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Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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denen der Aspekt des Umgangs <strong>mit</strong> sprachlicher <strong>und</strong> kultureller Heterogenität berücksichtigt<br />

ist.<br />

Bei der Entwicklung <strong>von</strong> Bildungsstandards ist einerseits der Aspekt zu berücksichtigen, dass<br />

schulische Leistungen in der Regel nicht nur sachliche oder fachliche, sondern auch sprachliche<br />

Leistungen sind; andererseits müssen Standards für die sprachliche Bildung selbst entwickelt<br />

werden, die an einem Gesamtkonzept <strong>von</strong> sprachlicher Bildung im oben skizzierten<br />

Sinne orientiert sind.<br />

In Reformansätzen zur Qualifikation pädagogischen Personals sollte die Verbesserung der<br />

diagnostischen, didaktischen <strong>und</strong> methodischen Kompetenzen zur Betreuung oder zum Unterricht<br />

<strong>von</strong> heterogenen Gruppen integriert sein.<br />

Die Handlungslinie 1 des vorgeschlagenen Innovationsprogramms kann durch die Einrichtung<br />

eines Koordinierungsausschusses realisiert bzw. unterstützt werden, dem die<br />

Aufgabe übertragen wird, Vorschläge zur Prüfung, Ergänzung bzw. Modifikation laufender<br />

oder beabsichtigter Reformansätze im Hinblick auf die Integration <strong>von</strong> Maßnahmen<br />

zur <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong> zu unterbreiten<br />

sowie Unterstützung bei der Realisierung dieser Maßnahmen anzubieten. Mitglieder<br />

dieses Ausschusses sollten Vertreter bzw. Vertreterinnen laufender Maßnahmen<br />

<strong>und</strong> Programme sein, ergänzt um Expertinnen <strong>und</strong> Experten für die <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

Exemplarisch für diese Handlungslinie seien nachfolgend Möglichkeiten vorgestellt, die bei<br />

der Weiterentwicklung der Initiative „Steigerung der Effizienz des mathematischnaturwissenschaftlichen<br />

Unterrichts“ (SINUS) lohnenswert wären. Wie in Kapitel I.6 dargelegt,<br />

wurde die <strong>Förderung</strong> Zugewanderter in keinem der Projekte, die im Rahmen dieses Programms<br />

arbeiteten, explizit oder implizit behandelt. Um die Richtung anzudeuten, in die die<br />

Entwicklungen in einem möglichen Folgeprogramm gehen könnten, werden zu den Modulen<br />

des abgeschlossenen Programms folgende Ergänzungen vorgeschlagen. (Anm.: Die Vorschläge<br />

wurden Prof. Dr. Manfred Prenzel vorgelegt <strong>und</strong> <strong>von</strong> ihm durchweg begrüßt.)<br />

Modul 1 „Weiterentwicklung der Aufgabenkultur“:<br />

Hier könnte das Aufgabenfeld erweitert werden um Ansätze, die explizit die sprachliche<br />

Gestaltung <strong>von</strong> Aufgaben überprüfen <strong>und</strong> die zum Ziel haben, nicht nur zu einer größeren<br />

methodischen, sondern auch zu einer größeren sprachlichen Variabilität der Aufgabenstellungen<br />

beizutragen. Nicht zuletzt müsste es dabei um sprachliche Muster der Vernetzung der<br />

Themen <strong>und</strong> Stoffe im Unterricht gehen. Ferner wäre es empfehlenswert, Strategien in das<br />

Unterrichtsskript aufzunehmen, <strong>mit</strong> denen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Routinen der<br />

sprachlichen Erschließung einer Aufgabenstellung entwickeln können. Je nach den Gegebenheiten<br />

vor Ort könnten dabei Routinen des Einsatzes <strong>von</strong> Zweisprachigkeit <strong>von</strong> besonderem<br />

Nutzen sein. Entsprechende Entwicklungen sollten erprobt <strong>und</strong> wissenschaftlich begleitet<br />

werden.<br />

Modul 2 „Naturwissenschaftliches Arbeiten“ <strong>und</strong> Modul 8 „Entwicklung <strong>von</strong> Aufgaben<br />

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