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Ausgabe 2 / 2004 - Onkologische Schwerpunktpraxis Darmstadt

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Nachrichten ausunserer PraxisPraxis Journal3Unser Praxisteamstellt sich vorDer ärztliche Ansprechpartnerin unseremTeam ist Dr. GeorgiKojouharoff. Er hat inFrankfurt und Glasgow(Schottland) Medizinstudiert. Nach derBundeswehrzeit hat eram Heidelberger Krebsforschungszentrumbei Prof. Peter Krammer gearbeitet undsich anschließend in Frankfurt bei denProfessoren Dieter Hoelzer und P. S.Mitrou mit Krebserkrankungen des Blutesbeschäftigt. In der Regensburger Uniklinikhat er Krankheiten des Verdauungstraktesstudiert, um schließlich inHamburg bei Professor Ulrich Kleebergseinen Facharzt für Hämato-Onkologiezu machen. Dr. Kojouharoff hat die Praxisim Oktober 1999 eröffnet.Seit Dezember 1999 arbeitet Frau ElkeReuter in unserer Praxis. Als Krankenschwesternimmt sie die Aufgabe derVersorgung und Betreuung der Patientenwährend der ambulantenChemotherapiewahr. Im Rahmendessen ist sie auch Ansprechpartnerindamitverbundener Fragen undProbleme. Neben ihrerpraktischen Tätigkeit inder Praxis nahm Frau Reuter währendder letzten drei Jahre an einer onkologischenFortbildung der KOK(Konferenz <strong>Onkologische</strong>r Kranken- undKinderkrankenpflege) teil und hat dieseim Dezember 2003 erfolgreich abgeschlossen.Frau Ulrike Hoffmannarbeitet seit März 2002in unserer Praxis, siehat als Krankenschwesterfünf Jahre inder Tumornachsorge gearbeitetbevor sie zu uns wechselte. Auchsie betreut die Patienten während derambulanten Chemotherapien. Des weiterenorganisiert Frau Hoffmann alles,was mit der parenteralen Zusatzernährungsowohl in der Praxis als auchzu Hause bei den Patienten zu tun istund steht den Patienten mit Rat undTat zur Seite.Frau Gönül Özdemirhat im August 2000ihre Ausbildung zurArzthelferin in unsererPraxis begonnen und imJuni 2003 erfolgreich abgeschlossen.Ihr Haupttätigkeitsfeld istdas Labor und die Anmeldung. Auch imBereich der ambulanten Chemotherapienist sie eingearbeitet.Frau Jutta Buchingerzählt seit Oktober 2003zu unserem Team. Von1999 bis 2003 war siebereits als selbstständigeArzthelferin zurÜberbrückung von personellenEngpässen in unserer Praxistätig. Von September 2002 bis Januar<strong>2004</strong> absolvierte sie eine Ausbildung zurstaatlich geprüften Praxismanagerin. IhrAufgabengebiet umfasst die Anmeldungund die Praxisorganisation.Lebensqualitätsteht an erster StelleDie Fortschritte der Medizin sind auchin der Krebstherapie atemberaubend. Trotzdieser positiven Entwicklung ist es allerdingsnach wie vor häufig so, dass Krebspatienteneine gegenüber Gesunden verringerteLebenserwartung haben. In jedemKrankheitsstadium lässt sich aber mitden heute zur Verfügung stehenden Mittelnetwas für die Verbesserung der Lebensqualitättun. Um diese zu verbessernoder zu erhalten legen wir in unsererPraxis besonderen Wert auf eineder Situation entsprechende, individuellfür den einzelnen Patienten erstellteSchmerztherapie.Außerdem bieten wir unseren Patientenzur Erhaltung der Leistungsfähigkeit oraleund parenterale Ernährung an, die ebenfallsfür jeden Patienten individuell zusammengestelltwird.Wir in unserer Praxis sind der Meinung,dass Krebsbehandlung immer beides seinsollte: Kampf gegen die Krankheit mitdem Ziel der Heilung beziehungsweiseLinderung des Leidens sowie Erhaltungund wenn möglich Verbesserung der Lebensqualität.Jedes einzelne Mitglied unseresPraxisteams arbeitet in diesem Sinne.Patienten-InformationsveranstaltungTermin:16. Juni<strong>2004</strong>Das Informationsbedürfnislebensbedrohlich erkrankterMenschen ist groß. Nichtnur die Veränderungen imeigenen Lebensbereich, sondernauch ständig neue Erkenntnisseund Entwicklungen in der medizinischenForschung werfen Fragen auf.Über die individuelle Beratung und Betreuungin der Praxis hinaus bietet Dr.Kojouharoff im Rahmen einer Informationsveranstaltungauch Angehörigen vonKrebspatienten und allen Interessiertendie Möglichkeit, sich über die neuestenEntwicklungen in der Krebsbehandlungallgemein zu informieren. Unterstütztwird er von zwei Fach-Referenten, dieVorträge über Brustkrebs und Psychoonkologiehalten werden.Die Veranstaltung findet statt imAlice-Hospital in <strong>Darmstadt</strong>,Dieburger Str. 29, KonferenzraumAlice-Heim, am Mittwoch,16. Juni <strong>2004</strong>, 19.30 Uhr.


Strahlentherapie:ZellschädenerwünschtRadioaktive Strahlung wird üblicherweisemit der Entstehung von Krebsin Verbindung gebracht, nicht mit dessenBehandlung. Manche Patienten stehender Strahlentherapie daher eherskeptisch gegenüber. Tatsächlich istsie aber eine sehr wirkungsvolle undgut verträgliche Methode.Ein charakteristisches Kennzeichen vielerKrebszellen ist schnelles Wachstum.Wachstum aber setzt die Teilung vonZellen voraus. Wenn es gelingt, die Zellteilungin Tumorgewebe zu blockieren,dann wächst der Tumor nicht weiter.Nach diesem Prinzip funktioniert dieStrahlentherapie.Energiereiche Strahlenstören die ZellteilungDie bei der Strahlentherapie eingesetztenenergiereiche Strahlen stören denTeilungsprozess, indem sie chemischeBindungen in der Erbsubstanz (DNS)aufbrechen oder Molekülteile abspalten.Übersteigen die Schäden an der Erbsubstanzein gewisses Maß, verlieren dieZellen ihre Teilungs- und Funktionsfähigkeitund sterben ab.Je nach Lage des Tumors kann eineStrahlentherapie nicht nur die DNS vonKrebszellen, sondern auch die von gesundenZellen schädigen. Aus diesem6TherapieGrund wird die Strahlentherapie häufigals Rotationsbestrahlung durchgeführt:Die Strahlenquelle kreist dabei um denPatienten. Die Intensität der Strahlungist im Mittelpunkt dieses Kreises naturgemäßam größten. Der Patient wirddeshalb so gelagert, dass der zu bestrahlendeTumor genau in diesem Kreismittelpunktliegt. Gesunde Zellen werdenauf diese Weise sehr viel wenigerangegriffen als die Tumorzellen.Zwei Arten von StrahlenRotierende StrahlenquelleTumor (muss imZentrum liegen)Die zur Krebsbehandlung verwendetenStrahlen sind entweder elektromagnetischerNatur oder bestehen aus Teilchen.Elektromagnetische Strahlen ähneln denendes Sonnenlichts, sind jedoch um einVielfaches energiereicher. Sie entstehen,wenn instabile chemische Elemente wieRadium, Cäsium oder Kobalt zerfallenoder wenn hochbeschleunigte, negativgeladene Teilchen (Elektronen) abgebremstwerden und die gespeicherte Energie abgeben.Teilchenstrahlung besteht entwederaus den bereits erwähnten Elektronenoder anderen Elementarteilchen.Die Strahlenquelle befindet sich im einfachstenFall außerhalb des Körpers. Manspricht in solchen Fällen von einer externenoder perkutanen (wörtlich „durchdie Haut“) Behandlung. Über die eingestellteStrahlendosis, die Eindringtiefeder Strahlen und die Größe des bestrahltenAreals – und gegebenenfallsunter Einsatz der Rotationsbestrahlung- stellt der Radiologe sicher, dass dieZellzerstörung weitestgehend auf den Krebsbeschränkt bleibt.Für eine noch zielgenauere und intensivereBestrahlung können Röhrchen miteiner radioaktiven Substanz an oder inder Krebsgeschwulst fixiert werden. DiesesVerfahren heißt interne oder Brachytherapie.Es wird angewandt, wenn derTumor leicht zugänglich an der Körperoberflächeoder in einem Hohlorgan liegt.Typische Beispiele sind Krebserkrankungendes Mundraumes, der Prostata und derBrust.Nebenwirkungen sindberechenbarDie Strahlentherapie ist eine sehr wirkungsvolleund gut verträgliche Methode.Allein, ergänzend zu einer Operationoder in Verbindung mit einer Chemotherapiekann sie viele Tumoren zerstörenoder in ihrem Wachstum eindämmen.Ob beziehungsweise welcheNebenwirkungen auftreten ist individuellverschieden. Die häufigste Begleiterscheinungist Fatigue, eine schwere Formvon Müdigkeit. Weiterhin kann es beiexterner Bestrahlung zu SonnenbrandähnlichenReaktionen der Haut kommen,da sie bei jeder Sitzung im Strahlenfeldliegt. Weitere Nebenwirkungenhängen vom behandelten Gebiet ab. BeiBauchbestrahlungen treten gelegentlichÜbelkeit und Durchfall auf, bei Bestrahlungendes Kopfes Entzündungenan der Mundschleimhaut oder Haarausfall.Alle diese Nebenwirkungen sindvorübergehend.


Fatigue:Wenn Schlafennicht mehrfit macht7Praxis JournalEine Blutarmut kann man entweder durcheine Bluttransfusion ausgleichen odermit dem blutbildenden Hormon Erythropoietinbehandeln. Beide Verfahrenhaben allerdings Nachteile, die gegeneinen pauschalen Einsatz sprechen: EineBluttransfusion wirkt dem Mangel anroten Blutkörperchen nur kurzzeitig entgegenund führt relativ häufig zu Nebenwirkungen.Und für den Einsatz vonErythropoietin liegen derzeit noch keineallgemein gültigen Richtlinien vor.Drei von vier Krebspatienten sind aufGrund ihrer Erkrankung oder der Therapieandauernd müde und ausgelaugt.Was sich banal anhört, ist tatsächlicheine Qual. Selbst einfache Tätigkeitenlassen sich manchmal kaum noch bewältigen.Gegen Fatigue – so nennenÄrzte das Beschwerdebild – lässt sichaber etwas tun.„Schlaf dich doch einfach mal richtigaus!“ – Viele Krebspatienten, die unterFatigue (englisch für Ermüdung) leiden,kennen diese Kommentare. Sie spiegelndie Erfahrungswelt von Menschen, diemüde sind, wenn sie viel gearbeitethaben; die wissen, dass sie ihren Durchhängermit ein bisschen Überwindungin den Griff kriegen und nach einerdurchschlafenen Nacht wieder fit sind.Fatigue ist anders. Weder entsteht siedurch harte Arbeit, noch lässt sie sichdurch Ausruhen beseitigen. Sie kannTage, Wochen oder Monate dauern undschränkt die Lebensqualität massiv ein:Betroffene sind bereits nach kurzen Geh-Stichwortstrecken völlig erschöpft und außer Atemund können selbst einfache Tätigkeitenwie Kochen oder Bettenmachen nur mitMühe bewältigen. Auch die geistige Leistungsfähigkeitbleibt auf der Strecke. Sichauf eine Sache zu konzentrieren undEntscheidungen zu fällen, kommt manchmaleiner Höchstleistung gleich.Drei Viertel aller Krebspatienten leidenunter Fatigue. Für viele Patienten sinddie Symptome schlimmer als Übelkeit,Schmerzen und Depressionen. Die andauerndeErschöpfung erinnert sie ständigan ihre Krebserkrankung, verstärktdie Angst, „dass es mit mir nichts mehrwird“, und stößt bei Kollegen Freundenund Verwandten irgendwann auf Unverständnis.Häufigste UrsacheBlutarmutFatigue kann viele Ursachen haben. Amhäufigsten geht sie auf eine Blutarmut(Anämie) zurück, die entweder als Folgeder Krebserkrankung selbst oder der Therapiemit Medikamenten und Strahlenauftreten kann. Das Blut enthält dannzu wenig rote Blutkörperchen, die denSauerstoff aus der Atemluft aufnehmenund zu den einzelnen Körperzellen transportieren.Schließlich können auch Ernährungsdefizite,veränderte Schlaf- und Essgewohnheitensowie Angst, Depressionenund Stress eine Fatigue hervorrufen. Indiesen Fällen sind Vitamin- und Mineralpräparate,Antidepressiva, angstlösendeMedikamente oder eine psychologischeBetreuung sinnvoll. Wenn Sie beisich Symptome feststellen, die auf eineFatigue hindeuten, werden wir daher gemeinsamden möglichen Ursachen nachgehenund einen individuellen Behandlungsplanerstellen.Verhaltenstippsbei FatigueSchlaf: Ausreichend Schlaf istwichtig, zuviel Schlaf schadet;denn dann können Sie sich unter Umständenzu nichts mehr aufraffen.Aktivität: Bleiben Sie körperlichund geistig so aktiv, wie es IhnenIhre Situation ermöglicht: Spaziergänge,Unterhaltungen, Zeitschriftenlektüre,Musik hören ...Tagesplanung: Unterteilen SieIhren Tag in Pausen und aktiveZeiten, in denen Sie ein realistischesPensum erledigen.Soziales Umfeld: Klären Sie Verwandte,Bekannte und Kollegenüber Ihre Situation auf. Versuchen Sieauch mit Ihrem Arbeitgeber Absprachenzu treffen, die Ihnen eine Weiterbeschäftigungermöglichen. Und –lassen Sie sich auch mal helfen.Verhalten: Versuchen Sie, demLeben trotz Ihrer Erkrankungauch positive Seiten abzugewinnen.Gehen Sie Beschäftigungen nach,die Ihnen Spaß machen, und pflegenSie den Kontakt zu Freunden undVerwandten.


Praxis JournalIhreMeinungist unswichtig !Liebe Patientin, lieber Patient,mit dem Ihnen vorliegenden PraxisJournal stellen wir Ihnen in unserer Praxis eineInformationsquelle vor, die möglichst vollständig auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt seinsoll. Sie helfen uns deshalb sehr weiter, wenn Sie uns folgende Fragen beantwortenund/oder uns Ihre Anregungen mitteilen. Bitte trennen Sie diesen Bogen vom Rest desPraxisJournals und werfen Sie ihn ausgefüllt in unseren Hausbriefkasten. Oder gebenSie ihn an unserer Rezeption ab.Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung und freuen uns auf Ihre Anregungen.Ihr PraxisteamDr. Georgi Kojouharoffund sein Teamdanken Ihnen fürIhre Unterstützung.Sind SieBetroffener Angehöriger Interessierter?Wie beurteilen Sie die inhaltliche Qualität des Newsletters?sehr gutzufriedenstellendgutunzureichendWir wollen den Text allgemeinverständlich halten. Ist uns das gelungen?ja, voll und ganzzum kleineren Teilzum größeren Teilgar nichtWelche Themen wünschen Sie sich in einem der kommenden Newsletter?Berichte über einzelne Krebsarten (Brust-, Darm-, Lungenkrebs)PatientenporträtsErnährungstippsKrebs und PsycheAuswirkungen auf die familiäre SituationKrebs und SportNeues aus der ForschungLiteratur (Kurzgeschichte, Gedicht o. ä.)Hier ist Platz für Ihre Kommentare und Anregungen:PraxisJournal 02 | März <strong>2004</strong>

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