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Ausgabe 2 / 2004 - Onkologische Schwerpunktpraxis Darmstadt

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Strahlentherapie:ZellschädenerwünschtRadioaktive Strahlung wird üblicherweisemit der Entstehung von Krebsin Verbindung gebracht, nicht mit dessenBehandlung. Manche Patienten stehender Strahlentherapie daher eherskeptisch gegenüber. Tatsächlich istsie aber eine sehr wirkungsvolle undgut verträgliche Methode.Ein charakteristisches Kennzeichen vielerKrebszellen ist schnelles Wachstum.Wachstum aber setzt die Teilung vonZellen voraus. Wenn es gelingt, die Zellteilungin Tumorgewebe zu blockieren,dann wächst der Tumor nicht weiter.Nach diesem Prinzip funktioniert dieStrahlentherapie.Energiereiche Strahlenstören die ZellteilungDie bei der Strahlentherapie eingesetztenenergiereiche Strahlen stören denTeilungsprozess, indem sie chemischeBindungen in der Erbsubstanz (DNS)aufbrechen oder Molekülteile abspalten.Übersteigen die Schäden an der Erbsubstanzein gewisses Maß, verlieren dieZellen ihre Teilungs- und Funktionsfähigkeitund sterben ab.Je nach Lage des Tumors kann eineStrahlentherapie nicht nur die DNS vonKrebszellen, sondern auch die von gesundenZellen schädigen. Aus diesem6TherapieGrund wird die Strahlentherapie häufigals Rotationsbestrahlung durchgeführt:Die Strahlenquelle kreist dabei um denPatienten. Die Intensität der Strahlungist im Mittelpunkt dieses Kreises naturgemäßam größten. Der Patient wirddeshalb so gelagert, dass der zu bestrahlendeTumor genau in diesem Kreismittelpunktliegt. Gesunde Zellen werdenauf diese Weise sehr viel wenigerangegriffen als die Tumorzellen.Zwei Arten von StrahlenRotierende StrahlenquelleTumor (muss imZentrum liegen)Die zur Krebsbehandlung verwendetenStrahlen sind entweder elektromagnetischerNatur oder bestehen aus Teilchen.Elektromagnetische Strahlen ähneln denendes Sonnenlichts, sind jedoch um einVielfaches energiereicher. Sie entstehen,wenn instabile chemische Elemente wieRadium, Cäsium oder Kobalt zerfallenoder wenn hochbeschleunigte, negativgeladene Teilchen (Elektronen) abgebremstwerden und die gespeicherte Energie abgeben.Teilchenstrahlung besteht entwederaus den bereits erwähnten Elektronenoder anderen Elementarteilchen.Die Strahlenquelle befindet sich im einfachstenFall außerhalb des Körpers. Manspricht in solchen Fällen von einer externenoder perkutanen (wörtlich „durchdie Haut“) Behandlung. Über die eingestellteStrahlendosis, die Eindringtiefeder Strahlen und die Größe des bestrahltenAreals – und gegebenenfallsunter Einsatz der Rotationsbestrahlung- stellt der Radiologe sicher, dass dieZellzerstörung weitestgehend auf den Krebsbeschränkt bleibt.Für eine noch zielgenauere und intensivereBestrahlung können Röhrchen miteiner radioaktiven Substanz an oder inder Krebsgeschwulst fixiert werden. DiesesVerfahren heißt interne oder Brachytherapie.Es wird angewandt, wenn derTumor leicht zugänglich an der Körperoberflächeoder in einem Hohlorgan liegt.Typische Beispiele sind Krebserkrankungendes Mundraumes, der Prostata und derBrust.Nebenwirkungen sindberechenbarDie Strahlentherapie ist eine sehr wirkungsvolleund gut verträgliche Methode.Allein, ergänzend zu einer Operationoder in Verbindung mit einer Chemotherapiekann sie viele Tumoren zerstörenoder in ihrem Wachstum eindämmen.Ob beziehungsweise welcheNebenwirkungen auftreten ist individuellverschieden. Die häufigste Begleiterscheinungist Fatigue, eine schwere Formvon Müdigkeit. Weiterhin kann es beiexterner Bestrahlung zu SonnenbrandähnlichenReaktionen der Haut kommen,da sie bei jeder Sitzung im Strahlenfeldliegt. Weitere Nebenwirkungenhängen vom behandelten Gebiet ab. BeiBauchbestrahlungen treten gelegentlichÜbelkeit und Durchfall auf, bei Bestrahlungendes Kopfes Entzündungenan der Mundschleimhaut oder Haarausfall.Alle diese Nebenwirkungen sindvorübergehend.

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