Adolph Kolpings gedacht - Pfarreiengemeinschaft Hangard ...
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Gründerlokal mit<br />
rechtsseitigem Teil des<br />
Pfarrhauses.<br />
Dreifaltigkeitskirche<br />
Wiebelskirchen<br />
Programm<br />
10,30 Uhr Festhochamt mit unserem Bezirkspräses Pastor<br />
Wilhelm aus St. Marien Neunkirchen<br />
Empfang im Pfarrheim<br />
Begrüßung<br />
13.00 Uhr gemeinsames Mittagessen.<br />
13.45 Uhr Festvortrag.Franz Josef Mertes,<br />
Diözesanvorsitzender des Kolpingwerks<br />
anschließend Grußworte<br />
Ausklang bei Kaffee und Kuchen.
Liebe <strong>Kolpings</strong>chwestern und Kolpingbrüder!<br />
Ihr feiert das 50-jährige Bestehen Euerer<br />
<strong>Kolpings</strong>familie in Wiebelskirchen.<br />
Ganz herzlich gratuliere ich Euch zu diesem<br />
Jubiläum. Zugleich spreche ich Euch meinen Dank für<br />
die durch Euere <strong>Kolpings</strong>familie geleistet Arbeit zum<br />
Wohl der Menschen aus.<br />
Denn ganz in der Tradition des Gründers des<br />
„Gesellenvereins", des seligen <strong>Adolph</strong> Kolping, steht auch heute bei den<br />
<strong>Kolpings</strong>familien der Mensch im Mittelpunkt.<br />
Zu den Zeiten <strong>Adolph</strong> <strong>Kolpings</strong> ging es bei den Gesellenvereinen ganz<br />
konkret um die Einrichtung von Krankenkassen, Bildungsangeboten,<br />
Quartiermöglichkeiten für wandernde Gesellen usw. und damit um die<br />
Verbesserung der Lebensbedingungen der arbeitenden Menschen.<br />
Heute wird, gemäß der katholischen Soziallehre, von einem erweiterten<br />
Arbeitsbegriff ausgegangen. Arbeit prägt das Leben eines jeden Einzelnen,<br />
und Arbeit steht in Wechselwirkung zu andern zentralen Lebensbereichen<br />
wie Familie, Glaube, Freizeit, Umwelt.<br />
Die Shwerpunkte der Tätigkeit der verschiedenen <strong>Kolpings</strong>familien des<br />
Kolpingwerkes bilden deshalb - je nach den Gegebenheiten vor Ort - die<br />
Bereiche „Arbeit und Beruf`, „Ehe und Familie", „Gesellschaft und<br />
Politik", sowie „Kultur und Freizeit".<br />
Als offener Verband sehen wir uns seit Jahren besonders auch den<br />
Anliegen der Ökumene verpflichtet und wollen unser Engagement auf<br />
diesem Feld bewusst immer weiter nach vorne bringen.<br />
Wir wollen durch unsere Arbeit mithelfen die frohe Botschaft Jesu Christi<br />
nach und nach Wirklichkeit werden zu lassen, indem wir die Ideen <strong>Adolph</strong><br />
<strong>Kolpings</strong> zeitgemäß übersetzen und so in Gesellschaft und Kirche leben.<br />
Anlässlich Eures 50-jährigen Jubiläums könnt Ihr dankbar auf all die<br />
Männer und Frauen zurückschauen, die in dieser Zeit aktiv waren.<br />
Mit dem Blick nach vorne wünsche ich Euch, dass Ihr auch die vor Euch<br />
liegenden Aufgaben und Herausforderungen mit Mut, Phantasie und der<br />
Kraft des Hl. Geistes anpackt.<br />
Allen, die das Jubiläum mitfeiern wünsche ich von Herzen Gottes Segen.<br />
In dankbarer Verbundenheit verbleibe ich mit frohen Kolpinggrüßen<br />
Ottmar Dillenburg<br />
stv. Bundespräses<br />
Diözesanpräses DV Trier
50 Jahre Kolpingfamilie Wiebelskirchen,<br />
ein Grund zum Feiern aber auch ein Grund<br />
Rückschau und Ausblick zu halten, sich auf<br />
den Gründer, auf Adolf Kolping, zu besinnen.<br />
Orientierungslosigkeit, das Gefühl von Sinn-<br />
und Würdelosigkeit, mangelnde Bildung und<br />
der Verlust familiärer Beziehungen führten im<br />
19. Jhd. Aldolf Kolping dazu, Gesellenvereine<br />
zu gründen. Durch die Geborgenheit in einer<br />
neuen Art Großfamilie bekamen viele wieder „Boden unter die Füße“.<br />
Teils sind die Ursachen von damals bis heute geblieben: Flexibilität am<br />
Arbeitsmarkt, hohe Arbeitslosigkeit, neue Gründe kommen hinzu: Patchworkfamilien<br />
oder aber das Ausgeliefertsein angesichts der Globalisierung mit den<br />
herrschenden Marktverflechtungen. "Wer hat, will mehr haben; das kalte,<br />
rücksichtslose Geld wird zur Macht wie keine andere...".<br />
Der gesellschaftliche Pluralismus hat es zugelassen, dass immer mehr Sinnangebote<br />
auf die Menschen unserer Zeit einprasseln. Wehrlos ergeben sich<br />
gerade junge Menschen der Reizüberflutung unserer Zeit. In unserer<br />
komplizierter werdenden Welt mit ihrem Überfluss an Lebensentwürfen,<br />
Sinnangeboten und technischen Möglichkeiten fällt die Orientierung immer<br />
schwerer.<br />
So bleibt das Werk Adolf <strong>Kolpings</strong> bis heute aktuell: Menschen aus dem<br />
christlichen Glauben Orientierung zu geben und in Gruppen oder Vereinen<br />
zusammenzuführen, ihnen eine Art familiärer Geborgenheit und<br />
Wertschätzung zu ermöglichen.<br />
Ich danke allen <strong>Kolpings</strong>chwestern und Kolpingbrüdern, die in den fünf<br />
Jahrzehnten das Leben der Kolpingfamilie Wiebelskirchen gestaltet und<br />
geprägt haben.<br />
Im Vertrauen auf den Beistand Adolf <strong>Kolpings</strong> hoffe ich, dass wir die<br />
Herausforderungen unserer Tage mit Gottvertrauen und frischem Elan<br />
annehmen.<br />
Der Kolpingfamilie Wiebelskirchen wie auch allen Gästen rufe ich zu<br />
Treu Kolping<br />
Stephan Gerber<br />
Präses<br />
Arbeit auf religiösem Fundament und tätige<br />
Nächstenliebe:<br />
das sind Basis und Richtschnur der Aktions- und<br />
Bildungsarbeit der Kolpingfamilie Wiebelskirchen, die<br />
als christliche Gemeinschaft Ende August 2006 ihr 50<br />
jähiges Bestehen feiert.<br />
Im Jubiläumsjahr sind 40 Frauen und Männer in der<br />
Gemeinschaft bemüht, die Ideen von Adolf Kolping<br />
umzusetzen und Werte wie Familie und Glaube durch<br />
Gemeinschaftserfahrung weiter zu vermitteln.<br />
Bei den Festveranstaltungen wird sich die Kolping-familie Wiebelskirchen<br />
sicherlich gern an das Gründungsjahr 1956 erinnern, in dem Pastor Theodor<br />
Schorr als 1. Präses und Ferdinand Kleber als 1. Senior den Grundstein für<br />
die im praktischen Christentum ver-wurzelte Arbeit der Kolpingfamilie<br />
gelegt haben.<br />
In ihrem Sinn will die heutige Gemeinschaft weiterwirken, wobei das<br />
Motto des diesjährigen katholischen Kirchentages in Saarbrücken<br />
„Gerechtigkeit in Gottes Angesicht" maßgeblich die künftigen Tätigkeiten<br />
bestimmen wird.<br />
Ich danke der Kolpingfamilie Wiebelskirchen für die bisher geleistete und<br />
von christlicher Nächstenliebe geprägte Arbeit und wünsche der Gemeinschaft<br />
auch im Namen des Ortsrates Wiebelskirchen-<strong>Hangard</strong>-<br />
Münchwies für die Zukunft alles Gute.<br />
Klaus Hoppstädter Ortsvorsteher
Die Kolpingfamilie Wiebelskirchen wird 50<br />
Jahre!<br />
Ein Tag den nicht nur die Mitglieder feiern,<br />
sondern auch die öffentlichen und kirchlichen<br />
Mandatsträger.<br />
In 50 Jahren gibt es Höhen und Tiefen, welche<br />
viele unserer Mitglieder mitgetragen haben.<br />
Im Grußwort beziehe ich mich auf den Gründer<br />
und größten Sozialreformer seiner Zeit <strong>Adolph</strong> Kolping: ,,Ob der Knabe<br />
endlich als Landmann den Pflug führt oder als Minister das Ruder eines St<br />
in den Händen hält, ob er als Künstler in seiner Werkstätte schafft,<br />
Handwerker für die täglichen Bedürfnisse des Lebens sorgt oder als Bettler<br />
von der Milde anderer Menschen leben muss, ehrenwert kann er überall<br />
sein, weil er ein Mensch ist".<br />
An dieser Stelle möchte ich allen motivierten Helfern danken, welche<br />
dieses Fest des Jubiläums mitgestaltet haben.<br />
Ich begrüße auch recht herzlich unsere Gäste aus nah und fern, zum<br />
gemütliches Beisammensein bei Freunden der Kolpingfamilie<br />
Wiebelskirchen.<br />
Treu Kolping<br />
Norbert Holzer<br />
Vorsitzender<br />
Auszug aus der Gründungsversammlung der Kolpingfamilie<br />
Wiebelskirchen.<br />
Die Gründungsversammlung unserer Kolpingfamilie fand im August 1956<br />
im Korumsaal des katholischen Volkshauses Wiebelskirchen, im Beisein<br />
von Vertretern der Patenfamilie Neunkirchen – Zentral und der<br />
Geistlichkeit. statt.<br />
Nach den einführenden Worten von Kurt Prowald, ergriff Herr Pastor<br />
Schorr das Wort und machte klar, dass es nicht nur darum gehe einen<br />
Verein zu gründen, sondern auch um das katholische Leben und<br />
Miteinander in Wiebelskirchen. Jeder <strong>Kolpings</strong>ohn sei aufgerufen seiner<br />
Stellung und Fähigkeit entsprechend mitzuhelfen im Sinne <strong>Adolph</strong><br />
<strong>Kolpings</strong> am Aufbau und Wachstum des mystischen Leibes Jesu Christi.<br />
Die <strong>Kolpings</strong>öhne seien sowohl Gesellen des Gebetes als auch Gesellen der<br />
Tat.<br />
Das bleibende Motto eines <strong>Kolpings</strong>ohnes sei stets: „Du kannst die Welt<br />
verändern.“<br />
Der Redner der Kolpingfamilie Neunkirchen – Zentral wies auch im<br />
Verlauf seiner Ausführungen auf die echten Grundlagen des<br />
Kolpingwerkes hin.<br />
Was der Familie fromme, das fromme dem Volke, und was der Familie<br />
schade, das schade auch dem Volke.<br />
Anschließend wählte man einen Vorstand. Die Vorstandmitglieder der<br />
neuen Kolpingfamilie Wiebelskirchen wurden nach geheimer Wahl<br />
benannt.<br />
Pastor Schorr als Präses, Pastor Schütz als Vizepräses<br />
Ferdinand Kleber als Senior und Walter Bronder als Altsenior<br />
Schriftführer Paul Munkes und Kassierer Willi Threm.<br />
Senior Ferdinand Kleber dankte im Namen Aller für das in sie gesetzte<br />
Vertrauen. Die Schlussworte sprach Präses Pastor Schorr die im<br />
gemeinsam gesungenen Kolpinglied „`s war einst ein braver Junggesell, er<br />
lebe ewig hoch, “ausklang.
Mitglieder der Kolpingfamilie Wiebelskirchen im<br />
Gründungsjahr<br />
Theodor Schorr Pastor -1 Präses bis zum Tode im Jahr 1962<br />
Schütz Gerhard Pastor 2 Präses bis zum Tode<br />
1. Arend Engelbert<br />
2. Bartenschlager Willi<br />
3. Beyer Alois<br />
4. Biesel Alois<br />
5. Blaß Peter<br />
6. Bronder Walter<br />
7. Collet Karl<br />
8. Concemius Werner<br />
9. Diehl Franz<br />
10. Fischer Alois<br />
11. Fischer Franz Josef<br />
12. Fischer Helmut<br />
13. Fuchs Fritz<br />
14. Gepp Karl<br />
15. Gießelmann Alois<br />
16. Hassel Manfred<br />
17. Johann Heinrich<br />
18. Kleber Bernhard<br />
19. Kleber Ferdinand<br />
20. Krämer Hans<br />
21. Krämer Jacob<br />
22. Kraus Peter<br />
23. Lehmann Josef<br />
24. Linz Wilhelm<br />
25. Lorenz Toni<br />
26. Maier Fritz<br />
27. Molitor Hans<br />
28. Munkes Paul<br />
29. Naumann Paul<br />
30. Pauli Johann<br />
31. Peter Josef<br />
32. Prowald Kurt<br />
33. Recktenwald Kurt<br />
34. Schmitz Reinhold<br />
35. Schneider Victor<br />
36. Simon Otto ?<br />
37. Spohn Herbert<br />
38. Stein Peter<br />
39. Stein Robert<br />
40. Stillemunkes Edmund<br />
41. Stillemunkes Paul<br />
42. Threm Willi<br />
43. Trautmann Josef<br />
44. Wagner Edmund<br />
45. Weiter Heinz<br />
46. Willie Herbert<br />
47. Wittling Karl<br />
48. Woll Otto<br />
49. Zewe Alfons<br />
50. Ziegler Karl<br />
Aus der Presse: 16.08.1956<br />
Gründung deiner <strong>Kolpings</strong>familie In Wiebelskirchen<br />
Spürbare Lücke innerhalb der katholischen Aktfon geschlossen<br />
Wiebeslkirchen (ru) Ziemlich unbemerkt von<br />
der Öffentlichkeit wurde kürzlich in<br />
Wiebelskirchen eine <strong>Kolpings</strong>familie ins Leben<br />
gerufen. Die Gründungsversammlung fand im<br />
Komm-Saal des kath. Volkshauses Im Beisein<br />
von Vertretern der Patenfamilie Neunkirchen-<br />
Zentral und der Geistlichkeit statt Die `<br />
Bedeutung der Gründung einer <strong>Kolpings</strong>familie<br />
für die katholische Aktion in Wiebelskirchen<br />
und die hierzu erfolgten grundsätzlichen<br />
Ausführungen verschiedener Redner<br />
verdienen es, daß die übrige Öffentlichkeit,<br />
wenn auch verspätet, unterrichtet wird.<br />
Nach einführenden Worten von Kurt Prowald<br />
ergriff Pastor Schorr das Wort Seinen<br />
Ausführungen war zu entnehmen, daß es<br />
keineswegs darum gehe, einen neuen Verein<br />
zu gründen oder Sitzungen und<br />
Versammlungen abzuhalten, sondern letztlich<br />
um das katholische Leben in Wiebelskirchen.<br />
Im Rahmen eines organisierten<br />
Laienapostolats sei jeder <strong>Kolpings</strong>sohn dazu<br />
aufgerufen, seiner Stellung und seinen<br />
Fähigkeiten entsprechend zum Aufbau und<br />
zum Wachstum des mystischen Leibes Jesu<br />
Christi das in seinen Kräften liegende<br />
beizutragen. Auch Pastor Schütz, zugleich in<br />
seiner Eigenschaft als Leiter des Verlages<br />
Nach der Schicht hob die besondere<br />
Bedeutung einer <strong>Kolpings</strong>familie auch in<br />
Wiebeiskirchen hervor. Echte <strong>Kolpings</strong>söhne<br />
seien nach dem Geiste des sozialen Apostels<br />
<strong>Adolph</strong> Kolping sowohl Gesellen des Gebetes<br />
als auch Gesellen 'der Tat.<br />
In längeren Ausführungen nahm der Sprecher<br />
der <strong>Kolpings</strong>familie Neunkirchen-Zentral zu<br />
den Aufgaben und Zielen des <strong>Kolpings</strong>werkes<br />
Stellung. Zunächst überbrachte er die<br />
Glückwünsche der Neunkircher <strong>Kolpings</strong>familie<br />
und stellte die Gründungsfeier in<br />
Wiebelskirchen unter den Leitspruch, der auch<br />
das Motto des in Trier durchgeführten<br />
Jugendtreffens war, Du kannst die Welt<br />
verändern'. In der heutigen Welt stehen sich<br />
zwei Fronten gegenüber, die<br />
verbissen und mit dem Aufgebot einer<br />
fundamentalen Ueberzeugung die Jugend für<br />
sich zu gewinnen suchten. Einmal<br />
kollektivistischer Materialismus, zum anderen<br />
Christentum und Bruderliebe. Es ist eine<br />
geschichtliche Tatsache, 'daß unter zwei sich<br />
bekämpfenden Bewegungen stets diejenige<br />
als Sieger hervorgehen wird, die in der Lage<br />
ist, ihren Mitgliedern, mit dem größten<br />
Enthusiasmus zu begegnen.<br />
Der Redner wies im weiteren Verlauf seiner<br />
Ausführungen auf die echten Grundlagen des<br />
<strong>Kolpings</strong>werkes hin. Was der Familie fromme,<br />
das fromme dem Volke, und was der Familie<br />
schade, das schade i nach dem Volke: Die<br />
Voraussetzungen eines glücklichen<br />
Familienlebens sind nach Kolping männliche<br />
Frömmigkeit, berufliche Tüchtigkeit,<br />
herzgewinnende Fröhlichkeit und<br />
staatsbürgerliche Zuverlässigkeit ' "Nach einer<br />
anschließenden Diskussion, in der<br />
organisatorische Fragen den Vorrang hatten,<br />
wurde der Vorstand gewählt. Als<br />
Vorstandsmitglieder der neuen <strong>Kolpings</strong>familie<br />
Wiebelskirchen wurden in geheimer Wahl<br />
benannt: Pastor Schorr als Präses und Pastor<br />
Schütz als Vizepräses, Senior: Ferdinand<br />
Kleber, Alt-Senior Walter Bronder. Paul<br />
Munkes wurde Schriftführer, Willi Threm<br />
Kassierer.<br />
Für das bewiesene Vertrauen dankte Senior<br />
Ferdinand Kleber und hob hervor, daß eine<br />
spürbare Lücke mit der Gründung einer<br />
<strong>Kolpings</strong>familie im katholischen Leben<br />
geschlossen worden sei Er stellte in Aussicht,<br />
daß der im Spätsommer dieses Jahres<br />
angesetzte Bezirkstag aller saarländischen<br />
<strong>Kolpings</strong>familien voraussichtlich in<br />
Wiebelskirchen stattfinden werde. Die<br />
Schlußworte sprach Präses Pastor Schorr, die<br />
in dem gemeinsam gesungenen <strong>Kolpings</strong>lied .<br />
“'s war einst ein braver Junggesell, er lebe<br />
ewig hoch”, ausklangen.
Verlauf der Vereinsgeschichte<br />
Aus der Geschichte der Kolpingfamilie Wiebelskirchen.<br />
Besondere Erignisse und Veranstaltungen.<br />
16.08.1956 Gründungsversammlung.<br />
Patenfamilie war die Kolpingfamilie Neunkirchen Zentral.<br />
Ab diesem Zeitraum bestand eine Jugendgruppe welche offiziell<br />
nicht bei der Kolpingfamilie angemeldet war.<br />
Diese Gruppe wurde geführt von unserem Pastor Gerhard Schütz und<br />
Jungkolpingführer Klaus Molitor.<br />
Im Korumsaal des Volkshauses<br />
Von links obere Reihe:<br />
Norbert Holzer, Norbert Johann,<br />
Joachim Welter, Harry Staab, Jürgen<br />
Staab, Siegfried Fuchs,<br />
Untere Reihe:<br />
Unbekannt, Dieter Zimmer, Hans Peter<br />
Kraus und Klaus Hardt.<br />
Anfangs der 60er Jahre hatten wir unter Jungkolpingführer Werner Leis<br />
(Lehrer an der Maximilian – Kolbe – Schule) zeitweise die größte<br />
Jungkolpinggruppe des Diözesanverbandes.<br />
Die Kolpingjugend in Morbach 1979<br />
Von links: Ralf Johann, Bruno Fischer,<br />
Otto Staub,<br />
Martin Eisenbeis, Josef Fischer, Christa<br />
Trautmann,<br />
Martina Recktenwald, Reiner Engers, Rudi<br />
Becker.<br />
Unsere Kolpingfamilie war Patenfamilie bei der Gründung der<br />
Kolpingfamilie <strong>Hangard</strong>.<br />
Leider hat sich die Kolpingfamilie <strong>Hangard</strong> nach einer mehrjährigen<br />
Blütezeit wieder aufgelöst.<br />
Anlässlich der Heilig Rock<br />
Wallfahrt waren 1959<br />
Siegfried Fuchs, Norbert<br />
Holzer und Klaus Hardt in<br />
Trier<br />
Gefeiert wurde am:<br />
17.10.1976 das 20 jährige Bestehen,<br />
17.10.1981 das 25 jährige Bestehen,<br />
16.08.1986.das 30. jährige Bestehen,<br />
02.10.1996 das 40 jährige Bestehen<br />
unserer Kolpingfamilie in festlichem Rahmen.<br />
11.09.1978 Pontifikalamt, Referat und Kollekte von Kardinal Josef<br />
Clemens Maurer,gebürtiger Püttlinger, Primas von Bolivien. Er bat um<br />
Gebet und Spendenfür seine armen Indios.<br />
Mehrmals waren wir Gastgeber bei den früher üblichen Bezirkstagen der<br />
Kolpingfamilien.
Seit den 80er Jahren bestand eine Partnerschaft zur Kolpingfamilie<br />
Magdeburg –<br />
Hopfengarten, die mehrere gegenseitige Besuche zur Folge<br />
hatte.<br />
Eine Gruppe von Wiebelskircher Kolpingmitglieder waren in Rom<br />
anlässlich der<br />
Seligsprechung von <strong>Adolph</strong> Kolping<br />
Ein besonderes Ereignis war auch die Ausrichtung der Diözesan -<br />
wallfahrt der Älteren nach Wiebelskirchen. Leider litt das Außen –<br />
programm unter der schlechten Witterung.<br />
Biografie <strong>Adolph</strong> Kolping<br />
Priester, Sozialreformer, Publizist, Seelsorger und<br />
"Gesellenvater" - alle diese Tätigkeiten kennzeichnen<br />
<strong>Adolph</strong> Kolping (1813-1865). <strong>Adolph</strong> Kolping wurde<br />
in Kerpen bei Köln in Deutschland geboren und wuchs<br />
in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach einer kurzen<br />
Schulzeit begann er im Alter von 13 Jahren eine Lehre<br />
als Schuhmacher.<br />
Zehn Jahre arbeitete er in diesem Beruf und wanderte<br />
wie andere Gesellen von Ort zu Ort. Im Alter von 23<br />
Jahren wagte er einen ungewöhnlichen Schritt und<br />
entschied sich, Priester zu werden. Er besuchte das<br />
Marzellen-Gymnasium in Köln und mußte sich seinen<br />
Lebensunterhalt selbst verdienen. Anschließend studierte<br />
er in München und Bonn Theologie. Am 13.<br />
April 1845 wurde <strong>Adolph</strong> Kolping in der Kölner<br />
Minoritenkirche zum Priester geweiht. Als Kaplan<br />
erhielt er seine erste Stelle in Wuppertal-Elberfeld.<br />
Dort begegnete er dem Elend der Arbeiter im<br />
gesellschaftlichen Wandel der Industrialisierung. Die<br />
Handwerksburschen hatten durch den<br />
Zusammenbruch des Zunftwesens ihr Zuhause in der<br />
Familie des Meisters verloren. In Elberfeld lernte<br />
Kolping den kurz zuvor vom dortigen Lehrer Johann<br />
Gregor Breuer gegründeten Gesellenverein kennen und<br />
wurde dessen Präses (geistlicher Vorsitzender). In<br />
einem solchen Zusammenschluss erkannte Kolping ein<br />
geeignetes Mittel zur Bewältigung sozialer Probleme.<br />
Hilfe zur Selbsthilfe, sozialer Wandel durch Veränderung<br />
des Menschen, so wird sein Ansatz später<br />
charakterisiert. Kolping kam bald nach Köln, wo er am<br />
6. Mai 1849 den ersten Katholischen Gesellenverein, den Vorgänger der<br />
heutigen <strong>Kolpings</strong>familie, gründete. Innerhalb kurzer Zeit verbreitete sich<br />
die Idee der Selbst- und Gemeinschaftshilfe bis an die Grenzen Europas<br />
und nach Übersee. Am 27. Oktober 1991 wurde <strong>Adolph</strong> Kolping in Rom<br />
von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Heute setzt sich sein<br />
Lebenswerk in mehr als 50 Ländern der Erde fort.
Die Präsides<br />
16.08.1956 – 24.08.1962 Pastor Theodor Schorr<br />
24.08.1962 – 27.06.1976 Pastor Gerhard Schütz<br />
27.06.1976 – 31.12.1993 Pastor Horst Holzer<br />
01.01.1994 – 31.01.1995 unbesetzt<br />
01.02.1995 – 06.04.2005 Pastor Peter Diederich<br />
06.04.2005 – heute Pastor Stephan Gerber<br />
Ehrenpräses<br />
27.06.1976 – 01.11.1983 Pastor Gerhard Schütz<br />
Die Senioren/Vorsitzenden<br />
16.08.1956 – 09.12.1962 Senior Ferdinand Kleber<br />
09.12.1962 – 01.09.1963 Senior Helmut Schneider<br />
01.09.1963 - 1964 Senior Alois Gießelmann<br />
1964 – 03.12.1965 Altsenior Johann Pauli<br />
05.12.1965 – 25.04.1971 Senior Paul Naumann<br />
25.04.1971 – 05.12.1982 Vorsitzender Kunibert Brehm<br />
05.12.1982 – 08.12.1985 Vorsitzende Martina Recktenwald<br />
08.12.1985 – 01.04.1998 Vorsitzender Rudi Becker<br />
01.04.1998 – 06.12.1998 Stellvertr. Vorsitz. Bernhard Kleber<br />
06.12.1998 – 05.04.2000 Vorsitzender Bernhard Kleber<br />
05.04.2000 – heute Vorsitzender Norbert Holzer<br />
Aus der Presse: 10.12.1981<br />
<strong>Adolph</strong> <strong>Kolpings</strong> <strong>gedacht</strong><br />
u. Neunkirchen-Wiebelskirchen. Nach alter<br />
Tradition fand sich die Kolpingfamilie zur<br />
Kolpinggedenkfeier ein. Vorsitzender Kunibert<br />
Brehm dankte den Frauen für die adventliche<br />
Ausschmükkund des Pfarrheimes im Bereich der<br />
Mehrzweckhalle. Sein Gruß galt Präses Pastor<br />
Horst Holzer.<br />
Rückblickend wies Brehm vor allem auf das<br />
25jährige Bestehen vor wenigen Wochen in der<br />
Mehrzweckhalle der Maximilian-Kolbe-Schule<br />
hin. Er gratulierte Martina Recktenwald zu ihrer<br />
Wahl - als Leiterin der Gruppe Jungkolping in<br />
den Diözesenvorstand des Kolpingwerkes im-<br />
Bistum Trier. Damit stelle die Kolpingfamilie<br />
Wiebelskirchen drei Mitglieder im<br />
Diözesanvorstand mit Ferdinand Kleber,<br />
Kunibert Brehm und Martina Recktenwald.<br />
Zu einer gut vorbereiteten Besinnungsstunde gab<br />
der Präses der Kolpingfamilie, Horst Holzer,<br />
einen Einblick in das Leben von Therese von<br />
Lisieux, deren Wirken und Einfluß auch im<br />
Saarland immer mehr Anerkennung und<br />
Verständnis finde. Ihr Leben und Leiden habe -<br />
so Pastor Horst Holzer - viele Gemeinsamkeiten<br />
mit dem Gründer des Kolpingwerkes gehabt.In<br />
dem Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche<br />
hieß der Vorsitzende Kunibert Brehm alle<br />
herzlich willkommen. Das Gedenken an <strong>Adolph</strong><br />
Kolping verband er mit dem Versprechen, daß<br />
die Kolpingfamilie Wiebelskirchen sein Werk<br />
weiterführen werde, weil die Mitglieder auch<br />
heute davon überzeugt seien, daß ein<br />
Drei Wiebelskircher im Diözesenvorstand<br />
In einer Meditationsstunde <strong>gedacht</strong>e die Kolpingfamilie<br />
Wiebelskirchen dem Wirken Adolf<br />
<strong>Kolpings</strong>. Vorsitzender Kunibert Brehm, Martina<br />
Recktenwald und Ferdi Kleber (stehend v.. I.) sind<br />
Mitgliederdes Diözesanvorstandes.<br />
Foto: Hiegel<br />
notwendiger Wandel im sozialen und<br />
gesellschaftlichen Bereich in der Welt weder<br />
durch Reformen von oben noch durch<br />
revolutionäre Umstürze, sondern durch<br />
eingewandeltes Verhalten der Menschen im<br />
persönlichen Bereich, im Umgang miteinander<br />
und in der. Gesellschaft" zu erreichen sei.
Wie Alphons Kolping auf Betteltour ging<br />
Aus einem alten Lesebuch<br />
Adolf <strong>Kolpings</strong> Werk wuchs tief ins deutsche Volk und weit über die<br />
Landesgrenzen hinaus, aber Kolping gab sich dennoch nicht zufrieden. Sein<br />
großes, aus der Liebe unruhiges Herz plante neue Dinge, zunächst einmal<br />
für Köln. Er wollte ein Gesellenhaus, ein liebes, schönes Heim, in dem<br />
auswärtige Handwerksburschen geborgen seien und ordentliche Pflege<br />
fänden.<br />
„Ich will das Lendersche Haus auf der Breiten Straße kaufen", sagte er<br />
eines Tages auf einer Sitzung des Vorstandes der Bruderschaft. „Es ist ein<br />
prächtiges Gebäude mit einem großen Garten und wird vielen<br />
Handwerksburschen ein gutes Obdach geben."<br />
„Was bist du ein unruhiger Geist, Kolping!" schüttelte Religionslehrer Dr.<br />
Vosen den Kopf. „Kaum hast du deine Zelte irgendwo aufgeschlagen, da<br />
spannst du wieder die Pferde vor den Wagen und ziehst weiter!"<br />
„Aber die Finanzen!" meinte der Schatzmeister Müller bedenklich. „Wir<br />
haben noch Schulden vom Umbau auf der Marzellenstraße. Was soll das<br />
Lendersche Haus denn kosten?"<br />
„Vierzehntausend und zweihundert Taler!" antwortete Kolping ungerührt.<br />
„Wer soll das denn bezahlen?" knurrte Vosen.<br />
„Ach!" lächelte der Präses. „Du musst wissen, Bruder, ich hab von meinen<br />
Eltern ein ganz großes Gottvertrauen geerbt, und wenn's nicht anders geht,<br />
mach ich mich auf die Bettelreise. Die guten Kölner werden mich nicht im<br />
Stich lassen!"<br />
Je mehr ihm die Freunde abrieten, um so mehr verbiss Kolping sich in<br />
seinen Plan. Dennoch blieben auch ihm arge Stunden nicht erspart, da sich<br />
kleinmütiges Verzagen wie grauer Nebel auf sein Herz legte. Stand er nicht<br />
letztlich doch ganz allein? Da konnte nur einer helfen. Eifriger und<br />
flehentlicher wurden nun seine Gebete, und oft warf er sich auf seinen<br />
Betschemel nieder und legte alles in Gottes Hände.<br />
Vierzehntausendzweihundert Taler! Die Ziffer stand im Schlafen und<br />
Wachen vor ihm, bedrängte seine Träume und schien ihm trotz der<br />
Zuversicht, die er vor anderen zur Schau trug, doch unüberwindlicher als<br />
die höchsten Alpengipfel, die er erstiegen hatte.<br />
Wiederum trat er in einer Sommernacht zum Fenster, dessen Flügel er weit<br />
öffnete, und schaute sinnend zu den hellen Sternen empor.<br />
„Mein Gott!" ging es ihm durch das sinnende Herz, „Nur ein einzig Wort<br />
hat es dich gekostet, und das Firmament mit Millionen flammenden<br />
Lichtern war da und die Erde mit Bergen und Tälern, Land und Meer.<br />
Wenn du nun so gar mächtig bist, kannst du deinem armen Diener dann<br />
nicht auch das Haus auf der Breiten Straße bezahlen? Ja, du wirst es<br />
bezahlen, und wer dir kühn vertraut, der darf wohl auf deinen Namen<br />
borgen."<br />
Es kamen nun zwar Spenden von allen Seiten, aber an der notwendigen<br />
Summe fehlte doch noch sehr viel. Da machte sich Kolping selbst auf die<br />
Bettelreise, ging buchstäblich von Tür zu Tür und bat um eine Hilfe für<br />
sein Hospiz.<br />
Überall nahm man den Domvikar freundlich auf, rückte er aber mit seinem<br />
Anliegen heraus, ward man meist bedeutend kühler, redete viel von<br />
schlechten Zeiten und teuren Preisen und riet dringend von so gewagten<br />
Unternehmungen, wie der Gesellenvater sie plante, ab. Schließlich drückte<br />
man ihm wie einem Fechtbruder ein paar Münzen in die Hand.<br />
Dem lieben Mitbruder Charge klagte er eines Tages recht niedergedrückt<br />
sein Leid, auf den geringen Erfolg seiner Bettelreise hinweisend. Da<br />
schüttelte der Kaplan den Kopf und sagte: „Jetzt gibt es nur noch ein<br />
Mittel: wir müssen zum Herrn Michels gehen!"<br />
Herzlich hieß der Kaufmann Peter Michels die beiden Herren willkommen,<br />
ließ durch Lorchen Bückler, den dienstbaren Geist des Hauses, eine Flasche<br />
Bernkastler holen, weil man nun ja einmal am Rhein am liebsten<br />
Moselwein trinkt, und hörte dann aufmerksam <strong>Kolpings</strong> Sorgen an.<br />
Peter Michels war ein echt Kölner Kind vom alten Schlag, vergnügt und<br />
witzig, gutmütig und zu jedem Scherz aufgelegt, kurz, einer der trefflichen<br />
Söhne des Rheinlandes, bei_ dem man sich vom ersten Augenblick an<br />
wohlfühlt. Nach ein paar Scherzworten, die man beim ersten Glas<br />
wechselte, wußte Charge, dar Kolping und der Kölner sich prächtig<br />
verstehen würden. Michels kicherte vergnügt: „Ja, ja, so einfach ist so 'ne<br />
Bettelreise nicht! Aber nehmen Sie es mir nicht übel: ich glaube, Sie haben<br />
es nicht ganz richtig angefangen!"<br />
„Ich kann doch nicht erst an jeder Tür ein Vaterunser beten, wie die<br />
Fechtbrüder das manchmal zu tun pflegen!" lächelte Kolping.<br />
„Um Gottes willen! Das wäre hier in Köln eine ganz falsche Methode.<br />
Erzählen Sie den Leuten lieber ein echt kölsch Krätzchen, und dann kitzeln
Sie ihren Bürgerstolz. Da kommen Sie meinetwegen zur Frau Schmitz in<br />
die Ulrichgasse, machen ein paar Späßchen, erzählen ihr dann von dem<br />
Haus, das Sie unbedingt für Ihre Jungen brauchen, und bringen ihr so<br />
nebenher bei, die Frau Künkels auf dem Kartäuserwall hätte fünfzig Taler<br />
gestiftet. Soviel wollten Sie ja nun von der Frau Schmitz nicht verlangen;<br />
denn die Künkels wären wohlhabende Leute, und wer lang hätte, könnte ja<br />
auch lang hängen lassen. Und ich will sämtliche Korken aus meinem<br />
Weinkeller schlucken, wenn die Frau Schmitz nicht sagte: Wat die Künkels<br />
können, dat können wir schon lang. Nun, hier haben Sie sechzig Taler. Gott<br />
sei Dank sind wir ja so gestellt, dat wir auch schon mal ein kräftig gut<br />
Werk tun können.' So müssen Sie das machen!" „Man meint wirklich, Sie<br />
wären auch schon die Fechtstraße heruntergezogen!" lachte Kolping. „Von<br />
Ihnen kann man noch was lernen!" „Das will ich wohl meinen, Herr<br />
Domvikar!" strahlte Michels. „Ich will mir das merken", versprach der<br />
Gesellenvater. „Aber ich meine, was die Künkels und die Schmitz können,<br />
das kann der Michels doch auch!" „Prächtig, prächtig!" lachte der<br />
Kaufmann und verschluckte sich fast an seinem Möselchen. „Sie haben die<br />
Lektion gut gelernt. Ich stifte Ihnen fünfhundert Taler in die Lamäng."<br />
„Fünfhundert Taler!" stammelte Kolping und wurde blass vor Staunen. „Sie<br />
sind 'ne Seele von einem Menschen!" „Papperlapapp!" wehrte Michels<br />
lachend. „Ich bin nur ein Kauf mann, und im Handel liegt der Segen. Aber<br />
wissen Sie was? Ich gehe mit Ihnen auf die Betteltour, und ich schlucke<br />
sämtliche Korken, wenn wir das nötige Kleingeld nicht zusammenkriegen.<br />
Lorchen! Lorchen! Nun passen Sie mal auf! Wir wollen gleich mal die<br />
Methode Michels ausprobieren!"<br />
Als der gute Hausgeist erschien, meinte er ganz harmlos: „Denk nur mal,<br />
Lorchen! Der Herr Domvikar will für seine Gesellen ein Haus kaufen und<br />
hat kein Geld. Ich hab ihm schon eine Kleinigkeit gegeben. Nun dachte der<br />
Herr Domvikar, ob du nicht auch was dazutun könntest, aber er traut sich<br />
nicht zu fragen, weil er denkt, du wärest so ein arm Wicht, das froh wäre,<br />
wenn es sich die Woll zum Strümpfstopfen kaufen könnte." „Oho!"<br />
stemmte die Magd die kräftigen Arme in die Hüften. „En arm Wicht soll<br />
ich sein und froh um en bisschen Stopfwoll? 0 nä, Herr Domvikar, so ist<br />
dat nun doch nit! En bisschen wat hat unsereins ja auch im Strumpf. Und<br />
nun warten Sie mal, Herr Domvikar. Sie sollen nit wieder sagen, dat<br />
Lorchen Bückler wär en arm Wicht."<br />
Bald darauf zählte sie dem Präses zehn harte Silbertaler auf den Tisch. „Na,<br />
wie haben wir et nun? Kann dat en arm Mädchen, Herr Domvikar?"<br />
Ein wenig zögerte Kolping, das Geld anzunehmen, aber Herr Michels<br />
flüsterte ihm zu, er könne es ruhig nehmen. Das Lorchen käme schon nicht<br />
zu kurz bei dem Geschäft. „Und morgen kommen Sie wieder, dann spannen<br />
wir an und fahren auf die Bettelreise."<br />
Am anderen Tag kutschierten die beiden wirklich los. Und es ging prächtig.<br />
Alle griffen sie tief in ihren Beutel: der Kommerzienrat Frank, die Witwe<br />
Denoel und der reiche Adam Jansen. Dann ging's weiter zu den großen<br />
Industrie- und Handelsfirmen, zur „Colonia" und „Agrippina", zur<br />
„Rheinischen Dampfschiffahrtsgesellschaft", und nirgendwo klopften sie<br />
vergebens an.<br />
Daheim angekommen, legte Kolping dem Schatzmeister Müller einen<br />
Haufen Geld auf den Tisch und sagte:<br />
„Hier, Müller, ist viel Geld. Wieviel es ist, weiß ich nicht! Zähl es nach und<br />
schreib es ein!"<br />
Im Winter folgte Kolping einer erneuten Einladung nach Wien, und als er<br />
am Neujahrstag 1853 aus der Stadt schied, nahm er zweitausend Gulden<br />
mit nach Köln.<br />
An einem strahlenden Maientag des gleichen Jahres zog der Verein in das<br />
neue Haus auf der Breiten Straße, nachdem man zuvor in der<br />
Minoritenkirche Gott für seine Hilfe in feierlichem Festgottesdienst<br />
gedankt hatte. Abordnungen von fünfundvierzig Vereinen nahmen an der<br />
Einweihung des Hauses teil, über dessen Portal auf einem großen<br />
Transparent zu lesen-war:<br />
Zu Gottes Ehr,<br />
Der Stadt zu Nutz,<br />
Der Jugend zur Lehr,<br />
Dem Handwerk zum Schutz,<br />
Dem Teufel zum Trutz<br />
Steht's Haus nun da<br />
Für brave Burschen von fern und nah.<br />
Der Kardinal-Erzbischof war persönlich auch dabei und gab dem neuen<br />
Werk von Herzen gern seinen Segen.
Der Vorstand der Kolpingfamilie im Jubiläumsjahr<br />
Vorsitzender Norbert Holzer<br />
Stellv. Vorsitzender Otto Staub<br />
Stellv. Kassierer<br />
Präses Stephan Gerber<br />
Schriftführer Bernhard Kleber<br />
Kassierer Elmar Recktenwald<br />
Stellv. Schriftführer Max Kirsch<br />
Beauftragter für Jugendarbeit<br />
und Pastoralreferent Peter Jank<br />
Beauftragte für<br />
Frauenarbeit Renate Brehm<br />
Beisitzer(innen) Rudi Becker<br />
Christel Brehm<br />
Ursula Fahsel<br />
Helge Holzer<br />
Peter Kraus<br />
Manfred Sauer<br />
Bild des gesamten Vorstandes<br />
Mitglieder der Kolpingfamilie im Jubiäumsjahr<br />
1. Backes Gehrhard 21. Johann Rosemarie<br />
2. Becker Christian 22. Kirsch Ingrid<br />
3. Becker Helma 23. Kirsch Max<br />
4. Becker Michael 24. Kleber Bernhard<br />
5. Becker Rudi 25. Kleber Marianne<br />
6. Brehm Christel 26. Kraus Hans Peter<br />
7. Brehm Hans 27. Ley Franz<br />
8. Brehm Renate 28. Licht Heinrich<br />
9. Bungert Josef 29. Pauli Hans Peter<br />
10. Bungert Maria 30. Piro Hermann<br />
11. Eisenbarth Karl 31. Piro Petronella<br />
12. Fahsel Ursula 32. Prowald Kurt<br />
13. Gerber Stephan 33. Recktenwald Elmar<br />
14. Hassel Manfred 34. Rein Michael<br />
15. Hoffmann-Kümmel Martina 35. Rentmeister Dieter<br />
16. Schneider Werner 36. Sauer Manfred<br />
17. Holzer Helge 37. Staub Otto<br />
18. Holzer Norbert 38. Thum Heinrich<br />
19. Jank Peter 39. Ziegler Karl<br />
20. Johann Arnold 40. Ziegler Rosel
Wir gedenken<br />
unserer<br />
verstorbenen<br />
Mitglieder.<br />
Seliger <strong>Adolph</strong> Kolping,<br />
bitte für sie