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„Kadette“ zu Naumburg Ein geschichtlicher Abriß ... - aggi-info.de

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Generalmajor a. D. Dipl. rer. mil. Hans-Georg LöfflerDie „Ka<strong>de</strong>tte“ <strong>zu</strong> <strong>Naumburg</strong><strong>Ein</strong> <strong>geschichtlicher</strong> Abriß<strong>Naumburg</strong> an <strong>de</strong>r Saale ist mit ca. 35000 <strong>Ein</strong>wohnern die Kreisstadt <strong>de</strong>s Burgenlandkreisesim Bun<strong>de</strong>sland Sachsen-Anhalt. Diese Stadt gehört gemäß einerUrkun<strong>de</strong> von 1028 <strong>zu</strong> <strong>de</strong>n ältesten Städten Deutschlands. Von 1028 bis 1564 war<strong>Naumburg</strong> ein Bischofssitz. Der Dom St. Peter und Paul ist das Wahrzeichen <strong>de</strong>rStadt.<strong>Ein</strong>st kursächsisch (1564-1815), wur<strong>de</strong> <strong>Naumburg</strong> nach <strong>de</strong>m Wiener Kongreß 1815eine preußische Stadt.<strong>Naumburg</strong> lag verkehrsgünstig an zwei wichtigen Han<strong>de</strong>lsstraßen: <strong>de</strong>r „Königsstraße“,<strong>de</strong>m Verbindungsweg von Westen über Frankfurt am Main und Leipzig in<strong>de</strong>n Osten, und <strong>de</strong>m „Frankenweg“ von Halle/Saale nach Nürnberg.Bekannt ist <strong>Naumburg</strong> als Garnisonstadt (ab 1841) sowie als Beamten- und Pensionärsstadt.Also günstige Vorausset<strong>zu</strong>ngen für die Errichtung einer Ka<strong>de</strong>ttenanstalt.1. Die preußische Ka<strong>de</strong>ttenanstalt (1900-1920)Seit 1875, nach <strong>de</strong>m Sieg über Frankreich, wur<strong>de</strong> im preußischen Kriegsministerium,Generalstab und Militärkabinett über eine Vermehrung <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns- undKriegsheeres sowie über neue Strukturen, mo<strong>de</strong>rne militärische Ausrüstungen undüber neue Aufgaben für die Streitkräfte <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Kaiserreiches nachgedacht.So for<strong>de</strong>rten <strong>zu</strong>m Beispiel die Militärgesetze von 1887 und 1899 eine Erhöhung <strong>de</strong>rFrie<strong>de</strong>nspräsenzstärke <strong>de</strong>s Heeres um 27.000 Mann mit <strong>de</strong>r Konsequenz, dieAnzahl <strong>de</strong>r Armeekorps bis <strong>zu</strong>m Jahre 1902 von 20 auf 23 <strong>zu</strong> erhöhen. Folgerichtigführte diese rasante Aufrüstung <strong>zu</strong> einem verstärkten Bedarf an Offizieren undOffiziersnachwuchs, also auch an Ka<strong>de</strong>tten.In diesem Zusammenhang hatte <strong>de</strong>r Reichstag im Jahre 1892 <strong>de</strong>m Bau einer neuenKa<strong>de</strong>ttenanstalt <strong>zu</strong>gestimmt. Als mögliche Standorte waren Eberswal<strong>de</strong>, Rudolstadtund <strong>Naumburg</strong> genannt. Den Stadtvätern von <strong>Naumburg</strong> gelang es überzeugendund somit erfolgreich, im Kriegsministerium für die Stadt an <strong>de</strong>r Saale als Standortfür die neue Ka<strong>de</strong>ttenanstalt <strong>zu</strong> werben. Im „Burgenland-Journal“ heißt es da<strong>zu</strong> u. a.:„Erbaut wur<strong>de</strong> das Haus mit <strong>de</strong>n Nebengebäu<strong>de</strong>n von 1897 bis 1900; verantwortlichwar Garnisonsbauinspektor Polak… Die Baukosten wur<strong>de</strong>n mit 1.980.650 RMveranschlagt; hin<strong>zu</strong> kamen 1901 nochmals 100.000 RM für <strong>de</strong>n Bau einer Ba<strong>de</strong>- undSchwimmanstalt.“Am 1. April 1900 fand die feierliche Eröffnung <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenanstalt <strong>zu</strong> <strong>Naumburg</strong>statt. In seinem Grußtelegramm aus diesem Anlaß schrieb Kaiser Wilhelm II.:„Sprechen Sie <strong>de</strong>n Offizieren und Ka<strong>de</strong>tten <strong>de</strong>s heute ins Leben treten<strong>de</strong>n Ka<strong>de</strong>ttenkorps<strong>Naumburg</strong> a. d. Saale meine Glückwünsche aus. Möge dasselbe eine neueStätte geistiger und körperlicher Herausbildung <strong>de</strong>r militärischen Jugend unseresvaterländischen Heeres wer<strong>de</strong>n, in welcher mit Wohlwollen, aber auch mit Kraft undEnergie die Liebe <strong>zu</strong> Gott, <strong>zu</strong>m König und Vaterland, <strong>zu</strong>r Zucht und Ordnunggeför<strong>de</strong>rt wird, damit aus ihr einst Führer erwachsen, wie sie als Stolz <strong>de</strong>sKa<strong>de</strong>ttenkorps so zahlreich aus <strong>de</strong>mselben hervorgegangen sind.“Ab April 1900 gab es in Deutschland somit die Ka<strong>de</strong>ttenanstalten bzw. –häuser inBensberg, Karlsruhe, Köslin, Oranienstein, Plön, Potsdam, Wahlstadt und<strong>Naumburg</strong> sowie die Hauptka<strong>de</strong>ttenanstalt in Berlin-Lichterfel<strong>de</strong>.


Major von Zglinitzki war <strong>de</strong>r erste Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>r „Ka<strong>de</strong>tte“, wie die <strong>Naumburg</strong>er<strong>zu</strong>r Lehranstalt sagten. Ihm folgten Oberstleutnant Mayer, Major Nollau und Majorvon Seebach. Der häufige Wechsel <strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ure war <strong>de</strong>m Verlauf <strong>de</strong>s ErstenWeltkrieges geschul<strong>de</strong>t.Im ersten Jahr wur<strong>de</strong>n 181 Ka<strong>de</strong>tten in <strong>Naumburg</strong> aufgenommen, die in zwei Lehrkompanieneingeteilt waren. Die Ausbildung war für Jungen im Alter von 10 bis 15Jahren vorgesehen. Danach erfolgte, bei Eignung, die Verset<strong>zu</strong>ng an die Hauptka<strong>de</strong>ttenanstaltin Berlin-Lichterfel<strong>de</strong>.Den Erinnerungen <strong>de</strong>s Generalmajors a. D. Arno von Lenski (1893-1986), nach<strong>zu</strong>lesenim Buch „In letzter Stun<strong>de</strong>“, ist <strong>zu</strong> entnehmen, daß die Knaben in einemLebensalter Ka<strong>de</strong>tt wur<strong>de</strong>n, wo sie selbst noch keine Vorstellungen über ihreBerufsziele hatten. Hierbei fungierten die Eltern als Entscheidungsträger.In <strong>Naumburg</strong>, so auch an <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Ka<strong>de</strong>ttenanstalten, wur<strong>de</strong>n die Zöglinge nach<strong>de</strong>m Lehrplan <strong>de</strong>r damaligen Realgymnasien unterrichtet, und ihnen wur<strong>de</strong> in fünfSchuljahren neben <strong>de</strong>n schulischen Pflichten auch <strong>de</strong>r Grundstein <strong>zu</strong> „echtpreußischer“ Gesinnung und Lebensart vermittelt. Begriffe wie Gehorsam, Ordnung,Disziplin, Mut und Korpsgeist waren und wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Ka<strong>de</strong>tten nachhaltig anerzogen.Nicht unerwähnt soll bleiben, daß auch in <strong>de</strong>n Ka<strong>de</strong>ttenanstalten ein oft rü<strong>de</strong>rSchülerjargon, begleitet mit „psychotechnischen“ Prüfungen, vergleichbar mit <strong>de</strong>mSoldatenjargon und üblen Ritualen in <strong>de</strong>n Kasernen, <strong>de</strong>n Tagesablauf ergänzten.Zu <strong>de</strong>n Ausbildungsfächern gehörten Deutsch, Latein, Geschichte, Erdkun<strong>de</strong>,Mathematik, Physik, Naturkun<strong>de</strong>, Schreiben (Handschrift, Schönschrift), Sport,Religion, Sprachen und Grundlagen <strong>de</strong>s Militärwesens. Im Verlaufe <strong>de</strong>s Ersten Weltkriegeswar die Vorschrift bzw. das Unterrichtsbuch „Die Ausbildung <strong>de</strong>r Jugend-Kompanien“ mit Auszügen aus <strong>de</strong>m Exerzier-Reglement für die Infanterie, <strong>de</strong>rSchießvorschrift, Felddienstvorschrift aller Waffen und <strong>de</strong>r Felddienstordnung dieBasis für die militärische Ausbildung.Gemäß <strong>de</strong>m Frie<strong>de</strong>nsvertrag von Versailles mußte die Ka<strong>de</strong>ttenanstalt bis <strong>zu</strong>m 30.März 1920 <strong>de</strong>n Lehrbetrieb been<strong>de</strong>t haben. Der Appell <strong>zu</strong>r Auflösung <strong>de</strong>r „Ka<strong>de</strong>tte“fand am 9. März 1920 statt.2. Staatliche Bildungsanstalt (1920-1934)Gemäß einem Erlaß <strong>de</strong>r Reichsregierung vom 30. März 1920 wur<strong>de</strong> auch die Umwandlung<strong>de</strong>r <strong>Naumburg</strong>er Ka<strong>de</strong>ttenanstalt in eine „Staatliche Bildungsanstalt“vollzogen und wie ein Realgymnasium weitergeführt. Dem Militär wur<strong>de</strong> die Verantwortungfür diese Lehreinrichtung entzogen und <strong>de</strong>m Preußischen Ministerium fürWissenschaft, Kunst und Volksbildung übertragen.In <strong>de</strong>n Monaten März und April 1920 erfolgte die Umstrukturierung, die „Entmilitarisierung“<strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenanstalt <strong>zu</strong> einer Staatlichen Bildungsanstalt (Stabila). Am 6.Mai 1920 begann <strong>de</strong>r Unterricht, größtenteils durch die bisherigen Lehrer. Als ersterLeiter <strong>de</strong>r „Stabila“ wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Studiendirektor Dr. Güssow berufen.Zu <strong>de</strong>n Schülern gehörten u. a.:- Zöglinge <strong>de</strong>r ehemaligen Ka<strong>de</strong>ttenanstalten, um ihnen einen schulischen Abschluß<strong>zu</strong> gewährleisten,- Söhne von gefallenen o<strong>de</strong>r schwerbeschädigten Kriegsteilnehmern,- Söhne von Auslands<strong>de</strong>utschen.Ab Mai 1920 befan<strong>de</strong>n sich 178 Zöglinge (Schüler) an <strong>de</strong>r „Stabila“, die das Abiturals Ausbildungsziel anstrebten. Bis 1930 erhöhte sich die Anzahl <strong>de</strong>r Schüler auf300.


Wie schon in <strong>de</strong>r „Ka<strong>de</strong>tte“, waren die Schulklassen fast militärisch organisiert,ebenso geregelt war <strong>de</strong>r Tagesablauf vom Wecken bis <strong>zu</strong>m Beginn <strong>de</strong>r Nachtruhe.Kein Wun<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>nn die einzelnen Lehrabteilungen stan<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>r Anleitung(Führung) <strong>de</strong>r Majore a. D. Runge und von Block.Mit <strong>de</strong>r Machtübernahme durch die NSDAP im Jahre 1933 war das Schicksal <strong>de</strong>rStaatlichen Bildungsanstalt besiegelt, Anfang April 1934 en<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r humanorientierteSchulunterricht.3. Nationalpolitische Erziehungsanstalt (1934-1945)Bis <strong>zu</strong>m April 1934 erfolgte die Umwandlung <strong>de</strong>r Staatlichen Bildungsanstalt(Stabila) in eine NSDAP-nahe Nationalpolitische Erziehungsanstalt (NPEA bzw.NAPOLA). Der erste Leiter war ein Dr. Hellmann (Sturmführer <strong>de</strong>r SA). Der Unterrichthatte, wie schon in <strong>de</strong>r Stabila, das Abitur als Lehrziel. Jungen ab <strong>de</strong>m 10.Lebensjahr, aus allen Bevölkerungsschichten, konnten bei entsprechen<strong>de</strong>n Vorausset<strong>zu</strong>ngen(Bildungsstand, sportliche Leistungen) Schüler an <strong>de</strong>r NAPOLA wer<strong>de</strong>n.An<strong>zu</strong>merken ist, daß an dieser Lehranstalt neben <strong>de</strong>n üblichen Abiturfächern dieFremdsprachen Englisch, Tschechisch und Serbokroatisch gelehrt wur<strong>de</strong>n sowieeine fliegerische Ausbildung erfolgte.Bekannt ist, daß ab Februar 1945 <strong>de</strong>r Unterricht nur noch sporadisch durchgeführtwer<strong>de</strong>n konnte, da häufiger Fliegeralarm und die vormilitärische Ausbildung undÜbungen <strong>de</strong>n Lehrbetrieb erheblich störten. Die Schüler, als „Jungmannen“ bezeichnet,wur<strong>de</strong>n Anfang 1945 <strong>zu</strong> militärischen <strong>Ein</strong>heiten formiert und kamen u. a. alsPanzervernichtungstrupps <strong>zu</strong>m <strong>Ein</strong>satz.Mit <strong>de</strong>r Beset<strong>zu</strong>ng <strong>Naumburg</strong>s durch Truppenteile <strong>de</strong>r US-Army, die um <strong>de</strong>n20.04.1945 erfolgte, en<strong>de</strong>te das Kapitel „NAPOLA“. Wie schon nach <strong>de</strong>m ErstenWeltkrieg, kam die Liegenschaft „Kösener Straße 50“ in staatliche bzw. städtischeVerwaltung.Ab Mai 1945 bis Oktober 1949 beherbergte die einstige „Ka<strong>de</strong>tte“ das Gymnasium,Teile <strong>de</strong>s Krankenhauses, Flüchtlinge und ausgebombte Familien.4. Dienststelle <strong>de</strong>r Deutschen Volkspolizei (1949-1952) und Infanterie-Offiziersschule<strong>de</strong>r Kasernierten Volkspolizei <strong>de</strong>r DDR (1952-1956)Im Herbst 1949, wenige Tage nach <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r DDR am 7.10.1949, übernahmdas Ministerium <strong>de</strong>s Innern die Liegenschaft <strong>de</strong>r ehemaligen „Ka<strong>de</strong>tte“ von <strong>de</strong>rKommune.Schon ab <strong>de</strong>m 1. Dezember 1949 begannen die ersten Lehrgänge mit künftigenZugführern für die kaserniert untergebrachten Polizeikräfte <strong>de</strong>r DDR. Die damaligenOffiziersschüler rekrutierten sich aus jungen Männern, die aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft(vorzeitig) <strong>zu</strong>rückgekehrt waren, sowie aus Industriearbeitern undBeschäftigten in <strong>de</strong>r Landwirtschaft. Die Löhnung <strong>de</strong>r Offiziersschüler, damals alsKursanten (aus <strong>de</strong>m Russischen übernommen) bezeichnet, betrug 140,- Mark proMonat.Im Jahre 1952 wur<strong>de</strong> die Dienststelle <strong>Naumburg</strong> eine <strong>de</strong>r drei Infanterieschulen <strong>de</strong>rKVP. Sehr typisch für jene Zeit, erhielt auch diese militärische <strong>Ein</strong>richtung einenTarnnamen, und zwar „A-Schule <strong>Naumburg</strong>“ (A = Infanterie). <strong>Ein</strong>er <strong>de</strong>r Schulkomman<strong>de</strong>urein <strong>Naumburg</strong> war <strong>de</strong>r damalige Oberstleutnant Ullrich Gall, später alsGeneralleutnant ab 07.10.1982 bis 30.06.1988 Stellvertreter <strong>de</strong>s Chefs Technik undBewaffnung im Ministerium für Nationale Verteidigung.


Ab Herbst 1955 <strong>de</strong>utete sich eine erneute Verän<strong>de</strong>rung für die Nut<strong>zu</strong>ng <strong>de</strong>r„Ka<strong>de</strong>tte“ mit <strong>de</strong>r Ankündigung an, daß die A-Schulen Döbeln, Erfurt und <strong>Naumburg</strong>in Plauen/Vogtland, in <strong>de</strong>r ehemaligen „König-Georg-Kaserne“, <strong>zu</strong> einer Infanterieschule<strong>zu</strong>sammengefaßt wer<strong>de</strong>n sollten. Schon ab Dezember 1955 begann <strong>de</strong>retappenweise Um<strong>zu</strong>g <strong>de</strong>r A-Schule von <strong>Naumburg</strong> nach Plauen. Nachnutzer – so<strong>de</strong>r „Soldatenfunk“ – sollte eine beson<strong>de</strong>re Lehreinrichtung <strong>de</strong>r KVP wer<strong>de</strong>n.5. Ka<strong>de</strong>ttenschule <strong>de</strong>r Nationalen Volksarmee (1956-1960)Überraschend für viele Bürger <strong>de</strong>r DDR und Angehörige <strong>de</strong>r im Januar 1956gegrün<strong>de</strong>ten NVA war die Bekanntgabe <strong>de</strong>r Gründung einer Ka<strong>de</strong>ttenschule in<strong>Naumburg</strong> in <strong>de</strong>r bisher von <strong>de</strong>r Infanterie(A)-Schule genutzten Liegenschaft an <strong>de</strong>rKösener Straße.Warum diese, m. E. unzeitgemäße, Lehreinrichtung in <strong>de</strong>r NVA? Es liegt die Vermutungnahe, daß einige Persönlichkeiten aus <strong>de</strong>r Partei-, Staats- und militärischenFührung <strong>de</strong>r DDR die in <strong>de</strong>r Sowjetunion im Jahre 1943, d. h. im Verlaufe <strong>de</strong>sGroßen Vaterländischen Krieges, gegrün<strong>de</strong>ten spezialisierten Militäroberschulen<strong>zu</strong>m Vorbild nahmen. Vielleicht gaben auch die sowjetischen Militärberater entsprechen<strong>de</strong>Empfehlungen. Diese sowjetischen Militäroberschulen sind bekannt unter<strong>de</strong>n Namen Suworow- und Nachimow-Schulen, benannt nach <strong>de</strong>m russischen HeerführerN. G. Suworow (1729-1800) und <strong>de</strong>m Admiral P. S. Nachimow (1802-1855).Die Chronik <strong>de</strong>r NVA-Ka<strong>de</strong>ttenschule gibt einige Antworten <strong>zu</strong> <strong>de</strong>n Zielen und Aufgaben,Strukturen und Lehrprogrammen <strong>de</strong>r Bildungsstätte. Daraus einige Auszüge:„Die Ka<strong>de</strong>ttenschule <strong>de</strong>r NVA wur<strong>de</strong> am 1.9.1956 in <strong>Naumburg</strong> durch <strong>de</strong>n Ministerfür Nationale Verteidigung, Generaloberst Stoph, im Rahmen einer würdigen Feiereröffnet… Die Ka<strong>de</strong>ttenschule <strong>de</strong>r NVA hat die Aufgabe, junge Menschen, vor allemSöhne von verdienten Kämpfern <strong>de</strong>r Arbeiterklasse, <strong>zu</strong> sozialistischen Menschen <strong>zu</strong>erziehen, die bereit sind, sich mit ihrer ganzen Person für die Erhaltung <strong>de</strong>r Macht<strong>de</strong>r Arbeiterklasse in unserer Republik ein<strong>zu</strong>setzen.Die Ka<strong>de</strong>ttenschule ist die Ka<strong>de</strong>rschmie<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Führungsnachwuchs <strong>de</strong>r NVA.Zur Ausbildung <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>tten und <strong>zu</strong>r Gewährleistung eines ordnungsgemäßenDienstbetriebes wur<strong>de</strong>n ein General (Generalmajor Paul Blechschmidt - <strong>de</strong>r Verf.),37 Offiziere, 2 Zivilärzte, 10 Zivillehrer, 2 Pionierleiter und 17 Unteroffiziere <strong>zu</strong>rDienststelle <strong>Naumburg</strong> versetzt bzw. eingestellt.Weiterhin sind 177 Zivilangestellte an <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule beschäftigt.Im 1. Ausbildungsjahr (1956/57) wur<strong>de</strong>n 211 Ka<strong>de</strong>tten <strong>de</strong>s 6. bis 9. Schuljahres aufgenommen…Die Ka<strong>de</strong>tten wur<strong>de</strong>n in 2 Kompanien <strong>zu</strong> je 4 Zügen eingeteilt. Die 3.Kompanie umfaßt das 8. und 9. Schuljahr, die 4. Kompanie das 6. und 7. Schuljahr.In <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren rücken die Ka<strong>de</strong>tten mit <strong>de</strong>r Verset<strong>zu</strong>ng in das höhereSchuljahr auf. Die Ka<strong>de</strong>tten <strong>de</strong>s 10. und 11. Schuljahres wer<strong>de</strong>n die 2. Kompanieund die <strong>de</strong>s 12. Schuljahres die 1. Kompanie bil<strong>de</strong>n.Die Ausrüstung <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule erfolgt mit <strong>de</strong>n Lehrmaterialien <strong>de</strong>r allgemeinbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nSchulen, mit Lehrmaterial für die militärische Grundausbildung un<strong>de</strong>inigen Infanteriewaffen. Für <strong>de</strong>n Unterricht in Physik, Biologie, Chemie, Geschichte,Geographie und vormilitärische Ausbildung wur<strong>de</strong>n Kabinette eingerichtet …“Erwähnt wird weiter, daß <strong>de</strong>n Ka<strong>de</strong>tten für die Freizeitgestaltung 3 Werkstätten(Tischlerei, Schlosserei, Buchbin<strong>de</strong>rei), ein Mo<strong>de</strong>lleisenbahn- und ein maritimes(See-) Kabinett sowie ein Planetarium und Sportanlagen (Stadion, Sporthalle,Schwimmhalle) <strong>zu</strong>r Verfügung stan<strong>de</strong>n.


Exkursionen <strong>zu</strong> Truppenteilen und Lehreinrichtungen <strong>de</strong>r NVA, u. a. in <strong>de</strong>n StandortenErfurt, Cottbus o<strong>de</strong>r Saßnitz, gehörten ebenfalls <strong>zu</strong>m Lehrprogramm <strong>de</strong>rKa<strong>de</strong>ttenschule.<strong>Ein</strong> Truppenpraktikum, nach <strong>de</strong>m Ablegen <strong>de</strong>s Abiturs, sollte <strong>de</strong>n Ka<strong>de</strong>tten einen<strong>Ein</strong>blick in das wahre Truppenleben vermitteln. Der Autor konnte im Sommer 1960,damals Zugführer im MSR-28, erstmalig einen Ka<strong>de</strong>tten mit <strong>de</strong>m „Abc“ <strong>de</strong>r Mot.-Schützen vertraut machen. <strong>Ein</strong>e weitere Begegnung mit Ka<strong>de</strong>tten gab es ab <strong>de</strong>m 26.Juli 1961, als 8 Ka<strong>de</strong>tten <strong>zu</strong>m Truppenpraktikum ins MSR-28 <strong>zu</strong>kommandiert wur<strong>de</strong>n.Davon versahen 2 Ka<strong>de</strong>tten ihr Truppenpraktikum in <strong>de</strong>r 1. Granatwerferkompanie,<strong>de</strong>r Autor war <strong>zu</strong> jener Zeit Chef dieser Kompanie. Für diese <strong>Ein</strong>heit undsomit für die Ka<strong>de</strong>tten war <strong>de</strong>r <strong>Ein</strong>satz ab <strong>de</strong>m 13. August 1961 in Berlin einbeson<strong>de</strong>rs nachhaltiges Ereignis. Im Oktober 1961 erfolgte die Verabschiedung <strong>de</strong>rPraktikanten zwecks Beginn eines Studiums, sei es z. B. an <strong>de</strong>r Kfz.-Offiziersschulein Stahnsdorf o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Medizinischen Fakultät <strong>de</strong>r Universität in Greifswald.<strong>Ein</strong> <strong>zu</strong> diesem Thema kürzlich mit ehemaligen Weggefährten <strong>de</strong>s MSR-28 geführtesGespräch besagt, daß die Ka<strong>de</strong>tten-Praktikanten sehr diszipliniert, lernfreudig un<strong>de</strong>insatzbereit ihren Dienst versahen und insgesamt eine gute <strong>Ein</strong>schät<strong>zu</strong>ng erhielten.Ebenso überraschend wie die Gründung <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule <strong>de</strong>r NVA erfolgte auchdie Auflösung dieser Lehreinrichtung in <strong>Naumburg</strong>. Dies geschah gemäß <strong>de</strong>m BefehlNr. 21/60 <strong>de</strong>s Ministers für Nationale Verteidigung (MfNV).Diesem Befehl geht eine Vorlage <strong>de</strong>s MfNV für das Politbüro <strong>de</strong>s Zentralkomitees<strong>de</strong>r SED über die Auflösung <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule <strong>de</strong>r NVA voraus.In dieser Vorlage heißt es u. a.:„Ausgehend von <strong>de</strong>m Gesetz über die… Entwicklung <strong>de</strong>s Schulwesens in <strong>de</strong>r DDRvom 2.12.1959 und <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n Erfahrungen und Ergebnissen <strong>de</strong>r Tätigkeit<strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschulewird beschlossen:1. Die Ka<strong>de</strong>ttenschule <strong>de</strong>r NVA… stellt mit Beendigung <strong>de</strong>s Schuljahres 1960/61ihre Unterrichtstätigkeit ein und ist <strong>zu</strong> diesem Zeitpunkt auf<strong>zu</strong>lösen.2. Es ist <strong>zu</strong> gewährleisten, daß die Ka<strong>de</strong>tten, die im Schuljahr 1959/60 die 6. bis10.Klasse absolvieren, mit Beginn <strong>de</strong>s Schuljahres 1960/61 ordnungsgemäß anan<strong>de</strong>re Oberschulen überführt wer<strong>de</strong>n.Die Ka<strong>de</strong>ttenschule hat die Ka<strong>de</strong>tten und <strong>de</strong>ren Eltern darauf vor<strong>zu</strong>bereiten.3. Die Ka<strong>de</strong>tten, die im Schuljahr 1959/60 die 11. Klasse absolvieren, verbleiben in<strong>Naumburg</strong> bis <strong>zu</strong>m Abschluß <strong>de</strong>s Abiturs…4. Die Auswahl neuer Bewerber für die Ka<strong>de</strong>ttenschule ist sofort ein<strong>zu</strong>stellen. DenEltern, die ihre Söhne bereits gemel<strong>de</strong>t haben, ist eine entsprechen<strong>de</strong> Mitteilung<strong>zu</strong> machen...Begründung:Durch die <strong>Ein</strong>führung <strong>de</strong>r 10-klassigen Oberschule wer<strong>de</strong>n in Zukunft alle jungenMenschen in <strong>de</strong>r DDR über die erziehungs- und bildungsmäßigen Vorausset<strong>zu</strong>ngenverfügen, die von einem Offiziersbewerber <strong>de</strong>r NVA gefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n müssen. Eserübrigt sich daher das Bestehen einer beson<strong>de</strong>ren Schule, in <strong>de</strong>r Schüler auf <strong>de</strong>n<strong>Ein</strong>tritt als Offiziersschüler in die NVA vorbereitet wer<strong>de</strong>n.Die Berufsausbildung <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>tten in <strong>de</strong>n Betrieben, beson<strong>de</strong>rs in ihren erzieherischenAuswirkungen, bleibt <strong>zu</strong>rück, da es sich im Wesentlichen nur um eine


kurzfristige Arbeit in <strong>de</strong>r Produktion han<strong>de</strong>lt…Der verhältnismäßig hohe Anteil <strong>de</strong>r Arbeit in <strong>de</strong>r sozialistischen Produktion konntenur auf Kosten <strong>de</strong>r vormilitärischen Ausbildung erreicht wer<strong>de</strong>n, …Insgesamt führte die Notwendigkeit, mit <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Schulen, beson<strong>de</strong>rs auf<strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Verbindung mit <strong>de</strong>r sozialistischen Produktion Schritt <strong>zu</strong> halten,da<strong>zu</strong>, daß das m i l i t ä r i s c h e Element <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule immer mehr <strong>zu</strong>rückgedrängtwur<strong>de</strong>.Dieses fin<strong>de</strong>t seinen sichtbaren Nie<strong>de</strong>rschlag in <strong>de</strong>n Berufswünschen <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>tten<strong>de</strong>s letzten Schuljahres. Von insgesamt 46 Ka<strong>de</strong>tten wollen n u r 3 die Komman<strong>de</strong>urslaufbahnbei <strong>de</strong>n Landstreitkräften einschlagen (1 Artillerie, 2 chemischeDienste), 7 wollen Flugzeugführer wer<strong>de</strong>n und 4 Komman<strong>de</strong>ur bei <strong>de</strong>n Seestreitkräften.18 Ka<strong>de</strong>tten wollen eine technische Laufbahn einschlagen und 7 Arztwer<strong>de</strong>n. 4 lehnen es ab, Offizier <strong>zu</strong> wer<strong>de</strong>n, und 3 wollen bei an<strong>de</strong>ren bewaffnetenOrganen Dienst tun.Die geringe (Dienst-)Stärke <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule und <strong>de</strong>r verhältnismäßig hoheAbgang von Ka<strong>de</strong>tten (von <strong>de</strong>n seit Aufstellung <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule aufgenommenen401 Ka<strong>de</strong>tten sind bereits 60 ausgeschie<strong>de</strong>n) führen da<strong>zu</strong>, daß die Ka<strong>de</strong>tten bei <strong>de</strong>rErfüllung <strong>de</strong>s Ka<strong>de</strong>rbedarfsplanes praktisch gar nicht ins Gewicht fallen undbeson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>n Waffengattungen, bei <strong>de</strong>nen ständig Ka<strong>de</strong>rmangel herrscht,überhaupt nicht in Erscheinung treten.Der große materielle und finanzielle Aufwand <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule steht daher inkeinem Verhältnis <strong>zu</strong>m praktischen Nutzen….Die an <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule durchgeführte vormilitärische Ausbildung ermöglicht k e i-n e V e r k ü r z u n g <strong>de</strong>r Ausbildungszeit an <strong>de</strong>n Offiziersschulen …Durch die Schule in <strong>de</strong>r DDR wer<strong>de</strong>n genügend junge Menschen erzogen undausgebil<strong>de</strong>t, die über alle Vorausset<strong>zu</strong>ngen verfügen, gute Offiziere <strong>de</strong>r NVA <strong>zu</strong>wer<strong>de</strong>n …“<strong>Ein</strong> Schreiben <strong>de</strong>s Stellvertreters <strong>de</strong>s Ministers für Ausbildung, Generalmajor KurtWagner, vom 11. August 1961 (Tagebuch-Nr.: 528/61) an <strong>de</strong>n Minister für NationaleVerteidigung, Armeegeneral Heinz Hoffmann, lautet:„Betreff: Erfüllung <strong>de</strong>s Befehls 21/60Be<strong>zu</strong>g: Befehl <strong>de</strong>s Ministers 21/60 über die <strong>Ein</strong>stellung <strong>de</strong>r Unterrichtstätigkeit an<strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschuleNach Durchführung <strong>de</strong>s Befehls Nr. 21/60 mel<strong>de</strong> ich Ihnen, daß mit <strong>de</strong>r Ablegung<strong>de</strong>s Abiturs durch die Ka<strong>de</strong>tten <strong>de</strong>s letzten Lehrjahres im Monat Juni 1961 dieAusbildung von Ka<strong>de</strong>tten an <strong>de</strong>r Schule <strong>Naumburg</strong> eingestellt wur<strong>de</strong>. Die Ka<strong>de</strong>ttenwur<strong>de</strong>n laut Befehl über die Ka<strong>de</strong>r als Soldaten in die NVA übernommen.Bis <strong>zu</strong>r Verset<strong>zu</strong>ng an die Offiziersschulen (Dezember 1961) versehen die ehemaligenKa<strong>de</strong>tten ihren Dienst <strong>zu</strong>r Aneignung von Truppenpraxis in <strong>de</strong>n <strong>Ein</strong>heiten undTruppenteilen <strong>de</strong>r NVA.Die Schule <strong>Naumburg</strong> wur<strong>de</strong> als V o r s t u d i e n f a k u l t ä t <strong>de</strong>r Militäraka<strong>de</strong>mie -Friedrich Engels - eingerichtet und <strong>de</strong>m Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>r Militäraka<strong>de</strong>mie unterstellt.Ich bitte um Kenntnisnahme.Generalmajor -gez. Wagner“


Soweit einige aussagekräftige Auszüge aus drei offiziellen Dokumenten (Chronik,Vorlage an das Politbüro, Voll<strong>zu</strong>gsmeldung), die <strong>de</strong>n Beginn und das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>rKa<strong>de</strong>ttenschule <strong>de</strong>r NVA markieren. Bei weiteren Recherchen <strong>zu</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschulekonnte <strong>de</strong>r Autor da<strong>zu</strong> nur einen 9-zeiligen Vermerk, jedoch ohne Ortsangabe (!), im„Wörterbuch <strong>zu</strong>r <strong>de</strong>utschen Militärgeschichte“ auf <strong>de</strong>r Seite 338 (Militärverlag <strong>de</strong>rDDR) fin<strong>de</strong>n.Es ist eigenartig und m. E. unverständlich, daß in <strong>de</strong>r offiziellen Geschichtsschreibung<strong>de</strong>r DDR und <strong>de</strong>r NVA die Ka<strong>de</strong>ttenschule, von 1956 bis 1960/61 existent,keine gebühren<strong>de</strong> Erwähnung fand. Sogar in <strong>de</strong>m Standardwerk „Armee für Frie<strong>de</strong>nund Sozialismus. Geschichte <strong>de</strong>r Nationalen Volksarmee <strong>de</strong>r DDR -“ (Ausgabe1985) gibt es keinen Hinweis auf die ehemalige Ka<strong>de</strong>ttenschule <strong>de</strong>r NVA.Vergleichsweise erhielt die sogenannte „Rompe-Bewegung“ (eine Aktion <strong>zu</strong>r Verlängerung<strong>de</strong>r Laufzeiten <strong>de</strong>r Panzertechnik) in diesem Buch eine ausführlicheBeschreibung und Wertung auf vier Seiten.Im Interesse einer Vervollständigung <strong>de</strong>r Informationen über die Ka<strong>de</strong>ttenschule <strong>de</strong>rNVA nutzte <strong>de</strong>r Autor <strong>de</strong>n Gedankenaustausch mit Zeitzeugen. <strong>Ein</strong>ige dieser ehemaligenKa<strong>de</strong>tten baten darum, ihren Namen nicht <strong>zu</strong> veröffentlichen. <strong>Ein</strong>er dieserehemaligen Absolventen <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule sprach, mit Unverständnis, darüber,daß es in <strong>de</strong>r Truppe nicht gewünscht war, über das Thema „Ka<strong>de</strong>ttenschule <strong>de</strong>rNVA“ <strong>zu</strong> sprechen und sich als ehemaliger Ka<strong>de</strong>tt erkennen <strong>zu</strong> geben. Wörtlich:„Auch hochrangige NVA-Militärs wollten die Ära <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule nicht richtig einordnen,und bei einigen höheren Vorgesetzten führte dieses Thema <strong>zu</strong> Irritationen.“<strong>Ein</strong> an<strong>de</strong>rer Zeitzeuge sprach aber mit Freu<strong>de</strong> darüber, daß Lehrer an einerMilitäraka<strong>de</strong>mie in Moskau mit großem Interesse u. a. die Ausführungen ehemaligerNVA-Ka<strong>de</strong>tten im Vorstellungsgespräch <strong>zu</strong>r Kenntnis nahmen und Vergleiche <strong>zu</strong> <strong>de</strong>nsowjetischen Militäroberschulen „Suworow“ und „Nachimow“ zogen. Bleibt die Frage:Warum diese Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Bewertung einer Lehreinrichtung, <strong>de</strong>r <strong>Naumburg</strong>erKa<strong>de</strong>rschmie<strong>de</strong>?.Rolf Kutzmutz, ein ehemaliger Ka<strong>de</strong>tt erinnert sich an seine Zeit in <strong>Naumburg</strong>:„Ich gehörte <strong>zu</strong>m Jahrgang 1958 <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule in <strong>Naumburg</strong> – also <strong>zu</strong> <strong>de</strong>nen,die mit Beginn <strong>de</strong>s Schuljahres 1960/61 ordnungsgemäß an an<strong>de</strong>re Oberschulenüberführt wur<strong>de</strong>n. Natürlich ist Vieles an Erinnerungen verblaßt, manches nicht mehrgenau <strong>zu</strong> beschreiben, an<strong>de</strong>res vielleicht völlig in Vergessenheit geraten– und dochmeine ich, daß die Zeit in <strong>Naumburg</strong> mich sehr geprägt hat.Wie heißt es doch so schön?: Was Hänschen nicht lernt – lernt Hans nimmermehr.Als ich 1966 nach Potsdam <strong>zu</strong> <strong>de</strong>n Grenztruppen kam und im Armeemuseum imNeuen Garten die Uniform von Generalmajor Blechschmidt ausgestellt sah, konnteich zwar manches über diese Zeit erzählen, stieß jedoch nicht selten auf ungläubigesStaunen.Viel später – als das Buch <strong>zu</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r NVA erschien - fand ich übrigens auchnichts über die Ka<strong>de</strong>ttenschule. Dabei gehörte sie doch durchaus <strong>zu</strong>r Geschichte<strong>de</strong>r NVA und <strong>de</strong>r DDR.Doch <strong>de</strong>r Reihe nach (soweit mir das noch möglich ist)Erfahren über die Existenz <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule hatte ich über die Schülerzeitschrift„Rakete”. <strong>Ein</strong> Artikel darin war überschrieben mit „Die Jungen mit <strong>de</strong>m K auf <strong>de</strong>rSchulter” (sicher bin ich mir bei <strong>de</strong>r Überschrift nicht, aber so ähnlich war sie aufje<strong>de</strong>n Fall).In diesem Artikel, reichlich mit Bil<strong>de</strong>rn versehen, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Alltag von Schülern einer


ganz beson<strong>de</strong>ren Schule geschil<strong>de</strong>rt. Unterricht und militärische Ausbildung, vielSport und Lernen in einer Gemeinschaft. Uniformen, die Aufsehen erregten. In<strong>Naumburg</strong> hatten sich viele Menschen längst daran gewöhnt – Aufregung gab eshöchstens wenn Elterbesuche anstan<strong>de</strong>n und die wenigen Gaststätten o<strong>de</strong>r Cafes in<strong>de</strong>r Stadt überfüllt waren.Ich bewarb mich in <strong>Naumburg</strong>. Meine Eltern – Vater war Bergmann im LeipzigerRevier, meine Mutter Arbeiterin machten Mir wenig Hoffnung; aber sie unterstützenmich. Und das war damals nicht so leicht. Schon <strong>de</strong>r Kauf von Sportsachen, die fürdie Aufnahmeprüfung notwendig waren, war Son<strong>de</strong>rausgaben, die so einfach nicht<strong>zu</strong> bewerkstelligen waren.Ich meine auch, daß ein nicht geringer Teil <strong>de</strong>r Jungen aus „militärisch vorbelasteten”Familien kam. So war je<strong>de</strong>nfalls mein <strong>Ein</strong>druck, als mein Vater und ich ineinem Klubraum auf ein Gespräch warteten und die Mäntel an <strong>de</strong>n Gar<strong>de</strong>robenhängen sahen. Es waren <strong>zu</strong>meist Mäntel von Offizieren – so je<strong>de</strong>nfalls war damalsmein <strong>Ein</strong>druck. Und mein Vater hat mir auch nach <strong>de</strong>m Gespräch nicht viel Hoffnunggemacht, daß sich mein Wunsch erfüllen könnte.Manchmal sind es Details, an die man sich erinnert:Bei <strong>de</strong>r Prüfung in Mathematik gab es eine Aufgabe, die mit <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>nsfahrt in Verbindungstand. Wir sollten errechnen, wie viel Zeit eine Verfolgergruppe benötigt, um eineSpitzengruppe ein<strong>zu</strong>holen. Mit <strong>de</strong>m Diktat hatte ich nicht viele Probleme, auch nicht mit<strong>de</strong>m sportlichen Teil <strong>de</strong>r Aufnahmeprüfung.Und ich erinnere mich, daß - ich hatte <strong>de</strong>n Wunsch schon fast begraben - in <strong>de</strong>nSommerferien ein Schreiben aus <strong>Naumburg</strong> eintraf, mit <strong>de</strong>m meinen Eltern und mir(mit blauen Buchstaben) mitgeteilt wur<strong>de</strong>, daß ich ab September Ka<strong>de</strong>tt sein wür<strong>de</strong>.Was mir in Erinnerung bleibt:Schulunterricht mit hoher Qualität durch sehr engagierte Lehrer; Ausstattung <strong>de</strong>r Unterrichtsräumeund Lehrkabinette, wie ich sie <strong>zu</strong>vor und auch danach nicht wie<strong>de</strong>r erlebthabe. Hausaufgaben wur<strong>de</strong>n im Klassen/Zugverband „erledigt”, mit vorgeschriebenemStun<strong>de</strong>nsoll (unter Aufsicht meist) <strong>de</strong>s Lehrers, <strong>de</strong>r sie erteilt hatte. Mit viel <strong>Ein</strong>fühlungsvermögenwur<strong>de</strong>n wir an praktische Tischler- o<strong>de</strong>r Schlosserarbeiten herangeführt.Es gab viele Möglichkeiten <strong>de</strong>r Freizeitgestaltung, so u. a. in einer Theatergruppe o<strong>de</strong>reinem Spielmanns<strong>zu</strong>g. Vielfältig war das sportliche Angebot. Das betrifft sowohl <strong>de</strong>nUnterricht, <strong>de</strong>r in die sportlichen Disziplinen aufgeteilt war - also z. B. Turnen, Schwimmen,Ballspiele, verschie<strong>de</strong>ne Leichtathletikdisziplinen - als auch die Freizeit.Auch ein Winterlager gehörte <strong>zu</strong>r Ausbildung. Dort habe ich das ABC <strong>de</strong>s Skilaufenserlernt und auch erste Wettkämpfe (Staffelläufe) mitgemacht.Zwischen <strong>de</strong>n Gruppen und Zügen wur<strong>de</strong> ein Wettbewerb /sowohl was die Ausbildung,<strong>de</strong>n Unterricht als auch die Ordnung und Disziplin betraf, durchgeführt. Für beson<strong>de</strong>reLeistungen gab es einen „Sputnik” für schlechte dagegen einen „Bremsheini”. Wenn mirauch <strong>de</strong>r genaue Bewertungsmaßstab nicht mehr geläufig ist, so ist mir doch inErinnerung, mit welchem <strong>Ein</strong>satz um die „Sputniks” gekämpft wur<strong>de</strong>.Was Disziplin (Verhalten, Kollektivgeist) und Ordnung (vom Betten- über Schrankbau)betrifft, da gab es für mich danach nichts Vergleichbares. Die Erziehung <strong>zu</strong>r Selbständigkeitwar ein gewichtiges Anliegen <strong>de</strong>r Ausbildung.In <strong>de</strong>n Klassen 6 und 7 war <strong>de</strong>r militärische Ausbildungsteil sicher noch begrenzt; ichwür<strong>de</strong> ihn mit <strong>de</strong>r Grundausbildung <strong>de</strong>r NVA vergleichen. Den <strong>de</strong>r höheren Klassen kannich schlecht einschätzen.Die Auflösung <strong>de</strong>r Schule kam überraschend - allerdings vermochte ich damals die


politischen Hintergrün<strong>de</strong> nicht ein<strong>zu</strong>schätzen. Im Gedächtnis ist mir geblieben, daß uns<strong>de</strong>r Beschluß unmittelbar nach einer Schulferienzeit mitgeteilt wur<strong>de</strong> und daß es wohlGeneraloberst Heinz Hoffmann war, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Beschluß <strong>zu</strong> überbringen hatte.Bei <strong>de</strong>n Diskussionen darum hat meines Wissens die Initiative Chrustschows <strong>zu</strong>mAbschluß eines – auch nur mit <strong>de</strong>r DDR – möglichen Frie<strong>de</strong>nsvertrages eine Rollegespielt. Daß dabei <strong>de</strong>r Vorwurf erhoben wur<strong>de</strong>, daß in <strong>de</strong>r DDR Kin<strong>de</strong>r militärischausgebil<strong>de</strong>t wür<strong>de</strong>n, erschien mir als Erwachsener nicht mehr haltbar, waren doch dieI<strong>de</strong>en <strong>zu</strong> dieser Schule ganz offensichtlich aus <strong>de</strong>r Sowjetunion übernommenwor<strong>de</strong>n.Ob und wie die Eltern <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>tten auf die Auflösung vorbereitet wur<strong>de</strong>n, ist mir nichtin Erinnerung.Abschließend sei vermerkt, daß sich im Jahre 2000, also 100 Jahre nach <strong>de</strong>rGründung <strong>de</strong>r „Ka<strong>de</strong>tte“, auch Absolventen <strong>de</strong>r ehemaligen Ka<strong>de</strong>ttenschule <strong>de</strong>r NVAin <strong>Naumburg</strong> trafen. Dieses Treffen wur<strong>de</strong> sicherlich möglich durch ein wie<strong>de</strong>rgefun<strong>de</strong>nesSelbstbewußtsein. Von diesem neuen Selbstbewußtsein kün<strong>de</strong>n ebenfallsdie seit<strong>de</strong>m erschienenen „Ka<strong>de</strong>tten-Rundbriefe“.6. Offiziers-Lehranstalt (1961-2.10.1990)Schon ab Herbst 1960 begannen, gemäß <strong>de</strong>m Befehl Nr. 21/60 <strong>de</strong>s MfNV, dieVorbereitungen <strong>zu</strong>m Beginn <strong>de</strong>s Dienst- und Lehrbetriebes <strong>de</strong>r Vorstudienfakultät<strong>de</strong>r Militäraka<strong>de</strong>mie „Friedrich Engels“. Diese Außenstelle <strong>de</strong>r Militäraka<strong>de</strong>mie warauch als 6. Fakultät bekannt. Diese Fakultät hatte u. a. die Aufgabe, in engerZusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Volkshochschule in <strong>Naumburg</strong> junge Offiziere auf einHochschulstudium bzw. auf ein Studium an einer Militäraka<strong>de</strong>mie im In- und Ausland,z. B. in <strong>de</strong>r Sowjetunion, <strong>de</strong>r Tschechoslowakei, in Polen o<strong>de</strong>r Ungarn, vor<strong>zu</strong>bereiten.Neben <strong>de</strong>m Erlangen <strong>de</strong>r Hochschulreife galt es, die russische o<strong>de</strong>rentsprechend an<strong>de</strong>re Sprache in einem sogenannten „Crash-Kurs“ <strong>zu</strong> erlernen.Der Autor dieses Beitrages wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Jahren 1965/66 an dieser Lehreinrichtungauf das Studium an <strong>de</strong>r Militäraka<strong>de</strong>mie „M. W. Frunse“ (Standort: Moskau) vorbereitet.Es ist notwendig <strong>zu</strong> erwähnen, daß sich das Lehrerkollegium größte Mühegab, die Offiziershörer o<strong>de</strong>r Lehrgangsteilnehmer bei <strong>de</strong>r Erreichung <strong>de</strong>r Ausbildungsziele<strong>zu</strong> unterstützen. Die Ausbildungsziele waren sehr anspruchsvoll un<strong>de</strong>rfor<strong>de</strong>rten von <strong>de</strong>m schon erwachsenen Schüler sehr viel Disziplin, Lernbereitschaftund <strong>de</strong>n Willen <strong>zu</strong>r Unterordnung; es zählte in jenen Monaten we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Dienstgradnoch die letzte Dienststellung. <strong>Ein</strong>zige Wertungskriterien waren die erreichten Notenu. a. im Mathematik-, Chemie- o<strong>de</strong>r Physikunterricht.In einer von <strong>de</strong>r Bibliothek <strong>de</strong>r Außenstelle <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>ssprachenamtes erarbeiteten„<strong>Ein</strong>führung in die Geschichte <strong>de</strong>r KADETTE“ heißt es u. a.:„Wenig bekannt ist auch die Tatsache, daß die spätere Militärpolitische Hochschule<strong>de</strong>r NVA als Son<strong>de</strong>rschule <strong>de</strong>s Ministeriums für Nationale Verteidigung <strong>zu</strong>r HeranundWeiterbildung von Polit- und Parteika<strong>de</strong>rn am 30. April 1968 in <strong>Naumburg</strong>gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Die Leitung hatte Oberst Beckmann. Mit Wirkung vom 15. November1969 wur<strong>de</strong> sie nach Berlin-Grünau verlegt.Zu Beginn <strong>de</strong>r 70er Jahre dominierte die Sprachausbildung immer mehr, so daß die<strong>Ein</strong>richtung 1976 die Bezeichnung „Institut für Fremdsprachenausbildung“ erhielt.Diese Bezeichnung wur<strong>de</strong> 1986 um <strong>de</strong>n Namen „Dr. Johannes Dieckmann“ erweitert.Das Institut wur<strong>de</strong> von Oberst Haufe geleitet, <strong>de</strong>m Oberst Neumeister, OberstKinzel und Oberst Dr. Gloau im Amt folgten. <strong>Naumburg</strong> wur<strong>de</strong> Leiteinrichtung für dieFremdsprachenausbildung in <strong>de</strong>r NVA und <strong>de</strong>n Grenztruppen <strong>de</strong>r DDR. Damit waren


die Weichen für eine intensive wissenschaftliche Arbeit auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>rSprachwissenschaft gestellt.Unterrichtet wur<strong>de</strong>n die Sprachen Russisch, Englisch, Französisch, Portugiesisch,Spanisch und Deutsch als Fremdsprache für Auslän<strong>de</strong>r aus Europa, Asien, Afrikaund Lateinamerika. Von <strong>de</strong>n Mitarbeitern <strong>de</strong>s Instituts für Fremdsprachenausbildungwur<strong>de</strong>n ab dieser Zeit bis 1990 5 Lehrbücher, 8 Glossare, 4 FachwörterbücherMilitärwesen mit insgesamt 10 Bän<strong>de</strong>n und eine Fülle von Folgematerialien erarbeitetsowie zahlreiche Beiträge in <strong>de</strong>r Fachpresse veröffentlicht.<strong>Ein</strong> großer Teil <strong>de</strong>r Lehrer hat in dieser Zeit <strong>de</strong>n aka<strong>de</strong>mischen Grad eines Dr. phil.,Dr. paed. und Dr. rer. nat. erworben. Die Themen <strong>de</strong>r Dissertationen reichten vonUntersuchungen <strong>zu</strong>r Valenz <strong>de</strong>r Verben, Erarbeitung von Fügungswörterbüchern bis<strong>zu</strong> kognitiven Aspekten <strong>de</strong>r Sprachwissenschaft und didaktischen Grundlagen bei<strong>de</strong>r Erarbeitung von Lehrbüchern.Am 3. Oktober 1990 ging die Liegenschaft in die Zuständigkeit <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svermögensamtesüber.“7. Bun<strong>de</strong>ssprachenamt und Bun<strong>de</strong>swehrfachschule (ab 1991)Ab Oktober 1990 bis September 1991 wur<strong>de</strong>n die Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen„Ka<strong>de</strong>tte“ saniert. Im Zeitraum von Oktober 1990 bis September 1991 beherbergtediese Dienststelle zeitweilig Offiziere <strong>de</strong>r Heimatschutzbriga<strong>de</strong> 38 (Weißenfels), dieGeneralstaatsanwaltschaft <strong>Naumburg</strong> und Umschulungslehrgänge.Am 1. September 1991 begann <strong>de</strong>r Lehrbetrieb in <strong>de</strong>r Außenstelle <strong>Naumburg</strong> <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>ssprachenamtes. Die Lehrgangsteilnehmer sind Bedienstete <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r sowie u. a. ausländische Militärs. Unterrichtet wird in <strong>de</strong>n SprachenEnglisch und Französisch sowie Deutsch als Fremdsprache für Auslän<strong>de</strong>r.Bisherige Leiter <strong>de</strong>r Außenstelle waren: die Herren Dr. Gloau, Woschée undKutschke.Quellen- und LiteraturverzeichnisGedruckte Materialien- Torsten Die<strong>de</strong>rich / Rüdiger Wenzke: Die getarnte Armee. Geschichte <strong>de</strong>rKasernierten Volkspolizei <strong>de</strong>r DDR 1952-1956, Berlin 2001- Informationsfaltblatt <strong>de</strong>r Außenstelle <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>ssprachenamtes- Informationen <strong>de</strong>r Tourist-Information <strong>Naumburg</strong>- Kurzer Abriß <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Militärgeschichte, Berlin 1977, S. 195 ff..- <strong>Naumburg</strong>er Heimatblätter, Nr. 4/1991- Page, Winfried: Zur Geschichte <strong>de</strong>s <strong>Naumburg</strong>er Ka<strong>de</strong>ttenhauses. In:Burgenland-Journal, Ausgabe 1994/95- Helmut Welz: In letzter Stun<strong>de</strong>. Biographie nach umfangreichenAufzeichnungen Arno von Lenskis, Berlin 1978- Wörterbuch <strong>zu</strong>r <strong>de</strong>utschen Militärgeschichte, Bd. 1, Berlin 1985, S. 337 f.Ungedruckte Materialien(Abschriften im Besitz <strong>de</strong>s Autors)- Auszüge aus <strong>de</strong>r Chronik <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>ttenschule <strong>de</strong>r NVA, (ehem.) GVS-Nr.78/60, Bl. 2 ff.


- Voll<strong>zu</strong>gsmeldung <strong>de</strong>s Chefs Ausbildung <strong>de</strong>r NVA <strong>zu</strong>m Befehl Nr. 21/60, vom11.8.1961- Vorlage <strong>de</strong>s Ministers für Nationale Verteidigung <strong>de</strong>r DDR für das Politbüro<strong>de</strong>s ZK <strong>de</strong>r SED, Vorlage Nr. 34, Reg.-Nr. 45/60, 4 Bl.- Zeitzeugenberichte

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