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familia-austria.at Die ältesten Waldviertler Familiennamen

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Ortschaften!) 4) erlaubt es, in allen Teilen des Waldviertels die Heim<strong>at</strong>gebietegewisser FN, sogenannte „Sippennester“ ausfindig zu machen 5) . Meist deckensich die Verbreitungsgebiete dieser FN mit dem Umfang der alten Herrschaften.Innerhalb dieser sind es wieder die vorjosefinischen Pfarrbereiche, dienamensgeographische Einheiten darstellen.<strong>Die</strong> Frage der Kontinuität der Namen und Familien ist nicht einfach zubeantworten. Besonders auffallend ist in den Grundbüchern die T<strong>at</strong>sache, daßsich in realtiv knappen Zeitspannen bedeutende Bevölkerungsbewegungenfeststellen lassen, die sich im Auftauchen neuer und Verschwinden alterSippennamen äußern. So weist das Altenburger Grundbuch im Jahr 1453ungefähr 400 echte Namensformen auf. In dem Zeitraum bis 1499 kommen noch100 neue Namen dazu, die um 1500 zum Teil auch in andern, benachbartenGegenden vorkommen. Noch deutlicher zeigen die Zwettler Grundbücher undUrbare in welch lebhafter Bewegung sich die FN in der 2. Hälfte des 15.Jahrhunderts befinden. Von den im Urbar von 1499 verzeichneten 450 Namensformenbefinden sich nur knapp die Hälfte (272) in den ersten Grundbucheintragungendes Jahres 1457. Nach den später eingetragenenGrundbuchsveränderungen kamen in den Jahren 1457 bis 1499 noch 76 neuehinzu. Allein der Ort Limpfings z. B. (Gerichtsbezirk Allentsteig) verzeichnetunter seinen zwölf Grundholden in den Jahren 1457-1499 sechs neue Namen!Darüber hinaus findet man im neuangelegten Urbar von 1499 noch 190 neueNamen, die das alte Grundbuch gar nicht kennt, darunter auch solche, die heutenoch zahlreich in dieser Gegend weiterleben!Anderseits ist es unwahrscheinlich, daß all jene Fälle in den Grundbüchern,nach denen keine Erbfolge vom V<strong>at</strong>er auf den Sohn durch den gemeinsamen FNbewiesen werden kann, „außerfamiliären“ Besitzwechsel bedeuten. Läßt man alljene Grundholden, die nur mit einem RN verzeichnet erscheinen, vorerst außerBetracht, so muß es recht häufig vorgekommen sein, daß in jener Frühzeit V<strong>at</strong>erund Sohn verschiedene Zunamen trugen, die sich jeweils von ihrer persönlichenEigenart oder ihrem Beruf ableiteten. Anderseits liest man oftmals die eindeutigeBezeichnung „filius“ oder „des... sun“, wobei nur die Rufnamen aufscheinen.<strong>Die</strong>s findet man oft dort, wo die betreffende Grundherrschaft in diesem Ort nureinen Untertanen h<strong>at</strong>te, der vielleicht schon vorhandene FN also unmaßgeblichwar. In vielen Fällen aber läßt sich die Vererbung eines ganz bestimmten FN aufderselben Wirtschaftseinheit durch mehrere Gener<strong>at</strong>ionen hindurch verfolgenoder scheint dann 50 Jahre später in den Nachbarorten auf.Ich stelle nun im folgenden eine Reihe ausgewählter und für das Waldviertelcharakteristischer FN zusammen, soweit sie sich aus dem vorhandenenQuellenm<strong>at</strong>erial des 15. Jahrhunderts nachweisen lassen. Dabei erscheint esnotwendig, nur solche Namen auszuwählen, die voraussichtlich nicht anmehreren Stellen gleichzeitig entstanden sein werden. Dort, wo sich diebetreffenden Namen häufen, dürfte der Ursprung liegen, von wo aus sich dieNamen durch Binnenwanderung oder Verheir<strong>at</strong>ung in die Umgebung verbreitethaben. Ich werde im Anschluß daran versuchen, unter Zuhilfenahme späterer166

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