Bauwirtschaft - AHK Korea - AHKs
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1981-2011<br />
KORUM www.kgcci.com<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
<strong>Bauwirtschaft</strong><br />
Nr. 34 I August 2011<br />
I www.osec.ch<br />
Konjunktur<br />
Elektronische<br />
Beschaffung<br />
Recht<br />
Risikomanagement<br />
Patente<br />
Konjunktur<br />
Starke Performance im<br />
koreanischen Schiffbau
<strong>Bauwirtschaft</strong><br />
Mit einem 6,5% BIP-Anteil in 2010 ist das<br />
koreanische Baugewerbe einer der wichtigsten<br />
Wirtschaftssektoren, wobei korea-<br />
nische Unternehmen auch im Ausland<br />
beeindruckende Großprojekte verwirklichen,<br />
wie das höchste Gebäude der Welt in<br />
Dubai. Ausländische Unternehmen sind bei<br />
Architekturdienstleistungen, Planung und<br />
Projektmanagement gut in <strong>Korea</strong> vertreten.<br />
Zwar können deutsche Firmen als Zulieferer<br />
von Materialien, welche von koreanischen<br />
Unternehmen selbst nicht hergestellt werden,<br />
profitieren. Trotzdem ist es für ausländische<br />
Firmen nicht einfach, im Baumarkt<br />
<strong>Korea</strong> Fuß zu fassen, u.a. auf Grund der<br />
Dominanz und Preisstruktur einheimischer<br />
Unternehmen. Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> kann in der<br />
Startphase jedoch entscheidende Hilfestellung<br />
leisten, u.a. bei der Suche nach den<br />
passenden Distributoren.<br />
Gute Geschäftschancen bieten sich beispielsweise<br />
bei Hochbauprojekten, u.a. dem Ausbau<br />
des KTX Hochgeschwindigkeitsnetzes,<br />
dem Bau zahlreicher Kraftwerke sowie in<br />
den Bereichen Erneuerbare Energien und<br />
Telekommunikationsnetze. Bekannte deutsche<br />
Unternehmen, wie u.a. ThyssenKrupp<br />
Elevator, Liebherr, OSRAM, Haefele, fischer,<br />
Hansgrohe und Würth, sind bereits erfolgreich<br />
im koreanischen Baumarkt tätig und<br />
weitere werden folgen, auch mit Blick auf<br />
das EU-<strong>Korea</strong> Freihandelsabkommens (FHA).<br />
Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> befasst sich bereits seit einigen<br />
Monaten intensiv mit dem FHA. Wir<br />
erhalten häufig Anfragen aus Deutschland<br />
oder <strong>Korea</strong> wegen der Zollsatzänderungen.<br />
Auch haben wir eine Seminarreihe zu rechtlichen<br />
und administrativen Fragen organisiert.<br />
Es mag zu früh sein, den quantitativen<br />
Effekt des FHA auf unseren bilateralen Handel<br />
zu beurteilen, ich bin aber zuversichtlich,<br />
dass der Effekt sehr positiv sein wird. Diese<br />
Aussichten sind ein weiterer Grund, optimistisch<br />
auf die nächsten 30 Jahre unserer<br />
Kammer zu schauen und unser Jubiläum am<br />
9. November festlich im Kreise unserer Mitglieder<br />
und Partner zu begehen.<br />
Jürgen Wöhler<br />
Geschäftsführer<br />
Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
jwoehler@kgcci.com<br />
Kommentar<br />
The <strong>Korea</strong>n construction industry is, with<br />
a share of 6.5% of GDP in 2010, one of<br />
the most important sectors of the <strong>Korea</strong>n<br />
economy. <strong>Korea</strong>n construction companies<br />
are realizing fascinating projects also abroad,<br />
like for example the tallest building in the<br />
world in Dubai. Foreign businesses are well<br />
established in the fields of architectural<br />
services, planning and project management<br />
in <strong>Korea</strong>. German companies can benefit as<br />
suppliers of materials or equipment, which<br />
cannot be produced by domestic firms.<br />
Nevertheless, it is not easy for foreign firms to<br />
gain access to the <strong>Korea</strong>n market because of<br />
inter alia the dominance and price structure<br />
of domestic enterprises. KGCCI can provide<br />
decisive help in setting up business in <strong>Korea</strong>,<br />
e.g. by identifying the right business partner.<br />
Other business opportunities are in the field<br />
of civil engineering, e.g. the expansion of<br />
the KTX high speed net, the construction<br />
of various power plants, renewable energy<br />
facilities and communication networks. Wellknown<br />
German companies, like for example<br />
ThyssenKrupp Elevator, Liebherr, OSRAM,<br />
Haefele, fischer, Hansgrohe and Würth, have<br />
already successfully established themselves<br />
in the <strong>Korea</strong>n market. Many more will<br />
follow soon due to the EU-<strong>Korea</strong> Free Trade<br />
Agreement (FTA).<br />
KGCCI has already been dealing actively with<br />
the FTA for a few months. We are getting<br />
constant requests about changes of tariff<br />
rates from Germany or <strong>Korea</strong>. In addition,<br />
we have organized a series of seminars<br />
about judicial and administrative questions<br />
concerning the FTA. It is definitely too early<br />
to judge the quantitative impact of the FTA<br />
on our bilateral trade, but I am confident<br />
that the effect will be strongly positive. This<br />
perspective is another good reason to look<br />
forward to the next 30 years of KGCCI and to<br />
celebrate our anniversary together with our<br />
members and partners on November 9 th.<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011 3
<strong>Bauwirtschaft</strong><br />
Kommentar<br />
<strong>Bauwirtschaft</strong> 3<br />
Kompakt<br />
Branche kompakt: <strong>Bauwirtschaft</strong> 6<br />
Mit der richtigen Strategie nachhaltig profitieren 10<br />
Standards für Nachhaltiges Bauen 12<br />
Stadterneuerung in <strong>Korea</strong> 13<br />
Markterkundungsreise von <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> und NAX 15<br />
Konjunktur<br />
Ausschreibungen per Internet 16<br />
<strong>Korea</strong> dominiert Auftragseingang im Schiffbau 18<br />
Kompetenz<br />
Die Erfolgsgeschichte Trinigy <strong>Korea</strong> 20<br />
Corporate Pension 21<br />
Kontrakte<br />
Efficient risk management strategies for patented 22<br />
technology of German enterprises in <strong>Korea</strong><br />
KORUM – Schweizer Seiten<br />
Exportplattform „Cleantech Switzerland“ 24<br />
Exportplattform „ingenious switzerland“ 25<br />
Kontakte<br />
News and People 26<br />
New Members 27<br />
Upcoming 27<br />
Contacts 28<br />
<strong>Korea</strong> Life<br />
Der Titel macht’s 29<br />
KORUM<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
16 Konjunktur<br />
Ausschreibungen werden in <strong>Korea</strong> vermehrt elektronisch durchgeführt.<br />
Frank Robaschik von GTAI stellt die wichtigsten Portale und Beschaffungswege<br />
vor.<br />
18 Konjunktur<br />
<strong>Korea</strong> ist gemessen an der Zahl der Neuaufträge wieder die internationale<br />
Nummer eins beim Schiffbau, nachdem in den letzten beiden<br />
Jahren China die meisten Bauaufträge erhalten hat. Gefragt sind vor<br />
allem Spezialschiffe, zum Beispiel für die Erdölexploration.<br />
22 Kontrakte<br />
Unternehmen sollten die Grundzüge und Unterschiede im koreanischen<br />
Patentrecht kennen, um ihre eigenen Rechte umfassend zu schützen<br />
und Risiken zu vermeiden.<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011 5
6<br />
Kompakt<br />
Branche kompakt: <strong>Bauwirtschaft</strong><br />
Frank Robaschik<br />
Construction had a 6,5% GDP share in 2010 and ranks among South <strong>Korea</strong>'s core industries.<br />
Furthermore, <strong>Korea</strong>n construction companies generate substantial turnover in<br />
overseas projects, focusing on the Middle East and Southeast Asia. Orders for residential<br />
construction and for government-financed social overhead capital projects have been<br />
declining. On the other hand, the commercial sector and government relocation efforts<br />
affect the market positively. A fresh impetus also comes from projects for high-speed railways.<br />
Relatively new are efforts to improve the energy efficiency of buildings.<br />
Die Lage in Südkoreas <strong>Bauwirtschaft</strong> ist<br />
schwierig. Nach einem Rückgang der Bauinvestitionen<br />
um real 1,4% in 2010 sanken<br />
diese nach Schätzungen für das 1. Halbjahr<br />
2011 um real knapp 10%. Für das<br />
Gesamtjahr erwartet die Bank of <strong>Korea</strong><br />
ein Minus von 4,3% und für 2012 einen<br />
Zuwachs von lediglich 1,9%. Die Bauaufträge,<br />
als vorauslaufender Indikator für die<br />
künftige Entwicklung der Bauinvestitionen,<br />
schrumpften in den ersten fünf Monaten<br />
von 2011 um 4,8%.<br />
Das Construction & Economy Research<br />
Institute of <strong>Korea</strong> (CERIK) geht davon aus,<br />
dass der Wert der Bauaufträge auch im<br />
Gesamtjahr 2011 nochmals zurückgehen<br />
wird. Für den Hochbau erwartet das Institut<br />
ein Auftragsplus von 9,6%, darunter<br />
+5,1% im Wohnungsbau und +14,5% im<br />
Wirtschaftsbau. Im Wohnungsbau sind von<br />
2008 bis 2010 jeweils Baugenehmigungen<br />
für weniger als 400.000 Wohnungen erteilt<br />
worden. 2007 waren es noch mehr als<br />
550.000. Selbst wenn also die Bauaufträge<br />
im Wohnungsbau wie vom CERIK prognostiziert<br />
um etwa 5% auf 33,2 Bill. Won<br />
steigen sollten, wäre dies immer noch ein<br />
relativ geringer Anstieg.<br />
Ein großes Problem bleibt der hohe<br />
Bestand unverkaufter Wohnungen, welcher<br />
das Kapital der Baufirmen bindet. Im Mai<br />
2011 waren es mehr als 71.000. Dies ist<br />
deutlich weniger als im März 2009 (mehr<br />
als 165.000), bleibt aber immer noch viel.<br />
Die leer stehenden Wohnungen waren lange<br />
vor allem ein Problem der Regionen.<br />
Zuletzt stieg im Mai 2011, gegen den Trend<br />
im gesamten Land, deren Zahl im Großraum<br />
Seoul, speziell in der Stadt Incheon<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011<br />
und in der Provinz Gyeonggi.<br />
Die Wohnungsbaupläne öffentlicher Unternehmen<br />
wurden bisher nicht im ursprünglich<br />
angekündigten Ausmaß umgesetzt.<br />
Schwerpunkte des öffentlichen Angebots<br />
sind vergleichsweise preiswerte, sogenannte<br />
"Bogeumjari"-Wohnungen (Plan für<br />
2011: 100.000). Hinzu kommen Neubauten<br />
im Rahmen von Restaurierungen ganzer<br />
Wohngebiete im Großraum Seoul (sogenannte<br />
"new towns"; geplantes Angebot<br />
Strukturdaten der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />
für 2012 bis 2015: jährlich im Durchschnitt<br />
mehr als 50.000 Wohnungen).<br />
Im Wirtschaftsbau führt die bessere Wirtschaftslage<br />
zu mehr Bauaufträgen für<br />
Fabriken, Lager, Büros und Geschäfte.<br />
Starke Impulse kommen auch aus dem<br />
öffentlichen Sektor. Der Bau der Verwaltungsstadt<br />
Sejong City (Provinz South<br />
Chungcheong) war zwischenzeitlich<br />
umstritten, wird jetzt aber durchgeführt.<br />
Geplant ist, bis 2014 große Teile der Zentralregierung<br />
dorthin zu verlegen. Daneben<br />
sollen weitere öffentliche Einrichtungen<br />
bis 2012 in zehn spezielle "Innovationsstädte"<br />
umziehen und dann von 2013 bis<br />
2020 private Unternehmen, Universitäten<br />
und Forschungsinstitute nachfolgen.<br />
Pläne für höhere<br />
Energieeffizienz<br />
Bei Energieeffizienz von Gebäuden hat<br />
<strong>Korea</strong> viel Nachholbedarf. Die Lebensdauer<br />
von Gebäuden ist geringer als in Deutschland.<br />
Wohnhäuser werden wesentlich<br />
schneller abgerissen und durch neue Bauwerke<br />
ersetzt. Modernisierung und Sanierung<br />
spielen bisher kaum eine Rolle. Etwas<br />
interessanter ist der gewerblich genutzte<br />
in: Bill. Won, Veränd. zum gleichen Vorjahreszeitraum in %<br />
Kennziffer 2009 2010 1-5/2011 Veränd.<br />
Wert der Bauaufträge insgesamt, davon ... 118,7 103,2 37,0 -4,8<br />
privat 60,2 65,0 26,3 +12,2<br />
öffentlich 58,5 38,2 10,6 -30,8<br />
Hochbau, davon 64,6 61,8 24,3 +2,2<br />
..Wohnungsbau 39,1 31,6 11,2 -6,5<br />
....privat 31,7 26,9 10,3 -0,6<br />
....öffentlich 7,4 4,7 0,9 -44,1<br />
..Wirtschaftsbau 25,5 30,2 13,1 +11,1<br />
....privat 17,2 22,5 10,2 +11,2<br />
....öffentlich 8,3 7,8 3,0 +10,7<br />
Tiefbau 54,1 41,4 12,6 -16,0<br />
..privat 11,3 15,6 5,9 +48,2<br />
..öffentlich 42,8 25,7 6,8 -38,9<br />
Quelle: Construction Association of <strong>Korea</strong><br />
Bereich. Aber auch hier ist es schwierig, die<br />
kurzfristig orientierten Kunden vom langfristigen<br />
finanziellen Gewinn, beispielsweise<br />
eines intelligenteren Energiemanagements,<br />
zu überzeugen. Bauherren sehen<br />
Investitionen in höhere Energieeffizienz in<br />
erster Linie als zusätzliche Kosten.<br />
Erschwerend kommen die im internationalen<br />
Vergleich geringen Stromkosten hinzu.
Entsprechend sorglos in puncto Energieverbrauch<br />
nutzen Südkoreaner in der Regel<br />
Heizungen, Klimaanlagen, Licht und andere<br />
Elektrogeräte. Vor diesem Hintergrund<br />
bleibt unklar, inwieweit Mieter bereit sein<br />
werden, für höhere Energieeffizienz einen<br />
entsprechenden Mietaufschlag zu zahlen.<br />
Allerdings unternimmt auch Südkorea<br />
Schritte in Richtung einer besseren<br />
Energieeffizienz von Gebäuden. Nach den<br />
jüngsten Plänen der Regierung vom Juli<br />
2011 sollen die Treibhausgasemissionen<br />
im Gebäudesektor bis 2020 um 5,2%<br />
gegenüber dem Niveau von 2007 sinken.<br />
Während der Handel die Emissionen der<br />
von ihm genutzten Gebäude um lediglich<br />
0,8% reduzieren soll, tragen Wohnhäuser<br />
die Hauptlast der Reduzierung mit einer<br />
geplanten Verringerung um 9,5%.<br />
Um das zu erreichen, zieht die Regierung<br />
sukzessive die Vorschriften zum in Neubauten<br />
erlaubten Energieverbrauch an. Ab<br />
2025 sollen neue Wohngebäude nur noch<br />
als Null-Energie-Häuser gebaut werden.<br />
Zuvor soll bis 2012 deren Stromverbrauch<br />
um 30% gegenüber dem Niveau von 2009<br />
gesenkt werden. Bis 2017 soll die Ersparnis<br />
60% betragen. Dafür sollen die Heizungs-<br />
und Kühlungskosten reduziert, LED-Beleuchtung<br />
stärker genutzt und auch Passivhaustechnologie<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Verzögerungen im Zeitplan sind allerdings<br />
nicht auszuschließen.<br />
Seit Juli 2011 gelten Obergrenzen für den<br />
Energieverbrauch in Bürogebäuden ab<br />
10.000 qm. 2020 soll es solche Grenzwerte<br />
für alle Gebäude geben. Vor allem bei<br />
öffentlichen Gebäuden, die in den sogenannten<br />
zehn Innovationsstädten entstehen,<br />
wohin zahlreiche öffentliche Einrichtungen<br />
bis 2012 umziehen, sollen strenge<br />
Standards für die Energieeffizienz gelten.<br />
Im Privatsektor wurden erste energieeffiziente<br />
Demonstrationsobjekte gebaut. Dazu<br />
zählen unter anderem ein Drei-Liter Haus<br />
von BASF, der Baufirma Daelim und dem<br />
Brennstoffzellenhersteller FuelCellPower<br />
(2005), das "Green Tomorrow" von Samsung<br />
E&C (2009) und das "Zener Heim" von<br />
Daewoo E&C (2010, nach Firmenangaben<br />
ein Null-Energie-Gebäude). Bisher konnten<br />
sich diese, vor allem wegen noch zu hoher<br />
Kosten, nicht am Markt durchsetzen.<br />
Die Regierung plant bis 2020 (frühere Pläne:<br />
2018) insgesamt 1 Mio. "Bogeumjari"-<br />
Wohnungen als sogenannte "green homes"<br />
zu bauen. Diese sollen dank besserer Wärmeisolierung,<br />
LED-Beleuchtung, effizienterer<br />
Heizungen etc., weniger Energie<br />
als herkömmliche Wohnungen verbrauchen<br />
und mit Anlagen zur Stromerzeugung aus<br />
erneuerbaren Energiequellen ausgestattet<br />
sein. Die gleiche Anzahl bestehender Woh-<br />
Kompakt<br />
nungen soll ebenfalls bis 2020 saniert und<br />
in "green homes" umgewandelt werden.<br />
Hinzu kommen Vorzeigeprojekte zum Bau<br />
einer "grünen Stadt" in Gangneung, von<br />
Musterkomplexen für "green homes" in<br />
Yongin (52 Einfamilienhäuser) und Seoul<br />
(Gangnam Segok, Hochhäuser mit Wohnungen<br />
für mehr als 200 Haushalte). Der<br />
Energieverbrauch bei diesen Projekten soll<br />
um 60% geringer als bei herkömmlichen<br />
Wohnungen sein. Das Fraunhofer-Institut<br />
Solare Energiesysteme kooperiert mit der<br />
Stadt Seoul beim Aufbau eines Null-En-<br />
ergie-Hauses, das frühestens Ende 2011<br />
fertiggestellt werden könnte.<br />
Eine weitere Initiative betrifft den verstärkten<br />
Einsatz von LED-Beleuchtung in<br />
öffentlichen Gebäuden. Geplant ist auch<br />
eine Zertifizierung der Energieeffizienzstufen,<br />
die ab 2013 für alle neuen Wohnhäuser<br />
ab einer bestimmten Größe Pflicht sein<br />
soll. Bis 2020 soll diese auf alle Gebäude,<br />
egal ob alt oder neu, ausgeweitet werden.<br />
Auch die Sanierung bestehender Objekte in<br />
puncto Energieeffizienz will die Regierung<br />
fördern.<br />
Tiefbau und Infrastrukturbau<br />
2011 sinken die Auftragseingänge im Tiefbau,<br />
der 2009 von neuen Großaufträgen<br />
aus staatlichen Konjunkturprogrammen<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011 7
8<br />
Kompakt<br />
profitierte, das zweite Jahr in Folge deutlich.<br />
Das CERIK geht davon aus, dass sich<br />
der Wert der Bauaufträge im Tiefbau 2011<br />
nochmals um 15,8% auf 34,9 Bill. Won<br />
verringern wird. In den Vorjahren lagen<br />
diese bei 54,1 Bill. Won (2009) und 41,4<br />
Bill. Won (2010). Der Staat, der dem Tiefbau<br />
im Rahmen des Projekts zur Sanierung<br />
der vier Flüsse Nakdong, Han, Geum<br />
und Yeongsan, eine Sonderkonjunktur verschaffte,<br />
schraubt mittlerweile sein Engagement<br />
zurück.<br />
Die Ausgaben für die Verkehrsinfrastruktur<br />
sinken. Dies gilt vor allem für den Straßenbau.<br />
Gegen den Trend steigen jedoch<br />
die Ausgaben für Eisenbahnen, die auch<br />
langfristig weiter erhöht werden sollen.<br />
Ausgewählte Großprojekte im Hochbau<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011<br />
Südkorea treibt dabei vor allem den Ausbau<br />
des Netzes für den Hochgeschwindigkeitszug<br />
KTX voran. 2010 wurde eine neue<br />
Strecke von Daegu nach Busan in Betrieb<br />
genommen. Bis 2014 sollen die Innenstädte<br />
von Daegu und Daejon an das KTX-Netz<br />
angeschlossen und die Strecken Osong-<br />
Gwangju sowie Suseo-Pyoengtaek fertiggestellt<br />
werden. Bis 2014 soll daneben eine<br />
Strecke von Gwangju nach Mokpo auch für<br />
den KTX nutzbar werden.<br />
Der KTX soll zukünftig durch die Verbindung<br />
von regulären Strecken und Hochgeschwindigkeitslinien<br />
landesweit zum<br />
Einsatz kommen. Dafür müssen zahlreiche<br />
Schienenstrecken für Geschwindigkeiten<br />
bis zu 230 km/h modernisiert werden.<br />
Vorhaben Investitionssumme Projektstand Auftraggeber/Planung<br />
New Songdo City 35 Mrd. USD<br />
Yongsan International<br />
Business District<br />
Saemangeum,<br />
Stadtneubau am Meer<br />
etwa 30 Bill. Won<br />
Songdo Landmark City 17 Bill. Won<br />
Sejong City, Bau v.<br />
Verwaltungsstadt f.<br />
Regierung<br />
Seoul Digital Media<br />
City Landmark Building<br />
Durchführung,<br />
(Projektlaufzeit 2005-<br />
2015)<br />
Neuer Masterplan<br />
erwartet<br />
22,2 Bill. Won Durchführung<br />
16,4 Bill. Won<br />
3,3 Bill Won<br />
Lotte Super Tower 123 3,2 Bill. Won<br />
Yeosu Weltausstellung<br />
2012<br />
Olympische Spiele<br />
2018 in Pyeongchang<br />
2,4 Bill. Won f. Land u.<br />
Expogelände<br />
1,7 Bill. Won<br />
(Sportstätten,<br />
Unterkünfte,<br />
Medienzentren)<br />
Durchführung<br />
(Projektlaufzeit 2006-<br />
2018)<br />
Durchführung<br />
(Projektlaufzeit<br />
2007-2030), Umzug<br />
von 35 Behörden u.<br />
Ministerien 2012-<br />
2014<br />
Bau von Oktober 2009<br />
bis 2015<br />
Im Bau, geplante<br />
Fertigstellung 2015<br />
Durchführung<br />
Planung<br />
New Songdo City Dev.,<br />
LLC (JV Gale (US),<br />
Posco E&C)<br />
u.a. Korail<br />
Projektlaufzeit 2011-<br />
2020<br />
Songdo Landmark<br />
City, LLC (JV Portman<br />
Holdings (US), Hyundai<br />
E&C, Samsung C&T,<br />
SYM & Associates)<br />
Zentralregierung<br />
(Ministry of<br />
Construction and<br />
Transportation)<br />
Konsortium Seoul<br />
Lite Tower Asset<br />
Management (u.a.<br />
Daewoo E&C)<br />
Auftraggeber: Lotte<br />
Group; Design: Kohn<br />
Pedersen Fox; Bau:<br />
Lotte Construction,<br />
Zuschlag erteilt am<br />
27.11.07<br />
Provinz Gangwon,<br />
Zentralregierung und<br />
andere<br />
Geplant sind u.a. Begradigungen und der<br />
Einsatz modernerer Signalsysteme. Weitere<br />
neue Strecken sollen Geschwindigkeiten<br />
von bis zu 250 km/h erlauben.<br />
Neben dem KTX-Netz gibt es Pläne für<br />
unterirdische Hochgeschwindigkeitsbahnen<br />
im Großraum Seoul. Die Seoul umgebende<br />
Provinz Gyeonggi plant den Bau von<br />
drei Schnell-U-Bahnstrecken unter dem<br />
Namen Great Train eXpress (GTX) mit einer<br />
Gesamtlänge von 145,5 km. Die Züge sollen<br />
mit 120 km/h deutlich schneller als die<br />
bisherigen U-Bahnen fahren. Eine Strecke<br />
soll vom Messegelände KINTEX in Goyang<br />
nach Dongtan in Hwaseong verlaufen (hier<br />
sollen KTX-Gleise von Suseo nach Dongtan<br />
mitgenutzt werden). Weitere Linien sollen<br />
von Songdo in Incheon nach Cheongnyangni<br />
in Seoul und von Uijeongbu nach<br />
Geumjeong in Seoul entstehen. In der Luftfahrt<br />
soll der internationalen Flughafen<br />
in Incheon von 2013 bis 2017 mit einem<br />
Aufwand von 4 Bill. Won erweitert werden.<br />
Bei den Häfen steht vor allem der Ausbau<br />
in Busan, Gwangyang und Ulsan im Vordergrund.<br />
In die Abwasserinfrastruktur will <strong>Korea</strong><br />
von 2009 bis 2013 insgesamt 8,9 Bill. Won<br />
investieren. Dadurch soll die Anschlussrate<br />
an die Abwassersysteme von 87% im<br />
Jahr 2007 auf 91% im Jahre 2012 erhöht<br />
werden. Ab 2012 soll kein Klärschlamm<br />
mehr in den Ozean eingeleitet werden. Im<br />
Budgetentwurf für 2011 wurden die zentralstaatlichen<br />
Ausgaben für Kläranlagen<br />
von 621 Mrd. Won (2010) auf 765 Mrd.<br />
Won erhöht.<br />
In der Energiewirtschaft laufen langfristige<br />
Projekte zum Ausbau der Kapazitäten. Von<br />
2010 bis 2024 plant <strong>Korea</strong> den Bau zahlreicher<br />
Kraftwerke im Wert von 48,6 Bill.<br />
Won. Davon sind 33,2 Bill. Won für Kern-,<br />
10,0 Bill. Won für Kohle- und 5,1 Mrd. Won<br />
für Flüssiggaskraftwerke vorgesehen. Die<br />
Übertragungsnetze sollen 2024 um 27%<br />
länger sein als 2009, die Verteilungsnetze<br />
8%. Der Anteil unterirdischer Leitungen<br />
soll von knapp 9% auf 12% steigen. Hinzu<br />
kommen Investitionen in den Ausbau der<br />
Anlagen im Bereich der erneuerbaren Ener
gien. Haupttreiber dafür sollen ab 2012<br />
Auflagen für die Kraftwerksbetreiber sein,<br />
einen bestimmten Anteil des Stroms aus<br />
erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen.<br />
Vorgesehen sind 2% für 2012 und eine<br />
sukzessive Steigerung auf 10% im Jahr<br />
2022.<br />
In der Telekommunikation haben sich<br />
Smartphones rapide verbreitet. Als Folge<br />
steigt der mobile Datenverkehr erheblich<br />
an und die Telekommunikationsfirmen<br />
treiben den Aufbau der Netze der vierten<br />
Generation (4G) voran. SK Telecom und LG<br />
U+ haben im Juni 2011 4G-LTE-Netzwerke<br />
zunächst in Seoul sowie im Falle von LG<br />
U+ auch in Busan und Gwangju in Betrieb<br />
genommen. KT hat im April 2011 ein<br />
4G-Netz auf Wibro-Basis (wireless broadband)<br />
fertiggestellt, das in 82 Städten und<br />
den wichtigsten Autobahnen des Landes<br />
funktioniert.<br />
Noch innerhalb des Jahres 2011 soll das<br />
LTE-Netz von SK Telecom auf den gesamten<br />
Großraum Seoul ausgebaut werden<br />
und bis 2013 in 82 Städten funktionieren.<br />
LG U+ will ab Juli 2012 das ganze Land<br />
mit diesen Diensten abdecken. KT plant<br />
ab November 2011 ebenfalls LTE-Dienste<br />
anzubieten. Insgesamt wollen die Telekommunikationsfirmen<br />
des Landes 2011<br />
ihre Anlageninvestitionen auf 7,4 Bill. Won<br />
(2010: 6,0 Bill Won) steigern. Hinzu kommt<br />
der Ausbau der öffentlichen Plätze, wo<br />
über sogenannte Wi-Fi Hotspots kostenlos<br />
auf schnelles, mobiles Internet zugegriffen<br />
werden kann. Die Stadt Seoul plant bis<br />
2015 mehr als 10.000 solcher Hotspots<br />
einzurichten.<br />
Produktion/Branchenstruktur<br />
Im März 2011 waren in <strong>Korea</strong> insgesamt<br />
rund 56.600 Bauunternehmen registriert.<br />
Etwa 11.800 von ihnen waren allgemeine<br />
Baufirmen. Ferner gab es etwa 44.800<br />
Spezialbetriebe. Die Struktur der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />
ist sehr unausgewogen. Einerseits<br />
hat <strong>Korea</strong> große Unternehmen wie Daewoo<br />
Engineering & Construction, Samsung C&T,<br />
Ssangyong E&C oder SK E&C, die gerade<br />
im Ausland teilweise spektakuläre Projekte<br />
verwirklichen, wie zum Beispiel den Bau<br />
eines Tunnels unter dem Bosporus in Istanbul.<br />
Andere Referenzen sind beispielsweise<br />
das Marina Bay Sands Hotel in Singapur<br />
und der Burj Khalifa in Dubai.<br />
Am unteren Ende der Skala gibt es Tausende<br />
kleiner Zulieferer, die oft nicht das<br />
Kapital für die Anschaffung neuer Maschinen<br />
und Ausrüstungen haben. Auch große<br />
Firmen haben zum Teil Liquiditätsprobleme<br />
wegen der hohen Bestände unverkaufter<br />
und von den Baufirmen vorfinanzierter<br />
Wohnungen.<br />
Die Kombination von Standortvorteil und<br />
kostengünstigem Angebot der heimischen<br />
Bauunternehmen ist eine der Hauptur-<br />
sachen dafür, dass große internationale<br />
Konzerne, im Vergleich zu ihren sonstigen<br />
Auslandsaktivitäten, in <strong>Korea</strong> nur wenig<br />
aktiv sind.<br />
Allerdings werden Projekte in Drittländern,<br />
bei denen koreanische Baukonzerne<br />
als Generalunternehmen auftreten, oft in<br />
<strong>Korea</strong> verhandelt. Außerdem sind Ausländer<br />
bei Architekturdienstleistungen, Planung<br />
und im Projektmanagement gut im<br />
koreanischen Markt positioniert. Sie helfen<br />
beim Aufbau der Telekommunikationsnetze<br />
(Nokia Siemens Networks, Ericsson in<br />
einem Joint Venture mit LG), planen Flughäfen<br />
und managen U-Bahnen (Veolia).<br />
Schließlich kommen sie auch dort zum<br />
Zuge, wo sie Technologien, Materialien<br />
Kompakt<br />
oder Ausrüstungen anbieten können, über<br />
die die koreanischen Wettbewerber nicht<br />
verfügen. Beispiele sind Tunnelbohrmaschinen<br />
(Herrenknecht), verschiedenste<br />
Spezialausrüstungen für den Eisenbahnbau<br />
(zahlreiche deutsche Firmen, Thales),<br />
Spezialtüren, aber auch Kraftwerkstechnik,<br />
Abwasseraufbereitungs- und Abfallsammlungssysteme<br />
(Siemens).<br />
Gerade angesichts der Vorhaben der korea-<br />
nischen Bauunternehmen, qualitativ<br />
anspruchsvollere Appartementblocks, spektakuläre<br />
Hochhäuser und zunehmend auch<br />
grünere Gebäude zu bauen, bieten sich<br />
Ausländern viele geschäftliche Chancen.<br />
Bekannte deutsche Namen im Markt sind<br />
unter anderem Liebherr (Kräne), Thyssen-<br />
Krupp (Fahrstühle), Putzmeister (Betonpumpen),<br />
fischer (Befestigungselemente),<br />
Häfele (Beschläge), Auro (Naturfarben),<br />
OSRAM (Beleuchtung) sowie Bulthaup,<br />
Miele und Siemens (Kücheneinrichtungen,<br />
Elektrohausgeräte).<br />
LG Hausys investiert in einem Joint<br />
Venture mit der deutschen Interpane<br />
Glas Industrie 100 Mrd. Won<br />
in ein Werk für Wärmedämmglas in<br />
Ulsan. Die Fertigstellung ist für Ende<br />
2011 geplant. Wacker Chemie <strong>Korea</strong><br />
übernahm 2010 von Henkel die korea-<br />
nische Silikonmarke Lucky-Silicone.<br />
Frank Robaschik ist Korrespondent von<br />
Germany Trade & Invest in <strong>Korea</strong>.<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011 9
10<br />
Kompakt<br />
Mit der richtigen Strategie nachhaltig profitieren<br />
Status – Vergleich - Geschäftsmöglichkeiten<br />
Thomas Griem und Tariq Hussain<br />
Benefiting from <strong>Korea</strong>’s green growth efforts in the area of sustainable building and<br />
construction will require a smart, focused approach – and, in all likelihood, close cooperation<br />
with local partners.<br />
Spektakuläre “Green Growth” Ankündigungen,<br />
ein großer Bausektor mit weltweit<br />
agierenden Firmen, signifikantes Energiesparpotenzial<br />
im Gebäudebereich – all dies<br />
deutet auf eine gewaltige Dynamik für<br />
<strong>Korea</strong> im Bereich des nachhaltigen Bauens<br />
hin. Doch bei genauerem Hinsehen stellen<br />
sich die Geschäftspotenziale, auch und<br />
gerade für ausländische Firmen, als etwas<br />
moderater heraus. Eine realistische Strategie<br />
ist wohl die wichtigste Voraussetzung,<br />
um im koreanischen Markt nachhaltig zu<br />
profitieren.<br />
Rahmenbedingungen<br />
Die Rahmenbedingungen in <strong>Korea</strong> unterscheiden<br />
sich im Vergleich zu Deutschland<br />
oder der Schweiz in einigen maßgeblichen<br />
Einflussgrößen. Zunächst liegen die<br />
Elektrizitäts- und Gaspreise auf niedrigem<br />
Niveau. Obwohl das Energiesparpotenzi-<br />
Energiepreisvergleich<br />
USD/kWh<br />
0.16<br />
0.14<br />
0.12<br />
0.1<br />
0.08<br />
0.06<br />
0.04<br />
0.02<br />
0<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011<br />
al durch nachhaltige Planung mehr als<br />
40% betragen könnte, schrumpft aufgrund<br />
der niedrigen Energiepreise der Anreiz für<br />
Kosteneinsparungen.<br />
Außerdem gestalten sich die Faktorkosten<br />
unterschiedlich: Während in Europa oder<br />
den USA der Grundstückspreis deutlich<br />
weniger als die Hälfte des Gesamtpreises<br />
eines urbanen Neubauprojekts ausmacht,<br />
kann dieser in <strong>Korea</strong> (v.a. in Seoul) bis zu<br />
zwei Drittel der Gesamtinvestition ausmachen.<br />
Damit verbunden sind auch die kürzeren<br />
Lebenszyklen von Gebäuden in <strong>Korea</strong>,<br />
die sich mit ca. 30-40 Jahren deutlich<br />
unter dem Durchschnittslevel Deutschlands<br />
oder der Schweiz bewegen. Der Immobilienmarkt<br />
wird daher stärker von Spekulation<br />
als von auf Lebenszyklen basierenden<br />
Geschäftsmodellen bestimmt.<br />
In <strong>Korea</strong> dominieren die Baufirmen den<br />
2001 2003 2005 2007 2009<br />
UK<br />
Germany<br />
Switzerland<br />
United States<br />
<strong>Korea</strong>, South<br />
Quelle: U.S. Energy Information Administration<br />
Immobilienmarkt, v.a. für Neubauten. Der<br />
Grund liegt in ihrer Doppelrolle als Entwickler<br />
(real estate developer) und Generalunternehmer.<br />
Während in westlichen<br />
Ländern der Entwickler auf den Generalunternehmer<br />
bezüglich nachhaltiger Bauweise<br />
Einfluss nehmen kann, fällt dieser<br />
Druck in <strong>Korea</strong> weitgehend weg. Die relativ<br />
untergeordnete Rolle der Architekten (die<br />
ebenfalls von den Baufirmen bezahlt werden)<br />
kommt noch hinzu. Auch sind die<br />
koreanischen Baufirmen aufgrund der derzeitigen<br />
Krise im lokalen Immobilienmarkt<br />
nur selten bereit, bei ihren Investitionskalkulationen<br />
über den ohnehin schon kurzfristigen<br />
Tellerrand zu blicken. Dies alles<br />
bremst die Adaption wirklich nachhaltiger<br />
Gebäude und Projekte in <strong>Korea</strong>. Wie der<br />
Manager eines großen, vermeintlich nachhaltigen<br />
Gebäudekomplexes trefflich formulierte:<br />
„Wir benutzen die Nachhaltigkeit<br />
als PR-Trick, vergessen die großen grünen<br />
Parolen dann aber gerne bei der Implementierung“.<br />
Es gibt jedoch einige Bewegung im Markt.<br />
Zum einen werden die gesetzlichen Vorschriften<br />
verschärft, z.B. zur Isolierung der<br />
Fassade oder der Benutzung von energieeffizienter<br />
Beleuchtung. Zum anderen gibt<br />
es mittlerweile einige Beispiele von Bauprojekten,<br />
bei denen zumindest versucht<br />
wird, ganzheitlich zu planen und dabei die<br />
Kosten während des gesamten Lebenszyklus<br />
zu berücksichtigen. Schließlich sollte<br />
auch das koreanische Klima, mit seinen<br />
über die Jahreszeiten extrem schwankenden<br />
Temperaturen, eine nachhaltige<br />
Bauweise begünstigen, um Heizkosten im<br />
Winter einzusparen und den Verbrauch<br />
der Klimaanlage im Sommer zu senken.<br />
Erste Studien, u.a. auch eine von Maxmakers<br />
mitgestaltete Simulation, zeigen, dass<br />
nachhaltiges Bauen in <strong>Korea</strong> wirtschaftlich<br />
sein kann – vor allem wenn von Anfang<br />
an intelligent und nachhaltig geplant wird
und strategische Differenzierungsmerkmale<br />
in das Projekt integriert werden.<br />
Marktchancen<br />
Für Firmen aus dem deutschsprachigen<br />
Raum ergeben sich in den nächsten Jahren<br />
deshalb einige interessante Marktchancen,<br />
die jedoch realistisch eingeschätzt und<br />
angegangen werden sollten.<br />
• Baumaterialien und –technik: <strong>Korea</strong>nische<br />
Firmen sind derzeit stark auf<br />
der Suche nach europäischen Firmen<br />
mit fortschrittlichen Baumaterialien<br />
und –technik. Ein gutes Beispiel bietet<br />
der Glas- und Fassadenbereich. Ein<br />
kürzlich publizierter Artikel in <strong>Korea</strong>s<br />
führender Tageszeitung beschäftigte<br />
sich detailliert mit dem verschwindend<br />
geringen Anteil von Isolierverglasung<br />
bei koreanischen Gebäuden (3%), verglichen<br />
mit Deutschland (91%) und<br />
der Schweiz (78%). Ein unabhängiger<br />
Markteintritt dürfte sich für die<br />
meisten Firmen kaum lohnen, da er<br />
mit erheblichem Aufwand verbunden<br />
ist und die Distribution sehr stark in<br />
lokaler Hand ist. Kooperationen mit<br />
führenden koreanischen Firmen bieten<br />
sich eher an. Ein gutes Beispiel ist das<br />
JV zwischen LG Hausys und Interpane<br />
im Glasbereich.<br />
• Planung und Service: Dieser Bereich<br />
bietet vor allem dann Möglichkeiten,<br />
wenn der ausländische Anbieter ein<br />
„fertiges Paket“ abliefern kann. Dies<br />
wäre z.B. eine Zertifizierung, die in<br />
<strong>Korea</strong> gesetzlich verlangt wird (oder<br />
sonst aus PR-Gründen attraktiv ist)<br />
oder die Verknüpfung mit glaubwürdigen<br />
Life-Style Attributen oder<br />
Brands. Für reine Architekturdienstleistungen<br />
ist der koreanische Markt<br />
notorisch schwierig. Selbst global<br />
agierende Architekturbüros oder<br />
Gebäudetechnikunternehmen haben<br />
daher Probleme, in <strong>Korea</strong> den Bauprozess<br />
durchgehend und nachhaltig<br />
zu begleiten. So hat ein weltweit<br />
renommiertes Architekturbüro kürzlich<br />
seine <strong>Korea</strong>-Aktivitäten deutlich<br />
reduziert, mit der Begründung: „Es<br />
ist in <strong>Korea</strong> praktisch unmöglich, ein<br />
Projekt während der gesamten Planungs-<br />
und Bauphase zu begleiten. In<br />
der Regel werden die meisten Arbeiten<br />
von lokalen Architekten ausgeführt,<br />
was unsere Geschäftsaussichten und<br />
-interessen deutlich sinken lässt.“<br />
Derzeit versuchen auch multinationale<br />
Firmen wie Siemens, im Rahmen ihrer<br />
globalen Strategie früher in die Projektplanung<br />
einzusteigen. Dies kann<br />
gelingen, wenn die Entscheidungsträger<br />
(i.d.R. große Baufirmen) früh und<br />
auf Top Management Level einbezogen<br />
sowie von der Konzeptphase an<br />
überzeugende, ganzheitliche Strategien<br />
angeboten werden.<br />
• Globale Kooperationen: Eine weitere<br />
Möglichkeit liegt in der globalen Kooperation<br />
mit großen koreanischen<br />
Baufirmen. Maxmakers befindet sich<br />
derzeit in Kontakt mit einigen führenden<br />
europäischen Ingenieurbüros<br />
und multilateralen Organisationen, um<br />
gemeinsame Projekte außerhalb Kore-<br />
Kompakt<br />
as voranzutreiben (z.T. aber nicht nur<br />
mit Fokus auf Nachhaltigkeit). Dies<br />
könnte langfristig interessant sein,<br />
weil koreanischen Firmen sehr stark<br />
auf Erfolge im Ausland angewiesen<br />
sind. Allerdings machen solche Partnerschaften<br />
nur Sinn, wenn sie für den<br />
koreanischen Partner direkte Vorteile<br />
haben (z.B. Teilnahme an einem internationalen<br />
Großprojekt) und auf dem<br />
Level der Entscheidungsträger angebahnt<br />
werden. In jedem Fall sollte die<br />
ausländische Firma viel Geduld aufbringen.<br />
Die gemeinsame Abwicklung<br />
eines konkreten Projekts – mit all den<br />
dazugehörigen Herausforderungen,<br />
Höhen und Tiefen – bietet oft die<br />
beste Grundlage für eine längerfris-<br />
tige Zusammenarbeit.<br />
Thomas Griem und Tariq Hussain,<br />
North East Asia Representative, sind<br />
für Maxmakers tätig, einer Schweizer<br />
Beratungsfirma mit Fokus auf nachhaltige<br />
und innovative Immobilienstrategien<br />
und Konzepte.<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011 11
12<br />
Kompakt<br />
Standards für Nachhaltiges Bauen<br />
„Green Growth“ in der Umsetzung<br />
Henning Kuehn<br />
<strong>Korea</strong>n institutional investors require more often the application of sustainability<br />
standards in their projects. This is an expression of the industry’s push for more sustainability<br />
and energy efficiency.<br />
Im Sommer 2008 verkündete Präsident Lee<br />
Myung-bak die „Green Growth“ Strategie,<br />
was auch in der Bauindustrie dazu führte,<br />
dass sich die Unternehmen verstärkt mit<br />
dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen.<br />
Bereits 2007 setzte Gale International<br />
<strong>Korea</strong> (GIK) mit der Entscheidung, dass der<br />
gesamte Songdo International Business<br />
District (Songdo IBD) aus LEED (Leadership<br />
in Energy and Environmental Design) zertifizierten<br />
Projekten bestehen soll, ein erstes<br />
Startsignal für die Entwicklung nachhaltigen<br />
Bauens in <strong>Korea</strong>, auch in großen<br />
kommerziellen Projekten. Parsons Brinckerhoff<br />
<strong>Korea</strong> ist im Songdo IBD als LEED<br />
Consultant für GIK tätig. Bislang war das<br />
Unternehmen an zwei erfolgreich abgeschlossenen<br />
LEED Zertifizierungen beteiligt.<br />
In <strong>Korea</strong> arbeitet Parsons Brinckerhoff<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011<br />
zurzeit an insgesamt 19 Zertifizierungen.<br />
Für die lokalen Planer war die LEED Zertifizierung<br />
zunächst eine große Herausforderung,<br />
da viele der verwendeten Standards<br />
für sie neu waren. Mittlerweile hat<br />
sich das geändert: Zwar ist energieeffizientes<br />
Planen noch immer die Domäne<br />
einiger Spezialisten, aber es sind bereits<br />
eine Reihe von Projekten, häufig unter<br />
Einsatz von ausländischem Know-How und<br />
Baumaterialien, realisiert worden. Auch ist<br />
inzwischen bei vielen Planern ein grundsätzliches<br />
(wenn auch meist theoretisches)<br />
Wissen vorhanden.<br />
Im Sommer 2009 hat die Regierung einen<br />
Fahrplan für die Verbesserung der Energieeffizienz<br />
bei Neubauten veröffentlicht,<br />
der ambitionierte Langzeitziele definiert.<br />
Quelle: GIK<br />
Verglichen mit Standardbauten von 2009<br />
soll der Energieverbrauch wie folgt reduziert<br />
werden:<br />
Wohnungsbau<br />
• 30% bis 2012<br />
• 60% bis 2017<br />
• Passivhausstandard (15kW/m 2a) bis<br />
2025<br />
Kommerzielle Projekte<br />
• 15% bis 2012<br />
• 30% bis 2017<br />
• 60% bis 2020<br />
• Nullenergiehausstandard (Energiegewinnung<br />
= Energieverbrauch) bis<br />
2025<br />
In Anbetracht dieser Ziele ist zu erwarten,<br />
dass Bauprojekte in <strong>Korea</strong> innerhalb der<br />
nächsten 10 bis 15 Jahre eine erhebliche<br />
Steigerung der Energieeffizienz erleben<br />
werden.<br />
Angewandte<br />
Nachhaltigkeitsstandards<br />
Zudem haben sich viele institutionelle<br />
Investoren zu nachhaltiger Entwicklung<br />
bekannt und als Teil dessen werden Nachhaltigkeitsstandards<br />
in vielen Ausschreibungen<br />
spezifiziert. Diese Standards sind<br />
besonders für institutionelle Investoren<br />
unverzichtbar, da sich sonst die erreichte<br />
Qualität für sie kaum nachweisen lässt. Sie<br />
sind teilweise aus dem Ausland übernommen,<br />
wo solche Standards schon länger<br />
etabliert sind. Vorreiter war der britische<br />
BREEAM (Building Research Establishment<br />
Environmental Assessment Method), mit<br />
dem seit 1990 mehr als 200.000 Projekte<br />
weltweit zertifiziert wurden.<br />
In <strong>Korea</strong> wurde ebenfalls ein Bewertungssystem<br />
etabliert, das <strong>Korea</strong>n Green Building<br />
Certificate (KGBC), mit dem bereits
mehrere tausend Neubauten seit dem Jahr<br />
2000 ausgezeichnet wurden. Dieses System<br />
wurde international zunächst wenig anerkannt,<br />
vor allem da eine belastbare Bewertung<br />
des Energieverbrauchs fehlte. Relativ<br />
neu ist der klar definierte Building Energy<br />
Performance Level (BEPL), welcher in etwa<br />
dem deutschen Energieausweis entspricht<br />
und der perspektivisch verpflichtend werden<br />
soll.<br />
Grundsätzliches Bestreben aller Systeme ist<br />
die Definition von nachprüfbaren Nachhaltigkeitsfaktoren,<br />
wie zum Beispiel der Auswahl<br />
des Standorts, der Wasser- und Energieeffizienz<br />
und der Qualität der Raumluft,<br />
sowie deren quantitative und qualitative<br />
Bewertung.<br />
Während Systeme wie BREEAM oder DGNB<br />
(Deutsches Gütesiegel für Nachhaltiges<br />
Bauen, seit 2009) keine Bedeutung in<br />
<strong>Korea</strong> haben, hat sich das US-amerikanische<br />
LEED in Projekten mit internationaler<br />
Ausrichtung etabliert. Momentan<br />
befinden sich in <strong>Korea</strong> 95 Projekte im Zertifizierungsprozess,<br />
9 haben diesen bereits<br />
abgeschlossen. Dabei kann ein Projekt<br />
ein einzelnes Gebäude, aber auch ganze<br />
Gebäudekomplexe umfassen.<br />
Für koreanische Bauherren interessanter<br />
Stadterneuerung in <strong>Korea</strong><br />
Schritte in Richtung Nachhaltigkeit<br />
Ralf Zabel und Hyunju Kim<br />
Die südkoreanischen Städte erlebten in den<br />
letzten 40 Jahren eine rasante Entwick-<br />
als das DGNB ist das Passivhauszertifikat,<br />
das bei über 15 Gebäuden in <strong>Korea</strong> angewendet<br />
wurde. Es definiert hohe Ziele für<br />
den Energieverbrauch, lässt aber andere<br />
Faktoren (wie z.B. den Wasserverbrauch)<br />
außer Acht. Der Idealtypus eines Gebäudes<br />
in Passivhausweise ist das Einfamilienhaus,<br />
da das System auf passive Maßnahmen<br />
(Dämmung) bei geringen internen<br />
Lasten ausgerichtet ist. Dieser Ansatz lässt<br />
sich auf die meisten Projekte in <strong>Korea</strong> nur<br />
bedingt übertragen, insbesondere mehrgeschossige,<br />
kommerzielle Gebäude können<br />
diesen Standard kaum umsetzen.<br />
Obwohl Deutschland zu Recht in dem Ruf<br />
steht, einer der am besten entwickelten<br />
Märkte im Bereich des nachhaltigen Bauens<br />
zu sein, fehlt es somit an anwendbaren<br />
Standards „Made in Germany“, was die<br />
Etablierung von deutschen Planungs- und<br />
Qualitätsstandards in <strong>Korea</strong> erschwert.<br />
Momentan ist das LEED Zertifikat das<br />
anerkannteste der internationalen Zertifizierungssysteme.<br />
Dazu trägt auch bei, dass<br />
das US Green Building Council (USGBC)<br />
ein effektives Marketing betreibt und das<br />
System ausschließlich über das Internet<br />
funktioniert, womit es für lokale Planer<br />
leicht anwendbar ist. Es ist zu erwarten,<br />
dass in Zukunft Hersteller, die energieeffi-<br />
Urban regeneration in <strong>Korea</strong> aims at promotion of residential redevelopment to supply<br />
housing and to develop the quality of the residential environment with regard to<br />
sustainability, urban functions and public space, reduction of energy consumption<br />
and the improvement of infrastructure. The implementation of the projects is highly<br />
dependent on the feasibility. The instruments of funding and support are still limited<br />
and a culture of integrated planning within a complex team of players remains in the<br />
early stage. However, first good results inspire the hope for more.<br />
lung, die sich besonders in einer starken<br />
Veränderung ihrer Dimension und ihres<br />
ziente Produkte in <strong>Korea</strong> anbieten wollen,<br />
neben den lokalen, zunehmend auch die<br />
in LEED zitierten Standards und Normen<br />
erfüllen müssen.<br />
Ausblick<br />
Kompakt<br />
Da der Markt für nachhaltiges Bauen<br />
in <strong>Korea</strong> noch jung ist, lässt sich noch<br />
nicht voraussagen, welche Standards sich<br />
in Zukunft durchsetzen werden. Momentan<br />
scheint es, als ob LEED vor allem für<br />
Projekte mit internationaler Ausrichtung<br />
interessant sein wird, während das Gros<br />
der Projekte sich ausschließlich auf die<br />
Verbesserung der Energieeffizienz konzentieren<br />
wird, deren Level durch zukünftige<br />
gesetzliche Rahmenbedingungen vorgegeben<br />
wird. Das KGBC scheint normale<br />
Planungspraxis zu werden und für öffentliche<br />
Gebäude mit mehr als 10.000 m 2<br />
Geschossfläche ist es bereits verpflichtend.<br />
Des Weiteren nimmt die Stadt Seoul<br />
eine Vorreiterrolle dabei ein, verpflichtende<br />
Standards zu definieren. In jedem<br />
Fall erscheint es sicher, dass das Thema<br />
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz die<br />
koreanische <strong>Bauwirtschaft</strong> in den nächsten<br />
Jahren weiterhin stark beeinflussen wird.<br />
Henning Kuehn ist Architekt und Projektmanager<br />
bei Parsons Brinckerhoff <strong>Korea</strong>.<br />
Erscheinungsbildes widerspiegelt. Ausgehend<br />
von einem Wohnungsnotstand in den<br />
60er Jahren musste zu allererst die hohe<br />
Wohnungsnachfrage befriedigt werden.<br />
Als effektives Instrument entwickelten die<br />
staatlichen und privaten Wohnungsbaugesellschaften,<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
koreanischen Regierung, Wohnkomplexe,<br />
die im Laufe der Zeit immer größer wurden<br />
und bis hin zur Umsetzung ganzer<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011 13
14<br />
Kompakt<br />
Satellitenstädte führten. Diese Stadterweiterungen<br />
bedeuteten gewaltige Eingriffe<br />
in die bestehende sowie neu entstehende<br />
Stadtstruktur, wobei das gewachsene<br />
Umfeld weitgehend ignoriert wurde. Die<br />
Folge war der Verlust von gewachsener<br />
Stadtstruktur und ihrer Funktionen. Dieser<br />
städtische Funktionsverlust griff ebenfalls<br />
auf die weiterbestehenden Quartiere über,<br />
welche durch Wegzug der Bewohner an<br />
Attraktivität verloren haben. Heute stehen<br />
viele dieser Wohnviertel leer oder verkommen<br />
zu sozialen Problemvierteln. Gleichzeitig<br />
verschwand das Gros geschichtlich<br />
relevanter Orte und Bauten, die einen<br />
Identitätsverlust der einzelnen Viertel mit<br />
sich brachten, bis hin zu einem sich monoton<br />
wiederholenden Stadtbild.<br />
Nach Erkenntnis dieser problematischen<br />
Entwicklung erarbeitet die Regierung seit<br />
Ende der 80er Jahre neue Richtlinien zur<br />
Stadt- und Wohnungserneuerung. Seit dem<br />
Jahr 2007 gibt es das <strong>Korea</strong> Urban Renaissance<br />
Center (KURC), eine regierungseigene<br />
Gesellschaft für Stadterneuerung<br />
und -revitalisierung. Diese ersten Schritte<br />
verliefen nicht ohne Startschwierigkeiten.<br />
Die anfänglichen Projekte und Maßnahmen<br />
waren sehr auf die physikalischen<br />
und wirtschaftlichen Faktoren fokussiert.<br />
Es gab keine Ansätze, auch die sozialen,<br />
kulturellen und ökologischen Aspekte zu<br />
berücksichtigen oder die Problemstellungen<br />
an den Wurzeln zu greifen. Erst ganz aktuelle<br />
Projekte zeigen Beispiele erfolgreicher<br />
Umsetzung von „echter“ Nachhaltigkeit,<br />
die gleichfalls große Hoffnung und Interesse<br />
an der zukünftigen Entwicklung wecken.<br />
Zwei dieser Beispiele sind die bereits<br />
umgesetzte „Bupyeong Cultural Street“<br />
und das bis heute in Umsetzung befindliche<br />
Programm „Seoul Human Town“.<br />
Revitalisierung des Stadtkerns<br />
„Bupyeong Cultural Street“ in<br />
der Stadt Incheon<br />
Die seit den 50er Jahren bestehende traditionelle<br />
Marktstraße wurde Mitte der 90er<br />
Jahre in ihrer Funktion durch ein in der<br />
Nähe neugebautes Großkaufhaus ersetzt.<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011<br />
Die sich leerenden Verkaufsflächen und<br />
der offene Straßenraum wurden von Straßenhändlern<br />
genutzt, die an diesem Ort,<br />
ohne Genehmigung und ohne planerische<br />
Ordnung, Handel mit Billigprodukten aufnahmen.<br />
In Folge dessen ergriffen die ortsansässigen<br />
Händler und Hausbesitzer die Initiative<br />
durch Gründung einer lokalen Vereinigung.<br />
Man sicherte sich die Unterstützung<br />
der Stadt- und Bezirksverwaltung,<br />
um die Architektur und den Städtebau<br />
zu verbessern. Insbesondere wurden die<br />
öffentlichen Räume durch die Schaffung<br />
einer Fußgängerzone, öffentlicher Parks<br />
und Plätze, Brunnen, usw. unter Einbeziehung<br />
des Bestandes qualitativ aufgewertet.<br />
Der erneuerte Bezirkskern wurde im<br />
Jahr 1999 zur Kulturstraße erklärt. Dies<br />
ist eines der ersten Beispiele für einen<br />
erfolgreich umgesetzten Business Improvement<br />
District (BID) in der Stadt Incheon,<br />
ein räumlich festgelegter, innerstädtischer<br />
Bereich, in dem Grundstückseigentümer<br />
auf weitgehend freiwilliger Basis zeitlich<br />
begrenzte Maßnahmen zur Verbesserung<br />
des Umfeldes und der Attraktivität des<br />
Bereiches finanzieren und durchführen.<br />
Nach Realisierung des Projekts ließ das<br />
Engagement der Stadt- und Bezirksverwaltung<br />
nach, was zur Folge hatte, dass die<br />
vertriebenen Straßenhändler die öffentlichen<br />
Plätze erneut für ihre Verkaufsstände<br />
zurück eroberten. Es war wiederum die<br />
örtliche Vereinigung, die in Eigeninitiative<br />
und durch die Einsicht, dass man gemeinsam<br />
das Stadtbild definieren muss, den<br />
Dialog mit den Straßenverkäufern suchte.<br />
Im Verlauf der Verhandlungen wurden<br />
Plätze für die Straßenstände ausgewiesen<br />
und somit für die Bedürfnisse beider Seiten<br />
ein Kompromiss gesucht. Die bis heute<br />
nicht offiziell registrierten Straßenhändler<br />
traten der ansässigen Vereinigung bei, was<br />
gleichzeitig eine gewisse Akzeptanz dieser<br />
verwaltungstechnisch nicht existenten<br />
Geschäfte widerspiegelt. Die mittlerweile<br />
10 Meter breite und 270 Meter lange<br />
Bupyeong Kulturstraße (s. Foto) mit ihren<br />
ca. 300 ansässigen Kleingewerben bietet<br />
heute einen attraktiven Stadtraum für<br />
vielfältige Veranstaltungen.<br />
Stadtumbau eines Wohnviertels<br />
„Seoul Humantown“<br />
Das Stadtbild in Seoul ist maßgeblich<br />
durch charakterlose Hochhaussiedlungen<br />
geprägt. Als Ergebnis eines jahrzehntelangen<br />
Stadtumbaus mit entsprechender
Erweiterung sind 56% der Wohnbauten<br />
Hochhäuser. In den neuen Siedlungen fehlt<br />
es an gewachsenem Nachbarschaftsgefüge,<br />
welches in den ehemaligen Vierteln die<br />
Basis für das soziale Leben der Anwohner<br />
bildete. Gleichzeitig verschwand der historische<br />
Kontext.<br />
„Seoul Humantown“ zielt darauf ab, bestehende,<br />
heruntergekommene Wohnviertel<br />
mit niedriger Dichte und Bauhöhe in<br />
wirtschaftlicher, kultureller und sozialer<br />
Hinsicht zu revitalisieren. Das Programm<br />
der Stadt Seoul wird jährlich in fünf bis<br />
zehn ausgewählten Quartieren umgesetzt.<br />
Im Vordergrund stehen der Einbezug der<br />
vorhandenen Geschichte und des Charakters,<br />
um die öffentliche und wohnliche<br />
Attraktivität des Viertels wiederherzustellen.<br />
Die Stadt Seoul als Initiator bezog von<br />
Anfang an die Bewohner in die Bebauungsplanung<br />
ein, was in <strong>Korea</strong>, als neuer<br />
<strong>Korea</strong>_systemh.:Layout 1 21.07.11 09:40 Seite 1<br />
Ansatz, zu diversen Schwierigkeiten und<br />
Verzögerungen führte. Erst im Laufe des<br />
Projekts kam es zu Fortschritten, die in<br />
ihrer Gesamtmenge gute Ergebnisse zur<br />
Verbesserung des Wohnumfeldes beitrugen.<br />
Im Einzelnen wurde eine Anzahl von<br />
Kleinstmaßnahmen gefördert, z.B.: Abbau<br />
der Frontmauer und Öffnung der privaten<br />
Grundstücke zur Strasse, Umnutzung der<br />
Grundstücksmauer als Ausstellungsfläche,<br />
Begrenzung der Gebäudehöhe für Neubauten,<br />
Sanierung im Bestand, Neubau von<br />
öffentlichen Parkanlagen und Plätzen und<br />
dadurch die Verbesserung der Infrastruktur<br />
für Fußgänger. Erst die Summe dieser Einzelmaßnahmen,<br />
realisiert in einem gesamten<br />
Bebauungsplan, führte zur Verbesserung<br />
des städtischen Raumes.<br />
Abschließend<br />
Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung ist<br />
Kompakt<br />
ein weltweit verfolgtes Ziel von Städten<br />
und Kommunen. <strong>Korea</strong>, als Nachrücker in<br />
dieser Entwicklung, erforscht ganz aktuell<br />
die Erfahrungen europäischer Länder,<br />
auch Deutschland ist ein Land im Fokus.<br />
Erste Resultate zeigen sowohl positive<br />
Ergebnisse, als auch Schwierigkeiten bei<br />
der Umsetzung. <strong>Korea</strong> erweckt mit seinem<br />
großen Entwicklungspotenzial in der<br />
Nachhaltigkeit Hoffnung auf einen dynamischen<br />
Fortschritt und bietet vielfältige<br />
Möglichkeiten für Planer mit Erfahrungen<br />
in diesem Bereich.<br />
Ralf Zabel und Hyunju Kim sind bei<br />
„ZABEL & PARTNER architects and planners“<br />
als Architekten in <strong>Korea</strong> tätig. Ralf<br />
Zabel repräsentiert außerdem in <strong>Korea</strong><br />
das Netzwerk Architekturexport (NAX)<br />
der Bundesarchitektenkammer.<br />
for better energy efficiency ...<br />
OVENTROP GmbH & Co. KG · Paul-Oventrop-Str. 1 · D-59939 Olsberg / Germany<br />
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KORUM Nr. 34 | August 2011 15
16<br />
Kompakt<br />
Markterkundungsreise von <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> und NAX<br />
Die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> und das Netzwerk Architekturexport<br />
NAX planen eine Markterkundungsreise<br />
für deutsche Architekten und<br />
Bauingenieure nach Südkorea (Seoul) vom<br />
24.10. bis zum 29.10.2011. Diese Reise wird<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Technologie (BMWi) finanziell gefördert.<br />
Markterkundungsreisen sind ein wichtiger<br />
erster Schritt, um ein Land, dortige Marktchancen,<br />
Kultur und Geschäftsmentalität<br />
kennenzulernen. Architekten benötigen ein<br />
komplexes Informationsbündel, wenn sie<br />
sich geschäftlich einem völlig neuen Markt<br />
zuwenden wollen.<br />
Im Programm sind neben Stadt- und Bau-<br />
Ausschreibungen per Internet<br />
Staat und Firmen nutzen Vorteile des Netzes<br />
Nachverhandlungen üblich<br />
Frank Robaschik<br />
The public procurement volume in <strong>Korea</strong> was around 70 bil. Euro in 2009. Both the<br />
public sector and private firms increasingly make use of electronic procurement<br />
systems. Nevertheless, a local presence and personal contacts remain important success<br />
factors. Re-negotiations regarding prices are quite common, also after submitting<br />
the bid.<br />
2009 beschaffte der öffentliche Sektor in<br />
<strong>Korea</strong> nach Angaben des Ministry of Strategy<br />
and Finance (MOSF) Waren, Dienst-<br />
und Bauleistungen im Wert von 122,3 Bill.<br />
Won (rund 69 Mrd. Euro, 1 Euro = 1.773<br />
Won im Jahresdurchschnitt 2009). Die<br />
größten Käufer waren zentralstaatliche<br />
Unternehmen (45,6 Bill. Won), regionale<br />
Gebietskörperschaften (42,6 Bill. Won), die<br />
Zentralregierung (28,6 Bill. Won) und regionale<br />
Unternehmen (4,9 Bill. Won).<br />
Mehr als die Hälfte des gesamten Volumens<br />
entfiel mit 73,6 Bill. Won auf Bau-<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011<br />
stellenbesichtigungen, Gesprächen mit<br />
Presse, Architekturinstituten und -verbänden<br />
auch Termine und Kontaktbörsen mit<br />
1981-2011<br />
Bauunternehmen, Investoren und potenziellen<br />
Auftraggebern geplant.<br />
Der Architekt und lokale NAX Repräsentant<br />
Ralf Zabel sowie die <strong>AHK</strong> Seoul sind<br />
projekte. Erst danach kamen Waren (35,5<br />
Bill. Won) und Dienstleistungen (13,2 Bill.<br />
Won). Für deutsche Firmen sind vor allem<br />
Lieferungen von Waren und Dienstleistungen<br />
interessant. Bei Bauleistungen<br />
bestehen in der Regel, abseits von Spezialbereichen<br />
wie beispielsweise Kläranlagen,<br />
kaum Chancen, zum Zuge zu kommen.<br />
Dagegen sind deutsche Firmen stark bei<br />
dazugehörigen Spezialmaschinen wie Tunnelbohrgeräten,<br />
Kränen etc. vertreten.<br />
Für die zentralstaatlichen Ministerien,<br />
Behörden und Unternehmen erfolgen die<br />
bestens in der Immobilien- und Baubranche<br />
Südkoreas vernetzt und verfügen über<br />
entsprechende Kontakte auch für Aktivitäten<br />
auf Drittmärkten, in denen die koreanische<br />
<strong>Bauwirtschaft</strong> sehr aktiv ist.<br />
Am Mittwoch, den 31. August 2011 findet<br />
für alle Teilnehmer sowie weitere Interessenten<br />
in Wiesbaden ein Kick-Off Meeting<br />
in der Architekten und Stadtplanerkammer<br />
Hessen statt.<br />
Interessierte können sich noch bis zum<br />
16. September 2011 für diese Markterkundungsreise<br />
anmelden. Weitere Informationen<br />
erhalten Sie von Hr. Young-min Kim,<br />
Manager, <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>: ymkim@kgcci.com.<br />
Ausschreibungen über den Public Procurement<br />
Service (PPS). Bei kleineren<br />
Beschaffungen im Inland (unter 100 Mio.<br />
Won), im Ausland (unter 200.000 USD)<br />
und Bauarbeiten (unter 3 Mrd. Won) dürfen<br />
die staatlichen Behörden selbst direkt<br />
beschaffen. Für regionale Gebietskörperschaften<br />
und deren Unternehmen gelten<br />
eigene Regeln.<br />
Die wichtigste Plattform für Ausschreibungen<br />
des öffentlichen Sektors ist das<br />
<strong>Korea</strong>n Online E-Procurement System<br />
(KONEPS, www.g2b.go.kr oder www.koneps.<br />
go.kr). Dieses vom PPS betriebene System<br />
bringt die verschiedenen ausschreibenden<br />
Stellen im Staatssektor in einem Portal<br />
zusammen. Wichtigste Ausnahme ist das<br />
Militär, das mit der Defense Acquisition<br />
Program Administration (www.dapa.go.kr)
über ein eigenes Beschaffungssystem verfügt<br />
.<br />
Laut PPS gibt es drei Arten von Ausschreibungen:<br />
nationale, internationale und solche,<br />
bei denen man von vornherein Ausländer<br />
sucht, da bekannt ist, dass es im<br />
Inland keine in Frage kommenden Lieferanten<br />
gibt. Über die KONEPS-Seite kann<br />
nicht nur die Ausschreibung, sondern der<br />
gesamte Prozess, von der Ausschreibung,<br />
über die Abgabe der Gebote, den Vertragsschluss<br />
und die Zahlung, elektronisch erledigt<br />
werden. Dies hat die Verwaltungskosten<br />
wesentlich gesenkt und die Transparenz<br />
gesteigert.<br />
2009 standen die Ausschreibungen des<br />
KONEPS in Höhe von 45 Bill. Won für<br />
36,9% der gesamten staatlichen Beschaffungen.<br />
Davon entfielen 23,3 Bill. Won<br />
auf Bauarbeiten, 18,8 Bill Won auf nationale<br />
und internationale Ausschreibungen<br />
und 1,4 Bill. Won auf Beschaffungen, bei<br />
denen nur ausländische Lieferanten in Frage<br />
kamen.<br />
Um an elektronischen Ausschreibungen<br />
teilnehmen zu können, müssen sich die Firmen<br />
im KONEPS registrieren lassen. 2010<br />
waren 42.400 ausschreibende Stellen und<br />
etwas mehr als 195.000 bietende Firmen<br />
angemeldet, darunter mehr als 5.000 für<br />
Beschaffungen, für die es keine südkoreanischen<br />
Anbieter gab.<br />
Neben den Ausschreibungen gibt es bei<br />
Standardprodukten ein elektronisches<br />
Kaufhaus unter http://g2b.go.kr für Abnehmer<br />
im öffentlichen Sektor. 2010 waren<br />
dort 4.595 Firmen gelistet. Der Umsatz<br />
Ausschreibungen des KONEPS von Gütern ohne Anbieter im Inland<br />
des Kaufhauses betrug 10,3 Bill. Won. Die<br />
Zulassung der Produkte erfolgt für einen<br />
bestimmten Zeitraum (beispielsweise für<br />
ein Jahr oder drei Jahre). Der Preis ist dann<br />
allerdings für einen längeren Zeitraum fest,<br />
was für ausländische Lieferanten auch ein<br />
Wechselkursrisiko bedeutet.<br />
Für die Entscheidung, ob ein Unternehmen<br />
bei den Ausschreibungen zum Zuge kommt,<br />
ist der Preis ein sehr wichtiges Kriterium,<br />
wenn auch bei Weitem nicht das Einzige.<br />
Laut PPS kommen dazu unter anderem die<br />
Kredit- und Vertrauenswürdigkeit sowie<br />
die bisherigen Verkaufserfahrungen des<br />
Lieferanten, die Qualität der Waren und die<br />
Pünktlichkeit von Lieferungen in der Vergangenheit.<br />
Bei einigen Ausschreibungen<br />
kann es in sehr seltenen Fällen auch nach<br />
der Abgabe des Gebots noch einmal zu<br />
in: Mrd. KRW, %<br />
2007 2008 2009 Veränd.<br />
Transportausrüstungen 128,4 515,7 768,3 +49,9<br />
Forschungsausrüstungen 416,2 389,8 410,8 +5,4<br />
Computer 11,6 4,4 68,9 +1.465,9<br />
Messgeräte 32,5 40,9 40,6 -0,7<br />
Telekommunikations-Ausrüstungen 48,7 32,5 39,6 +21,8<br />
Medizintechnik 57,3 51,4 38,2 -25,7<br />
Insgesamt 694,7 1.034,7 1.366,4 +32,1<br />
Quelle: PPS<br />
Preisverhandlungen kommen.<br />
Konjunktur<br />
Hohe Umsätze gibt es auch im E-Commerce<br />
zwischen den Unternehmen. Wichtige<br />
elektronische Beschaffungs-Homepages<br />
privater südkoreanischer Firmen sind<br />
www.secbuy.com/index_en.html (Samsung<br />
Electronics), www.vaatz.com/supplier/korea<br />
(Hyundai Motor und Kia Motors), www.<br />
serveone.co.kr (LG Electronics, LG Display,<br />
LG Chem, LG Micron, LS, GS Construction,<br />
Woongjin, Yakult, Samyang und Daehan<br />
Pulp) und www.steel-n.com (POSCO).<br />
Bei Beschaffungen der Automobilindustrie<br />
kann es vorkommen, dass nach Abgabe<br />
des Angebots mit mehreren Bietern verhandelt<br />
wird und das ganze Paket noch<br />
einmal aufgeschnürt wird. Vor allem in<br />
der Kfz-Industrie, aber auch in anderen<br />
Branchen, gibt es Fälle, wo die Beschaffer,<br />
nach Abgabe des Angebots, auf die in Frage<br />
kommenden Unternehmen zugehen und<br />
nochmals versuchen den Preis zu drücken.<br />
Wie auch in anderen Ländern empfiehlt es<br />
sich, soweit möglich, die Spezifikationen<br />
der Ausschreibung vorher zu beeinflussen.<br />
Unabhängig davon ist auch bei rein elektronisch<br />
erfolgenden Ausschreibungen der<br />
Kontakt zur ausschreibenden Firma/Stelle<br />
hilfreich. Gesicht zeigen ist hier das A und<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011 17
18<br />
Konjunktur<br />
O. Generell wird in <strong>Korea</strong> ein exzellenter<br />
und stets verfügbarer Service erwartet. Bei<br />
regionalen Ausschreibungen (beispielsweise<br />
für den Hafen in Busan) sollte es zumindest<br />
pro forma einen lokalen Ansprechpartner<br />
in der Region geben.<br />
Die Deutsch-<strong>Korea</strong>nische Industrie- und<br />
Handelskammer (<strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>) empfiehlt<br />
Kosten für eventuell anfallende vertragliche<br />
Nebenleistungen, wie beispielsweise<br />
die Schulung von Personal, mit in das<br />
Angebot hineinzunehmen, da diese sonst<br />
in <strong>Korea</strong> oft nicht separat berechnet werden<br />
können, beziehungsweise die koreanische<br />
Seite diese als selbstverständliche,<br />
kostenlose Serviceleistungen erwartet.<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011<br />
Bei Ausschreibungen des öffentlichen Sektors<br />
ist oft koreanisches Recht vorgeschrieben.<br />
Aus der Erfahrung der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong><br />
ist dies kein Problem, sofern Schiedsgerichtsbarkeit<br />
unter Bezug auf die internationalen<br />
Regeln des <strong>Korea</strong>n Commercial<br />
Arbitration Board (KCAB) gewählt wird.<br />
Damit kann sichergestellt werden, dass das<br />
Verfahren komplett in englischer Sprache<br />
geführt wird und der von der deutschen<br />
Seite benannte Schiedsrichter sowie ein<br />
weiterer Richter keine <strong>Korea</strong>ner sind. Ein<br />
weiterer Vorteil liegt laut <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> in der<br />
einfacheren Vollstreckbarkeit der Urteile<br />
innerhalb Südkoreas.<br />
Allerdings betonen Marktkenner, dass ein<br />
die Orders über 5,2 Mio. CGT verzeichnete.<br />
Der Auftragseingang war erstmals<br />
seit 2008 größer als die Fertigstellung.<br />
Der Auftragsbestand sank allerdings weiter.<br />
Dennoch ist dies ein gutes Ergebnis in<br />
einem Weltmarkt, in welchem die Bestellungen<br />
mit 16,8 Mio. CGT im 1. Halbjahr<br />
Rechtsstreit das letzte Mittel ist. Kommt<br />
es zu diesem, ist auf absehbare Zeit mit<br />
keinen weiteren Aufträgen zu rechnen. In<br />
diesem Sinne empfiehlt sich auch ein flexibler<br />
Umgang mit vom Kunden (kostenlos)<br />
gewünschten Zusatzleistungen.<br />
Sind Unterlagen bei der ausschreibenden<br />
Stelle in koreanischer Sprache abzugeben,<br />
bietet die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> an, die Dokumente<br />
durchzusehen, ob diese aus sprachlicher<br />
Sicht so eingereicht werden können. Daneben<br />
bietet sie an, als Empfangsbevollmächtigter<br />
für Dokumente aufzutreten. Auch<br />
bei der Anmeldung einer Firma in Südkorea<br />
oder der Suche nach Partnern vor Ort kann<br />
die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> helfen.<br />
<strong>Korea</strong> dominiert Auftragseingang im Schiffbau<br />
Spezialschiffe bringen neuen Schwung<br />
Auftragsbestand sinkt deutlich langsamer<br />
Frank Robaschik<br />
In the first six months of 2011, <strong>Korea</strong> received more than half of the incoming orders<br />
in shipbuilding worldwide. It regained this position from China that got most of the<br />
new orders in 2009 and 2010. The new orders were, nevertheless, not sufficient to<br />
prevent a slight decrease of the total order book volume. Large shipyards benefitted<br />
especially from increased demand for oil and gas exploration ships.<br />
<strong>Korea</strong>nische Werften erhielten nach Angaben<br />
des Ministry of Knowledge Economy<br />
(MKE) im 1. Halbjahr 2011 mit 8,9 Mio.<br />
CGT (compensated gross tons) fast doppelt<br />
so viele Aufträge wie im gleichen Zeitraum<br />
des Vorjahres. Damit zogen sie wieder an<br />
der Konkurrenz aus der VR China vorbei,<br />
2011 nach wie vor weit unter der Produktionskapazität<br />
von um die 50 Mio. CGT pro<br />
Jahr liegen.<br />
Wertmäßig entsprach laut MKE das Auftragsvolumen<br />
im 1. Halbjahr 2011 bei südkoreanische<br />
Werften 31,4 Mrd. USD; bei<br />
der Konkurrenz aus China waren es lediglich<br />
8,8 Mrd. USD. Dabei läuft es vor allem<br />
für die sieben großen Schiffbauer gut,<br />
deren Auftragsbestand auf Volumenbasis<br />
gegenüber Ende 2010 um 5,5% stieg.<br />
Dabei zahlt sich die Spezialisierung der<br />
koreanischen Schiffbauer auf hochwertige<br />
Schiffe aus. Schon seit längerem setzen die<br />
großen Werften auf Spezialschiffe und auf<br />
eine steigende Nachfrage bei Bohrschiffen,<br />
-inseln, LNG-FPSO-Anlagen, die Erdgas<br />
fördern, verflüssigen, lagern und direkt auf<br />
der See an Flüssiggastanker übergeben,<br />
und LNG-FSRU-Anlagen, die Erdgas aufnehmen,<br />
verflüssigen, lagern und wieder in<br />
Gas umwandeln können.
Allein aus Brasilien erhielten die südkoreanischen<br />
Werften laut MKE im 1. Halbjahr<br />
2011 Bestellungen über sieben Bohrschiffe<br />
im Wert von 4,6 Mrd. USD. Hinzu kamen<br />
weitere 21 Bohrschiffe, zwei FPSO- und<br />
zwei LNG-FSRU-Anlagen. Der im Juni 2011<br />
erteilte Auftrag der norwegischen Höegh<br />
LNG an Hyundai Heavy Industries (HHI) ist<br />
der weltweit erste zur Lieferung von FSRU.<br />
Die beiden Anlagen sollen im 2. Halbjahr<br />
2013 und im 1. Halbjahr 2014 ausgeliefert<br />
werden.<br />
Darüber hinaus bekamen die Werften<br />
Orders über 97 Containerschiffe mit 4,6<br />
Mio. CGT. Dabei stechen insbesondere Aufträge<br />
über 69 große Containerschiffe mit<br />
mindestens 8.000 TEU hervor. Bei Flüssiggastankern<br />
stiegen die Bestellungen auf 21<br />
mit 1,7 Mio. CGT. Bei Massengutfrachtern<br />
(39 mit 0,7 Mio. CGT) und Tankschiffen (15<br />
mit 0,3 Mio. CGT) ist die Nachfrage nach<br />
wie vor schwach. Deshalb haben kleine<br />
Werften - ähnlich wie die Konkurrenz aus<br />
China, die in diesen Bereichen den Weltmarkt<br />
dominiert - Schwierigkeiten, Aufträge<br />
zu erhalten. Laut MKE erwägen einige<br />
von ihnen eine Diversifizierung in den Bau<br />
von Containerschiffen.<br />
Impulse für den südkoreanischen Schiffbau<br />
dürften auch im 2. Halbjahr 2011 von<br />
Bestellungen der großen Ölfirmen ausgehen.<br />
Dementsprechend sind die Aussichten<br />
für Flüssiggastanker und Hochseeproduktionsanlagen<br />
gut. Davon werden die großen<br />
Werften profitieren, während die Lage<br />
kleiner und mittelgroßer Anbieter nach wie<br />
vor angespannt bleibt.<br />
Bei den großen Werften dominieren HHI,<br />
Samsung Heavy Industries (SHI) und Daewoo<br />
Shipbuilding & Marine Engineering<br />
(DSME). 2010 vereinten diese 83,8% des<br />
Werts der Auftragseingänge der sieben<br />
größten Schiffbauer. Die restlichen 16,2%<br />
Südkoreanische Einfuhr ausgewählter Zulieferungen für den Schiffbau<br />
in: Mio. USD; Veränd. ggü. dem gleichen Vorjahreszeitraum in %<br />
HS-Pos / Warengruppe 2009 2010 1.Hj. 2011 Veränd.<br />
8408.10 Antriebsmotoren f. Wasserfahrzeuge 240,8 146,4 86,3 +18,9<br />
.aus Deutschland 33,6 36,8 27,5 +236,1<br />
8408.909010 Kolbenverbrennungsmotoren f.<br />
Wasserfahrzeuge<br />
32,4 25,2 23,7 +179,0<br />
.aus Deutschland 0,3 3,1 7,0 -<br />
8408.909030 Teile f.<br />
Kolbenverbrennungsmotoren f. Wasserfahrzeuge<br />
87,0 241,7 179,1 +74,7<br />
.aus Deutschland 25,9 58,3 44,7 +78,1<br />
8413.303000 Kraftstoff-, Öl- u.<br />
Kühlmittelpumpen f. Wasserfahrzeuge<br />
286,8 150,1 72,8 -8,6<br />
.aus Deutschland 9,1 8,3 5,4 +51,3<br />
8425.31 Zugwinden, Spille, mit Elektromotor 62,7 66,8 22,5 -22,3<br />
.aus Deutschland 8,4 3,6 2,6 +131,9<br />
8426.991000 Derrickkrane 25,3 31,7 22,1 +141,3<br />
.aus Deutschland 5,0 2,3 3,2 +516,7<br />
8479.899020 Maschinen u. Geräte f. Schiffe<br />
oder Fischfang<br />
426,7 400,0 132,8 -31,7<br />
.aus Deutschland 20,4 15,4 12,5 +74,7<br />
8487.10 Schiffschrauben u. -flügel 297,0 411,5 181,4 +15,7<br />
.aus Deutschland 71,3 74,5 30,2 -17,5<br />
8526 Radargeräte, Funknavigationsgeräte u.<br />
Funkfernsteuergeräte<br />
229,7 261,7 115,2 -3,7<br />
.aus Deutschland 40,4 25,2 13,9 +32,0<br />
9014 Kompasse, and. Navigationsinstrumente 300,7 194,5 99,8 -1,8<br />
.aus Deutschland 37,2 19,9 9,1 -17,1<br />
Quellen: koreanische Außenhandelsstatistik, KOTIS<br />
Konjunktur<br />
verteilten sich auf STX Offshore & Shipbuilding<br />
und Hyundai Mipo Dockyard. Hyundai<br />
Samho Heavy Industries wird einen Teil der<br />
Aufträge von HHI ausführen.<br />
Die großen Schiffbauer setzen ihre Expansion<br />
im Ausland fort. DSME modernisiert<br />
in einem Joint Venture mit der russischen<br />
United Shipbuilding Corporation (USC)<br />
bis 2012 eine Werft in Swesda im Fernen<br />
Osten Russlands. Daneben hat sich DSME<br />
mit 30% am angolanischen Schiffbauer<br />
Paenal beteiligt. STX baut seine Brasilienaktivitäten<br />
in der Hoffnung auf Aufträge<br />
von Petrobras aus und plant für rund 1<br />
Mrd. USD für USC eine Werft in St. Petersburg<br />
zu errichten.<br />
Nach dem Willen des MKE soll <strong>Korea</strong> von<br />
2011 bis 2020 insgesamt 300 Mrd. Won<br />
(rund 200 Mio. Euro; 1 Euro = 1.532 Won<br />
im Jahresdurchschnitt von 2010) in die<br />
Entwicklung umweltfreundlicherer Schiffe<br />
mit geringeren Treibhausgasemissionen<br />
stecken. Davon sollen 194 Mrd. Won vom<br />
Staat finanziert werden.<br />
Die deutsche Zulieferindustrie hat eine<br />
starke Stellung auf dem koreanischen<br />
Markt. Da die koreanischen Werften in<br />
höherwertige Bereiche vorrücken, bieten<br />
sich deutschen Anbietern mit technisch<br />
und qualitativ anspruchsvollen Produkten<br />
und Lösungen auch in Zukunft gute Chancen.<br />
Beispiele sind Lösungen zum preiswerteren<br />
Betrieb von Schiffen, aber auch<br />
für neue Umweltvorschriften zur Reduzierung<br />
der Treibhausgasemissionen oder bei<br />
Ballastwasser.<br />
Wichtigste Messe der Branche ist die im<br />
zweijährigen Turnus stattfindende "Marine<br />
Week", vor allem deren größtes Segment<br />
"Kormarine". Die nächste Auflage soll vom<br />
26.10. bis 29.10.2011 stattfinden. Austragungsort<br />
ist das Busan Exhibition & Convention<br />
Center (BEXCO). Auch 2011 wird<br />
es eine vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie (BMWi) im Rahmen<br />
des Auslandsmesseprogramms geförderte<br />
deutsche Gemeinschaftsausstellung geben.<br />
Durchführungsgesellschaft ist wieder die<br />
Hamburg Messe und Congress GmbH.<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011 19
20<br />
Kompetenz<br />
Die Erfolgsgeschichte Trinigy <strong>Korea</strong><br />
Ein Bilderbuch-Start in den Wachstumsmarkt <strong>Korea</strong><br />
und wie die <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> dabei half<br />
Felix Röken<br />
Employing the KGCCI to help evaluate and navigate their potential risks, Trinigy has<br />
become a successful player in one of the top five game development markets in the<br />
world.<br />
Trinigy ist ein Privatunternehmen mit<br />
Hauptsitz in Deutschland, das Entwicklerstudios<br />
von Video- und Computerspielen<br />
in aller Welt bahnbrechende Engine-Technologien<br />
und erstklassigen Support anbietet.<br />
Dank dieser Game Engine-Technologie<br />
können die Entwickler von Videospielen<br />
und Simulationen grafisch anspruchsvolle<br />
Spiele noch schneller erstellen. Die<br />
Technologie wurde bei Trinigy von Grund<br />
auf entwickelt, um Spieleentwicklern eine<br />
modulare und erweiterbare Entwicklungs-<br />
Trinigy Office in Seoul<br />
umgebung zur Verfügung zu stellen. Diese<br />
erlaubt beim Erstellen der Spiele eine größere<br />
Freiheit.<br />
Aufgrund der großen Zahl an Spieleenthusiasten<br />
hat sich <strong>Korea</strong> rasch zu einem der<br />
wichtigsten Märkte für Spieleentwickler<br />
und Unternehmen wie Trinigy entwickelt,<br />
die diesen ihre Technologien anbieten. Tatsächlich<br />
handelt es sich bei <strong>Korea</strong> derzeit<br />
um einen der fünf größten Absatzmärkte<br />
für Middleware (der von Trinigy produzierten<br />
Softwarekategorie). Daher war<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011<br />
für Trinigy der Markteintritt in <strong>Korea</strong> eine<br />
faszinierende Angelegenheit, die zugleich<br />
jedoch mit erheblichen Investitionen und<br />
den entsprechenden Risiken verbunden<br />
war.<br />
Das Unternehmen hatte bereits zuvor einige<br />
Softwarelizenzen in <strong>Korea</strong> verkauft,<br />
wobei es sich jedoch zumeist um mehr<br />
oder minder zufällige Abschlüsse handelte.<br />
Auch waren die Kenntnisse über den koreanischen<br />
Markt damals äußert lückenhaft.<br />
Ende 2009 veränderte sich der Markt und<br />
Trinigy erkannte die Gelegenheit, in den<br />
koreanischen Spielemarkt zu investieren.<br />
Trinigy ließ sich für diesen Prozess von<br />
der Deutsch-<strong>Korea</strong>nischen Industrie- und<br />
Handelskammer (<strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>) beraten und<br />
unterstützen, nicht zuletzt um einige der<br />
Risiken zu umschiffen.<br />
Von der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> erfuhr man bei Trinigy<br />
rasch, was für den Erfolg des Unternehmens<br />
in <strong>Korea</strong> erforderlich war. Nicht nur<br />
wurden sprachliche, kulturelle, rechtliche<br />
und bürokratische Hürden abgebaut und<br />
entscheidende Kontakte vor Ort vermittelt,<br />
sondern Trinigy wurde auch darin bestätigt,<br />
dass koreanische Kunden lokalen Vor-<br />
Ort-Support, koreanische Dokumentation,<br />
lokale Schulungen, einen technischen Support<br />
in koreanischer Sprache sowie koreanische<br />
Vertriebsmitarbeiter erwarten.<br />
Dank der nun erheblich besseren Kenntnisse<br />
der Marktanforderungen und kulturellen<br />
Bedingungen konnte Trinigy nicht<br />
nur eine Investitionsstrategie entwickeln,<br />
sondern auch ein engagiertes Team in<br />
<strong>Korea</strong> aufbauen. Mitentscheidend für den<br />
Erfolg war das von Joo Han 'John' Lee<br />
angeführte Team vor Ort. Dieses Team stellt<br />
nicht nur kompetenten lokalen Support für<br />
den koreanischen Markt bereit, sondern<br />
sorgt zudem für ein erheblich besseres Verständnis<br />
für den Markt, da zwischen den<br />
Trinigy Niederlassungen ein regelmäßiger<br />
und stetiger Austausch von Mitarbeitern<br />
stattfindet.<br />
Dank dieses koreanischen „Delta Force“-<br />
Teams, welches lediglich um einige Mitarbeiter<br />
vom deutschen Hauptsitz ergänzt<br />
worden ist, erfreut sich Trinigy in <strong>Korea</strong><br />
eines raschen Erfolgs. Zudem wurden die<br />
Unternehmensgründer und das Management<br />
schnell zu bekennenden Fans von<br />
<strong>Korea</strong>, seinen Menschen und seiner Kultur.<br />
Trinigy ist stolz auf das, was in <strong>Korea</strong> in<br />
einem solch kurzen Zeitraum erreicht werden<br />
konnte. Dies gilt insbesondere für das<br />
Trinigy-Team in Seoul, dem dieser Erfolg zu<br />
verdanken ist. Seit der Gründung im Jahr<br />
2010 hat sich Trinigy <strong>Korea</strong> erfolgreich zu<br />
einem wichtigen Wettbewerber entwickelt<br />
und für herausragende Vertriebsergebnisse<br />
in der Region gesorgt.<br />
Felix Röken ist Group General Manager<br />
der Trinigy®.
Corporate Pension<br />
Starting point for a happy life after retirement<br />
Kumjoo Huh<br />
<strong>Korea</strong> is aging at an unprecedented speed<br />
due to the increase in the average life span<br />
and decrease in birth rate. Today, <strong>Korea</strong>ns<br />
have more years to live after retirement<br />
in comparison to the past. Thus, <strong>Korea</strong>ns<br />
now face the challenge to prepare themselves<br />
for life after retirement. Based on<br />
these circumstances, the <strong>Korea</strong>n government<br />
introduced the corporate pension in<br />
The only specialized team for MNC’s corporate pension in <strong>Korea</strong>, Kyobo Life Global Business<br />
December 2005, as a tool to help <strong>Korea</strong>ns<br />
secure necessary resources for post retirement<br />
life.<br />
In <strong>Korea</strong>, all employers are required by law<br />
to set aside money, known as “severance<br />
payment”, to pay out retirement benefits<br />
when their employees retire. However,<br />
the so called severance payment plan has<br />
not been able to function properly, one of<br />
the reasons being the insecurity of retirement<br />
benefits. Many companies have<br />
booked this resource in their balance sheet<br />
without accumulating the actual fund. As a<br />
result, many employees have not been able<br />
to collect their retirement benefits when<br />
companies went bankrupt. The new corporate<br />
pension, however, requires employers<br />
to deposit money at external institutions<br />
to prevent employees from not being able<br />
to collect their retirement benefits in the<br />
event of the bankruptcy of the company.<br />
The corporate pension plan encompasses<br />
two types: Defined Benefit (DB) and<br />
Defined Contribution (DC). Employers are<br />
able to select either type, depending on<br />
the company’s needs. Employees can also<br />
choose either a lump sum or an annuity<br />
payment when they collect their retirement<br />
benefit at the time of retirement.<br />
Under a DB plan, employers take on the<br />
responsibility of making the investment<br />
decision on the pension assets, and employees<br />
have a defined amount of retirement<br />
benefits. For a DC plan, employees make<br />
the investment decision and bear all of the<br />
investment responsibility. As the employees<br />
take the investment risk, the investment<br />
returns go to the employees. The<br />
ultimate amount of retirement benefits<br />
varies depending on the investment results<br />
of each employee.<br />
The number of participants for the corporate<br />
pension system has been increasing<br />
steadily since it was introduced in<br />
December 2005. As of May 2011, there<br />
are 2,714,275 participants accounting for<br />
Kompetenz<br />
29.7% of the total number of full time<br />
employees.<br />
A revision of the Employee Retirement<br />
Benefit Security Act (ERBSA) has been<br />
passed by the National Assembly on June<br />
30 th, 2011. The revision includes measures<br />
to complement and promote corporate<br />
pensions. It is important to fully understand<br />
what has been revised and added to<br />
adopt corporate pensions that satisfy both<br />
employers and employees. Most important<br />
of all, all newly established corporations<br />
are required to adopt a corporate pension<br />
system within one year. Therefore, more<br />
employees, especially those in small companies,<br />
will be able to participate in corporate<br />
pensions. Additionally, employees<br />
can participate in both DB and DC, splitting<br />
their pension assets into two types of<br />
plans.<br />
With respect to the revised ERBSA, once<br />
this revision becomes effective in July of<br />
2012, in-service withdrawal will be strictly<br />
limited to the cases defined by the Presidential<br />
Decree, namely, purchasing a house<br />
by those who do not have any or supporting<br />
medical expenses for long term<br />
treatment. Retirement benefits prior to<br />
the age of 55 must be transferred to IRP<br />
(Individual Retirement Pension) to prevent<br />
benefits from being spent as living<br />
expenses. Today, the average life span of<br />
<strong>Korea</strong>ns is 80 years, and it is predicted that<br />
it will increase to 100 in the near future.<br />
Whether long life becomes a blessing or<br />
a misfortune depends on how well people<br />
are prepared for their future. A corporate<br />
pension is the starting point for a happy<br />
life after retirement.<br />
Ms. Kumjoo Huh is Head of Global<br />
Business / Retirement Pension Division at<br />
Kyobo Life Insurance Co., Ltd.<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011 21
22<br />
Kontrakte<br />
Efficient Risk Management Strategies for Patented<br />
Technology of German Enterprises in <strong>Korea</strong><br />
Rana Lee<br />
While foreign enterprises have suffered<br />
with overcoming cultural barriers and finding<br />
technologically-savvy personnel in<br />
<strong>Korea</strong> when entering the <strong>Korea</strong>n market,<br />
they now face new challenges such as<br />
technological power and patents of <strong>Korea</strong>n<br />
enterprises. Through persistent R&D, coupled<br />
with patent strategies and linked to<br />
R&D activities of other corporations, many<br />
<strong>Korea</strong>n companies have sufficient portfolios<br />
of intellectual property. An increasing<br />
number of small-to-medium size enterprises<br />
are following business strategies<br />
involving intellectual property portfolios.<br />
Accordingly, risk management in <strong>Korea</strong> has<br />
become as important as in other developed<br />
nations.<br />
Assessment of Competition<br />
and Risk<br />
Through patent search prior to entering<br />
the <strong>Korea</strong>n market, companies can find out<br />
whether their business might infringe any<br />
patents and whether any of their patents<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011<br />
may be infringed by any competitor. Further,<br />
they can use the patent search to<br />
plan effective strategies for preventing<br />
leakage of valuable technologies. The<br />
search can be carried out based on the<br />
products (or technologies) or the competitors.<br />
In either case, the patent filing trends<br />
can be assessed per product and per com-<br />
petitor through quantitative analysis. It is<br />
preferable that the patent search includes<br />
pending patent applications.<br />
Periodical Monitoring<br />
Like in Germany, in <strong>Korea</strong> there is no possibility<br />
of change in the scope of rights<br />
of an issued patent. The scope of rights<br />
of a pending application can be changed<br />
through amendment pursuant to the result<br />
of examination or through preliminary<br />
amendment and/or divisional application<br />
by the applicant. Hence, what has been<br />
determined to be not infringing the pending<br />
application, may in fact be infringing<br />
the patent that will be issued as a result of<br />
changing the scope of rights of the pending<br />
application.<br />
Only when pending applications of competitors<br />
are constantly monitored, one<br />
can actively try to block the issuance of<br />
patents through third-party submission<br />
of information or induce the reduction/<br />
change of the scope of rights. At the same<br />
time, it is recommendable to prepare a<br />
design-around or a legal opinion for noninfringement.<br />
Unlike in Germany, once the<br />
opportunity to utilize the third-party submission<br />
is missed, one will no longer be<br />
able to invalidate/nullify an issued patent<br />
of the competitor without inevitably exposing<br />
one’s identity to the competitor.<br />
Warning Letter or Litigation<br />
Unlike in Germany, in <strong>Korea</strong> a cease and<br />
desist letter does not necessarily mean<br />
the beginning of litigation. Rather, the<br />
letter is more often used as a means of<br />
amicable resolution. When an infringer<br />
or a potential infringer appears on the<br />
radar, it is recommended to consult with<br />
a patent attorney about sending a cease<br />
and desist letter. If the (potential) infringer<br />
is a corporation with ample funds and<br />
manpower, the letter should be drafted for<br />
the purpose of negotiation, otherwise for<br />
stopping the infringing activity. In fact,<br />
there is a high probability of succeeding<br />
in stopping the infringing activity without<br />
any injunction or infringement litigation<br />
when a cease and desist letter is sent to a<br />
small-scale trading company that imports<br />
infringing products.<br />
Even if infringement was clear and apparent<br />
and the urgency of preservation was<br />
recognized, no injunction would likely be<br />
made within 2 or 3 days, unlike in Germany.<br />
That means, the recipient of the cease<br />
and desist letter would still have enough<br />
time to properly react to the warning of
the patentee. However, if there is no local<br />
office or branch in <strong>Korea</strong> to support possible<br />
injunctive affairs, there might not<br />
be enough time for reaction due to the<br />
required postal delivery of legal papers,<br />
such as the petition for injunction. Thus it<br />
is advisable to pre-appoint a patent attorney<br />
or attorney-at-law.<br />
Minimizing Procedural Risk<br />
The maximum scope of rights should be<br />
secured by filing as many patent applications<br />
as possible, as well as divisional<br />
applications in order to prepare for the<br />
advent of a (potential) infringer. Patentability<br />
is based on similar criteria throughout<br />
the world but the procedure is different<br />
from one country to another. Therefore, it<br />
is in the German company’s best interest<br />
to be aware of the procedure and timing<br />
required in patent prosecution in <strong>Korea</strong>.<br />
One of the most significant differences<br />
in patent prosecution between Germany<br />
(and Europe) and <strong>Korea</strong> is the request for<br />
examination. While the applicant may file<br />
the request for examination within 7 years<br />
from the application date in Germany (in<br />
European Patent Office, within 6 months<br />
from the issue date of search report), the<br />
<strong>Korea</strong>n Intellectual Property Office (KIPO)<br />
requires to file the request within 5 years<br />
from the application date. Also, while it is<br />
possible in Germany and Europe to file the<br />
request for examination and search separately,<br />
separate requests are not allowed in<br />
<strong>Korea</strong>. However, a fast track examination<br />
may be initiated in <strong>Korea</strong> by having the<br />
prior art search conducted by a search<br />
authority designated by the KIPO.<br />
While in Germany it is possible to firstly<br />
file the application in a language other<br />
than German and later file the German<br />
translation, the KIPO still does not accept<br />
the application prepared in a language<br />
other than <strong>Korea</strong>n. Therefore, it is critical<br />
Making our world safer<br />
TÜV Nord Group<br />
represented in <strong>Korea</strong> by its two<br />
companies TUV Nord <strong>Korea</strong> and INCOK.<br />
With more than 200 highly qualified employees, we<br />
provide expert services in inspection, testing and certification for<br />
domestic and international clients.<br />
The Inspection Company of <strong>Korea</strong><br />
Member of TÜV NORD Group<br />
836-15, Yeoksam-dong, Gangnam-gu, Seoul <strong>Korea</strong><br />
Tel.:+82-2-2188-0011, Fax:+82-2-554-3884<br />
www.incok.co.kr seoul@incok.com<br />
Kontrakte<br />
to provide sufficient time for the translation<br />
of the application into <strong>Korea</strong>n.<br />
Last but not least, whereas there is no<br />
grace period for any patent application in<br />
Germany and very stringently in Europe,<br />
novelty is recognized for any application<br />
filed in <strong>Korea</strong> within a 6-month grace period.<br />
However, the grace period is allowed<br />
for a utility model application in Germany.<br />
Virtually the same criteria are applied<br />
for the determination of inventiveness for<br />
both patent applications and utility model<br />
applications in <strong>Korea</strong>. Filing a patent application<br />
instead of a utility model application<br />
would be more advantageous for the<br />
applicant in <strong>Korea</strong> because the validity<br />
term of a patent in <strong>Korea</strong> is 20 years while<br />
the term of a utility model is only 10 years.<br />
Rana Lee is President, Patent Attorney at<br />
EZ International Patent & Trademark Law<br />
Office.<br />
TÜV NORD <strong>Korea</strong> Ltd.<br />
Member of TÜV NORD Group<br />
#1702 <strong>Korea</strong> Trade Tower, 159-1<br />
Samseong-dong, Gangnam-gu, Seoul 135-729 , <strong>Korea</strong><br />
Tel. +82-2-6000-4222, Fax. +82-2-6000-4223<br />
i@tuv-nord.com www.tuvnord.or.kr<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011 23
24<br />
Schweizer Seiten<br />
Exportplattform „Cleantech Switzerland“<br />
Saubere Technologie auf dem Vormarsch<br />
Isabelle Leemann<br />
Cleantech is nowadays considered to be an industry sector with high growth potential<br />
and will have an estimated share of 5.5-6% of the world trade volume by 2020.<br />
Switzerland is a world leader in Cleantech and with the support of the official export<br />
platform “Cleantech Switzerland” aims to boost Cleantech-exports also to <strong>Korea</strong>,<br />
which shares Switzerland’s focus on development of eco-friendly industries.<br />
Die Schweiz gilt weltweit als Vorreiter in<br />
der Entwicklung umweltfreundlicher Technologien<br />
und Lösungen für erneuerbare<br />
Energien. Besonders die zwei neuesten<br />
Schweizer Projekte im Bereich nachhaltiger<br />
Energiegewinnung sorgten in diesem<br />
Jahr international für großes Aufsehen:<br />
Zum einen die „Monte Rosa Hütte“, ein<br />
Projekt der ETH Zürich in Zusammenarbeit<br />
mit dem Swiss Alpine Club (SAC; siehe<br />
folgenden Artikel), und zum anderen das<br />
Projekt des Abenteurers Bertrand Piccard,<br />
der 2012 in einem rein mit Solarenergie<br />
betriebenen Flugzeug („Solar plane“) der<br />
Firma Solar Impulse die Welt umrunden<br />
will.<br />
Die sogenannte Clean Technology oder<br />
Cleantech hat lange Tradition in der<br />
Schweiz und wird von der Regierung aktiv<br />
unterstützt: Im Jahre 2010 wurde im Rahmen<br />
der Stabilisierungsmaßnahmen des<br />
Bundes (Finanzkrise 2008/09) und initiiert<br />
durch Osec (Business Network Switzerland,<br />
www.osec.ch) die Organisation „Cleantech<br />
Switzerland“ ins Leben gerufen. Sie ist<br />
rechtlich als Verein strukturiert. Mitglieder<br />
des Vereins sind bestehende Cleantech-<br />
Verbände und Gruppierungen, wie Swissmem<br />
und der Schweizerische Verband für<br />
Umwelttechnik (SVUT).<br />
Die Organisation „Cleantech Switzerland“<br />
ist eine der vier Exportplattformen von<br />
Osec und hat eine wichtige Vermittlerrolle<br />
zwischen Schweizer Unternehmen,<br />
potenziellen Kunden, Investoren, Regierungsstellen<br />
und ausländischen Partnerfirmen,<br />
mit dem konkreten Ziel, für Schweizer<br />
Cleantech-Unternehmen Aufträge im<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011<br />
Ausland zu generieren. Sie bietet zudem<br />
Schweizer KMU aus dem Cleantech-Sektor<br />
Informationen und konkrete, projektbezogene<br />
Unterstützung bei deren Exportplänen<br />
in relevante Cleantech-Märkte weltweit.<br />
„Cleantech Switzerland“ stützt sich dabei<br />
sowohl auf eigene Ressourcen, als auch<br />
auf das Wissen, Know-how und die Unterstützung<br />
von Schweizer Außenstellen wie<br />
diplomatische Vertretungen, Swiss Business<br />
Hubs und Handelskammern. Die Hauptzielmärkte<br />
für Cleantech sind im Moment China,<br />
Indien, Nordamerika und ausgewählte<br />
EU Staaten (England und Polen), wobei<br />
<strong>Korea</strong> mit seiner ‚Green Growth‘-Strategie<br />
(seit 2009) in Zukunft ein weiteres mögliches<br />
Fokusland sein könnte.<br />
Cleantech umfasst Technologien, Verfahren,<br />
Güter und Dienstleistungen, die<br />
zum Ziel haben, die Umweltbelastung zu<br />
reduzieren und eine nachhaltige Nutzung<br />
natürlicher Ressourcen und Systeme zu<br />
ermöglichen: Cleantech findet Anwendung<br />
in sämtlichen Wirtschaftsbereichen und<br />
betrifft die ganze Wertschöpfungskette.<br />
Genauso wie <strong>Korea</strong> hat auch die Schweizer<br />
Wirtschaft das Potenzial von Cleantech<br />
auf dem Weltmarkt erkannt. Das weltweite<br />
Marktvolumen für Cleantech-Anwendungen<br />
im Jahre 2020 wird auf über 3<br />
Bill. Franken geschätzt, was einem Anteil<br />
von 5,5-6% am Gesamtwirtschaftsvolumen<br />
entspricht. Die Schweiz, als eine der<br />
führenden Nationen in Innovation, Wissenschaft<br />
und Technologie, erfüllt die besten<br />
Voraussetzungen für die Entwicklung und<br />
Vermarktung von Cleantech-Produkten und<br />
–Dienstleistungen. Von wirtschaftlichen<br />
Aspekten abgesehen ist die Schweiz auch<br />
ein Land, das großen Wert auf Umweltschutz<br />
sowie den schonenden Umgang mit<br />
Ressourcen legt und die dafür notwendigen<br />
Prozesse und Gesetze implementiert hat.<br />
Die Dienstleistungen von „Cleantech Switzerland“<br />
beinhalten das Betreiben eines<br />
Webportals (www.cleantech-switzerland.<br />
com) mit einer eigenen Unternehmensdatenbank,<br />
sowie lokale Business-Scouts<br />
und Schweizer Senior Industry Advisors,<br />
die gezielt Projekte aus dem Cleantech-<br />
Bereich im In- und Ausland identifizieren,<br />
filtern und an Schweizer Cleantech-Unternehmen<br />
herantragen.<br />
Isabelle Leemann, Commercial Assistant,<br />
Swiss Business Hub <strong>Korea</strong>.<br />
Das „Solar plane“ über dem Schloss Chillon Quelle: www.cleantech-switzerland.com
Exportplattform „ingenious switzerland“<br />
Schweizer Seiten<br />
Zusammenspiel von Kreativität, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft<br />
Isabelle Leemann<br />
The organization “ingenious switzerland”, one of the four export platforms in<br />
Switzerland, supports architects, engineers and designers to bring their products and<br />
projects to international markets and to find partners abroad. As “UNESCO city of<br />
design”, Seoul (and <strong>Korea</strong>) is a promising partner for an expanded future collaboration.<br />
„ingenious switzerland“ – so nennt sich die<br />
Exportplattform für Architektur, Engineering<br />
und Design, welche Teilbereiche einer<br />
stark wachsenden Kultur- und Kreativwirtschaft<br />
in der Schweiz sind. Die Organisation<br />
wurde auf Initiative des Bundes und<br />
mit der Unterstützung des Staatssekretariates<br />
für Wirtschaft durch das Business<br />
Network Switzerland (Osec; www.osec.ch)<br />
im Rahmen der Stabilisierungsmaßnahmen<br />
2008/09 (Finanzkrise) geschaffen.<br />
Zu den Hauptaufgaben von „ingenious<br />
switzerland“ zählen sowohl die Förderung<br />
von Schweizer Kompetenzen und Talenten<br />
in den Bereichen Architektur, Engineering,<br />
Design und deren Produkten, als auch die<br />
Bereitstellung von Dienstleistungen, die<br />
es ihren Mitgliedern erlauben, ihr Exportpotenzial<br />
besser auszuschöpfen. Die Organisation<br />
unterstützt die Zusammenarbeit<br />
zwischen KMU und Architekten, Designern<br />
und Ingenieuren. Sie setzt sich mit einem<br />
stark international orientierten Dienstleistungsprogramm<br />
gezielt für die Bekanntmachung<br />
dieser Industrien im Ausland<br />
unter dem gemeinsamen Label „ingenious<br />
switzerland“ ein.<br />
„ingenious switzerland“ bietet folgende<br />
Dienstleistungen:<br />
• Vernetzung der Mitglieder mit potenziellen<br />
Kunden im Ausland<br />
• Marketing in den Zielmärkten<br />
• Marken-Nutzungsrechte für „ingenious<br />
switzerland“<br />
• Bereitstellung der Infrastruktur bei Teilnahme<br />
an Ausstellungen und Messen<br />
• Organisation von Geschäftsreisen im<br />
Ausland<br />
• Schulungsveranstaltungen: Juristische<br />
Schulung, Nachdiplomstudium<br />
• Individuelle Beratung und Unterstützung<br />
Quelle: Cabane Monterosa - www.ethz.ch © Tonatiuh Ambrosetti<br />
Als bevorzugte Zielmärkte mit einem großen<br />
Geschäftspotenzial für Architektur, Engineering<br />
und Design wurden in einer ersten<br />
Phase Frankreich, Deutschland, China, Singapur<br />
und Schweden eruiert. Durch die<br />
Ernennung der koreanischen Hauptstadt<br />
Seoul zur „UNESCO City of Design“ letztes<br />
Jahr hat <strong>Korea</strong> mittlerweile immer größeren<br />
Einfluss in der Kultur- und Kreativwirtschaft<br />
weltweit genommen. <strong>Korea</strong> gilt zwar<br />
für die Schweiz noch nicht als Zielmarkt,<br />
doch bleibt <strong>Korea</strong>s Stärke, vor allem im<br />
industriellen Design, auch in der Schweiz<br />
nicht unbemerkt. <strong>Korea</strong> wird daher in den<br />
nächsten Jahren voraussichtlich stärker in<br />
das Blickfeld Schweizer Unternehmen der<br />
Kultur- und Kreativwirtschaft rücken.<br />
Die Wertschöpfungskette und Angebote<br />
der Bereiche Architektur, Engineering und<br />
Design sind sehr umfassend. Die Schweiz<br />
profiliert sich dabei vor allem in den<br />
Bereichen Projektmanagement (vom Entwurf<br />
bis zur Realisierung) und Produktion<br />
mit hohem zusätzlichen Mehrwert (Materialien,<br />
Spitzentechnologien, komplexe<br />
Konstruktionen). Das Projekt „Monte Rosa<br />
Hütte“ (s. Foto) stellte diese Kompetenzen<br />
klar unter Beweis. Am Gorner Gletscher in<br />
Zermatt errichtete die ETH Zürich zusammen<br />
mit dem Swiss Alpine Club (SAC) in<br />
den Jahren 2009/10 die mehrfach international<br />
ausgezeichnete „Monte Rosa Hütte“<br />
(www.neuemonterosahuette.ch). Durch<br />
ein ausgeklügeltes, nachhaltiges Energieversorgungssystem<br />
funktioniert die Hütte<br />
sozusagen als selbstversorgender Organismus.<br />
Diese technische Meisterleistung, das<br />
kristallförmige Design der Hütte, sowie die<br />
exzellente architektonische Ausführung<br />
machen das Projekt zum Vorzeigebeispiel<br />
für das funktionierende Zusammenspiel<br />
von Technik, Design und Architektur im<br />
Zusammenhang mit Umweltschutz und<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Für weitere Informationen:<br />
www.ingenious-switzerland.com<br />
Isabelle Leemann, Commercial Assistant,<br />
Swiss Business Hub <strong>Korea</strong>.<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011 25
New Members<br />
AirPlus International<br />
Mr. Thomas Hoffmann<br />
Associate Director / Commercial Development<br />
and Finance AP<br />
E-Mail: thoffmann@airplus.com<br />
Branche: Banking, Financial Services<br />
BEXCO<br />
Mr. Soo-Ik Kim, President & CEO<br />
E-Mail: sikim@bexco.co.kr<br />
Branche: Trade Fair, Exhibition<br />
Dr. Heinrich Schneider Messtechnik GmbH<br />
Dr. Wolfram Kleurer, CEO<br />
E-Mail: w.kleurer@dr-schneider.de<br />
Branche: Machinery<br />
GBK Co., Ltd.<br />
Mr. Chulmin Yoo, Director / Management<br />
E-Mail: gbk365@gmail.com<br />
Branche: Food and Beverage; Import, Export<br />
JIN & KIM Law Office<br />
Mr. Kevin Kim, Lawyer<br />
E-Mail: mjung@jinandkim.com<br />
Branche: Banking, Financial Services; Consuting<br />
(Business); Legal, Tax, Accounting<br />
Upcoming<br />
August 31<br />
Half-Year<br />
Economic Outlook<br />
5:00-9:00 pm<br />
Grand Ballroom<br />
The Ritz-Carlton Seoul<br />
October 25-28<br />
Country Consulting South <strong>Korea</strong><br />
in Zurich / Switzerland<br />
Osec Zurich<br />
Contact: Mr. Marcel Germann<br />
mgermann@osec.ch / www.osec.ch<br />
September 5<br />
Sundowner #4<br />
6:30 pm<br />
KGCCI Veranda<br />
JW Technology Co., Ltd.<br />
Mr. Jason Park, CEO<br />
E-Mail: jasonpark@jw-tech.co.kr<br />
Branche: Machinery; Mechanical and Plant Engineering;<br />
Renewable Energy; Wholesale<br />
Kanzlei Dr. Viola Lindemann<br />
Dr. Viola Lindemann, Rechtsanwältin<br />
E-Mail: v.lindemann@lindemann-international.<br />
de<br />
Branche: Legal, Tax, Accounting<br />
<strong>Korea</strong> Consult<br />
Mr. Anton Scholz, General Manager<br />
E-Mail: info@korea-consult.com<br />
Branche: Consuting (Business)<br />
MindsGroup<br />
Ms. Unwha Choi, CEO<br />
E-Mail: unwhachoi@mindsgroup.biz<br />
Branche: Education<br />
Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Hana Cha | hncha@kgcci.com<br />
Novaled AG<br />
Dr. Andreas Haldi, Senior Manager Customer<br />
Support <strong>Korea</strong><br />
Mr. Gerd Guenther, Chief Marketing Officer<br />
E-Mail: andreas.haldi@novaled.com<br />
Branche: Chemistry, Pharmaceuticals; Electrical<br />
and Electronics Industry<br />
October 12-16<br />
Canton Vaud: Government and<br />
Business Delegation to <strong>Korea</strong><br />
Contact: Ms. Monica Baik<br />
okjeong.baik@eda.admin.ch<br />
seo.sbh-korea@eda.admin.ch<br />
November 1-2<br />
Foreign Investment Week 2011<br />
Grand Intercontinental Hotel, Seoul<br />
Contact: Ms. SeongYun Toppi<br />
ktc9@kotra.ch<br />
Orez International<br />
Mr. Jin Gyu Lee, CEO<br />
E-Mail: orez01@naver.com<br />
Branche: Cosmetics<br />
Kontakte<br />
Protool GmbH<br />
Mr. Fabian Klopfer, Managing Director<br />
E-Mail: fabian.klopfer@tts-protool.com<br />
Branche: Tools<br />
va-Q-tec AG<br />
Ms. In Sook Yoo, Marketing Director<br />
E-Mail: yoo@va-q-tec.com<br />
Branche: Automotive and Supply; Building Materials<br />
and Supply; Plastics, Rubber Industry;<br />
Transportation, Logistics, Relocation<br />
Volkswagen Financial Services <strong>Korea</strong> Ltd.<br />
Mr. Kwang-Bae Lee, President<br />
E-Mail: kb.lee@vwfs.com<br />
Branche: Banking, Financial Services<br />
October 24/26<br />
Export Dialogue South <strong>Korea</strong><br />
followed by Country Consulting<br />
in Lugano / Delémont<br />
October 24, Osec Lugano<br />
October 26, Chambre de commerce et<br />
d’industrie du Jura, Delémont<br />
Contact: Mr. Marcel Germann<br />
mgermann@osec.ch / www.osec.ch<br />
November 9<br />
30 Anniversary Gala Diner<br />
Grand Ballroom<br />
Grand Hyatt Seoul<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011 27
28<br />
Kontakte<br />
Contacts<br />
Breakfast Meeting with H.E.<br />
Ambassador Tomasz Kozlowski<br />
On Friday, June 24 th, KGCCI hosted a breakfast meeting with H.E. Ambassador Tomasz Kozlowski,<br />
Head of the EU Delegation in <strong>Korea</strong>, at the Grand Hyatt Seoul. Mr. Kozlowski shared his perspectives<br />
and insights about the EU-<strong>Korea</strong> Free Trade Agreement which came into force on July 1 st,<br />
2011.<br />
<strong>Korea</strong> Event in Germany<br />
Working Group for SME<br />
On June 20th, the KGCCI Working group for small and medium-sized companies held the first meeting under its<br />
new Chairman Michael Hennig, President of <strong>Korea</strong> Illies Engineering. Mr. Hennig thanked Mr. Friedrich Stockinger,<br />
President of TRUMPF <strong>Korea</strong>, for his successful commitment as Chairman of the Working group for the last 7 years.<br />
The participants discussed the results of the 2011 KGCCI Salary Survey, this year’s wage increase trends in <strong>Korea</strong><br />
and the requirement of “approved exporter” status under the EU-<strong>Korea</strong> Free Trade Agreement.<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011<br />
KGCCI EU Patent and Trademark<br />
Law Seminar<br />
Sundowner #2 and #3<br />
On June 28 th, the <strong>Korea</strong> Electronics<br />
Association (KEA) in cooperation with<br />
KGCCI held a EU Patent and Trademark<br />
Law Seminar. Specialists of<br />
the <strong>Korea</strong>n Trade Committee (semijudicial<br />
agency of the <strong>Korea</strong>n Ministry<br />
of Knowledge Economy) and the<br />
law firms Shin & Kim (<strong>Korea</strong>) as well<br />
as Remmertz Son (Germany) informed<br />
more than 50 representatives of<br />
<strong>Korea</strong>n electronic companies about<br />
recent legal trends and prospects in<br />
the EU patent and trademark protection.<br />
KGCCI German Vice-President<br />
Stefan Heuer, Representative Director<br />
of TÜV Rheinland <strong>Korea</strong> (pictured),<br />
underlined the successful long-term<br />
cooperation between KGCCI and KEA<br />
in organizing the <strong>Korea</strong>n joint booth<br />
on the IFA, the global trade show<br />
for consumer electronics and home<br />
appliances in Berlin, Germany.<br />
On July 5 th, KGCCI participated in the “<strong>Korea</strong> –<br />
your future is here” event as speaker and also<br />
supported the event organization. This event was<br />
hosted by the Ministry of Knowledge Economy<br />
(MKE) in Duesseldorf, Germany. Mr. Lee Byeongcheol,<br />
Director General for Foreign Investment<br />
Policy at MKE headed a <strong>Korea</strong>n delegation of<br />
30 participants. In the course of the event, RWE<br />
and Mr. Michael Hennig, President of <strong>Korea</strong> Illies<br />
Engineering as Representative of RWE e-Mobility<br />
in <strong>Korea</strong>, presented infrastructure solutions for<br />
electric cars to Mr. Lee.<br />
On March 30 th, around 110 members gathered on the KGCCI veranda to enjoy<br />
a glass of Maisel’s Weisse or Bitburger beer and Curry-Wurst at the KGCCI<br />
Sundowner for the second time this year. This sundowner was kindly sponsored<br />
by TÜV Rheinland <strong>Korea</strong> Ltd. Another sundowner was held on June 25 th. All<br />
participants appreciated these informal networking opportunities in a relaxed<br />
after-work atmosphere.
Der Titel macht’s<br />
Diana Schüler<br />
The hierarchical title system is based on Confucian tradition and one of the pillars of<br />
<strong>Korea</strong>n family and business life.<br />
Anders als in Deutschland werden in der<br />
koreanischen Gesellschaft verschiedene<br />
Anreden, Titel und Höflichkeitsformen<br />
für das jeweilige Gegenüber verwendet.<br />
Im Unternehmen wird ein Mitarbeiter<br />
mit seinem Nachnamen, ergänzt durch<br />
einen Zusatz, den Arbeitstitel „Jikkeum“,<br />
der seiner Position im Unternehmen entspricht,<br />
angeredet. Berufseinsteiger haben<br />
üblicherweise keinen „Jikkeum“, sondern<br />
sind lediglich „Pyeongsawon“ (normaler<br />
Angestellter). Nach drei bis fünf Jahren<br />
steigt man zum „Daeri“ (Assistenzmanager)<br />
auf, nach weiteren vier Jahren kann man<br />
auf den Titel „Gwajang“ hoffen, der einer<br />
Managerposition entspricht. Danach folgen<br />
zwei weitere Stufen auf der mittleren Führungsebene<br />
(„Chajang“ – Stv. Abteilungsleiter,<br />
„Bujang“ – Abteilungsleiter), bis man<br />
die Führungsebene erreicht. Vom „Isa“, der<br />
direkt über der Managementebene steht,<br />
über den „Daepyoisa“, welcher mit einem<br />
CEO vergleichbar ist, kann man bis hin<br />
zum „Buhoejan“ (Stv. Vorsitzender) aufsteigen.<br />
Dies ist die höchste Position, die<br />
in einem Chaebol, einem familiengeführten<br />
Unternehmen, von einem Nichtfamilienmitglied<br />
erreicht werden kann. Der Vorsitzende<br />
eines Chaebols hat die mächtigste<br />
Position des „Hoejang“ inne.<br />
Die für <strong>Korea</strong> typische Fokussierung auf<br />
Hierarchie und Seniorität fängt auf fami-<br />
liärer Ebene an, denn ein Unternehmen ist,<br />
aus koreanischer Sicht, nichts anderes als<br />
eine erweiterte Familie. So sollte (traditionellerweise)<br />
z.B. eine koreanische Frau<br />
vor der Heirat ihrem Vater, nach der Heirat<br />
ihrem Ehemann, und nach dem Tod des<br />
Ehemanns ihrem ältesten Sohn unterworfen<br />
sein. Das erstgeborene Kind wiederum,<br />
welches von den Eltern „Cheotjjae<br />
adeul/ddal“ (erste/r Sohn/Tochter) genannt<br />
wird und dessen familiäre Stellung somit<br />
gegenüber jüngeren Geschwistern hervorgehoben<br />
wird, muss gegenüber Eltern und<br />
Vorfahren gewisse Pflichten erfüllen, v.a.<br />
bei Ahnenzeremonien. Die tiefe Verankerung<br />
des Hierarchiesystems in <strong>Korea</strong> erklärt<br />
sich aus dem Konfuzianismus. Über- und<br />
Unterordnungsverhältnisse gehören zu den<br />
wichtigsten Tugenden der konfuzianischen<br />
Lehre. Daher sollte sich jeder Mensch seiner<br />
gesellschaftlichen Position und seiner<br />
daraus resultierenden Aufgaben und Verhaltensweisen<br />
stets bewusst sein, um die<br />
Harmonie in der Gesellschaft aufrechtzuerhalten.<br />
Vor allem zeichnet sich die koreanische<br />
Sprache, angelehnt an das Chinesische,<br />
durch ein ausgeprägtes Honorativsystem<br />
aus, welches das Beziehungsverhältnis<br />
zwischen Personen exakt wiedergibt.<br />
Viele <strong>Korea</strong>ner erfragen daher bei der<br />
ersten Begegnung neben der Visitenkarte<br />
zunächst Beruf, Alter und Familienstand,<br />
um herauszufinden, welche Honorativform<br />
<strong>Korea</strong> Life<br />
zu benutzen ist. Aus westlicher Sicht sind<br />
manche dieser Fragen sehr persönlich.<br />
Positiv am Hierarchiesystem ist sicherlich<br />
hervorzuheben, dass ein gewisser Anstand<br />
und Respekt vor denjenigen bewahrt wird,<br />
die älter sind oder länger im Unternehmen<br />
arbeiten. In der Familie lässt sich dies auf<br />
die Ehrung der Eltern und Vorfahren übertragen.<br />
Allerdings kann die Komplexität<br />
des Titelsystems und die starke Bindung<br />
an die hierarchische Struktur auch dazu<br />
führen, dass die Kommunikation zwischen<br />
Mitarbeitern erschwert oder gar unterbunden<br />
wird, da ein „Pyeongsawon“ kaum<br />
seine möglicherweise geniale Idee mit<br />
dem „Buhoejan“ besprechen würde. Zudem<br />
erfolgt die Entlohnung oft nicht nach Leistung,<br />
sondern Seniorität. In der Familie<br />
kann das starke Hierarchiebedürfnis<br />
zu sozialen Problemen, wie beispielsweise<br />
Unterdrückung von Frauen oder Diskriminierung<br />
führen, weil man z.B. „nur“ der<br />
dritte Sohn ist.<br />
Einige koreanische Großunternehmen passen<br />
sich jedoch immer mehr „westlichen<br />
Systemen“ an, um den Zwängen des Titelsystems<br />
zu entfliehen (z.B. SK Telecom mit<br />
seinem „Managersystem“, in dem jeder<br />
Mitarbeiter neuerdings einen Managertitel<br />
trägt). Offen bleibt allerdings, in welchem<br />
Ausmaß westliche Werte außerhalb von<br />
Unternehmen in der koreanischen Gesellschaft<br />
angekommen sind und ob dies<br />
überhaupt eine logische Konsequenz der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung sein kann.<br />
Zudem ist fraglich, ob der westliche, egalitäre<br />
Ansatz im Vergleich zum östlichen,<br />
hierarchischen immer der wirtschaftlich<br />
erfolgreichere ist. Die koreanische Sprache<br />
in ihrem Honorativsystem zu verändern<br />
erscheint jedoch - kurzfristig - unmöglich<br />
und würde zudem einen kulturellen Verlust<br />
darstellen.<br />
Diana Schüler absolvierte ein Praktikum<br />
bei der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>.<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011 29
30<br />
Media Data<br />
KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on <strong>Korea</strong>'s economy,<br />
markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The<br />
journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies.<br />
A special section is contributed by the Swiss Business Hub <strong>Korea</strong> c/o Embassy of Switzerland<br />
in Seoul.<br />
KORUM target group consists of KGCCI members and Swiss businesses in <strong>Korea</strong><br />
and abroad, decision makers of companies doing business with <strong>Korea</strong>, business<br />
associations and relevant public sector institutions.<br />
Circulation: 1,500 copies<br />
Language: German<br />
Pages: minimum 32 (full colour)<br />
Frequency: bimonthly (February, April, June, August, October, December)<br />
AD RATES<br />
Rates per issue, all pages full colour<br />
Page<br />
Inside front cover page + page 3<br />
Outside back cover page<br />
Page 30 + inside back cover page<br />
Inside double page spread<br />
Inside front cover page<br />
Inside back cover page<br />
Inside page<br />
Inside 1/2 page<br />
NEXT ISSUE<br />
Advertisements and contributions for issue 35, 2011: September 30 th, 2011<br />
Main topic: Biotechnology<br />
DISCOUNT RATES<br />
Member discount: 10% per ad<br />
Frequency discount: 3 issues 5% | 6 issues 10%<br />
KORUM Nr. 34 | August 2011<br />
Prices in Mil. KRW<br />
2.2<br />
2.2<br />
2.1<br />
2.0<br />
1.7<br />
1.6<br />
1.4<br />
0.8<br />
Trim size<br />
(WxH mm)<br />
420 x 297<br />
210 x 297<br />
420 x 297<br />
420 x 297<br />
210 x 297<br />
210 x 297<br />
210 x 297<br />
210 x 149<br />
Non bleed size<br />
(WxH mm)<br />
426 x 303<br />
216 x 303<br />
426 x 303<br />
426 x 303<br />
216 x 303<br />
216 x 303<br />
216 x 303<br />
216 x 155<br />
KORUM<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
Nr. 34 l August 2011<br />
Herausgeber:<br />
Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Jürgen Wöhler<br />
Geschäftsführer<br />
Hannam Plaza I 28-2 Hannam-dong<br />
Yongsan-gu I Seoul 140-884 I <strong>Korea</strong><br />
www.kgcci.com<br />
Redaktion KORUM:<br />
Carsten Lienemann<br />
clienemann@kgcci.com<br />
Redaktion Schweizer Seiten:<br />
Swiss Business Hub <strong>Korea</strong><br />
Thomas M. Wicki, Executive Director<br />
Tel. +82-2-739-9511~4<br />
seo.sbh-korea@eda.admin.ch I www.osec.ch<br />
Anzeigen:<br />
Ms. Sunae Ju<br />
Tel. + 82-2-37804-645<br />
Fax + 82-2-37804-637<br />
saju@kgcci.com<br />
Layout und Druck:<br />
DeSIGN SIDAE I Seoul l <strong>Korea</strong><br />
© Deutsch-<strong>Korea</strong>nische Industrie- und Handelskammer<br />
Alle Rechte vorbehalten
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