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download - Fakultät für Biologie - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

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Vortrag - Wick et al.<br />

Vermehrte Schüttungen aus dem Illgraben, die zumindest einen Teil der Ackerböden unter sich<br />

begruben, könnten im Kontext einer spätantiken Klimaverschlechterung stehen. Im Pfafforetsee<br />

führten die erhöhten Niederschläge zu einer Zunahme von minerogenen Einschwemmungen. Die<br />

Pollendaten lassen auf eine starke Einschränkung oder gar die vorübergehende Aufgabe der<br />

Landnutzung und eine weitgehende Wiederbewaldung der verlassenen Flächen schliessen.<br />

Die nächste nachweisbare Landnutzungsphase setzte im Frühmittelalter (ab etwa 500 AD) ein, erlitt<br />

aber um ca. 750 AD nochmals einen deutlichen klimabedingten Rückschlag, bevor ab 850-900 AD<br />

intensive landwirtschaftliche Aktivitäten einsetzten, die in ihrem Ausmass alle bisherigen übertrafen.<br />

In den Bodenprofilen vom Pfyngut finden sich Hinweise auf Viehhaltung, intensive Bewässerung und<br />

den Einsatz des Pfluges, und die Pollenspektren sowohl aus den Böden, als auch aus dem Pfafforetsee<br />

belegen die zunehmende Bedeutung des Roggenanbaus. Die infolge der Landnutzung verstärkte<br />

Bodenerosion zeigt sich am hohen minerogenen Sedimentanteil im Pfafforetsee.<br />

Auf der westlichen Flanke des Illgrabenfächers führte zwischen dem 12. und 15. Jh. ein extremes<br />

Murgang-Ereignis zur Bildung einer grossflächigen Schotterdecke, die in ihren Ausläufern bis nahe an<br />

den im 13. Jh. gegründeten heutigen Weiler Pfyngut reichte. Dabei wurden die ehemaligen<br />

Getreideanbauflächen auf dem Schwemmkegel weitgehend zerstört. Ab dem Spätmittelalter wurde das<br />

Gebiet als Viehweide genutzt und intensiv bewässert.<br />

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