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In neuem Glanz erstrahlt der historische Flarz samt - P. Sulser GmbH

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Béla Berke<br />

ist dipl. Architekt YMTH<br />

und Baubiologe SIB.<br />

Er führt sein eigenes<br />

Planungs- und Architekturbüro<br />

in Zürich,<br />

in <strong>der</strong> Nähe des Römerhofs.<br />

Als Immobilienschätzer<br />

mit<br />

eidgenössischem Fähigkeitszeugnis<br />

setzt<br />

er sich beson<strong>der</strong>s für<br />

ein ökologisches Gebäu<strong>der</strong>ating<br />

ein und<br />

propagiert hierfür sein<br />

System einer „Ökologischen<br />

<strong>In</strong>telligenz ÖQ“.<br />

Im Hausverein Zürich<br />

ist er als Berater tätig<br />

und in <strong>der</strong> SIB teilt er<br />

sich das Amt des Co-<br />

Präsidiums seit 2004<br />

mit Guido Huwiler.<br />

Daneben engagiert er<br />

sich bei den Grünliberalen<br />

<strong>der</strong> Stadt Zürich.<br />

Text: Béla Berke, dipl. Architekt, Co-Präsident <strong>der</strong> SIB<br />

Bereits zum zwanzigjährigen Jubiläum <strong>der</strong> SIB wurde ein „Architekturpreis“ für beson<strong>der</strong>e baubiologische<br />

und ökologische Projekte ausgelobt. Der Vorstand <strong>der</strong> SIB hat sich in diesem Jahr<br />

entschlossen, weniger einen Architekturpreis zu veranstalten, als vielmehr eine Werkschau zu<br />

initiieren, die den heutigen Stand <strong>der</strong> baubiologisch-ökologischen Baukultur in <strong>der</strong> Schweiz dokumentieren<br />

soll. Bei <strong>der</strong> Ausrichtung dieser Werkschau wurden weitere wichtige Partner und<br />

Sponsoren <strong>der</strong> SIB eingebunden und unterstreichen die Wichtigkeit einer gemeinsamen Vorgehensweise<br />

bei <strong>der</strong> Erreichung ursprünglich als utopisch angesehener Ziele.<br />

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums <strong>der</strong><br />

Schweizerischen <strong>In</strong>teressengemeinschaft<br />

Baubiologie/Bauökologie SIB im Jahr 2007<br />

veranstaltete <strong>der</strong> Verein zusammen mit Partnern<br />

eine Werkschau mit Prämierung. Ziel<br />

<strong>der</strong> Werkschau ist es, die baubiologischen<br />

Bemühungen <strong>der</strong> letzten Jahre sowie aktuelle<br />

Projekte dieser Art zu veranschaulichen,<br />

wobei man sich auf den Standort Schweiz beschränkte.<br />

Einteilung in drei Kategorien<br />

<strong>In</strong> folgenden Kategorien konnten Dokumentationen<br />

realisierter Projekte eingereicht werden:<br />

1 Neubau<br />

2 Umbau/Sanierung<br />

3 Projekte und Konzepte<br />

Wichtig war, dass nur realisierte und umgesetzte<br />

- also mit Resultat vorzeigbare Projekte-<br />

an <strong>der</strong> Werkschau teilnehmen. Vom Einsen<strong>der</strong><br />

wurde eine Zuordnung verlangt.<br />

Standort Schweiz seit dem Jahr 2000<br />

Die eingereichten Projekte mussten deutlich<br />

mit Namen und Adresse des Verfassers/Einsen<strong>der</strong>s<br />

versehen sein. Die Art <strong>der</strong> Darstellung<br />

war freigestellt, je eingereichter Beitrag<br />

war maximal 1 DIN A1-Blatt (Querformat) inkl.<br />

Erläuterungen zulässig.<br />

Teilnahmeberechtigt waren Planende und<br />

Bauherrschaften mit ausgeführten baubiologischen/bauökologischen<br />

Bauten mit Standort<br />

Schweiz die nach dem 1. Januar 2000 realisiert<br />

wurden. Jury-Mitglie<strong>der</strong> waren von <strong>der</strong><br />

Teilnahme ausgeschlossen.<br />

W e r k s c h a u S I B<br />

Werkschau baubiologischer<br />

Bauten in <strong>der</strong> Schweiz<br />

Der Veranstalter bestellte ein interdisziplinäres<br />

Juror<strong>In</strong>nen- Team, das die Aufgabe hatte, die<br />

herausragendsten Arbeiten je Kategorie auszuwählen.<br />

Je Kategorie wurde für den ersten<br />

Preisträger ein Preisgeld von 1‘500,- SFr. bereitgestellt.<br />

Zudem lobte die Fachgruppe Hausuntersuchung<br />

FGHU als Zusatzpreis eine qualifizierte<br />

baubiologische Hausuntersuchung je<br />

Kategorie aus.<br />

Wan<strong>der</strong>ausstellung im nächsten Jahr<br />

Am 3. November werden alle Arbeiten in <strong>der</strong><br />

ETH Zürich im Rahmen einer Werkschau/Ausstellung<br />

einem breiteren Publikum zugänglich<br />

gemacht. Die eingereichten Arbeiten werden<br />

in <strong>der</strong> vorliegenden Son<strong>der</strong>ausgabe <strong>der</strong> Baubiologie<br />

publiziert. Anschliessend werden alle<br />

Projekte und Ausstellungselemente den Regionalgruppen<br />

für Wan<strong>der</strong>ausstellungen im neuen<br />

Jahr 2008 zur Verfügung gestellt.<br />

Beson<strong>der</strong>er Dank gilt an dieser Stelle unseren<br />

unterstützenden Partnern und Sponsoren, die<br />

einerseits über ihre Publikationswege mit auf<br />

die Werkschau aufmerksam gemacht haben,<br />

uns bei <strong>der</strong> Ausrichtung <strong>der</strong> Werkschau aktiv<br />

unterstützt haben, sowie Finanzmittel zur Realisierung<br />

bereitgestellt haben.<br />

Es ist sehr erfreulich, dass wir ein so grosses<br />

Spektrum an hochwertigen Arbeiten präsentieren<br />

dürfen und wünschen uns, dass diese<br />

Werkschau möglichst viele anspornen möge,<br />

um selbst auch im eigenen Einflussbereich im<br />

baubiologisch- ökologischen Sinne zu agieren<br />

und nachhaltig zu wirken.<br />

47


ROMANDIE<br />

ASdE<br />

21<br />

17<br />

5<br />

25<br />

2<br />

3<br />

19<br />

29 WINTERTHUR/ 27<br />

1 ZÜRICH 10<br />

AARGAU 28<br />

30<br />

4 OST-<br />

26<br />

6 15<br />

9 SCHWEIZ<br />

7 8<br />

18<br />

13<br />

14<br />

12<br />

23<br />

11<br />

16<br />

BERN +<br />

24<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

ZENTRALSCHWEIZ<br />

TICINO<br />

ASCB<br />

D I E E I N G E R E I C H T E N W E R K S C H A U - B E I T R Ä G E<br />

20<br />

W e r k s c h a u S I B<br />

1 „Aktives Wohnen und Arbeiten in <strong>der</strong> 2. Lebenshälfte“, 4466 Ormalingen BL Urs Maurer-Dietrich<br />

2 Neubau/ Erweiterung Schulhaus, 3045 Meikirch BE Hannes J. Heuberger<br />

3 Sanierung Personalhäuser, Wohnheim, 3132 Riggisberg BE Hannes J. Heuberger<br />

4 Neubau Wohn- und Geschäftshaus, 9607 Mosnang SG Architektur Schaltegger<br />

5 Dreifamilienhaus „Urbanes Wohnen“, Gebhartstrasse 15, 3097 Liebefeld BE Halle 58 Architekten<br />

6 Neubau MFH Kirchbodenstrasse 26, 8800 Thalwil ZH Oikos & Partner <strong>GmbH</strong><br />

7 Umbau und Sanierung Mehrzweckgebäude Gerbi, 8933 Maschwanden ZH Tobias Noser Architekt<br />

8 Mensch - Haus - Natur, Landartinstallation mit alten Hausbalken, 8934 Knonau ZH Tobias Noser Architekt<br />

9 Umbau 300jähriges <strong>Flarz</strong>haus, 8340 Hadlikon- Hinwil ZH Peter <strong>Sulser</strong> Baubiologe<br />

10 Wohnüberbauung „Bättmur“, Bättmurstrasse 9-15, 8404 Winterthur ZH Thomas Schnei<strong>der</strong>- Hoppe<br />

11 Renovation/ Umbau Wohnhaus Brunna<strong>der</strong>nstrasse 79, Bern BE Halle 58 Architekten<br />

12 ‚s Vreneli Alterszentrum Pfrundhaus, 8750 Glarus GL Herbert Oberholzer<br />

13 Wie<strong>der</strong>aufbau Bru<strong>der</strong>haus St. Jost, 6315 Oberägeri ZG Linus Betschart Architekt<br />

14 Umbau/ Sanierung Bauernhaus, 3419 Biembach BE Werkidee Heinz Sägesser<br />

15 Holzhaus am Waldrand, 8633 Wolfhausen ZH Raumfindung Architekten<br />

FL<br />

22<br />

SÜDOSTSCHWEIZ<br />

16 Neubau Einfamilienhaus Riedweg 45, 3705 Faulensee BE Architekturbüro Schmid<br />

17 Doppel- EFH in Holz- Lehmbauweise, Lattrigenweg, 2564 Sutz- Lattrigen BE Markus Rebmann<br />

18 Sanierung „Motorex“- Haus, 4922 Bützberg BE Olin Bartlomé Bauphysik<br />

19 Umbau Bauernhaus, 8571 Weerswilen TG Peter Dransfeld Architekten<br />

20 Wohnhaus aus 100% Holz, 6950 Tesserete TI Giancarlo Fumasoli<br />

21 Atelierhaus Wehrlin, Eichenstrasse 55, 3184 Wünnewil FR Lisa und Matthias Wehrlin<br />

22 Wohnüberbauung „im Obstgarten“, Cadonaustrasse 61/63, 7000 Chur GR G. + A. Pfister Architekten<br />

23 Eine ökologische, gesunde und preiswerte Küche R. Lindauer/ S. Stamm<br />

24 Erstes MCS- Haus in <strong>der</strong> Schweiz, 3625 Heiligenschwendi BE HP Reusser<br />

25 Neubau Zweifamilienhaus, Rottmannsbodenstrasse 88, 4102 Binningen BL Philippe Meerwein<br />

26 Siedlung „Wigarten“, Schwalbenstrasse 131, 8623 Wetzikon- Kempten ZH Marc Hänni Architekt<br />

27 EFH Boonen/Sieben, 8592 Uttwil TG Stephan Rehm Architekt<br />

28 MFH Berninastrasse 113, Zürich- Oerlikon ZH Ulrich Schlegel Architekten<br />

29 Aquapol- Trockenlegungsprojekt Gipsmühle, 5200 Lauffohr AG Aquapol Schweiz<br />

30 Quantifizierung <strong>der</strong> ökologischen Bauqualität - ein Ratingsystem Berke Architekten, Zürich<br />

Die Erläuterungen <strong>der</strong> Beiträge sind durch die Einreichenden verfasst und nur geringfügig redaktionell gekürzt o<strong>der</strong> angepasst.<br />

51


K A T E G O R I E A L T B A U<br />

9 Umbau 300jähriges <strong>Flarz</strong>haus<br />

<strong>In</strong> <strong>neuem</strong> <strong>Glanz</strong> <strong>erstrahlt</strong> <strong>der</strong> <strong>historische</strong> <strong>Flarz</strong> <strong>samt</strong> Scheune<br />

und Schopf nach <strong>der</strong> sachkundigen, umfassenden Totalrenovation<br />

im Jahr 2001 nach baubiologischen Aspekten.<br />

Architektur: Peter <strong>Sulser</strong> Baubiologe SIB, P. <strong>Sulser</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />

Birchstrasse 2, 8340 Hadlikon-Hinwil, Tel. 044 977 29 89,<br />

www.p-sulser-gmbh.ch<br />

<strong>Flarz</strong>häuser waren die typischen Reihenhäuser für Heimarbeiter-Familien<br />

im Zürcher Oberland des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Im<br />

Heissluftverfahren wurden die alten Balken von Schädlingen<br />

befreit. Altes steht neben <strong>neuem</strong>. <strong>In</strong> das bestehende Tenntor<br />

wurde unauffällig ein Fenster eingefügt, sodass <strong>der</strong> neue<br />

Wohnraum im umgenutzten Tenn natürliches Licht erhält. Der<br />

Respekt vor den Handwerkern ist hier greifbar zu spüren. Dies<br />

verleiht dem Haus einen beson<strong>der</strong>en Charme. Die Brandschutz-<br />

Schallschutz Trennwand zum Nachbargebäude wurde<br />

biegeweich in die alten Riegel eingebaut. Die Aussenmauern<br />

wurden mit Kokosfaserisolation, Dampfbremse und Gipsverkleidung<br />

nachbearbeitet. Mit Sumpfkalk sind die <strong>In</strong>nen- wie<br />

auch Aussenwände versehen und mit mineralischer Silikatfarbe<br />

gestrichen. Für die Ausseneinfassung <strong>der</strong> Fenster wurde<br />

umweltfreundliche Acrylfarbe verwendet. Die Schallschutzfenster<br />

sind mit schlanker Feinglie<strong>der</strong>ung nach Anfor<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Kantonalen Denkmalpflege ausgeführt. <strong>In</strong> allen Räumen<br />

sind Sockelleistenheizungen angebracht, die mit 1-2 Grad weniger<br />

Strahlungswärme auskommt. Nach elektrobiologischen<br />

Grundsätzen wurden die Stromleitungen sternförmig verlegt<br />

und abgeschirmt.<br />

70<br />

14 Umbau / Sanierung Bauernhaus Biembach<br />

Projektverfasser: Werkidee Sägesser, Heinz Sägesser,<br />

Hohengasse 43, 3402 Burgdorf, www.werkidee.ch<br />

Das Haus befindet sich in <strong>der</strong> Vorhügelzone des Emmentals.<br />

Je<strong>der</strong> Bauernhof war früher eine Existenz für eine ganze Familie.<br />

Heute geht es darum, dass diese Siedlungsstruktur noch<br />

aufrecht erhalten werden kann.<br />

Umbaukonzept<br />

Alles, was irgendwie zu erhalten war, wurde mit viel Kleinarbeit<br />

wie<strong>der</strong> repariert. Alle Bauteile, welche ersetzt werden mussten,<br />

wurden nach dem neusten Stand <strong>der</strong> Technik ersetzt.<br />

Alt und neu findet so ein harmonisches Nebeneinan<strong>der</strong>. Die<br />

Dachkonstruktion war zu schwach dimensioniert und musste<br />

ersetzt werden. Dies bot gleichzeitig die Gelegenheit, ein<br />

gut gedämmtes Dach zu erstellen. Sollte das Haus einmal zu<br />

gross werden, kann das Dachgeschoss und allenfalls zwei<br />

Zimmer des Obergeschosses zu einer eigenständigen Wohnung<br />

umfunktioniert werden mit Zugang von <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Hocheinfahrt.<br />

Materialien<br />

Der Rohbau wurde in vielen Bereichen so weit getrieben, dass<br />

in grossen Teilen <strong>der</strong> Ausbau gespart werden konnte: geräuchertes<br />

Altholz wurde gebürstet, neues Konstruktionsholz<br />

wurde gelaugt und geseift; Decke über EG Brettstappel 12<br />

cm Untersicht gelaugt und geseift, Oberseite geschliffen und<br />

geölt; Boden EG, Küchenmöbel Fronten massiv Birke geölt;<br />

Dachschalung Fichte sichtbar gelaugt und geseift, Eichenriemen<br />

massiv geölt; Gedämmte Aussenwände Fermacell mit<br />

Lehmputz; Kalkschlämmputz mit mineralischer Farbe; die bestehende<br />

Sichtbacksteinwand wurde gewaschen

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