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Konkret - Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg eV

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Gemeinsamer Standpunkt: <strong>Bau</strong>en! <strong>Bau</strong>en! <strong>Bau</strong>en!Als rasch wachsende Metropolebraucht <strong>Berlin</strong> mehr Wohnungen.Angesichts der dynamischen Bevölkerungsentwicklungsind jedes Jahrmindestens 10.000 <strong>Bau</strong>genehmigungennotwendig. Deshalb setzendie Verbände der <strong>Bau</strong>- <strong>und</strong> Immobilienwirtschaft,darunter die <strong>Fachgemeinschaft</strong><strong>Bau</strong>, sowie die IHK<strong>Berlin</strong> für eine investitionsfre<strong>und</strong>licheWohnungspolitik für <strong>Berlin</strong>ein. Neben einem gr<strong>und</strong>sätzlichenNachdenken über eine Wohnungspolitikfür breite Schichten der Bevölkerungsind fünf Punkte dabeibesonders wichtig:Standorte für WohnungsneubauidentifizierenDie Erarbeitung eines neuen StadtentwicklungsplanesWohnen durchdie Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<strong>und</strong> Umwelt ist ein sinnvollererster Schritt zur Formulierungwohnungspolitischer Leitlinienfür die nächsten zehn bis 15Jahre. Angesichts der Entwicklungauf dem Wohnungsmarkt solltedie Erarbeitung des StadtentwicklungsplanesWohnen aber deutlichbeschleunigt werden. Schließlichkann das „Monitoring“ von Standortenfür den Wohnungsbau mehrTransparenz bei den politischenZielsetzungen bewirken <strong>und</strong> darüberzu kürzeren Planungszeitenbei Investitionen beitragen. Umschon jetzt ein klares politischesSignal zu setzen, sollten die bereitsidentifizierten Standorte,wie auf dem ehemaligen FlughafenTempelhof, vorab in Form einerPotentialkarte veröffentlichtwerden.Gr<strong>und</strong>stücksvergabendes LiegenschaftsfondsDie Vergabe von Gr<strong>und</strong>stücken desLiegenschaftsfonds erfolgt oft zulangsam. Um <strong>Berlin</strong> für Investitionennoch attraktiver zu machen,muss es künftig deutlich schnellerals bisher möglich sein, die dafürnotwendigen Gr<strong>und</strong>stücke zu erwerben.Das heißt auch, dass vorBeginn des Vergabeverfahrens dieNutzung verbindlich geklärt seinmuss. Insgesamt muss wiederumentschieden werden, wo bedingungsfreivergeben werden soll <strong>und</strong>an welchen Standorten Wohnenoder UnternehmensansiedlungenVorrang haben sollen. Ebenso sollteeine für alle Eigentümergruppenoffene, projektorientierte Gr<strong>und</strong>stücksvergabedes Liegenschaftsfondsmittels Konzeptwettbewerbendurchgeführt werden.Task-Force fürWohnungsneubauUnter Leitung des Senats sollteeine regelmäßig zusammentretendeArbeitsgruppe gebildet werden.Entscheidend für den Erfolg <strong>und</strong>damit für die Beschleunigung vonWohnungsbaumaßnahmen sind dieklare Positionierung des Senats <strong>und</strong>die Übernahme von Verantwortungdurch die teilnehmenden Entscheidungsträgerder Verwaltung. Zieleder Arbeitsgruppe müssen sowohleine systematische Identifikation<strong>und</strong> Inventarisierung der möglichenWohnbauareale als auch eine Problemanalysefür einzelne <strong>Bau</strong>vorhabensein, um daraus unmittelbarBeschleunigungsmaßnahmen zuentwickeln. Als wesentliches Ergebnissollte ein kontinuierlich aktualisierter„<strong>Bau</strong>lückenkatalog“ mit denjeweiligen Verantwortlichkeiten, demPlanungsstand <strong>und</strong> einer eindeutigenZeitvorgabe für Eigentümer/<strong>Bau</strong>herrenentstehen.Stärkung der VerwaltungEine aktive Wohnungspolitik brauchthandlungsfähige Verwaltungen. Inden nächsten Jahren sollen jedochin den <strong>Berlin</strong>er Bezirken insgesamt1.400 Stellen abgebaut werden –vielfach auch in den bauenden <strong>und</strong>planenden Bereichen. Deshalb mussschon jetzt an der Formulierung klarerPrioritäten <strong>und</strong> Qualitätsanforderungenfür die bauenden <strong>und</strong>planenden Bereiche gearbeitet werden.Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage könnendann beispielsweise Teilaufgabenan Externe vergeben sowie eineBeschleunigung der <strong>Bau</strong>planungsverfahrenauf den Weg gebrachtwerden.Keine zusätzlicheRegulierungNur eine anhaltende <strong>und</strong> zunehmendeNeubautätigkeit kann mittel-bis langfristig zu einer Preisberuhigungauf dem Wohnungsmarktbeitragen. Weitere Einschränkungender potentiellen Erträge,etwa durch eine Begrenzung dergesetzlichen Mietenspielräume,schaffen Unsicherheit <strong>und</strong> hemmenInvestitionen. Auch die gegenwärtigeDiskussion über eine Zweckentfremdungsverbotsverordnungoder Debatten über Milieuschutzsatzungensind einem guten Investitionsklimafür Neubau abträglich.Im Fokus: Wohnungsbau in <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong><strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 5


Preiswert wohnen in <strong>Berlin</strong><strong>Berlin</strong> wächst, <strong>und</strong> das ist auch gut so. Die wachsende Metropole brauchtaber mehr Wohnungen, damit sie weiterhin attraktiv bleibt. Deshalb ist eshöchste Zeit für eine intelligente Neubauförderung.<strong>Berlin</strong> ist ein Magnet: Die Stadt giltals dynamisch, spannend <strong>und</strong> bezahlbar.Ein wesentlicher Faktor für<strong>Berlin</strong>s Attraktivität ist der flexibleWohnungsmarkt, der hohe Wohnstandardszu nach wie vor sowohlim deutschen als auch europäischenVergleich günstigen Mieten bietet.Genehmigt ist gut,gebaut ist besserSeit gut zwei Jahren wiederholt der Verband<strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong>ischer Wohnungsunternehmene.V. (BBU) deshalb,auch gegen anfangs erhebliche Widerständeaus der Politik: Der <strong>Berlin</strong>er Wohnungsmarktist auf dem Weg in einAngebotsproblem. Die noch vor einigenJahren hohen Leerstandreservensind durch anhaltend kräftigen Zuzugbei gleichzeitig relativ niedrigen Neubauzahlenweitgehend aufgezehrt.Logische Folge dieses starken Nachfrageanstiegsist ein steigender Mietendruck,vor allem auch in zentralenStadtlagen. Die 144 BBU-Mitgliedsunternehmenmit ihren r<strong>und</strong> 700.000Wohnungen wirken zwar nach wie vornachweislich mietendämpfend; miteiner mittlerweile auf nur noch 2,6 Prozentgesunkenen Leerstandsquote habensie aber praktisch keine verfügbarenWohnungen mehr.Nach Jahren der Stagnation ziehendie <strong>Bau</strong>genehmigungszahlen zwarwieder an. Aber: Genehmigt ist nochlängst nicht neu gebaut. Außerdemist, nicht zuletzt wegen steigenderGr<strong>und</strong>stücks- <strong>und</strong> <strong>Bau</strong>kosten, Mietwohnungsbauerst mit Nettokaltmietenab neun Euro pro Quadratmeterfinanzierbar – zu viel für das Gros der<strong>Berlin</strong>erinnen <strong>und</strong> <strong>Berlin</strong>er. Das Grosder Neubauwohnungen entsteht deshalbauch in der Regel als Eigentumswohnungenfür das oberste Marktsegment.Zeit für FörderungTrotz seiner in letzter Zeit sehr positivenwirtschaftlichen Entwicklung ist<strong>Berlin</strong> aber weiterhin eine Mieterstadtmit unterdurchschnittlicher Kaufkraft.Eine nachhaltige Wohnungspolitik für<strong>Berlin</strong> muss deshalb darauf abzielen,bezahlbare Mieten für breite Bevölkerungsschichtenzu sichern.Angesichts der starken Zunahme derNachfrage ist das nur mit einer deutlichenAusweitung des Angebots zu erreichen.Angesichts des wachsendenNachfragedrucks sollte dabei nicht mehrin H<strong>und</strong>erter-, sondern eher in Tausenderschrittengedacht werden. Hierzumüssen auch wieder große Flächenverdichtet bebaut werden. Vorbilderhierfür liefern die heute als UNESCO-Welterbe gelisteten Siedlungen der20er Jahre. Mit ihren funktionalen Gr<strong>und</strong>rissen<strong>und</strong> menschenfre<strong>und</strong>lichen Dimensionierungenbieten sie gute Voraussetzungenfür eine optimale Raumnutzungzu vergleichsweise günstigen<strong>Bau</strong>kosten – die attraktive <strong>und</strong> urbaneGroßsiedlung.Diese großen Dimensionen des Neubaus– der BBU schätzt den Neubaubedarfin den nächsten Jahren aufmindestens 10.000 Wohnungen proJahr – lassen sich aber nur dannerreichen (<strong>und</strong> sind auch nur dannmarktdämpfend), wenn zumindest einTeil dieser Mietwohnungen öffentlichgefördert wird. Besonders vielversprechendeAnsätze hierzu sind zinsvergünstigte<strong>Bau</strong>darlehen <strong>und</strong> die vergünstigteAbgabe von Gr<strong>und</strong>stücken;durch diese Kombination könnten sogarauch im Neubau Nettokaltmietenvon 6,50 Euro pro Quadratmeter erreichtwerden.Und das bei einem vergleichsweisegeringen Fördervolumen: Der Neubauvon 3.000 mietenvergünstigten Wohnungenkönnte nach ersten BBU-Hochrechnungenfür 15 Millionen Euro proJahr ermöglicht werden, die vergünstigtenGr<strong>und</strong>stückspreise allerdingsnoch nicht mitgerechnet. Kombiniertmit dem Ankauf von Belegungsbindungenfür weitere 2.000 Wohnungenkönnten so pro Jahr 5.000 mietenvergünstigteWohnungen geschaffenwerden <strong>und</strong> eine marktdämpfendeWirkung entfalten – zu Kosten vonr<strong>und</strong> 450 Millionen Euro über zehnJahre.<strong>Berlin</strong>s vielseitiger <strong>und</strong> flexibler Wohnungsmarktist nach wie vor einerder großen Aktivposten der Stadt.Damit das so bleibt, muss die Stadtheute investieren – in Infrastruktur,vor allem aber auch in Wohnen. Denn:Wohnungspolitik ist Standortpolitik.Maren KernVorstandVerband <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong>ischerWohnungsunternehmen e.V. (BBU)6 <strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 Im Fokus: Wohnungsbau in <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong>


Wohnraumförderung in <strong>Brandenburg</strong>Zu den Erfolgen der sozialen Wohnraumförderungin <strong>Brandenburg</strong> gehörenohne Zweifel die wesentlich<strong>eV</strong>erbesserung der qualitativen <strong>und</strong>quantitativen Wohnraumversorgung<strong>und</strong> die weitgehende Angleichungan westdeutsche Niveaus innerhalbeines Zeitraums von gut zwanzig Jahren.Die Verbesserung der Wohnverhältnissehat dazu beigetragen, dieBindung der Bewohner an die jeweiligenOrte zu stärken.Mit der Föderalismusreform wurdedie Zuständigkeit für die Wohnraumförderungauf die Länder übertragen.Dies bot die Chance, ab 2007die Programme neu zu konzipieren<strong>und</strong> konsequent an den landespolitischenErfordernissen auszurichten.Erreicht wurde eine Schwerpunktsetzungfür Familien <strong>und</strong> ältere Menschensowie eine starke Fokussierungauf innerstädtische Standorte.Die Maßnahmen der generationsgerechtenModernisierung <strong>und</strong> Instandsetzungvon Mietwohnungenhaben stark zugenommen.Auch zukünftig wird dieser Wegfortgesetzt. Es gilt jedoch zu berücksichtigen,dass <strong>Brandenburg</strong>hinsichtlich der Wohnungsmarktentwicklungein „gespaltenes“ Landist. Es sind unterschiedliche Strategienfür das <strong>Berlin</strong>er Umland <strong>und</strong>den äußeren Entwicklungsraum erforderlich.Es wird in allen Landesteilengenerationsgerechter <strong>und</strong> energetischoptimierter Wohnraum benötigt– im engeren Verflechtungsraumwirkt Förderung preisdämpfend;im berlinfernen Wohnungsmarktsind Investitionen angesichtsgeringer Mieterhöhungsspielräumeohne Förderunterstützung nicht zufinanzieren. Als Querschnittsziel findetdie Reduzierung des Energieverbrauchsin allen Förderbereichenbesondere Beachtung.Ein im Auftrag des B<strong>und</strong>esministeriumsfür Verkehr, <strong>Bau</strong> <strong>und</strong> Stadtentwicklung(BMVBS) erarbeitetesGutachten zur Fortführung der Kompensationsleistungenfür die Wohnraumförderunghat die Erforderlichkeit<strong>und</strong> Angemessenheit weitererKompensationsmittel des B<strong>und</strong>es andie Länder ab 2014 bestätigt. <strong>Brandenburg</strong>rechnet fest mit diesen B<strong>und</strong>eszuweisungen<strong>und</strong> hat bereits einZweckbindungsgesetz zur Sicherungdieser Gelder für den Wohnungsbauerlassen. Im Ergebnis einer vom Ministeriumfür Infrastruktur <strong>und</strong> Landwirtschaftdurchgeführten Abfragezum künftigen Bedarf der Wohnraumförderungwurde ermittelt, dass alleinfür die Modernisierung <strong>und</strong> Instandsetzungnur in den 22 Stadtumbaustädtenfür 2013 bis 2020 ein Bedarfan Wohnraumförderung für 10.000Bestandswohnungen in Höhe von240 Millionen Euro besteht. Dazukommen Bedarfe für die weiterenProgramme der Wohnraumförderung(Aufzüge, Wohneigentumsbildung<strong>und</strong>Modernisierung, Mietwohnungsneubau).Die noch bis Ende des Jahres 2013 zurVerfügung stehenden Gelder sind bereitsbewilligt. In der Folge entstehteine Förderlücke, da neue B<strong>und</strong>eszuweisungenfür die Wohnraumförderungerst ab 2014 zur Verfügung stehenwerden. Der bisher erfolgreicheStadtumbauprozess würde dadurcherheblich ins Stocken gebracht, <strong>und</strong>die Synergien von Städtebau- <strong>und</strong>Wohnraumförderung könnten nichtmehr greifen. Um diese Förderlükkezu vermeiden, sollen die B<strong>und</strong>eszuweisungenab 2014 in dasWohnungsbauvermögen des Landesfließen, voraussichtlich 30 MillionenEuro pro Jahr. Bereits ab 2013sollen aus dem Vermögen Darlehenfür die Wohnraumförderung zu günstigenKonditionen ausgereicht werden.Eine erfolgreiche Stadtentwicklungs<strong>und</strong>Wohnungspolitik wird zukünftigdaran zu messen sein, ob es gelingt,mit der Fortführung des Stadtumbausdie Städte trotz des weiterfortschreitenden demografischenWandels weiter zu stabilisieren, aufstädtischer Ebene die Herausforderungenaus Klimaschutz, Energieeinsparung<strong>und</strong> Nachhaltigkeit zumeistern <strong>und</strong> nicht zuletzt ob esgelingt, auch auf Ebene der Städteangemessene Antworten auf sozialeFragen zu finden. Dabei kommt derregionalen Perspektive der Zusammenführungvon Stadt <strong>und</strong> Regioneine zunehmend wichtige Rolle zu:in dem Maße, in dem rückläufige Finanzmitteleine Prioritätensetzungerfordern, müssen sich Städte mitihrem Umland über Zusammenarbeitbei der Sicherung der Daseinsvorsorgeauch im ländlichen Raumverständigen.Rainer BretschneiderStaatssekretärMinisterium für Infrastruktur<strong>und</strong> Landwirtschaft <strong>Brandenburg</strong>Im Fokus: Wohnungsbau in <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong><strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 7


„Augenmerk auf Gebäude im Dornröschenschlaf“Der Landkreis Barnim ist hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung zweigeteilt. Während der südliche Teileinen Bevölkerungszuwachs verzeichnet, ist die Entwicklung im nördlichen, berlinfernen Teil des Landkreisesrückläufig. FG <strong>Bau</strong> <strong>Konkret</strong> sprach mit Ingo Kruwinnus, Prokurist <strong>und</strong> technischer Leiter der WHG Eberswalde,über die daraus resultierenden Herausforderungen für den Wohnungsbau.FG <strong>Bau</strong> <strong>Konkret</strong>: Die WHG Eberswaldewurde im Sommer ausgezeichnet.Wie bringen Sie im Wohnungsbau dieÄsthetik des Bestands mit den Anforderungender heutigen <strong>Bau</strong>weise überein?Kruwinnus: Die Messingwerksiedlung,für die wir mit einem Qualitätssiegelausgezeichnet wurden, ist eine historischeWerksiedlung, die komplett unterDenkmalschutz steht. In Zusammenarbeitmit der Denkmalschutzbehördegestalteten wir drei Gebäude unterstrengen Anforderungen zu einer Wohnsiedlungfür Jung <strong>und</strong> Alt um. Dabei habenwir es uns zum Vorsatz gemacht,alte <strong>Bau</strong>teile zu erhalten, zu erneuern<strong>und</strong> wieder zu zeigen, wie beispielsweisebleiverglaste Fenster <strong>und</strong> eineFachwerkhausfassade. Eine Besonderheitist, dass wir Wohnungen imersten Obergeschoss durch einen Laubengangerschlossen haben, der sichbewusst von der alten <strong>Bau</strong>weise abhebt.Wir zeigen somit das alte Hüttenamtvon 1736 mit einem neuen Laubengangaus dem 21. Jahrh<strong>und</strong>ert.Wichtig <strong>und</strong> ebenfalls den heutigen Anforderungenentsprechend war es, imhistorischen Bestand ein barrierefreiesWohnen zu ermöglichen. Das ist unsin fast allen Wohnungen gelungen. Ebensohaben wir dem heutigen Stand entsprechendgenügend Holzfenster eingebaut<strong>und</strong> das Umland entsprechendhergerichtet. So wurden unter anderemParkplätze <strong>und</strong> Wäschetrockenplätzegeschaffen.Wie wird sich die Wohnraumsituationin Eberswalde in den nächsten Jahrenverändern?Die Demografie im Oberbarnim hatsich in letzter Zeit zu einem positivenTrend entwickelt. Als wir die Messingwerksiedlunghergerichtet haben, gingenwir das Risiko ein, die Wohnungennicht vermieten zu können. Das habenwir geschafft. Mittlerweile interessiertensich viele aus dem <strong>Berlin</strong>er Umlandfür Wohnungen zum Kauf oder zur Mietein der Innenstadt. Die Nachfrage anZwei- bis Drei-Raum-Wohnungen ist sehrstark. Dennoch haben wir einen Leerstandvon zwölf Prozent. Das sind Objekte,die noch nicht hergerichtet sind.Ebenso bereitet uns der Plattenbauetwas Probleme. Zwar sind diese Wohnungengut vermietet; um einen Leerstandzu vermeiden, haben wir beispielsweiseAufzüge angebaut <strong>und</strong>schaffen somit für die älteren BewohnerBarrierefreiheit. Damit wirken wirdem Trend eines völligen Leerstandesentgegen.Ingo KruwinnusWelche Ausrichtung verfolgen Sie imWohnungsbau?Wir unternehmen große Anstrengungen,Altbaubestände vernünftig unterenergetischen Gesichtspunkten herzurichten.In den nächsten Jahren werdenwir mehrere Gründerzeithäuser zu ZweibisVier-Raum-Wohnungen ausbauen.Unser Augenmerk liegt auf Gebäuden,die bislang im Dornröschenschlaf liegen.Parallel hierzu gehen wir in der Innenstadtunter dem Motto „attraktives Wohnenim Stadtzentrum“ ein Neubauprojektan, bei dem wir Bedarfsgewerbeim Erdgeschoss mit Wohnungen in denObergeschossen verbinden. Wenn allesklappt, ist hierfür der <strong>Bau</strong>beginnim nächsten Jahr. Der Bedarf hierfür istda. Wir rechnen damit, dass in dennächsten Jahren ein Zuzug von Neubürgernzu verzeichnen ist.Was sind die strukturellen Anforderungenan die Politik?Um junge Leute zu halten, benötigenwir eine vernünftige Wirtschaftspolitik<strong>und</strong> kulturelles Leben. Ebenso müssenAusbildungsplätze geschaffenwerden. Das gesamte Umfeld mussstimmen. Seen, Wiesen, Wälder sowieeine gute Infrastruktur sind bereitsvorhanden, es muss den Leuten nurschmackhaft gemacht werden.8 <strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 Im Fokus: Wohnungsbau in <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong>


Neue Wege für den Erhalt der VerkehrsinfrastrukturMit dem Abschluss der Verkehrsministerkonferenz von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern Anfang September kam die Diskussion über Finanzierungsformender Verkehrsinfrastruktur in Deutschland auf. Auf einer Fachtagung in Potsdam knüpfte die regionale <strong>Bau</strong>wirtschaftan die Thematik an <strong>und</strong> lud Vertreter der Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Verwaltung zu einem ersten Gedankenaustausch ein.Über 120 Gäste nahmen an der Fachtagung teil.Der Veranstaltungssaal „Le Manege“ war voll gefüllt.Gesprächspartner auf dem Podium: Ralf Roos, Christian Jaschinski, ReinholdDellmann (Moderation), Jörg Vogelsänger, Karl-Heinz Daehre (v.l.n.r.)Der Blick auf die Straßen in <strong>Brandenburg</strong><strong>und</strong> <strong>Berlin</strong> sowie in die Haushaltsbücherder beiden Länder zeigt, dass die öffentlicheHand an die Grenzen ihrer Finanzierungsmöglichkeitenstößt. In <strong>Brandenburg</strong>beispielsweise, so sieht es der Haushaltsentwurffür 2013/2014 vor, sollenfür den Erhalt sowie den Um- <strong>und</strong> Ausbauder Landesstraßen im Vergleich zu2009 knapp 79 Prozent bzw. 85 Prozentweniger Mittel zur Verfügung stehen.Bereits seit Jahren sind die Gelder in diesemBereich rückläufig. Um den Statusquo der Straßeninfrastruktur aufrecht zuerhalten, wären jährlich 60 Millionen Euronotwendig. Tatsächlich sind es in diesemJahr 29,9 Millionen Euro sowie nach derzeitigemStand für die kommenden Jahre17,7 Millionen Euro (2013) <strong>und</strong> 12,2 MillionenEuro (2014). Ein zunehmender Werteverzehrist damit vorprogrammiert. Vielmehrnoch: Der Werteverfall übersteigtden Werteerhalt.Hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungenbedeutet eine weitere Unterfinanzierungder Straßen in <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong>auch eine Beeinträchtigung derWettbewerbsfähigkeit. Im Landkreis Elbe-Elster, so berichtete Landrat Christian Jaschinski,bestehe für die Kreisstraßen <strong>und</strong>Brücken ein Investitionsbedarf von mehrals 15 Millionen Euro. Als Schlüsselzuweisungdes Landes sind für das gesamteLandkreis-Vermögen jedoch nur 2,5 MillionenEuro vorhanden. Jaschinski erklärte,dass sich der Werteverlust der Verkehrsinfrastrukturbereits an einer Zerbröselungabzeichne. Dabei sei das Straßennetzein bedeutender Wirtschaftsfaktor <strong>und</strong>Hauptbestandteil der Infrastruktur.Auch <strong>Brandenburg</strong>s Infrastruktur- <strong>und</strong> LandwirtschaftsministerJörg Vogelsänger siehtden Substanzverlust an der Verkehrsinfrastrukturals Risikofaktor für die Wirtschaft,Gesellschaft <strong>und</strong> Umwelt. Um dem aufLandesebene entgegenzuwirken, seh<strong>eV</strong>ogelsänger einen der politischen Handlungsansätzefür die nächste Landesregierungin der Neuordnung des Straßensystemsin Form einer Reduzierung derLandesstraßen zu Kreis- <strong>und</strong> Gemeindestraßen.Der Anteil der Landesstraßenin <strong>Brandenburg</strong> sei nämlich bedeutendhöher als anderer Flächenländer. Für aktuelle<strong>Bau</strong>vorhaben gilt die Devise: Instandhaltung/Erhaltvor Neubau. So wurdeder Landesstraßenbedarfsplan bereitsvon 84 auf 18 Maßnahmen gekürzt.Als politischen Handlungsansatz gegenüberdem B<strong>und</strong> spricht sich Minister Vogelsängerfür eine Beteiligung der Länder anneuen Finanzierungsinstrumenten aus.„Die neue B<strong>und</strong>esregierung muss neueWege finden“, sagte Jörg Vogelsänger aufder Tagung. Auch Karl-Heinz Daehre, Ministera. D. <strong>und</strong> Vorsitzender der Kommission„Zukunft der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung“,befürwortet zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten.Er plädiert unteranderem dafür, dass ergänzende Mittelin Fonds angelegt werden, so dass diedurch die Nutzerfinanzierung gewonnenenEinnahmen direkt der Verkehrsinfrastrukturzugeführt werden – ohne die steuerfinanziertenAnteile zu senken.Die Debatte zur ergänzenden Finanzierungder Verkehrsinfrastruktur steht amAnfang. Um für alle Beteiligten eine akzeptableLösung zu finden, muss der Werteverzehrder Straßen <strong>und</strong> die daraus entstehendenKonsequenzen in der Gesellschaftstärker diskutiert werden. „Einevernünftige Nutzerfinanzierung heißt jedochnicht, dass jeder Einzelne unmittelbarmehr betroffen ist“, so Reinhold Dellmann,Hauptgeschäftsführer der <strong>Fachgemeinschaft</strong><strong>Bau</strong>.BBAktuelles<strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 9


Holz – ein vielfältiges regionales ProduktDas B<strong>und</strong>esland <strong>Brandenburg</strong> ist nicht nur das waldreichste B<strong>und</strong>esland Ostdeutschlands, sondern auchdas B<strong>und</strong>esland, das deutschlandweit Spitzenreiter in der Kiefernholz-Produktion ist. Holz als moderner <strong>und</strong>nachhaltiger <strong>Bau</strong>stoff wird oftmals unterschätzt. Beim 8. Ostdeutschen Holzbauforum diskutierten Fachleutein Eberswalde über die Zukunft der Holzwirtschaft <strong>und</strong> des Holzbaus.Gleich zu Beginn der Veranstaltungbrachen die Grußwortredner– angefangen von Rainer Bretschneider,Staatssekretär im Ministeriumfür Infrastruktur <strong>und</strong>Landwirtschaft des Landes <strong>Brandenburg</strong>s,über Prof. Dr. KlausHöppner, Leiter des LandeskompetenzzentrumsForst Eberswalde,<strong>und</strong> Prof. Dr. Wilhelm-GüntherVahrson, Präsident der Hochschulefür nachhaltige EntwicklungEberswalde (NHEE) – eine Lanzefür das heimische Holz. So liefereHolz nicht nur einen wesentlichenBeitrag zur nachhaltigenEntwicklung der Wirtschaft aufdem Lande, sondern trage auchzum Klimaschutz bei. Die Verwendungdes Werkstoffes Holz müssedaher vor allem in <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong><strong>Brandenburg</strong> stärker forciert werden.Das Land <strong>Brandenburg</strong> setzetrotz globaler Märkte auch auf einregionales Marketing <strong>und</strong> versuche,die Märkische Kiefer als Markewiederzubeleben.Dass Holz als <strong>Bau</strong>stoff für verschiedene<strong>Bau</strong>weisen hervorragend geeignetsei, zeigte ein Vortrag überHolzbauweisen <strong>und</strong> Holzbausysteme.Schulen, Ein- <strong>und</strong> Mehrfamilienhäusersowie Bürogebäudewurden <strong>und</strong> werden beispielsweiseauf diese Weise umgesetzt.Die Betrachtung des WerkstoffesHolz von wissenschaftlicher Seiteerfolgte beim 8. OstdeutschenHolzbauforum durch die HNEE.Die Professoren Rug <strong>und</strong> Schwarzstellten Forschungsergebnisse derHochschule vor. Mittels Messverfahrenzeigten sie unter anderemdas Verhalten von Holz unter Lastauf – ein Laborversuch, den dieTeilnehmer bei der Führung überden Waldcampus der Hochschulemitverfolgen konnten.Besonderes Interesse riefen bei denüber 100 Teilnehmern der Fachtagung,darunter viele Zimmerer,die Veränderungen bei Bemessungendurch den zum 1. Juli 2012eingeführten Eurocodes 5 hervor.Kulturell abger<strong>und</strong>et wurde dererste Veranstaltungstag des Holzbauforumsmit einer abendlichenFührung durch das illuminierteKloster Chorin. Einen Schatz derRegion – <strong>und</strong> das nicht nur ausforstlicher Sicht – lernten die Teilnehmerzur Abschlussveranstaltungam nächsten Tag kennen: DerBuchenwald „Grumsiner Forst“ gehörtseit 2005 zum UNESCO-Weltnaturerbe.Einmal mehr gilt: Holz ist nichtnur ein nachhaltiger <strong>Bau</strong>stoff <strong>und</strong>Wirtschaftsfaktor, sondern prägtzudem in seiner Erholungsfunktiondie Region.BBDie Fachtagung fand im Hörsaal des LandeskompetenzzentrumsForst Eberwalde statt.Führung über den Waldcampus der HNEE.10 <strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 Aktuelles


Vom Azubi zum GesellenDie Anstrengungen <strong>und</strong> der Prüfungsstress der vergangenen Wochen lagen hinter ihnen, so dass 55 jungeGesellen des <strong>Berlin</strong>er <strong>Bau</strong>handwerkes Anfang September Gr<strong>und</strong> zur Freude hatten. Mit der Freisprechung nahmensie eine wichtige Hürde für ihren weiteren Werdegang.Als beste Fliesenlegerin wurde Elena Nawrocki geehrt. Aufgr<strong>und</strong> ihrersehr guten Leistungen qualifizierte sie sich für den B<strong>und</strong>eswettbewerb.Die Maurergesellen Jan Grunberg, Mariusz-Jerzy Filipowicz <strong>und</strong>Andreas Fechner blicken stolz auf ihre Zeugnisse.Traditionsbewusst nimmt die <strong>Bau</strong>gewerks-Innung<strong>Berlin</strong> einen uraltenHandwerksbrauch Jahr für Jahrwahr <strong>und</strong> spricht die ausgelerntenAuszubildenden am Ende ihrerLehre nach bestandener Prüfungfrei. Nachdem in den vergangenenbeiden Jahren die Freisprechungals größte FreisprechungsfeierDeutschlands gemeinsammit der <strong>Berlin</strong>er Maler- <strong>und</strong>Lackiererinnung sowie der Friseur-Innung <strong>Berlin</strong> stattfand, wurdedie Lossprechung in diesem Jahrim kleineren Rahmen vollzogen.In einer Feierst<strong>und</strong>e im Berufsförderungswerkder <strong>Fachgemeinschaft</strong><strong>Bau</strong> (Lehrbauhof), dem Ort,an dem die jungen Gesellen ihrezwei- bzw. dreijährige überbetrieblicheAusbildung absolvierten,erinnerte Christian <strong>Bau</strong>mgartenan ein altes Sprichwort. „DasHandwerk hat goldenen Boden“,sagte der stellvertretende Innungsobermeister.In keinem anderenWirtschaftszweig stünden Berufsethos<strong>und</strong> Ehrenamt so sehr imVordergr<strong>und</strong>. Er wünschte den jungenLeuten für ihre berufliche ZukunftErfolg bei den Zielen, die eszu verwirklichen wert sind.Andreas Koch-Martin, Geschäftsführerdes Lehrbauhofes, gab denjungen Gesellen mit auf den Weg,dass mit dem Erhalt des Gesellenzeugnissesdie Zeit des Lernenskeineswegs beendet sei. „Der Wissenszyklusändert sich alle fünfJahre, so dass auch Sie sich weiterentwickelnmüssen, um mit denFortschritten beispielsweise beider Entwicklung neuer Werkstoffeoder auch im technologischen Bereichbestehen zu können“, soKoch-Martin.Stolz auf die eigene Leistung kambei den jungen Leuten auf, als sichdie Gesellen erhoben <strong>und</strong> der stellvertretendeInnungsobermeisterdie Freisprechungsformel verlas:„Kraft meines Amtesspreche ich Sie frei.Frei mit den Worten:Ich spreche Sie frei,ein jeder nun Geselle sei.Schaffen Sie fröhlichmit Herz <strong>und</strong> Hand<strong>und</strong> seien Sie stolzauf Ihren Handwerksstandin Ehrbarkeit, Wahrhaftigkeit<strong>und</strong> Gerechtigkeit.“Als Anerkennung für das Erreichterichtete die <strong>Bau</strong>gewerks-Innungim Anschluss auf dem Lehrbauhofeinen rustikalen Grillabend mitLive-Band aus. Bei Würstchen <strong>und</strong>Salat, musikalisch untermalt vonPop- <strong>und</strong> Rockklängen, wurden Erinnerungenan gemeinsame Erlebnissein der Ausbildungszeit wachoder bereits Pläne für die Zukunftgeschmiedet.BBAktuelles<strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 11


Leistung unter Prüfungsbedingungen110 Auszubildende des Berufsförderungswerkesder <strong>Fachgemeinschaft</strong><strong>Bau</strong> (Lehrbauhof) schnupperten zumEnde des zweiten Lehrjahres Prüfungsluft.Beim internen Leistungswettbewerbfertigten sie unter Testbedingungenausgewählte Werkstücke an,die im Nachgang von den Ausbildernqualitativ bewertet wurden.Stolze Gewinner samt Ausbilder <strong>und</strong> Unternehmensvertretern.Die jeweils drei besten Lehrlinge derverschiedenen Gewerke wurden imRahmen einer Feierst<strong>und</strong>e ausgezeichnet.Vor Firmenvertretern <strong>und</strong> Ausbildernbekamen insgesamt 32 Jugendlicheeine Urk<strong>und</strong>e überreicht. Dankder Unterstützung der Heinrich-Wüstenhagen-Stiftungwurde ihre Leistungzusätzlich belohnt. Als Preisgeld <strong>und</strong>somit Anerkennung erhielten dieAuszubildenden 120 Euro (1. Platz),80 Euro (2. Platz) beziehungsweise50 Euro (3. Platz). Unabhängig vonder monetären Vergütung spiegeltesich zur Verleihung in den Gesichternder Sieger der Stolz auf das aus eigenerKraft Erreichte wieder.Der interne Leistungswettbewerbermöglichte allen Auszubildendendes zweiten Lehrjahres eine realistischeEinschätzung ihrer eigenenLeistung. Zudem konnten sich diejungen Leute auf ihre Prüfung imkommenden Jahr vorbereiten. Dennnicht nur zeitliche Vorgaben <strong>und</strong>qualitative Ansprüche wurden an dieAuszubildenden gestellt, die angehendenTrockenbauer mussteneine originale Prüfungsaufgabe ausvergangenen Jahren umsetzen. BBDialog zwischen Politik <strong>und</strong> WirtschaftDie verkehrspolitischen Sprecherder CDU- <strong>und</strong> SPD-Fraktion im <strong>Berlin</strong>erAbgeordnetenhaus, Oliver Friederici<strong>und</strong> Ole Kreins, stellten sichim September den Fragen der <strong>Berlin</strong>erStraßenbauer. Nach der Kürzungdes Schlagloch-Sanierungs-Programms um 20 Millionen Eurovon Senator Dr. Ulrich Nußbaumwollten die anwesenden Unternehmerwissen, welche Maßnahmendie Regierungsparteien inpuncto Straßeninfrastruktur vorsehen.Ole Kreins (SPD) sagte, dassdas Sonderprogramm gr<strong>und</strong>sätzlichzur Verfügung stehen müsse,da der Sanierungsstau der Straßenzu groß sei. Er <strong>und</strong> Oliver Friederici(CDU) versprachen den Unternehmern,sich im Parlament dafüreinzusetzen, dass die Mittel, diein diesem Jahr nicht mehr ausgegebenwerden können, ins Jahr2013 übertragen werden.Hinsichtlich der auftretenden Problemebei der Verkehrslenkung <strong>Berlin</strong>(VLB) stellten die Unternehmendar, dass die Situation mehr als unbefriedigendsei. <strong>Bau</strong>aufträge könntentrotz Auftragserteilung nicht begonnenwerden, da die VLB mehrereWochen zur Bearbeitung der Anträgeauf Straßensperrungen etc.benötige. Die Unternehmer forderteneine Evaluierung des Systems<strong>und</strong> fanden bei Oliver Friedericioffene Ohren. Geht es nach demWillen der CDU-Fraktion im <strong>Berlin</strong>erAbgeordnetenhaus, soll die ThematikVLB in den nächsten Monatennachhaltig angegangen werden.In dem konstruktiven Dialog zwischenden Politikern <strong>und</strong> der Wirtschaftwurde deutlich, dass vonSeiten der Straßenbauunternehmeneine jährlich stattfindendeGesprächsr<strong>und</strong>e mit den verkehrspolitischenSprechern der Regierungsfraktionenbegrüßt wird. Aufdiese Weise könnte ein direkterAustausch erfolgen, der für beideSeiten fruchtbar ist. BB12 <strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 Aktuelles


Umbau zur MultifunktionshalleNun kann der Winter kommen: DieAuszubildenden des ersten Lehrjahresmüssen ihr Handwerk in denkalten Monaten nicht mehr in einemschlecht beheizten Zelt erlernen.Seit Mitte Oktober wurde im Berufsförderungswerkder <strong>Fachgemeinschaft</strong><strong>Bau</strong> (Lehrbauhof) die zweiteAusbildungshalle der Stahl- <strong>und</strong>Betonbauer zu einer Multifunktionshalleumgebaut. Somit steht denr<strong>und</strong> 70 Lehrlingen sowie den Pädagogenim Tiefbaubereich lehrgangsweiseneben der eigentlichen Tiefbauhallenun noch ein weiteres Gebäudezur Verfügung.Damit gewerkegerecht ausgebildetwerden kann, wurde beim UmbauMit Unterstützung von Dietmar Opitz(li.) wurde der Pflasterbereich angelegt.der Halle für die Kanal- <strong>und</strong> Rohrleitungsarbeitenein zwei Meter tiefer<strong>und</strong> elf Meter langer <strong>Bau</strong>grabenausgehoben. Für Arbeiten im Pflasterbereicherhielten die Auszubildendeneine 130 qm große Übungsfläche.Um darüber hinaus eine flexibleNutzung der Halle – beispielsweisein den Sommermonaten – zugewährleisten, können sowohl derPflaster- als auch Rohrbereich ebenerdigabgedeckt werden.Den gesamten Hallenumbau realisierteder Lehrbauhof in Eigenleistung.Auszubildende aller Lehrjahresowie Jugendliche des Kurses„Berufsintegration <strong>Bau</strong>“ führtenim Rahmen ihrer Ausbildung dieArbeiten unter fachlicher Anleitungder zuständigen Ausbilder DietmarOpitz, Rolf Bothe <strong>und</strong> Nobert Obstdurch.BBKein Aufschwung der Azubi-ZahlenDie Zahl der neu geschlossenenAusbildungsverhältnisse im <strong>Berlin</strong>er<strong>Bau</strong>gewerbe ist im Vergleich zumVorjahr konstant geblieben. 146 Jugendlicheerlernen im ersten Lehrjahreinen Beruf im <strong>Bau</strong>handwerk.Mit Abschluss der Maßnahme „Berufsintegration<strong>Bau</strong>“, die im Berufsförderungswerkder <strong>Fachgemeinschaft</strong><strong>Bau</strong> (Lehrbauhof) bis EndeNovember 2012 durchgeführt wurde,dürften nach Angaben von GeschäftsführerAndreas Koch-Martinim Dezember etwa 25 weitere Ausbildungsverträgeunterschrieben werden.Die Zahl der Auszubildenden imersten Lehrjahr würde sich somit aufr<strong>und</strong> 170 Lehrlinge erhöhen. 2011verzeichnete das <strong>Bau</strong>handwerk in<strong>Berlin</strong> mit Abschluss des Berufsintegrations-Kurses167 Auszubildende.Die aktuellen Ausbildungszahlen desersten Lehrjahres in <strong>Berlin</strong> relativierendie Ergebnisse der Fachkräfte-Umfrage,die die <strong>Fachgemeinschaft</strong> <strong>Bau</strong> im Spätsommerunter ihren Mitgliedern durchführte.Im Rahmen der Erhebung gaben48 Prozent der <strong>Berlin</strong>er Firmen an, dasssie Lehrlinge ausbilden. 2011 waren esnoch 64 Prozent <strong>und</strong> damit deutlichmehr. In <strong>Brandenburg</strong> verschlechtertesich die Quote von 50 Prozent auf 44Prozent.Aus der Statistik des Lehrbauhofes gehtzudem hervor, dass im <strong>Berlin</strong>er <strong>Bau</strong>gewerbein diesem Jahr 50 Ausbildungsplätzeunbesetzt blieben. Die Gründehierfür sind vielfältig. Zum einen ist die<strong>Bau</strong>branche für junge Menschen nichtmehr attraktiv, so dass es wenigerBewerber gibt. Zum anderen weisendie Schulabgänger eine schlechtereAusbildungsreife auf. Dies hat zurFolge, dass laut Umfrage der <strong>Fachgemeinschaft</strong><strong>Bau</strong> knapp ein Drittel der<strong>Bau</strong>unternehmen in <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong>ihre Lehrstellen in diesemJahr nicht mehr vergeben konnten.Um Ausbildungsplätze zu besetzen,nutzen <strong>Berlin</strong>er Unternehmen vorrangigdie Möglichkeiten des Lehrbauhofes.So lassen sich 36 Prozent ihreAuszubildenden über das Berufsförderungswerkvermitteln. 14 Prozent suchenihre Lehrlinge über Stellenanzeigenim Internet. Im B<strong>und</strong>esland <strong>Brandenburg</strong>hingegen steht die Stellenausschreibungim Internet an ersterStelle (25 Prozent), gefolgt von der Anzeigenschaltungin Zeitungen (16 Prozent).BBAktuelles<strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 13


Neuer BFW-GeschäftsführerWiedergewähltKay Kornatzki ist seit 1.November 2012 neuerGeschäftsführer des Berufsförderungswerkesder <strong>Fachgemeinschaft</strong>Kay Kornatzki <strong>Bau</strong>. Der gelernte Diplomkaufmannwird in seiner Funktionneben dem bestehenden GeschäftsführerAndreas Koch-Martin das überbetrieblicheAusbildungszentrum der <strong>Bau</strong>wirtschaftin <strong>Berlin</strong> leiten.Kay Kornatzki kann auf Erfahrungenim Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsbereichder <strong>Bau</strong>branche zurückblicken. Von2008 bis 2011 war er Geschäftsführerdes abc <strong>Bau</strong> Ausbildungscentrumsder <strong>Bau</strong>wirtschaft Mecklenburg-VorpommernGmbH. Unter seiner Leitungwurden die Bildungszentren inMecklenburg-Vorpommern umstrukturiert<strong>und</strong> entsprechend der demografischenSituation strategisch neuausgerichtet.Kay Kornatzki folgt auf Roland Bank,der im September 2012 in den Ruhestandging.BBDer Landesinnungsverband <strong>Brandenburg</strong>wählte in seiner jüngstenVersammlung Erich Jaß zum Obermeister.Der Unternehmer aus Libbenichenist bereits seit 14 Jahren Obermeisterder <strong>Bau</strong>gewerks-Innung Oderland,die 2010 aus der <strong>Bau</strong>gewerke-Innung Märkisch-Oderland <strong>und</strong> derFrankfurter <strong>Bau</strong>gewerke-Innung hervorging.In seiner Funktion als Landesinnungs-Obermeisterwurde ErichJaß zum vierten Mal wiedergewählt.Eine Wahlperiode geht über vierJahre.BBMit gutem Bespiel voranFliesenlegermeister Peter Zille sowie die Frisch & Faust Tiefbau GmbH haben sichum die Ausbildung verdient gemacht. Für ihr Engagement wurden die Firmen EndeNovember 2012 vom Bezirk Pankow als beste Ausbildungsbetriebe Pankows geehrt.Thomas Frisch (2.v.li.) <strong>und</strong> Dieter Mießen (3.v.li.) sowie Peter Zille (r.) nahmen für ihre Firmen die Auszeichnungzum besten Ausbildungsbetrieb Pankows vom Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (li.) entgegen.Bereits seit 20 Jahren bildet Peter ZilleLehrlinge aus. Mindestens ein Auszubildendererlernt in dem acht Mitarbeiterzählenden Handwerksbetrieb die Fliesenlegerfertigkeiten.Als Kooperationspartnerdes Berufsförderungswerkes der <strong>Fachgemeinschaft</strong><strong>Bau</strong> vermittelt Peter Zillezudem einem weiteren Auszubildendenim zweiten <strong>und</strong> dritten Lehrjahr praktischeKenntnisse. Darüber hinaus wirktder Fliesenlegermeister in der Gesellen-<strong>und</strong> Meisterprüfungskommission mit <strong>und</strong>wirbt für sein Gewerk im Rahmen der Berufsorientierung.Zwei Partnerschulen imBezirk Pankow entsenden regelmäßigSchüler der neunten <strong>und</strong> zehnten Klassefür ein Praktikum zu ihm in den Betrieb.Auch die Firma Frisch & Faust hält mehrereSchulpartnerschaften in <strong>Berlin</strong>. Zudemist das Unternehmen regelmäßigauf Ausbildungsmessen vertreten <strong>und</strong>organisiert mit dem <strong>Bau</strong>stellentag oderdem Tag der offenen Tür eigene Veranstaltungenzur Berufsorientierung. Insgesamtlernen 25 Lehrlinge in dem Unternehmen,das 120 Mitarbeiter beschäftigt.Durchschnittlich acht Auszubildendebeginnen bei Frisch & Faust jährlicheine Lehre im kaufmännischen oder gewerblichenBereich.Aufgr<strong>und</strong> des Engagements der beidenFirmen wurden diese neben einem weiterenUnternehmen aus dem Bereich Veranstaltungstechnikvom Bezirk Pankowals beste Ausbildungsbetriebe Pankowsgeehrt. Fliesenlegermeister Zille erhieltdie Auszeichnung in der Kategorie sechsbis 20 Mitarbeiter. Frisch & Faust bekameinen Sonderpreis aufgr<strong>und</strong> ihres Engagementsim Bezirk <strong>und</strong> der außergewöhnlichhohen Qualität der Ausbildung.Die Auslobung der besten AusbildungsbetriebePankows erfolgte im Rahmender Ausbildungsoffensive Pankow bereitszum dritten Mal.BB14 <strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 Aktuelles


Tiefbau sucht NachwuchsDrei Tief-, Kanal- <strong>und</strong> Rohrleitungsbauunternehmen aus <strong>Berlin</strong>, die FirmenFrisch & Faust, Stehmeyer & Bischoff sowie Bleck & Söhne, ließen sichAnfang November bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken. Beim sogenannten<strong>Bau</strong>stellentag zeigten sie interessierten Schülern sowie Multiplikatorenihr Handwerk.Drei Rohr- bzw. Kanalleitungsbaustellenin Friedrichshain, Wilmersdorf<strong>und</strong> Kreuzberg waren die Anlaufstellefür 265 Schüler, Arbeitsvermittler,Pädagogen <strong>und</strong> Sozialarbeiter.Sie alle wollten sich beim erstengemeinsamen <strong>Bau</strong>stellentag derFirmen Frisch & Faust, Stehmeyer &Bischoff sowie Bleck & Söhne überdie Arbeit im Tief- <strong>und</strong> Rohrleitungsbauinformieren. Während die Schülerden <strong>Bau</strong>stellenbesuch zur Berufsorientierungnutzen, wollten die Multiplikatorenden Beruf des Kanal-/Rohrleitungsbauers praktisch erleben,um mehr als nur theoretisches Wissenan die junge Generation weitergebenzu können.„Zum Beruf des Rohrleitungs- bzw.Kanalbauers gehört mehr, als nurRohre im Graben zu verlegen“, sagte<strong>und</strong> zeigte Martin Rudolph von derFirma Stehmeyer & Bischoff. Das Unternehmenverlegte zum <strong>Bau</strong>stellentagim Auftrag von Vattenfall Fernwärmeleitungenauf dem Hohenzollerndamm.Somit reichte das Spektrumder Tätigkeiten der Rohrleitungsbaueran diesem Tage von Rohrverlege-<strong>und</strong> Baggerarbeiten, dem Verschweißenvon Rohren bis hin zur abschließendenVakuumbrillen- <strong>und</strong>Röntgenprüfung der Schweißnähte.Ganz anders sah der Arbeitstag vonPierre Beyer in der Kopernikusstraßeaus. Als Rohrleitungsbauer <strong>und</strong> Vorarbeiterbei Bleck & Söhne zeigte er,wie in einem Graben von der Straßeaus Rohre im Pressziehverfahren ausgewechseltwerden. Die Bedienungder Technik ließ die Tätigkeit wie dieSteuerung eines Computerspieles erscheinen.Mittendrin statt nur dabei – Schülerhelfen in der Stresemannstraße mit.Einsatzmöglichkeiten der Technik innerhalbdes Rohr- <strong>und</strong> Kanalleitungsbausbekamen die <strong>Bau</strong>stellenbesucher auchbei der Firma Frisch & Faust zu sehen.Das Unternehmen demonstrierte in derStresemannstraße Kanalsanierungstechniken,erklärte, wie Vermessungsarbeitendurchgeführt werden <strong>und</strong> ließinteressierte Schüler selbst anpacken.So konnten die Jugendlichen ihr handwerklichesGeschick beim Mauern einesSchachtes für Abwasserleitungenerproben.Von der Vielfalt der aufgezeigten Tätigkeiten,von denen vor allem diejenigeneinen Eindruck gewannen, die mehrere<strong>Bau</strong>stellen besichtigten, hatte kaumjemand geahnt. Lehrlinge der beteiligtenFirmen priesen die Ausbildung bzw.den Beruf des Rohr-/Kanalleitungsbauersals abwechslungsreich, krisensicher<strong>und</strong> chancenreich. BBInteressierte Schüler auf der <strong>Bau</strong>stelle in der Kopernikusstraße.Arbeitsvermittler erk<strong>und</strong>igten sich auf der <strong>Bau</strong>stelle am Hohenzollerdamm.Aktuelles<strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 15


Präqualifikation als GütesiegelDas Vergaberecht verlangt bei öffentlichenAufträgen eine Vielzahl von Nachweisen<strong>und</strong> Dokumenten, mit denenUnternehmen bei jeder einzelnen Ausschreibungihre Eignung (Fachk<strong>und</strong>e,Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit)dokumentieren müssen. Das Zusammenstellen<strong>und</strong> Prüfen dieser Unterlagenbindet sowohl bei Unternehmenals auch bei öffentlichen AuftraggebernPersonal, verursacht Kosten <strong>und</strong> führtmitunter zu Fehlern <strong>und</strong> Missverständnissenim Zuge der Vergabeverfahren.Im Zusammenhang mit den Bestrebungenzur Entbürokratisierung wurde daherunter der Federführung des B<strong>und</strong>esministeriumsfür Verkehr, <strong>Bau</strong>- <strong>und</strong>Stadtentwicklung (BMVBS) <strong>und</strong> desB<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft <strong>und</strong>Arbeit (BMWA) das Konzept für ein Präqualifikationsverfahren(PQ-Verfahren)vorgelegt, das im Jahr 2006 erstmalszur Anwendung kam. Seitdem präqualifiziertdie Zertifizierung <strong>Bau</strong> GmbH alsanerkannte <strong>und</strong> autorisierte Stelle Unternehmen.Präqualifizierte Firmen werden in einerb<strong>und</strong>esweiten Liste publiziert, die vomVerein für die Präqualifikation von <strong>Bau</strong>unternehmene.V. im Internet veröffentlichtwird. Nachzulesen sind neben denKontaktdaten der einzelnen Unternehmendie jeweils präqualifizierten Leistungsbereiche.Für öffentliche Auftraggeberist der Zugriff auf alle für die Präqualifikationmaßgebenden Informationenmöglich – auch der Abruf dereingescannten Nachweisdokumente.Bei den für eine Präqualifikation erforderlichenNachweisen handelt es sichvornehmlich um jene Dokumente, dieweitgehend unabhängig von den jeweilsauszuführenden Gewerken sind,beispielsweise die Eintragsbestätigungdes Berufsregisters, Unbedenklichkeitsbescheinigungender Berufsgenossenschaften<strong>und</strong> Angaben zur Zahl der Mitarbeiterin den vergangenen drei abgeschlossenenGeschäftsjahren.Anforderungen der AuftraggeberIm Rahmen einer Ausschreibung bleibtes den ausschreibenden Stellen aberunbenommen, weitere speziell für diejeweilige <strong>Bau</strong>leistung erforderliche Nachweiseanzufordern <strong>und</strong> in die Angebotswertungeinzubeziehen. Die durcheine Präqualifikation abgedeckten Eignungsnachweisewerden im Einzelfallkeiner weiteren Prüfung unterzogen <strong>und</strong>Anzahl präqualifizierter Unternehmen gem. PQ-Liste (www.pq-verein.de)© 2012 www.zert-bau.de | Quelle: eigene Erhebungen, Stand: 01.08.2012müssen seitens der Unternehmen nichtgesondert vorgelegt werden. Andererseitsbleibt es den Unternehmen überlassen,ob sie auf eine Präqualifikationverzichten <strong>und</strong> stattdessen wie bisherbei jedem Angebot Einzelnachweise zurVerfügung stellen.Für <strong>Bau</strong>unternehmen, die von der Möglichkeitzur freiwilligen PräqualifikationGebrauch machen <strong>und</strong> sich regelmäßigan öffentlichen Ausschreibungen beteiligen,ist mit der Präqualifikation eingroßer Einspareffekt verb<strong>und</strong>en. Siesind von der Verpflichtung zur Vorlageeiner großen Anzahl von Dokumentenbefreit. Zusätzlich werden Fehler bei derAbgabe von Angeboten minimiert.Da im Rahmen des Präqualifikationsverfahrensohnehin die ordnungsgemäßeAbführung von Steuern <strong>und</strong> Beiträgenüberprüft wird, kann die Präqualifikation-VO<strong>Bau</strong>ch im Bereich derHauptunternehmerhaftung eingesetztwerden. Ziel ist es, den Hauptunternehmerzu veranlassen, nur solche Nachunternehmereinzusetzen, die ordnungsgemäßSteuern <strong>und</strong> Sozialversicherungsbeiträgeabführen. Bei präqualifiziertenNachunternehmen ist dies durch dieregelmäßige Kontrolle im Rahmen desPQ-Verfahrens sichergestellt. Zudemkann der als Hauptunternehmer tätigeBetrieb durch die Beauftragung einespräqualifizierten Nachunternehmerssein Haftungsrisiko reduzieren.Mit der Präqualifikation sollen illegalePraktiken in der <strong>Bau</strong>wirtschaft verhindertwerden. Inzwischen kommt siejedoch einem Gütesiegel gleich, dasbei der Akquisition privater Aufträgevon Nutzen ist.BB16 <strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 Aktuelles


Mehr als eine neue AnschriftDie Firma Dreßler besteht seit 51 Jahren <strong>und</strong> hat sich mit dem <strong>Bau</strong> vonBrunnen nicht nur in Potsdam, sondern auch im Umland einen Namengemacht. Im Sommer dieses Jahres bezog das Unternehmen einen neuenSitz – für den Inhaber Bernhard Dreßler ein Lebenswerk.kaputt, da es zu viele nicht-professionelleAnbieter <strong>und</strong> einen hohen AnteilSchwarzarbeit gibt“, schätzt BernhardDreßler die allgemeine Wirtschaftslageein. Für ihn ist es dahernicht verw<strong>und</strong>erlich, dass der Anteilan gemessenen Bohrmetern beimBrunnenbau in seinem Unternehmenbei weniger als zehn Prozent liegt.Über Jahrzehnte hat Bernhard Dreßlerdarauf hingearbeitet, die Firma, dieer von seinem Cousin übernommenhatte, vom Familienstammsitz auf Hermannswerderzu lösen. Für DreßlerBrunnenbau suchte er eine verkehrsgünstigeLage möglichst nahe derSchnellstraße oder der Autobahn.2008 hatte der Unternehmer diesedann gef<strong>und</strong>en: Direkt an der Nuthe-Schnellstraße wurde im BabelsbergerGewerbegebiet ein 2.220 qm großesGr<strong>und</strong>stück gekauft. Knapp vier Jahrespäter entstand auf der Fläche einBürogebäude mit angeschlossenerMaschinen- <strong>und</strong> Werkzeughalle. Ausgestattetwurden beide Bereiche miteinem Erdwärme-Heizsystem <strong>und</strong>zusätzlicher Photovoltaikanlage. Derneue Standort ist damit nicht nurFirmensitz, sondern auch Ausstellungsraum.„Als mein Sohn 1998 indie Firma eingetreten ist, haben wirunser Leistungsprofil um die BereicheHeizung <strong>und</strong> Sanitär erweitert.Seit 1999 bieten wir auch Erdwärme-Lösungen an“, so Bernhard Dreßler.„Mit unserem neuen Sitz in der Rudolf-Moos-Straßehaben wir einenrepräsentativen Standort, an demwir den K<strong>und</strong>en die Bandbreite unsererPalette aufzeigen können.“ Eigenshierfür legte die Firma Dreßler einenkleinen Erdwärme-Lehrpfad vor denTüren des Büros an. Täglich <strong>und</strong> ganztägigist diese Freiluft-Ausstellungzu besichtigen. Für eine Führung bedarfes einer Anmeldung.Das Familienunternehmen Dreßlerbeschäftigt sieben Mitarbeiter. Vonden Handwerksbereichen wird dieHeizungs- <strong>und</strong> Sanitär-Sparte gleichermaßennachgefragt wie der Brunnen<strong>und</strong>Erdwärmebau. Aktuell profitiertdas Unternehmen von der anhaltendenguten Konjunktur der erneuerbarenEnergien. Insgesamt 40.000Meter Erdwärmesonden hat die FirmaDreßler in den vergangenen Jahrengebohrt bzw. verlegt. Somit verlagertesich der Tätigkeitsschwerpunkt desUnternehmens im Bereich Brunnenbau<strong>und</strong> Erdwärme in Richtung erneuerbareEnergien. Während in den90er Jahren <strong>und</strong> in den ersten Jahrendes 21. Jahrh<strong>und</strong>erts noch derBrunnenbau stärker nachgefragt war,ist es nun das Bohren von Erdwärmesonden.„Der Brunnenbaumarkt istDreßler Brunnenbau versteht sichdaher als Komplettanbieter. Von derBohrung bis zur kompletten Heizungs<strong>und</strong>Sanitäranlage bietet das PotsdamerUnternehmen alles aus einerHand. Dies bedeutet auch, dass dieFirma fachmännisch Tiefbauarbeitenausführt, die beim <strong>Bau</strong> von Erdwärme-oder Brunnen-Anlagen anfallen.„Unsere Leistung endet mit dem Kugelhahnim Haus“, bringt es der Unternehmerauf den Punkt.Qualität beim <strong>Bau</strong>Mit dem neuen Firmensitz habensich für Bernhard Dreßler nicht nurdie infrastrukturelle Anbindung <strong>und</strong>die Ausstattung für den K<strong>und</strong>en verbessert.Der Unternehmer verbindetmit dem neu geschaffenen Areal auchStolz auf seine Branche, die <strong>Bau</strong>branche.In acht Monaten <strong>Bau</strong>zeitentstand ein 360 m² großes Gebäude.Auch die großflächigen Pflasterarbeitenauf dem Hof wurden in dieserZeit erbracht. „Bis auf den Hallenbauerhaben wir nur Firmen aus derRegion beschäftigt. Alle Unternehmenhaben in kurzer Zeit eine sehrgute Leistung erbracht“, lobt BernhardDreßler. Ebenso stimmte fürihn der Preis. Sowohl die kleinenals auch großen Firmen hätten vernünftigkalkuliert.BBAus dem Verband<strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 17


dingungen nach dem § 1 Unterlassungsklagegesetzbegrenzt werdensoll. Vielmehr ist vorgesehen, dasssich eine Verbandsklagemöglichkeitauf Regelungen erstreckt dieauf Individualvereinbarungen <strong>und</strong>Übungen zwischen den Vertragsparteienzurückzuführen sind.Die neuen Vorschriften sollen gr<strong>und</strong>sätzlichnur für neu entstandeneSchuldverhältnisse gelten. Das bedeutet,diese gelten für Sachverhalte,die nach dem Inkrafttretendieses Gesetzes begründet werden.Bei so genannten Dauerschuldverhältnissensollen die Vorschriftenfür die Zukunft Anwendungfinden.FazitDer Gesetzgeber hat in den vergangenenJahren durch Änderungender Höhe des Verzugszinssatzes<strong>und</strong> des automatischen Zahlungsverzugsversucht, der schlechtenZahlungsmoral entgegenzuwirken.Die Neuregelungen der VOB2012 sollen mit ihren verkürztenZahlungsfristen für die Schlussrechnungvon 30 Tagen versuchen,dem Unternehmer die Liquidität zusichern. Fraglich ist, warum derVerbraucher bei den gesetzlichenNeuregelungen wieder außen vorgelassenwird. Die Begründung,dass lediglich Unternehmen oderaber öffentliche Auftraggeber densogenannten Gläubiger- bzw. Justizkreditin Anspruch nehmen, dürfteim <strong>Bau</strong>gewerbe nicht zutreffendsein.RBrunnen- <strong>und</strong> Spezialtiefbauerbesuchten das Oberharzer WasserregalNach einer Pause im vergangenen Jahr führte es die Fachgruppe Brunnen<strong>und</strong>Spezialtiefbau, Abbruch, Recycling diesmal in den Harz. Hauptthemader Studienreise war eine Information über das UNESCO-Welterbe „OberharzerWasserregal“, das bedeutendste vorindustrielle Energiegewinnungs-<strong>und</strong> -versorgungssystem der Welt.Sämtliche Anlagen, die seit demMittelalter bis zum Beginn des 20.Jahrh<strong>und</strong>erts im Oberharz von denBergleuten für die Erzeugung vonWasserkraft durch Antrieb vonWasserrädern gebaut worden sind,bilden heute das KulturdenkmalOberharzer Wasserregal. Es sindmindestens 149 Teiche, mehr als500 km Gräben <strong>und</strong> 30 km Wasserläufe(unterirdische Gräben, Freispiegelstollen).Alle Anlagen dergenannten Art stehen jeweils einzeln<strong>und</strong> als Gesamtheit unter Denkmalschutz.Aktiv unterhalten werdenheute 65 Teiche, r<strong>und</strong> 70 kmGräben sowie etwas 20 km Wasserläufe.Wasser durch Wasser hebenÜber 1000 Jahre wurden die Geschickedes Oberharzes durch denBergbau auf Silber <strong>und</strong> Blei, imgeringen Maße auch auf Kupfer<strong>und</strong> Eisen, bestimmt. Alle Naturgüterhatten dem Bergbau zu dienen,so auch der Wald <strong>und</strong> dasWasser. Somit wurde der Harz vonden Menschen <strong>und</strong> für den Menschenerschlossen.Das Wasser hatte immer eine ganzbesondere Bedeutung. Es bereiteteden Bergleuten große Schwierigkeiten,weil es in die Schächte <strong>und</strong>Stollen einsickerte <strong>und</strong> den Abbauder Erze stark behinderte. Nur begrenztwaren die Möglichkeiten,das eingesickerte Wasser durch„Wasserknechte“ herausschöpfenzu lassen, die, auf Leitern stehend,sich die Ledereimer zureichten.Man musste nach anderen Mitteln<strong>und</strong> Wegen suchen. Das Wasserselbst bot an dieser Stelle Hilfedurch die Möglichkeit, Wasserräderzu betreiben, die die Maschinenin Gang setzen konnten. Die technischenGeräte förderten das eingesickerteWasser aus den Grubenheraus. „Wasser durch Wasser heben“lautete die Parole.Genau dies war die Aufgabe desOberharzer Wasserregals. Ohnedie intensive Nutzung des Wasserswäre der Bergbau im Oberharznicht zu diesem Umfang <strong>und</strong> zudieser Blüte gediehen. Insbesondereder Reichtum an Silber ließ hierin der frühen Neuzeit das größteAus dem Verband<strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 19


Wasserrad auf dem Betriebshof der HarzwasserwerkeGruppenfoto der Brunnen- <strong>und</strong> SpezialtiefbauerIndustriegebiet Deutschlands entstehen.Teiche, Gräben <strong>und</strong> Wasserläufesind die einzelnen <strong>Bau</strong>steine dieseralten Wasserkraftsysteme. UnterAusnutzung aller Möglichkeiten,die das Gelände bot <strong>und</strong> zuließ,sind ausgeklügelte Versorgungsgruppenentstanden. Da imOberharz Gangerzbergbau betriebenwurde, schuf man für jedender Erzgänge ein System.Rückgrat der Wasserversorgungzwecks Antrieb der Wasserräder warendie vielen Stauteiche zur Wasserspeicherung.Sie ermöglichten esauch in Trockenzeiten, wenn nur wenigWasser abfloss, das notwendigeAntriebswasser bereit zu stellen.Die Gräben mussten das Wasservom Teich zum Wasserrad leiten.Sammelgräben dienten zur Vergrößerungdes natürlichen Zuflusseseines Teiches. Alle Furchenwurden mit sehr geringem Gefällefast parallel zur Höhenlinie angelegt.Die wichtigsten Gräben wurdenzum Schutz von Dichtung <strong>und</strong>Böschung mit einem Trockenmauerwerkversehen. Damit sie bei Hochwassernicht überlaufen <strong>und</strong> den Grabenweg,die so genannte Grabenbrust,zerstören, hat man an den Zuflüssender Gräben hölzerne Fehlschlägegebaut. Die Oberharzer Gräbenwerden vielfach um Teiche herumgeführt,um das Wasser möglichsthoch zu halten. Je höher dasWasser auf ein Wasserrad geführtwerden konnte, desto öfter konntedas gleiche Wasser ein weiteres,unterhalb gelegenes Wasserrad antreiben.Zur Abkürzung der Grabentourenoder zur Unterfahrung einer Wasserscheidehat man die Gräbenunterirdisch durch so genannteWasserläufe fortgesetzt. ln Störungszonen<strong>und</strong> in den Anfangsbereichenmit einer geringen Überdeckunghaben diese WasserläufeAbstützungen in Form von hölzernenoder eisernen „Türstöcken“oder aus Gewölbemauerwerk. Fürdie Wanderer sind die Wasserläufenur durch ihre meist schöngestalteten Ein- <strong>und</strong> Auslaufm<strong>und</strong>löchersichtbar.Mit der Erfindung der Dampfmaschine<strong>und</strong> der Elektrizität ist dieBedeutung der Wasserkraft <strong>und</strong>der dazu erbauten Anlagen immermehr zurückgegangen. Dennoch:Die meisten der im Wesentlichenzwischen 1540 <strong>und</strong> 1750 erbautenAnlagen des Oberharzer Wasserregalssind nach wie vor erhaltenoder nachweisbar.Neben einem Besuch der Ausstellungder Harzwasserwerke mit einemausführlichen Filmvortrag <strong>und</strong>einer Besichtigung von Anlagenvor Ort gab es noch weitere Schwerpunkteder Fahrt: einen R<strong>und</strong>gangdurch Goslar mit Besichtigung desUNESCO-Welterbes Kaiserpfalz,eine Führung durch das KlosterWöltingerode mit Verköstigungvon auf dem Klostergut produziertenNahrungs- <strong>und</strong> Genussmittelnsowie ein Kabarettbesuch. Ro20 <strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 Aus dem Verband


6. <strong>Bau</strong>stellentour Flughafen <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong>Böse Zungen behaupten, dass derWunsch der Mitgliedsbetriebe nacheiner sechsten <strong>Bau</strong>stellentour dazuführte, dass der Eröffnungsterminam 3. Juni 2012 geplatzt ist. ZurErinnerung: Im Mai 2003, als sich<strong>Berlin</strong>, <strong>Brandenburg</strong> <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>entschieden, den Flughafen selbstzu bauen, galt 2007 als Eröffnungsjahr.Ein <strong>Bau</strong>stopp im Jahr 2005, verhängtdurch das B<strong>und</strong>esverwaltungsgericht,führte zu einer Verschiebung desEröffnungstermins auf den 30. Oktober2011. Nachfolgend wurde derTermin wegen der Insolvenz einesPlanungsbüros auf den 3. Juni 2012verlegt. Nun ist nach erneuter Verschiebungder 27. Oktober 2013 insAuge gefasst.Bereits die Anfahrt zur neuen Airport-Worldwar für die „Stammgäste“der <strong>Bau</strong>stellentour ein kleinesVerwirrspiel. Wer sich vor deralten Airport-World einfand, standdort vor verschlossenen Türen. DieAirport-World war schon zum neuenFlughafen umgezogen.Bei herrlichem Sonnenschein fandensich mehr als 160 Mitgliedsbetriebein Scharen auf dem Willy-Brandt-Platz, der neuen Airport-World, ein<strong>und</strong> ließen auf langen Holzbänkenden friedlich vor sich her schlummernden„Glaskasten“, der einst bis zu27 Millionen Fluggäste abfertigensoll, auf sich wirken. Dort, wo wir inden vergangenen Jahren rückwärtsmit dem <strong>Bau</strong>stellenbus die Betonwegein das Rohbaugebäude gefahrensind <strong>und</strong> Stahlbeton <strong>und</strong> <strong>Bau</strong>lärmunsere Fahrt begleiteten, konnten wirzu unserer sechsten <strong>Bau</strong>stellentourdie mit dem <strong>Bau</strong>stopp verb<strong>und</strong>eneRuhe genießen.Beeindruckende GrößeUnsere Fahrt startete nach einemkleinen Imbiss vom Besucherzentrumder Airport-World des neuenFlughafens <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong>.Der Bus fuhr uns direkt zum Infotower,wo wir einen Gesamtüberblicküber das Flughafenprojekt erhaltenhaben. Der anschließende Aufstiegzur Erk<strong>und</strong>ung des <strong>Bau</strong>stellengeländesaus 32 m Höhe konnte von unsentweder gemütlich per Fahrstuhloder mit eigener Kraft erklommenwerden. Weiter ging es danach perBus über die 960 ha große <strong>Bau</strong>stelle,wobei wir die Möglichkeit hatten,auf dem Vorfeld des Flughafensauszusteigen <strong>und</strong> den Beton unterden Füßen zu spüren.Es wurde uns erläutert, dass diegeplante Architektur des Terminals<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Brandschutzanlage,welche möglichst unsichtbarfür die Augen des Betrachterssein sollte, ein Gr<strong>und</strong> für die Verschiebungdes Eröffnungsterminsgewesen sein soll. Zudem konntenwir uns davon überzeugen, dass vonaußen betrachtet schon ziemlichviel geschafft war.Beeindruckend war insbesonderedie Größe des Flughafens. Dieselässt erahnen, welche Verkehrsdichtesich kurzfristig über den Süden<strong>Berlin</strong>s bewegen wird.Spannend bleibt die Frage, ob derWunsch der Mitgliedsbetriebe nacheiner siebenten <strong>Bau</strong>stellentour imnächsten Jahr in Erfüllung geht. RWo künftig Flugzeuge parken werden, durften die Teilnehmeraussteigen <strong>und</strong> Fotos machen.Einen Überblick über das Gelände erhielten die Mitglieder amInfotower.Aus dem Verband<strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 21


Geburtstage & FirmenjubiläenGeburtstage im Oktober, November <strong>und</strong> Dezember 201215.10. 75 Jahre Dr. Kaspar-Dietrich Freymuth Am Kleinen Wannsee 10, 14109 <strong>Berlin</strong>30.10. 65 Jahre Dieter Alsleben Alsleben Brunnenbau, Mühlentor 24, 14793 Ziesar06.11. 50 Jahre Karsten Tebinka <strong>Bau</strong>unternehmen Tebinka, Am Mühlenfeld 11, 16547 Birkenwerder17.11. 60 Jahre Joachim Reitz REITZ der BAUMEISTER, Brenckenhoffstr. 3, 16816 Neuruppin25.11. 50 Jahre Martin Lindner Erd- <strong>und</strong> Abrißarbeiten, Dorfstr. 14, 14979 Großbeeren04.12. 75 Jahre Dieter Kronberg Kurt Kronberg KG, Hausotterstr. 97-98, 13409 <strong>Berlin</strong>12.12. 65 Jahre Harald Wöltinger Otto Wöltinger Tief- u. Rohrleitungsbau, Herzbergstr. 33-34, 10365 <strong>Berlin</strong>19.12. 50 Jahre Ronald Brand <strong>Bau</strong>unternehmen, Gewerbeparkstr. 18, 03099 Kolkwitz26.12. 60 Jahre Ing. Erich Jaß Birkenweg 5, 15306 Lindendorf29.12. 60 Jahre Dipl.-Ing. Wigbert Horn Wärme- u. Kälteschutz, Eckermannstr. 95, 12683 <strong>Berlin</strong>30.12. 70 Jahre Klaus Henke Ernst Lehmann GmbH, Im Rosengr<strong>und</strong> 34, 12347 <strong>Berlin</strong>31.12. 60 Jahre Karl-Heinz Laurisch Karl-Heinz & Jürgen Laurisch, Auenwinkel 18, 03042 CottbusFirmenjubiläen im Oktober, November <strong>und</strong> Dezember 201229.12. 25 Jahre WERNER ROSS Akustik Isolierungen GmbH Holzhauser Str. 146 F, 13509 <strong>Berlin</strong>WeiterbildungskurseBeginnDi. 11.12.2012Do. 03.01.2013Mo. 07.01.2013Di. 08.01.2013Do. 10.01.2013Sa. 05.01.2013Sa. 12.01.2013Sa. 12.01.2013Di. 15.01.2013Sa. 19.01.2013Mi. 23.01.2013Mi. 23.01.2013Fr. 25.01.2013Sa. 26.01.2013Mi. 30.01.2013Sa. 02.02.2013Di. 05.02.2013Sa. 09.02.2013Mo. 11.02.2013Mo. 11.02.2013Di. 12.02.2013Di. 12.02.2013Fr. 15.02.2013Fr. 15.02.2013Sa. 16.02.2013Sa. 16.02.2013Sa. 16.02.2013Mo. 18.02.2013Di. 19.03.2013Mi. 20.02.2013Fr. 22.02.2013Sa. 23.02.2013Sa. 23.02.2013Mo. 25.02.2013Mi. 27.02.2013Mi. 27.02.2013Uhrzeit14:00 - 17:00 Uhr08:00 - 16:00 Uhr08:00 - 17:00 Uhr11:00 - 17:00 Uhr08:00 - 15:00 Uhr08:00 - 16:00 Uhr08:00 - 16:00 Uhr09:00 - 14:00 Uhr11:00 - 17:00 Uhr09:00 - 16:30 Uhr09:00 - 17:00 Uhr11:00 - 17:00 Uhr09:00 - 17:15 Uhr08:00 - 16:00 Uhr11:00 - 17:00 Uhr09:00 - 16:00 Uhr11:00 - 17:00 Uhr08:00 - 15:00 Uhr08:00 - 12:00 Uhr13:00 - 17:00 Uhr11:00 - 17:00 Uhr08:00 - 16:00 Uhr08:00 - 16:00 Uhr17:00 - 20:00 Uhr08:00 - 16:00 Uhr08:00 - 15:00 Uhr08:00 - 15:00 Uhr08:00 - 17:00 Uhr08:30 - 17:00 Uhr11:00 - 17:00 Uhr09:00 - 17:15 Uhr08:00 - 15:00 Uhr08:00 - 15:00 Uhr08:00 - 16:00 Uhr11:00 - 17:00 Uhr08:00 - 16:00 UhrKursUnternehmensnachfolge im <strong>Bau</strong>betriebSIVV VorkursSIVV Hauptkurs<strong>Bau</strong>recht: <strong>Bau</strong>leiterschulung – VOB/B in der PraxisTRGS 521 (KMF)Berufskraftfahrer Weiterbildung Modul 1Berufskraftfahrer Weiterbildung Modul 2Brunnenbau FP<strong>Bau</strong>recht: NachtragsmanagementEndgültiger Deckenschluss im innerstädtischen UmfeldSicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz-Koordination auf der <strong>Bau</strong>stelle<strong>Bau</strong>recht: VOB/B für PoliereBeton Qualifizer. Führungskräfte – Modul 1 Sa: 08:00 - 16:00 UhrBerufskraftfahrer Weiterbildung Modul 3<strong>Bau</strong>recht: Die wichtigsten Entscheidungen zur VOB/B in 2011/2012Feuchteschäden an <strong>Bau</strong>werken<strong>Bau</strong>recht: BehinderungsmanagementPC – <strong>Bau</strong>-SU <strong>Bau</strong>-FinanzbuchhaltungDigitaler Tachograf – für VerantwortlicheDigitaler Tachograf – für Fahrer<strong>Bau</strong>recht: 20 Tipps <strong>und</strong> Tricks für AuftragnehmerSIVV WeiterbildungSIVV Vorkurs<strong>Bau</strong>licher Brandschutz im Hochbau Mo. 18.02.2013, Fr. 22.02.2013 AbendkursBerufskraftfahrer Weiterbildung Modul 4Erfolgreiches NachtragsmanagementEinführung in die Kalkulation im <strong>Bau</strong>wesenSIVV HauptkursBarrierefreies <strong>Bau</strong>en im Bestand<strong>Bau</strong>recht: Kompaktseminar Aktuelles Vergaberecht (VOB/A - 2012)Beton Qualifizer. Führungskräfte – Modul 2 Sa: 8:00 - 16:00 UhrPC – <strong>Bau</strong>-SU <strong>Bau</strong>-LohnbuchhaltungSchimmelpilz im WohnungsbauErste Hilfe – Gr<strong>und</strong>ausbildung<strong>Bau</strong>recht: MängelmanagementErste Hilfe – NachschulungDie Kursinformationen sind auch auf der Webseite www.lehrbauhof-berlin.de unter der Rubrik Qualifizierungsangebote abrufbar.Weitere Informationen unter Tel.: 030 / 723 89-723 bzw. weiterbildung@lehrbauhof-berlin.deTag(e)0,52102111111112111110,50,51223111101121121122 <strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 Aus dem Verband


Unterschiedlicher KonjunkturverlaufDie mittelständische <strong>Bau</strong>wirtschaftin <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong> verzeichnetweiterhin eine zufriedenstellendpositive Geschäftslage. Laut einerUmfrage der <strong>Fachgemeinschaft</strong> <strong>Bau</strong>bewerten <strong>Brandenburg</strong>er Unternehmerdie derzeitige Konjunktur sogarpositiver als ihre Wettbewerberin <strong>Berlin</strong>. 48 Prozent der <strong>Bau</strong>betriebeschätzten die Geschäftslage mitgut <strong>und</strong> 44 Prozent mit befriedigendein. In <strong>Berlin</strong> ist das Verhältnisumgekehrt. Die Hälfte der Unternehmenbezeichnet die derzeitigewirtschaftliche Entwicklungals befriedigend. Eine gute Geschäftslagegaben 39 Prozent derBefragten an. „Die allgemeine positiveStimmung in der <strong>Bau</strong>wirtschafthält erfreulicherweise auchin diesem Jahr an. Wir stellen aberfest, dass es in einzelnen Bereichendeutliche Unterschiede gibt“,kommentiert Reinhold Dellmann,Hauptgeschäftsführer der <strong>Fachgemeinschaft</strong><strong>Bau</strong>, das Ergebnis.So hat sich, gemessen an der Auftragslage,im Vergleich zum Vorjahrseit Jahresbeginn die Situationder <strong>Berlin</strong>er Straßen- <strong>und</strong> Tiefbauerdrastisch verschlechtert.Mehr als die Hälfte der befragtenStraßen- <strong>und</strong> Tiefbau-Unternehmengab an, dass sich der Auftragsbestandverschlechtert hat;das sind 38 Prozentpunkte mehrgegenüber 2011.Im Bereich Hochbau hält das konjunkturelleHoch in der Region<strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> an. Allerdingsist ein Abflachen des Wachstumszu verzeichnen: Während in <strong>Berlin</strong>im vergangenen Jahr noch 31Prozent der Unternehmen einenerhöhten Auftragsbestand verzeichneten,sind es in diesem Jahrnur noch 29 Prozent. In <strong>Brandenburg</strong>liegt die Zahl unverändertbei 42 Prozent. Zudem ist festzustellen,dass sowohl in <strong>Berlin</strong> alsauch in <strong>Brandenburg</strong> der Anteilder Stimmen größer wird, die einenverschlechterten Auftragsbestandverzeichnen. Im Vergleichzum Vorjahr erhöhte sich der Wertum zehn Prozentpunkte.ZurückhaltendeUmsatzerwartungenFür das zweite Halbjahr 2012erwarten die Mittelständler des<strong>Bau</strong>gewerbes in <strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong>eine nahezu gleichbleibendeUmsatzentwicklung. Lediglichin der Hauptstadt ist derAnteil derer, die einen Anstiegdes Umsatzes auf sich zukommensehen, geringer. Die mittelständische<strong>Bau</strong>wirtschaft in <strong>Brandenburg</strong>geht davon aus, dass derUmsatz im zweiten Halbjahr stagniert.Auswirkungen derArbeitnehmerfreizügigkeitKnapp eineinhalb Jahre nach derEinführung der vollständigen ArbeitnehmerfreizügigkeitzwischenDeutschland <strong>und</strong> Polen, Ungarn,Tschechien, Slowenien, der Slowakei<strong>und</strong> dem Baltikum hat sichdiese kaum auf die mittelständische<strong>Bau</strong>wirtschaft in der Hauptstadtregionausgewirkt. Lediglichelf Prozent der <strong>Berlin</strong>er Unternehmenstellte Personal aus dem Auslandein, von dem der überwiegendeAnteil (fünf Prozent) aus Osteuropakommt. Jeweils zwei Prozentder <strong>Berlin</strong>er Unternehmenstockte seinen Personalbestand mitKräften aus Nord-, Süd- <strong>und</strong> Westeuropaauf. Die <strong>Brandenburg</strong>er <strong>Bau</strong>unternehmerverzichteten ganz aufMitarbeiter aus dem Ausland. BB<strong>Fachgemeinschaft</strong> <strong>Bau</strong><strong>Berlin</strong> <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong> e.V.Nassauische Str. 1510717 <strong>Berlin</strong>Tel.: 030 / 86 00 04-0Fax: 030 / 86 00 04-12E-Mail: info@fg-bau.deInternet: www.fg-bau.deRedaktion:Beate Bahr / BB (V.i.S.d.P.)Tel.: 030 / 86 00 04-19E-Mail: bahr@fg-bau.deMitarbeit:Sylke Radke / RHans Joachim Rosenwald / RoNachdruck mit Quellenangabegestattet. Belegexemplar erbeten.Gestaltung:explonauten.net GmbH [agentur für design & kommunikation]www.explonauten.netBildnachweise:S. 1: lore – istockphoto.comS. 3: audrrra – Fotolia.comS. 4: Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie e.V.S. 17: Dreßler BrunnenbauAlle übrigen Bilder: <strong>Fachgemeinschaft</strong> <strong>Bau</strong>Zu guter Letzt<strong>Konkret</strong> 05 / Dezember 2012 23


<strong>Bau</strong>wirtschaftlicheEckdaten<strong>Berlin</strong> <strong>Brandenburg</strong> RegionSep 12 Sep 11 Sep 10 Sep 12 Sep 11 Sep 10 Sep 12 Sep 11 Sep 10Beschäftigte laut Amt für Statistik(Tätige Personen; inkl. kaufm./techn.Angestellte, tätige Inhaber, Azubis) 20.182 19.844 18.547 32.748 32.306 31.545 52.930 52.150 50.092Beschäftigte laut Sozialkassedes <strong>Bau</strong>gewerbes 14.635 14.256 13.854 23.421 23.611 23.067 38.056 37.867 36.921geleistete Arbeitsst<strong>und</strong>en(in 1.000 Std.)<strong>Bau</strong>hauptgewerbe gesamt 2.166 2.049 1.807 3.858 3.953 3.690 6.024 6.002 5.497davon Wohnungsbau 1.007 961 706 1.515 1.505 1.217 2.522 2.466 1.923davon Wirtschaftsbau 645 635 567 1.238 1.287 1.323 1.883 1.922 1.890davon Öffentlicher <strong>Bau</strong> 514 453 534 1.105 1.161 1.150 1.619 1.614 1.684<strong>Bau</strong>gewerblicher Umsatz(in 1.000 Euro)<strong>Bau</strong>hauptgewerbe gesamt 275.877 239.962 227.269 335.553 379.915 306.789 611.430 619.877 534.058davon Wohnungsbau 89.891 76.113 68.102 116.480 140.003 83.110 206.371 216.116 151.212davon Wirtschaftsbau 136.649 113.396 102.221 107.297 116.391 120.312 243.946 229.787 222.533davon Öffentlicher <strong>Bau</strong> 49.337 50.453 56.946 111.776 123.521 103.367 161.113 173.974 160.313Auftragseingang(in 1.000 Euro)<strong>Bau</strong>hauptgewerbe gesamt 136.414 159.049 143.562 172.962 154.925 173.633 309.376 313.974 317.195davon Wohnungsbau 39.050 35.876 27.091 29.890 25.094 23.908 68.940 60.970 50.999davon Wirtschaftsbau 66.560 85.154 64.977 76.221 60.801 63.259 142.781 145.955 128.236davon Öffentlicher <strong>Bau</strong> 30.804 38.019 51.494 66.851 69.030 86.466 97.655 107.049 137.960Jun 10 Jun 09 Jun 08 Jun 10 Jun 09 Jun 08 Jun 10 Jun 09 Jun 08Anzahl der <strong>Bau</strong>betriebe im<strong>Bau</strong>hauptgewerbe (jährlich) 2.727 3.019 3.104 4.532 4.703 4.824 7.259 7.722 7.9281.-2. Vj. 12 1.-2. Vj. 11 1.-2. Vj. 10 1.-2. Vj. 12 1.-2. Vj. 11 1.-2. Vj. 10 1.-2. Vj. 12 1.-2. Vj. 11 1.-2. Vj. 10Insolvenzen im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe(vierteljährlich) 18 22 28 24 16 14 42 38 42Apr 12 Apr 11 Apr 10 Apr 12 Apr 11 Apr 10 Apr 12 Apr 11 Apr 10Kurzarbeiter 574 575 961 617 1.054 2.566 1.191 1.629 3.527

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