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R - Grundlagen der Elektrotechnik - Prof. Palme

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Feldstärken im geschichteten Dielektrikum:QD1 D 2QEE12r 2r1D im Abstand r einer Punktladung Q:EQ4 r 20 rrrmit Gl. (1.4) folgt:D(r) 0r E(r)Q r 24 r rQ erA(r)+QFalls D auf <strong>der</strong> Fläche A konstant ist, gilt: Q DA(r)Verallgemeinerung:Gauß'scher Satz: Q D dA(1.5)Veranschaulichung des Gauß'schen Satzes:G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 1.5


1.5. Das homogene elektrische Feld:QQQÄquipotentialflächen:Homogen:QDie elektrische Spannung im homogenen Feld: U E l(1.10)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 1.8


1.6.3. Der Kugelkondensator:QRiQRaC4 RR Raai Ri(1.13)Herleitung: Vorlesung1.6.4. Der Zylin<strong>der</strong>kondensator:QQRiRa Ra R iC2 RalnRi(1.14)Herleitung: VorlesungG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 1.10


1.6.5. Energieinhalt eines Kondensators: Im Feld des Kondensators ist elektrische Energie gespeichert Bei Entladung kann Energie wie<strong>der</strong>gewonnen werdenElektrostatik: W12 Q U12Hier: Beim Aufladen nimmt die Spannung in Abhängigkeit <strong>der</strong>Ladung auf den Platten ständig zu:Aufladevorgang: q(t) und u(t) sind zeitverän<strong>der</strong>liche GrößenCq(t)u(t)q(t)u(q)u(q)1C qWQ0 0Q0dW Q1 q dqC1 1 qC 21 2 Q2 Cu(q) dq2Q0Energieinhalt eines Kondensators:W12QC121222 QU CU(1.15)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 1.11


1.6.6. Zusammenschaltung mehrerer KondensatorenParallelschaltung:Herleitung: VorlesungCgesn C1 C2 Cn Ci(1.16)i1Serienschaltung:Herleitung: Vorlesung111CgesC1C2Cni11n1Ci(1.17)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 1.12


1.6.7. Kondensatoren mit inhomogenen Dielektrikaa)C Cd01 C2 r1 A1 r2 A2(1.18)b)C12 A d d2112(1.19)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 1.13


B1 Übungsaufgaben zur Elektrostatik (Wermuth/Kortstock)Aufgabe 1Eine Punktladung Q = 10 nC befinde sich im Vakuum (weit entferntvon an<strong>der</strong>en Ladungen).1.1 Wie groß ist die el. Feldstärke E im Abstand r 1 = 24 cm?1.2 Skizzieren Sie den Verlauf <strong>der</strong> elektrischen Feldstärke E inAbhängigkeit vom Abstand r von <strong>der</strong> Punktladung Q.1.3 Welche Kraft wirkt im Abstand r 1 = 24 cm von <strong>der</strong> Punktladungauf ein Elektron (Elementarladung e = -1,6·10 -19 As)?1.4 Welche Spannung U besteht zwischen zwei Punkten, die von<strong>der</strong> Punktladung r 1 = 24 cm bzw. r 2 = 50 cm entfernt sind?(E = 1,56 kV/m; F = -2,5·10 -16 N; U = 195 V)Aufgabe 2Zwei Kondensatoren C 1 = 1 µF und C 2 = 4 µF werden in Reihegeschaltet und an eine Spannung U = 5000 V gelegt.2.1 Wie groß ist die Gesamtkapazität C g <strong>der</strong> Serienschaltung?2.2 Wie groß sind die beiden Teilspannungen U 1 und U 2 an denbeiden Kondensatoren?(C g = 0,8 µF; U 1 = 4000 V; U 2 = 1000V)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 1.14


B1 Übungsaufgaben zur Elektrostatik (Wermuth/Kortstock)Aufgabe 3Ein Plattenkondensator mit Luft als Dielektrikum hat einen Plattenabstandd = 1 cm und eine Kapazität C 0 = 60 pF. Dieser Kondensatorwird an eine Gleichspannungsquelle U = 5000 V angeschlossen.3.1 Wie hoch ist die elektrische Feldstärke E zwischen den Platten?3.2 Wie groß ist die im Kondensator gespeicherte el. Energie W el ?3.3 Parallel zu den Kondensatorplatten wird nun eine Glasplatte mit<strong>der</strong> Dicke a = 0,5 cm und <strong>der</strong> relativen Dielektrizitätskonstantenε r = 5 eingeschoben.3.3.1 Wie groß ist nun die Kapazität C ges ?3.3.2 Wie hoch sind die el. Feldstärken E L und E G in <strong>der</strong> Luft undim Glas?3.3.3 Wie groß ist die im Kondensator gespeicherte Energie W e2 ?(E = 500 kV/m; W e1 = 750 µJ; C ges = 100 pF; E L = 833 kV/m;E G = 167 kV/m; W e2 = 1,25 mJ)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 1.15


2. Gleichstrom2.1. Stromstärke i,I:Potentialdifferenzen = Spannung elektrischer StromDefinition:dqi dt(2.1a)über Zeit konstant (Gleichstrom):QI t(2.1b)Betrachtung <strong>der</strong> Einheiten:Stromstärke: Ladungstransport pro Zeiteinheittechnische Stromrichtung:physikalische Stromrichtung:Erzeugung einer Potentialdifferenz: Quellenspannung UMechanischer Vergleich:G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 2.1


2.2. Stromdichte s, S:I1A1I2A2Definition:dis dA(2.2a)bei homogenem Material und Gleichstrom:(S über Zeit und Fläche konstant)IS A(2.2b)Betrachtung <strong>der</strong> Einheiten:G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 2.2


2.3. Ohmsches Gesetz:IURProportionalitätskonstante R: elektrischer Wi<strong>der</strong>standOhmsches Gesetz:UR I(2.3)Betrachtung <strong>der</strong> Einheiten:Elektrischer Leitwert:IG 1 R U(2.4)Betrachtung <strong>der</strong> Einheiten:Lineare Wi<strong>der</strong>stände: R konstant (Strom-Spannungskennlinie)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 2.3


2.4. Wi<strong>der</strong>stand R und Leitwert G:Feststellung: R ist abhängig von: geometrischen Abmessungen MaterialeigenschaftenAl : spezifischer Wi<strong>der</strong>standRl A(2.5)bzw. mit 1: spezifischer LeitwertRl A(2.6)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 2.4


Abhängigkeit des ohmschen Wi<strong>der</strong>standes von <strong>der</strong> Temperatur: Temperaturkoeffizient RR T RT2 RT1 R RT1T RT1Abhängigkeit des ohmschen Wi<strong>der</strong>standes von <strong>der</strong> Temperatur:RT2 RT1 1T(2.7)Allgemeine Angaben: , bei 20C R20 CLeiter: im allg. 0 Wi<strong>der</strong>stand nimmt mit <strong>der</strong> Temperatur zu:Beispiele:Leiterwerkstoff in μ m in MS inm1 KSilber 0,0165 60,6 3,710Kupfer 0,0176 56,8 3,910Aluminium 0,0278 36 3,710Messing0,075 13,3(62% Cu, 38% Zn)1,610-3-3-3-3G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 2.5


B2 Übungsaufgaben zum Gleichstrom (Wermuth/Kortstock)Aufgabe 1In einer Wolfram-Glühlampe für Gleichstrom (12 V, 6 W, Blinkerim Kfz), fließt ein Strom I = 0,5 A.1.1 Wie groß ist die Stromdichte S 1 im Glühfaden (d 1 = 100 µm)?1.2 Wie groß ist die Stromdichte S 2 in <strong>der</strong> Zuleitung zur Glühlampe(d 2 = 1,5 mm)?(S 1 = 63,7 A/mm²; S 2 = 0,283 A/mm²)Aufgabe 2Berechnen Sie bei Raumtemperatur T = 20°C den Wi<strong>der</strong>stand Reines Kupferdrahts mit <strong>der</strong> Länge l = 5 m und dem QuerschnittA = 3 mm² (spez. Wi<strong>der</strong>stand ϱ Cu = 1,79·10 -8 Ωm).2.1 Wie groß ist <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand R Cu ?2.2 Wie hoch ist die Stromdichte S, wenn durch diesen Draht einStrom I = 10A fließt?2.3 Welchen Wi<strong>der</strong>stand R hat ein Draht mit den gleichenAbmessungen aus Aluminium? (ϱ Al = 2,6·10 -8 Ωm)(R Cu = 29,8 mΩ; S = 3,33 A/mm²; R Al = 43,3 mΩ)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 2.6


B2 Übungsaufgaben zum Gleichstrom (Wermuth/Kortstock)Aufgabe 3Die mehrlagige Kupferwicklung einer Zylin<strong>der</strong>spule hat eineninneren Durchmesser d i = 50 mm und einen äußeren Durchmesserd a = 184 mm. Die Windungszahl beträgt N = 2160 Windungen und<strong>der</strong> Drahtdurchmesser d = 2,0 mm.3.1 Wie groß ist die gesamte Drahtlänge l?3.2 Wie groß ist <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand R <strong>der</strong> Wicklung (κ = 56 MS/maus Tabelle) bei T 1 = 20°C und T 2 = 75°C (α = 4·10 -3 1/grd)?(l = 793,9 m; R 20°C = 4,51 Ω; R 75°C = 5,5 Ω)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 2.7


3. Stromkreisberechnungen3.1. Zählpfeilsysteme:P U IErzeugerzählpfeilsystem:IVerbraucherzählpfeilsystem:IUU Leistungserzeugung LeistungsverbrauchG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.1


3.2. Knotenpunktregel (1. Kirchhoffsches Gesetz):In einem Knotenpunkt kann we<strong>der</strong> Ladung gespeichertnoch erzeugt werden, daher ist die Summe <strong>der</strong> zufließendenStröme gleich <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> abfließenden Ströme:Ik 0(3.1)kgrafische Veranschaulichung:Beispiel:3.3. Maschenregel (2. Kirchhoffsches Gesetz):Die Summe aller in einer Masche auftretenden Spannungenist Null:Uk 0(3.2)kgrafische Veranschaulichung:Beispiel:G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.2


3.4. Reihen- und Parallelschaltung von Wi<strong>der</strong>ständen:Reihenschaltung:IURgesR1 R2 R3Rn Ri(3.3)iSpannungsteiler:IUUR11UR22UR R12(3.4)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.3


Parallelschaltung:IU1RGgesges1R G111R G221RGnniiG1Rii(3.5)Stromteiler:IUIGgesI1G1IG22(3.6)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.4


3.5. Spannungs- und Strommessung:1. Strommessung:I IOAMAARMAU R URDie Stromstärke I soll durch das Amperemeter möglichst nichtbeeinflusst werden:R MA R(3.7)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.5


Erweiterung des Strommessbereiches:Höherer Strom soll messbar sein: nur genau festgelegter Anteil des Gesamtstromes wirddurch das Messwerk geleitet Parallelschaltung eines Wi<strong>der</strong>standes RN (Shunt)IIMRAMAINRNWertebereich soll um das n-fache vergrößert werden:Wie groß mussRN sein?RMARN n 1(3.8)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.6


2. Spannungsmessung:R1R1U R UMVU R UOVVRMVDie Spannungwerden:UR soll durch das Voltmeter möglichst nicht beeinflusstR MV R(3.9)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.7


Erweiterung des Spannungsmessbereiches:Höhere Spannung soll messbar sein: nur genau festgelegter Anteil <strong>der</strong> zu messenden Spannungfällt am Messwerk ab Serienschaltung eines Wi<strong>der</strong>standesRVRURVVUMUVWertebereich soll um das n-fache vergrößert werden:Wie groß mussRV sein?RRn 1V MV(3.10)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.8


3. Gleichzeitiges Messen von Strom und Spannung:stromrichtiges Messen:IRRMV VUVRMAARUAURspannungsrichtiges Messen:ARMAIARMV VIVUVIRRU RG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.9


3.6. Zweipoltheorie:Zweipol: zwei Anschlussklemmen („Pole“), auch „Eintor“1. passive lineare Zweipole:Zusammenfassung <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>ständezu einem Ersatzwi<strong>der</strong>stand:(nur passive Bauteile)Strom-Spannungskennlinie:2. aktive lineare Zweipole:ideale Quellen:U I00ideale Spannungsquelle:ideale Stromquelle:U U 0 unabhängig von <strong>der</strong> Belastung I I0unabhängig von <strong>der</strong> BelastungStrom-SpannungskennlinienG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.10


eale Quellen:reale Spannungsquelle:RiVerluste innerhalb <strong>der</strong> Quelle:reale Stromquelle:U I00RiMit zunehmen<strong>der</strong> Stromentnahmenimmt die Quellenspannung abmit zunehmen<strong>der</strong> Spannungsbelastungnimmt Quellenstrom abStrom-Spannungskennlinienäquivalent für:UU0L I 0R ibzw. (3.11)Ik R Herleitung: VorlesungBelastungskennlinie:iG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.11


Reihenschaltung von aktiven, linearen Zweipolen:R iRi,1U0,1ˆU0Ri,2U0,2URi0jjUR0, ji,j(3.12)Parallelschaltung von aktiven, linearen Zweipolen:RiU U0,10, 2ˆRi,1R i,2U 0Ri,1I I I0,2 Ik,20,1k,1I0 I kˆRiRi,2IkGRUii0jIj1GikIk , jGi,j RimitmitIk , jGi,jUR0, ji,j1Ri,j(3.13)Beispiele:G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.12


3.7. Arbeit und Leistung in Gleichstromkreisen:1. Elektrische Arbeit (Energie) W:IURW I Ut I22U R tRBetrachtung <strong>der</strong> Einheiten:t(3.14)2. Elektrische Leistung P:22 UP I U I R (3.15)RBetrachtung <strong>der</strong> Einheiten:G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.13


3. Leistungsanpassung:Verbraucher R an Quelle (aktiver Zweipol)Welche maximale Leistung kann am Verbraucher R umgesetzt werden?RiIU0U RPR I2 U20RRR 2i im Leerlauf R , d.h. I 0: P=0im Kurzschluss R 0,d.h. U 0: P=0Wie groß muss R sein, damit P maximal wird? Herleitung VorlesungLeistungsanpassung:Für R R wird P maximal (3.16)iDie Leistung beträgt in diesem Fall:2U0U0Pmax 4R 4R(3.17)Definition: AnpassungsverhältnisR ii2R (3.18)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.14


4. Wirkungsgrad:Definition des Wirkungsgrades:Verhältnis <strong>der</strong> Leistung P, die am Verbraucher umgesetzt wird zurGesamtleistung P0 <strong>der</strong> Quelle:P (3.19)P 0 PP0RR Ri1für 1: 12(3.20)P und in Abhängigkeit von : GrafikBetriebszustände einer aktiven Quelle:LastLeistungQuelle P 0LeistungLast PWirkungsgradKurzschluss R = 02U 0P0=RiP =0 = 0UnteranpassungR < R iP=U20 0 1R+ Ri0 < P< Pmax 0< R iP=U20 0 Leerlauf R = 01R+ RP0 = 0i0 < P< Pmax 0,5<


B3 Übungsaufgaben zur StromkreisberechnungAufgabe 1Die in Abb. 1 gezeigte Schaltung (aktiver Zweipol) soll in eineErsatzschaltung nach Abb. 2 umgerechnet werden.Abb. 1 Abb. 21.1 Bestimmen Sie allgemein die Leerlaufspannung U 0 , den Innenwi<strong>der</strong>standR i und den Kurzschlussstrom I k .1.2 Es sind nun folgende Werte gegeben: U e = 150 V, U a = 50 Vim Leerlauf. Bei einem Strom von I = 0,5 A soll U a = 45 Vbetragen. Wie groß müssen R 1 und R 2 sein?1.3 Wie groß muss ein Belastungswi<strong>der</strong>stand R a (passiver Zweipol)sein, damit er die größtmögliche Leistung P max aufnimmt?1.4 Wie groß ist diese Leistung P max ?1.5 Ermitteln Sie grafisch die Spannung U und den Strom I für denAnpassungsfall nach 1.4, indem Sie die U-I-Kennlinie für denaktiven und den passiven Zweipol zeichnen.(R 1 = 30 Ω; R 2 = 15 Ω; R a = 10 Ω; P max = 62,5 W)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.16


B3 Übungsaufgaben zur StromkreisberechnungAufgabe 2An den Klemmen einer Autobatterie werden bei wechseln<strong>der</strong> Lastfolgende Wertepaare für Spannung und Strom gemessen:2.1 Bestimmen Sie die Leerlaufspannung U 0 und den Innenwi<strong>der</strong>standR i <strong>der</strong> Batterie.2.2 Die Batterie wird mit einem Wi<strong>der</strong>stand R = 0,2 Ω belastet.Wie hoch ist <strong>der</strong> Wirkungsgrad η dieser Schaltung?(U 0 = 12 V; R i = 20 mΩ; η = 0,91)Aufgabe 3Der Messbereich eines Amperemeters soll auf den zehnfachen Werterweitert werden. Dies geschieht durch Parallelschalten eines sog.Shunt-Wi<strong>der</strong>stands. Ermitteln Sie allgemein den Wert R p des Shunt-Wi<strong>der</strong>stands bei gegebenem Innenwi<strong>der</strong>stand R i des Amperemeters.(R p = R i / 9)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.17


B3 Übungsaufgaben zur StromkreisberechnungAufgabe 4Drei lineare Zweipolquellen (Batterien) A, B, C mit den QuellenspannungenU a = 2,02 V, U b = 2,2 V, U c = 1,06 V und den innerenWi<strong>der</strong>ständen R a = 0,6 Ω, R b = 0,01 Ω und R c = 3,0 Ω sind hintereinan<strong>der</strong>geschaltet und speisen einen Verbraucher vom Wi<strong>der</strong>standR = 6,95 Ω.4.1 Skizzieren Sie die Schaltung.4.2 Wie groß ist <strong>der</strong> vom Verbraucher aufgenommene Strom I?4.3 Wie groß ist <strong>der</strong> Strom I', wenn Batterie C entfernt wird?4.4 Geben Sie die beiden möglichen Zweipolersatzschaltbil<strong>der</strong> fürdie Zusammenschaltung <strong>der</strong> drei Batterien an.(I = 0,5 A; I' = 0,56 A)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.18


Klausuraufgabe WS 2000/01Aufgabe 3In <strong>der</strong> dargestellten Schaltung soll die Spannung U a am Schleiferanschlussdes Potentiometers von U amin = 4 V bis U amax = 5 V(obere Endlage des Schleifers) verän<strong>der</strong>bar sein.3.1 Berechnen Sie die Werte von R 1 und R 2 für R 3 = 10 Ω.3.2 Nehmen Sie für die weitere Berechnung folgende Werte fürdie Wi<strong>der</strong>stände an: R 1 = 380 Ω, R 2 = 80 Ω, R 3 = 20 Ω, <strong>der</strong>Schleifer sei an <strong>der</strong> unteren Endlage fixiert.3.2.1 Stellen Sie die Schaltung bezüglich <strong>der</strong> Klemmen a und bals Ersatzspannungsquelle dar und berechnen Sie die KenngrößenU qers , R i und I K des Spannungsquellen-Ersatzschaltbilds.(Ersatzwerte: U qers = 3 V, R i = 100 Ω, I K = 30 mA)3.2.2 Welche maximale Leistung P max kann an den Klemmen a-babgenommen werden?3.2.3 Wie groß muss <strong>der</strong> Lastwi<strong>der</strong>stand R a bei maximaler Leistungsabgabe<strong>der</strong> Quelle sein?3.2.4 Wie groß ist <strong>der</strong> Wirkungsgrad η <strong>der</strong> Gesamtschaltung beiLeistungsanpassung, wenn die an den Klemmen entnehmbareLeistung die Nutzleistung darstellt?G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 3.19


4.1. Das Magnetische Feld4. MagnetismusFestlegung:Der Pol, <strong>der</strong> Richtung Norden zeigt, heißt Nordpol.Wechselwirkungen zwischen magnetischen Dipolen:N SSNSNSNS N N S N S N SFestlegung:Die Richtung <strong>der</strong> magnetischen Feldlinien führt vomNordpol zum Südpol.SNElektrisches Feld:Magnetisches Feld:G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.1


Beobachtung: Bewegte Ladungen verursachen ein Magnetfeld.Stromdurchflossene Spule:Stromdurchflossener Leiter:Rechtsschraubenregel:Dreht man eine rechtsgängige Schraube so, dass sie sich in Stromrichtungfortbewegt, so findet man die Richtung <strong>der</strong> magnetischen Feldlinien aus <strong>der</strong>Drehrichtung <strong>der</strong> Schraube.(Rechte Handregel: Daumen StromrichtungFinger Feldlinienrichtung)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.2


4.1.1. Die magnetische Feldstärke H ra) gera<strong>der</strong> stromführen<strong>der</strong> Leiter:H =I2 ⋅π⋅ rBetrachtung <strong>der</strong> Einheiten:(4.1)b) Ringspule:H=N ⋅ Il=N ⋅ I2 ⋅π⋅ r(4.2)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.3


4.1.2. Das Durchflutungsgesetzzu a)zu b)Definition: elektrische Durchflutung ΘΘ = I ⋅ N(4.3)Das Durchflutungsgesetz:r rΘ = N ⋅ I = ∫ H ( s)⋅ ds (4.4)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.4


4.1.3. Die magnetische Flussdichte B rH r : von den Materialeigenschaften des Magnetfeldes unabhängigB r: magnetische Flussdichte: materialabhängigDie magnetische Flussdichte:r rB = μ 0⋅ μr⋅ Hr(4.5)= μ ⋅ Hmitμ = μ 0⋅ μr: Permeabilität (magnetische Eigenschaften des Raumes)−7V ⋅sμ0= 4⋅π⋅10: Permeabilität des leeren RaumesA ⋅ mμ : relative Permeabilität (materialabhängig)rBetrachtung <strong>der</strong> Einheiten:G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.5


4.1.4. Der magnetische Fluss φim homogenen Feld:vektoriell:φ = B r ⋅ Arskalar:φ = B ⋅ A⋅cos( α )(4.6)Betrachtung <strong>der</strong> Einheiten:im inhomogenen Feld:allgemeine Form:φ = ∫ Br⋅ dAr(4.7)AG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.6


4.2. Materie im magnetischen Feldbei gleicher Feldstärke H r : die Flussdichte B r ist vom Material abhängigr rB = ⋅ μ ⋅ Hμ 0Ursache: atomarer Aufbau <strong>der</strong> AtomeMagnetfeld Einbringen von Materie Verdrängung o<strong>der</strong> Verdichtung <strong>der</strong> Feldlinienr 3 unterschiedliche Klassen: diamagnetischparamagnetischferromagnetischdiamagnetische Stoffe:−5Beispiele: Kupfer: ( μr≈ 1−10)−6Wasser: ( μr≈ 1−9 ⋅10)−6Silber: ( μ ≈ 1−19⋅10)rparamagnetische Stoffe:−6Beispiele: Aluminium: ( μr≈ 1+24 ⋅10)−7Luft: ( μr≈ 1+4 ⋅10)−5Platin: ( μ ≈ 1+33 ⋅10)rG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.7


ferromagnetische Stoffe:Dipole (Elementarmagneten)Beispiele: Eisen, Nickel und Legierungen davonμ : keine Konstante (nichtlinear, hängt von <strong>der</strong> Vorgeschichte ab)rMagnetisierungskurve/HystereseschleifeBr : Remanenz (welche Magnetisierung bleibt nach vollständigem Verschwinden <strong>der</strong>Erregung übrig)Hk : Koerzitivfeldstärke (welche äußere Feldstärke ist nötig um die Magnetisierungzum Verschwinden zu bringen)weiche Stoffe: Verwendung von Transformatorenharte Stoffe: PermanentmagnetBei weichem Eisen ist die Hysterese vernachlässigbar KommutierungskurveG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.8


Beispiel:d/2dI1I2Pgeg.: d = 2cmI1= I 2 =50Aferromagnetischer Stoff:Magnetisierungskurve (Kommutierungskurve):H in A/cm 6 8 14 24 30B in T 1 1,2 1,4 1,5 1,52ges.: H und B in Punkt PG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.9


4.3. Kräfte im magnetischen Feld4.3.1 Stromführen<strong>der</strong> Leiter im Magnetfeldperspekt. Darstellung2-D-DarstellungSeitl. Darstellungvektoriell:r r rF = I ⋅ l × B( )skalar:F = I ⋅l⋅ B ⋅sin( ) α(4.8)Rechte Handregel:Daumen StromrichtungZeigefinger magn. FeldrichtungDann: Mittelfinger gibt die Kraftrichtung anG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.10


4.3.2. Bewegte Ladung im MagnetfeldHerleitung:Lorentzkraft:vektoriell:r r rF = Q ⋅ v × B( )skalar:F = Q⋅v⋅B ⋅sin( ) α(4.9)4.3.3. Kraftwirkung zwischen zwei stromdurchflossenen LeiternI1I2laI1⋅ I2F12 = μ ⋅ ⋅l 2 ⋅π⋅a(4.10)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.11


4.3.4. Drehmoment einer stromdurchflossenen Spule:2 rlperspekt. Darstellung2-D-DarstellungBerechnung von F:F =I ⋅l⋅B ⋅sin= I ⋅l⋅B( α )Berechnung von FQ:F Q= F ⋅sin( β )= I ⋅l⋅B ⋅sinBerechnung von M:M( β )= 2⋅F ⋅rvektoriell:Qr r r= 2⋅I ⋅l ⋅ B ⋅sin⋅rM = I ⋅( A×B)= I ⋅ A⋅B ⋅sin( β )( β )Übergang auf N Windungen:vektoriell:rM = N ⋅ I ⋅r r( A×B)skalar :M = N ⋅ I ⋅ A⋅B ⋅sin( ) β(4.11)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.12


4.4. Ohmsches Gesetz des magnetischen KreisesΘ ===H ⋅ lB⋅ lμ ⋅ μ0l⋅φA⋅μ ⋅ μ0rrMagnetischer Wi<strong>der</strong>standRm :Rm=μ 0l⋅ μ ⋅rA(4.12)Betrachtung <strong>der</strong> Einheiten:Ohmsches Gesetz des magnetischen Kreises:Θ=R ⋅φ(4.13)mG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.13


Analogie zum elektrischen Stromkreis:IφURG=1RΘRmΛ =1RmElektrischer KreisQuellenspannung UStromstärke IMagnetischer KreisDurchflutung ΘMagnetischer Fluss φElektrischer Wi<strong>der</strong>stand R Magnetischer Wi<strong>der</strong>stand RmElektrischer Leitwert GMagnetischer Eisenkern mit Luftspalt:A>> lLDann gilt:Magnetischer LeitwertΛ=1R m: Streuung vernachlässigbarφ= B = B E= BALlE: Länge des EisenkernslL: Länge des LuftspaltsA: Querschnittsfläche desEisenkernsErsatzschaltbild:θ = φ ⋅( R )Rm, E+m,LG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.14


4.5. Induktionsgesetz:bislang: fließen<strong>der</strong> Strom magnetische WirkungVorgang umkehrbar: verän<strong>der</strong>liches Magnetfeld induzierter Strom4.5.1. Bewegung eines Leiterstücks im Magnetfeld:lLorenzkraft:r r r= Q+ ⋅ v × BF i( )Kraft aufgrund <strong>der</strong> elektrischen Feldstärke:r r= Q+ ⋅ EF eKräftegleichgewicht:r r r r rF = F ⇒ E = v × BieSpannung an den Leiterenden:= Er ⋅rlmitU folgt:r( v ×r) ⋅rlU = B (4.14)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.15


4.5.2 Das Induktionsgesetz in allgemeiner Form:bewegtes Leiterstück (s.o.): v r , B r und l r jeweils senkrecht zueinan<strong>der</strong>:Ur r r= ( v × B)⋅ l= B ⋅ l ⋅ vds= B ⋅ l ⋅dtdA= B ⋅dtEs gilt:Udφ=dt(o.B.)1. Möglichkeit: Leiter und Magnetfeld bewegen sich relativ zueinan<strong>der</strong>(s.o.)2. Möglichkeit: Der von <strong>der</strong> Leiterschleife umfasste magnetische Flusswird bei ruhendem Leiter und Magnetfeld verän<strong>der</strong>t:Ud= φ =dtd( A⋅B)dt=dBdt⋅A +dA⋅ BdtÜbergang auf N Windungen:Udφ= N ⋅dt(4.15)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.16


4.5.3 Die Lenz'sche Regel:Polarität <strong>der</strong> induzierten Spannung:Die induzierte Spannung ist stets so gerichtet, dass ein durch siehervorgerufener Strom <strong>der</strong> Ursache ihrer Entstehung entgegenwirkt.bewegtes Leiterstück im Magnetfeld (s.o.):lallgemein: Leiterschleifeφdφ> 0dtG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.17


4.5.4 Die Selbstinduktion:bislang: Wechselwirkung eines fremden magnetischen Feldes auf eine Leiterschleifenun: Verkettung des stromdurchflossenen Leiters mit seinem eigenen Magnetfeld Selbstinduktioni: einstellbaru: induzierte SpannungOhmsches Gesetz des magnetischen Kreises:Θ i ⋅ N μ0⋅ μr⋅ Aφ = = = i ⋅ N ⋅R lmElEμ0⋅ μr⋅ Adφmit Gl. (4.15) u = N ⋅dtfolgt:u====d ⎛ μ0⋅ μr⋅N ⋅ i Ndt⎜ ⋅ ⋅⎝ lE2 μ0⋅ μr⋅ A diN ⋅ ⋅lEdt2 1 diN ⋅ ⋅R dtL ⋅didtmA ⎞⎟⎠G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.18


Proportionalitätskonstante L: Induktivität (Selbstinduktivität)Induktivität L einer Spule:L =NR2m=N2⋅μ 0⋅ μr⋅lBetrachtung <strong>der</strong> Einheiten:EA(4.16)Zusammenhang zwischen Strom und induzierter Spannung:diu = L ⋅dt(4.17)Schaltbild:Bei ferromagnetischen Stoffen:μr ist abhängig von i L ist nicht konstantEffekt wird reduziert durch Spule mit Luftspalt:G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.19


4.5.5 Zusammenschaltung von Induktivitäten:Reihenschaltung:iuLges=L1 + L2+ L3+ L + Ln= ∑ Li(4.18)iParallelschaltung:iu1Lges=1L1+1L2+ L +1Ln= ∑i1Li(4.19)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.20


4.6 Energie des magnetischen Feldes:iU0U0= uR+ udi= i ⋅ R + L ⋅dtnach Gl.(3.14) folgt:dW = u ⋅ i ⋅ dt= i2L⋅ R ⋅ dt+ L ⋅ i ⋅didt⋅ dtDamit folgt für die Energie des Magnetfeldes:WmI= ∫ L ⋅ i ⋅didt1⋅ dt = ⋅ L ⋅ I022gespeicherte Energie in einer Induktivität L:1 2 U0W m= ⋅ L ⋅ I2mit I =R(4.20)Falls die Induktivität L nicht bekannt o<strong>der</strong> nicht konstant ist,kann die Energie des Magnetfeldes auch wie folgt berechnetwerden:gespeicherte Energie des Magnetfeldes:11 V 2Wm= ⋅ H ⋅ B ⋅V= ⋅ ⋅ B22 μ ⋅ μ (4.21)(Herleitung Vorlesung)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.210r


4.7 Kräfte an Grenzflächen:dW==2B2 ⋅ μ02B2 ⋅ μ0⋅ dV⋅ 2 ⋅ A ⋅ dlmitdW= F′⋅ dlfolgt:2BF′ ⋅ dl = ⋅ 2 ⋅ A ⋅ dl⋅ μ⇒ F′=202Bμ0⋅ AAuf einer Seite auftretende Kraft:F=2B⋅ A2 ⋅ μ (4.22)0Anwendung: HubmagnetG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.22


B4 Übungsaufgaben zum MagnetismusAufgabe 1Ein Ringkern mit einem Eisenquerschnitt A = 1 cm² und einermittleren Eisenlänge l = 16 cm hat einen Luftspalt d = 0,1 mm.Seine H-B-Kurve ist durch folgende Wertetabelle gegeben:1.1 Zeichnen Sie die Kennlinie B = f(H).1.2 Der Ringkern wird mit N = 100 Windungen bewickelt.Welcher Strom I muss in dieser Wicklung fließen, damit imLuftspalt eine Induktion B = 0,8 T herrscht?(I = 0,96 A)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.23


B4 Übungsaufgaben zum MagnetismusAufgabe 2Eine Drosselspule besteht aus einem Ringkern mit kreisförmigemEisenquerschnitt (µ r = 4000, l Fe = 20 cm, A Fe = 4 cm²) und einemLuftspalt <strong>der</strong> Länge l L = 0,05 cm. Auf das Eisenteil sind N = 50Windungen gewickelt, durch die ein Gleichstrom I = 2 A fließt.2.1 Berechnen Sie die magnetischen Wi<strong>der</strong>stände R mFe und R mLunter Vernachlässigung <strong>der</strong> magnetischen Streuung imLuftspalt.2.2 Wie groß ist <strong>der</strong> magnetische Kraftfluss Φ?2.3 Wie groß sind die magnetische Induktion B und die magnetischeFeldstärke H im Eisen und im Luftspalt?2.4 Wie groß ist die Induktivität L <strong>der</strong> Spule?(R mFe = 9,95·10 4 1/H; R mL = 9,95·10 5 1/H; Φ = 91,4 µVs; B Fe =B L = 0,229 T; H L = 182 kA/m; H Fe = 45,6 A/m; L = 2,28 mH)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.24


B4 Übungsaufgaben zum MagnetismusAufgabe 3An einer idealen Spule L treten folgende Spannungsverläufe auf.Tragen Sie die sich ergebenden zugehörigen Spulenströme ein.Aufgabe 4Bei einer langen Doppelleitung (Hin- und Rückleitung) beträgt <strong>der</strong>Leiterachsabstand a = 25 cm und <strong>der</strong> Leiterradius r = 3 mm. Der dieLeitung durchfließende Strom ist I = 100 A.4.1 Berechnen Sie allgemein den Betrag <strong>der</strong> magnetischen Feldstärkeauf <strong>der</strong> Verbindungslinie zwischen beiden Leitern.4.2 Skizzieren Sie den Verlauf <strong>der</strong> magnetischen Feldstärke.(Für den Mittelpunkt bei a/2 gilt H = 255 A/m)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.25


Klausuraufgabe WS 2000/01Aufgabe 1Die abgebildete Spule mit einem Eisenkern hat folgende Werte:L = 1 mH A 1 = 4 cm² A 2 = A 3 = 2 cm²N = 50 I = 2 A Luftspaltlänge d unbekanntµ r ∞ (magn. Wi<strong>der</strong>stände <strong>der</strong> Eisenschenkel vernachlässigbar)1.1 Bestimmen Sie den magnetischen Gesamtwi<strong>der</strong>stand R mges<strong>der</strong> Anordnung.1.2 Zeichnen Sie ein elektrisches Ersatzschaltbild des magnetischenKreises und tragen Sie die Zählpfeile für die DurchflutungΘ = I·N und die magnetischen Flüsse Φ 1 , Φ 2 und Φ 3 inIhre Zeichnung ein.1.3 Berechnen Sie die magnetischen Flüsse Φ 1 , Φ 2 und Φ 3 in dendrei Schenkeln des Eisenkerns.1.4 Stellen Sie anhand Ihrer Zeichnung eine Formel zur Berechnungdes magnetischen Gesamtwi<strong>der</strong>stands R mges auf.1.5 Berechnen Sie mit Hilfe des Ergebnisses aus 1.4 die Luftspaltlänged.G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 4.26


5. Wechselstrom5.1. Grundlegende Begriffe und Definitionen5.1.1. Periodische Größen:Überlagerung von Gleich- und Wechselanteil:periodische FunktionGleichanteilWechselanteilT2TtWechselgrößen:‣ periodische Größen (Periodendauer T)‣ arithmetischem Mittelwert (vgl. Gl. 5.1) ist nullFourier: periodische Größen Überlagerung von SinusvorgängenTG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.1


5.1.2. Sinusförmige Ströme und Spannungen:u(t)i(t)tu(t) Uˆsin( t)i(t) Iˆsin( t)iuUˆ: Amplitude <strong>der</strong> SpannungIˆ : Amplitude des Stromesu(t) u : Momentanwert <strong>der</strong> Spannungi(t) i : Momentanwert des StromesT : Periodendauer <strong>der</strong> Schwingungf : Frequenz : Kreisfrequenzu: Nullphasenwinkel <strong>der</strong> Spannungi: Nullphasenwinkel des Stromes ui: Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom 0 : die Spannung eilt dem Strom voraus 0 : Spannung und Strom sind phasengleichBeispiele für sinusförmige Wechselgrößen in <strong>der</strong> Praxis:G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.2


5.1.3. Mittelwertea) arithmetischer Mittelwert:atT1 0 Tt0a(t)dt(5.1)Ttfür sinusförmige Wechselgrößen:a( t) Aˆsin( ta)gilt:a 0tT1 0 Tt0Aˆsin( t ) dta(grafische Darstellung Vorlesung)Ttb) Gleichrichtwert:at T1 0 Tt0a(t)dt(5.2)für sinusförmige Wechselgrößen:a t) Aˆsin( t)( aTtgilt (mit t 0 und 00 a ) :a1TT0Aˆsin( t)dt2T2TT/ 20Aˆsin( t)dtAˆ2T2 2 Aˆ(grafische Darstellung Vorlesung)TtG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.3


c) Effektivwert (quadratischer Mittelwert):________________________________________________________________________________physikalischer Hintergrund: Messgeräte Es interessiert <strong>der</strong>jenige Wert einer Wechselgröße, <strong>der</strong> in seinerWirkung bei Energieumformung einem Gleichstrom äquivalent ist:Bsp.:Wel2 I R TGleichstrom1 I TT0i2!Ti2( t)dt( t) R dt0Wechselstrom_____________________________________________________________________________________________aefft1 0 TTt0a2( t)dt(5.3)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.4


für sinusförmige Wechselgrößen:a t) Aˆsin( t)( agilt (mit t 0 und 00 a ) :aeff1TT0Aˆ2 sin2( t)dt1TT0Aˆ212 1cos(2 tdt1TAˆ22t1 sin(2 t)2 T01TAˆ2Aˆ22TtT(grafische Darstellung Vorlesung)Beispiele:G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.5


5.1.4. Darstellung von Sinusschwingungen durch rotierende Zeigersinusförmige Wechselgrößen Zeiger in <strong>der</strong> komplexen EbeneHintergründe dieser Darstellung:komplexe Darstellung:zeitliche Darstellung:Re Imu(t)ReRe i(t)tT = 2Zeiger mit Winkelgeschw.: Länge des Zeigers: Uˆ (häufig auch:zum Zeitpunkt t 0,T,2T,... : uU eff )j ( ) ˆ u j tu t UeeUˆ: FestzeigerDrehzeiger u(t) Uˆ sin( t )uji jti(t) Iˆ e ejt Iˆ ei(t)Iˆ sin( t )iu(t)Uˆej(ut)Uˆcos(t) (Komponentenform)u(Polarform)jUˆsin(t)uG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.6


5.1.5. Komplexe Rechnungimaginäre Zahl:Einheit: j 1reelle Zahl + imaginäre Zahl komplexe ZahlRe ImZRjXReEuler'scher Satz:Komponentenform:Polarform:(Exponentialform)e j cos( )jsin()Z R j X(Summe zweier Komponenten)Realteil: ReZ R Z cos( )Imaginärteil: ImZ X Z sin()j jZ Z e Z e(Darstellung mit Betrag und Phase)Betrag:Phase:Z Z tan XRR2 arctanXXR2Beispiele:Umrechnung: Polarform KomponenformG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.7


Konjugiert komplexe Zahl*Z von Z :ZR jXZ ejZ*R jXZ e jImRe(grafische Darstellung Vorlesung)Addition:in Komponentenform vektoriellZZ1 Z2 ( R1 R2) j(X1 X 2)ImRe(grafische Darstellung Vorlesung)in Polarform:Z Z1Z ) Z cos( ) jZsin( ) Z sin( ) 1 Z2cos( 1 2 2 1 1 2 2G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.8


Subtraktion:in Komponentenform vektoriellZ Z1 Z2 ( R1 R2) j(X1 X 2)in Polarform:Z Z Z1Z ) Z cos( ) jZsin( ) Z sin( ) Multiplikation:in Polarform:1Z Z Z2cos( 1 2 2 1 1 2 211 Z Z22 ej in Komponentenform:Z R jX R jX 1 1 2 2 R R X X jR1Division:in Polarform:ZZ ZZZ12212 e112j 1212 X2 R2 X1Beispiel:Zwei Spannungsgeneratoren mit U V1 6 und U 2 4VliefernWechselspannung mit gleicher Frequenz. U2 eilt dabei <strong>der</strong> SpannungU1 um 45 voraus. Ermitteln Sie grafisch und rechnerisch dieSummenspannung.G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.9


5.2. Wechselstromwi<strong>der</strong>stände(Ohmsches Gesetz bei Wechselstrom)5.2.1. Grundelemente und Grundgleichungen:a) Ohmscher Wi<strong>der</strong>stand:u(t) R i(t)(5.4)u R iiRub) Induktivität:diu L (5.5)dtc) Kapazität:dQi dtd(C u)dtiiLuCui C dudt(5.6)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.10


5.2.2. Ohmscher Wi<strong>der</strong>stand:u Uˆsin( t )i Iˆsin( t )iumit u R ifolgt:Uˆ sin( t) uR Iˆsin( t)ifür jeden beliebigen Zeitpunkt erfüllt, wenn: Amplituden gleich:Uˆ R Iˆ(5.7a) Sinus gleich: (5.7b)uiBei ohmschen Wi<strong>der</strong>ständen sind Strom und Spannungin Phase.u(t)i(t)tG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.11


Leistung am ohmschen Wi<strong>der</strong>stand:(ohne Verlust <strong>der</strong> Allgemeinheit für: 0)uip(t) u(t) i(t) Uˆ sin( t) Iˆ sin( t) Uˆ Iˆsin Uˆ Iˆ 0122( t) 1cos(2t)Leistung wird ständig verbraucht Wirkwi<strong>der</strong>standmittlere Leistung:p1 T1 TeffT012p(t)dtUˆ IˆUˆ Iˆ tT 2 Uˆ Iˆ T2 TUˆIˆ 2 2 U IeffT01cos(2t)1 sin(2t)2 T0dtG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.12


5.2.3. Kapazität:u Uˆsin( t )i Iˆsin( tmit )iudui C folgt:dtIˆsin( td Uˆsin( t u) i) C dt C Uˆ cos t C Uˆsintu u2 für jeden beliebigen Zeitpunkt erfüllt, wenn: Amplituden gleich: Sinus gleich:UˆIˆ C Uˆ1 (5.8a)Iˆ Ci u ui (5.8b)22Am Kondensator eilt <strong>der</strong> Strom <strong>der</strong> Spannung um 2 voraus.u(t)i(t)tG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.13


Leistung am Kondensator:(ohne Verlust <strong>der</strong> Allgemeinheit für:p(t) u(t)i(t)ˆ ˆ U sin(t) I sin(t )2 Uˆ Iˆsin(t) cos( t) Uˆ Iˆ Ueff12Isin(2t)effsin(2t)u 0 und )i2positive Leistung: Aufladen des Kondensatorsnegative Leistung: Entladung des Kondensatorsmittlere Leistung:1p T1T 0T0p(t)dt1 Uˆ Iˆ2im Mittel wird keine Leistung verbraucht:kapazitive Blindleistung Q C :T0sin(2t) dtBlindwi<strong>der</strong>stand BlindleistungQC Ueff IeffG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.14


5.2.4. Induktivität:u Uˆsin( t )i Iˆsin( tmit uUˆsin( t )iudi L folgt:dtd Iˆsin( t i) u) L dt L Iˆ cos t L Iˆsinti i2 für jeden beliebigen Zeitpunkt erfüllt, wenn:Uˆ Amplituden gleich: Uˆ L Iˆ L (5.9a)Iˆ Sinus gleich: u i ui (5.9b)22An <strong>der</strong> Induktivität eilt die Spannung dem Strom um 2 voraus.u(t)i(t)tG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.15


Leistung an <strong>der</strong> Induktivität:(ohne Verlust <strong>der</strong> Allgemeinheit für:p(t) u(t)i(t) Uˆ Iˆ12Isin(2t)usin(2t) und i 0)2ˆ U sin(t ) Iˆsin(t)2 Uˆ Iˆ cos( t)sin(t) Ueffeffpositive Leistung: Energie zum Aufbau des magn. Feldesnegative Leistung: Energie durch Abbau des magn. Feldesmittlere Leistung:1p T1T 0T0p(t)dt1 Uˆ Iˆ2sin(2t) dtim Mittel wird keine Leistung verbraucht:T0Blindwi<strong>der</strong>stand Blindleistunginduktive BlindleistungQLQ L: Ueff IeffG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.16


5.2.5. Darstellung <strong>der</strong> Wechselstromwi<strong>der</strong>stände in komplexerSchreibweiseImpedanz (komplexer Wi<strong>der</strong>stand) Z:U U j u iZ e (5.10)I IAdmittanz (komplexer Leitwert) Y:I I j u iY e (5.11)U Ua) Z und Y für den ohmschen Wi<strong>der</strong>stand:ImZRU eI Rj0ReY R 1R GImRe(grafische Darstellung Vorlesung)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.17


) Z und Y für die Kapazität:ZC 1j 2 e C1 j C 1 j C j XCImImReYC C e j Cj BCj2Re(grafische Darstellung Vorlesung)c) Z und Y für die Induktivität:ImZL L e j Lj XLj2ReYL 1j 2 e L1 j L j BLImRe(grafische Darstellung Vorlesung)BeispieleG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.18


5.3. Grundschaltungen linearer Wechselstromwi<strong>der</strong>stände5.3.1. Serienschaltung von R und L:i(t)Imu(t)~u R (t)u L (t)RLReImU RR IReU Lj L IU URU R I j L I R j LI ZL(grafische Darstellung Vorlesung)ZUIZUIUˆIˆZ R Zmit :und ejZj LZR2 L arctan R L2Y1ZR j LR1Z2 L e2 j2G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.19


5.3.2. Parallelschaltung von R und L:i(t)i R (t)i L (t)Imu(t)~RLReUI R RI LUj LImReI IR IL 1 1 U R j LY(grafische Darstellung Vorlesung)Y1 R1 R1j L1j L1Z Y L R L 2 2 2R L R arctan LG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.20Zmit :und ejZZj R1R211 L2


5.3.3. Serienschaltung von R und C:i(t)Imu(t)~u R (t)u C (t)RCReU RR IImU C1j C IReU URU 1 R I j CZC(grafische Darstellung Vorlesung)Z R Zmit : eZj1j CZ R R 1 Cund arctanR21j C 1 C21 arctan C RY1Z C C R 2 2 21 C R1 j eZjG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.21


5.3.4. Parallelschaltung von R und C:i(t)i R (t)i C (t)Imu(t)~RCReUI R RI C U j CImReYIIR IC 1 j C U RRYj C1Z Y(grafische Darstellung Vorlesung)1 R 1j C R Zmit :und1 e2j C2 R21Z Z 1 C2R arctanC R2G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.22


Grundschaltungen von Wechselstromwi<strong>der</strong>ständen:G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.23


Beispiel:Die Stromaufnahme einer Drosselspule (Wi<strong>der</strong>stand und Induktivitätin Reihe) wurde bei einer Gleichspannung U 0 10 V mit I 0 5 Agemessen.Bei einer WechselspannungI ~ 2,69 A.U~ 10 Vmit f 50 Hz betrug <strong>der</strong> StromWie groß sind <strong>der</strong> ohmsche Wi<strong>der</strong>stand R, <strong>der</strong> Scheinwi<strong>der</strong>stand Zund die Induktivität L?G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.24


5.4. Leistung bei Wechselstromverbraucherni(t)u R (t)Imu(t)~RLu L (t)ReZ R j L mit : uiZ ejWirkleistung an R: (vgl. Kap. 5.2.2)UˆˆR I2P UR I R I(5.12)2 2Induktive Blindleistung: (vgl. Kap. 5.2.4)QLUˆˆL I2 UL I L I(5.13)2 2G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.25


Scheinleistung:S P II22 U Ij Q ( R j L) Z e*Lj(5.14)Leistungsdreieck:S: komplexe Scheinleistung [VA]P: Wirkleistung [W]Q: Blindleistung [var]Leistungsfaktor:P cosS(5.15)Blindfaktor:Q sin S(5.16)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.26


Beispiele:UBsp.1:ICCU1I 1I2R 1UL2U3R 2geg.:ges.:C 220 FRRU122 20 L 40 5 200 V/ 50 HzI, I1,I 2,U1,U 3,UP,Q,S,cos,sin Bsp.2:Ein Wechselstrommotor (Nennspannung U = 230 V, f = 50 Hz) gibtan seiner Welle ein Drehmoment M = 4 Nm bei einer Drehzahl vonn = 2800/min ab. Der Leistungsfaktor cosdes Motors ist mit0,75 angegeben, sein Wirkungsgrad beträgt 0, 8.a) Berechnen Sie die dem Netz entnommene Wirkleistung P, dieBlindleistung Q und die Scheinleistung S des Motors.b) Wie hoch ist <strong>der</strong> Motorstrom I?c) Welcher Kondensator C muss parallel zu den Motorklemmen geschaltetwerden, um die gesamte Blindleistung zu kompensieren?d) Warum darf man den Kondensator nicht in Reihe zum Motorschalten?e) Was ist <strong>der</strong> grundlegende Unterschied zwischen dem Leistungsfaktorcos und dem Wirkungsgrad ?G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.27


B5 Übungsaufgaben zur WechselstromtechnikAufgabe 1Die abgebildete Schaltung enthält folgende Schaltelemente:R = 1 kΩ; ωL 1 = 2 kΩ; ωL 2 = 0,75 kΩ;1/ωC 1 = 1 kΩ; 1/ωC 2 = 1,236 kΩ.Die gesamte Schaltung nimmt die Wirkleistung P = 16 mW auf.1.1 Ermitteln Sie I 3 und U 6 (Hinweis: Nur R kann Wirkleistung aufnehmen).1.2 Zeichnen Sie ein Zeigerdiagramm mit allen Spannungen undStrömen.1.3 Berechnen Sie alle Spannungen und Ströme komplex und vergleichenSie die Ergebnisse mit dem Diagramm aus 1.2.1.4 Ermitteln Sie die Gesamtimpedanz Z <strong>der</strong> Schaltung aus dem Zeigerdiagrammund durch komplexe Rechnung und vergleichen Siedie Ergebnisse.(I 3 = 4 mA; U 6 = 4 V; U 1 = 4,6 V; I 1 = 3,6 mA; Z=1,3 kΩ; φ = 16,5°)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.28


B5 Übungsaufgaben zur WechselstromtechnikAufgabe 2Eine Leuchtstoffröhre mit Vorschaltdrossel (dargestellt durch dieReihenschaltung eines Wi<strong>der</strong>stands R und einer Spule L; P = 40 W;I = 0,4 A) liegt am Wechselspannungsnetz U = 230 V, f = 50 Hz.2.1 Wie hoch ist die dem Netz entnommene Scheinleistung S?2.2 Wie groß ist cos φ ?2.3 Wie groß sind <strong>der</strong> ohmsche Wi<strong>der</strong>stand R <strong>der</strong> Leuchtstoffröhreund <strong>der</strong> Blindwi<strong>der</strong>stand ωL <strong>der</strong> Vorschaltdrossel?2.4 Ein Kondensator C soll die gesamte Blindleistung kompensieren.Wie muss er geschaltet werden, damit die Wirkleistungsaufnahme<strong>der</strong> Leuchtstoffröhre nicht verän<strong>der</strong>t wird?2.5 Berechnen Sie den Wert des Kompensationskondensators C.2.6 Veranschaulichen Sie die Kompensation durch einZeigerdiagramm.(S = 92 VA; cos φ = 0,43; R = 250 Ω; ωL = 518 V/A; C = 4,98 µF)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.29


B5 Übungsaufgaben zur WechselstromtechnikAufgabe 3An einem Lötkolben (reiner Wirkwi<strong>der</strong>stand; P = 100 W; U = 230 V)soll in den Lötpausen eine reduzierte Spannung U P = 150 V anliegen.3.1 Wie groß muss ein Vorwi<strong>der</strong>stand R V sein, damit die Spannungam Lötkolben von 230 V auf U P = 150 V reduziert wird?3.2 Welcher Kondensator C bewirkt bei f = 50 Hz dieselbe Spannungsmin<strong>der</strong>ung?3.3 Welchen Vorteil bietet <strong>der</strong> Kondensator gegenüber dem Wi<strong>der</strong>stand?(R V = 282 Ω; C = 5,12 µF)Aufgabe 4Drei parallel geschaltete Wechselstromverbraucher nehmen folgendeStröme auf:I 1 = 10 A, cos φ 1 = 0,8 (induktiv),I 2 = 2 A, cos φ 2 = 0,43 (kapazitiv) undI 3 = 5 A (ohmsch).4.1 Ermitteln Sie den Gesamtstrom nach Betrag und Phase.(I = 14,5 A e –j·16,8° )G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.30


Klausuraufgabe WS 1999/00Aufgabe 3Gegeben ist die folgende Schaltung:Die Werte sind:U q = 230 V, R 1 = 220 Ω, R 2 = 1 kΩ, X C = 1 kΩ, X L = 500 Ω3.1 Berechnen Sie die komplexe Gesamtimpedanz Z <strong>der</strong> Schaltungrechts von den Klemmen A-B in <strong>der</strong> Normalform Z = R + jX(Ersatzwert: Z = 1000 Ω – j 500 Ω).3.2 Berechnen Sie den komplexen Strom I q und die komplexe SpannungU a , wenn die Spannung U q als reell angenommen wird.3.3 Ermitteln Sie den Phasenwinkel φ q zwischen U q und I q .3.4 Welche Wirkleistung P und welche Blindleistung Q nimmt diegesamte Schaltung (rechts von den Klemmen A-B) auf?G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 5.31


BB Buvwz yxzyxvxww uyuzvuu v wxzyw vx y zU/V300U U U1 2 32001000-100-200-300120° 240° 360° 480° 600° tω<strong>Prof</strong>. Dr. G. BuchFachhochschule München Fachbereich 03 MB/FA <strong>Prof</strong>. R. Göhl08.12.02 16:25 Uhr <strong>Prof</strong>. Dr. J. HöchtDokument in Aufg_B5_1_8_12_02Dre_folie2_8_12_02.tcw


6. Drehstrom6.1. Symmetrisches Dreiphasensystem Einführungsfolie (Kap.6: Folie 0)I 1I2I3U 12LU 223L 1U 31L3UUU123INNUUII11, U12, IN, U22, I, U2333, U, U31Y:, USternspannung: Dreieckspannung, I : Außenleiterstrom: Strom im NeutralleiterΔMaschengleichungen:−U−U−U123+ U+ U+ U122331+ U+ U+ U231= 0= 0= 0⇒⇒⇒UUU122331= U= U1= U32−U−U2−U13G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 6.1


Zeigerdiagramm:Herleitung: Zusammenhang zwischenU Y undU Δ:U Δ = 3 ⋅U Y(6.1)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 6.2


6.2. Symmetrische Verbraucher(Alle drei Verbraucherstränge sind mit dem gleichen Wi<strong>der</strong>stand Z belastet)6.2.1 Verbraucher in Sternschaltung:L 1I 1NL2II2NU2ZZU 3U 1ZL3I3Strangströme = AußenleiterströmeWie groß ist <strong>der</strong> Strom durch den Neutralleiter?IUStrStrUY= I =ZUΔ= UY=3(6.2)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 6.3


6.2.2 Verbraucher in Dreieckschaltung:L 1I 1U 12I 12U 31ZZL2I2I 23ZI 31L3I3U 23Strangspannungen = DreieckspannungenWie hängen die Außenleiterströme mit den Strangströmen zusammen?UIStrStr= UU=ZΔΔ==3 ⋅UI3Y(6.3)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 6.4


6.3. Leistung im Drehstromsystem(Beschränkung auf symmetrische Verbraucher)SStr= U Str ⋅ IStr(Scheinleistung pro Strang)S= 33 ⋅ SStr= ⋅UStr ⋅ IStr(Gesamtscheinleistung)SternschaltungDreieckschaltungS= 3⋅UStrUΔ= 3⋅3=3 ⋅U⋅ I⋅ IΔ⋅ IStrS= 3⋅U= 3⋅U=StrΔ3 ⋅U⋅Δ⋅ IStrI3⋅ IS= Str Str Δ3 ⋅U⋅ I = 3 ⋅U⋅ I (6.4)P =Q=S ⋅cosS ⋅sin( ϕ)( ϕ)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 6.5


6.4. BlindleistungskompensationSternschaltungDreieckschaltungQ= 3⋅U= 3⋅U= 3⋅UStrY⋅2Y⋅ IStr( U ⋅ω⋅ C)Y⋅ω⋅ CQ= 3⋅U= 3⋅U= 3⋅UStrΔ⋅2Δ⋅ IStr( U ⋅ω⋅C)Δ⋅ω⋅ CQC Y =(6.5)2⋅U⋅ω3 YQC Δ =(6.6)23⋅U⋅ωΔG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 6.6


B6 Übungsaufgaben zum DrehstromAufgabe 1Die Heizstäbe eines Heizofens (R = 1 Ω) liegen in Dreieckschaltungan einem Drehstromnetz mit U = 400/230 V.1.1 Wie groß sind die Strang- (I Str ) und die Außenleiterströme (I)?1.2 Welche Leistung P Δ wird umgesetzt?1.3 Welche Leistung P Y wird für den Fall <strong>der</strong> Sternschaltung inWärme umgesetzt?(I Str = 400 A; I = 693 A; P Δ = 480 kW; P Y = 159 kW)Aufgabe 2An einem Drehstromnetz (U = 400/230 V; f = 50 Hz) mit einem WirkleistungsverbrauchP 1 = 1 MW bei cos φ 1 = 0,75 (induktiv) soll nachträglichein weiterer Verbraucher mit P 2 = 500 kW und cos φ 2 = 0,5(induktiv) installiert werden. Durch die Parallelschaltung von Kondensatorensoll <strong>der</strong> cos φ des gesamten Netzes auf 0,9 verbessert werden.2.1 Berechnen Sie Blind- und Scheinleistung für beide Verbraucher.2.2 Welche kapazitive Blindleistung Q K müssen die Kompensationskondensatorenaufnehmen?2.3 Berechnen Sie die Werte <strong>der</strong> Kondensatoren für die beiden Fälle,dass die Kondensatoren im Dreieck (C Δ ) bzw. im Stern (C Y )geschaltet sind.(Q 1 = 882 kvar; S 1 = 1,33 MVA; Q 2 = 866 kvar; S 2 = 1 MVA;Q K = 1,01 Mvar; C Δ = 6,77 mF; C Y = 20,4 mF)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 6.7


B6 Übungsaufgaben zum DrehstromAufgabe 3Ein Drehstromtrafo kann maximal eine Scheinleistung S = 10 kVAübertragen. Angeschlossen sind zwei Drehstrommotoren mit denfolgenden Kenndaten:Motor 1: P 1 = 5 kW; cos φ 1 = 0,8Motor 2: P 2 = 4 kW; cos φ 2 = 0,753.1 Weisen Sie rechnerisch nach, dass an diesem Trafo die beidenDrehstrommotoren nicht gleichzeitig betrieben werden können.3.2 Durch welche Schaltungsmaßnahme kann <strong>der</strong> Trafo doch für denBetrieb bei<strong>der</strong> Motoren benutzt werden?3.3 Zeigen Sie qualitativ anhand eines Leistungsdreiecks die Auswirkungdieser Schaltungsmaßnahme.(S = 11,58 kVA)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 6.8


7. Schaltvorgänge an Kapazitäten undInduktivitäten7.1. Das Schalten von Kapazitätena) Der Einschaltvorgang:u RiU 0uRCu Cu=⎧0für t ≤ 0⎨⎩U 0 für t > 0für t > 0 gilt: (Maschengleichung)U0= uR+ udu= C ⋅dtC= i ⋅ R + uCC⋅ R + uCges.: u C (t)Lösung <strong>der</strong> Differentialgleichung: Aufladevorgang eines KondensatorsHerleitung: VorlesungG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 7.1


Einschaltvorgang (Aufladevorgang eines Kondensators):uiCC⎛( t)= U ⎜0 ⋅ 1 − e⎜⎝tU −0( t)= ⋅ e τRt−τ⎞⎟⎟⎠mit : τ = R ⋅C(7.1)uC( t= 0) = 0duCU0( t = 0) =dt τu ( t → ∞)= UC0U0iC( t = 0) =RdiCU( t = 0) = −dtRi ( t → ∞)= 0C01⋅τG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 7.2


) Der Ausschaltvorgang (Entladevorgang eines Kondensators):u RiU 0uRCu Cu=⎧U⎨⎩00fürfürt ≤ 0t > 0für t > 0 gilt: (Maschengleichung)0 = uR+ udu= C ⋅dtC= i ⋅ R + uges.: u C (t)CC⋅ R + uLösung <strong>der</strong> Differentialgleichung:C Entladevorgang eines KondensatorsG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 7.3


Ausschaltvorgang (Entladevorgang eines Kondensators):uiCC( t)= U0U( t)= −R⋅ e0t−τ⋅ et−τmit : τ =R ⋅C(7.2)uC( t= 0) = UduCU0( t = 0) = −dtτu ( t → ∞)= 0C0U0iC( t = 0) = −RdiCU0( t = 0) =dt Ri ( t → ∞)= 0C1⋅τG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 7.4


7.2. Das Schalten von Induktivitätena) Der Einschaltvorgang:u RiU 0uRLu Lu=⎧0für t ≤ 0⎨⎩U 0 für t > 0für t > 0 gilt: (Maschengleichung)U0= u= iLR+ uLdi⋅ R + L ⋅dtLges.: i L (t)Lösung <strong>der</strong> Differentialgleichung: Aufbau des MagnetfeldesG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 7.5


Einschaltvorgang (Aufbau des Magnetfeldes):iLu( t)LUR( t)= U⎛⋅ ⎜1− e⎜⎝=0t−⋅ e τ0t−τ⎞⎟⎟⎠mit : τ =LR(7.3)iL( t= 0) = 0diLU0( t = 0) =dt RU0iL(t → ∞)=R1⋅τuL( t= 0) = UduLU0( t = 0) = −dtτu ( t → ∞)= 0L0G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 7.6


) Der Ausschaltvorgang:u RiU 0uRLu Lu=⎧U⎨⎩00fürfürt ≤ 0t > 0für t > 0 gilt: (Maschengleichung)0 = u= iLR+ uLdi⋅ R + L ⋅dtLges.: i L (t)Lösung <strong>der</strong> Differentialgleichung: Abbau des MagnetfeldesG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 7.7


Ausschaltvorgang (Abbau des Magnetfeldes):uLiLU( t)=R( t)= −U00⋅ e⋅ et−τt−τmit : τ =LR(7.4)U0iL(t = 0) =RdiLU( t = 0) = −dt Ri ( t → ∞)= 0L01⋅τuL( t= 0) = −U0duLU0( t = 0) =dt τu ( t → ∞)= 0LG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 7.8


Beispiele zu Kapitel 7:Beispiel 1:Ein Kondensator C = 0,1 µF wird über einen Wi<strong>der</strong>stand R = 5 Ωentladen. In welcher Zeit t x ist die Spannung am Kondensator auf 10%des ursprünglichen Wertes gesunken?Beispiel 2:Der Datenspeicher eines Taschenrechners, ersatzweise dargestelltdurch einen Lastwi<strong>der</strong>stand R = 2,2 MΩ, soll während desBatteriewechsels aus einem Kondensator C gespeist werden, um einenDatenverlust zu vermeiden. Die Batteriespannung beträgt U B = 3 V .Dimensionieren Sie C so, dass bei einer angenommenenBatteriewechselzeit von t W = 30 s die Versorgungsspannung desDatenspeichers nicht unter den Wert U min = 0.8 V sinkt.U BCRG. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 7.9


B7 Übungsaufgaben zu SchaltvorgängenAufgabe 1Ein Kondensator C = 10 µF wird zum Zeitpunkt t 1 an eine Gleichspannungsquellemit <strong>der</strong> Leerlaufspannung U 0 = 10 V und einemInnenwi<strong>der</strong>stand R 1 = 5 Ω angeschlossen.Im Ladekreis befindet sich ein begrenzen<strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> GrößeR 2 = 10 kΩ. Zum Zeitpunkt t 2 (t 1 « t 2 ) wird <strong>der</strong> Kondensator übereinen Wi<strong>der</strong>stand R 3 = 5 kΩ entladen.1.1 Zeichnen Sie ein Ersatzschaltbild.1.2 Wie groß ist die maximal gespeicherte Energie W C imKondensator?1.3 Wie groß sind die Zeitkonstanten τ a und τ e für die Auf- undEntladung?1.4 Zeichnen Sie qualitativ den Verlauf von Strom und Spannungam Kondensator.(W C = 0,5 mJ; τ a = 0,1 s; τ e = 50 ms)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 7.10


B7 Übungsaufgaben zu SchaltvorgängenAufgabe 2Eine geladene Spule L = 250 mH mit einem Wicklungswi<strong>der</strong>standR S = 5 Ω liegt an einer „idealen“ Spannungsquelle mit U 0 = 100 V.Zum Zeitpunkt t wird die Spule über einen idealen Schalter von <strong>der</strong>Quelle getrennt und an einen Entladewi<strong>der</strong>stand R = 50 Ω gelegt.2.1 Zeichnen Sie das Ersatzschaltbild.2.2 Wie groß ist die in <strong>der</strong> Spule gespeicherte magn. Energie W m ?2.3 Berechnen Sie die max. auftretende induzierte Spannung U max .2.4 Skizzieren Sie den Strom- und Spannungsverlauf an <strong>der</strong> Spule.(W m = 50 J; U max = 1100 V)G. Buch, T. Küpper, FK03 <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> 7.11

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