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Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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Handlungslinie 3 des vorgeschlagenen Innovationsprogramms kann durch die Beauftragung<br />

eines Trägers oder Trägerverb<strong>und</strong>s realisiert werden, dem die Aufgabe obliegt, Instrumente<br />

zu entwickeln <strong>und</strong> ihren Einsatz zu evaluieren, die für ein Qualitätsmonitoring<br />

für Maßnahmen <strong>mit</strong> dem Ziel der sprachlichen Bildung <strong>und</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong> geeignet sind. Die Aktivitäten des Trägers bzw.<br />

Trägerverb<strong>und</strong>s, insbesondere die entwickelten Instrumente, sollen der Vorbereitung<br />

einer Infrastruktur dienen, die auf längere Sicht zur Verfügung stehen müsste, um Evaluationen<br />

<strong>und</strong> Qualitätsmanagement auf der Ebene <strong>von</strong> Einzelinstitutionen effektiv <strong>und</strong><br />

kostengünstig durchführen zu können.<br />

Bekanntermaßen lassen sich auf der Ebene des Systemmonitoring keine Gr<strong>und</strong>lagen für das<br />

Qualitätsmanagement der Einzelinstitutionen gewinnen. Sie ergeben aber sehr wohl Erwartungswerte,<br />

die den Hintergr<strong>und</strong> für das auf Einzelinstitutionen bezogene Qualitätsmonitoring<br />

liefern könnten. In der hier vorgeschlagenen Handlungslinie wird es um die Verknüpfung der<br />

Informationsquellen sowie die Entwicklung <strong>von</strong> Verfahren gehen, die den Bedürfnissen einzelner<br />

Einrichtungen gerecht werden. Zusammenzuführen sind beim Programmträger bzw.<br />

im Trägerverb<strong>und</strong> allgemeine Kompetenzen der Entwicklung <strong>und</strong> Implementation <strong>von</strong> Instrumenten<br />

für das Qualitätsmanagement <strong>und</strong> spezifische Kompetenzen aus dem Feld der<br />

<strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

Auch in dieser Handlungslinie ist es empfehlenswert, an bereits laufenden oder geplanten<br />

Maßnahmen anzusetzen, um auf diese Weise ein über systematische Evaluation angereichertes<br />

Wissen in Fragen der Steuerung <strong>von</strong> Fördermaßnahmen zu erhalten. Für Institutionen<br />

(etwa das DIPF <strong>und</strong> ggf. Einrichtungen auf Länderebene), die an der Realisierung dieser<br />

Handlungslinie beteiligt sein sollten, kann es <strong>von</strong> Interesse sein, ihre Ansätze im Rahmen<br />

eines Innovationsprogramms <strong>mit</strong> inhaltlich spezifischer Zielsetzung zu erproben <strong>und</strong> zu überprüfen.<br />

Zu den Aufgaben im Rahmen dieser Handlungslinie sollte auch die Prüfung der Frage<br />

gehören, wie viel spezifische Evaluation im Feld der <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

<strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong> nötig wäre <strong>und</strong> wie viel tatsächlich im Rahmen allgemeiner<br />

Ansätze zum Qualitätsmanagement möglich ist.<br />

3.3.1 Ein Beispiel zur Illustration: CITO (Niederlande)<br />

In der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland gibt es noch keine ausgeprägte Evaluationstradition in<br />

diesem Sinne; allerdings deutet sich in der Folge <strong>von</strong> PISA <strong>und</strong> IGLU in diesem Bereich eine<br />

größere Offenheit für die Entwicklung entsprechender Ansätze an. Es empfiehlt sich daher<br />

auch im Rahmen der Handlungslinie 3, Erfahrungen aufzugreifen, die in anderen Staaten gewonnen<br />

wurden. Speziell für das Feld der <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong><br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> ist zum Beispiel ein Blick auf die Niederlande hilfreich. Eine bloße<br />

Übertragung der dort vorfindlichen Erfahrungen wäre weder möglich noch sinnvoll; die folgenden<br />

Ausführungen dienen daher nur der Illustration der Überlegungen, die das Gutachterteam<br />

<strong>mit</strong> dem Vorschlag für eine Handlungslinie 3 verbindet.<br />

In den Niederlanden bietet die nationale Testagentur CITO (http://www.citogroep.nl) nicht<br />

nur schülerbezogene Testverfahren vom Vorschul- bis ins Erwachsenenalter an, sondern darüber<br />

hinaus Hilfestellung <strong>und</strong> Unterstützung in allen möglichen Evaluationsfragen. Dieses<br />

Angebot richtet sich nicht nur an die Schulen selbst, sondern auch an übergeordnete Institutionen<br />

wie die Schulaufsicht <strong>und</strong> Schulverwaltung. Speziell für den Bereich der sprachlichen<br />

<strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong> werden zahlreiche Tests<br />

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