-, Hoch-, Mittelund<br />

Niederspannungsnetz – fliessen kann.<br />

Potenzial für Effizienz<br />

Mit Blick auf eine effiziente Stromnutzung<br />

sollten die Netzverluste so weit wie<br />

möglich verringert werden. Eine Studie<br />

der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

(FHNW) im Auftrag des Bundesamts für<br />

Energie (BFE) hat nun das Potenzial der<br />

erzielbaren Effizienzgewinne abgeschätzt<br />

und sich dabei auf die Transformatoren im<br />

Verteilnetz (Mittel- und Niederspannungsnetz<br />

kleiner als 24 kV) konzentriert. Die<br />

Untersuchung betrachtete alle Transformatoren,<br />

die die rund 700 Energieversorgungsunternehmen<br />

(EVU) im Schweizer<br />

Verteilnetz betreiben. Sie bezog aber auch<br />

die Transformatoren in die Effizienzbetrachtung<br />

mit ein, die in Futtermühlen,<br />

Brauereien und vielen weiteren Industrie-<br />

Pro Transformator mit amorphem Kern entspricht das<br />

Einsparpotenzial etwa dem jährlichen Stromverbrauch<br />

eines Mehrpersonen-Haushalts.<br />

und Gewerbebetrieben für eine angemessene<br />

Stromversorgung sorgen.<br />

Die BFE-Studie beziffert die Verluste der<br />

aktuell (2014) im Schweizer Verteilnetz eingesetzten<br />

Transformatoren auf 406 GWh<br />

pro Jahr. Würden die Spannungswandler<br />

ungeachtet ihres Lebensalters durch modernste<br />

Transformatoren mit amorphem<br />

Eisenkernmaterial ersetzt, würden die Verluste<br />

auf 204 GWh halbiert, was einem<br />

Effizienzgewinn von gut 0,3 % des landesweiten<br />

Stromverbrauchs (59 323 GWh<br />

im Jahr 2013) entspricht. «Diese Studie<br />

zeigt auf, dass mit dem Austausch eines<br />

einzigen Transformators durch einen mit<br />

einem amorphen Kern bis zu 5–6 MWh<br />

elektrische Energie pro Jahr eingespart<br />

werden kann», schreibt Studienautorin<br />

Karin Dreyer, die die Untersuchung am<br />

FHNW-Standort Windisch (Hochschule<br />

für Technik) erstellt hat. Mit Blick auf künftige<br />

Anschaffungsentscheide bei EVU und<br />

Seite 16


ENERGIEMANAGEMENT<br />

industriellen Nutzern rät Dreyer: «Die Energieeffizienz<br />

sollte zukünftig im Entscheidungsprozess<br />

einen massgeblichen Platz<br />

einnehmen.»<br />

Sind Transformatoren wenig ausgelastet, überwiegen die Leerlaufverluste («no load losses»); bei stärkerer Auslastung<br />

tragen die Lastverluste («load losses») überwiegend zum Gesamtverlust bei.<br />

Veraltete Transformatoren<br />

eingebaut<br />

Obwohl die Netzbetreiber unter Kostendruck<br />

stehen, kann man ihnen nicht vorwerfen,<br />

Investitionen in den Ersatz ihrer<br />

Transformatoren vernachlässigt zu haben.<br />

In den letzten Jahren wurden 25 %<br />

der Transformatoren erneuert, was bei<br />

einer Lebensdauer von 40 Jahren der<br />

natürlichen Ersatzrate entspricht. Bei der<br />

Auswertung nach Altersklassen hat Studienautorin<br />

Karin Dreyer allerdings eine<br />

interessante Beobachtung gemacht: «Das<br />

Schweizer Verteiltransformatoren-Netz<br />

wurde in den letzten Jahren zwar stark<br />

verjüngt. Die Verluste konnten allerdings<br />

nicht signifikant reduziert werden.» Martin<br />

Streicher-Porte, Professor am Institut für<br />

Biomasse und Ressourceneffizienz der<br />

FHNW, hat für den Befund der Studie eine<br />

simple Erklärung parat: «Offenbar haben<br />

die EVU die Transformatoren auf Vorrat<br />

gekauft und haben somit in den letzten<br />

Jahren Transformatoren eingebaut, die<br />

nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik<br />

entsprechen.»<br />

Die sieben Ebenen des Schweizer Stromnetzes. Die Trafo-Studie der Hochschule für Technik in Windisch hat die<br />

Transformatoren im Bereich der Verteilnetze untersucht.<br />

Die Grafik zeigt am Beispiel von 400 kVA-Transformatoren, dass die Leerlaufverluste (blau/grün) und die Lastverluste<br />

(rot/violett) in den letzten 60 Jahren erst stark gesunken sind und seit 1990 kaum mehr ein technologischer<br />

Fortschritt erzielt wurde. Transformatoren mit amorphen Kernen führen nun in jüngster Zeit nun zu weiteren<br />

Effizienzgewinnen (grüner Punkte ganz rechts unten). Die Herstellerangaben (blau/rot) und die EVU-Stichprobe der<br />

Trafo-Studie (grün/violett) stimmen meistens gut überein.<br />

Der heutige Stand der Technik bei der<br />

Energieeffizienz sind Transformatoren mit<br />

einem amorphen Metallkern. Ihre Leerlaufverluste<br />

liegen bis zu 70 % tiefer im<br />

Vergleich zu den konventionellen Transformatoren<br />

mit RGO (Regular Grain Oriented)-<br />

Metallkernen. Hocheffiziente Transformatoren<br />

mit amorphem Kern wurde in den<br />

1970er Jahren entwickelt, konnten sich<br />

auf dem Markt aber aufgrund des höheren<br />

Preises nicht durchsetzen. Seit einigen<br />

Jahren erlebt die Technologie aufgrund<br />

der wachsenden Anforderungen an die<br />

Energieeffizienz eine Renaissance. Nach<br />

Auskunft von Dipl. Ing. Andreas Suranyi,<br />

Manager für Energieeffizienz-Lösungen<br />

bei ABB Schweiz, beruhen aktuell rund<br />

2 % der 2 000 in der Schweiz verkauften<br />

ölgekühlten Verteiltransformatoren<br />

(> 38 KVA) auf amorpher Technologie.<br />

«Das Effizienzpotenzial wird nicht realisiert,<br />

obwohl die technischen Lösungen vorhanden<br />

wären», bedauert Suranyi. ABB ist<br />

globaler Marktführer beim Bau von Transformatoren<br />

und neben Rauscher & Stöcklin,<br />

Siemens und Schneider Electric einer der<br />

grossen Anbieter in der Schweiz. Der Konzern<br />

hat zur Trafo-Studie der FHNW das<br />

Know-how eines Herstellers beigesteuert.<br />

Seite 17


ENERGIEMANAGEMENT<br />

Die meisten Transformatoren im Verteilnetz sind auf der Mittel- und Niederspannungsebene anzutreffen.<br />

Verschiedene Gründe<br />

Für die zögerliche Nachfrage nach den<br />

energieeffizienten Transformatoren gibt<br />

es verschiedene Gründe. Aufgrund der<br />

spezifischen Struktur des Metalls sind<br />

amorphe Transformatoren etwas grösser<br />

als herkömmliche Transformatoren, zudem<br />

liegt der Geräuschpegel leicht höher. Wegen<br />

der Abmessungen finden amorphe<br />

Transformatoren in engen Trafostationen<br />

mitunter keinen Platz, und für lärmsensiblen<br />

Umgebungen sind sie ungeeignet.<br />

Der Hauptgrund, dass amorphe Transformatoren<br />

bisher aber erst sporadisch<br />

zum Einsatz kommen, liegt an ihrem Preis,<br />

der aufgrund des verwendeten Materials<br />

rund 20 % über jenem herkömmlicher<br />

Geräte liegt. Wie hoch die Preisdifferenz<br />

ausfällt, ist allerdings eine Frage der Betrachtung:<br />

«Positiv sieht es aus, wenn man<br />

den Kostenvergleich über die gesamte<br />

Lebensdauer anstellt, denn die amorphen<br />

Transformatoren haben meist die tieferen<br />

Lebenszykluskosten», sagt Roland Hasler,<br />

Market Manager für Transformatoren bei<br />

ABB.<br />

Die Grafik veranschaulicht die Leerlaufverluste der Stichprobe an Verteiltransformatoren, die in der Trafo-Studie<br />

der Hochschule für Technik (Windisch) untersucht wurden.<br />

Karin Dreyer hat die Studie zur Effizienz von Transformatoren<br />

an der Hochschule für Technik am FHNW-<br />

Standort Windisch geschrieben.<br />

Auch die noch jungen Transformatoren (Balken ganz links) tragen erheblich zum gesamtschweizerischen Einsparpotenzial<br />

bei. Das liegt zum einen daran, dass ihr Anteil am Gesamtbestand mit circa 25 % relativ hoch ist, zum<br />

anderen aber auch, dass sie das technisch mögliche Effizienzpotenzial nicht voll ausschöpfen.<br />

Martin Streicher-Porte, Professor am Institut für Biomasse<br />

und Ressourceneffizienz der FHNW.<br />

Seite 18


ENERGIEMANAGEMENT<br />

Flüssigkeitsgefüllte Transformatoren<br />

RGO (normaler<br />

kornorientierter<br />

Stahl)<br />

Amorpher Stahl<br />

0% 50% 100% 150% 200% 250%<br />

Den Schlussbericht zum Projekt finden Sie<br />

unter: http://www.bfe.admin.ch/forschungelektrizitaet/01740/01748/01751/02199/<br />

index.html?lang=en&dossier_id=06143<br />

www.schaererkunz.ch<br />

A = 10 USD/W; B = 2 USD/W (W=Leerlaufverluste)<br />

Abb. 1<br />

Einkaufspreis<br />

Aktivierter Verlustvortrag<br />

Einsparung Gesamtbetriebskosten<br />

Windpark-Transformatoren 1750 kVA<br />

RGO (normaler<br />

kornorientierter<br />

Stahl)<br />

Amorpher Stahl<br />

0 20000 40000 60000<br />

Gesamtbetriebskosten (USD)<br />

Abb. 2<br />

Auch die noch jungen Transformatoren (Balken ganz links) tragen erheblich zum gesamtschweizerischen Einsparpotenzial<br />

bei. Das liegt zum einen daran, dass ihr Anteil am Gesamtbestand mit circa 25 % relativ hoch ist, zum<br />

anderen aber auch, dass sie das technisch mögliche Effizienzpotenzial nicht voll ausschöpfen.<br />

Kontakt<br />

Weitere Auskünfte zu dem Projekt erteilt<br />

Roland Brüniger, Leiter des BFE-Forschungsprogramms<br />

Elektrizitätstechnologien<br />

und -anwendungen.<br />

roland.brueniger@r-brueniger-ag.ch


NOTSTROM<br />

Wieso braucht es<br />

Notstrom Generatoren?<br />

von Alexander Ackeret, Dipl. El. Ing. FH, Bereichsleiter Stromerzeuger bei AKSA Würenlos AG<br />

mit langjähriger Erfahrung im Industrie- und Anlagenbau<br />

Seite 20


NOTSTROM<br />

«Unsere Gesellschaft verlässt sich<br />

stark auf die gewohnte Infrastruktur<br />

und ist von einer einwandfreien Funktion<br />

abhängig: Energie, Wasser, Daten. Alles<br />

ist immer und überall verfügbar. «Es» funktioniert<br />

einfach. Im Allgemeinen machen<br />

wir uns sehr selten Gedanken darüber,<br />

was die Folgen eines Energieunterbruchs<br />

sind und was es bedeutet. Wir sind auf<br />

signifikante Ausfälle kaum vorbereitet.<br />

Dies betrifft den Einzelnen, wie auch sehr<br />

kritische Einrichtungen, welche auf eine<br />

permanente Verfügbarkeit von Elektrizität<br />

angewiesen sind. Auch wenn Unterbrüche<br />

in vielen Fällen nicht lange dauern, stellen<br />

diese eine erhebliche Gefahr für die Bevölkerung<br />

dar. Am ehesten kommt den<br />

Leuten ein Spital in den Sinn. Es ist nicht<br />

tolerierbar, wenn während einer Operation<br />

die Stromversorgung ausfällt. Da springen<br />

die Diesel Notstrom Aggregate ein.»<br />

Sie tragen also zur Versorgungssicherheit<br />

von Elektrizität bei?<br />

«Ja und das nicht nur in Spitälern. Auch<br />

zum Beispiel bei Flusskraftwerken, davon<br />

gibt es in der Schweiz sehr viele,<br />

ist die Versorgungsicherheit ein Thema.<br />

Wenn eine Stauwehr nicht mehr reguliert<br />

werden kann, bekommt die Bevölkerung<br />

unter- und oberhalb des Stauwerks<br />

ernsthafte Probleme. Oder wenn<br />

Telecom Einrichtungen nicht mehr funktionieren,<br />

wie soll dann Hilfe Feuerwehr,<br />

Polizei oder Sanität alamiert werden können?<br />

Es gibt auch weniger dramatische<br />

Fälle, wie zum Beispiel ein Netzunterhaltoder<br />

Sanierung. Ein Weiler oder Quartier<br />

muss kurzzeitig vom Netz getrennt werden.<br />

Da springen mobile Lösungen ein<br />

und garantieren die Versorgung während<br />

den Umbau- oder Reparaturarbeiten.»<br />

Können Sie uns über<br />

spezielle Projekte berichten?<br />

«Klar. Unsere Notstrom Aggregate werden<br />

nicht nur in der Schweiz, sondern<br />

auch weltweit eingesetzt. 2013 durften<br />

wir für Alstom Schweiz 10 Aggregate mit<br />

je einer Leistung von 2.5 MVA, in Seekontainer<br />

verbaut, liefern. Diese werden eingesetzt<br />

um eine Gasturbine in Singapur<br />

nach einem totalen Blackout des Netzes<br />

starten zu können.»<br />

Was war speziell daran?<br />

«Das ausschlaggebende Argument der<br />

Vergabe war die Qualität. Schweizer Präzisionsarbeit<br />

wird weltweit immer noch<br />

geschätzt. Als KMU können wir auf kundenspezifische<br />

Wünsche eingehen und<br />

können eine kostenoptimierte Lösung<br />

entwickeln.»<br />

Wie kann man die Qualität und<br />

Zuverlässigkeit von Notstromgruppen<br />

garantieren?<br />

«Ein Notstrom Aggregat ist wie ein Fallschirm.<br />

Im Notfall muss es funktionieren!<br />

Ein periodischer Service leistet die Grundlage.<br />

Aber es genügt nicht, das Aggregat<br />

nur im Leerlauf zu prüfen und ein paar Filter<br />

auszuwechseln. Es ist wichtig, reale<br />

Testbedingungen zu schaffen. Bei AKSA<br />

werden alle Aggregate unter realen Lastbedingungen<br />

geprüft, d.h. mit variabler<br />

Last und variablen Leistungsfaktor, cos(ρ).<br />

So können in einem sicheren Umfeld<br />

Last- und cos(ρ) Sprünge vollzogen und<br />

die Reaktion des Aggregats ausgewertet<br />

werden. Die mobilen Notstrom Aggregate<br />

werden uns regelmässig zum Test ins<br />

Prüffeld angeliefert.»<br />

Wo glauben Sie, gibt es den<br />

grössten Nachholbedarf bezüglich<br />

Notstrom?<br />

«Viele Spitäler haben Differenzen zwischen<br />

der vorhandenen Notstromleistung<br />

und den heute notberechtigten Verbraucher.<br />

Beim Bau des Spitals waren diese<br />

sicher korrekt ausgelegt worden. Mit der<br />

Zeit wurden leistungsstärkere Diagnosegeräte<br />

wie MRI und Computer Tomo<br />

Gramm angeschafft. Die Notstromleistung<br />

ist jedoch nicht mitgewachsen. Es<br />

empfiehlt sich, diese möglichen Differenzen<br />

zu überprüfen. Bei Kehrrichtverbrennungsanlagen<br />

verhält es sich ähnlich. Bei<br />

vielen KVA’s wurden die Kapazitäten erhöht,<br />

das Notstrom Aggregat blieb jedoch<br />

oft unangetastet.<br />

Auch das elektrische Netz ist in die Jahre<br />

gekommen. Unterhalts- und Reparaturarbeiten<br />

sind unumgänglich. Um den<br />

Aspekt der Arbeitssicherheit zu wahren,<br />

müssen dafür einzelne Teile vom Netz getrennt<br />

werden. Mobile Notstrom Aggregate<br />

können flexibel und schnell eingesetzt<br />

werden.»<br />

Was sind die Herausforderungen<br />

der Zukunft?<br />

«Der Trend in Richtung IT Cloud Computing<br />

verlangt von den Rechenzentren nicht<br />

nur eine bessere Versorgungsicherheit,<br />

sondern auch einen erhöhten Leistungsbedarf.<br />

Daher werden zukünftig grössere<br />

Installationen notwendig. Die Auslegung<br />

von Notstrom Aggregaten wird dem entsprechend<br />

anspruchsvoller. Es genügt<br />

nicht mehr nur, die üblichen Parameter<br />

wie Lärm, Emissionen und Brandschutz<br />

zu berücksichtigen, sondern die Anwendungen<br />

werden komplexer. Besondere<br />

Beachtung ist der elektrischen Auslegung<br />

zu schenken. Der Energiemix, namentlich<br />

im Zusammenwirken mit den erneuerbaren<br />

Energien, hat sich verändert. Diesen<br />

Einfluss auf Oberwellen, Transiente und<br />

Kurzschlussleistung des Netzes gilt es zu<br />

berücksichtigen. Es braucht eine professionelle<br />

und akkurate Auslegung. Als Käufer<br />

eines Notstrom Aggregats (Stichwort<br />

Fallschirm), würde ich nur spezialisierten<br />

Werksvertretungen Vertrauen schenken.<br />

Diese betreiben einen enormen Entwicklungsaufwand<br />

(Emissionen, Lärm, Prüfung)<br />

und sind langfristige Qualitätspartner.<br />

Sie sind global tätig, lokal verankert<br />

und kennen die gültigen Vorschriften.»<br />

Kontakt<br />

AKSA WÜRENLOS AG<br />

Grosszelgstrasse 15<br />

CH-5436 Würenlos<br />

Telefon +41 (0) 56 436 77 00<br />

alexander.ackeret@aksa.ch<br />

www.aksa.ch<br />

Seite 21


Das Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi im Februar 2015.<br />

Fukushima<br />

vier Jahre nach<br />

dem Unfall<br />

Im Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi schreiten<br />

vier Jahre nach dem Unfall die Aufräumarbeiten<br />

und die umfassenden Massnahmen<br />

zum Schutz von Mensch und Umwelt voran.<br />

Die Anlage gibt kaum noch radioaktive Stoffe<br />

an die Umgebung ab. Bis heute sind keine<br />

strahlen bedingten Todesfälle aufgetreten<br />

und eine erkennbare Zunahme von<br />

strahlenbedingten Erkrankungen ist<br />

auch in Zukunft nicht zu erwarten. Erstmals<br />

sind Teile der Evakuationszonen wieder<br />

freigegeben worden. Die Evakuationszonen um Fukushima-Daiichi, Stand Januar 2015.<br />

Vier Jahre nach dem schweren Unfall<br />

im japanischen Kernkraftwerk<br />

Fukushima-Daiichi kursieren in<br />

Europa weiterhin Mythen und überspitzte<br />

Schreckensmeldungen zur Situation im<br />

Nordosten Japans. Fakt ist: Die Lage ist<br />

unter Kontrolle. Die Folgen sind einschneidend,<br />

aber bewältigbar.<br />

Fortschritte beim<br />

Wassermanagement<br />

In den vier Jahren seit dem Unfall sind auf<br />

der Kraftwerksanlage umfassende Arbeiten<br />

zum Schutz von Mensch und Umwelt geleistet<br />

sowie Fortschritte beim Aufräumen<br />

erzielt worden. Die grosse Herausforderung<br />

auf dem Anlageareal war von Beginn weg<br />

das Wasser- und Abfallmanagement, da<br />

täglich rund 400 Kubikmeter Grundwasser<br />

in das Areal fliessen und durch Leckagen<br />

in den verunfallten Reaktorblöcken laufend<br />

kontaminiertes Kühlwasser austritt.<br />

Die Arbeiten zur Abdichtung der Anlage<br />

haben wesentliche Fortschritte gemacht,<br />

sind aber noch im Gang. Die Anlagen zur<br />

Wasserdekontamination sind inzwischen<br />

in der Lage, mehr Wasser aufzubereiten,<br />

als neu kontaminiert wird.<br />

Autobahn und Buslinie<br />

durch Evakuationszone<br />

Im Fokus stehen zudem der Aufbau der<br />

Infrastruktur für die Rückkehr der evakuierten<br />

Bevölkerung, die Entfernung des<br />

unbeschädigten Kernbrennstoffs aus der<br />

Anlage und die kontrollierte Zwischenlagerung<br />

der kontaminierten Stoffe aus der<br />

Sanierung der belasteten Gebiete. In allen<br />

Bereichen konnten Fortschritte verzeichnet<br />

werden. So wurden bis Ende 2014 alle<br />

Brennelemente aus dem Lagerbecken von<br />

Block-4 geborgen und sicher eingelagert.<br />

Die japanische Regierung hat inzwischen<br />

erste Teile der Evakuationszonen wieder<br />

freigegeben. Seit Ende Januar 2015 verkehrt<br />

wieder ein Linienbus entlang der<br />

Küste quer durch die Evakuationszone.<br />

Einen Monat später wurde das letzte Teilstück<br />

des «Joban Expressway» wiedereröffnet.<br />

Diese Schnellstrasse führt auf rund<br />

acht Kilometern Länge durch die Evakuationszone<br />

und weniger als zehn Kilometer<br />

an Fukushima-Daiichi vorbei.<br />

Kaum noch Radioaktivitätsabgaben<br />

Die verunfallte Anlage gibt kaum noch radioaktive<br />

Stoffe an die Umgebung ab. Die<br />

Strahlenbelastung durch die heute aus dem<br />

Kraftwerk in Luft und Wasser austretenden<br />

radioaktiven Stoffe ist um ein Vielfaches<br />

geringer als die natürliche Strahlung in<br />

Japan. Bisher ist durch die Strahlung niemand<br />

gesundheitlich beeinträchtigt worden,<br />

weder die Notfallequipen zu Beginn<br />

des Unfalles noch das bis heute eingesetzte<br />

Aufräumpersonal innerhalb und ausserhalb<br />

des Kraftwerks. Auch bei der in der<br />

Umgebung lebenden Bevölkerung wurden<br />

keine gesundheitsbedrohenden Strahlendosen<br />

festgestellt. Die Fachleute der Uno<br />

rechnen auch in Zukunft mit keinen beobachtbaren<br />

Zunahmen von strahlenbedingten<br />

Erkrankungen. Die Strahlenbelastungen<br />

durch den Unfall waren dafür nachweislich<br />

zu gering. Bei Agrarprodukten und Fischen<br />

Seite 22


KERNENERGIE<br />

Um den Strom aus den abgeschalteten Kernkraftwerken<br />

zu ersetzen, muss Gas, Öl und Kohle importiert werden.<br />

aus der Region treten nur noch höchst selten<br />

Überschreitungen der vergleichsweise<br />

sehr strengen Grenzwerte auf.<br />

Wegfall der Kernenergie belastet<br />

Bilanz<br />

Vor dem Unfall lieferte die Kernenergie<br />

knapp 30 % des Stroms in Japan. Gegenwärtig<br />

sind sämtliche 48 betriebsfähigen<br />

kommerziellen Kernkraftwerke Japans ausser<br />

Betrieb. Die Regierung hatte nach dem<br />

Unfall ihre Ausserbetriebnahme zwecks<br />

Sicherheitsüberprüfungen angeordnet.<br />

Durch den Wegfall der Kernkraftwerke<br />

mit einer elektrischen Leistung von insgesamt<br />

rund 40’000 Megawatt bleibt nur<br />

der teure Import von fossiler Energie für die<br />

Stromproduktion, mit den entsprechenden<br />

Folgen für den CO 2 -Ausstoss. Da weder<br />

Pipelines noch Stromleitungen nach Japan<br />

führen, müssen per Schiff Kohle und Flüssiggas<br />

eingeführt werden. Diese Energieimporte<br />

belasten die Leistungsbilanz Japans<br />

enorm. Die Handelsbilanz, die noch im Jahr<br />

2010 einen Überschuss von umgerechnet<br />

60 Mrd. Euro ausgewiesen hatte, schloss<br />

2014 mit einem seit dem Zweiten Weltkrieg<br />

nie erlebten Rekorddefizit von rund 90 Mrd.<br />

Euro. Es ist das vierte Defizitjahr in Folge<br />

seit dem Unfall in Fukushima.<br />

Auch in Zukunft mit Kernenergie<br />

Am 24. Januar 2014 hat der japanische<br />

Premierminister vor dem Parlament angekündigt,<br />

dass die Kernenergie auch in<br />

Zukunft Teil des japanischen Strommix<br />

bleiben soll, wenn auch in geringerem Umfang.<br />

Die ungenügende Aufsicht über die<br />

Kernanlagen – einer der Schwachpunkte,<br />

die zum Unfall geführt haben – wurde<br />

inzwischen reformiert. Die neuen Behörden<br />

haben massiv verschärfte Sicherheitsvorschriften<br />

für Kernkraftwerke und<br />

andere Nuklearanlagen in Kraft gesetzt.<br />

Anlage zur Wasseraufbereitung im Kernkraftwerk<br />

Fukushima-Daiichi.<br />

Die bestehenden und im Bau befindlichen<br />

Anlagen müssen diese Auflagen erfüllen,<br />

um in Betrieb gehen zu können. Mitte<br />

Februar 2015 waren bei der Aufsichtsbehörde<br />

Gesuche für die Betriebsfreigabe<br />

von 20 Einheiten hängig.<br />

Kontakt<br />

Nuklearforum Schweiz<br />

Telefon +41 (0) 31 560 36 50<br />

info@nuklearforum.ch


KERNENERGIE<br />

Gesteinsschichten kilometertief abbilden: Vibrationsfahrzeuge senden seismische Wellen durch den Untergrund.<br />

Forschen zwischen<br />

Vergangenheit und Zukunft<br />

Die Nagra blickt bei ihrer Arbeit 175 Millionen Jahre in die<br />

Vergangenheit und 1 Million Jahre in die Zukunft<br />

Werfen Sie einen Blick<br />

zwischen Vergangenheit<br />

und Zukunft<br />

Felslabor Mont Terri, St-Ursanne (Jura)<br />

und Felslabor Grimsel (Bern)<br />

Sie erhalten Einblick in die grossen<br />

Experimente der Nagra und der internationalen<br />

Partner der Felslabors. Das<br />

Felslabor Mont Terri wird vom Bundesamt<br />

swisstopo und das Fels labor<br />

Grimsel von der Nagra betrieben.<br />

Der Besuch ist kostenlos.<br />

Gruppen ab 10 Personen<br />

sind willkommen.<br />

Kaum ein Radiosender oder eine<br />

Zeitung hat nicht darüber berichtet:<br />

Die Nagra (Nationale Genossenschaft<br />

für die Lagerung radioaktiver Abfälle)<br />

hat sechs Regionen miteinander verglichen<br />

und zwei davon als gut geeignete<br />

Standorte für ein geologisches Tiefenlager<br />

für radioaktive Abfälle vorgeschlagen, Jura<br />

Ost im Kanton Aargau und Zürich Nordost<br />

im Kanton Zürich. Das Auswahlverfahren<br />

für die Lagerstandorte läuft unter der Leitung<br />

des Bundes. Bevor das Verfahren in<br />

die letzte Etappe geht, prüfen die Sicherheitsbehörden<br />

des Bundes die Vorschläge<br />

der Nagra. Nicht nur die Gesteins- schichten<br />

müssen in diesen Regionen nun weiter<br />

untersucht werden, für den Nachweis ein<br />

Tiefenlager sicher betreiben zu können,<br />

führt die Nagra auch grosse Forschungsexperimente<br />

durch.<br />

Die Fachwelt ist sich heute einig<br />

Geologen, Chemiker, Physiker und Ingenieure<br />

sind gefordert. Sie bearbeiten ein Projekt,<br />

das auf mehrere Tausend Jahre ausgelegt<br />

ist – ein unvorstellbarer Zeithorizont.<br />

Aber in den vergangenen Jahren haben<br />

Wissen- schaftler enorme Fortschritte gemacht.<br />

Die Fachwelt ist sich heute einig: Der<br />

tiefe Untergrund ist die sicherste Lösung, um<br />

Mensch und Umwelt langfristig – für 1 Million<br />

Jahre – vor den Auswirkungen radioaktiver<br />

Abfälle zu schützen. Die Radioaktivität klingt<br />

sehr langsam ab. An der Erdoberfläche<br />

würde der Abfall früher oder später zu einer<br />

grossen Gefahr: Sabotage, Krieg oder<br />

Erdbeben sind mögliche Szenarien.<br />

Untergrund durchleuchten<br />

Um den sichersten Standort zu finden,<br />

forscht die Nagra intensiv – Über- und<br />

Untertage. Von der Oberfläche aus wird<br />

mit einer Messmethode, der Seismik, der<br />

Untergrund durchleuchtet. Vergleichbar<br />

mit Echolot auf Schiffen, bildet die Seismik<br />

Gesteinsschichten bis in Tiefen von<br />

mehreren Kilometern ab. So erkennen die<br />

Wissenschaftler, wie tief sich das 175 Millionen<br />

Jahre alte Wirtgestein befindet und<br />

wie mächtig die Schicht ist, wo einst die<br />

Abfälle eingelagert werden sollen. Auch<br />

grosse Störungen, die am Standort nicht<br />

vorhanden sein dürfen, werden abgebildet.<br />

Testlauf für das Tiefenlager<br />

Während die Gesteinsschichten der Vergangenheit<br />

von Übertage aus untersucht<br />

werden, blicken die Forscher Untertage<br />

in die Zukunft: Im Felslabor Mont Terri, im<br />

Kanton Jura, führen die Wissenschaftler<br />

einen Testlauf für ein Tiefenlager durch.<br />

Anmeldung<br />

Renate Spitznagel<br />

Telefon +41 (0) 56 437 12 82<br />

Mehr Information unter<br />

www.mont-terri.ch oder www.nagra.ch<br />

In einem Lagerstollen haben sie drei Versuchsbehälter<br />

im Massstab 1:1 eingebracht<br />

und mit einem quellenden Tongemisch<br />

verfüllt. Sie wollen herausfinden,<br />

wie sich die Wärme auf das Tongemisch<br />

und das umliegende Gestein auswirkt,<br />

denn hochaktive Abfälle geben auch nach<br />

Jahrzehnten noch Wärme ab. Hunderte<br />

Messinstrumente zeichnen kleinste Veränderungen<br />

im umgebenden Gestein über<br />

Jahrzehnte auf. Das Experiment ist ein<br />

wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem<br />

sicheren geologischen Tiefenlager.<br />

Ein Mitarbeiter kontrolliert das Einbringen des Versuchsbehälters in den Stollen im Felslabor Mont Terri:<br />

Die Maschine füllt das Tongemisch dicht um den Behälter auf.<br />

Seite 24


Sie können damit surfen,<br />

damit schreiben, damit<br />

arbeiten, damit chatten,<br />

damit fotografieren, damit<br />

emailen, damit spielen,<br />

damit navigieren, damit<br />

kommunizieren ….<br />

…wir können es sichern.<br />

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Viele Geräte. Ein Lösung.<br />

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WINDENERGIE<br />

Das ist die Windturbine<br />

von morgen<br />

Windturbine Quinta20: nahezu geräuschlos und ohne<br />

Turbulenzen dank vertikalachsiger Technik.


WINDENERGIE<br />

Mächtig Aufwind in der<br />

Branche: Neueste High-<br />

Tech-Turbinen garantieren<br />

wirtschaftliche Windkraftprojekte<br />

mit einfacheren<br />

Bewilligungsverfahren.<br />

Was es dazu braucht?<br />

Den richtigen Partner.<br />

Envergate Energy AG bietet<br />

als Generalplaner nachhaltige<br />

und komplette Lösungen<br />

rund um Windkraft.<br />

Unabhängige Stromversorgung, langfristig<br />

stabile Preise, ressourcenschonende<br />

Quellen – für Unternehmen mit erhöhtem<br />

Stromverbrauch werden diese Faktoren in<br />

Zukunft immer wichtiger. Die Windkraft bietet<br />

als unerschöpfliche erneuerbare Energiequelle<br />

vielseitige Nutzungen, ob autonom,<br />

dezentral oder als Ergänzung zum<br />

bestehenden Stromnetz. In der Schweiz<br />

steckt die Windkraft noch in den Kinderschuhen.<br />

Viele Windparkprojekte geraten<br />

ins Stocken, zu gross scheinen die Vorurteile,<br />

zu klein die Chancen auf Erfolg.<br />

Eine neue Generation von Windturbinen<br />

sorgt nun für frischen Wind innerhalb der<br />

Branche. Mit den Windturbinen Quinta20<br />

und Quinta99 reagiert das Schweizer Unternehmen<br />

Envergate Energy AG gezielt auf<br />

die Bedürfnisse des europäischen Marktes.<br />

Und macht Windkraftprojekte finanzier- und<br />

realisierbar. Die effizienten Kleinwindanlagen<br />

Quinta20 und Quinta99 funktionieren<br />

vertikalachsig und erwirtschaften mit einer<br />

Nennleistung von maximal 99 kW selbst bei<br />

unbeständigen Winden ab 6 km/h konstante<br />

Energieerträge. Dank aerodynamischer<br />

Bauweise und einer Gesamthöhe von<br />

maximal 30 Metern sind die Windturbinen<br />

Quinta20 und Quinta99 nicht nur bedeutend<br />

leiser, sondern auch einfacher und<br />

schneller bewilligt, als Anlagen der Konkurrenz<br />

oder Grosswindanlagen mit einer<br />

Nennleistung über 100 kW.<br />

Windgutachten liefert Fakten<br />

Wie aber geht man es an, ein solches<br />

Windkraftprojekt? Die Basis bildet ein<br />

professionell erstelltes Windgutachten.<br />

Als Dienstleister im Energiesektor kennt<br />

Envergate Energy AG die Prozesse und<br />

verfügt über Know-how und jahrelange<br />

Erfahrung. So unterstützen die Envergate<br />

Spezialisten als Generalplaner und Projektleiter<br />

von der Idee bis hin zur erfolgreichen<br />

Umsetzung eines Windkraftprojekts. Als<br />

erstes wird das Potenzial des Standorts<br />

in einer detaillierten Situationsanalyse geprüft.<br />

Das Windgutachten liefert fundierte<br />

Daten für eine möglichst genaue Ertragsprognose<br />

– die Basis für jeden Investitionsentscheid.<br />

Envergate Energy AG erstellt<br />

das Windgutachten mit professionellen<br />

Windmessanlagen und einer fortschrittlichen<br />

Kalkulationssoftware. Mit den ermittelten<br />

Daten lässt sich jede Envergate<br />

Windturbine bedarfsgerecht spezifizieren<br />

und just-in-time produzieren. So endet<br />

die Zusammenarbeit auch nicht nach der<br />

Montage. Envergate setzt auf langjährige<br />

Partnerschaft und Dialog auf Augenhöhe.<br />

Jede Windturbine ist an einen Service- und<br />

Envergate Energy AG erstellt sämtliche Windgutachten<br />

nach IEC-Norm 61400-12.<br />

Wartungsvertrag nach Wahl gekoppelt –<br />

für eine lange und ertragsreiche Laufzeit<br />

mit möglichst kurzer Amortisationszeit.<br />

Attraktives Angebot zum<br />

Pauschalpreis<br />

Es liegt an verantwortungsbewussten Gemeinden,<br />

Institutionen oder Unternehmen,<br />

die Chancen als Windkraft-Pioniere zu<br />

nutzen und ihre Nachhaltigkeitsziele weiter<br />

zu stärken. Individuelle Ansätze sind gefragt.<br />

Ebenso die professionelle Planung.<br />

Mit dem Windgutachten von Envergate<br />

erhalten interessierte Institutionen und Unternehmen<br />

innerhalb von maximal sechs<br />

Monaten die nötigen Daten, um über ein<br />

Projekt fundiert entscheiden zu können.<br />

Ob Windkraft wirtschaftlich sinnvoll ist,<br />

gilt es an jedem einzelnen Standort im<br />

Detail zu eruieren. Envergate bietet das<br />

Windgutachten aktuell zum attraktiven<br />

Pauschalangebot.<br />

Erfahren Sie mehr über Windgutachten:<br />

www.envergate.com/downloads<br />

Die Windverteilung, auch Weibullverteilung, ist ein wichtiger Faktor beim Windgutachten. Sie definiert, wie sich<br />

ein mittlerer Wind von 6 m/s über einen definierten Zeitraum verteilt. Eine breite Windverteilung enthält bei gleicher<br />

mittlerer Geschwindigkeit mehr Energie als eine schmale Windverteilung.<br />

Kontakt<br />

Envergate Energy AG<br />

Marcus B. Graf, CEO<br />

Seestrasse 21<br />

CH-9326 Horn<br />

Telefon +41 (0) 71 844 54 44<br />

mbgraf@envergate.com<br />

www.envergate.com<br />

Seite 27


WINDENERGIE<br />

Kroatien: Guter Wind von der Adria<br />

Vor allem mitteleuropäische Unternehmen profitieren<br />

vom günstigen Einspeisetarif und vom Klima.<br />

von Osteuropa-Korrespondent Silviu Mihai<br />

Der schmale Landweg schlingt sich<br />

um einen grünen Hügel, dann<br />

kommt noch einer, und noch einer.<br />

Links und rechts wechseln sich Weiden,<br />

kleine Wälder und steile, rötliche Felsen ab.<br />

Weit unten, im Tal, öffnet sich das Meer<br />

und, der Küste entlang, die Kleinstadt<br />

Senj. Oben verstecken sich die Bergspitzen<br />

hinter den Regenwolken, die sich mit<br />

einer unglaublichen Geschwindigkeit bewegen.<br />

In ihrem kleinen roten Retrowagen<br />

fahren die Techniker weiter, bergauf und<br />

wieder bergab, bis sich die ersten Windanlagen<br />

abzeichnen.<br />

Hier an der Adria, rund 170 Kilometer südlich<br />

von Zagreb, liegt seit 2010 das grösste<br />

Windenergieprojekt in Kroatien. In 45-<br />

Meter-Höhe ragen die 14 Vestas-Anlagen<br />

vom Typ V90 über den Wiesen auf, jede<br />

kann bis zu 3 MW Strom erzeugen. «Der<br />

Grund für die Auswahl dieses Standorts<br />

heisst Bora», erklärt einer der Techniker,<br />

die im Auftrag des Betreibers den Windpark<br />

beaufsichtigen. Es ist ein besonders<br />

starker Wind, der einzigartig für diese<br />

Küstenregion ist und bis zu 100, im Winter<br />

sogar 200 Stundenkilometer erreichen<br />

kann. «Das Wetter kann sich hier innerhalb<br />

von fünf Minuten dramatisch ändern»,<br />

berichten die Menschen in Senj. «Alles auf<br />

dem Hof muss gegen den Wind abgesichert<br />

werden, sonst ist es in kürzester Zeit weg.»<br />

«Dieses besondere Mikroklima ist unsere<br />

Geschäftsgrundlage», sagt Hermann<br />

Wallenborn. Eines seiner Unternehmen,<br />

die Wallenborn Adria Wind GmbH, hat<br />

den Windpark entwickelt und betreibt<br />

ihn bis heute. «Nach einigen Projekten<br />

in Deutschland haben wir ab 2001 versucht,<br />

auch in anderen mitteleuropäischen<br />

Ländern aktiv zu werden», erzählt der<br />

Geschäftsführer. Ein paar Jahre später<br />

entdeckte die Dresdener Firma das Gebiet<br />

um das kroatische Senj, wo es «zweieinhalbmal<br />

so viel Wind wie in Deutschland»<br />

gibt. Die Genehmigungen wurden 2007<br />

erteilt, die Finanzierungsfrage wurde kurz<br />

darauf geklärt, seit 2010 ist der Park in<br />

Betrieb.<br />

«Es war ein grosser Erfolg», stellt Mehrheitseigentümer<br />

Wallenborn fest. «Unser<br />

Projekt geniesst hohe Akzeptanz auf der<br />

lokalen Ebene, die Zusammenarbeit mit<br />

den kroatischen Partnern läuft sehr gut<br />

und der gesetzliche Rahmen bietet uns<br />

günstige Arbeitsbedingungen.» Und der<br />

Unternehmer ist mit seinen positiven Eindrücken<br />

nicht allein. Gerade weht guter<br />

Wind: Immer mehr Projekte gehen ans<br />

Netz, die Gültigkeit der Einspeisetarife<br />

wurde letztes Jahr von 12 auf 14 Jahre<br />

verlängert, für die absehbare Zukunft sind<br />

Experten und Investoren optimistisch. Vor<br />

allem an der Adria entwickeln hauptsächlich<br />

deutsche Unternehmen Windparks<br />

und profitieren damit von dem ausserordentlichen<br />

Mikroklima.<br />

Rund 300 MW Gesamtleistung hatten<br />

Kroatiens Windanlagen Ende 2013, das<br />

sind fast 70 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

«Selbstverständlich stecken wir im europäischen<br />

Vergleich noch in Kinderschuhen,<br />

aber die Entwicklung ist rasch und wir<br />

möchten bald eine regionale Führungsrolle<br />

im Bereich Windenergie spielen», kommentiert<br />

Krešimir Štih, Leiter der Abteilung<br />

Energie bei der Kroatischen Wirtschaftskammer<br />

in Zagreb. Im Sommer 2013 ist<br />

Kroatien als 28. Mitgliedsstaat der EU<br />

beigetreten und muss dementsprechend<br />

die europaweit vereinbarten Ziele im Bereich<br />

der erneuerbaren Energien bis 2020<br />

erreichen.<br />

Auf diese Aufgaben hat sich die kroatische<br />

Regierung gut vorbereitet. Bereits<br />

2007 hat das Parlament mit einer breiten<br />

Mehrheit das erste Gesetz über die erneuerbaren<br />

Energien verabschiedet und<br />

einen günstigen Einspeisetarif eingeführt.<br />

Umgerechnet zehn Cent bekommen etwa<br />

die Windanlagebetreiber für jede eingespeiste<br />

Kilowattstunde. Zwei Jahre später<br />

folgte eine Strategie, die 1 200 MW Leistung<br />

aus erneuerbaren Energien als Ziel<br />

für das Jahr 2020 vorgibt. Das würde rund<br />

20 Prozent des gesamten Energie- und 35<br />

Prozent des Stromverbrauchs entsprechen.<br />

Für das Jahr 2030 sind 2 000 MW<br />

vorgesehen.<br />

«Die Ziele sind richtig und realistisch», findet<br />

Projektbetreiber Wallenborn. Sein Unternehmen<br />

möchte auch in den nächsten<br />

Jahren zur Umsetzung der Regierungsstrategie<br />

beitragen. Zu den bereits vorhandenen<br />

42 MW in Senj sollen bald weitere<br />

24 MW kommen. Die acht neuen Windanlagen<br />

sind bereits genehmigt. Kostenpunkt<br />

der Projekt erweiterung: 35 Millionen Euro.<br />

Darüber hinaus entwickelt die Firma zwei<br />

weitere Windparks in Kroatien – mit Gesamtleistungen<br />

von je rund 130 MW.<br />

Seite 28


WINDENERGIE<br />

«Die Küstenlage bleibt eine Konstante der<br />

meisten Projekte. Das liegt selbstverständlich<br />

auch in anderen Ländern nahe, doch<br />

Kroatiens besonderes Relief mit steilen<br />

Küsten und Bergen bietet uns einen weiteren<br />

Wettbewerbsvorteil», stellt der Energieexperte<br />

Krešimir Štih fest. Dass es kurz<br />

vor und unmittelbar nach dem EU-Beitritt<br />

zu einem Boom der erneuerbaren Energien<br />

kommt, ist den meisten Kennern der Region<br />

ein bekanntes Phänomen. Doch die<br />

Erfahrung anderer mittel- und südosteuropäischen<br />

Länder zeigt, dass es oft mehr<br />

braucht als Enthusiasmus, Geld und gute<br />

Gesetze, um die Anfangsimpulse in eine<br />

langfristige Entwicklung zu verwandeln.<br />

Wie nachhaltig also ist diese Entwicklung<br />

in Kroatien? Und wie lässt sich vermeiden,<br />

dass, ähnlich wie bei den Nachbarn, die<br />

Freude nur kurz anhält?<br />

Entwickler und Betreiber Wallenborn ist<br />

der Meinung, dass zwei Faktoren eine<br />

Schlüsselrolle bei einer erfolgreichen Energiewende<br />

spielen. Zum einen müsse gesichert<br />

werden, dass jemand die Übertragungsnetze<br />

entsprechend ausbaut. «Dies<br />

kann im osteuropäischen Kontext nicht der<br />

Staat allein sein, dafür fehlen der Regierung<br />

schlicht die Mittel.» Deshalb übernehme<br />

die Wallenborn Adria Wind GmbH einen<br />

Teil dieser Last. Zum anderen müsse das<br />

Lohnniveau der Bevölkerung mittelfristig<br />

angehoben werden, um die soziale Akzeptanz<br />

der Energiewende zu sichern.<br />

In der Tat haben die jüngsten Ereignisse<br />

in Bulgarien oder Ungarn gezeigt, dass<br />

steigende Energiepreise bei stagnierenden<br />

Löhnen entweder zu heftigen Protesten,<br />

oder zu einer konservativen Kehrtwende<br />

in der Politik führen können. Beides setzt<br />

der Energiewende ein vorläufiges Ende und<br />

macht das Erreichen der 2020-Ziele unwahrscheinlich.<br />

Da die EU nicht über ausreichende<br />

politische oder juristische Mittel<br />

verfügt, um die Ziele trotz der nationalen<br />

Regierungen durchzusetzen, bleibt nur die<br />

Hoffnung, dass ähnliche soziale Konflikte<br />

vermieden oder entschärft werden können.<br />

«Dies ist durchaus der Fall in Kroatien»,<br />

glaubt Energieexperte Krešimir Štih. In der<br />

Tat liegt der Durchschnittslohn bei rund<br />

730 Euro im Monat, fast doppelt so viel<br />

wie in den älteren EU-Mitgliedsstaaten<br />

Rumänien und Bulgarien. In den touristisch<br />

geprägten Küstenregionen könnten<br />

trotzdem in der Zukunft Konflikte um die<br />

Landschaft entstehen, doch diese Gefahr<br />

hält sich laut Vertreter der Industrie in<br />

Grenzen: Die kroatischen Naturschutzgesetze<br />

sind bereits seit einigen Jahren stabil,<br />

klar und EU-konform, für unterschiedliche<br />

Interpretationen gibt es wenig Spielraum.<br />

«Der grösste unbekannte Faktor bleiben die<br />

Folgen der andauernden Wirtschaftskrise»,<br />

schätzt Krešimir Štih.<br />

Spannend bleibt ausserdem die Entwicklung<br />

des kroatischen Energiemarkts. Bisher<br />

wurde dieser vom staatlichen Unternehmen<br />

HEP dominiert, dessen Tochtergesellschaften<br />

sowohl einen wesentlichen<br />

Teil der Energieproduktion, als auch das<br />

Übertragungsnetz, die Versorgung und den<br />

Vertrieb von Energie kontrollieren. Ob und<br />

inwiefern die EU zukünftig auf eine Teilprivatisierung<br />

dieses Systems bestehen wird,<br />

bleibt abzuwarten. Der Beitrittsvertrag des<br />

Landes sieht einen solchen Schritt nicht<br />

vor, sondern garantiert lediglich, dass es<br />

keine Monopolsituation besteht.<br />

Im Moment müssen westeuropäische Entwickler<br />

im Bereich der erneuerbaren Energien<br />

keine Konkurrenz von kroatischen<br />

Firmen fürchten. Doch dies könnte sich<br />

jetzt, nachdem Kroatien als EU-Mitglied<br />

Zugang zu den Strukturfonds bekommen<br />

hat, ändern. Zumal zahlreiche lokale Unternehmen<br />

sich in den letzten Jahren auf<br />

die Herstellung und Zulieferung von Teilen<br />

für Wind- und Solaranlagen spezialisiert<br />

haben. «Diese Unternehmen könnten prinzipiell<br />

mit Unterstützung von den Strukturfonds<br />

aktiv auf dem Entwickler- und<br />

Betreibermarkt werden», spekuliert Experte<br />

Štih. «Doch das ist noch Zukunftsmusik.<br />

Bisher sind diese lokalen Zulieferer eher<br />

ein grosser Vorteil für die ausländischen<br />

Entwickler.»<br />

Sobald die EU ernsthafte Beitrittsverhandlungen<br />

mit den anderen Ländern des ehemaligen<br />

Jugoslawiens aufnimmt, könnte<br />

sich der Einstieg in den kroatischen Markt<br />

als wichtiger, zukunftsorientierter Schritt erweisen.<br />

Denn die Wirtschaftsbeziehungen<br />

zwischen diese Staaten bleiben bis heute<br />

relativ eng und Kroatien könnte dank seiner<br />

bisherigen Erfolgsgeschichte im Bereich<br />

Windenergie eine Art informeller Führungsrolle<br />

in der Region annehmen.<br />

Seite 29


WINDENERGIE<br />

Verschandlung oder<br />

Wahrzeichen …<br />

Sind Windparks und Windturbinen eine Verschandlung in unserer heutigen Zeit?<br />

Leider sind die Gegner schneller an Ort und Stelle als die Vernunft.<br />

von Max Räb<br />

Windparks sind monumentale<br />

Bauwerke einiger sehr interessierten<br />

und motivierten Ingenieure,<br />

welche alle Register in Betracht<br />

ziehen. Sicherlich ist ein Windpark nicht<br />

unglaublich ästhetisch oder schön anzusehen.<br />

Die Rotoren schnorren vor sich<br />

hin, bringen ein gewisses Bild in die Landschaft<br />

und arbeiten in einer gemütlichen<br />

Ruhe vor sich hin.<br />

Die andere Seite der Unvernunft ist doch<br />

diese, dass tausende Touristen und Wanderer<br />

diese Gebilde vor Ort in Augenschein nehmen,<br />

sich darüber erfreuen und später unendliche<br />

Diskussionen und Debatten durch den<br />

Besuch auslösen. Doch «Alle» wären nicht vor<br />

Ort, um das Schauspiel zu betrachten und<br />

Ihren geliebten Wanderweg oder ihre Wanderung<br />

zu absolvieren. Es ist doch eine Unstimmigkeit,<br />

wenn sich immer mehr für diese<br />

Anlagen anfreunden können und trotzdem<br />

im Hinterhalt nur schlechtes debattiert wird.<br />

Sicherlich könnte man diese Ungetüme mit<br />

einer Ausstattung versehen, welche mit gelben<br />

Blümchen bemalt sind; also wie auf den<br />

Fahrrädern der 68er Generation, womöglich<br />

auch noch mit bunten Fahnenstoffen zur<br />

Ergänzung.<br />

Wird nicht alles ins lächerliche gezogen?<br />

Ein Windkraftwerk auf den Wiesen kann<br />

mittlereile soviel Strom erzeugen, dass<br />

hunderte von Familien getrost ihren Lichtschalter<br />

andrehen können. Was soll eine<br />

Maschine auf der Weide die Kühe stören,<br />

welche ja auch die Umstellung der Zeit mit<br />

Respekt akzeptiert haben.<br />

Ist es eine Frage der Zeit, bis alle Bauern<br />

den eigenen Wind- oder Solarpark auf<br />

ihrem Gut installieren? Es wird immer<br />

über Verschandlung gesprochen. Absolut<br />

innakzeptabel.<br />

Auf dem Land, auf den Anhöhen ist einfach<br />

mehr Wind in Betrieb, also sollte<br />

man diese Kraft auch nutzen. In den<br />

grösseren Städten werden Skulpturen<br />

von «Möchtegern-Künstlern» aufgestellt.<br />

Keiner stört sich daran, bis der Preis<br />

über die Stadt dem Steuerzahler vorgelegt<br />

wird. Es sind monotone Eisenplastiken,<br />

welche vor sich hin rosten, das<br />

Abwasser gefährden, und keiner nimmt<br />

sie zur Kenntnis, ausser dem Vierbeiner,<br />

welcher das Bedürfnis hat, sich zu<br />

verewigen.<br />

Monumente wurden auch schon vor<br />

hunderten von Jahren erbaut. Keiner hat<br />

sich gestört. Ob es sinnvoll war wissen wir<br />

nicht? Im heutigen Zeitraum ist es wichtig,<br />

dass die erneuerbare Energie durch die<br />

Statussymbole, wie Windkraftwerke so viel<br />

beitragen können. Vieles wäre einfacher zu<br />

produzieren oder zu gestalten!<br />

Seite 30


WINDENERGIE<br />

Kleinere Windturbinen für den Eigenbedarf<br />

wurden verhöhnt, nicht zu sagen, abgeschossen.<br />

Wen soll es stören, wenn ein<br />

Eigenheimbesitzer seine Anlage montiert,<br />

sich dem Umfeld anpasst und das Minimum<br />

von Lärm der Rotoren reduziert?<br />

Es ist sein eigenes Land und damit sein<br />

eigener Wille, solche Energie zu nutzen.<br />

Gegner sollten weniger über das Mögliche<br />

diskutieren und Einsprachen erheben,<br />

denn diese Innakzeptanz verbraucht mehr<br />

Energie in der Politik.<br />

Die Windparks werden auch in Zukunft<br />

ihre Flügel drehen, ein Spektakel für den<br />

Tourismus sein und weiter unendlich viel<br />

Strom erzeugen. Es braucht nicht viel<br />

Gefühl und Verstand unter einen Hut zu<br />

bringen, damit die Bezüger der erneuerbaren<br />

Energie auf ihr Anrecht kommen.<br />

Damals ...<br />

Es braucht also eine zukunftsweisende<br />

Innovation in Absprache mit den Behörden,<br />

damit die Bevölkerung endlich zu<br />

einem annehmbaren und zahlendem<br />

Strom kommt.<br />

... und heute.


UNSERE<br />

ENERGIE<br />

VERBINDET<br />

www.energierundschau.ch


ERNEUERBARE ENERGIEN<br />

Moderne Meteorologie<br />

für die Energiewende<br />

Durch die Energiewende hat sich der Markt für Wettervorhersagen grundlegend verändert.<br />

Die Erzeugung von erneuerbaren Energien wird vom Wetter bestimmt und unterliegt<br />

somit grossen Schwankungen. Nur wer das Wetter kennt, kann wirtschaftlich produzieren<br />

und verkaufen; wer die bessere Prognose hat, maximiert seine Gewinne.<br />

von Dr. Nils Dorband, CSO Meteomatics GmbH<br />

An einem Frühjahrstag im vergangenen<br />

März liegt dichter Nebel über<br />

dem Mittelland, der Bodensee-<br />

Region und Süddeutschland. Alle Wetterprognosen<br />

des Vortages hatten sonniges<br />

Wetter vorhergesagt, aber die Sonne kann<br />

den Nebel bis in den Nachmittag hinein<br />

nicht auflösen. Diese Situation ist typisch,<br />

besonders für Frühling und Herbst und tritt<br />

in diesen Jahreszeiten mehrmals im Monat<br />

ein. Was für die meisten Menschen allenfalls<br />

ärgerlich ist, stellt für die Stromnetzbetreiber<br />

ein echtes Problem dar. Die Energiewende<br />

hat gerade in Bayern zu einem<br />

massiven Zubau an Photovoltaikanlagen,<br />

aber auch Windkraft geführt. Das Ergebnis<br />

ist eine Energieproduktion, die starken<br />

Schwankungen unterworfen ist, abhängig<br />

von den meteorologischen Bedingungen.<br />

Übertragungsnetzbetreiber haben die Aufgabe,<br />

dafür zu sorgen, Erzeugungsspitzen<br />

und Lücken auszugleichen. An dem<br />

besagten Märztag haben etwa 4GW der<br />

erwarteten Leistung gefehlt, das Äquivalent<br />

zu vier Atomkraftwerken. Vorgehalten<br />

werden 5GW über Ausgleichskraftwerke;<br />

bei grösseren Lücken kann die Netzstabilität<br />

nicht garantiert werden und Stromausfälle<br />

können die Konsequenz sein.<br />

Durch die Notwendigkeit von last-minute<br />

Energiezukäufen entstanden Schäden in<br />

Millionenhöhe.<br />

Dieses Beispiel verdeutlicht die Bedeutung<br />

der modernen Wetterprognose für<br />

die Energiewirtschaft und es lässt sich<br />

ebenso auf Windkraft oder auch Hydropower<br />

übertragen. Während traditionell<br />

eine Lastprognose den Kraftwerkseinsatz<br />

zuverlässig festlegte, bestimmt – mit zunehmendem<br />

Ausbau der regenerativen<br />

Energien – das Wetter mit all seinen lokalen<br />

Schwankungen und Eigenheiten die Energieproduktion.<br />

Solche Schwankungen führen nicht nur zu<br />

technischen Herausforderungen im Netzbetrieb,<br />

sie ermöglichen auch Chancen<br />

beim Handel an der Strombörse. Je nach<br />

Verfügbarkeit und Bedarf können die Preise<br />

für eine Megawattstunde stark nach oben<br />

oder unten ausschlagen. Stromproduzenten<br />

können als Direktvermarkter an der<br />

Strombörse verkaufen, Trader mit Energiewerten<br />

handeln. Dabei wird üblicherweise<br />

für den nächsten Tag ein- oder verkauft.<br />

Nur wer das Wetter kennt, kann hier bestehen,<br />

wer die bessere Prognose hat, maximiert<br />

seine Gewinne. Mit der Energiewende<br />

ist deshalb ein Markt für Energiewettervorhersagen<br />

entstanden.<br />

Energiespeicherung über Stauseen und<br />

Hydropower spielt für die Schweiz eine<br />

wichtige Rolle. Auch hier werden Prozesse<br />

optimiert, indem Niederschläge über den<br />

Einzugsbereichen vorhergesagt werden,<br />

und meteorologische an hydrologische<br />

Modelle gekoppelt werden. Für Last- und<br />

Gasverbrauchsvorhersagen sind Wind,<br />

Temperatur, Strahlung und Sonnenscheindauer<br />

die entscheidenden Zutaten.<br />

Moderne Wetterprognosen werden heute<br />

in Rechenzentren auf Supercomputern mit<br />

tausenden Prozessoren erstellt und mehrmals<br />

täglich aktualisiert. Die sogenannten<br />

Globalmodelle benutzen alle verfügbaren<br />

Messdaten, sowie Radar- und Satellitenbilder<br />

um den aktuellen Zustand der Atmosphäre<br />

weltweit möglichst detailliert und genau<br />

abzubilden. Mit Hilfe der physikalischen<br />

Strömungsgleichungen kann daraus eine<br />

Vorhersage üblicherweise für die kommenden<br />

10–15 Tage mit einer Gitterauflösung<br />

von circa 15 km berechnet werden. Wichtige<br />

Globalmodelle werden u. a. vom amerika-<br />

Seite 33


ERNEUERBARE ENERGIEN<br />

Wettermodell eingespeist, um eine spezialisierte,<br />

hochaufgelöste Prognose für<br />

die Schweiz und für Deutschland zu erstellen.<br />

Hierbei wird die Topographie aller<br />

Haupttäler der Alpen aufgelöst, sowie<br />

über eine hohe vertikale Auflösung die<br />

Feinstruktur der Meteodrone-Daten –<br />

z. B. flache Inversionen, Einsetzen der<br />

Wolkenbildung, Windscherung – abgebildet.<br />

Nebelprognose für das Mittelland aus dem Meteomatics High-Resolution Modell (links). Mit einem Prognosehorizont<br />

von 36 Stunden wurde Nebel und flache Bewölkung korrekt vorhergesagt. Das Satellitenbild (EUMETSAT) für<br />

den gleichen Termin (rechts) bestätigt die Prognose.<br />

Im Ergebnis lässt sich damit ein fundamentaler<br />

Zugewinn an Prognosezuverlässigkeit<br />

für die nächsten 24–48 Stunden gewinnen.<br />

Neben der Nebelproblematik profitieren aus<br />

den genannten Gründen auch Gewitteroder<br />

Glatteisregenprognosen von dieser<br />

Technologie.<br />

nischen Wetterdienst (GFS Modell) und<br />

dem European Centre for Medium-Range<br />

Weather Forecasts (ECMWF) bereitgestellt.<br />

Darauf aufbauend werden für begrenzte<br />

Gebiete hoch-aufgelöste Lokalmodelle<br />

berechnet (z. B. Europa, Deutschland,<br />

Schweiz), oder die Prognosen über statistische<br />

Verfahren für bestimmte Anwendungsfälle<br />

verfeinert, z. B. für die punktgenaue<br />

Prognose der Windbedingungen<br />

einer ganz bestimmten Windturbine.<br />

Feuchtigkeitsverteilung in der Grundschicht<br />

ist es jedoch auch nicht möglich, für den<br />

nächsten Tag eine genaue Prognose zu<br />

erstellen. Der St. Galler Wetterdienstleister<br />

Meteomatics, hat eine Wetterdrohne entwickelt<br />

um genau diese Messlücke zu schliessen.<br />

Die sogenannte Meteodrone, macht<br />

die Dynamik der Grundschicht sichtbar und<br />

für die Wettermodellierung verfügbar. Im<br />

Wetter und Energie sind heute eng miteinander<br />

verzahnt. Durch die Energiewende<br />

ergeben sich für die Wetterfirmen neue<br />

Chancen aber auch neue Anforderungen<br />

abseits der traditionellen Meteorologie.<br />

Die aufgeführten Beispiele verdeutlichen,<br />

dass diese Herausforderung angenommen<br />

wird und zu innovativen und spezialisierten<br />

Lösungen führt.<br />

Für die Anforderungen der Energiewirtschaft<br />

ist die Qualität solcher Vorhersagen<br />

jedoch nach wie vor nicht zufriedenstellend.<br />

Der jährliche finanzielle Verlust durch<br />

ungenaue Wetterprognosen geht in den<br />

dreistelligen Millionenbereich.<br />

Beispielsweise werden die genauen Positionen<br />

von Niederschlagsfeldern, Nebelbildung<br />

oder Gewitter von den Globalmodellen<br />

nicht zuverlässig vorhergesagt,<br />

da solche Phänomene auf Grössenskalen<br />

ausgelöst werden, die weder rechnerisch<br />

noch messtechnisch hinreichend aufgelöst<br />

werden. Auch wenn die Prognosequalität<br />

in den letzten Jahrzehnten stark verbessert<br />

werden konnte, gehören Situationen wie<br />

das Beispiel vom Anfang dieses Artikels<br />

nach wie vor zum Alltag.<br />

Hier ist noch viel Platz für Innovation, um<br />

neue Lösungen zu entwickeln: Als Beispiel<br />

soll wieder der Nebel dienen, der seinen<br />

Trigger in der bodennahen Schicht (bis<br />

1 000 m über Grund) der Atmosphäre hat.<br />

Für eine genaue Vorhersage fehlen den<br />

Meteorologen bisher ausreichend genaue<br />

Daten aus der Luftsäule über ihnen. Ohne<br />

Kenntnis der aktuellen Luftschichtung und<br />

Meteodrone während eines Messfluges. Der Quadrocopter fliegt im 20-Minutentakt bis auf 1500 m Höhe um<br />

Wetterdaten aus der Grundschicht zu sammeln.<br />

20-Minutentakt fliegt die Meteodrone auf<br />

eine Höhe von bis zu 1 500 m und nimmt<br />

dabei hochaufgelöste meteorologische<br />

Messungen vor. Mit Unterstützung von<br />

MeteoSchweiz und dem Bundesamt für<br />

Zivilluftfahrt konnte Meteomatics als erstes<br />

Privatunternehmen in der Schweiz die<br />

notwendigen Genehmigungen bekommen,<br />

um solche Flüge durchzuführen.<br />

Die von der Drohne aufgenommenen<br />

Daten werden direkt in das hauseigene<br />

Kontakt<br />

Dr. Nils Dorband<br />

Meteomatics GmbH<br />

Zürcherstr. 204 F<br />

CH-9014 St. Gallen<br />

info@meteomatics.com<br />

www.meteomatics.com<br />

Seite 34


Frühlingsmesse für<br />

Bauen, Wohnen und Garten<br />

Quelle: marty häuser ©<br />

16. – 19.4.2015 Tägi Wettingen<br />

Do Fr 13– 20 Sa So 10– 18 www.bauen-wohnen.ch


MINERGIE<br />

Minergie sorgt für<br />

bessere Bauqualität<br />

Der Baustandard Minergie hat die Schweizer Bauwirtschaft in einem Masse beeinflusst wie<br />

kein anderes freiwilliges Instrument zuvor. Mit der Verschärfung der Bauvorschriften im<br />

Rahmen der Musterverordnung der Kantone im Energiebereich (MuKEn) 2014 stellt sich vielen<br />

Baufachleuten die Frage: Braucht es Minergie überhaupt noch? Und wenn ja, warum?<br />

Mit fast 40’000 zertifizierten Bauten Ende<br />

2014 hat sich Minergie auf dem Schweizer<br />

Baumarkt als erfolgreichster Baustandard<br />

etabliert. Minergie steht für geringen Energieverbrauch,<br />

für komfortables und gesundes<br />

Raumklima und für die Erhaltung<br />

des Gebäudewerts. Der Standard hat die<br />

Wahrnehmung der Bevölkerung bezüglich<br />

energieeffizienter Bauweise nachhaltig verändert<br />

und das Bewusstsein dafür erhöht.<br />

Die Marke ist sehr attraktiv – für Hauseigentümer<br />

und Nutzer gleichermassen<br />

wie für Investoren, Systemanbieter und<br />

Fachleute. Überdies ist Minergie sozusagen<br />

ein Entwicklungs- und Testmarkt der<br />

kantonalen Energievorschriften.<br />

MuKEn ist nicht gleich Minergie!<br />

Die MuKEn 2014 fordern ebenso wie Minergie<br />

eine gute Wärmedämmung, eine dichte<br />

Gebäudehülle und effiziente Haustechnik.<br />

Dennoch sind die MuKEn nicht gleich<br />

Minergie: Sie fordern keinen automatischen<br />

Luftwechsel, keine Zertifizierung des Gebäudes<br />

und kein Qualitätssystem. Ein nach<br />

MuKEn 2014 erstelltes oder modernisiertes<br />

Gebäude ist daher nicht automatisch auch<br />

ein Minergie-Haus – ebenso wenig wie<br />

jene Bauten, die angeblich nach Minergie<br />

erstellt, aber nicht zertifiziert wurden.<br />

Im Zuge der Veränderungen in der Baulandschaft<br />

entwickelt Minergie sich weiter.<br />

Die Strategie «Minergie-2020» konzentriert<br />

sich auf folgende Bereiche:<br />

• Qualitätssystem Minergie (MQS)<br />

• Nachhaltige Bauerneuerung<br />

• Erweiterte Nachhaltigkeit<br />

• Weiterbildung Energieeffizienz<br />

Qualitätssystem Minergie (MQS):<br />

Steigerung der Bauqualität<br />

Die Behebung von Baumängeln kostet<br />

jährlich zirka 1,6 Milliarden Franken. Die<br />

Verschärfung der Musterverordnung wird<br />

diese eindrückliche Zahl vermutlich weiter<br />

erhöhen. Noch immer gibt es viele<br />

Baufachleute, die sich mit den neuen<br />

Seite 36


MINERGIE<br />

Technologien und Systemen nicht auseinander<br />

setzen und nicht über das nötige<br />

Fachwissen verfügen, um diese Instrumente<br />

sinn- und wirkungsvoll anzuwenden.<br />

Die Einführung des Qualitätssystems<br />

Minergie MQS soll hier Gegensteuer geben:<br />

Künftig werden vermehrt Stichproben<br />

durchgeführt, und es werden systematisch<br />

Inbetriebsetzungsprotokolle zu Heizungsund<br />

Lüftungsanlagen verlangt. Anhand der<br />

Planungsunterlagen werden zirka 20 Prüfpunkte<br />

des Projekts festgelegt. Die Bauleitung<br />

muss im Laufe der Realisation des<br />

Projekts die planungskonforme Ausführung<br />

belegen. Minergie begleitet somit<br />

den Planungs- und Bauprozess enger und<br />

sorgt für eine Steigerung der Bauqualität.<br />

Nachhaltige Bauerneuerung:<br />

Effiziente Modernisierungen<br />

mit Standardlösungen<br />

In unserem Land herrscht ein Sanierungsstau.<br />

Viele Hausbesitzer scheuen sich<br />

davor, umfassende Modernisierungen<br />

anzugehen und lassen stattdessen Pinselrenovationen<br />

ausführen: Die Fassade<br />

wird gestrichen, Bäder und Küchen werden<br />

erneuert. Oft wird die alte Öl- oder<br />

Elektroheizung durch ein moderneres<br />

System ersetzt, ohne dass vorgängig<br />

die Gebäudehülle modernisiert wird. Der<br />

«Modernisierungspfad», sprich das effektive<br />

und effiziente Vorgehen für eine nachhaltige<br />

Bauerneuerung, ist selbst vielen<br />

Fachleuten nicht bekannt, geschweige<br />

denn den Hausbesitzern. Minergie bietet<br />

künftig Standardlösungen an, aus denen<br />

der private Hauseigentümer eine dem<br />

Zustand seines Gebäudes angemessene<br />

Variante wählen kann. Er kann damit sein<br />

Haus in einem vereinfachten Verfahren<br />

effizient modernisieren. Passt keine der<br />

Standardlösungen, so kann der Minergie-<br />

Nachweis nach wie vor anhand eines frei<br />

wählbaren Konzepts erbracht werden.<br />

Neu ist die Möglichkeit der Ausführung in<br />

Etappen. Damit können die Investitionen<br />

auf mehrere Jahre verteilt werden.<br />

Nachhaltigkeit: Einbezug weiterer<br />

Kriterien zu einem umfassenden<br />

Nachhaltigkeitsstandard<br />

Bauen ist eine regionale, manchmal sogar<br />

lokale Angelegenheit und wird beeinflusst<br />

von einer Vielzahl von Faktoren: Klima und<br />

geografische Lage, Kultur, vorhandene<br />

Infrastruktur usw. Internationale Baustandards<br />

wie LEED, BREEAM oder DGNB<br />

tauchen vermehrt auf, weil ausländische<br />

Investoren sich dafür interessieren. Sie<br />

beinhalten eine grosse Anzahl Nachhaltigkeitskriterien,<br />

die teilweise schlecht ins<br />

Schweizer Umfeld passen. Das Netzwerk<br />

Nachhaltiges Bauen Schweiz NNBS hat<br />

deshalb den umfassenden Nachhaltigkeitsstandard<br />

SNBS entwickelt. Er soll<br />

als Erweiterung von Minergie-Eco definiert<br />

werden und zusätzliche Kriterien<br />

wie Mobilität oder effizienten Umgang<br />

mit dem Boden beinhalten. Minergie will<br />

sein Sortiment im Bereich umfassende<br />

Nachhaltigkeit erweitern und wird sich aus<br />

diesem Grund an der öffentlichen Ausschreibung<br />

für die Entwicklung und den<br />

Betrieb des Labels Nachhaltiges Bauen<br />

Schweiz LNBS des Netzwerk Nachhaltigen<br />

Bauen Schweiz NNBS teilnehmen.<br />

Weiterbildung Energieeffizienz:<br />

Mehr Schulung, mehr Wissen,<br />

mehr Kompetenz<br />

Die neue MuKEn passt die Anforderungen<br />

für Neubauten dem Niveau von Minergie<br />

an. Der anspruchsvolle neue Planungswert<br />

für den Energieverbrauch für Heizung,<br />

Warmwasser, Kühlung und Lüftung<br />

von nur noch 35 kWh/m 2 gemäss der<br />

neuen MuKEn erfordert die präzise Abstimmung<br />

von Hülle und Haustechnik<br />

durch integrale Planung. Für Minergie-<br />

Bauten ist diese Praxis schon seit längerem<br />

üblich. Minergie stellt wirkungsvolle<br />

Instrumente für die integrale Planung zur<br />

Verfügung. Damit diese im Markt erfolgreich<br />

sind und ihren Beitrag zur Steigerung<br />

der Bauqualität leisten können, müssen<br />

sie von möglichst vielen Baufachleuten<br />

angewendet werden. Minergie unterstützt<br />

diese Entwicklung mit massivem Ausbau<br />

des Weiterbildungsangebots in den<br />

Bereichen Qualität, Nachhaltigkeit und<br />

Bauerneuerung.<br />

Anpassung der Grenzwerte beim<br />

Minergie-Basisstandard<br />

Die Grenzwerte der Musterverordnung<br />

der Kantone und des Minergie-Basisstandards<br />

sollen für Neubauten identisch<br />

werden. Dazu wird der Grenzwert des<br />

Minergie-Basisstandards für den Energieverbrauch<br />

eines Gebäudes von 38 kWh/m 2<br />

auf 35 kWh/m 2 gesenkt. Im Minergie-Bau<br />

werden mittelfristig zusätzlich eine automatisch<br />

steuerbare Frischluftzufuhr und<br />

das Minergie-Qualitätssystem MQS verlangt.<br />

Mehr wissen – mit MINERGIE ®<br />

Weitere Informationen: www.minergie.ch<br />

Kontakt<br />

MINERGIE ® Schweiz<br />

Steinerstrasse 37<br />

CH-3006 Bern<br />

Telefon +41 (0) 31 350 40 60<br />

info@minergie.ch<br />

www.minergie.ch<br />

Seite 37


NEUER TEILBEREICH:<br />

CLEANTECH<br />

Veranstalter Patronat Partner<br />

Schweizerischer<br />

Gemeindeverband<br />

Association des<br />

Communes Suisses<br />

Schweizerischer Feuerwehrverband<br />

Fédération suisse des sapeurs-pompiers<br />

Federazione svizzera dei pompieri<br />

Federaziun svizra dals pumpiers


SICHERHEIT<br />

Mit einem ISMS dem<br />

Blackout entgegentreten<br />

Noch vor wenigen Jahren sprach keiner von Cyber Attacken – auch wenn es sie damals<br />

schon gab – heute sind sie in aller Munde. Die Bedrohung ist real und die Angreifer<br />

professionell, motiviert und leider auch erfolgreich. Ein Szenario wie im Technologie-Thriller<br />

«Blackout» beschrieben, ist durchaus denkbar. Um möglichen Sicherheitslücken<br />

wirksam zu begegnen, drängt sich ein strukturierter Sicherheitsansatz in Form eines<br />

Informations sicherheits-Managementsystems (ISMS) auch im Energiesektor auf.<br />

von Markus Limacher, Senior Security Consultant, InfoGuard AG<br />

Die Bedrohung der IT-Sicherheit für<br />

Unternehmen durch gezielte Cyber<br />

Attacken hat in den letzten fünf<br />

Jahren weltweit massiv zugenommen und<br />

längst ist nicht mehr nur der Finanz-Sektor<br />

betroffen. Treffen gezielte Attacken die Betreiber<br />

von kritischen Infrastrukturen, wie<br />

Energieversorgungsunternehmen (EVU),<br />

Wasserversorgung, Banken, Transport- und<br />

Logistikunternehmen), können sich mögliche<br />

Schäden massiv auf die betroffenen<br />

Unternehmen sowie auf nationaler und internationaler<br />

Ebene auswirken und eine<br />

Kettenreaktion verursachen. Welche Auswirkungen<br />

ein Energieausfall haben kann,<br />

hat im November 2014 auch die schweizweit<br />

angelegte Krisenübung aufgezeigt, bei<br />

welcher den Beteiligten die Konsequenzen<br />

eines plötzlichen Energiemangels eindrücklich<br />

vor Augen geführt wurden.<br />

Komplexität mit erheblichem<br />

Risikopotential<br />

Energieversorgungsunternehmen betreiben<br />

eine hochkomplexe und fragile IT-<br />

Infrastruktur, welche weit über die eigenen<br />

Unternehmensgrenzen hinausgeht und<br />

teilweise durch intelligente und miteinander<br />

kommunizierende Netzwerke verbunden<br />

ist. Viele Prozesse werden dabei durch<br />

Steuerungssoftware automatisiert und sind<br />

untereinander eng verzahnt. Dabei gelten<br />

gerade die SCADA-Netzwerke als besonders<br />

gefährdet. Bislang existierten die ICS-/<br />

SCADA-Systeme in einer eigenen isolierten<br />

Welt, proprietärer Protokolle auf speziellen<br />

Plattformen und einer darauf zugeschnittenen<br />

Kommunikationsinfrastruktur. Diese<br />

vermeintlich isolierte Welt ist jedoch selten<br />

so isoliert wie angenommen und wird mit<br />

Standard Komponenten und Applikationen<br />

ergänzt. Zudem werden diese Systeme<br />

zukünftig noch stärker mit externen Netzwerken<br />

und Cloud Services verbunden –<br />

und sei es «nur» um Lieferanten einen<br />

Remotezugang für Wartungsarbeiten zur<br />

Verfügung zu stellen. Damit sind sie auch<br />

den aus dem Internet bekannten Gefahren<br />

ausgesetzt. Datenschutz, Anlagen- und<br />

Informationssicherheit stellen somit wesentliche<br />

Faktoren für den Betrieb und<br />

den wirtschaftlichen Erfolg dar. Die technischen<br />

Innovationen im Stromnetz bringen<br />

Fortschritt, gleichzeitig neue oder gar<br />

zusätzliche Angriffsoptionen und Herausforderungen.<br />

Internationale Standards wie<br />

der ISO/IEC 27001 bietet ein Modell für die<br />

Einrichtung, Umsetzung, Überprüfung und<br />

Verbesserung auf der Basis eines Informationssicherheits-Managementsystems<br />

(ISMS) im systematischen Umgang mit bestehenden<br />

und neuen Herausforderungen.<br />

EVU im Fokus von Hackern<br />

und Cyber Kriminellen<br />

Die Gefahr von Angriffen ist real und Hacker<br />

führen zunehmend gezielt Angriffe<br />

auf Energieversorgungsunternehmen<br />

aus. Dabei fokussieren sie sich häufig<br />

auf existierende Schwachstellen in den<br />

Systemen und Prozessen oder auf den<br />

Menschen. Einige der bekanntesten Angriffe<br />

wie bei Stuxnet, Shamoon und dem<br />

jüngsten Nachfolger Dragonfly/Havex<br />

konzentrierten sich die Angreifer darauf,<br />

Seite 39


SICHERHEIT<br />

SCADA-Systeme und andere industrielle<br />

Kontroll-Systeme indirekt anzugreifen. Dabei<br />

platzierten die Angreifer beispielsweise<br />

einen Trojaner auf einer Webseite eines<br />

ICS-Herstellers, darüber werden die Computer<br />

der Mitarbeiter infiziert, welche an<br />

die ICS-Umgebungen angebunden sind –<br />

Konsequenzen können Betriebsstörungen,<br />

Erpressungen, Informationsabfluss,<br />

Kontroll-Verlust der Systeme uvm. sein.<br />

Solche «Watering-Hole»-Methoden, bei der<br />

die Opfer in Analogie zu Wildtieren an die<br />

«Wasserstelle» gelockt werden, wo der<br />

Feind lauert, werden oft angewendet. Die<br />

Angreifer missbrauchen dabei Schwachstellen<br />

in Web-Plattformen, um zum Download<br />

bereitgestellte Software-Installer durch<br />

infizierte zu ersetzen. Auf diese Weise gelang<br />

es mehrere Systeme auch von Schweizer<br />

EVU zu kompromittieren.<br />

Genau hier setzt auch ein ISMS nach ISO/<br />

IEC 27001 an. Die Einführung eines ISMS<br />

ist gerade für Energieversorgungsunternehmen<br />

sehr hilfreich, aus zweierlei Gründen:<br />

• Hinter der IT-Sicherheit stehen sehr<br />

komplexe Anforderungen, beginnend<br />

bei der klaren Definition der individuellen<br />

Sicherheitsanforderungen bis zum<br />

ständigen Monitoring und kontinuierlichen<br />

Verbesserung.<br />

• Von den Unternehmen werden bereits<br />

viele Security-Massnahmen genutzt.<br />

Vielfach sind diese jedoch nicht aufeinander<br />

abgestimmt, weil sie einen<br />

anderen Fokus haben.<br />

ISMS nach ISO/IEC 27001<br />

Diese Punkte können in einem konzertierten<br />

ISMS am effizientesten adressiert werden.<br />

Zu ihren Schlüsselelementen zählen<br />

Sicherheitsrichtlinien und -prozesse, welche<br />

den Security-Massnahmen (sowohl<br />

technischer wie organisatorischer Art) eine<br />

Ordnung und Führung verleihen. Zudem<br />

geht es auch darum, das Bewusstsein<br />

bei den Mitarbeitenden, den Sicherheitsverantwortlichen<br />

und dem Management<br />

gezielt zu fördern. Denn nach wie vor ist<br />

der Mensch einer der wichtigsten Eckpfeiler<br />

in einer Sicherheitsstrategie und viele<br />

erfolgreiche Angriffe haben ihren Ursprung<br />

beim Fehlverhalten (aus Unwissenheit oder<br />

manchmal auch Nachlässigkeit) von Menschen.<br />

Auf der technischen Seite wird die Informationssicherheit<br />

durch die Umsetzung<br />

einer angemessenen Systemarchitektur<br />

massgeblich bestimmt. Es gilt verschiedene<br />

Verteidigungslinien (Lines of Defence)<br />

aufzubauen. Zu diesen zählen die Verbindung<br />

der kritischen Infrastrukturen und<br />

der ICT mit einer End-zu-End-Sicherheit,<br />

kontrollierte Remote-Zugänge für Lieferanten<br />

und Partner, einem Perimeter Schutz<br />

bestehend u.a. aus einer Firewall, einem<br />

Intrusion Detection/Prevention System,<br />

einem VPN und geschützte Netzwerk- und<br />

Zonenübergänge sowie einem umfassenden<br />

Malware-Schutz auf vernetzten und<br />

geschlossenen Systemen. Zudem ist die<br />

System- und Software-Wartung, mit einem<br />

entsprechenden Patch-Management<br />

unerlässlich und muss alle Systeme, Betriebssysteme<br />

und Applikationen berück-<br />

Mit System zu mehr Sicherheit<br />

Energieversorgungsunternehmen sind gut<br />

beraten, wenn sie sich konsequent mit<br />

diesen neuen Risiken auseinandersetzen<br />

und der Informationssicherheit das nötige<br />

Gewicht beimessen. Dabei gilt es, das<br />

Rad nicht neu zu erfinden. Existierende,<br />

anerkannte Sicherheitsstandards, wie ISO/<br />

IEC 27001, welcher sowohl die organisatorischen<br />

als auch technischen Aspekte<br />

berücksichtigt, ohne dabei den Menschen<br />

ausser Acht zu lassen, können genutzt werden.<br />

Informationssicherheit lässt sich nicht<br />

durch technische Massnahmen alleine erreichen.<br />

Sie sind ganz sicher unabdingbar,<br />

sollten aber immer Mittel zum Zweck sein<br />

und sich in ein Gesamtsystem einbinden.<br />

Mit ISO 27001 steht ein bewährter, global anerkannter und zertifizierbarer Standard<br />

zur Verfügung. Zentrales Merkmal ist das Verständnis der Informationssicherheit als<br />

geplanter, gelebter, überwachter und sich kontinuierlich verbessernder Prozess. Ein<br />

wesentliches Element des ISMS ist das Risikomanagement. Systematisch werden<br />

die wichtigen Informationswerte des Unternehmens und die damit verbundenen<br />

Risiken identifiziert, analysiert und der angemessene Schutz durch Massnahmen<br />

definiert.<br />

Die regelmässige Überprüfung der Wirksamkeit ist ein weiterer wichtiger Bestandteil<br />

des Systems. Dadurch wird es «lernfähig» und passt sich wechselnden Bedingungen<br />

an. Der Standard lässt bei der Implementierung grosse Flexibilität zur individuellen<br />

Adaption. Es wird festgelegt, was unter bestimmten Rahmenbedingungen getan<br />

werden muss, jedoch nicht, wie es getan werden muss. Dies hat den Vorteil, dass<br />

schlanke, pragmatische Massnahmen definiert werden können; ein wichtiges Kriterium,<br />

um eine effektive Informationssicherheit zu erzielen. Dank der Skalierbarkeit<br />

des Standards könne vom KMU bis zu grossen Konzernen alle unterstützt werden.<br />

Seite 40


SICHERHEIT<br />

sichtigen. Was schlussendlich nie vergessen<br />

werden darf, ist die periodische<br />

Überprüfung der gesamten Infrastruktur<br />

auf Schwachstellen und mögliche Angriffspunkte.<br />

Die Einführung eines ISMS nach ISO/IEC<br />

27001 Standard hilft Energieversorgungsunternehmen<br />

das Sicherheitsniveau systematisch<br />

zu steigern und dabei von Best<br />

Practice-Ansätzen zu profitieren.<br />

Sicherheit kommt aus der<br />

Schweiz<br />

Der Informationssicherheits-Experte Info-<br />

Guard bietet die ganze Palette an geeigneten<br />

Massnahmen zum Schutz der Informationen<br />

und Systeme im Energieumfeld.<br />

Dazu zählen der Aufbau eines ISMS, Risiko<br />

Optimierung in Form eines CISO as a Service<br />

Mandats, die gezielte Sensibilisierung<br />

der Mitarbeitenden, Sicherheitsaudits und<br />

Penetration Tests, aber auch Massnahmen<br />

zur Implementierung einer greifenden<br />

orga nisatorischen Sicherheit sowie technologische<br />

Massnahmen. Des weiteren<br />

Managed Services aus der Schweiz –<br />

angefangen von der Erstellung eines Zonenkonzeptes<br />

über den Perimeter Schutz<br />

bis hin zur Real Time Überwachung mittels<br />

eines Security Information and Event<br />

Management Systems (SIEM) zur frühzeitigen<br />

Erkennung und Abwehr von Angriffen<br />

auf die Infrastruktur.<br />

WIE SICHER SIND IHRE<br />

INFORMATIONEN?<br />

Sichere und zuverlässige ICT-Infrastrukturen.<br />

Vertrauen Sie auf den Schweizer Experten!<br />

InfoGuard AG<br />

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SICHERHEIT<br />

Optimale Sicherheit<br />

für den Anwender<br />

Obgleich die Bezeichnung «Qualität»<br />

an sich keine Bewertung beinhaltet,<br />

wird der Begriff im Alltag häufig<br />

wertend gebraucht. Die Redewendung<br />

bezieht sich jedoch darauf, dass in der<br />

Alltagssprache Qualität öfters ein Synonym<br />

für Güte ist. Man spricht dann von «guter»<br />

oder «schlechter» Qualität. Kauft ein Kunde<br />

ein Produkt oder eine Dienstleistung und erfüllen<br />

diese ihre Zwecke für den Kunden, so<br />

haben sie im allgemeinen Sprachgebrauch<br />

eine «gute Qualität». Tatsächlich hat sich der<br />

Begriff «Qualität» im wirtschaftlichen Alltag<br />

als ein allgemeiner Wertmassstab etabliert,<br />

der die Zweckangemessenheit eines Produkts,<br />

einer Dienstleistung oder eines Prozesses<br />

zum Ausdruck bringen soll. Dieses<br />

Verständnis zeigt sich etwa im Ausdruck<br />

«Qualitätsarbeit». Sie findet häufig in einem<br />

bereichsübergreifenden, die Qualität der<br />

einzelnen Ergebnisse sichernden System<br />

statt. Die Planung, Steuerung und Kontrolle<br />

aller hierzu nötigen Tätigkeiten wird als Qualitätsmanagement<br />

bezeichnet. Als Ergebnis<br />

entsteht das «Qualitätsprodukt».<br />

keine oder schlechte Fachausbildung, etc.<br />

Sicherheit durch hohe Qualität – umgesetzt<br />

in Zertifizierungen von Produkten und<br />

Ausbildung respektive Weiterbildung von<br />

Verarbeitern – sind jetzt und künftig vermehrt<br />

gefragt. Neben der Produktqualität ist<br />

vor allem die Verarbeitungsqualität für den<br />

Erfolg der Projekte entscheidend.<br />

Verarbeitungsqualität<br />

Eine der wichtigsten Aufgaben des Verband<br />

Kunststoff-Rohre und -Rohrleitungsteile<br />

(VKR) ist die fachgerechte Durchführung<br />

von Aus- und Weiterbildungskursen.<br />

Kontinuierlich werden das Angebot und<br />

die Inhalte der Kurse den aktuellen Bedürfnissen<br />

des Marktes angepasst. Neben<br />

der bewährten Erst- und Verlängerungsausbildung<br />

«Schweissen und Verlegen<br />

von druckbeanspruchten, erdverlegten<br />

Rohrleitungen aus PE und PVC» in Aarau,<br />

in der Westschweiz und im Tessin, wurden<br />

in den letzten Jahren Planerkurse und die<br />

Ausbildung für die Anbindung von Erdwärmesonden<br />

(Geothermiekurse) mit grossem<br />

Erfolg lanciert. Aktuelle Informationen zum<br />

VKR Kurs- und Weiterbildungsangebot<br />

sind unter www.vkr.ch abrufbar.<br />

Betrachtet man einmal die eingegangenen<br />

Schadensfälle bei den Herstellern von<br />

Kunststoffrohren und -formteilen, ist diese<br />

Aussage zu hinterfragen. Auf der Baustelle<br />

werden oftmals jegliche Anforderungen an<br />

Qualität nicht eingehalten. Gründe dafür gibt<br />

es genügend; keine Zeit, schlechtes Wetter,<br />

Seite 42


SICHERHEIT<br />

Neue Web-Seite des VKR (www.vkr.ch)<br />

Der VKR hat seinen Webauftritt überarbeitet und hat die neue, informative Verbandswebseite<br />

auf den Jahreswechsel online gestellt. Die Verantwortlichen haben Wert auf<br />

klare Strukturen und ein ansprechendes, frisches Erscheinungsbild gelegt. Selbstverständlich<br />

wurde im Konzept dem modernen Surfverhalten Rechnung getragen. Dank<br />

dem eingesetzten Responsive Design präsentiert sich die VKR Site unterschiedlich<br />

und bedienerfreundlich für Handybenutzer, Tablet-, Notebook- oder Desktopanwender.<br />

Der Internetauftritt wird nun laufend ausgebaut.<br />

nachzuweisen, dass ihre Erzeugnisse<br />

die schweizerischen Prüfanforderungen<br />

erfüllen, welche einiges über dem Level<br />

der Europa-Normen liegen. So kann<br />

der Anwender leicht erkennen, ob er<br />

es mit einem Fabrikat zu tun hat, das<br />

ihn bei korrekter Montage weitgehend<br />

vor Schadensfällen bewahrt. Unabhängige<br />

Prüflabors führen im Auftrag der<br />

Antragssteller und nach Vorgaben der<br />

Qplus-Richtlinien die Prüfungen durch,<br />

die durch die Organisation Qplus beurteilt<br />

werden. Aufgrund der eingereichten<br />

Prüfatteste fertigt Qplus die entsprechenden<br />

Zertifikate aus und pflegt die<br />

Qplus-Datenbank auf www.qplus.ch.<br />

Produktequalität<br />

Normen und Zulassungsempfehlungen<br />

stellen einheitliche Standards sicher und<br />

sorgen für Qualität in einem durch starken<br />

Wettbewerb geprägten Markt. Der<br />

VKR ist weiterhin in technischen Kommissionen<br />

und Normengremien aktiv<br />

und stellt mit der c+s ® -Zertifizierung die<br />

Qualität für Kabelschutzrohre sicher.<br />

c+s ® -Zertifizierung für<br />

Kabelschutzrohre<br />

Die erwähnte Güteanforderung wurde von<br />

Fachleuten im Verband Kunststoff-Rohre<br />

und - Rohrleitungsteile (VKR), in Zusammenarbeit<br />

mit Experten von Elektrizitäts-<br />

Versorgungs-Unternehmen (EVU) und<br />

von unabhängigen und neutralen Prüfstellen<br />

erstellt und legt die Kriterien an Rohre,<br />

Formstücke und das System von vollwandigen<br />

Rohrleitungssystemen aus Polyethylen<br />

(PE) fest, die zur Verwendung im<br />

erdverlegten Kabelschutz, einschliesslich<br />

der Montage auf Brückenkonstruktionen<br />

und Flussüberquerungen, für den Kabelschutz<br />

im Bereich der Telekommunikation,<br />

sowie der Elektroenergieversorgung<br />

(Hoch- und Niederspannung) vorgesehen<br />

sind. Sie regeln Qualitätsanforderungen<br />

und Prüfmethoden an den Werkstoff, die<br />

Geometrie, die mechanischen Eigenschaften<br />

sowie die Kennzeichnung mit<br />

dem Gütezeichen «c+s» ® .<br />

c+s ® -zertifizierte Kabelschutzrohre erlauben<br />

den Einsatz von hochwertigem<br />

Recyclat. Damit leistet die Branche einen<br />

wertvollen ökologischen Beitrag.<br />

Die Güteanforderungen allein sind keine<br />

Gewähr für die Güte von Rohrleitungssystemen,<br />

dazu müssen die einschlägigen<br />

Verlegerichtlinien VSE (Druckschrift<br />

1103d, Ausgabe 2010) zusätzlich eingehalten<br />

werden. Weitere Informationen zu<br />

c+s ® finden Sie unter www.vkr.ch in der<br />

Rubrik KABELSCHUTZ.<br />

Qplus-Zertifizierung für Abwassersysteme<br />

Die Abwasserleitungen sind in ihrer<br />

Gesamtheit die teuerste Infrastruktur<br />

der Schweiz. Ihre Qualität bestimmt die<br />

Qualität von Boden, Trinkwasser und<br />

Gewässer. Dichte und statisch perfekte<br />

Leitungen dienen dem Umweltschutz.<br />

Oft ist der Einsatz eines Qualitätsrohres<br />

in Betracht auf die Gesamtbausumme<br />

nur im Promillebereich teurer als ein<br />

weniger gutes Rohr. Die Vorteile sind<br />

jedoch erheblich.<br />

Qplus zertifiziert Produkte für Abwassersysteme<br />

aller Art, sofern sie die<br />

Qplus-Qualitätsrichtlinien erfüllen. Hersteller,<br />

welche Produkte für den Abwasserbereich<br />

herstellen, haben damit<br />

die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis<br />

Qplus ist ein Verein nach Schweizer<br />

Recht. Mitglieder sind die Verbände VSA,<br />

suissetec und der Verband Kunststoff-<br />

Rohre und -Rohrleitungsteile (VKR). Die<br />

Geschäftsstelle wird von einem Geschäftsführer<br />

geführt. Ihm zur Seite stehen<br />

Fachleute aus Behörden und Unternehmen,<br />

sowie Planer und Vertreter<br />

der Industrie. So ist eine schlanke Organisation<br />

mit umfassendem Know-how<br />

und breiter Abstützung gewährleistet.<br />

Qplus wurde 1979 vom Schweizerischen<br />

Spenglermeister- und InstallateurVerband<br />

(SSIV, heute suissetec) und vom<br />

Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute<br />

(VSA) unter dem<br />

Namen «Arge Liegenschaftsentwässerung<br />

SSIV-VSA» mit dem Ziel, Schweizer<br />

Qualitätsstandards für Produkte im<br />

Abwassersektor festzulegen, gegründet.<br />

Dies wurde nötig, da in den 60er- und<br />

70er-Jahren immer mehr untaugliche<br />

Produkte auf dem Markt auftauchten<br />

und sich daraus resultierend die Schadensfälle<br />

häuften.<br />

Kontakt<br />

Weitere Informationen zu Qplus finden Sie<br />

unter www.qplus.ch (Homepage in Überarbeitung,<br />

ab circa Mai 2015 erscheint sie<br />

in neuem Layout).<br />

Verband Kunststoff-Rohre<br />

und -Rohrleitungsteile (VKR)<br />

Schachenallee 29C<br />

CH-5000 Aarau<br />

www.vkr.ch<br />

Seite 43


SICHERHEIT<br />

Effizienter Schnittschutz<br />

in Produktionsfirmen<br />

Die Firma Gutor in Wettingen wurde 1946 gegründet und gehört heute zum riesigen Schneider<br />

Electric Konzern. Die Tochterfirma Gutor Electronic LLC Wettingen zählt eindeutig zu den<br />

weltweiten Marktführern im Stromversorgungs- und Verteilungsbereich. Grosse elektrische<br />

Anlagen werden erstaunlicherweise noch manuell in der Schweiz montiert. Unfallschutz für die<br />

Mitarbeitenden ist im ganzen Konzern ein äusserst wichtiges Thema und eigene Spezialisten<br />

überwachen dies auch im gesamten Produktionsprozess in Wettingen. Zum Schutz vor Verletzungen<br />

tragen die in der Fertigung tätigen Fachleute deshalb spezielle Schutzhandschuhe.<br />

Motto: Vorbeugen ist besser als heilen!<br />

Trotz hoher Preise:<br />

Swiss Quality ist weltweit gefragt!<br />

Wenn es in der Schweiz um die Herstellung<br />

von Produkten geht, denkt der Bürger sehr<br />

oft an die jeweilige Auslagerung in sogenannte<br />

Billigländer. Aber noch lange nicht<br />

alles wird aus Kostengründen ins Ausland<br />

verlagert und dort angefertigt. Unser Land<br />

hat erfreulicherweise noch Firmen, die<br />

hier nicht nur entwickeln, sondern auch<br />

produzieren. Die äusserst anspruchsvollen<br />

Steuerschränke, Transformatoren und<br />

USV-Anlagen werden bei Gutor Wettingen<br />

noch von Hand montiert. Gutor setzt<br />

zu hundert Prozent auf Swiss Quality und<br />

dies mit einem hervorragenden Preis/<br />

Leistungsverhältnis. Applikationsbeispiel:<br />

Grosse Stromversorgungs-Anlagen für<br />

Ölplattformen draussen im Meer. Würde<br />

die Stromversorgung dort ausfallen, könnte<br />

kein Öl mehr gefördert werden, und der<br />

Schaden wäre katastrophal gross!<br />

Noch echte Handarbeit im High-<br />

Tech Bereich<br />

Wer die Montagehalle in Wettingen besucht,<br />

sieht dort ausgewiesene Fachleute,<br />

die die Systeme und Anlagen in<br />

ausgeklügelter Art und Weise zusammenstellen.<br />

Alles muss sehr speditiv gehen,<br />

obwohl an Kabelbünden, an Mikroprozessor-Boards,<br />

an Geräteteilen usw. viele<br />

scharfe Kanten zu finden sind, an denen<br />

sich Facharbeiter schnell verletzen können.<br />

Seite 44


SICHERHEIT<br />

Markus W. Geering ist in Wettingen für<br />

Facility, Health & Safety zuständig und<br />

setzt seit einiger Zeit bewusst die innovativen<br />

TraffiGLOVE-Schutzhandschuhe<br />

von Schärer + Kunz AG Zürich (S + K) ein.<br />

Generell geht es um die Themen Abrieb-,<br />

Schnitt-, Durchstich- oder Weiterreissfestigkeit<br />

in den diversen Leistungsstufen.<br />

Berücksichtig wird vor allem die Norm EN<br />

388 hinsichtlich mechanischer Risiken. Je<br />

nach Einsatzgebiet verfügen die Schutzhandschuhe<br />

über eigene Farben zur sofortigen<br />

Feststellung der Schutzkategorie.<br />

Ist der Handschuh grün, so kann dieser<br />

für die höchste Schnittschutz-Stufe verwendet<br />

werden. Orange Handschuhe<br />

sind für die mittlere Gefahrenstufe und<br />

rot wird dort eingesetzt, wo die entsprechende<br />

Gefahr minim ist. Für jede Anwendung<br />

das richtige Modell. Und getreu der<br />

SUVA Sicherheits-Charta sieht auch ein<br />

Aussenstehender sofort, wenn jemand<br />

am falschen Ort die falschen Handschuhe<br />

trägt, sind doch die verschiedenen Zonen<br />

entsprechend gekennzeichnet. Schnittschutz<br />

wird so systematisch betrieben,<br />

dank der Ampelfarben-Philosophie von<br />

TraffiGlove ® .<br />

Die Handschuhe bestehen auch aus verschiedenen<br />

Materialien. So verfügt beispielsweise<br />

der grüne Schutzhandschuh<br />

«TG575 Technic» (höchste Schnittschutzstufe<br />

5) eine Schutzschale mit Nitril-Innenhandbeschichtung.<br />

Falls ein Montagefachmann<br />

auch kleine Schräubchen und<br />

dergleichen von Hand einsetzen muss,<br />

sind die Handschuhe auch mit freien Fingerkuppen<br />

erhältlich.<br />

Weiterreiss-Test: Bei Gutor haben die<br />

Fachleute versuchsweise einen Schutzhandschuh<br />

extra mit einem Loch versehen,<br />

um die Weiterreissfestigkeit zu<br />

überprüfen. Sie waren erstaunt: Dieser ist<br />

auch bei sehr hoher Belastung nicht weiter<br />

eingerissen. Erfreut waren die Sicherheitsleute<br />

zudem auch über die Tatsache, dass<br />

die einzelnen TraffiGLOVE ® Schutzhandschuhe<br />

über einen viel längeren Zeitraum<br />

verwendet werden können als ein anderes<br />

Vorgängerprodukt, damit existiert auch ein<br />

finanzieller Vorteil.<br />

FAZIT: Jeder Unfall, der verhindert werden<br />

kann, ist ein Gewinn für ein Unternehmen.<br />

Gerade Schnittverletzungen an den<br />

Händen kommen sehr oft vor, besonders<br />

wenn man bei der Evaluation der Gegenmassnahmen<br />

nicht die entsprechend<br />

nötige Sorgfalt aufbringt. Und nebst der<br />

Kosten ist jeder Unfall für alle Betroffenen<br />

mit Schmerz, Umtrieb und Mehrarbeit verbunden.<br />

Kontakt<br />

Schärer + Kunz AG<br />

Hermetschloostrasse 73<br />

CH-8048 Zürich<br />

Telefon +41 (0) 44 434 80 80<br />

info@schaererkunz.ch<br />

www.schaererkunz.ch<br />

Seite 45


MOBILITÄT<br />

Elektromobile<br />

ergänzen Firmenflotte<br />

Wie schnell Elektromobile die Strassen erobern werden, da gehen die Expertenschätzungen<br />

auseinander. Doch die Dynamik in der Elektromobilität ist mit Händen zu greifen. Auch Firmen<br />

setzen bei der Ausstattung ihrer Flotten vermehrt Fahrzeuge mit Elektroantrieb ein. In der<br />

Region Basel wurde zu diesem Thema vor kurzem ein fünfjähriger Feldversuch abgeschlossen.<br />

Die Erfahrungen führen vor Augen, dass die Elektromobile ihren Freak-Status verloren<br />

haben und unterdessen wie konventionelle Autos eingesetzt werden.<br />

von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)<br />

2006 liess sich die Zahl der neu zugelassenen<br />

Elektroautos in der Schweiz noch<br />

an einer Hand abzählen. Drei Jahre später<br />

wurden dann einige Dutzend elektrisch<br />

angetriebene Personenwagen zugelassen,<br />

2013 waren es bereits weit über Tausend.<br />

Elektroautos auf Schweizer Strassen werden<br />

mehr und mehr zur Realität, auch<br />

wenn sie zur Zeit erst einen Bruchteil der<br />

insgesamt über vier Millionen Personenwagen<br />

im Land ausmachen. Elektroautos<br />

sind längst nicht mehr eine Angelegenheit<br />

privater Bastler. Fahrzeuge wie der<br />

Nissan Leaf, der Renault ZOE oder der<br />

BMW i3 werden in Grossserie produziert.<br />

Damit stellt sich auch für Unternehmer<br />

die Frage, ob sie ihre Fahrzeugflotte auf<br />

Elektroantrieb umrüsten wollen. Ihre Anschaffungsentscheide<br />

haben besondere<br />

Bedeutung, weil grössere Unternehmen<br />

Dutzende, ja Hunderte von Fahrzeugen<br />

im Einsatz haben.<br />

Elektromobilität zum Ausprobieren<br />

Bei den Fahrzeugflotten der Unternehmen<br />

knüpfte das Projekt EmobilitätBasel an,<br />

das vor kurzem nach fünf Jahren Laufzeit<br />

abgeschlossen wurde. Das 2009 lancierte<br />

Projekt mit den Projektpartnern Amt für<br />

Umwelt und Energie (AUE) Basel-Stadt,<br />

Industirelle Werke Basel (IWB), Gemeinde<br />

Riehen und der Mobility Solutions AG ging<br />

der Frage nach, wie man die Elektromobilität<br />

in der Schweiz fördern kann. Zu<br />

diesem Zweck bot die Mobility Solutions<br />

AG – eine Tochter der Schweizerischen<br />

Post – öffentlichen Verwaltungen und Firmen<br />

im Raum Basel ein Elektromobil zur<br />

vierjährigen Nutzung an. Ermutigt durch<br />

einen finanziellen Anreiz – der Kanton<br />

Basel-Stadt bezahlte 10’000 Franken an<br />

jedes Elektromobil – sollten die Unternehmen<br />

die neue Form der Mobilität ausprobieren<br />

und praktische Erfahrungen mit<br />

ihr sammeln.<br />

Vier private Firmen (Sanitärfirma Tschantré,<br />

Rapp Gebäudetechnik, die Ingenieurbüros<br />

Gruner und Regioplan) und zwei öffentliche<br />

Unternehmen (AUE Basel-Stadt, IWB)<br />

liessen sich auf das Abenteuer ein und<br />

ergänzten ihre Fahrzeugflotte mit einem<br />

oder zwei Elektromobilen. Die Nutzungspauschale<br />

pro Monat betrug rund 900<br />

Emissionen eines E-Fahrzeugs müssen in Abhängigkeit<br />

vom «getankten Strom» betrachtet werden.<br />

Das Serienfahrzeug Peugeot iOn hat von den getesteten<br />

Fahrzeugen den tiefsten Verbrauch ab Steckdose für<br />

100 km im Labortest nach NEFZ (Neuer Europäischer<br />

Fahrzyklus). Der effektive Energieverbrauch liegt im realen<br />

Einsatz auf der Strasse leicht höher.<br />

Seite 46


MOBILITÄT<br />

Die Begleitforschung zum Projekt EmobilitätBasel umfasste drei Module sowie ein weiteres Projekt zur Ladeinfrastruktur in der Region Basel.<br />

Franken, im Gegenzug erbrachte die Mobility<br />

Solutions AG das Full-Service-Flottenmanagement<br />

und trug auch das Restwertund<br />

Batterierisiko. Alle Fahrzeuge waren<br />

mit Datenloggern ausgestattet. Die so<br />

erhobenen Nutzungsdaten wurden in einer<br />

vom Bundesamt für Energie finanzierten<br />

Begleitstudie ausgewertet.<br />

Zufriedene Nutzer<br />

Nach Abschluss des Projekts ziehen die<br />

Projektverantwortlichen (Mobility Solutions<br />

AG, Kanton Basel-Stadt, Gemeinde<br />

Riehen, IWB) eine positive Bilanz. Ihre Bewertung<br />

stützt sich auf eine Umfrage bei<br />

insgesamt 69 Nutzern, die Ende 2012 und<br />

dann nochmals im August 2014 durchgeführt<br />

wurde. Die Befragten beurteilten<br />

Geschwindigkeit, Beschleunigung und<br />

Lenkverhalten der E-Autos positiv, ebenfalls<br />

das Handling der Ladestationen. Gemäss<br />

Begleitstudie waren die Fahrzeuge<br />

mit hoher Verlässlichkeit und mit wenig<br />

technischen Störungen unterwegs.<br />

Begleitforschung mit verfasst hat. «Heute<br />

mag diese Aussage banal klingen, aber<br />

beim Start unserer Studie im Jahr 2009<br />

waren Elektrofahrzeuge noch allesamt<br />

Prototypen, eine Serienproduktion gab<br />

es noch nicht.»<br />

Ladeinfrastruktur ausbauen<br />

Welche verkehrspolitischen Schlüsse zieht<br />

der Kanton Basel-Stadt aus der Studie<br />

EmobilitätBasel? «Dank gesunkener Preise<br />

und positiver Marktentwicklung ist die<br />

finanzielle Förderung von Elektromobilen<br />

und auch von E-Bikes durch die öffentliche<br />

Hand heute nicht mehr nötig», sagt Dominik<br />

Keller, der das Projekt von Seiten des<br />

Amts für Umwelt und Energie des Kantons<br />

Basel-Stadt in der Steuerungsgruppe<br />

Vergleich der Lade-, Stand- und Fahrzeit im Rahmen<br />

des Projekts EmobilitätBasel: Die Ladezeit beläuft sich<br />

im Verhältnis zur Fahrzeit auf rund das Dreifache.<br />

Gewisse Vorbehalte hatten die Nutzer gegen<br />

das Design. «Warum ein E-Auto einen<br />

Zündschlüssel braucht, ist mir ein Rätsel»,<br />

fragte beispielsweise einer der Nutzer.<br />

Kritische Äusserungen betrafen auch die<br />

Reichweite der Elektrofahrzeuge, obwohl<br />

die Auswertung der Datenlogger zeigt,<br />

dass die Nutzer die Reichweite von 120 km<br />

in den überwiegenden Fällen bei Weitem<br />

nicht ausreizten. Kritisch angesprochen<br />

wurde ferner die mögliche Gefährdung<br />

von Fussgängern und Velofahrern wegen<br />

der geringen Fahrgeräusche der Elektroautos.<br />

«Elektromobilität funktioniert<br />

im täglichen Einsatz», lautet das Fazit<br />

von Matthias Egli von der Beratungsfirma<br />

Sustainserv, der den Abschlussbericht zur<br />

Messen des NEFZ-Zyklus (Neuer Europäischer Fahrzyklus) beim E-Fiorino von MicroVett auf dem<br />

1-Achsenrollenprüfstand der Berner Fachhochschule.<br />

Seite 47


MOBILITÄT<br />

begleitet hat. «Wir werden die Technologie<br />

aber weiter propagieren», sagt Keller,<br />

«denn gegenüber dem fossil betriebenen<br />

Individualverkehr hat die Elektromobilität<br />

im Stadt- und Agglomerationsverkehr<br />

viele Vorteile wie Vermeidung von CO 2 -<br />

Ausstoss und weniger Lärm.»<br />

Eine Herausforderung für die öffentliche<br />

Hand ist die Ladeinfrastruktur. Für den<br />

Aufbau neuer Ladestationen besteht in<br />

Basel laut Keller zwar «kein akuter Bedarf»,<br />

da die Zahl der Elektroautos noch begrenzt<br />

ist. «Wir werden uns aber mittelfristig Gedanken<br />

machen müssen, wie das Laden<br />

der Elektroautos in Quartieren mit wenig<br />

Privatgaragen sichergestellt werden kann»,<br />

sagt Keller. Auch sei es wichtig, beispielsweise<br />

bei der Planung neuer Einkaufszentren<br />

heute schon darauf zu achten, dass<br />

künftig die Ladeinfrastruktur bedarfsgerecht<br />

auf- und ausgebaut werden kann. So<br />

sollen in Zukunft Ladestationen vom Typ<br />

«shop&charge» ermöglichen, die Elektroautos<br />

während der Einkaufstour aufzuladen.<br />

Nach aktuellen Schätzungen geht die<br />

Studie bis 2030 im Raum Basel von 4 700<br />

(Szenario tief), 10’300 (Szenario mittel) bzw.<br />

15’600 Ladestationen (Szenario hoch) aus.<br />

Die Entwicklung der Elektromobilität hängt sehr stark mit der Entwicklung der Ladeinfrastruktur zusammen. In der<br />

Infrastrukturstudie geht man für das Jahr 2030 im mittleren von insgesamt drei Szenarien von 10’300 Ladestationen<br />

im Kanton Basel-Stadt aus, davon 7600 zuhause (Home& Charge/H&C), 1800 bei der Arbeit (Work & Charge/W&C)<br />

und 900 bei Geschäften (Shop& Charge/S&C). Hinzu kommen geschätzte 50 Schnellladestationen (Coffee & Charge/<br />

C&C). Die Grafik zeigt die Verteilung auf die Basler Stadtquartiere. Die Grösse der Kuchengrafik symbolisiert die Zahl<br />

der Ladestationen pro Quartier (vgl. Grössenangabe links oben).<br />

Dr. Dominik Keller, stellvertretender Leiter des Amts für Umwelt und Energie von Basel-Stadt, nimmt im Mai 2011 im Rahmen des Projekts EmobilitätBasel einen Peugeot iOn entgegen.<br />

Seite 48


MOBILITÄT<br />

Technikcheck und Sicherheitsprüfung<br />

für Batterien<br />

Im Rahmen des Projekts Emobilität-<br />

Basel kamen insgesamt 18 Elektrofahrzeuge<br />

bei sechs öffentlichen und<br />

privaten Unternehmen zum Einsatz.<br />

Zum Projekt gehörten neben dem vierjährigen<br />

Feldtest auch ein umfassender<br />

technischer Check der Fahrzeuge. Dieser<br />

wurde von der Berner Fachhochschule<br />

und der EMPA durchgeführt.<br />

Hinzu kam eine Sicherheitsprüfung der<br />

Lithium-Ionen-Batterie, die in der neusten<br />

Generation von Elektrofahrzeugen<br />

die früher oft verwendeten Zebra- oder<br />

Nickel-Cadmium-Batterien ersetzt.<br />

Teil von EmobilitätBasel war auch ein<br />

Car-Sharing-Projekt, bei dem an drei<br />

Standorten in der Region Basel je ein<br />

Elektrofahrzeug (umgebauter Renault<br />

Twingo) der Öffentlichkeit zur temporären<br />

Nutzung angeboten wurde. Die Initiative<br />

Emobilität Basel war eingebettet in<br />

das übergeordnete Projekt «2 000-Watt-<br />

Gesellschaft – Pilotregion Basel». BV<br />

Ins_Rundschau_210x148mm_Layout 1 20.11.12 11:20 Seite 1<br />

Vorgaben der Flottenpolitik<br />

Wie die weitere Entwicklung der Elektromobilität<br />

vorstatten gehen wird, lässt<br />

sich heute nur schwer abschätzen. IWB<br />

hat seine vorwiegend aus Erdgasfahrzeugen<br />

bestehende Flotte bereits um<br />

weitere Elektroautos erweitert und prüft<br />

die Einrichtung auch öffentlich zugänglicher<br />

Ladestationen. Andere Firmen sind<br />

zögerlicher, auch deshalb, weil sie bereits<br />

über eine Flottenpolitik verfügen und<br />

diese nicht vorschnell über den Haufen<br />

werfen wollen. So setzt die Gruner AG<br />

bisher zum Beispiel auf Hybridfahrzeuge.<br />

«Wenn ein Unternehmen eine Flottenpolitik<br />

etabliert hat, braucht es mitunter<br />

längere Zeit, bis es auf einen neuen Fahrzeugtyp<br />

wie das Elektroauto umsteigt»,<br />

sagt Dominik Keller.<br />

Ein Einflussfaktor ist dabei weiterhin auch<br />

der Anschaffungspreis, der auch heute<br />

noch höher liegt als bei fossil betriebenen<br />

Autos. «Die Kosten sind für viele Unternehmen<br />

weiterhin die Knacknuss bei<br />

der Anschaffung von Elektromobilen»,<br />

sagt Keller. Anhänger der Elektromobilität<br />

verweisen allerdings darauf, dass den<br />

höheren Beschaffungskosten geringere<br />

Wartungs- und Energiekosten gegenüberstehen.<br />

So lägen Elektrofahrzeuge bei den<br />

Fahrzeuggesamtkosten während der gesamten<br />

Laufzeit (total cost of ownership/<br />

TCO) heute schon gleichauf mit konventionell<br />

betriebenen Fahrzeugen.<br />

Kontakt<br />

Weitere Auskünfte zu dem Projekt erteilt<br />

Martin Pulfer (Martin.Pulber@bfe.admin.ch),<br />

Leiter des BFE-Forschungsprogramms<br />

Verkehr.<br />

Webangebot des Schweizerischen Verbands<br />

für elektrische und effiziente Strassenfahrzeuge:<br />

http://e-mobil.ch<br />

IT-Services. Fair und kompetent.<br />

• Beratung und Konzepte<br />

• Virtualisierung und Mobility<br />

• SAP Einführung und -Outsourcing<br />

• Netzwerke und Storage<br />

• Outsourcing und Cloud Services<br />

Informationen unter: www.gia.ch<br />

GIA Informatik AG<br />

Peyermattstrasse 3<br />

CH-4665 Oftringen<br />

Telefon +41 62 789 71 71<br />

info@gia.ch


Formation continue dans l’énergie<br />

Energise your career!<br />

Das iimt der Universität Freiburg bietet vielseitige und massgeschneiderte Weiterbildung im Bereich<br />

Energie Management an.<br />

Die verschiedenen Lehrgänge verschaffen einen Einblick in unterschiedliche Denkweisen und ermöglichen es,<br />

den nationalen und internationalen Markt zu verstehen und adäquate Geschäftsstrategien zu entwickeln.<br />

Flexibel<br />

• Teil oder Vollzeit Studium<br />

• Starttermin und Dauer des Studiums frei wählbar<br />

• Optimale work-life Balance<br />

Praktische Informationen<br />

• Kurssprache - Englisch<br />

• Kursort - Universität Freiburg<br />

• Anerkannter Universitätsabschluss<br />

Fachkurse<br />

1 - 3 Module<br />

Executive CAS<br />

Von Praktikter zu Praktiker<br />

• Top-Aktuelle Praxisbeispiele<br />

• Gelerntes direkt umsetzen<br />

• Internationale Experten aus der Branche<br />

Lehrgänge<br />

7 - 30 Module<br />

Executive DIPLOMA<br />

Executive MBA<br />

iimt - international institute of management in technology<br />

UNIVERSITY OF FRIBOURG<br />

Bd de Pérolles 90 CH-1700 Freiburg<br />

iimt@unifr.ch www.iimt.ch


KOMMUNIKATION<br />

Lagern Sie Ihre<br />

Sorgen aus!<br />

Kritische Störungen in den Bereichen IT und Technik<br />

erfordern eine schnelle und zuverlässige Alarmierung<br />

der zuständigen Personen. Ansonsten drohen hohe<br />

Kosten und teure Betriebs ausfälle. Die Schweizer Cloud-<br />

Alarmierung sikado portal vereint Zuverlässigkeit<br />

und Wirt schaftlichkeit. Deshalb vertrauen internationale<br />

Hightech-Unternehmen wie z. B. Sulzer Metco,<br />

Stahl Gerlafingen, der Infrapark Baselland den flexiblen<br />

Lösungen von Dolphin Systems AG.<br />

Die maximale Verfügbarkeit von<br />

technischen Systemen entscheidet<br />

über den wirtschaftlichen Erfolg<br />

und die unternehmerische Existenz<br />

vieler Firmen. Störfälle sind nicht planbar<br />

und führen oft zu empfindlichen Einbussen<br />

im betrieblichen Geschehen. sikado<br />

schützt und überwacht alle wichtigen Anlagen,<br />

um den Ablauf zentraler Geschäftsprozesse<br />

rund um die Uhr sicherzustellen.<br />

Mit einer Cloudlösung verfügt man zudem<br />

über ein Alarmierungssystem, das unabhängig<br />

internen Firmen-Netzwerk und der<br />

eigenen Telefonie arbeitet.<br />

Die Alarmserver-Infrastruktur<br />

von Dolphin Systems<br />

Die Übermittlung von Status, Fehler- und<br />

Störungsmeldungen erfolgt wahlweise<br />

Seite 51


KOMMUNIKATION<br />

per E-Mail, SMS oder TCP/IP an das<br />

Portal. Dies geschieht automatisch. Für<br />

die Übernahme von potenzialfreien Kontakten<br />

wird vor Ort ein Alarmgate installiert.<br />

Das Alarmgate verfügt über frei<br />

konfigurierbare Anschlüsse für externe<br />

Sensoren, die Temperatur, Feuchtigkeit,<br />

Wasser, Rauch, Bewegung usw. messen.<br />

Sobald vordefinierte Schwellwerte<br />

überschritten werden, setzt das System<br />

entsprechende Meldungen mit Hinweisen<br />

zur Störung ab und bietet die erforderlichen<br />

Einsatzkräfte auf. Dies geschieht<br />

gemäss vorkonfigurierten Alarmplänen<br />

gleichzeitig oder gestaffelt. Der Alarmausgang<br />

kann wahlweise über E-Mail,<br />

Fax, Pager, SMS, mobile Alarmempfänger<br />

oder über Telefon mit Sprachansage<br />

angebunden werden.<br />

Die Lösungen im Überblick<br />

Technische Alarmierung<br />

sikado portal leitet wichtige Status-, Störungs-<br />

und Fehlermeldungen von Sensoren,<br />

Maschinensteuerungen, Systemüberwachungen<br />

und Hausleitsystemen<br />

automatisch an die zuständige Person<br />

weiter nach Relevanz gefiltert und rechtzeitig.<br />

Anwendungsgebiete<br />

• Haustechnik- und Raumüberwachungen<br />

(Brand-, Temperatur-, Wassersensoren, usw.)<br />

• Maschinen- und Systemüberwachungen<br />

• Übernahme von potenzialfreien Kontakten<br />

• Sicherheitstechnik (Zutrittsüberwachung/<br />

Bewegungsmelder)<br />

• usw.<br />

Nützliche «Watch-Dog»-Funktion<br />

Mit der automatischen «Watch-Dog»-<br />

Funktion überwacht sikado die Funktionstüchtigkeit<br />

von wichtigen Anlagen und<br />

Systemen, mittels Kontroll-Meldungen per<br />

E-Mail oder SMS zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt oder in einem bestimmten Intervall.<br />

Bleibt die entsprechende Antwort des<br />

Systems aus, alarmiert sikado umgehend<br />

den zuständigen Techniker.<br />

Einfache Bedienung<br />

über das Internet<br />

Dolphin Systems AG investiert permanent<br />

in die Alarm-Management-Lösungen. Alle<br />

Updates erhalten die Nutzer kostenlos. Die<br />

Verwaltung sämtlicher Alarmierungsarten<br />

und Dispositionen ist sehr einfach gehalten<br />

und lässt sich bequem mit jedem Webbrowser<br />

über das Internet handhaben.<br />

Sorgen auslagern<br />

Das in Zürich und Wollerau redundant<br />

betriebene System bietet eine komplette<br />

Alarmierung, ohne dass vor Ort Hardoder<br />

Software installiert wird. Niemand<br />

muss das System warten und es stehen<br />

immer die neuesten Versionen zur Verfügung.<br />

IT-Überwachung<br />

Ein bekanntes Problem der IT-Überwachung<br />

und -Alarmierung: E-Mail-Meldungen<br />

von IT-Monitoringlösungen entgehen<br />

oft der Aufmerksamkeit, dann steigen im<br />

Serverraum die Temperatur in den roten<br />

Bereich und niemand reagiert. Zudem ist<br />

nicht bekannt, ob die IT-Umgebung von<br />

aussen überhaupt erreichbar ist. sikado <br />

portal schafft Abhilfe.<br />

Anwendungsgebiete<br />

• Übermittlung von Systemmeldungen<br />

• Externe Überwachung der Systemverfügbarkeit<br />

• Server Überwachung, Kontrolle<br />

• IT-Überwachung (Temperatur, etc.)<br />

• Sicherheitstechnik (Zutrittsüberwachung,<br />

Bewegungsmelder, Feuermelder)<br />

• usw.<br />

Kontakt<br />

Dolphin Systems AG<br />

CH-8832 Wollerau<br />

Telefon +41 (0) 44 787 30 70<br />

info@dolphin.ch<br />

www.sikado.ch<br />

www.dolphin.ch<br />

Seite 52


Die Telefonzentrale als<br />

erste Visitenkarte der Firma<br />

Der Empfangsbereich einer Firma ist die erste Anlaufstelle für Besucher. Dies gilt vielfach<br />

auch für eingehende Telefonanrufe. Umso wichtiger ist ein wirkungsvolles Instrument, um die<br />

Mitarbeitenden des Empfangs zu entlasten und dem Anrufenden das Gefühl zu geben, dass er<br />

willkommen ist. Zusätzliche Unterstützung erfolgt durch viele nützliche Instrumente.<br />

Nicht umsonst heisst es im Englischen:<br />

«You never get a second chance to<br />

make a first impression.» Genau<br />

aus diesem Grund ist der Empfang grundsätzlich<br />

die auditive Visitenkarte der Firma,<br />

egal ob in Grossunternehmen oder KMUs.<br />

Da in vielen Fällen die Person am Empfang<br />

auch die meisten eingehenden Telefonanrufe<br />

entgegennimmt, ist Hilfsbereitschaft<br />

und Freundlichkeit das A und O. Es ist nicht<br />

nur die Einstellung die zählt, sondern auch<br />

die Technik. Spezialisierte Hersteller bieten<br />

an dieser Stelle vielfältige Instrumente, die<br />

das Empfangsleben vereinfachen.<br />

Die Telefonzentrale und die Rezeption sind<br />

die zentralen Kommunikationspunkte in<br />

einem Unternehmen und somit eine wichtige<br />

Schnittstelle zwischen der Firma und<br />

ihren Kunden bzw. Geschäftspartnern. Daher<br />

sollte dafür gesorgt werden, dass die<br />

entsprechenden Mitarbeitenden über die<br />

bestmöglichen Anwendungen und Tools<br />

verfügen, um interne und externe Anrufer<br />

und Besucher zu betreuen, die Produktivität<br />

der Telefonzentrale zu erhöhen und<br />

den Kunden zu allen Geschäftszeiten zur<br />

Verfügung zu stehen.<br />

Spezialisierte Unternehmen wie Mitel<br />

bieten auf ihren Kommunikationsservern<br />

exzellente Funktionen zum Bearbeiten<br />

von Anrufen. Diese Tools ermöglichen<br />

den Verantwortlichen, ihre Kunden und<br />

Besucher schneller und persönlicher zu<br />

betreuen. Die Empfangsmitarbeitenden<br />

und Telefonistinnen können so fundierter<br />

informieren, schneller antworten und eingehende<br />

Anrufe von Kunden sowie Besuche<br />

besser steuern. Solche Lösungen<br />

stellen plattformunabhängig eine Vielzahl<br />

von Funktionen zur Verfügung.<br />

Anrufende herzlich willkommen!<br />

Um die Belastung von Telefonzentrale und<br />

Empfang durch Anfragen interner Mitarbeitender<br />

zu reduzieren, bietet Mitel Anwendungen,<br />

die die Mitarbeitenden in die<br />

Lage versetzen, sich selbst zu helfen, wie<br />

beispielsweise CMG. Die Contact Management<br />

Suite (CMG) ist ein modernes,<br />

anwenderfreundliches Contact Management-System<br />

für Telefoniedienste. Es bietet<br />

Kunden und Mitarbeitenden kostengünstige,<br />

hochqualitative Dienste und erhöht<br />

damit die Produktivität eines Unternehmens.<br />

Telefonisten und Office-Anwendern<br />

werden die Kontrolle der Anwesenheit und<br />

Erreichbarkeit sowie der Zugriff auf und<br />

die Verwaltung von Diensten mit Hilfe von<br />

Telefonen ermöglicht.<br />

Diese Anwendung erleichtert das Leben<br />

der Réception durch automatisierte Self-<br />

Service-Funktionen für die Bedienung am<br />

Telefon. Dadurch, dass der Vermittlerplatz<br />

durch automatisierte Funktionen ergänzt<br />

wird, verbessert sich die Service-Qualität,<br />

sowohl für Unternehmensmitarbeitende,<br />

als auch für Anrufer. Gleichzeitig werden<br />

die Mitarbeitenden entlastet, so dass<br />

sie sich auf die Aufgaben konzentrieren<br />

können, die den direkten Kundenkontakt<br />

betreffen.<br />

Das Verwalten einer Telefonzentrale kann<br />

sehr anspruchsvoll sein. Mit den entsprechenden<br />

Bedienungs- und Qualitätsanwendungen<br />

für Telefonzentralen lassen<br />

sich Echtzeit- und historische Daten zum<br />

Telefonzentralenverkehr erfassen und<br />

auswerten, um so die Leistung der Mitarbeitenden,<br />

also die Anrufbehandlung<br />

und -lenkung, zu analysieren. Diese Applikationen<br />

ermöglichen die Erstellung<br />

flexibler Berichte und die zentrale oder<br />

lokale Verwaltung, und sie bieten benutzerfreundliche<br />

webbasierte Berichtstools<br />

sowie Wallboard-Statistiken.<br />

Die Mitel CMG Application Suite wurde<br />

aus der Perspektive des Nutzers entwickelt.<br />

Sie ist ein vielseitiges, anwenderfreundliches<br />

Kontaktmanagementsystem,<br />

das ein umfassendes Portfolio an Kommunikationsanwendungen<br />

für Telefonisten<br />

und Geschäftskunden bietet. Sie umfasst<br />

Kommunikationsanwendungen für<br />

die tägliche Arbeit, wie beispielsweise<br />

Seite 54


KOMMUNIKATION<br />

ein fortschrittliches Anruf-, Aktivitätenund<br />

Verfügbarkeitsmanagement sowie<br />

Sprachdienste.<br />

Mitel Applikationen bieten den Usern einen<br />

Komfort, die den Besuchern vermittelt,<br />

dass sie wirklich willkommen sind. Die<br />

Anwendungen kommen dabei allen Beteiligten<br />

zugute, von den gastgebenden<br />

Mitarbeitenden über die Mitarbeitenden in<br />

der Telefonzentrale und an der Rezeption<br />

bis zu den Besuchern, egal, ob Kunde oder<br />

Geschäftspartner.<br />

Schlagwort<br />

«Unified Communications»<br />

Der Einsatz von Unified Communications<br />

(UC) kann zusätzlich grosse Unterstützung<br />

bieten. Unified Communications (englisch<br />

für «vereinheitlichte Kommunikation»), oft<br />

auch Real-Time Communication (RTC)<br />

(englisch für «Echtzeitkommunikation»)<br />

genannt, beschreibt die Integration von<br />

Kommunikationsmedien in einer einheitlichen<br />

Anwendungsumgebung. Die Idee<br />

hinter Unified Communications ist, durch<br />

eine Zusammenführung aller Kommunikationsdienste<br />

und die Integration mit<br />

Präsenzfunktionen, die Erreichbarkeit von<br />

Kommunikationspartnern in verteilter Arbeit<br />

zu verbessern und so geschäftliche<br />

Prozesse zu beschleunigen.*<br />

Diese Kombination verschiedener Applikationen,<br />

gebündelt zu einem Dienstleistungspaket<br />

bietet dem Benutzer tatsächlich<br />

ungeahnte Vorteile: Entgegennehmen<br />

von Anrufen, beispielsweise im Zug, die<br />

aber auf dem Schreibtisch-Anschluss eingehen;<br />

Führen von Gesprächen aus dem<br />

Hotelzimmer, so als sei der User im Büro;<br />

Übernahme von Telefonaten vom Mobiltelefon<br />

auf das Tischtelefon, ohne dass es<br />

der Gesprächspartner merkt. Die Unified<br />

Communications Lösungen helfen mobilen<br />

Mitarbeitenden, effizient und kostengünstig<br />

mit Kunden und Kollegen zu kommunizieren<br />

und so den ganzen Komfort eines<br />

virtuellen Büros zu geniessen.<br />

Mehrere Voicemails und E-Mails zu hinterlassen,<br />

kostet Zeit. Mitarbeitende sind produktiver,<br />

wenn sie wählen können, wie sie<br />

am effizientesten kommunizieren. Durch<br />

die Integration führender Collaborations-<br />

Anwendungen, wie Microsoft Lync und<br />

IBM Lotus Sametime, kombinieren Unified<br />

Communications Lösungen Präsenzinformationen<br />

mit verschiedenen Kommunikationsmethoden<br />

und sorgen so für eine<br />

höhere Mitarbeitereffizienz.<br />

Unified Communications Lösungen vereinheitlichen<br />

und vereinfachen die verschiedenen<br />

verfügbaren Kommunikationsmethoden<br />

und helfen den Mitarbeitenden, so<br />

effizient wie möglich miteinander zu kommunizieren.<br />

Das zahlt sich in schnelleren<br />

Antworten und in einem besseren Dienst<br />

am Kunden aus.<br />

Unified Communications hilft den Mitarbeitenden,<br />

Geschäftspartnern und Kunden, in<br />

Echtzeit miteinander in Kontakt zu treten,<br />

zu kommunizieren und Geschäfte zu machen.<br />

Ob sich das Gegenüber im selben<br />

Raum oder am anderen Ende der Welt<br />

befindet, die Beteiligten können in Echtzeit<br />

kommunizieren und mit der Methode, die<br />

für alle die günstigste ist.<br />

Der Fortschritt macht längst nicht vor<br />

der eigenen Tür halt, sondern hält in die<br />

moderne Bürowelt Einzug: Das Kupferkabel<br />

wird, je länger desto mehr, durch<br />

Voice over IP («VoIP») abgelöst. Praktische<br />

Vorteile, wie Kosteneinsparungen,<br />

Produktivitätsgewinne, mehr Flexibilität<br />

und bessere Reaktionsfähigkeit zählen<br />

zu den Faktoren, die dazu beitragen, dass<br />

Unternehmen von einem Umstieg auf die<br />

IP-Technologie profitieren.<br />

Dazu gehören auch die Senkung der Anrufkosten<br />

durch die Nutzung des Unternehmensnetzwerks<br />

für das Tätigen von<br />

Anrufen, die Rationalisierung von Kommunikationsplattformen<br />

durch Konvergenz<br />

von IT- und Kommunikationssystemen und<br />

die Verfügbarkeit durch Netzredundanz.<br />

Für einen Umstieg auf VoIP können z. B.<br />

ausschlaggebend sein:<br />

• Umzug in neue Räumlichkeiten / Erweiterung<br />

der bestehenden Räumlichkeiten<br />

• Ersetzen veralteter TDM-Ausrüstungen<br />

• Erfordernis, Anruffunktionen standortübergreifend<br />

zu integrieren<br />

• Notwendigkeit der Zentralisierung verteilter<br />

Voicemail-Systeme<br />

• Unterstützung für mobile / virtuelle Mitarbeiter<br />

• Erweiterung / Aufrüstung des Netzwerks<br />

• Betriebskontinuität / Voice Survivability<br />

• Auslaufen des Service Provider Vertrags<br />

Ganz gleich, aus welchen Gründen ein<br />

Unternehmen auf die IP-Telefonie umsteigt<br />

– mit Mitel steht ihm ein Partner zur<br />

Seite, der einen erfolgreichen Umstieg in<br />

einem vom Kunden selbst bestimmten<br />

Tempo ermöglicht.<br />

Mitel: Partner für Lösungen für die<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Mitel entwickelt Lösungen, die auf offenen<br />

Standards basieren und den Kunden nicht<br />

an eine geschlossene Architektur oder einen<br />

bestimmten Hersteller binden. Offene<br />

Standards ermöglichen es den Kunden,<br />

eine eigene Auswahl aus den am Markt<br />

erhältlichen Komponenten zu treffen und<br />

diese problemlos zu integrieren oder ganz<br />

individuelle Kommunikationslösungen auf<br />

die Beine zu stellen.<br />

Mitel gehörte zu den ersten Anbietern, die<br />

Systeme mit Unterstützung für SIP (Session<br />

Initiation Protocol) herausbrachten.<br />

SIP ist ein Protokoll das inzwischen zum<br />

De-facto-Standard für den IP-Netzzugriff,<br />

konvergierte Multimediaanwendungen und<br />

kostengünstige IP-Endgeräte geworden<br />

ist. Mitel bietet SIP-Unterstützung über alle<br />

seine Produktlinien hinweg:<br />

• Reine SIP-Telefonanlagenlösungen<br />

• Hybride Telefonanlagenlösungen mit<br />

der Möglichkeit, zusätzliche Nebenstellen<br />

hinzuzufügen oder bestehende<br />

Telefone durch kostengünstige SIP-<br />

Telefone von Mitel oder anderen Anbietern<br />

zu ersetzen<br />

• SIP-Trunking zur Reduzierung der Telefoniekosten<br />

und besseren Verwaltung<br />

der SIP-Voice- und Anwendungs-Leitungen<br />

• Umfassendes Angebot an SIP-Endgeräten,<br />

einschliesslich SIP-DECT-Lösungen<br />

• SIP-basierte Anwendungen, wie Multimedia-Contact-Center<br />

und Videokonferenzlösungen,<br />

die mit jedem SIP-konformen<br />

Telefoniesystem von Mitel oder<br />

anderen Anbietern verbunden werden<br />

können.<br />

Zusätzlich zu SIP stehen Unternehmen<br />

mit den Lösungen von Mitel auf offenen<br />

Standards basierende Schnittstellen zur<br />

Integration anderer Telefonie- und Backoffice-Lösungen<br />

zur Verfügung.<br />

*) Quelle: wikipedia.org<br />

Kontakt<br />

Mitel Schweiz AG<br />

Ziegelmattstrasse 1<br />

CH-4503 Solothurn<br />

Telefon +41 (0) 32 655 3333<br />

www.mitel.ch<br />

Seite 55


AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

Weiterbildung – ein Muss<br />

für den Unternehmenserfolg!<br />

Der Schweizer Energiemarkt steht<br />

vor grossen Herausforderungen,<br />

da er sich im Spannungsfeld von<br />

Liberalisierung und Energiewende befindet<br />

und den Übergang vom Energiemarkt<br />

des 20. in den des 21. Jahrhunderts noch<br />

nicht vollzogen hat. Die bekannten Akteure<br />

stehen sich verändernden Rahmenbedingungen<br />

gegenüber und müssen erkennen,<br />

dass es neue, branchenfremde Mitspieler<br />

gibt, und dass die altbewährten Geschäftsmodelle<br />

nicht mehr greifen. Entscheidender<br />

Schlüsselfaktor für den Unternehmenserfolg<br />

sind aus diesem Grund die Fach- und<br />

Führungskräfte jedes einzelnen Unternehmens.<br />

Marktveränderungen und neue<br />

Wettbewerbssituationen gehören mittlerweile<br />

zum Alltag. Zunehmend müssen die<br />

richtigen Entscheidungen unter Zeit- und<br />

Erfolgsdruck getroffen werden um sich<br />

der Vielzahl von Markt-Chancen optimal zu<br />

bedienen. Um jedoch in einem dynamischen<br />

Umfeld sämtliche kompetitiven Vorteile zu<br />

nutzen, muss jedes Unternehmen jederzeit<br />

und umgehend auf das Wissen und<br />

Know-How seiner Mitarbeitenden zugreifen<br />

können. Eine vorausschauende und zielgerichtete<br />

Weiterbildungspolitik muss deshalb<br />

in sämtlichen Unternehmen und auf allen<br />

Hierarchiestufen zum Standard gehören.<br />

Da der Wettbewerb national wie international<br />

kontinuierlich steigt, ist jedoch nicht<br />

nur technisches Fachwissen gefragt, auch<br />

entsprechende Führungskenntnisse, vernetztes<br />

Denken, ein grosses Repertoire an<br />

Erfahrung sowie internationale Beziehungen<br />

sind von grosser Bedeutung.<br />

Das international institute of management<br />

in technology (iimt) der Universität Freiburg<br />

bietet seit 20 Jahren berufsbegleitende<br />

Weiterbildungsangebote wie auch Forschung<br />

in den Bereichen Energie- und<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

(ICT) Management an. Das Kursangebot<br />

wurde seit jeher den aktuellen<br />

Gegebenheiten, und stets den Marktbedürfnissen<br />

angepasst, um ein attraktives<br />

Ausbildungsprogramm anzubieten. Durch<br />

die verschiedenen Lehrgänge wie dem<br />

Executive CAS, Executive Diploma, Executive<br />

MBA oder Fachkursen im Bereich<br />

Energie-Management und ICT-Management,<br />

können sämtliche Mitarbeitenden mit<br />

dem passenden Wissen versorgt werden.<br />

Genau diejenige Ausbildung besuchen, die<br />

für das entsprechende Aufgabenprofil oder<br />

Kompetenzbereich am besten geeignet ist.<br />

Durch die Modularität und Flexibilität aller<br />

iimt Lehrgänge wird den Studierenden die<br />

Möglichkeit geboten, ein Studium nach<br />

Seite 56


AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

Nächste Kurse am iimt<br />

Management Accounting & Control<br />

Modul 1 9. – 10. Juni 2015<br />

Modul 2 18. – 19. Juni 2015<br />

Modul 3 25. – 26. Juni 2015<br />

Managerial Finance<br />

Modul 1 11. – 12. Juni 2015<br />

Modul 2 16. – 17. Juni 2015<br />

Modul 3 23. – 24. Juni 2015<br />

Anmeldung und Informationen unter www.iimt.ch erhältlich<br />

Mass zu absolvieren. Durch eine solch<br />

flexible Ausbildungsstruktur, können Teilnehmende<br />

ihr Studium den individuellen<br />

Umständen entsprechend anpassen, und<br />

den Starttermin sowie den Rhythmus des<br />

Studiums (Teil- oder Vollzeit) selbst wählen.<br />

Ergänzend ist Blended Learning fester<br />

Bestandteil am iimt was den Studierenden<br />

eine räumliche Unabhängigkeit ermöglicht.<br />

Somit wird gewährleistet, dass der Spagat<br />

zwischen Weiterbildung und den beruflichen<br />

wie privaten Herausforderungen<br />

gemeistert werden kann.<br />

Um den Teilnehmenden gleichermassen<br />

fundiertes Wissen und praktische Erfahrungen<br />

zu vermitteln und einen qualitativ<br />

hochwertigen Wissenstransfer zu gewährleisten,<br />

arbeitet das iimt eng mit Partnern<br />

und Experten aus der Industrie und international<br />

renommierten Hochschulen,<br />

Firmen und Verbänden zusammen. Auf<br />

diese Weise lässt sich einerseits das<br />

grosse Repertoire an Erfahrung in die<br />

Kurse integrieren, andererseits das persönliche<br />

internationale Netzwerk an wichtigen<br />

Kontakten erweitern. Grosser Wert<br />

wird dabei auf praxis- und lösungsorientierte<br />

Unterrichtsmethoden gelegt. Geografisch<br />

befindet sich das iimt zudem<br />

zwischen der deutschen und der lateinischen<br />

Schweiz sowie zwischen Nordund<br />

Südeuropa, was eine kulturelle wie<br />

sprachliche Diversität als positiven Nebeneffekt<br />

mit sich bringt.<br />

Merkmal aller Lehrgänge ist die Konzentration<br />

auf die aktuelle Situation und bedeutsamen<br />

Erkenntnisse des Energie-Sektors<br />

um die wirtschaftlichen Zusammenhänge<br />

zu kennen. Studierende werden mit den<br />

notwendigen Managementinstrumenten<br />

ausgerüstet, um gezielt Entscheidungen<br />

zu treffen und sich Wettbewerbsvorteile<br />

zu verschaffen.<br />

Wir beraten Sie gerne und würden uns<br />

freuen, Sie am iimt zu begrüssen.<br />

Kontakt<br />

iimt<br />

Universität Freiburg<br />

Bd de Pérolles 90<br />

CH-1700 Fribourg<br />

iimt@unifr.ch<br />

www.iimt.ch<br />

Seite 57


AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

Gerüstet für die<br />

Energie-Herausforderung<br />

Die Versorgung mit Energie ist eine<br />

der grössten gesellschaftspolitischen<br />

und wirtschaftlichen Herausforderungen<br />

unserer Zeit. Die Komplexität<br />

der Märkte nimmt drastisch zu.<br />

Parallel dazu entwickeln sich die Erzeugungstechnologien.<br />

Vieles ist im Umbruch.<br />

Deshalb werden gerade auch die Führungskräfte<br />

stark gefordert. Um für diese<br />

anstehenden unternehmerischen Herausforderungen<br />

im Sinne eines ganzheitlichen<br />

und vernetzten Denkens gerüstet zu sein,<br />

sind Weiterbildungen gerade für zukünftige<br />

Führungskräfte unabdingbar.<br />

Der Energiemaster vermittelt hier eine solide<br />

und ausgewogene Gesamtwissensbasis<br />

über die Energiewirtschaft inklusive<br />

Energietechnik und -Handel, abgerundet<br />

durch das Energierecht. Aufbauend auf<br />

dem Basiswissen werden gemäss Karin<br />

Eggert, Studienleiterin, die aktuellen Themen<br />

und Herausforderungen der Energiewirtschaft<br />

mit den Experten fachlich<br />

erfasst, diskutiert und bearbeitet.<br />

Für Eggert steht fest, dass die Fachleute<br />

der Zukunft immer vielschichtiger ausgebildet<br />

sein müssen, um die notwendigen<br />

und zielführenden Lösungen in der Praxis<br />

entwickeln zu können. «Somit wird zusätzliche<br />

Weiterbildung immer wichtiger<br />

in Richtung ‹lebenslanges Lernen›». Mit<br />

dem Master in Energiewirtschaft an der<br />

HTW Chur bietet die Hochschule seit fünf<br />

Jahren erfolgreich ein Weiterbildungsangebot<br />

an, welches genau jene Fähigkeiten,<br />

die Führungskräfte heute und<br />

zukünftig benötigen, vermittelt.<br />

Ein gutes Beispiel dafür ist das Zusammenwachsen<br />

der Energiewirtschaft mit der<br />

ICT-Landschaft. Die Aufgaben, Heraus-<br />

Seite 58


«Nach vielen Jahren in der elektrischen<br />

Energieversorgung wollte ich meine<br />

Berufserfahrung mit zusätzlichem<br />

Know-how abrunden. Dank der HTW<br />

Chur wurde es viel mehr: Der MAS<br />

Energiewirtschaft vermittelt Kenntnisse<br />

über regenerative Energien, Energiehandel,<br />

Tarifberechnungen, Systemdienstleistungen<br />

und noch vieles<br />

mehr. Diese Ausbildung ist empfehlenswert<br />

für alle, die mit Strom oder<br />

Gas als Energieträger regelmässig zu<br />

tun haben und ein ganzheitliches Verständnis<br />

dieser für unsere Gesellschaft<br />

wichtigen Branche haben wollen.»<br />

Serge Wisselmann, Absolvent,<br />

AS Planning & Procurement<br />

Specialist, TSO Markets Planning<br />

& Procurement, Swissgrid Ltd<br />

Infoabende<br />

Infoabende finden jeweils von<br />

18.30–20.00 Uhr im KLZ in Zürich<br />

an folgenden Daten statt:<br />

24. April, 29. Mai und 26. Juni 2015.<br />

Weitere Informationen sind ersichtlich<br />

auf: www.htwchur.ch/energie.<br />

forderungen und Lösungen der Zukunft,<br />

insbesondere in Hinblick auf die Energiestrategie<br />

2050 und deren Vorgaben,<br />

sind nur mit zielführenden ICT-Lösungen<br />

machbar. Solchen Lösungsansätzen wird<br />

im Energiemaster ein entsprechender<br />

Rahmen gegeben. «Manager», betont Eggert,<br />

«müssen künftig vielseitiger sein. Sie<br />

müssen neben den betriebswirtschaftlichen<br />

und technischen Kenntnissen auch<br />

zunehmend Sozial- und Managementkompetenzen<br />

haben. Sie brauchen den<br />

Überblick über die gesamte Branche in<br />

Verbindung mit angrenzenden Wissensgebieten<br />

und darum benötigen sie sowohl<br />

Expertinnen- wie auch Generalistenwissen.<br />

Die Komplexität wird weiter<br />

zunehmen, noch vernetzteres Denken<br />

ist gefordert.<br />

Die HTW Chur füllt die Rucksäcke der<br />

Managerinnen mit diesem Weiterbildungsmaster<br />

gut. Sie bietet 6 Module an, in denen<br />

natürlich neben dem Basiswissen auch<br />

Fragen diskutiert werden zum Ausstieg aus<br />

der Kernenergie, zu erneuerbaren Energien,<br />

Brennstoffzellen, Energiespeicherung,<br />

Energieeffizienz und vieles mehr.<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Karin Eggert<br />

Studienleiterin<br />

MAS in Energiewirtschaft<br />

Telefon +41 (0) 81 286 24 32<br />

karin.eggert@htwchur.ch<br />

Studienort: Zürich<br />

MAS in Energiewirtschaft<br />

Weiterbildungs-Master für Führungskräfte in zwei Stufen:<br />

1. Stufe: General Management (6 Module)<br />

2. Stufe: Energiewirtschaft (3 Module), Energietechnik (2 Module),<br />

Energierecht (1 Modul)<br />

Partner:<br />

Weitere Infos und Anmeldung:<br />

– www.energiemaster.ch<br />

– energiemaster@htwchur.ch<br />

– Telefon +41 (0)81 286 24 32 FHO Fachhochschule Ostschweiz


Planungsseminare MINERGIE-P 2015<br />

für modernes, nachhaltiges Bauen<br />

Modernes Bauen, das Einhalten anspruchsvoller Standards und nachhaltige Resultate wollen<br />

gelernt sein. Für Fachleute mit Drive kommen da die zweitägigen Planungsseminare MINERGIE-P<br />

gerade richtig. Erfahrene und mit Preisen ausgezeichnete Experten erzählen aus der Praxis. Die<br />

Seminare finden in St. Gallen und Bern statt und sind auf die betreffenden Regionen ausgerichtet.<br />

Erhielten Sie schon Input von Architekten<br />

mit Solarpreis-Auszeichnungen?<br />

Drängt es Sie, Neues aus der<br />

Haustechnik-Forschung zu erfahren? Alle<br />

diese Wünsche gehen an den zweitägigen<br />

Planungsseminaren der BauHolzEnergie AG<br />

bzw. energie-cluster.ch in Erfüllung. ArchitektInnen,<br />

HolzbauerInnen, Bau- und Energiefachleute,<br />

Planer, Investoren usw. erlangen<br />

Know-how und erhalten im Austausch<br />

mit den anderen Teilnehmenden wertvolle<br />

Informationen zu den aktuellen MINERGIEund<br />

den neuen MINERGIE-A-Standards<br />

sowie zum GEAK mit Plusenergie.<br />

Referate und Workshops<br />

Während den beiden Seminartagen werden<br />

theoretische Aspekte erläutert und<br />

aussagekräftige Beispiele vorgestellt. In einer<br />

angegliederten Ausstellung lassen sich<br />

ausserdem innovative Industrieprodukte<br />

begutachten. Zwei integrale Workshops<br />

dienen der Vertiefung. Sie garantieren eine<br />

praxisgerechte Vermittlung der behandelten<br />

Themen. Auswertungen der Planungsseminare<br />

2014 bescheinigen ihnen das<br />

Schaffen von optimalen Grundlagen für die<br />

Arbeit im Bereich des anspruchsvolleren<br />

Bauens und Erneuerns. Die Teilnehmenden<br />

sehen in ihnen einen Ansporn und eine Unterstützung,<br />

sie loben die sorgfältige Wahl<br />

der Veranstaltungsorte. Rund zwei Drittel<br />

von ihnen hatten zuvor noch nie ein Haus in<br />

MINERGIE-P, MINERGIE-A oder ein GEAK<br />

mit Plusenergie geplant oder gebaut.<br />

Zu den Referenten gehören mit dem<br />

Schweizer Solarpreis ausgezeichnete ETH/<br />

SIA Architekten, wie Prof. Joachim Huber,<br />

Prof. Peter Schürch und Manfred Huber.<br />

Sie vermitteln den innovativen Ansatz des<br />

nachhaltigen Bauens. Renommierte, erfahrene<br />

Referenten der Gebäudetechnik,<br />

wie Adrian Tschui (EnerHaus Engineering<br />

GmbH in Zuchwil), Gregor Notter (Zertifizierungsstelle<br />

MINERGIE-P an der HSLU<br />

in Horw) und Marco Ragonesi (Ragonesi,<br />

Strobel & Partner in Luzern), die auch in der<br />

Forschung tätig sind, geben Einblicke in<br />

ihre Projekte und die daraus gewonnenen<br />

Erkenntnisse.<br />

Definition der Standards<br />

und Gebäudehüllen<br />

Die Planungsseminare erläutern zunächst<br />

Definition und Anforderungen der<br />

zukunftsweisenden Gebäudestandards,<br />

also MINERGIE-P, MINERGIE-A, GEAK mit<br />

Plusenergie und SIA Effizienzpfad Energie.<br />

Auf dieser Basis folgen Grundsätze<br />

zum Vorgehen und der Konzipierung einer<br />

nachhaltigen Architektur mit hoher Energieeffizienz<br />

und zum umfassenden Einsatz<br />

erneuerbarer Energien. Die Chancen und<br />

Möglichkeiten des Holzbaus werden dabei<br />

besonders eingehend behandelt.<br />

Die Gebäudehülle spielt in der Energiebilanz<br />

energieeffizienter Bauten eine wesentliche<br />

Rolle. Energieverluste und -gewinne<br />

müssen optimiert werden. Den Teilneh-<br />

menden werden Lösungen für Neubauten<br />

und Sanierungen vorgestellt und Fragen<br />

zu Wärmedämmung, Wärmebrücken, Gebäudedichtheit<br />

und Fenstern beantwortet.<br />

Wirtschaftlichkeit mit eigener<br />

Energieproduktion<br />

Im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung<br />

des GEAK mit Plusenergie steigt<br />

der Stellenwert der Energieproduktion mit<br />

Photovoltaik und Solarthermie. An den<br />

Planungsseminaren werden Berechnungstools<br />

präsentiert und konkrete Beispiele<br />

betrachtet.<br />

Ist das nachhaltige und energieeffiziente<br />

Gebäude auch wirtschaftlich? Lässt sich<br />

dieser Aspekt der Nachhaltigkeit mit modernen<br />

Standards erreichen? Gibt es<br />

Unterschiede zwischen Neubauten und<br />

Sanierungen, die zu beachten sind? Mit<br />

diesen Fragen befasst sich Dr. Ruedi Meier,<br />

Präsident des energie-cluster.ch und Moderator<br />

der Planungsseminare. Kantonale<br />

Vertreter stellen zudem Förderprogramme<br />

vor und weisen auf die mögliche Unterstützung<br />

von Vorhaben durch Kantone bzw.<br />

das Gebäudeprogramm hin.<br />

Während den beiden integralen Workshops<br />

können sich die Teilnehmenden in<br />

interdisziplinären Teams mit konkreten Aufgabenstellungen<br />

befassen und dabei auch<br />

die Kompetenzen der Referenten nutzen.<br />

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Fakten zum Planungsseminar 2015<br />

Datum und Ort<br />

15. – 16. April 2015, St. Gallen, 10. – 11. September 2015, Bern<br />

Uhrzeit<br />

1. Seminartag 08.30–18.00 Uhr, 2. Seminartag 07.45 –16.30 Uhr<br />

Themen<br />

• MINERGIE-P®, MINERGIE-A®, MINERGIEP-ECO, GEAK mit Plusenergie<br />

• Grundlagen, Definition, Zertifizierung<br />

• Architektur, Konzept, Vorgehen<br />

• Gebäudehülle, Bauphysik, Haustechnik<br />

• MINERGIE-ECO, Graue Energie<br />

• Gebäudeerneuerung, Modernisierung<br />

• Energieproduktion mit PV, Solarthermie<br />

• Förderung, Unterstützung durch Kantone, Gebäudeprogramm<br />

• Wirtschaftlichkeit von energieeffizientem Bauen<br />

• Praktische Beispiele, Fallstudie in geführten Workshops<br />

• Erfahrungsaustausch, Networking<br />

VORSCHAU<br />

Ausgangspunkt sind zwei Fallbeispiele: ein<br />

neues Mehrfamilienhaus am Kirchrainweg<br />

in Kriens und die Sanierung eines grossen<br />

Mehrfamilienhauses in Chiasso.<br />

Regionale Ausstrahlung der Seminare<br />

Dank den zwei unterschiedlichen Austragungsorten<br />

St. Gallen und Bern erhalten<br />

die Planungsseminare eine starke regionale<br />

Ausstrahlung und erzielen auf diese<br />

Weise eine nationale Breitenwirkung. Denn<br />

die Kriterien, Werkzeuge und Massnahmen<br />

bleiben überall die selben. Dies gilt auch<br />

für das Ziel: das Schaffen energieeffizienter<br />

Gebäude. Die Planungsseminare bieten<br />

dazu eine wichtige Grundlage.<br />

Referenten<br />

Fachreferenten mit langjähriger Berufserfahrung und Experten auf jeweiligem Fachgebiet<br />

TeilnehmerInnen Maximal 80 TeilnehmerInnen pro Kurs<br />

Architekten, Holzbauer, Bau- und Energiefachleute, Haustechnik, Planer, Investoren<br />

Anmeldung<br />

BauHolzEnergie AG, Monbijoustrasse 35, CH-3011 Bern, Schweiz<br />

Telefon +41 (0) 31 318 61 12, juerg.kaerle@bheag.ch, www.bheag.ch/<br />

NEU,<br />

AKTUELL!<br />

PLANUNGSSEMINARE<br />

MINERGIE-P ® | MINERGIE-A ® |<br />

GEAK Plus<br />

Für ArchitektInnen, HolzbauerInnen, HaustechnikerInnen<br />

Bau- und Energiefachleute, Planer, Investoren<br />

Kurs 1 15. bis 16. April 2015, St. Gallen<br />

Kurs 2 10. bis 11. September 2015, Bern<br />

■ MINERGIE-P® | MINERGIE-A® | MINERGIE-P-ECO® | GEAK Plus<br />

■ Grundlagen | Definition | Zertifizierung<br />

■ Architektur | Konzept | Vorgehen<br />

■ Gebäudehülle | Bauphysik | Haustechnik<br />

■ MINERGIE-ECO® | Graue Energie<br />

■ Gebäudeerneuerung | Modernisierung<br />

■ Energieproduktion mit PV | Solarthermie<br />

■ Förderung, Unterstützung durch Kantone | Gebäudeprogramm<br />

■ Wirtschaftlichkeit von energieeffizientem Bauen<br />

■ Praktische Beispiele | Fallstudie in geführten Workshops<br />

■ Erfahrungsaustausch | Networking<br />

JETZT<br />

ONLINE<br />

ANMELDEN<br />

UNTER<br />

www.energie-cluster.ch<br />

www.bheag.ch<br />

Kosten<br />

CHF 740.– inkl. MWSt, Fachbuch MINERGIE-P ® als Tagungsunterlagen, Pausen- und Mittagsverpflegung.<br />

Vergünstigung<br />

TeilnehmerInnen aus den Kantonen Aargau, Appenzell Innerrhoden, beider Basel,<br />

Bern, Glarus, Luzern, Obwalden, Schaffhausen, Solothurn, Schwyz, Thurgau, Uri, Wallis und Zug können<br />

dank der Unterstützung ihrer Energiefachstellen zu CHF 540.– am Seminar teilnehmen.<br />

TeilnehmerInnen aus dem Kanton St. Gallen können dank der Unterstützung ihrer Energiefachstelle zu<br />

CHF 340.– am Seminar teilnehmen.


Die Erfolgsgeschichte geht ins 10. Jahr. Viele der 330 Aussteller sind von Anfang an dabei.<br />

Bauen+Wohnen.<br />

Frühlingsmesse für<br />

Haus und Garten<br />

Die Highlights 2015<br />

• Immomesse NAB-Marktplatz<br />

(Halle 5)<br />

• Sonderschau Energie<br />

(Halle 6)<br />

• Sonderschau IG altbau<br />

(Halle 3)<br />

• Sonderschau Feng Shui und<br />

Homestyling<br />

(Halle 5)<br />

• Kunstmaler Martin Manhart<br />

(Halle 3)<br />

• Stündliche Live-Demos<br />

mit Kanalprofis<br />

(Freigelände)<br />

• Gratis-Fachvorträge<br />

(Konferenzraum vor Halle 3)<br />

Vom 16. bis 19. April 2015 heissen 330 Aussteller die Besucher zur 10. Bauen+Wohnen<br />

in Wettingen willkommen. Die grösste Aargauer Messe bietet eine aktuelle Schau mit<br />

Neuheiten, Informationen und Produkten zu den Themen Hausbau, Gebäude erneuern,<br />

Energieverbrauch reduzieren, schöner Wohnen, Küche, Bad und Garten.<br />

2006 als erste Aargauer Baumesse mit<br />

220 Ausstellern in drei Hallen im Tägi<br />

Wettingen erfolgreich gestartet, zählen<br />

die Veranstalter ZT Fachmessen AG an<br />

ihrer Jubiläumsausgabe sechs vollbelegte<br />

Hallen und ein grosses Aussengelände mit<br />

330 Ausstellern aus allen Baubereichen.<br />

Neuheiten zum Anfassen<br />

«Rund 20’000 Besucherinnen und Besucher<br />

werden im Tägi Wettingen auf<br />

offene Ohren und viel Sachverständnis<br />

stossen.» Wer eine Investition plant, findet<br />

an der Bauen + Wohnen in vier Tagen ein<br />

persönliches Gegenüber, neue Impulse,<br />

Produkte zum Anfassen und kann Unternehmen<br />

vergleichen, «dies alles gibt Sicherheit,<br />

wenn es darauf ankommt, richtig<br />

zu entscheiden», begründet Messeleiter<br />

Marco Biland.<br />

Die eigenen vier Wände<br />

Das Beraterteam des Hauseigentümerverbandes<br />

Aargau beantwortet Fragen<br />

zu Hausbewertung, Mietrecht oder Stockwerkeigentum,<br />

während die Anbieter der<br />

integrierten Immomesse «NAB-Marktplatz»<br />

bei Vermittlung und Finanzierung<br />

des Wohntraumes behilflich sind. Barbara<br />

Rüttimann ist seit Jahren Feng-Shui-Fachexpertin.<br />

In ihren beispielhaften Vorträgen<br />

lernen die Besucher die individuelle Welt<br />

des Wohnens kennen und erhalten Praxistricks<br />

mit auf den Weg.<br />

Energieberatung<br />

Die energieberatungAARGAU bietet an<br />

ihrer Sonderschau Energie kostenlose<br />

Beratungen zum Thema Gebäude- und<br />

Haustechnikerneuerung. Wie soll das<br />

Gebäude richtig gedämmt, die defekte<br />

Heizung ersetzt oder der undichte Boiler<br />

ersetzt werden? Fragen zur effizienten<br />

Stromnutzung werden neutral beantwortet<br />

und die Besucher erfahren, wie sie von<br />

Fördergeldern für Vorort-Beratungen und<br />

Massnahmen profitieren können. Ergänzend<br />

vermitteln kostenlose Fachvorträge,<br />

unter anderem von Minergie, aufschlussreiches<br />

Wissen.<br />

Wenn alt und neu verschmelzen<br />

Wie kann ein Haus verändert werden,<br />

ohne seinen Charakter und das individuelle<br />

Ambiente zu gefährden? Experten<br />

der IG altbau (Regionalgruppe Aargau<br />

und Zürich II) gehen in ihrer Sonderschau<br />

auf das sanfte Renovieren ein und geben<br />

wertvolle Informationen und Dokumentationen<br />

ab. Darüber hinaus empfiehlt sich<br />

ein Besuch des Messevortrages «Altbauten<br />

stimmungsvoll und substanzgerecht<br />

renovieren» mit dem auf gesundes und<br />

harmonisches Wohnen spezialisierten Architekten<br />

Philipp Hostettler.<br />

Martin Manhart –<br />

Künstler ohne Allüren<br />

Suchen Sie eine Dekoration für Ihre<br />

leere Wand? Unter den Ausstellern der<br />

Bauen+Wohnen ist auch ein Künstler. Martin<br />

Manhart ist vor 26 Jahren durch den<br />

Jux eines Freundes auf die Wandmalerei<br />

gestossen. Dieser organisierte für ihn eine<br />

Bilderausstellung in einem Restaurant, um<br />

sie der Öffentlichkeit zu zeigen. Innert eines<br />

Seite 62


VORSCHAU<br />

Messe<br />

Bauen+Wohnen<br />

Datum<br />

16.–19. April 2015<br />

Ort<br />

Tägerhard Wettingen<br />

Die Frühlingsmesse Bauen + Wohnen hat Charme und gibt Ideen für das Eigenheim.<br />

Öffnungszeiten<br />

Do. und Fr. 13.00 –20.00 Uhr,<br />

Sa. und So. 10.00–18.00 Uhr<br />

Monats waren alle Bilder verkauft. Da bereits<br />

neue Aufträge folgten, sattelte der Kaufmann<br />

1998 um. «Ich kann von der Kundenmalerei<br />

leben und die Arbeit erfüllt mich, weil ich<br />

Menschen glücklich machen kann», sagt<br />

er mit Stolz. Er malt, was die Kunden wünschen:<br />

grafisch, verspielt, naturgetreu und<br />

abstrakt, Kunstbilder und Reproduktionen.<br />

Manhart ist nicht auf einen Stil fixiert, geht<br />

stets mit der Zeit und entwickelt sich dadurch<br />

weiter. «Auf Terrasse und im Weinkeller sind<br />

eher Landschaftsmotive, in Küche und im<br />

Wellnessbereich moderne Designs gefragt».<br />

Live-Demos der Kanalprofis<br />

Die ISS Kanal Services AG wird die Gäste<br />

mit stündlichen Live-Demonstrationen begeistern.<br />

Die kompetenten Mitarbeitenden<br />

zeigen auf naturgetreue Weise auf, wie<br />

eine Kanalspülung funktioniert und ein<br />

Inliner zur Kanalsanierung eingebaut wird.<br />

Den Besuchern wird dank der informativen<br />

Vorführung das grosse Know-how<br />

bei der Inspektion, dem Unterhalt und der<br />

Sanierung von Entwässerungsanlagen<br />

näher gebracht.<br />

Eintritt<br />

Do. Gratiseintritt, Fr. bis So. CHF 10.–<br />

Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre<br />

in Begleitung Erwachsener gratis<br />

Messeinfo<br />

www.bauen-wohnen.ch<br />

Kontakt<br />

ZT Fachmessen AG<br />

CH-5413 Birmenstorf<br />

www.fachmessen.ch


VORSCHAU<br />

Messe<br />

Suisse Public 2015<br />

Datum<br />

16. bis 19. Juni 2015<br />

Öffnungszeiten<br />

Di. bis Do. 9.00 – 17.00 Uhr<br />

Fr. 9.00 – 16.00 Uhr<br />

Ort<br />

BERNEXPO-Gelände, Bern<br />

Website<br />

www.suissepublic.ch<br />

Suisse Public 2015: Rundumschau<br />

für öffentliche Beschaffung<br />

Vom 16. bis 19. Juni 2015 wird Bern zum Treffpunkt der Beschaffungsverantwortlichen aus<br />

dem öffentlichen Sektor. Die Suisse Public, Schweizer Fachmesse für öffentliche Betriebe und<br />

Verwaltungen, präsentiert in einem einzigartigen Überblick die Neuheiten aus verschiedensten<br />

Beschaffungsbereichen. Erstmals stellen auch Unternehmen aus dem Bereich Cleantech<br />

aus und im Rahmen der Roadshow «Eco-Mobil on Tour» können die Besucher verschiedene<br />

umweltschonende Fahrzeuge testen.<br />

Seite 64


VORSCHAU<br />

öffnete die Suisse Public zum<br />

1972 ersten Mal ihre Tore. Was<br />

bereits vor 42 Jahren Vertreter aus dem<br />

öffentlichen Sektor nach Bern lockte, wird<br />

auch heute noch geschätzt: Sich in einem<br />

Tag einen umfassenden Überblick über<br />

die neusten Entwicklungen und Produkte<br />

zu verschaffen, die führenden Hersteller<br />

persönlich zu treffen oder sich mit<br />

Kollegen verwandter Bereiche auszutauschen.<br />

Während dreier Tage treffen auf<br />

einer Fläche von umgerechnet über zehn<br />

Fussballfeldern Anbieter aus vielfältigen<br />

Ausstellungsbereichen auf rund 20’000<br />

Besucher aus dem öffentlichen Sektor. Die<br />

Messe ermöglicht es, sich in kurzer Zeit<br />

ein umfassendes Bild über das Angebot<br />

zu machen und sich persönlich beraten<br />

zu lassen.<br />

Vielfältige Ausstellungsbereiche<br />

Die SIK, Schweizerische Interessengemeinschaft<br />

der Fabrikanten und Händler<br />

von Kommunalmaschinen und Geräten ist<br />

schon seit Beginn ein wichtiger Bestandteil<br />

der Messe und feiert an der diesjährigen<br />

Suisse Public ihr 40-jähriges Jubiläum. In<br />

den Bereichen der SIK werden auch 2015<br />

wieder die neusten Kommunalfahrzeuge<br />

und -maschinen präsentiert und Themen<br />

wie Grünflächenpflege oder Reinigung<br />

thematisiert. Einen dedizierten Ausstellungsbereich<br />

bildet zudem wiederum Pro<br />

Aqua – auch Messe für das Wasserfach<br />

genannt: von der Fassung über den Transport<br />

und die Aufbereitung bis zur Nutzung<br />

und Rückgewinnung von Wasser werden<br />

in diesem Bereich sämtliche Aspekte des<br />

Umgangs mit Wasser thematisiert.<br />

Erstmals mit Cleantech-Bereich<br />

In diesem Jahr erstmals dabei sind Aussteller<br />

aus dem Bereich Cleantech – denn<br />

Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer<br />

Energien werden bei der Beschaffung<br />

immer wichtiger. «Gerade für<br />

Gemeinden ist die Nachhaltigkeit einer<br />

Lösung zu einem zentralen Aspekt des<br />

Beschaffungsentscheids geworden. Wir<br />

möchten unseren Besuchern einen Gesamtüberblick<br />

über sämtliche Infrastrukturthemen<br />

bieten – dazu gehören heute<br />

auch nachhaltige Technologien», so Alain<br />

Caboussat, Messeleiter der Suisse Public.<br />

Im Bereich Cleantech wird all das gezeigt,<br />

was die nachhaltige Gemeinde oder Stadt<br />

von morgen ausmacht – von sauberen<br />

Energie- und Umwelttechnologien über<br />

Energieeffizienz und Raumplanung bis<br />

zu Mobilität.<br />

Einsteigen, testen und vergleichen<br />

Teil des Bereichs Cleantech ist «Eco-Mobil<br />

on Tour». Die Roadshow für umweltschonende<br />

Autos und E-Scooter macht im Rahmen<br />

ihrer Tour durch die Schweiz auch an<br />

der Suisse Public Halt. An der Roadshow<br />

können Unternehmen und Privatpersonen<br />

zahlreiche energieeffiziente Fahrzeuge, sogenannte<br />

Eco-Mobile, Probe fahren und<br />

sich unabhängig beraten lassen. «Eco-<br />

Mobil on Tour» ist eine Kampagne von<br />

EnergieSchweiz und den Organisationen<br />

e’mobile, gasmobil und NewRide.<br />

Einzigartiger Gesamtüberblick<br />

Die Suisse Public findet 2015 bereits zum<br />

22. Mal statt. Neben dem Bereich Cleantech<br />

decken die rund 600 Aussteller vielfältige<br />

Themenbereiche ab: Gezeigt werden<br />

Trends und Produktneuheiten aus<br />

den Bereichen Kommunal-Maschinen und<br />

-Geräte, Feuerwehr-, Wehr- und Rettungsdienste,<br />

Informatik, Strassen, Signalisation<br />

und Recycling. Damit ist die Suisse Public<br />

die grösste und einzige Schweizer Fachmesse<br />

für den öffentlichen Sektor.<br />

Kontakt<br />

BERNEXPO AG<br />

Mingerstrasse 6<br />

CH-3000 Bern<br />

Telefon +41 (0) 31 340 11 11<br />

Telefax +41 (0) 31 340 11 10<br />

info@bernexpo.ch<br />

www.bernexpo.ch<br />

Seite 65


VORSCHAU<br />

ineltec 2015 –<br />

das wichtigste in Kürze<br />

Dauer<br />

8. bis 11. September 2015<br />

Ort<br />

Messe Basel, Halle 1<br />

Veranstalter<br />

MCH Messe Schweiz (Basel) AG<br />

Öffnungszeiten<br />

Dienstag bis Donnerstag<br />

09.00 bis 18.00 Uhr,<br />

Freitag bis 16.00 Uhr<br />

Erwartete Aussteller<br />

220<br />

Erwartete Besucher<br />

19’000<br />

ineltec 2015:<br />

Die Schweiz steht unter Strom<br />

Die Energiepolitik des Bundes fordert auch die Elektrotechnikbranchen. Mit effizienteren<br />

und intelligenteren Systemen sowie einer stärkeren Vernetzung können Stromsparpotenziale<br />

ausgeschöpft werden, die bei der Energiestrategie 2050 eine tragende Rolle spielen.<br />

Der wichtigste Schweizer Branchentreffpunkt ineltec, Technologiemesse für Gebäude und<br />

Infrastruktur, findet vom 8. bis 11. September 2015 in der Messe Basel statt und fördert mit<br />

innovativen Inhalten und Präsentationsformen die brancheninterne Vernetzung.<br />

Seite 66


VORSCHAU<br />

Halle 1.1<br />

Halle 1.0<br />

Eingang / Entrée<br />

Fachbereiche<br />

• Gebäudeautomation und Elektroinstallation<br />

• Energieübertragung, -verteilung und -optimierung<br />

• Licht- und Beleuchtungstechnik<br />

• Kommunikationssysteme/Netzwerktechnik<br />

• ineltec Forum<br />

ineltec | MCH Messe Schweiz (Basel) AG | CH-4005 Basel,<br />

T +41 58 200 20 20 | F +41 58 206 21 89 | info@ineltec.ch | www.ineltec.ch<br />

Die ineltec findet vom 8. bis 11. September<br />

2015 in der Messe Basel<br />

statt und ist die Schweizer Plattform<br />

für Elektrotechnik rund um das Gebäude.<br />

Sie bietet attraktive Vernetzungsmöglichkeiten<br />

für Fachleute aus allen Disziplinen<br />

des Elektroinstallationshandwerks sowie<br />

für Planer, Ingenieure und Hersteller aus<br />

diesem Umfeld. Das Veranstaltungskonzept<br />

setzt auf einen Mix aus Ausstellung und<br />

Forum in den Segmenten Versorgung, Verteilung,<br />

Steuerung, Gebäudeautomation,<br />

Beleuchtungstechnik und Netzwerktechnik.<br />

Erwartet werden an der ineltec 2015<br />

gegen 220 Aussteller und 19’000 Besucher.<br />

Zuverlässiger Partner der<br />

Schweizer Elektrotechnik<br />

Seit 50 Jahren begleitet und unterstützt die<br />

ineltec Fachleute, Lieferanten und Partner<br />

der Schweizer Elektrotechnikbranchen.<br />

Sie greift Entwicklungstrends frühzeitig<br />

auf und trägt aktiv begleitend zur Transformation<br />

klassischer Handwerksbetriebe<br />

hin zu integrierten Lösungsanbietern bei.<br />

Einzigartiger Marktüberblick<br />

Mit den Themenschwerpunkten Gebäudeautomation<br />

und Elektroinstallation;<br />

Energieverteilung, -übertragung und<br />

-optimierung; Kommunikationssysteme<br />

und Netzwerktechnik sowie Licht und<br />

Beleuchtungstechnik zeichnet die ineltec<br />

ein übersichtliches Gesamtbild der relevanten<br />

Elektrotechnikthemen in Gebäude<br />

und Infrastruktur.<br />

Wissenstransfer im Zentrum<br />

Die ineltec setzt auf ein erweitertes Forumsangebot.<br />

Unter dem Dachthema «Vernetzte<br />

Lösungen für eine intelligente<br />

Energiezukunft» werden im ineltec Forum<br />

gezielt den Austausch und die interdisziplinäre<br />

Vernetzung der Branche zu gefördert.<br />

Das bereits in den letzten Jahren aufgebaute<br />

Veranstaltungs-programm wird<br />

durch neue Präsentationsmöglichkeiten<br />

ergänzt werden:<br />

• an den New Technology Spots und am<br />

Marktplatz über Mittag erhalten Aussteller<br />

die Möglichkeit, ihre Innovationen<br />

zu präsentieren,<br />

• an den Themenanlässen beschäftigen<br />

sich verschiedene Branchenverbände<br />

mit den aktuellen Herausforderungen<br />

und präsentieren mögliche Lösungen<br />

in Form von Impulsvorträgen mit anschliessender<br />

Podiumsdiskussion,<br />

• im Nachwuchsworkshop «Verkaufsprofis<br />

Energieeffizienz» erhalten Lernende<br />

Einblick in einen innovativen Betrieb<br />

und werden an einer 2-tägigen Verkaufsschulung<br />

auf das Verkaufskaraoke,<br />

welches an der ineltec stattfindet,<br />

vorbereitet,<br />

• an den Nachwuchstouren erhalten Lernende<br />

an der Messe live einen Einblick<br />

über die neusten technischen Entwicklungen.<br />

Kontakt<br />

MCH Messe Schweiz (Basel) AG<br />

ineltec<br />

CH-4005 Basel<br />

www.ineltec.ch<br />

Seite 67


IMPRESSUM<br />

Ausgabe<br />

2/2015<br />

Herausgeber<br />

Rundschau Medien AG<br />

www.rundschaumedien.ch<br />

info@rundschaumedien.ch<br />

Telefon +41 (0) 61 335 60 80<br />

Telefax +41 (0) 61 335 60 88<br />

Verleger<br />

Francesco J. Ciringione<br />

Geschäftsführer<br />

Roland Baer<br />

baer@rundschaumedien.ch<br />

Mobilität<br />

Verkauf & Marketing<br />

Roland Baer<br />

baer@rundschaumedien.ch<br />

Lektorat<br />

Maya Herrmann<br />

herrmann@rundschaumedien.ch<br />

Sicherheit<br />

Transport<br />

Redaktion<br />

redaktion@rundschaumedien.ch<br />

Grafik<br />

Corinna Kost<br />

c.kost@prestigemedia.ch<br />

Verlag + Produktion<br />

Prestige Media International AG<br />

St. Jakob-Strasse 110<br />

CH-4132 Muttenz/Basel<br />

Telefon +41 (0) 61 335 60 80<br />

www.prestigemedia.ch<br />

Autoren<br />

Dr. Benedikt Vogel<br />

Dr. Nils Dorband<br />

Markus Limacher<br />

Max Raeb<br />

Roland Baer<br />

Silviu Mihai<br />

Nächste Ausgabe erscheint Ende September 2015<br />

Seite 68<br />

Wind<br />

Fotografen<br />

ABB<br />

Corinne Alder<br />

Grafik: Ammeraal Beltech<br />

HSR/IWK<br />

Jérôme Lefèvre<br />

Josip Regovic<br />

Messe Schweiz<br />

Mobility Solutions AG<br />

shutterstock.com<br />

Susanna Loof/IAEA<br />

Swissgrid<br />

Tepco<br />

Thomas Meile<br />

Trafo-Studie 2014<br />

Wiedergabe von Artikeln und Bildern auszugsweise<br />

oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird<br />

von der Redaktion und Verlag jede Haftung abgelehnt.


Visionen sind<br />

nachwachsend ...<br />

... Holz-Pellets<br />

auch!<br />

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Personal mit langjähriger Erfahrung.<br />

ID-Nr. CH 304

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