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6 > Bauen<br />

Vom Energieleck zum Wärmepanzer<br />

Im Hinblick auf das Sparen von Energie<br />

und Heizkosten gehören Fenster, Fensterbänke<br />

und Rollläden immer noch zu<br />

den Schwachstellen einer Hausfassade.<br />

Auf engstem Raum treffen hier mehrere<br />

Bauteile aufeinander, an deren Einbau oft<br />

genug drei verschiedene Handwerke beteiligt<br />

sind. Dabei sollte bei der Althaus-<br />

Sanierung gerade dem Wärmeschutz im<br />

Fensterbereich oberste Priorität eingeräumt<br />

werden.<br />

Mängel rund ums Fenster schlagen nicht<br />

nur auf den Energieverbrauch durch. Bleibt<br />

zwischen Fensterrahmen und Außendämmung<br />

eine Lücke mit ungedämmtem<br />

Mauerwerk, ist auch dem Außenlärm Tür<br />

und Tor geöffnet. Empfi ndlich groß ist der<br />

Wärmeabfl uss. Untersuchungen ergaben:<br />

Solche schleichenden Energieverluste<br />

summieren sich und können durchaus das<br />

Doppelte und Dreifache des eigentlich erforderlichen<br />

Energieeinsatzes erreichen.<br />

Schluss mit schleichendem<br />

Energie verlust<br />

Eine gute Lösung besteht darin, die Fensteröffnung<br />

außen rundum mit mindestens<br />

drei Zentimeter Dämmstoff bis<br />

zum Fensterrahmen zu dämmen. Aber<br />

auch Rollläden und Simse zählen zu den<br />

gefährdeten Bereichen, wo teure Energielecks<br />

auftreten können. Unnütz Geld<br />

verheizt wird beispielsweise immer dann,<br />

wenn Fensterbänke und innenliegende<br />

Simse nicht durch eine Dämmung voneinander<br />

getrennt sind. Diese baulichen Unzulänglichkeiten<br />

zählt der Fachmann zu<br />

den „Wärmebrücken“. Ein anschaulicher<br />

Begriff, weil Wärme immer zum kälteren<br />

Pol fl ießt. Wärmebrücken können konstruktionsbedingt<br />

sein, aber auch durch<br />

Montagefehler entstehen.<br />

Der Kältemantel<br />

Besonders ältere Rolllädenkästen sind<br />

wahre Energielöcher. Zum Raum hin sind<br />

sie lediglich mit einer ungedämmten<br />

Platte aus Holz oder Metall verschlossen,<br />

dem Revisionsdeckel. Studien zeigen,<br />

dass bereits eine nur wenige Millimeter<br />

breite Fuge die Dämmwirkung der Gebäudehülle<br />

um bis zu 65 Prozent verringern<br />

kann. Einfach und effi zient ist es, alte<br />

Rolllädenkästen nachträglich zu dämmen,<br />

wobei es mehrere Konstruktionsvarianten<br />

gibt. Oft wird aber zunächst ein L-förmiger<br />

Dämmkeil eingebaut. Dieser schirmt<br />

den Rollraum nach oben<br />

sowie nach innen zum<br />

beheizten Zimmer hin<br />

ab. Die entstehenden<br />

Zwischenräume werden<br />

mit sehr gut dämmendem<br />

Hartschaum ausgefüllt.<br />

Ehe der Monteur<br />

den Deckel wieder anbringt<br />

und versiegelt,<br />

passt er einen weiteren<br />

dicken Dämmkeil an, der<br />

den Kasten nach unten<br />

hin verschließt.<br />

Alles im Kasten<br />

Werden zugleich neue<br />

Fenster eingebaut, ist<br />

noch mehr möglich.<br />

Dann kann der Rollladen<br />

ganz herausgenommen<br />

und der Rollraum zum<br />

Zimmer hin völlig geschlossen<br />

und gedämmt<br />

werden. Damit entfällt<br />

der Deckel im Innenbereich.<br />

Montage und<br />

Reparatur des Rollladens<br />

erfolgen von außen.<br />

Durch das nach innen<br />

geschlossene System gibt es keine konstruktionsbedingten<br />

Wärmebrücken. Der<br />

Rollladenkasten kann bis zum Fensterstock<br />

hin verputzt werden.<br />

Eine wärmegedämmte Gurtführung rundet<br />

die energiesparende Montage am<br />

Rollladenkasten im Altbau ab. Das Loch<br />

für das Gurtband wird ebenfalls geschlossen.<br />

Das ist sinnvoll, weil im Winter ein<br />

ganzer Raum innerhalb kurzer Zeit auskühlen<br />

kann.<br />

Inzwischen sind mehrere ausgefeilte Systeme<br />

für die Sanierung von Rolllädenkästen<br />

in Altbauten auf dem Markt.<br />

Wärme- und Schallschutz optimiert<br />

Nicht zu vergessen: Heruntergelassene<br />

Rollläden können den nächtlichen Wärmeverlust<br />

erheblich einschränken. Die<br />

ruhende Luft zwischen Rollladen – auch<br />

Panzer genannt – und Fenster erzeugt<br />

einen Wärmedämmeffekt.<br />

Fenster und Rollläden spielen auch beim<br />

Ruheschutz eine große Rolle. Schon der<br />

normale Rollladen hat je nach Profi l ein<br />

Quadratmetergewicht von vier bis fünf<br />

Kilogramm. Diese Masse nimmt erheb-<br />

lich Schall auf. Soll der Schallschutz noch<br />

besser sein, ist ein Rollladenpanzer aus<br />

Aluminiumprofi len, Stahl oder Edelstahl<br />

zu empfehlen.<br />

(WR/HM)<br />

Tipps für Althausbesitzer<br />

• Fensterbänke können sich noch in der<br />

Länge ausdehnen. Deshalb muss die Dehnungsfuge<br />

am seitlichen Anschluss zum<br />

Mauerwerk frei bleiben. Man kann sie mit<br />

Steinwollestreifen ausstopfen, damit kein<br />

Putzmörtel hineingeraten kann.<br />

• Wärmebrücken erhöhen den Wärmebedarf,<br />

beeinträchtigen die Behaglichkeit,<br />

können Schimmelpilzkulturen ermöglichen<br />

und Bauschäden verursachen.<br />

• Qualitativ gute Rollläden sind nahe -<br />

zu Alleskönner: Sie halten den Schall<br />

draußen und die Raumwärme drinnen,<br />

schützen gegen Sommerhitze und machen<br />

es Einbrechern schwer.<br />

• Rollläden verbessern wirksam den Ruheschutz,<br />

wenn der Abstand zur Fensterscheibe<br />

15 Zentimeter beträgt. Geringere<br />

Abstände verschlechtern die Schalldämmung.<br />

HäuserMagazin.de 02.2006 www.haeusermagazin.de

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